Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Stefanie Schüler-Springorum

Stavit Sinai und BDS oder hat das jüdische Studienwerk ELES ein Antisemitismusproblem?

Von Dr. Clemens Heni, 10. März 2019

Für Theodora W.

Eine frühere Version dieser Rezension des Buches „Weil ich hier leben will. Jüdische Stimmen zur Zukunft Deutschlands und Europas“ erschien in der Zeitschrift der Kommende Dortmund, Amosinternational, Jg. 13 (2019), Heft 1, S. 53–54. Herzlichen Dank an den Theologen und Philosophen DDr. Richard Geisen für die Herausgabe dieser Zeitschrift, seine wundervolle, politisch scharfe und kritische Arbeit über die Jahrzehnte hinweg, die ich nur ganz am Ende erleben durfte, als er mich im November 2018 zu einem Vortrag in die Kommende Dortmund einlud. Vor wenigen Tagen, im Frühjahr 2019, ging Richard Geisen in Rente. Ich wünsche ihm weiterhin viel Freude an der intellektuellen Kritik an den deutschen, unsozialen, rechten, ökologisch wie gesamtgesellschaftlich problematischen Tendenzen wie auch an den erzkatholischen Zuständen!

 

Im März 2019 kam ein Phänomen ans Tageslicht, das seit langem existierte, aber jetzt mal wieder in voller Wucht offenkundig wurde: Auch Frauen und Feministinnen können Antisemitinnen sein. Warum auch nicht? Warum sollten nur Männer Antisemiten sein können? Das mit den weiblichen antisemitischen Personen ist eine wenig überraschende Aussage (man denke an den amerikanischen Women’s March, Linda Sarsour, Tamika Mallory und Carmen Perez), aber es überrascht, mit welcher Selbstverständlichkeit links fühlende feministische Gruppen 2018 und 2019 die amerikanische Aktivistin Selma James einluden.

Sie war bei Veranstaltungen im Rahmen des „Frauenstreik“, einem bundesweiten Zusammenschluss von feministischen Gruppen, in Göttingen wie in Berlin eingeladen. James ist Jahrgang 1930, kämpft für die Bezahlung von Hausarbeit, was ein interessanter und bekannter Ansatz ist, vor allem jedoch war sie 2008 eine Mitbegründerin des „Jewish Anti-Zionist Network“. Deren Forderung: „Oppose Zionism and the State of Israel.“ Das ist also keine Kritik, sondern aggressive Ablehnung des Judenstaates. Selma James ist eine jüdische Gegnerin jüdischer Souveränität und des jüdischen und demokratischen Staates Israel. Sie ist also eine jüdische Antisemitin, denn ihre Ablehnung Israels und des Zionismus, wie man online lesen kann, unterscheidet sich nur darin von Islamisten, Neonazis, dem Iran oder dem deutschen Stammtisch (von bayerisch bis links-alternativ, je nach Vorliebe für Weißbier oder vegane Drinks), dass sie jüdisch ist. Sie kritisiert nicht etwa völlig zu Recht die Besatzung des Westjordanlandes oder die rechtsextreme Politik der Regierung unter Benjamin Netanyahu, nein, sie diffamiert den ganzen Zionismus seit Herzl.

Sie hat gar kein Interesse an einer Verbesserung der Situation der Palästinenser. Sie möchte Israel zerstören und den Palästinensern das ganze Land geben, das in einem bis dato einzigartigen völkerrechtlichen Beschluss 1947 geteilt wurde (UN-Teilungsbeschluss für Palästina). Es sollte einen jüdischen und einen arabischen Staat geben. Aufgrund ihres schrankenlosen Judenhasses lehnten die Araber es ab, einen eigenen Staat Seite an Seite mit dem jüdischen Israel zu bekommen. Der Ansatz von Selma James, hätte BDS Erfolg und Israel müsste das absurde „Rückkehrrecht“ der Palästinenser gewähren, würde zu einem Bürgerkrieg führen (das sehen sogar arabische Israelis hier und heute so) und die gesamte arabische und muslimische Welt gegen den Judenstaat und Juden aufwiegeln, in einem noch stärkeren Maße als seit 1948 ohnehin üblich.

Von der jüdischen Antizionistin Selma James zum Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) ist es nicht weit. Im November 2018 betonte zwar der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster, anlässlich der Verleihung des DAGESH Kulturpreises, dass BDS keinen Platz in jüdischen Organisationen und Gruppen haben dürfe:

Ich bin in diesem Zusammenhang sehr glücklich darüber, dass die Zusammenarbeit zwischen dem Zentralrat und dem Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk intensiver geworden ist. Eine bessere Investition als die in die Bildung begabter junger Menschen ist im Judentum doch kaum vorstellbar. Seit diesem Jahr wird ELES auch institutionell gefördert. Und für die Stipendiaten und Stipendiatinnen sind die gemeinsamen politischen Aktivitäten, gerade auch mit der Bildungsabteilung des Zentralrats, sicherlich eine Bereicherung. Sehr gerne beteiligt sich der Zentralrat auch an der Jüdischen Denkfabrik. Von diesem Think Tank werden wir sicherlich in Zukunft noch viele neue Ideen und Impulse bekommen, was es bedeuten kann, jüdisch zu sein. (…)

Jüdischsein bedeutet, sich dem jüdischen Staat verbunden zu fühlen und außerhalb Israels für die einzige Demokratie im Nahen Osten einzutreten – ungeachtet dessen, dass jeder Jude und jede Jüdin durchaus Kritik an der Politik der israelischen Regierung hat und natürlich haben darf. Wer aber zum Boykott Israels aufruft oder als Jude BDS unterstützt, hat nach nicht begriffen, dass Jüdischsein nicht bedeuten kann, sich mit den Feinden des jüdischen Volks gemein zu machen. Das gilt natürlich genauso für die Juden in der AfD.

Jüdischsein bedeutet leider auch heute, Angst zu haben – wie vor zehn Tagen, als wir fassungslos waren über das Massaker in der Synagoge von Pittsburgh. Ein weißer Antisemit und Rechtsextremist hat elf unschuldige Menschen ermordet, nur weil sie Juden waren. Diese Tat hat uns alle erschüttert. Denn es gibt keine schrecklichere Vorstellung als die, wehrlos einem Attentäter ausgesetzt zu sein. Ein Überfall auf unsere Synagoge ist für jeden und jede von uns ein Albtraum, der niemals wahr werden darf.

Ist die Hinwendung des Zentralrats zu ELES eine vergebliche Liebesmüh? Oder gar das Füttern der eigenen Feinde, jener, die an der Abschaffung des Zentralrats und seiner Vorstellungen von Erinnerung an die Shoah, Kampf gegen jeden Antisemitismus und Unterstützung für den jüdischen und demokratischen Staat Israel mit aller Vehemenz arbeiten?

Naive Leser*innen des Buchtitels „Weil ich hier leben will. Jüdische Stimmen zur Zukunft Deutschlands und Europas“, das 2018 von Walter Homolka, Jonas Fegert und Jo Frank im Freiburger Herder Verlag herausgeben wurde, könnten denken, es sei doch schön, ein Buch von Juden zu lesen, über Juden hier und heute in diesem Land.

So ist z.B. Greta Zelener mit ihren Eltern aus Odessa am Schwarzen Meer nach Deutschland eingewandert. In ihrem Beitrag setzt sie sich für jüdische Erwachsenenbildung ein. Viele der Autor*innen des Bandes hätten eine solche in der Tat mehr als nötig. Sandra Anusiewicz-Baer beschäftigt sich in ihrem Beitrag mit der Geschichte jüdischer Schulen vor allem seit 1993, da sich mit dem Zuzug von zehntausenden Juden aus der ehemaligen Sowjetunion deren Anzahl in der Bundesrepublik in ganz kurzer Zeit nahezu verzehnfachte (auf ca. 200.000, auch wenn offiziell nur ca. die Hälfte als Juden anerkannt und Mitglied Jüdischer Gemeinden sind, da viele nur väterlicherseits, also nicht halachisch jüdisch sind). Problematisch wird es, wenn Anusiewicz-Baer schreibt, es komme auf das jeweilige „Familiennarrativ“ an, wie die Geschichte des Nationalsozialismus, des Zweiten Weltkriegs und der Shoah erzählt werde.

Dadurch fällt der universell zu erinnernde Zivilisationsbruch Auschwitz in den Raum der Beliebigkeit. Das passt zum Mit-Autor Max Czollek und dessen Bestseller „Desintegriert euch“; darin behauptet er ernsthaft, viele neudeutschen (ex-sowjetischen) Juden würden sich als Sieger der Geschichte sehen und grade nicht als Nachfahren von Opfern. Das mag aus der Innenperspektive einiger weniger Überlebenden stimmen, ist aber analytisch falsch, da die Juden Opfer der Shoah wurden und nicht die Sieger des Zweiten Weltkriegs sind.

Der Kern des vorliegenden Buches besteht darin, dass sich hier junge, zumeist zwischen Anfang der 1970er und den 1990er Jahren geborene Juden (sowie Nicht-Juden oder Konvertiten wie Homolka, Jg. 1964) gegen den gesamtgesellschaftlich marginalen jüdischen Mainstream stellen. Der Zentralrat der Juden in Deutschland ist ein Feindbild für viele Artikel. Warum? Weil der Zentralrat der Juden genau dafür steht, wofür die jungjüdischen Autor*innen nicht stehen: für die Erinnerung an die Shoah, für die Kritik am Antisemitismus in all seinen Formen und für die Unterstützung Israels.

Der Band kommt zum zehnjährigen Jubiläum des Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerks (ELES) heraus. Ca. 600 Studierende und Promovierende sind bislang vom ELES gefördert worden. Die 15 Beiträge in dem 224 Seiten dünnen Buch, inklusive dem Vorwort der Herausgeber und einer „Hinführung“ via einem Gespräch von Homolka mit einem Berliner Senator, Klaus Lederer (Die Linke), stehen laut Umschlagstext für „das jüdische Leben in Deutschland in einer ungeahnten Vielfalt. Junge Jüdinnen und Juden ergreifen das Wort“.

So schreibt Meytal Rozental: „Als Kind war es mein Traum, Botschafterin zu werden. Damals dachte ich, das sei der einzige Weg, um die Ferne zu erleben. Erst später habe ich verstanden, dass man als Botschafterin den Staat Israel repräsentieren muss. und [sic!] das kam für mich nicht infrage.“ Hier geht es nicht um die nachvollziehbare und in der Tat sehr wichtige Kritik an der gegenwärtigen Regierung unter Benjamin Netanyahu, die so rechts ist wie keine frühere Regierung Israels. Nein, hier geht es um das Repräsentieren des jüdischen und demokratischen Staates Israel an und für sich. Das abzulehnen ist antizionistischer Antisemitismus und delegitimiert Israel. Rozental zeigt sich als Fanatikerin gegen den jüdischen Nationalstaat. Sie schreibt offenbar ohne Kenntnis der Literatur zum Zionismus vor 1933 oder vor 1939: „Eine Sache, die mir sehr wichtig ist, ist die Wahrnehmung von Juden vor dem Zweiten Weltkrieg – als Universalisten, als Menschen, die mit keinem Nationalstaat verbunden sind, nicht sein können oder dürfen!“ Juden „dürfen“ demnach keinen eigenen jüdischen Staat haben. Das ist die Ideologie von Post- und Antizionisten wie Judith Butler; auch Micha Brumlik, der im Beirat von ELES sitzt, geht in diese Richtung.

Max Czollek[i] findet es unerträglich, dass die 2006 eröffnete Synagoge in München gleich im Eingangsbereich an die Shoah erinnert. Er tut so, als ob es Mainstream wäre, den Holocaust zu erinnern und sieht gar nicht die wachsende Holocausttrivialisierung – zu beobachten etwa bei Altbundespräsident Gauck, der Rot und Braun analogisiert und in antisemitischen Büchern (z.B. mit dem Titel „der rote Holocaust“) publizierte, oder bei postkolonialen (schwarzen) Autor*innen, die die Sklaverei als größeres Verbrechen imaginieren als die Shoah.

Dafür kokettiert Hannah Peaceman, die sich an Jürgen Habermas anzuschließen scheint und ihn mit der jüdischen Tradition des „Machloket L’shem Shemayim“ in Beziehung setzt, mit problematischen Ideologemen. Doch zuerst sei mit Machloket eine jüdische Tradition des Nicht-Rechthabenwollens und der Wahrheitssuche verbunden. Das hört sich interessant, aber auch hochtrabend an und das ganze Buch wie auch ihr Beitrag stehen für das exakte Gegenteil: sie wollen alle Recht haben und nach der Wahrheit sucht kaum ein Beitrag.

Die Autorin setzt gerade sich selbst und die anderen (jüdischen) Autorinnen und Autoren des Bandes wie viele andere jüdische Aktivist*innen mit dieser angeblich so bedeutsamen Tradition des Machloket in Beziehung und bezichtigt den Zentralrat wegen der Nazi-Zeit innerjüdische Widersprüche nicht zu thematisieren:

„In der Diversität der jüdischen Gemeinschaft steckt ein großes Potential für Machloket. Viele Widersprüche in einer zahlenmäßig kleinen Gemeinschaft können eine große Herausforderung darstellen. Insbesondere vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Vergangenheit ist die Haltung der größeren jüdischen Institutionen bis heute die, Dissens innerhalb der jüdischen Gemeinschaft möglichst nicht an die Öffentlichkeit zu tragen.“

In ihrem Beitrag kokettiert Peaceman mit der so falschen wie anstößigen Bezeichnung „Zentralrat der rassistischen Juden“ und setzt diese Diffamierung – die auf einer Attacke u.a. von Armin Langer beruht, der dem Zentralrat unterstellt, für eine „Obergrenze“ für Flüchtlinge zu sein (was falsch ist, wie der Präsident des Zentralrats, Josef Schuster, vor Monaten unterstrich) – in Beziehung zu Machloket, jener „Streitbarkeit um des Himmels Willen“.

Entgegen Langers Diffamierung ist der Zentralrat der Juden sehr kritisch gegenüber Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus: Auf einer Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag der Novemberpogrome vom 9. November lud die Jüdische Gemeinde alle Parteien ein und Zentralratspräsident Schuster begründete die Nicht-Einladung der antisemitischen AfD.

Auch höchst problematische Publizist*innen, die wahlweise den Antisemitismus oder Islamismus kleinreden, wie Yasemin Shooman, die z.B. Pro-BDS Veranstaltungen mit Aktivisten wie Sa’ed Atshan für das Jüdische Museum Berlin organisierte, gehören zu ihren trüben Quellen. Peaceman ist Mitbegründerin und zusammen mit Micha Brumlik, Marina Chernivsky, Max Czollek, Anna Schapiro und Lea Wohl von Hasselberg Mitherausgeberin der Zeitschrift Jalta – Positionen zur jüdischen Gegenwart (so von Heft 3, 2018), die im hippen Neofelis Verlag erscheint, in der Shooman 2018 mit einer Attacke auf die Jüdische Gemeinde zu Berlin und deren Kritik am islamistischen Antisemitismus gedruckt wurde. Peaceman hat zusammen mit Micha Brumlik Jalta auf einer Veranstaltung in Frankfurt am Main vorgestellt.

Es gehe also den Peacemans nicht ums Rechthaben, sondern um „den Himmel“, wenn sie mit islamistischen oder antisemitischen Positionen kokettieren oder sie aktiv befördern. Die CSU wie die AfD würden beim Thema Zuwanderung auf den Zentralrat der Juden verweisen, so Peaceman, deren ganzer Ansatz, den ZdJ zu diffamieren, sich dadurch blamiert, dass Schuster wie zitiert namentlich die AfD nicht zu den Gedenkfeierlichkeiten am 9. November einlud. Sie fabuliert:

“Zeitgleich und immer wieder positioniert sich der ZdJ öffentlich und intern-institutionell eindeutig gegen die AfD und ihre Vereinnahmung. Die Gleichzeitigkeit kann verwundern.”

Man könnte so eine innerjüdische Kritik sogar dann ernst nehmen –

(ich selbst kritisiere in meiner Studie “Der Komplex Antisemitismus” (Berlin 2018, 763 Seiten) den Zentralrat z.B. für das Zur-Verfügung-Stellen von Räumlichkeiten für eine äußerst problematische Konferenz von “Scholars for Peace in the Middle East (SPME), German Section” im Januar 2018, wobei auch Leute teilnahmen, die zuvor dadurch aufgefallen waren, dass sie (wie Alexander Grau) die rechtsextremen Randale um Götz Kubitschek und die Identitäre Bewegung auf der Frankfurter Buchmesse 2017 verharmlost, wenn nicht mit ihnen kokettiert hatten) –

, wenn denn Peaceman nach rechts offene Positionen des Zentralrats (die es geben mag) kritisiert, aber nicht zeitgleich mit den Islamismus wie Antisemitismus befördernden oder ihn trivialisierenden muslimischen Autor*innen kooperieren würde.

So jedoch ist das alles Heuchelei und Geschwätz. Das mag zu Habermas passen, der zwar gegen Antisemitismus und die AfD ist, aber kein Problem hatte mit der jüdischen Anti-Israel-Hetzerin Judith Butler auf einem Podium zu sitzen in New York City (siehe dazu mein Buch “Kritische Theorie und Israel” von 2014).

Es geht um eine „strategische Identitätspolitik“, wie Tobias Herzberg unterstreicht. Es geht um die muslimischen Referenzen in dem Band, so etwa um Kübra Gümüsay, die nicht nur für obsessives Kopftuchtragen steht, sondern meint, es gebe keine Alternative zur AKP in der Türkei. Herzberg zitiert sie mit der Aufforderung, „Liebe zu organisieren“.

In Heft 4 von Jalta ist dann Gümüsay gar Autorin von Jalta, es wächst zusammen, was zusammengehört. Angesichts der Großdemo #unteilbar im Oktober 2018 schrieb die Jungle World über die Mitaufruferin Gümüsay:

„Es gibt unter den Erstunterzeichnern noch weitere Gruppen und Personen, die Verbindungen in antidemokratische, autoritäre, frauenfeindliche und antisemitische Milieus haben. Die Autorin Kübra Gümüşay, ebenfalls Erstunterzeichnerin, trat 2016 auf einer Veranstaltung der Organisation Milli Görüş auf. Bei Milli Görüş handelt es sich um eine türkisch-islamistische Organi­sation, der bereits gerichtlich Gegnerschaft zur bürgerlich-demokratischen Ordnung und ein antisemitischer ­Charakter bescheinigt wurden. 2013 bekundete Gümüşay auf Twitter Zustimmung zur autoritären und antidemokratischen türkischen Regierungspartei AKP: ‚Ich sehe zurzeit keine Alternative zur AKP in der Türkei.‘“

Das sind also die Autorinnen und Kooperationspartnerinnen der jüdischen Zeitschrift Jalta. Dabei ist der Antizionismus vieler jüdischen Autor*innen ja schon krass genug und Kern dieser Besprechung und Kritik.

Für Benjamin Fischer ist Deutschland „das spannendste Projekt für die jüdische Gemeinschaft in Europa“, was exemplarisch steht für den ganzen Band. Der enorme Anstieg (quantitativ und qualitativ) von Antisemitismus in den letzten Jahren wird einfach entwirklicht: Dazu gehören namentlich die zweite Intifada im Herbst 2000, 9/11, die Hetze gegen die Beschneidung (Brit Mila) – angesichts einer Landgerichtsurteils aus Köln – von der FAZ über die Hauspostille Bahamas bis zur Giordano Bruno Stiftung im Jahr 2002, die Mavi Marmara Aktion 2010, der Krieg Israels gegen die Hamas 2014 sowie die jihadistischen Massaker in Frankreich 2015 und andernorts wie auch deren Nachwirkungen in Deutschland.

Auch Frederek Musalls Text, der den HipHop vorstellt und für ELES in Stellung bringt, ist von dem überall hörbaren Schweigen über einen Skandal im Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk überlagert.

In dem Band wird nämlich mit keinem Wort erwähnt, dass eine ELES-Stipendiatin, Stavit Sinai, als Störerin einer Veranstaltung mit einer Holocaustüberlebenden und einer israelischen Politikerin im Juni 2017 an der Humboldt-Universität Berlin beteiligt war. Die drei Hetzer*innen publizierten danach eine Selbstbezichtigung, die im Netz steht. Darin verwenden die Autor*innen den Begriff „crimes against humanity“ bezüglich Israel. Das ist Antisemitismus, eine Verharmlosung der Shoah und eine Diffamierung, Dämonisierung und Delegitimierung Israels (die drei D’s zur Kennzeichnung von heutigem Antisemitismus bezüglich Israel). Die Uni erstattete Anzeige und der Berliner Verfassungsschutz berichtete über die antijüdische Aktion:

„Bereits im Juni [2017] war die Veranstaltung einer Holocaust-Überlebenden an der Humboldt-Universität mit anti-israelischen Sprechchören massiv gestört worden. Für die beiden letztgenannten Vorfälle zeichnete die so genannte BDS-Kampagne verantwortlich. BDS steht für ‚Boycott, Divestment and Sanctions‘ und zielt auf eine kulturelle, wirtschaftliche und politische Isolation Israels ab. Die BDS-Kampagne, bei der es sich nicht um eine einheitliche Bewegung handelt, war bislang vor allem im englischsprachigen Raum aktiv. Mit ihren Forderungen nach einem uneingeschränkten Rückkehrrecht für Palästinenser und der Gleichsetzung Israels mit dem südafrikanischen Apartheid-Regime, stellen Teile von BDS das Existenzrecht Israels in Frage und unterstellen Israel in Gänze eine rassistische Prägung.“

Sinai ist als Unterstützerin der antisemitischen Boykottbewegung gegen Israel (Boycott Divestment Sanctions, BDS) bekannt, was man auch in einer BDS Resolution gegen die Uni Wien von November 2018 sehen kann.

2012 war Stavit Sinai offenkundig an einer brutalen Aktion gegen den Jüdischen Nationalfonds (JNF, Jewish National Fund) beteiligt, als sie mit einer ganzen Gruppe von Antisemiten gegen diese zionistische Einrichtung vorging, wie man auf einem Video wie einer Selbstbezichtigung (auf Hebräisch) sehen bzw. nachlesen kann.

Sinai war Doktorandin an der Uni Konstanz in Geschichte und Soziologie und ist jetzt Dr. des. (Doktor designatus, d.h. sie hat ihre Arbeit noch nicht publiziert, was in der BRD notwendig ist, um den Doktortitel zu tragen). Sie war ELES-Stipendiatin und „Assoziierte“ am Selma Stern Zentrum sowie Assoziiertes Mitglied am Kollegium des Zentrums Jüdische Studien Berlin-Brandenburg. Dem Direktorium des Selma Stern Zentrums – Dr. Anne-Margarete Brenker, dauerhafte Vertretung von Rabbiner Prof. Walter Homolka, PhD, PhD, DHL; Prof. Dr. Liliana Ruth Feierstein, Sprecherin (2018/19); Rabbiner Prof. Walter Homolka PhD, PhD, DHL; Prof. Dr. Rainer Kampling, Stellvertretender Sprecher (2018/19); Prof. Dr. Sina Rauschenbach; Prof. Dr. Julius H. Schoeps; Prof. Dr. Kerstin Schoor; Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum; Dr. Werner Treß, dauerhafte Vertretung für Prof. Dr. Julius H. Schoeps – haben diese antijüdischen Aktivitäten Sinais offenkundig nichts ausgemacht. Es sind keine Stellungnahmen gegen Sinai bekannt. Warum auch? Warum sollte es sich von BDS und Sinai distanzieren, wenn diese doch von ELES finanziert wurde und somit koscher sei?

Viele Juden heulen natürlich sofort und lautstark auf, wenn vom jüdischen Antisemitismus gesprochen wird, wobei mehrere in diesem Direktorium gar keine Juden sind, by the way. Aber jene jüdischen „Forscher*innen“, die mit Sinai kooperieren und kooperierten, die sind zu problematisieren, solange sie sich nicht von so einer ausgesprochen aggressiven Person distanzieren, die sich ganz offensiv mit Erklärungen hinter ihren Israelhass stellt. Es geht hier – noch einmal, für die Ignoranten und Langsamblicker*innen – nicht um die berechtigte Kritik an der Politik eines Staates (so wie wir ja alle auch Neuseelandkritiker sind, gell), sondern um den Kern Israels: den Zionismus. Der wird von BDS und Stavit Siani genauso abgelehnt wie von Selma James und ihren antisemitischen (häufig: migrantischen) Freundinnen im deutschen unkritischen Feminismus (es gibt auch radikalen Feminismus, der gegen jeden Antisemitismus ist, worauf Merle Stöver hinweist).

Schließlich ist da in dem hier in Frage stehenden Sammelband der Text des „Gesamtsprechers“ der Stipendiat*innen von ELES, Yan Wissmann, der 2013 von Brasilien nach Deutschland kam. Für Wissmann waren Juden „im Ersten Weltkrieg bis zu den hervorragenden Leistungen in der Weimarer Republik“ in der „deutsch-nationalen Geschichte bis zum Zweiten Weltkrieg immer präsent und übernahmen, soweit es ging, eine mitgestaltende Rolle“. Die drei Herausgeber, der Verlag und ELES haben das nicht weglektoriert, sondern gedruckt. Jüdischer Geschichtsrevisionismus?

Wenig später schreibt Wissmann, „die 600.000 Juden, die in Deutschland gelebt haben“ (wann, lässt er im Dunkel, meint er das Jahr 1933? Da waren es ca. 500.000), hätten „nach der Auswanderung“ viel Gutes für jüdische Gemeinden geleistet. Möchte er damit sagen, alle 1933/39 in Deutschland lebenden Juden seien ausgewandert? Selbst wenn er damit auch jene Juden meint, die vor 1933 emigrierten, ist das eine perfide Zahl, weil sie die 160.000 deutschen Juden, die in der Shoah ermordet wurden, einfach verleugnet und in der „Auswanderung“ nach 1933 etwas Gutes sieht.

Fazit: Das Ernst Ludwig Ehrlich Studienwerk (ELES) promotet sich als offen, liberal und tolerant, aber schweigt zu einer aggressiven Anti-Israel und BDS-Aktivistin. ELES ist gerade Teil des Problems, wenn es um den Kampf gegen Antisemitismus, für die Erinnerung an die Shoah als präzedenzlosem Verbrechen und für die Sicherheit von Juden geht. Deutschland hat Kritik verdient und kein Rumgeschmuse von identitätsbesoffenen („Hauptsache Schnaps“, so Carmen Reichert) jungdeutschen Juden.

 

Der Rezensent ist Politikwissenschaftler, Direktor des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), war von 2002 bis 2005 Promotionsstipendiat der Hans-Böckler-Stiftung (HBS) und hat 2002 den antizionistischen Antisemitismus eines migrantischen HBS-Stipendiaten skandalisiert.

 

[i] Vgl. Clemens Heni (2018): Postpubertärer Realitätsverlust oder: Warum sind die neu-deutschen Juden wie Max Czollek so beliebt?, 10. Dezember, https://www.clemensheni.net/postpubertaerer-realitaetsverlust-oder-warum-sind-die-neu-deutschen-juden-wie-max-czollek-so-beliebt/.

©ClemensHeni

Lückenlos

Von Dr. Clemens Heni, 23. Oktober 2017

Wir kennen sie aus dem Alltag, die Lücke. Es gibt sie als Baulücke, Bildungslücke, Gesetzeslücke, Sicherheitslücke, Zahnlücke, Bewusstseinslücke oder als Lücke im Lebenslauf. Das kann einem in den Sinn kommen, wenn man sich die aktuelle Sozialwissenschaft anschaut.

2014 attackierte die Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung an der TU Berlin, Stefanie Schüler-Springorum, mit ihrem Kollegen Uffa Jensen in einem Beitrag für die Zeitschrift „Aus Politik und Zeitgeschichte“ (APuZ) die kritische Antisemitismusforschung:

„Große Bereiche der histo­rischen Forschung untersuchen vornehmlich antisemitische Texte, Bewegungen und Ereig­nisse und verzichten auf eine konzeptionelle Durchdringung des Materials. In einigen Ar­beiten wird Antisemitismus sogar zu einem überzeitlichen Phänomen, das in fast allen nichtjüdischen Gesellschaften auftritt.“

[Dazu die Fußnote: „Vgl. beispielsweise Robert S. Wistrich, A Lethal Obsession: Anti-Semitism from Antiquity to the Global Jihad, New York 2010.][1]

So locker flockig gehen allzu deutsche Forscher*innen über eines der bedeutendsten Werke des wichtigsten Antisemitismusforschers der letzten 40 Jahre hinweg, „Lethal Obsession“ von Robert Solomon Wistrich (1945–2015), langjähriger Direktor des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA) an der Hebräischen Universität Jerusalem.

Das Ressentiment gegen die Forschung zu Antisemitismus als „longest hatred“ hat Tradition am ZfA. So schrieb der Soziologe Werner Bergmann schon im Jahr 1988 in der Fachzeitschrift Leviathan:

„Aber auch wenn der Antisemitismus sicherlich ein integraler Bestandteil des abendländischen ‚Kulturerbes‘ und emotional stark besetzt ist – wie jedes Vorurteil –, so steckt im Begriff des ‚ewigen Antisemiten‘ doch die gleiche falsche Anthropologisierung und Naturalisierung wie im ‚ewigen Juden‘.“[2]

Dieses unwissenschaftliche Herunterdeklinieren des genozidalen Antisemitismus, der mit Verschwörungsmythen, Blutbeschuldigungen und Ideologemen der „Zersetzung“, die Juden betrieben, arbeitet, zu einem bloßen „Vorurteil“ unter vielen, ist seit Jahrzehnten Mainstream in diesem Land und Kennzeichen der Arbeitsweise am ZfA. Zugleich kann man so Kritiker des Antisemitismus schwuppdiwupp zu Nazis machen, beide dächten ähnlich.

Vor gut 10 Jahren, im September 2007, nahm ein Kader der neo-nationalsozialistischen NPD, Stefan Lux, an einer Sommeruniversität des ZfA zu Antisemitismus teil, entgegen dem Protest von Antifaschist*innen, – verantwortlich waren dafür u.a. Werner Bergmann, aber auch Wolfgang Benz. Bergmann schrieb dann 2011 in einer Festschrift für einen Kollegen:

„Im historischen Vergleich mit der Zeit vor 1945, aber auch in den letzten 60 Jahren in Deutschland […] war Antisemitismus gesamtgesellschaftlich wohl selten so sehr an den Rand gedrängt wie heute.“

Angesichts von Hunderten Pro-Hitler- und Pro-Juden-ins-Gas-Statements Ende Mai und Anfang Juni 2010 auf Facebook nach der Mavi Marmara Aktion im Mittelmeer von jihadistischen Gruppen und ihren Freund*innen auch in der Linkspartei schreibt ein führender Soziologe des ZfA so etwas. Das zeugt von einem kompletten Realitätsverlust. Im Sommer 2014 im Zuge des Krieges Israels gegen die Hamas im Gazastreifen hatten wir sodann die vielleicht brutalsten und gefährlichsten antisemitischen Demonstrationen und Aktionen seit Jahrzehnten überhaupt.

Dazu kommt ein Antisemitismus bis weit in die Mitte der deutschen Gesellschaft, sei es die Ablehnung der jüdischen Beschneidung wie 2012 in einem Kölner Landgerichtsurteil und in dessen Gefolge durch die Diffamierung des Judentums und der Beschneidung von der FAZ über die Giordano Bruno Stiftung bis hin zur Postille Bahamas, oder sei es die Trivialisierung des Holocaust durch Joachim Gauck, der meint, jene, die die Einzigartigkeit der Shoah betonten, wollten nur ein „inneres Loch“ stopfen, das der Tod Gottes hinterlassen habe. Seine Gleichsetzung von rot und braun via Prager Deklaration 2008, dem Schwarzbuch Kommunismus oder der Initiative 23. August ist in Deutschland quasi Staatsdoktrin, was nur ein weiterer Ausdruck des sekundären Antisemitismus bedeutet, einer Erinnerungsabwehr an Auschwitz, das wahlweise mit DDR-Kindergärten, der Mauer, Israels Politik oder der Antifa („Linksfaschismus“ bei den G20-Protesten etc.) verglichen wird.

Das alles nicht zu sehen, und zu behaupten, es gebe heute so wenig Antisemitismus wie wohl noch nie seit 1945, zeugt von einem Realitätsverlust am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) und ist typisch für die deutsche Forschungslandschaft, den Zustand von Sozial- wie Geisteswissenschaften. Auch der Wahlerfolg der AfD zeigt, wie massiv Antisemitismus in der Gesellschaft verankert ist und jetzt im Bundestag sitzen wird, mit 12,6%.

2010 lud die damalige Leiterin des Instituts für die Geschichte der Deutschen Juden in Hamburg Schüler-Springorum die israelfeindliche Historikerin Tamar Amar-Dahl ein, 2012 engagierte Schüler-Springorum den antizionistischen Forscher Achim Rohde am ZfA, der es schafft, in seiner Dissertation zu Geschlechterverhältnissen im Irak antiisraelische Agitator*innen wie Jacqueline Rose oder Edward Said zu zitieren, die zu Geschlechterverhältnissen im Irak gar nichts zu sagen haben. Zum Nazi-Doktorvater Karl Bosl ihres Vorgängers Wolfgang Benz schwieg Schüler-Springorum, wie alle am ZfA, der Pädagoge Micha Brumlik war hingegen entsetzt.

Was aber sagt das Zentrum für Antisemitismusforschung neben der Ablehnung der weltweit führenden Antisemitismusforschung von Wistrich sonst noch zur heutigen kritischen Forschung zum Antisemitismus? Schüler-Springorum und Jensen schreiben 2014 in APuZ (S. 18):

„Kommt es doch zu einer theoretischen Ein­ordnung, geschieht dies zumeist mit Bezug auf einen bestimmten Teil der sozialwissen­schaftlichen und sozialpsychologischen De­batten, nämlich der weitgehend empirisch arbeitenden Vorurteilsforschung.“

[Dazu die Fußnote: „Es gibt noch einen zweiten Strang der sozialwis­senschaftlichen Forschungen, der allerdings kaum noch in der historischen Forschung aufgegriffen wird und deshalb hier nur erwähnt werden soll. Ge­meint sind die Sozialtheorien zum Antisemitismus, die in der Tradition der Kritischen Theorie oder/und der Psychoanalyse stehen. Vgl. vor allem Moishe Postone, Die Logik des Antisemitismus, in: Merkur, 36 (1982) 1, S. 13–25; Samuel Salzborn, Antisemitis­mus als negative Leitidee der Moderne. Sozialwis­senschaftliche Theorien im Vergleich, Frankfurt/M. 2010.]

Weder Kritische Theorie und Psychoanalyse noch Samuel Salzborn sind am ZfA wohlgelitten, ja werden wie selbstverständlich abgewehrt. Kritik ist ein No-Go am ZfA. Salzborn hat einige wichtige und interessante Texte zur Kritik am Rechtsextremismus, der Neuen Rechten und der AfD geschrieben.

Am 23. Oktober 2017 schreibt er in der taz über das Versagen der Politikwissenschaft bezüglich der Beschäftigung mit dem Nationalsozialismus und dem Nazi-Erbe in der Bundesrepublik. Auch wenn er dabei eine der zentralsten Forschungsarbeiten der frühen 1940er Jahre, um die geht es in dem Text, gerade nicht erwähnt und nicht zu kennen scheint, Peter Vierecks „Metapolitics“, die viel umfassender den deutschen Weg in den Nationalsozialismus beschreibt als viele Politologen bis heute, so hat er doch völlig recht mit seiner Kritik an der gegenwärtigen Politikwissenschaft.

Die größte Debatte über die nationalsozialistische Vergangenheit und die Shoah war zweifellos die Goldhagen-Debatte 1996 und in den folgenden Jahren. Und gerade diese Debatte zeigte, wie abwehrend wiederum das Zentrum für Antisemitismusforschung arbeitet. Es gab 1998 einen Sammelband heraus – „Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit“ –, darin ist auch ein Beitrag des Historikers Uffa Jensen. In seinem Text greift er den Politikwissenschaftler Daniel J. Goldhagen wie auch den Sozialphilosophen Jürgen Habermas frontal an.[3] Goldhagen würde „sehr wohl generalisierende Vorwürfe“ über die „ganz normalen Deutschen“[4] erheben und Habermas krönte das auch noch mit einem Demokratiepreis, ja würde Goldhagen vergöttlichen, eine „Apotheose“ betreiben.

Ein Jude und Historiker, der wie kein anderer zuvor eine breite und angeregte Debatte über die Deutschen und den eliminatorischen Antisemitismus entfachte, würde also von einem führenden Intellektuellen des Landes gleichsam vergöttlicht. Neo-Nazis sprechen in ihrer Diktion gleich direkt von „Holocaustreligion“ oder linke Antisemiten von einer „Pilgerfahrt nach Auschwitz“, kann man da nur sagen.

Der Politikwissenschaftler Lars Rensmann hat in seiner Dissertation Uffa Jensen 2004 kritisiert:

„Die antisemitische Identifikation Goldhagens als jemand, der aus bloß materiellem Interesse, als ‚Geldjude‘, aus der Vergangenheit der Deutschen und ihrer ‚kollektiven Verdammung‘ seinen Vorteil ziehen wollte – dieses hervorstechende sekundär-antisemitische Ideologem hat in der Goldhagen-Debatte erstmals in der ‚Berliner Republik‘ öffentliche Fürsprecher in Medien, Politik und Wissenschaft gefunden (…). So steigert sich noch in einem Rückblick auf die Debatte im Jahre 1998 (…) [der Historiker, CH] Uffa Jensen im wissenschaftlichen Duktus zu folgender antisemitischer Zuschreibung:

‚Das Subsystem ‚Geld‘ ist mit Goldhagen in den rational-aufklärerischen Diskurs der Selbstverständigungsdebatte eingedrungen, der sich zwischen Historikern und Lesern entspannen könnte, und droht, ihn zu ‚kolonisieren‘, wenn sich ähnliche publizistische Praktiken in Zukunft [„etablieren“, CH].‘

Hier wird Goldhagen mit ‚Geld‘ identifiziert (…). Ein amerikanisch-jüdischer Autor mit seinem vermeintlich bloß materiellen Interesse avanciert in dieser Vergrößerungsprojektion und in grotesker Applikation einer Mischung aus Luhmannscher und Habermasscher Begriffe zum personifizierten ‚Kolonisator‘, der mit seinen jüdischen Geldinteressen die innerdeutsche Selbstverständigung zerstört.“[5]

Nun wird im Herbst 2017 Uffa Jensen[6] Professor am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA), und Samuel Salzborn wird zeitgleich für einige Zeit Gastprofessor am ZfA, wie die taz in der Personenbeschreibung festhält. Salzborn war an der Uni Göttingen nicht mehr wohl gelitten, was 2016 eine bundesweite Solidaritätsaktion unter Forschungskolleg*innen auslöste. Sein Vertrag endete im Sommer 2017.

Das ZfA hat jetzt doch noch für ein kleines „Zeitfenster“ (so nennt man das heute) erstmals ein Feigenblatt[7] gefunden und zudem wird so eine mögliche Lücke im Lebenslauf eines jungen Menschen präventiv geschlossen. Das nennt die Wissenschaft eine „Win-Win-Situation“.

 

[1] Uffa Jensen/Stefanie Schüler-Springorum (2014): Antisemitismus und Emotionen, APuZ 28–30/2014, 17–24, 18.

[2] Werner Bergmann (1988): Politische Psychologie des Antisemitismus. Kritischer Literaturbericht, in: Helmut König (Hrsg.), Politische Psychologie. Leviathan. Zeitschrift für Sozialwissenschaft, Sonderheft 9/1988, 217–234, 230f.

[3] Uffa Jensen (1998): Ein Ritterschlag zum Lehrmeister? Die Apotheose des Daniel J. Goldhagen in der Laudatio von Jürgen Habermas, in: Johannes Heil/Rainer Erb (Hg.), Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit, Frankfurt a.M.: Fischer, 148–163.

[4] Jensen 1998, 150.

[5] Lars Rensmann (2004): Demokratie und Judenbild. Antisemitismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland, Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften, 354.

[6] „Mit Prof. Dr. Uffa Jensen konnte die TU Berlin einen herausragenden Wissenschaftler gewinnen, der ein breites Lehr- und Forschungsprofil aufweist und als einer der profundesten Kenner sowohl des modernen Antisemitismus als auch der Emotionsgeschichte gilt.“

[7] Beispiele:

[1] Feigenblätter „sind rund 20 bis 30 Zentimeter lang und fast ebenso breit.“

[2] „Als Metapher bezeichnet das Feigenblatt einen Gegenstand, der vor einen anderen Gegenstand gestellt ist, um diesen in der Absicht zu verbergen, dessen moralisch angreifbare Eigenschaft nicht gewahr werden zu lassen.“

©ClemensHeni

Vortrag Islamwissenschaft und Jüdische Studien – Wie stehen sie zu Israel? TU Darmstadt, 11.6.2014

Vortrag von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA) an der Technischen Universität Darmstadt, Ringvorlesung Wissenschaftskritik:

Islamwissenschaft und Jüdische Studien in Deutschland – »wie stehen sie zu Israel?«

Mittwoch, 11. Juni 2014 – 18:30 bis 20:30, Ort: Schlosskeller

Der Vortrag kann hier oder hier angehört werden:

Timeline:

Intro: FAZ und das Haus der Kulturen der Welt, Teil 1

Teil 1: Islamwissenschaft

 

1:00 Schadenfreude an 9/11

2:45 Gudrun Krämer, Professor für Islamwissenschaft, FU Berlin; in ihrer Dissertation (1982) diffamiert sie Kritik am ägyptischem (nazistischen) Antisemitismus der 1950er Jahre

5:03 Wochenzeitung jungle world promotet etwas vorschnell die Islamforscher Peter Wien und René Wildangel

9:00 „Mythos pro-faschistischer Araber“ und der „dämonisierte Großmufti“

11:09 Bettina Gräf: Yusuf al-Qaradawi

14:40 Barbara Freyer-Stowasser: Yusuf al-Qaradawi, Frauen, Gleichberechtigung und suicide bombing ohne Zustimmung von Vater/Ehemann und gar ohne Kopftuch

20.:08 Kritik an einer direkten Linie vom Koran zu Hitler/Eine Werbekampagne in USA

22:58 FAZ und das Haus der Kulturen der Welt, Teil 2: Bernd M. Scherer und das Haus der Kulturen der Welt in Berlin promoten ein Buch über al-Qaradawi: der »Global Mufti«

23:45 Der Islamwissenschaftler Peter Heine, Humboldt-Universität (HU) Berlin, und der „Kinderarzt“ und PFLP-Terrorist George Habash

28:16 Rüdiger Lohlker (Wien) und die Medien zu Israel als „Kindermörder“

33:40 Kritik an Götz Nordbruch – gibt es „Teilzeit-Nazis“?

 

Teil 2: Jüdische Studien

 

36:45 Professor Alvin Rosenfeld: progressive Juden und der neue Antisemitismus

38:50 Stefanie Schüler-Springorum und Jüdische Studien in Berlin und Brandenburg

40:20 Brian Klug im Jüdischen Museum Berlin

41:13 Deutscher Historikertag 2010 und Binationalismus für Israel/Palästina

42:30 Gershom Scholem: von der Hoffnung der Gruppe Brit Schalom auf ein binationales Zusammenleben mit den Arabern hin zum politischen, bewaffneten Zionisten auf den Dächern von Jerusalem 1936ff.

44:44 Teilungspläne für das Mandatsgebiet Palästina 1937/47

45:55 Bedeutung der Archäologie für Israel

46:30 Abbas und die PA leugnen historische Existenz der Juden im Land Israel

47:10 Dan Diner und die binationale Ideologie, 1980

48:17 „zionistische Gesetze abschaffen“ (Diner, 1980)

49:49 „Gesamtpalästina“

51:00 Prof. Christian Wiese im Leo Baeck Institute Yearbook und sein Bezug auf Jacqueline Rose

53:38 Jacqueline Roses antisemitische Fantasien: Hitler sei spätestens im Mai 1895 während eines Konzerts mit Richard Wagner-Musik in Paris dazu „inspiriert worden, Mein Kampf zu schreiben“ und Herzl dazu, „Der Judenstaat“ zu schreiben

56:40 Raphael Gross publiziert Christian Wiese

57:16 Robert S. Wistrich und die internationale Kritik an Jacqueline Rose

 

 

 

 

Ignoramus et ignorabimus: German sociologist Peter Ullrich will never know if left-wing antisemitism really exists

The Times of Israel, October 16, 2013

The Center for Research on Antisemitism (ZfA) at Technical University in Berlin has generated a long list of controversies in recent years, take the views of its former head Wolfgang Benz for example. In 2011 he was followed by historian Stefanie Schueler-Springorum, a newcomer in the field of research on antisemitism.

  • On November 8–9, 2013, Schueler-Springorum, the Jewish Museum Berlin, and the foundation Remembrance, Responsibility, and Future (EVZ) will hold an international conference dedicated to antisemitism in Europe today.
  • Among many very troubling speakers at this event, one new German voice will be heard: Peter Ullrich.
  • Ullrich, born 1976, is a sociologist, and recently employed as a co-worker in a project of the Center for Research on Antisemitism (ZfA).
  • In October 2013, he published a book (in German) by well-known publishing house Wallstein dedicated to the analysis of left-wing antisemitism, Germans, Israel, Palestine, and remembrance of the Holocaust.
  • In his book, Peter Ullrich attacks political scientist Samuel Salzborn (born 1977), who is a professor at Goettingen University, and historian Sebastian Voigt, for their criticism of left-wing antisemitism.
  • In 2011, Salzborn and Voigt published an article about troubling tendencies in the party of the Left in Germany, Die Linke. For example, two Members of Parliament and one former Member of Parliament, Inge Höger, Annette Groth, and Norman Paech, respectively, were on the Mavi Marmara in May 2010. This terror vessel was part of the so-called Gaza Flotilla, dedicated to ending the blockade of the Hamas-ruled Gaza strip and to destabilizing Israel.
  • Salzborn and Voigt analyzed the failure of the party Die Linke to fight antisemitism, including anti-Zionist antisemitism.
  • In his small book, Ullrich defames all kind of institutions, authors and scholars against antisemitism in Germany, including political scientist Matthias Kuentzel, the Amadeu Antonio Foundation, headed by Anetta Kahane, and historian Wolfgang Kraushaar, known for his criticism of left-wing antisemitism.
  • Scholars like Ullrich no longer deny any debate about antisemitism and the left. On the contrary, and what is even worse, they use this topic to deny the real existence of antisemitic incidents like the Mavi Marmara. He says maybe some people “tolerated” antisemitism on that ship, but at the end of the day it is all “grey” (he loves “grey zones”).
  • Ullrich even joined several panels with Annette Groth, MP of Die Linke, who was on the Mavi Marmara.
  • People like Ullrich deal with troubling topics like the left and antisemitism in order to silence critics of anti-Zionism and Jihad.
  • In his book he mentions several antisemitic incidents, but then trivializes the dimension of each of these incidents in the next sentence or paragraph.
  • Even the participation of MPs of Die Linke in the Gaza Flotilla is not proof for him that antisemitism is prevalent among the members and representatives of that very party (both Groth and Höger were re-elected MPs in September 2013!).
  • The EUMC Working Definition of Antisemitism, adopted in 2005, states: “Examples of the ways in which antisemitism manifests itself with regard to the State of Israel taking into account the overall context could include: Denying the Jewish people their right to self-determination”.
  • German sociologist Peter Ullrich rejects this statement. As his book is promoted by the Center for Research on Antisemitism (ZfA), they seem to share his scandalous view.
  • By the end of his book, on page 184, Peter Ullrich and his co-author in that chapter, Alban Werner, argue that the EUMC working definition on antisemitism cannot be used in each case the EUMC lists. For example, and crucially, Ullrich points to the following: to frame “denying Israel’s right to exist” as antisemitic, as the EUMC working definition does, is “without substance,” or meaningless. Why? Ullrich says that too many groups of people are denying Israel’s right to exist, including Hamas, right-wing extremists, ultra-orthodox Jews, and distinguished scholars and authors (probably like Ullrich himself) who deny Israel’s right to exist due to their “universalist” philosophy, based on the rejection of any nation-state.
  • According to Ullrich’s unscholarly and biased view, it might be antisemitic to deny Israel’s right to exist if such a statement is accompanied by antisemitic conspiracy myths (Hamas), or racial Jew-hatred (neo-Nazis) etc.
  • To deny Israel’s right to exist in our times is not antisemitic as such, in Ullrich’s (and the ZfA’s) view.
  • In fact the denial of Israel’s right to exist as such is a core element of today’s antisemitism.
  • It is unscholarly in nature to reject the statement that the denial of Israel’s right to exist is antisemitic. As Israel is the Jewish state, it is antisemitic to reject Israel as a Jewish state.
  • There is a connection between Hamas, right-wing extremists, and left-wing or liberal cosmopolitan anti-Zionists in particular.
  • This is the red-green-brown alliance.
  • Why is Ullrich saying that there is no substance in that part of the EUMC definition? Because he does not want cosmopolitan anti-Zionists to be put in the same box as Hamas or right-wing extremists and neo-Nazis.
  • Ullrich is but the latest example of hijacking serious scholarship on antisemitism, including anti-Zionism.
  • He will be on a panel at the November 8–9, 2013, conference of the ZfA, the EVZ Foundation and the Jewish Museum Berlin, dealing with “Criticism of Israel or Antisemitism?”
  • As shown, denying Israel’s right to exist is not antisemitic in Ullrich’s view.
  • Therefore he himself, supported by the institutions involved, promotes antisemitism, according to the EUMC working definition of antisemitism.
  • Let me use the famous bon mot of 19th century German physiologist Emil Heinrich du Bois-Reymond, adopting it ironically for today’s analysis of antisemitism: “Ignoramus et ignorabimus” (“we do not know and will not know”, aiming at the limits of scientific knowledge) – German sociologist Peter Ullrich will never know if left-wing antisemitism really exists…

The Obsession to fight the Jewish state – The binational option, from Martin Buber and Hannah Arendt to Micha Brumlik and Judith Butler

The Times of Israel, September 3, 2013

On September 9 and 10, 2013, the Center for Research on Antisemitism (ZfA) at Berlin’s Technical University, together with the huge German Foundation on “Remembrance, Responsibility, and Future”, which spends up to seven million Euros a year for events (and spent over 70 million Euros since its inception in the year 2000), the group “Berlin-Kreuzberg Initiative against Antisemitism (Kiga)” and several other organizations as well as a German ministry of the Federal Government, will held a conference in Nuremberg on the Middle East conflict and its perception among immigrants in Germany.

The ZfA and its former head Wolfgang Benz have been criticized in recent years for promoting research on “Islamophobia” instead of Muslim antisemitism. In addition, Benz has been questioned about his silence about the Nazi legacy of his PhD advisor Karl Bosl, who awarded Benz a doctorate in 1968. In 1964, Bosl had compared the Holocaust to the expulsion of Germans from the East, and during Nazi Germany Bosl was on the payroll of the SS, an active historian in Nazi circles, and a member of the Nazi party NSDAP. Wolfgang Benz even collaborated with hardcore Islamist activists from the German online project Muslim Market and gave those pro-Iranian antisemites a very friendly interview in November 2010. Muslim Market is among those groups that organize the pro-Iran, pro-Hezballah and anti-Israel al-Quds rallies every year at the end of the Muslim month of Ramadan. On their homepage Muslim Market promotes the boycott of Israel with a scratched-out Star of David. Is this an appropriate place for the best known German scholar on antisemitism to be interviewed?

Then, in 2012, the new Center head since summer 2011, historian Stefanie Schüler-Springorum, appointed Edward Said follower and anti-Zionist Islamic studies scholar Achim Rohde. I analyzed the problematic tropes of Rohde’s scholarly approach and he left (or had to leave) the ZfA in 2013. Schüler-Springorum, though, is far from being an expert on research on antisemitism, let alone Israel, the Middle East, or the history of anti-Zionism. She has not published a single book on antisemitism so far, which is remarkable for the head of the leading European institute for research on that topic.

A speaker at the event in Nuremberg will be Islamic studies scholar and journalist Alexandra Senfft. In November 2012 she interviewed Wolfgang Benz and welcomed his new book on “How fear of Muslims threatens our democracies” – a strange topic for a scholar on antisemitism who is silent on jihadism and Islamist Jew-hatred. Senfft even mentioned that Benz frequently is interviewed by Muslims and Muslim journals in Germany but she had no problem and did not mention Benz’ interview with the hardcore Islamist and antisemitic Muslim Market. Senfft argues against critics of antisemitism like Holocaust survivor Ralph Giordano and journalist Henryk M. Broder because they are critics of “Islam,” in fact they are critics of Islamist antisemitism in particular and Islamism in general.

One of the best known speakers at the September 9 event, invited by Schüler-Springorum and her allies, is Professor Micha Brumlik, a pedagogue by profession. Brumlik has been known in recent decades as a critic of some forms of antisemitism in Germany. But he is even better known today for his kosher stamps for antisemitic agitators like Judith Butler who received the very prestigious Adorno-Prize of the city of Frankfurt in 2012. Butler calls Israel an apartheid state, she supports the anti-Jewish Boycott, Divestment and Sanctions (BDS) movement and she is in favor of German-Jewish philosophers Hannah Arendt (1906–1975) and Martin Buber (1878–1965). Both Arendt and Buber agitated against a Jewish state of Israel and favored a binational Israel.

In the July issue of the leading left-wing German monthly, Konkret, Brumlik promoted a “Plan B.” In his article he argued against Israel as a Jewish state and followed Buber’s plans for a binational Israel. Konkret and Brumlik went so far as to say that Jews may not have a principled right of return to Zion – rather humanitarian and economic aspects should regulate immigration to Israel/Palestine.

Brumlik and Konkret are not stupid, they are not pro-Hamas or pro-Hezballah, they are rather critics of Islamist antisemitism and the Iranian threat. Konkret is even known as one of the very few self-declared pro-Israel journals in Germany. If it is pro-Israel to plead for a binational state – then you can imagine the anti-Zionist climate in Germany.

A few days after Brumlik’s piece was published by Konkret, I wrote a critique of this anti-Israel article. I said that this approach for a binational Israel, coming from a well-known Jewish professor and a self-declared pro-Israel monthly, is perhaps more dangerous than anti-Israel hatred coming from all kinds of hardcore right-wing or left-wing circles. I said that Brumlik and Konkret are perhaps more dangerous thanks to their distinguished style, their clear and calm strategy for this “Plan B” aiming at a binational Israel and rejecting Jews’ principled right of return.

Konkret became rather angry about my critique and attacked my person in a nasty and completely unprofessional way in the following editorial. Such attacks against pro-Israel scholars are normal when it comes to typical extreme right-wing or left-wing hate mongers, but Konkret always pretended to be pro-Israel. But well, Martin Buber was pro-Israel, too. He was a Zionist and this is the problem we are facing: what is Zionism?

This is a strategic question, going beyond the actual debates and conflicts.

There is the political Zionism of Theodor Herzl (1860–1904) and his followers. Herzl was not religious but desperate for a Jewish state. Others, like Achad Ha’am (1856–1927) preferred a cultural Zionism, urging Jews to become more Jewish in an inner, philosophical or religious and cultural way. This awakening of being Jewish was also a main element of Martin Buber’s approach in the early 20th century. Buber was a strong Zionist but did not want a Jewish state at all. Like Arendt, who was much younger than him and less religious, he was in favor of a homeland for Jews, but not a Jewish state. Sounds strange to today’s ears? This convoluted logic is behind today’s proposals for a binational state. And this is what we have to struggle with, in the next years and decades.

Influential German historian Dan Diner from Leipzig and Tel Aviv Universities argued for a binational Israel in his super PhD (habilitation) in 1980, too. I am not sure if this is still his point of view, but I fear it is. Historian Siegbert Wolf, known for books on Buber or anarchist and friend of Buber, Gustav Landauer (who was killed by sadistic, antisemitic, nationalistic and anti-socialist pre-Nazi German soldiers in 1919), argued for a binational Israel as well and referred to Diner. Like Diner, Konkret or Brumlik, Wolf is not stupid at all. He is aware of the Nazi collaboration of the leading Arab and Muslim politician at the time, Grand Mufti of Jerusalem Amin al-Husseini, and refers to pro-Israel and anti-Islamist critics of the Mufti like political scientist Matthias Küntzel, and historians Klaus-Michael Mallmann and Martin Cüppers. Despite these facts, Wolf supports antisemitic and so called post-Orientalist superstar Edward Said (1935–2003) and his plea for a binational Israel. Wolf’s pro-Buber article was published by the official German Martin-Buber-Society in 2011.

Butler likes the idea of a binational Israel, and therefore she refers to Arendt and Buber. For Butler, though, in her anti-Israel book from 2012, “Parting Ways. Jewishness and the Critique of Zionism,” Buber was still a problem, because he was in favor of Jewish “settler colonialism” and Jewish immigration to Palestine (prior to 1948). In fact, Buber wanted limited immigration even after the Shoah. In 1947, together with the co-founder and later President of Hebrew University, Judah Magnes (1877–1948), he wrote a pamphlet “Arab-Jewish Unity,” a “Testimony before the Anglo-American Inquiry Commission for the Ihud (Union) Association.” In it, they argued against a Jewish state of Israel and wanted a limited immigration of 100,000 Jews a year, in order to not disturb the Arabs.

In 1958, Martin Buber wrote that the “philosophy of violence” of the “national socialist evil” kept on “having an effect” “in a part of our people,” the Jewish people. This (antisemitic) comparison of Jews to Nazis was remembered, quoted and not at all criticized in 1961 in an afterword to a big study by Hans Cohn on Buber, written by the Brit Shalom member (1925–1933), co-founder of the Leo Baeck Institute and first editor of its Yearbook (1956–1978), Israeli journalist Robert Weltsch (1891–1982). Cohn’s book with Weltsch’s afterword appeared in a second printing in 1979, published by the Leo Baeck Institute New York, with a foreword by German historian Julius H. Schoeps, today head of the 1992 founded Moses Mendelssohn Center for European-Jewish Studies (MMZ) in Potsdam.

As historians and co-editors of the “New Essays on Zionism” in 2006, David Hazony, Yoram Hazony, and Michael B. Oren, observed, there is a need to justify Zionism in our times after the Cold War, an era that for Israel was relatively harmless, predictable, and largely free of today’s jihadist threat. Thanks to “European ideology,” they wrote, the “future of mankind” is seen “in the dissolution of state sovereignty.” Therefore Zionism, political Zionism and not spiritual or cultural Zionism, to be sure, needs philosophical, historical, political and religious justification.

We have to confront European and German ideology of Immanuel Kant and the end of the nation-state in the late 18th century. Kant is still very influential in philosophy and politics alike, take Yale’s Seyla Benhabib as an example. In 2012 she was awarded a prize in Germany, despite her outspoken anti-Zionist articles in recent years and her friendship with Judith Butler. Even pro-Israel young scholars embrace Benhabib and are unwilling or unable to decode the dangerous ideology of Kant, and his followers in the anti-nation-state tent.

Israel is a Jewish state and has to be a Jewish state and has to be accepted as a Jewish state. Israel as a Jewish state with unlimited immigration could have saved hundreds of thousand Jews, if not millions. Jews have by far the longest and most intense relationship to Zion and the territory of Israel. Jerusalem is of minor importance to Islam, just take the Quran as an example. Finally, no one in the humanities and social sciences is questioning the Muslim character of almost all Arab states, or of Iran.

Martin Buber and Hannah Arendt, perhaps today the two most influential Jewish anti-Israel-as-a-Jewish-state celebrities in the humanities and social sciences from the 20th century, did a bad job. They attacked and defamed the very idea of Israel as a Jewish state in the 1940s, take the time frame from 1942 until 1948, when the Holocaust happened and the Biltmore conference in May 1942 in New York City argued in favor of a Jewish state of Israel.

The question is not only if someone is pro-Israel, but also what kind of Israel. What do people refer to when they are in favor of Israel – a cultural Zionist or spiritual Judaistic Israel with no Jewish majority, a binational Israel? Or, a political Zionist Israel, the Jewish state of Israel?

It is a scandal that proponents of a binational Israel and authors who attack critics of antisemitism and Muslim antisemitism are invited to that conference to be held in Nuremberg, September 9, 2013.

Finally, even among self-declared friends of Israel there is a huge gap of knowledge about the history of Zionism and Israel as a Jewish state. There is much work to be done for serious scholarship.

How Does Modern-day Germany deal with Antisemitism? Lecture by Dr. Clemens Heni, WJC, Jerusalem

Lecture by Dr. Clemens Heni, Director, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA, www.bicsa.org) at the World Jewish Congress Institute for Research and Policy, Jerusalem, 9a Diskin Street, Monday, May 27, 2013, 4 pm (with special thanks to Dr. Laurence Weinbaum, chief editor of the Israel Journal of Foreign Affairs, who organized the event, who was a great host and who is a wonderful ally!)

CAM00414On Facebook, the World Jewish Congress wrote: “On May 27, 2013, the WJC Institute for Research and Policy hosted a talk at the offices of the Institute given by Dr. Clemens Heni, director of The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA). Dr. Heni spoke on “How Does Modern-Day Germany Deal with Antisemitism?” He described the three main categories of antisemitism and how those are manifested in modern-day Germany. He stressed the widespread antisemitism in the guise of anti-Zionism that flourishes in German academia and political life. A spirited Q&A session followed his talk, in which Judge Gabriel Bach, a prosecutor at the Eichmann Trial and a native of Germany, took an active part. Institute member Dr. Nir Boms, a fellow at Tel Aviv University’s Dayan Center, moderated the event.”

 

Der World Jewish Congress und sein Institute for Research and Policy luden mich ein, am 27. Mai 2013 einen Vortrag über das heutige Deutschland und sein Verhältnis zum Antisemitismus zu halten. Unter anderem waren mehrere ehemalige Botschafter Israels anwesend. Es war eine besondere Ehre und Freude, dass sich der Staatsanwalt und stellvertretende Ankläger gegen Adolf Eichmann, Gabriel Bach (Jg. 1927), für meinen Vortrag interessierte und aktiv an der anschließenden Diskussion teilnahm. Unten stehend ist das hand-out, das ich verteilte. Der Vortrag selbst war länger und ausführlicher (13 Seiten mit 97 Fußnoten) als das Paper, das nur einige zentrale Aspekte aufführt. Vom Vortragsort in der Diskin Street hat man übrigens einen wundervollen Blick über Jerusalem und sieht vis-à-vis das israelische Parlament, die Knesset.

CAM00415

View from WJC Jerusalem to the Knesset

Gabriel Bach and Clemens Heni, Jerusalem, May 27, 2013, World Jewish Congress

How does Modern-Day Germany deal with Antisemitism?

 

What is Antisemitism and what categories of antisemitism can be analyzed?

 

Antisemitism in the 21st century is hatred of Jews, hatred of the Jewish state of Israel, and the distortion of the Holocaust.

 

There are mainly three categories of antisemitism:

 

1)      Old-style anti-Judaism and antisemitism up until 1945, which still exists today

2)      Antisemitism after the Holocaust, including Holocaust distortion or “secondary antisemitism” which is closely related to the

3)      Anti-Zionism and hatred of Israel since 1948

 

Category 1) Old-style anti-Judaism and antisemitism up until 1945, which is still existent today

 

1)                  Anti-circumcision since antiquity; anti-shechting and other anti-Judaism resentments

2)                  Jews as Christ-killer

3)                  Anti-Ahasver, the “eternal Jew” (in Germany in particular, framed Der Ewige Jude as early as 1694)

4)                  Blood Libel, Jews accused of killing innocent non-Jewish (mostly Christian and since 1840 (Damascus Blood Libel) Muslim children)

5)                  Anti-Mammonism, Jews accused of being behind capitalism and money (examples are Karl Marx 1844 or leftists in winter 2003 dancing in Davos at the World Economic Forum around a golden calf and combining anti-Americanism and antisemitism.)

6)                  Conspiracy Myths, in particular the most horrible conspiracy fraud ever, The Protocols of the Elders of Zion from the early 20th century (a Russian forgery), today disseminated throughout the Muslim and Arab worlds, and among neo-Nazis, and others. Jews being behind the “Black Death” in the Middle Ages in Europe is another conspiracy myth, for example. The same holds for talks about an “Israel lobby” controlling the US, among many other conspiracy driven myths. Jews being behind modernity and liberalism, sexual politics, the emergence of big cities and the destruction of traditions, and Jews being behind Socialism and Communism, or the French and Russian Revolutions fit conspiracy myths, too.

Me and moderator Dr. Nir Boms, World Jewish Congress, May 27, 2013, Jerusalem. You see the four books on antisemitism, Germany, the New Right, Islamic Studies and antisemitism after 9/11, I’ve written since 2002, when I was a doctoral candidate and when I first spoke at an international conference in Jerusalem at the Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA), Hebrew University

 

Category 2) Antisemitism after the Holocaust, including Holocaust distortion or “secondary antisemitism” (Antisemitism after and because of Auschwitz)

 

7)                  Projecting German guilt onto modernity like equating of the Holocaust with “motorized agriculture” (Martin Heidegger, 1949); bomb war against Germany framed as “bombing Holocaust” and related terms (the latter is promoted, for example, by leading boulevard daily BILD-Zeitung and its author Jörg Friedrich, who used the term “crematoria” for the city of Dresden); projecting German guilt onto the Soviet Union and Eastern Europe like Czechoslovakia, when Germans are portrayed as victims of a “Holocaust of expulsion.”

8)                  Using the term Holocaust for all kind of things, therefore universalizing the Shoah: terms like “biological Holocaust,” “atomic” or “nuclear Holocaust,” “high-tech Holocaust,” “for the animals it is like Treblinka,” “Golden Holocaust,” when talking about the tobacco industry, or “Holocaust of abortion” are examples.

9)                  Denial of the Uniqueness of the Shoah. Some post-colonialists and post-Orientalists, for example, talk about “Kaiser’s Holocaust” or talk about “From Windhuk to Auschwitz” (historian Jürgen Zimmerer, Hamburg University) and frame the mass murder of natives in German South-West Africa (today: Namibia) as a Holocaust. Others compare colonialism, imperialism or slavery with the Shoah and confuse exploitation with destruction.

10)               Red equals brown, the Prague Declaration (June 2008) and the rewriting of the Second World War have become major tropes in contemporary historiography.

11)               Talking about “Islamophobia” and comparing racist attacks against immigrants, including Muslims, in Germany and elsewhere, to genocidal antisemitism.

12)               Holocaust denial by neo-Nazis, Islamists, and others.

 

Category 3) Anti-Zionism and hatred of Israel

 

13)               Jewish anti-Zionism prior to the establishment of Israel (e.g. Martin Buber, Hannah Arendt)

14)               Soviet-style anti-Zionism after 1948

15)               Arab anti-Zionism (rejection of UN division plan 1947)

16)               Islamist anti-Zionism

17)               Liberal and left-wing anti-Zionism after 1967 in the West

18)               Right-wing anti-Zionism immediately after 1945 and even before, Nazi antisemitism was also anti-Zionist

19)               Mainstream European anti-Zionism in several countries who see Israel as a “threat to world peace,” particularly since the year 2000 and after 9/11

20)               Particularly since the Second Intifada in 2000, anti-Zionism and Islamism increased dramatically via electronic media and the Internet (take, as examples, anti-Israel pages online, including the Boycott Divestment Sanctions (BDS) movement, leading Islamist Yusuf al-Qaradawi and his online activities)

 

Germany and Category 1) Old-style anti-Judaism and antisemitism:

Anti-circumcision court ruling in Cologne May 2012; supportive of the anti-circumcision climate in Germany: Frankfurter Allgemeine Zeitung, small and tiny pro-Israel left-winger (jungle world, Bahamas), “evolutionary humanists” (=aggressive atheists) of the Giordano Bruno Foundation; particularly the extreme right-wing Politically Incorrect (blog), and the tiny party Die Freiheit (Michael Stürzenberger)

 

Germany and Category 2) Holocaust Distortion and secondary Antisemitism:

Award in Germany in 2012 for historian Timothy Snyder’s Bloodlands › Holocaust distortion, implicitly following Ernst Nolte, denial of unprecedented character of the Shoah; equating of Hitler and Stalin; pro-Snyder: Christoph Dieckmann, Michael Wildt, Jörg Baberowski; contra-Snyder: Dan Diner, Dan Michmann, Dovid Katz, Robert Rozett, Efraim Zuroff, Jürgen Zarusky, Richard Evans, for example

 

Prague Declaration (2008): red equals brown (promoted by Lithuania and other East European countries and individuals), rewriting of textbooks; support by newly elected (2012) German President Joachim Gauck

Dr. Clemens Heni, World Jewish Congress, May 27, 2013

Germany and Category 3: Anti-Zionism and hatred of Israel:

 

Journalist Jakob Augstein (Der Freitag, Spiegel Online) supports Günter Grass’ anti-Zionism

 

Awards in Germany in 2012 for anti-Israel philosopher and gender studies celebrity Judith Butler (BDS, Israel Apartheid Week Toronto 2012) and anti-nation-state, Kantian political scientist Seyla Benhabib (“Israel committed possible crimes against humanity” in the Gaza war 2008/2009)

 

Scholar in political psychology Wolfgang Kempf says: comparing Israel to Nazis might urge Jews not to “lose their high moral standard”; in his view, suicide bombing against Jews in Israel is “not necessarily antisemitic” if not followed by the denial of Israel’s right to exist

 

Leading German expert on antisemitism, Wolfgang Benz (former head, Center for Research on Antisemitism (ZfA), Technical University Berlin): charming interview with leading Islamist, pro-Iranian, antisemitic and anti-Israel homepage Muslim-Markt, November 2010; equation of antisemitism and Islamophobia (Dec. 2008); equation of critics of antisemitism and Islamism with “preachers of hate” (Jan. 2010);

 

Center for Research on Antisemitism (ZfA) and its head Stefanie Schüler-Springorum (newcomer in the field) appointed Islamic Studies scholar Achim Rohde (2012); pro-pan-Arabism Rohde is a follower of antisemite Jacqueline Rose and of anti-Zionist Edward Said; Rohde is explicitly supposed to work with Said’s concept of Orientalism in relation to Islamophobia and antisemitism. The ZfA focuses on research on antisemitism seen as “research on minorities.” International research on antisemitism, though, has shown that antisemitism has close to nothing to do with the existence of Jews in a country or region (take post-Holocaust European antisemitism, Saudi-Arabian or Qatari antisemitism as examples)

 

Leading German Islamic Studies scholar Gudrun Krämer (Free University Berlin) promotes Yusuf al-Qaradawi as a “moderate.” Her former students are Rohde as well as Bettina Gräf, who embraced al-Qaradawi in her edited book Global Mufti. In Global Mufti al-Qaradawi is portrayed, for example, as a moderate because he allows females to commit suicide bombing against Jews without the allowance of their fathers or husbands, and even unveiled. That’s feminism, Islamist-style …

 

 

Center for Research on Antisemitism (ZfA) in Germany appointed anti-Israel activist

Islamic Studies scholar Achim Rohde
promotes Edward Said and
anti-Zionist antisemitism

 

By Dr. Clemens Heni, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), August 1, 2012 (another version of this article was published July 31, 2012, with algemeiner.com in New York City)

 

The Center for Research on Antisemitism (ZfA) at the Berlin Technical University in April 2012 appointed as a co-worker an outspoken supporter of antisemite Edward Said: Achim Rohde. A scholar in Islamic Studies, Rohde was hired because he conducts research to evaluate the similarities of “antisemitism” and “Orientalism” “in the sense of Edward Said,” as the ZfA newsletter of May 2012 declares. In addition, he will be working on the ZfA’s big project on “Islamophobia in European societies.”[1] “Islamophobia” as a research project of a Center for Research on Antisemitism? This is unscholarly in nature and politically scandalous.

The appointment of Achim Rohde is shocking for scholars on antisemitism, though a big coup for enemies of the Jewish state of Israel. Responsible for this is newly appointed head of the ZfA, historian Stefanie Schüler-Springorum. Hired in June 2011, she is a newcomer to scholarship on antisemitism. She has not published a single book on that topic – nor has Rohde.

Edward Said becomes even more mainstream
in German academia

Edward Said (1935–2003) was the leading academic anti-Zionist voice in the last decades, achieving global fame. He portrayed Arabs as the ‘new Jews’ as early as 1969.[2] He equated Israel with South-African apartheid in 1979[3] and portrayed Israel as the leading Orientalist, imperialist and racist power in his bestselling book Orientalism in 1978.[4] The chapter on Israel is the last and longest chapter in this anti-Western and antisemitic book. In an interview in 1987 Said said that Israelis had not learned the lessons from their own suffering under Nazi Germany. In his view Jews have become perpetrators now in the same way Germans or Nazis were perpetrators against the Jews.[5] In 1999 Said said that, if he could choose, he would opt for a kind of renewed Ottoman Empire. Jews could become an accepted minority, but Israel would be destroyed.[6]

Now, in 2012, Edward Said is mainstream[7] at the only German University based research center on antisemitism. They are promoting antisemitism instead of analyzing it.

Achim Rohde and the equation of antisemitism
and Orientalism

Rohde was published in 2010 by then head of the ZfA, controversial historian Wolfgang Benz.[8] Rohde promotes the fantasy that Muslims and Arabs had been victims of Germany since the 19th century, if not long before. He follows the ideology of “the Orient within.” This means: while Orientalists aim at Arabs and Muslims in the Middle East, they aim at Jews in Europe. Jews are victims of Orientalism within the homeland of the empire, Europe, so to speak, while Arabs and Muslims are victims abroad, in the Middle East and in the fantasies of artists, authors, writers, politicians, intellectuals, the public, art historians, painters etc. etc.

This equation of antisemitism and Orientalism is a denial of antisemitism, which is based on conspiracy theories, blood libels, anti-liberalism, anti-capitalism, anti-communism, anti-Westernism and many other aspects of that “longest hatred,” a term of historian Robert S. Wistrich.[9] The “lethal obsession” (Wistrich)[10] of antisemitism cannot be compared or equated with supposedly or real Orientalism and allegedly or really problematic views vis-à-vis the Arabs and Muslims. Particularly after 9/11 it has become fashionable and useful to ignore Islamism and Muslim antisemitism and to talk about Arabs, Muslims and Jews as victims of Orientalism. Anti-Zionist antisemitism is a core element of this post-Orientalist ideology, as I have shown in the work of Edward Said.

 

Rohde and many colleagues, who are obsessed with post-colonial ideology and Edward Said, ignore or deny the close friendship of German Emperor Wilhelm II, who traveled to the Ottoman Empire in 1898 and portrayed himself as friend of the Muslims. German Islamists remember this German-Muslim friendship until today.[11] In 1914, during the First World War, Wilhelm II initiated the Jihad of the Ottoman Empire, as Middle East Studies scholar and historian Wolfgang G. Schwanitz has shown.[12] Subsequently, the Arab Muslim Brotherhood developed close ties with the Nazis even before the Holocaust. During the Shoah, the Arab and Muslim leader at the time, Haj Amin al-Husseini, Grand Mufti of Jerusalem, collaborated with Hitler and the Germans. Nazi Germany was pro-Arab and pro-Muslim, and anti-Jewish.[13] Holocaust survivor Simon Wiesenthal documented the close relationship of the Grandmufti of Jerusalem, al-Husseini, and the Axis (Nazi Germany and fascist Italy) in 1947.[14]

 

Nazi scholar Hans Lindemann published a work about Islam in 1941, urging the Germans to see the similarities of the Muslim world and National Socialism.[15] A leading Nazi agitator, Johann von Leers, was happy about Islamism and converted to Islam after the defeat of Nazi Germany and went to Egypt, like many former Nazis, to spread Jew-hatred and antisemitism in that leading Arab country. Egyptian President Nasser welcomed these Nazis and collaborated with them, as the American Jewish Committee documented as early as 1957.[16] Historian Robert Wistrich analyzed the antisemitism of Egypt and von Leers in 1985.[17]

During the 1950s, the Federal Republic of Germany became a hotbed for Islamism (supported by Federal agencies), thanks to anti-communist hysteria of the time, as Pulitzer Prize winner Ian Johnson[18] and historian Stefan Meining[19] have shown in recent years. Finally, 9/11 inflamed German Schadenfreude, anti-American, anti-Israel and pro-Islamist tendencies.[20]

Rohde, from the younger generation (born 1969), is equally aggressive against critics of antisemitism as is Benz. Rohde’s thesis was about the Ba’ath Party, Saddam Hussein, gender-relations in Iraq, and the ideology of pan-Arabism.[21] He submitted his work in 2006 at the Institute for Islamic Studies at Free University Berlin. His first reader was the controversial (in Germany: prize winning) scholar Gudrun Krämer, who is known for portraying the founder of the Muslim Brotherhood, Hasan al-Banna, as a nice guy with great ideas to promote Islam.[22] She is also known for her support of the leading Sunni Islamist in the world, Yusuf al-Qaradawi,[23] who praised Adolf Hitler in January 2009 in Al-Jazeera TV, aired from Qatar, where he lives.[24]

For Rohde, Iraq Ba’ath party style pan-Arabism failed. He urges the Arab world to look for a stronger and more successful way of pan-Arab ideology and action.[25] He is against the “hegemony of globalization”[26] and refers to Edward Said, Daniel Boyarin and anti-Zionist Jacqueline Rose.[27] Why did Rohde refer to anti-Zionist and antisemitic authors in a doctoral dissertation dedicated to the analysis of Iraq, gender relations and pan-Arabism?

Boyarin and Rose have been analyzed as examples of progressive Jewish antisemitism by scholar in literature and Jewish Studies Alvin H. Rosenfeld in 2006.[28] It is telling that Rohde deleted these references at the very end of his study to Boyarin,[29] Rose and Said in his published book in 2010 on the same topic.[30]

Rohde refers to German historian Jürgen Zimmerer, a leading voice in distorting the Holocaust by universalizing it and framing colonial crimes as forerunners of the Shoah. For Rohde, imperialism, racism, and Orientalism are closely related to Nazi Germany.[31] He also compares German and Nazi “sexual politics” with those of the United States and Israel in the 20th century.[32]

The ZfA, Hazem Saghiyeh and Saleh Bashir and the Universalizing of the Holocaust

Achim Rohde is not a direct Holocaust denier; instead he trivializes and distorts the Shoah by referring to Arab authors like Hazem Saghiyeh and Saleh Bashir. Saghiyeh and Bashir published an article in 1997 in which they argued against Holocaust denial, characterizing it as too stupid an argument to be useful in their fight against Zionism.[33] Indeed, even Said is against hard-core Holocaust denial, but he said in the very same article Rohde refers to that “Zionism” is based on “apartheid.”[34]

The same holds for the article Universalising the Holocaust by Hazem Saghiyeh and Saleh Bashir.[35] They accused Israel of not having learnt the lessons from history; they distorted and trivialized the Shoah completely by equating it with racism and colonialism:

“The dissociation between the acknowledgment of the Holocaust and what Israel is doing should be the starting point for the development of a discourse which says that the Holocaust does not free the Jewish state or the Jews of accountability. On the contrary, the Nazi crime compounds their moral responsibility and exposes them to greater answerability. They are the ones who have escaped the ugliest crime in history, and now they are perpetrating reprehensible deeds against another people. Modern Jewish consciousness can no longer look at the world from the exclusive perspective of the Holocaust, in spite of the magnitude of the event and its enormity. Within these parameters, it becomes pressing to (re)present the event as a trial for human suffering more than a purely and exclusively Jewish one, especially since the Jews in recent decades have started losing their long-standing “monopoly” over the tragic. The Turk in Germany, the Algerian in France, and always the black in every place, head the columns of victims of racism in the world and in them, albeit in different proportions and degrees, is the continuation of the suffering of the Jews of which the Holocaust was the culmination.”[36]

This antisemitic argumentation which universalizes the Holocaust and therefore trivializes it is a basic assumption of Islamic Studies scholar Achim Rohde. For him, like for Saghiyeh and Bashir, Turkish, Algerian or Black people are seen in a “continuation of the suffering of the Jews of which the Holocaust was the culmination.”

This is a denial of the Holocaust if we look at the situation of Turks in Germany or Arabs and Algerians in France at any time. It is unscholarly in nature to equate the situation of immigrants or citizens with an immigrant background and the Holocaust.

In an article in 2005, Rohde thanks[37] anti-Zionist authors Moshe Zuckermann from Israel and German sociologist and anti-Zionist Klaus Holz“[38] for helpful comments and support. Holz was on the short-list for the job as head of the ZfA and Zuckermann knows Schüler-Springorum, too.[39]

For Rohde Zionism is based on „central aspects of modern antisemitism;” for him it is „a kind of identification with the aggressor.”[40] He attacks Israel and remembrance of the Shoah in Israel and urges the Arab and Muslim world not to deny the Holocaust, but to attack “Shoah remembrance in Israel”[41] from a ‘higher ground.’ This ‘higher ground’ is the distortion or trivialization of the Holocaust and not hard-core denial of it.

Achim Rohde and the campaign in support of German anti-Zionist Ludwig Watzal

In December 2008 Rohde supported an Internet campaign by a German anti-Israel and antisemitic website in support of German political scientist and anti-Zionist activist Ludwig Watzal.[42] Secretary General of the Central Council of Jews in Germany, Stephan Kramer, attacked the “antisemitic clichés” of Watzal in April 2008. Then, the Central Council of Jews in Germany pleaded to dismiss Watzal as co-worker of a Federal Agency.[43] Political scientist and expert on Islamism, Iran, and antisemitism, Matthias Küntzel, criticized Watzal in 2005 as well.[44]

In his support of Watzal, Rohde was joined by Palestinian Abdallah Frangi, Ramallah, from the PLO, antisemitic author Norman Finkelstein, left-wing politician Inge Höger, who joined the terrorist Gaza flotilla in 2010 (she was on the Mavi Marmara), and over 300 other anti-Zionist activists, scholars etc. Watzal is a particularly aggressive anti-Zionist voice in Germany. Due to many of his anti-Israel articles, critics like Social Democrat Franziska Drohsel, then head of the youth organization of the Social Democrats in Germany (Jusos), supported Jewish organizations who urged the Federal Agency for Education to take a clear stand against their co-worker Watzal. German daily Die Welt reported about the anti-Israel stand of Watzal.[45] While ZfA co-worker Achim Rohde supported Ludwig Watzal in 2008, even his colleague at the ZfA, Juliane Wetzel, criticized Watzal’s writing and his fantasies about “Jewish capital” and “Jewish power,” according to an article in 2006.[46]

Rohde, Gil Anidjar and poststructuralist,
linguistic Holocaust denial:
Jews were not killed as Jews in Auschwitz…

Rohde also sides with Middle East Studies scholar Gil Anidjar from Columbia University and his study The Jew, The Arab. A History of the Enemy from 2003,[47] because Anidjar equates antisemitism with Orientalism and portrays Muslims as victims of Nazism and the Holocaust.[48] For Anidjar, Zionism is antisemitic, because it aims at Judaism, Jews, Arabs, and Islam. He applies Said’s ideology of the “Semite” and accuses “Orientalism” of being antisemitic, including being anti-Arab.[49] This is a denial of antisemitism, of its term and ideology. Islam has a legacy of antisemitism, although on another level as Christian antisemitism. Portraying Muslims and Arabs as victims of European history is beyond reality. Islam is an imperialist religion, like Christianity. For centuries, Jews have been oppressed and murdered by Christians and also by Arabs and Muslims (on a lower scale). Since 1945 and particularly since 9/11 Islamism and Arab anti-Zionism are the biggest threat to Jews and Israel. Iran seeks nuclear weapons and its president Mahmoud Ahmadinejad is known for his incitement to genocide; he pleads for a “World without Zionism,”[50] and is followed by the entire Iranian regime and substantial parts of Western academia and activists as well. Edward Said fought for a world without Zionism, too, decades before Ahmadinejad, and even before the Iranian revolution in 1979.

 

Anidjar makes fun of Jews and the Holocaust and equates the fate of Jews with the history of the word “Muslim.” For him, like for fashionable Italian philosopher Giorgio Agamben Jews died as “Muslims” and not as Jews in Auschwitz.[51] This is linguistic antisemitism. These horrible games with language are mainstream in many poststructuralist, postmodern and antisemitic circles. It is shocking, though, that a scholar from the ZfA refers favorably to this parody of scholarship.

 

In reality Muslims were allies of the Nazis, we know of SS-Imams, Muslims in the German army, the Wehrmacht, SS-units and so on. Rohde follows Anidjar and says that both Jews and Muslims have been victims of Europe since the crusades.[52] In an interview about his book Anidjar rejects any scholarly analysis of the “new antisemitism” and equates antisemitism with racism or the situation of Muslims.[53] In 2009 Anidjar published another article and equated (and mentioned the “link” between) colonialism and the Holocaust;[54] he attacked Israel, the US and the War on Terror, in order to portray the poor and innocent Arabs (and Muslims) as victims of Israel and the US.[55] Already in his 2003 book and then in his 2009 article, Anidjar applied the grotesque distinction between “The Jew, the Arab: good Semite, bad Semite.”[56] Like Edward Said and many protagonists of post-colonial theory, he denies that antisemitism was an anti-Jewish ideology from the very beginning (and not a kind of Orientalism), starting with Wilhelm Marr’s agitation in Germany in 1879.[57] Consequently, Anidjar was a speaker in 2009 at the Israel Apartheid Week and promoted boycotting Israel and therefore Jews.[58] This is no problem and not worth mentioning for German academics like Achim Rohde or Felix Wiedemann, also a scholar from the younger generation; as quoted, Achim Rohde referred to Anidjar very positively in 2005 as well as in 2010, Wiedemann refers to Anidjar’s scandalous book from 2003 (The Jew, The Arab) in 2012, and promotes Rohde’s approach, too, embedded in esoteric, cotton-ball-style criticism.[59]

Conclusion

What is the problem with Achim Rohde’s appointment to Germany’s premier, tax-supported Center for Research on Antisemitism (ZfA) at Technical University in Berlin?

 

1) He supports antisemitic, anti-Zionist, post-colonial and post-Orientalist superstar Edward Said;

2)  He supports German anti-Zionist and highly controversial activist Ludwig Watzal;

3) He supports antisemitic, anti-Zionist authors like Daniel Boyarin and Jacqueline Rose;

4) He supports authors who make fun of the Jewish victims of the Holocaust, who defame Israel as apartheid and promote the boycott of Israel like Gil Anidjar;

5) He supports the trivialization and in fact denial of the Holocaust by equating it with the situation of Turks in Germany today with reference to Hazem Saghiyeh and Saleh Bashir;

6) He equates antisemitism with “Orientalism” and denies the genocidal ideology of antisemitism;

7) He ignores or affirms the Iranian and Islamist threat;

8) He dwells on the fantasy of “Islamophobia” and is employed to do so by the ZfA.

 

The Center for Research on Antisemitism (ZfA) at the Technical University Berlin should finally change its name: it is

 

The German Edward Said Center for
Holocaust distortion
and post-colonial Antisemitism

 

 

 


[1] Newsletter, No. 42, Center for Research on Antisemitism (ZfA), Technical University Berlin, May 2012, http://zfa.kgw.tu-berlin.de/newsletter/Newsletter42.pdf (visited July 21, 2012).

[2] Edward Said (1969): The Palestinian Experience, in: Moustafa Bayoumi/Andrew Rubin (eds.) (2001), The Edward Said Reader, London: Granta Books, 14–37, 34.

[3] Edward Said (1979): Zionism from the Standpoint of its Victims, in: Bayoumi/Rubin (eds.) (2001), 114–168.

[4] Edward Said (1978): Orientalism, New York: Vintage Books.

[5] The interview reads: “[Question to Said] Given the history of the Jews and the creation of the Israeli state, because of their historical experience with persecution and suffering and holocaust [small ‚h’ in the original, CH] and death camps, should one feel that Israelis and Jews in general should be more sensitive, should be more compassionate? Is that racist? [Said] No, I don’t think it’s racist. As a Palestinian I keep telling myself that if I were in a position one day to gain political restitution for all the suffering of my people, I would, I think, be extraordinarily sensitive to the possibility that I might in the process be injuring another people“ (Edward Said (1987)/2010: The Pen and the Sword. Conversations with Edward Said. David Barsamian, introductions by Eqbal Ahmad and Nubar Hovsepian, Chicago: Haymarket Books, 42).

[6] Edward Said (1999): An Interview with Edward Said, in: Bayoumi/Rubin (eds.) (2001), 419–444, 430.

[7] In Cultural Studies, Islamic Studies, Middle East Studies, comparative literature and related fields, Said has been mainstream for a long time. See, for example, among his followers in Germany Markus Schmitz (2008): Kulturkritik ohne Zentrum. Edward W. Said und die Kontrapunkte kritischer Dekolonisation, Bielefeld: transcript (Schmitz defames the Middle East Forum’s project Campus Watch and says it is a reminder to the times of “McCarthy,” ibid., 227); Stefan Wild (2003a): Rezension von Martin Kramer, Ivory Towers on Sand. The Failure of MiddleEastern Studies in America, Washington D.C. 2001, ISBN 0-94 4029-49-3, 130 S., U.S. $ 19,95, Die Welt des Islams, Vol. 43, Nr. 2, 290–292 (this is a particularly aggressive and ironic review of Martin Kramer’s famous study Ivory Towers on Sand from 2001); Birgit Schäbler (2008): Post-koloniale Konstruktionen des Selbst als Wissenschaft: Anmerkungen einer Nahost-Historikerin zu Leben und Werk Edward Saids, in: Alf Lüdtke/Reiner Prass (Hg.) (2008): Gelehrtenleben. Wissenschaftspraxis in der Neuzeit, Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag, 87–100; Schäbler is an anti-Israel author and defamed the security fence in Israel, Birgit Schäbler/Ute Behr/Stephanie Dumke (2004): The Israel-Palestinian Conflict as Result of Colonial Border-Making, Tagungsbericht, June 18, 2004, http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/tagungsberichte/id=499 (visited July 23, 2012); Stefan Weidner (2011): Vom Nutzen und Nachteil der Islamkritik für das Leben, Aus Politik und Zeitgeschichte (APuZ), Nrs. 13–14/2011, 9–15; for historian Ulrich Sieg, who was on the short-list for the job as head of the ZfA, Edward Said’s Orientalism was a „master-piece,“ Ulrich Sieg (2006): Rezension von Ian Buruma, Avishai Margali, Okzidentalismus. Der Westen in den Augen seiner Feinde, WerkstattGeschichte, Vol. 15, No. 43, 137–139, 137.

[8] Achim Rohde (2010): Unter Südländern. Zur Geschichte der Orientalistik und Judaistik in Deutschland, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Vol. 58, No. 7/8, 639–652. Benz edited this issue personally, in addition he is the editor of the journal, too; he introduced Rohde in his article in that issue, Wolfgang Benz (2010): Zur Genese und Tradition des Feindbildes Islam. Einleitende Bemerkungen zum Themenheft Islambilder vom Mittelalter bis zum Ersten Weltkrieg. Traditionen der Abwehr, Romantisierung, Exotisierung, Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, Vol. 58, No. 7/8, 585–590.

[9] Robert S. Wistrich (1991): Antisemitism. The Longest Hatred, London: Methuen.

[10] Robert S. Wistrich (2010): A Lethal Obsession. Anti-Semitism from Antiquity to the Global Jihad, New York: Random House.

[11] Fritz Ahmad Gross (no year of publication indicated): Kaiser Wilhelm II. – Deutschland und der Islam, Islamische Zeitung, online http://www.enfal.de/grund44.htm (visited July 22, 2012).

[12] Wolfgang G. Schwanitz (2003): Djihad „Made in Germany“: Der Streit um den Heiligen Krieg 1914–1915, Sozial.Geschichte, No. 2/2003, 7–34; Wolfgang G. Schwanitz (2004): Die Berliner Djihadisierung des Islam. Wie Max von Oppenheim die islamische Revolution schürte, Konrad-Adenauer-Stiftung, Auslandsinformationen, No. 10/2004, 17–37; Wolfgang G. Schwanitz (2004a): Max von Oppenheim und der Heilige Krieg. Zwei Denkschriften zur Revolutionierung islamischer Gebiete 1914 und 1940, Sozial.Geschichte, Vol. 19, No. 3, 28–59.

[13] Jeffrey Herf (2009): Nazi Propaganda for the Arab World, New Haven: Yale University Press; Jeffrey Herf (2010): Hitlers Dschihad. Nationalsozialistische Rundfunkpropaganda für Nordafrika und den Nahen Osten, Vierteljahreshefte für Zeitgeschichte, Vol. 58, No. 2, 259–286; Matthias Küntzel (2002): Jihad und Judenhaß. Über den neuen antijüdischen Krieg, Freiburg: ça ira; Matthias Küntzel (2003): Ein Deutsches Schweigen. Die Vorfahren der islamischen Hamas arbeiteten gern mit den Nazis zusammen. Ein Umstand, den die deutsche Linke in ihrer Nahostsolidarität gerne ausblendet, taz, April 12, 2003, http://www.taz.de/?id=archiv&dig=2003/04/12/a0225 (visited July 23, 2012); Matthias Küntzel (2004): Von Zeesen bis Beirut. Nationalsozialismus und Antisemitismus in der arabischen Welt, http://www.matthiaskuentzel.de/contents/von-zeesen-bis-beirut (visited July 23, 2012); Klaus-Michael Mallman/Martin Cüppers (2010): Nazi Palestine. The Plans for the Extermination of the Jews in Palestine, New York: Enigma Books.

[14] Simon Wiesenthal (1947): Großmufti – Großagent der Achse, Salzburg/Wien: Ried-Verlag.

[15] Hans Lindemann (1941): Der Islam im Aufbruch, in Abwehr und Angriff. Mit 1 Karte und 4 Kunstdrucktafeln, Leipzig: Friedrich Brandstetter.

[16] American Jewish Committee (1957): The Plight of the Jews in Egypt, New York: American Jewish Committee, online: http://www.ajcarchives.org/AJC_DATA/Files/551.PDF (visited July 23, 2012).

[17] “The most prominent of these former collaborators of Hitler and Goebbels was the notorious antisemite Johann von Leers, invited to Cairo by Haj Amin el-Husseini. Von Leers had initially settled after the war in the Argentine where he edited the neo-Nazi monthly Der Weg. The Grand Mufti had repeatedly sent messages of encouragement to von Leers and his fellow Nazis in Buenos Aires and in August 1956 he had publicly complimented Der Weg for having ‚always championed the Arabs’ righteous cause against the powers of darkness embodied in World Jewry’’. An exalted figure in Nasser’s entourage, the ex-Mufti of Jerusalem obtained a post for von Leers as political adviser in the Egyptian Information Department, where, according to the Manchester Guardian, he exercised ‚considerable influence on the nature of the current anti-Jewish measures’. Von Leers continued to be active as an antisemitic propagandist in Cairo under his Muslim name, Omar Amin, until his death in 1965,” (Robert Wistrich (1985): Hitler’s Apocalypse. Jews and the Nazi Legacy, London: Weidenfeld & Nicolson, 176).

[18] Ian Johnson (2005): The Beachhead. How a Mosque for Ex-Nazis became Center for Radical Islam, The Wall Street Journal, July 12, 2005; Ian Johnson (2010): A Mosque in Munich. Nazis, the CIA and the Rise of the Muslim Brotherhood in the West, San Diego (CA): Houghton Mifflin Harcourt.

[19] Stefan Meining (2011): Eine Moschee in Deutschland. Nazis, Geheimdienste und der Aufstieg des politischen Islam im Westen, Munich: C.H.Beck.

[20] For a comprehensive critique of German Islamic Studies, scholars in antisemitism and the public in Germany after 9/11 see my book Clemens Heni (2011): Schadenfreude: Islamforschung und Antisemitismus in Deutschland nach 9/11, Berlin: Edition Critic.

[21] Achim Rohde (2006): Facing Dictatorship. State-Society Relations in Ba’Thist Iraq. Zur Erlangung des Doktorgrades eingereicht am Fachbereich Geschichts- und Kulturwissenschaften der Freien Universität Berlin im April 2006, manuscript, Free University Berlin, Institute for Islamic Studies.

[22] Gudrun Krämer (2010): Hasan al-Banna, Oxford/New York: Oneworld Publications.

[23] Gudrun Krämer (2006): Drawing Boundaries. Yusuf al-Qaradawi on Apostasy, in: Gudrun Krämer/Sabine Schmidtke (eds.) (2006): Speaking for Islam. Religious Authorities in Muslim Societies, Leiden/Boston: Brill, 181–217; Gudrun Krämer (2009): Preface, in: Bettina Gräf/Jakob Skovgaard-Petersen (eds.) (2009): Global Mufti. The Phenomenon of Yusuf al-Qaradawi, London: Hurst & Company (2009), ix–xi.

[24] For an overview on many more antisemitic statements of al-Qaradawi see http://www.memri.org/report/en/print5020.htm (visited July 23, 2012).

[25] Rohde 2006, 425; see also Achim Rohde (2005): Der Innere Orient. Orientalismus, Antisemitismus und Geschlecht im Deutschland des 18. bis 20. Jahrhunderts, Die Welt des Islams, Vol. 45, Nr. 2, 370–411; Achim Rohde (2009): The Orient Within. Orientalism, Anti-Semitism and Gender in 18th to early 20th Century Germany, in: Benjamin Jokisch/Ulrich Rebstock/Lawrence I. Conrad (eds.) (2009): Fremde, Feinde und Kurioses. Innen- und Außenansichten unseres muslimischen Nachbarn, Berlin/New York: Walter de Gruyter, 147–165; Achim Rohde (2010a): State-Society Relations in Ba’Thist Iraq Facing Dictatorship, London/New York: Routledge (this is his shortened 2006 dissertation).

[26] Rohde 2006, 425.

[27] See footnote 12 (which belongs to the chapter „Conclusions“), Rohde 2006, 428: „Edward Said, Freud and the Non-European (London: Verso, 2003), 49, 53/54. See also Stephen Sheehi, ‚Failure, Modernity, and the Works of Hisham Sharabi: Towards a Post-Colonial Critique of Arab Subjectivity,’ Critique 10 (1997): 39–54; Daniel Boyarin, ‚The Colonial Drag: Zionism, Gender, and Mimikry,’ in the Pre-Occupation of Post-Colonial Studies, eds. Fawzia Afzal-Khan and Kalpana Seshadri-Crooks (Durham/London: Duke Univ. Press, 2000), 234–265; Jacqueline Rose, The Question of Zion (Princeton: Princeton Univ. Press, 2005).“ Remember: these are quotes from the end of Rohde’s doctoral dissertation, which is about Iraqi history, gender relations, dictatorship and pan-Arabism. He quotes antisemites in such a study: this indicates his hatred of Israel as a Jewish state.

[28] Alvin H. Rosenfeld (2006): „Progressive“ Jewish Thought and the new anti-Semitism, http://www.ajc.org/atf/cf/%7B42D75369-D582-4380-8395-D25925B85EAF%7D/PRO
GRESSIVE_JEWISH_THOUGHT.PDF  (visited July 22, 2012).

[29] Rohde refers to above quoted article of Daniel Boyarin; the dedication of Boyarin’s article reads like this: „To Michel Warschawsky and Tikva Parnas, tireless fighters against the Zionist occupation in all Palestine,” (Daniel Boyarin (2000): ‚The Colonial Drag: Zionism, Gender, and Mimikry,’ in: Fawzia Afzal-Khan/Kalpana Seshadri-Crooks (eds.) (2000): The Pre-Occupation of Post-Colonial Studies, Durham/London: Duke University Press, 234–265, 234). The expression „All Palestine” aims at the destruction of Israel. Furthermore one can find the close relationship of antisemites like Boyarin and post-colonial superstars like Bhabha, who share this antisemitism: „I wish to express gratitude to Homi K. Bhabha, who read a much earlier and a very recent version of this essay and whose influence is felt on every page, even where I have not been able to assimilate it completely,” (Boyarin 2000, 259).

[30] Rohde 2010a, 161.

[31] See Rohde 2005, 389, footnote 40, reference to Zimmerer. For a close analysis of the scholarly failure of Jürgen Zimmerer see Jakob Zollmann (2007): Polemics and other arguments – a German debate reviewed, Journal of Namibian Studies, [Vol. 1], No. 1, 109–130 and my forthcoming book Antisemitism: A Specific Phenomenon.

[32] Rohde 2010a, 209, footnote 84.

[33] Rohde 2010a, 213, footnote 4.

[34] Edward Said (1998): Der dritte Weg führt weiter. An die arabischen Unterstützer von Roger Garaudy, Le Monde Diplomatique, German version: http://www.monde-diplomatique.de/pm/1998/08/14/a0226.text.name,askOg6bPY.n,36 (visited July 23, 2012).

[35] Hazem Saghiyeh/Saleh Bashir (1997)/1998: Universalizing the Holocaust. How Arabs and Palestinians relate to the Holocaust and how the Jews relate to the Palestinian victim, Palestine-Israel Journal, Vol. 5, Nos. 3 & 4, 1998, online: http://www.pij.org/details.php?id=382 (visited July 22, 2012). The Arab original has been published in 1997.

[36] Saghiyeh/Bashir 1997.

[37] Rohde 2005, Rohde 2009.

[38] Rohde 2005, 370, footnote 1.

[39] For example, Schüler-Springorum and Zuckermann were part of a small symposium in Berlin in May 2010, http://www.jmberlin.de/main/DE/02-Veranstaltungen/veranstaltungen-2010/2010_05_22_symposium.php (visited July 22, 2012).

[40] Rohde 2005, 410.

[41] Rohde 2005, 411.

[42] http://www.arendt-art.de/deutsch/palestina/Honestly_Concerned/watzal_ludwig_aktion.htm (visited July 21, 2012): „307 Dr. Achim Rohde D Hamburg wissenschaftlicher Mitarbeiter, Georg-Eckert-Institut für internationale Schulbuchforschung.“

[43] „Zentralrat fordert Entlassung eines Redakteurs der Bundeszentrale für politische Bildung,“ April 5, 2008,  http://www.zentralratdjuden.de/de/article/1625.html (visited July 22, 2012).

[44] http://www.matthiaskuentzel.de/contents/tag-watzal-darf-ich-sie-antisemit-nennen (visited July 22, 2012).

[45] Richard Herzinger (2008): Mitarbeiter schreibt israelfeindliche Texte. Bundeszentrale für Politische Bildung, Die Welt, April 10, 2008, http://www.welt.de/politik/article1885758/Mitarbeiter
_schreibt_israelfeindliche_Texte.html (visited July 23, 2012).

[46] Alexandra Makarova (2006): Neutrales Haus in Erklärungsnot. Bei der Bundeszentrale für politische Bildung häufen sich Israel-kritische Peinlichkeiten, June 2006, http://www.j-zeit.de/archiv/artikel.361.html (visited July 22, 2012).

[47] Gil Anidjar (2003): The Jew, The Arab. A History of the Enemy, Stanford: Stanford University Press.

[48] Rohde refers several times to Anidjar, see Rohde 2010, 645 (with reference to Anidjar 2003); Rohde 2005, 385, 400f.

[49] Anidjar 2003, 192–193, endnote 51.

[50] Mahmoud Ahmadinejad (2005): Speech at the Conference „A World Without Zionism,“ October 26, 2005, Teheran, translation by Nazila Fathi, New York Times, 30.10.2005, http://www.nytimes.com/2005/10/30/weekinreview/30iran.html?pagewanted=1&_r=1 (visited July 23, 2012).

[51] Gil Anidjar (2003a): Interview „The Jew, the Arab,” http://asiasociety.org/countries/religions-philosophies/jew-arab-interview-gil-anidjar (visited July 22, 2012).

[52] Rohde 2010, 645.

[53] Anidjar 2003.

[54] Gil Anidjar (2009): Can the walls hear?, Patterns of Prejudice, Vol. 43, Nos. 3/4, 251–268, 266.

[55] Anidjar 2009, 267.

[56] Anidjar 2009, 255.

[57] Wilhelm Marr (1879): Der Sieg des Judenthums über das Germanenthum. Vom nicht confessionellen Standpunkt aus betrachtet, Bern: Rudolph Costenoble; Wilhelm Marr (1879a): Vom jüdischen Kriegsschauplatz. Eine Streitschrift, Bern: Rudolph Costenoble.

[58] „At Columbia University (CU), a recently formed group called the Columbia Palestine Forum (CPF) hosted a teach-in on March 4 that featured CU professors and students that are members of CPF, a group advocating for the university to divest from Israel. Speakers compared the Israeli-Palestinian conflict to apartheid in South Africa and one professor, Gil Anidjar, an Assistant Professor in the Middle East and Asian Languages and Cultures (MEALAC) department, advocated for a boycott as an ‚exercise of freedom‘“ (http://www.adl.org/NR/exeres/2F101AAE-F472-450F-8C13-53825A79D075,DB7611A2-02CD-43AF-8147-649E26813571,frameless.htm (04.08.2010)).

[59] It is disturbing and problematic that historian Felix Wiedemann refers to Anidjar 2003 positively, without the slightest analysis of his antisemitism. In an overview article for a online encyclopedia about Edward Said, Orientalism, and the Orientalism debate, Wiedemann also sides with Achim Rohde, Felix Wiedemann (2012): Orientalismus, Version: 1.0, in: Docupedia-Zeitgeschichte, April 19, 2012, https://docupedia.de/zg/Orientalismus?oldid=82032#cite_ref-69 (visited July 23, 2012). Wiedemann ignores one of the most updated overviews on Edward Said, a critique of Said’s antisemitism, and particularly the portrayal of Muslims and Arabs as the new Jews, an ideology of Said from the late 1960s (if not earlier): Heni 2011, 76–136. The most shocking aspect of Wiedemann’s piece, though, is his positive reference to antisemite and anti-Israel activist Gil Anidjar. Wiedemann is also not mentioning the antisemitic ideology of Said in its entirety, although he pretends to be a bit skeptical about him; he does quote a few other works of Said than Orientalism but does not mention that Said introduced the concept of Arabs as the ‘new Jews’ as early as 1969, a core element of today’s antisemitism and anti-Zionism and distortion of history. It is remarkable that a young historian like Wiedemann does not even mention that Said equated Israel with apartheid (although, in a completely other context, apartheid South Africa is mentioned in Wiedemann’s piece!), for example. Following an antisemitic author like Gil Anidjar is indicating a failure of scholarship.

Das neue, alte ZfA: Die Obsession für schiefe Vergleiche

 

Von Dr. Clemens Heni

(The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA) )

Geht es den Muslimen heute so wie den Juden Anfang des 19. Jahrhunderts? Das meint die neue Leiterin des Zentrums für Antisemitismusforschung (ZfA), die Historikerin Stefanie Schüler-Springorum. Bevor diese These etwas näher untersucht wird, geht es um eine geplante Veranstaltung des ZfA Ende Oktober 2011.

Während der ehemalige Leiter des ZfA, Wolfgang Benz, mit den Antisemiten und Islamisten des Muslim-Markt freundschaftlich diskutierte und „Islamophobie“ bzw. „Islamfeindlichkeit“ zum Thema machte, folgt die neue Leiterin den letztgenannten Topoi offenbar gerne, wie ein Text des bekannten Internet-Blogs tw24 zeigt.

Demnach wird Schüler-Springorum Ende Oktober 2011 in Berlin in der umstrittenen „Werkstatt der Kulturen“, die 2009 eine Ausstellung über die „Dritte Welt im Zweiten Weltkrieg“[i] wegen einer kritischen Tafel zum Nazi-Mufti Muhammad Amin al-Husaini zensierte und die Ausstellung nicht zeigte, auf einer Konferenz mit dem Titel „Antisemitismus in der Migrationsgesellschaft“ reden.

 Diese Tagung, gesponsert von der „Stiftung Erinnerung Verantwortung Zukunft“[ii], hat Schüler-Springorum nicht nur mit konzipiert. Sie wird auch ein Panel moderieren, auf dem[iii] problematische Teilnehmer dabei sein werden wie Yonas Endrias, der mit der „Islamischen Zeitung“ freundlich redete und sich 2009 gegen einen Boykott des antisemitischen und islamistischen Hetzfestivals, genannt Durban II-Konferenz, in Genf aussprach, wie tw24 berichtete. Dann ist da Naime Cakir vom „Abrahamitischen Forum“ sowie vom „Kompetenzzentrum muslimischer Frauen“, die sich aggressiv gegen die Islam- und Kopftuchkritik von Necla Kelek oder Seyran Ates wendet und als Kritikerin oder Forscherin zu Antisemitismus noch nie in Erscheinung getreten ist. Cakir hat mit dem Abrahamitischen Forum und dem „Interkulturellen Rat“ eine Erklärung zum 11. September 2011 verfasst, worin sie sich dafür einsetzt, „das Miteinander zu verbessern sowie Fremdenfeindlichkeit und Rassismus, Antisemitismus, Muslimfeindlichkeit und Christenfeindschaft zu überwinden“. Schon diese groteske Verharmlosung des Antisemitismus in Deutschland, der mit herbei geredeter „Muslimfeindlichkeit“ und „Christenfeindschaft“ gleichgesetzt wird, ist auffallend.

Damit wird der genozidale Charakter des Antisemitismus geleugnet und als bloße Ablehnung einer Religion (wie des Christentums oder des Islams) herunter dekliniert.

 Wer waren eigentlich die Täter am 11. September 2001? Und wer waren die Opfer? Das Abrahamitische Forum und der Interkulturelle Rat schreiben:

  „Am 11. September 2011 erinnern wir uns an ein Ereignis, das mit menschenverachtender Gewalt die Welt verändert hat. Blutige Kriege und Anschläge waren eine Folge. Hunderttausende wurden weltweit zu Opfern von Gewalt, insbesondere Muslime in Afghanistan und Irak, aber auch Menschen in London, Madrid oder Istanbul. Bis heute dauern die damit verbundenen Menschenrechtsverletzungen an.“

 Wie bitte? Die einzige Gruppe von Menschen, die näher beschrieben wird, sind Muslime als Opfer! Viel absurder und geschichtsverfälschender geht es nicht. Muslime waren die Täter am 11. September. Sie ermordeten 3000 Menschen in New York City im World Trade Center, im Pentagon und vier entführten Flugzeugen.

 In London, Madrid, Djerba waren Europäer, nicht-religiöse Menschen, Christen, Juden und andere Opfer – wiederum waren Muslime die Täter. Davon kein Wort vom interkulturellen Rat. Dass in Afghanistan und im Irak Muslime ermordet werden von anderen Muslimen, ist schrecklich; für den Interkulturellen Rat aber offenbar schlimmer als 9/11 oder die islamistisch motivierten Massenmorde in Madrid oder London, denn da waren Muslime kaum unter den Opfern. Auch hier wird nicht erwähnt, worum es geht: islamistische und jihadistische Muslime sind die Mörder dieser Tausenden von Opfern weltweit. Das verleugnen die Multikulti-Ideologen – eine intendierte Derealisierung.

 Diese Art von „interreligiösem Dialog“, der Antisemitismus mit einer eingebildeten „Muslimfeindlichkeit“ oder „Christenfeindschaft“ in Deutschland auf eine Stufe stellt, ist kontraproduktiv und gefährlich. Antisemitismus wird als spezifisches Phänomen geleugnet. Daher wird Naime Cakir von der ZfA-Leiterin offenbar eingeladen. Inkompetenz zahlt sich aus.

 So ist es also kein Zufall, dass kein einziger der Vorträge Ende Oktober auf der ZfA/EVZ/KIGA-Tagung „islamischen“ oder „arabischen“ Antisemitismus zum Thema hat. Natürlich werden auch nicht die brutalen und zum Mord an Juden aufrufenden Einträge von zumeist Deutsch-Türken auf dem Internet-Portal Facebook, wie sie am 31. Mai 2010 und die darauf folgenden Tage aus Anlaß der Aktionen des Terrorschiffes „Mavi Marmara“ zu Hunderten und Tausenden zu lesen waren, thematisiert, jedenfalls deutet kein einziges der Panel darauf hin. Diese Statements wurden fast immer mit richtigem Namen und mit Bild gepostet und zogen den Neid von Neonazis auf sich, da sich die NPD und autonome Nationalisten kaum so offenherzig mit Namen und Bild Pro-Hitler und Pro-Holocaust äußern und zum Mord an Juden aufrufen.

In der Ankündigung für die Tagung oder in den Titeln der Panels ist davon keine Rede. Dafür wird auf der Veranstaltung über „Die Bedeutung des Sozialraums für Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF)“ fabuliert und damit apriori Antisemitismus mit der „Abwertung Langzeitsarbeitsloser“ oder der Kritik am Islamismus („Islamophobie“) gleichgesetzt – denn so sieht es das federführend von dem Pädagogen Wilhelm Heitmeyer aus Bielefeldt konzipierte und mittlerweile aus zehn Komponenten bestehende Konzept „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit (GMF)“ vor.

Darüber hinaus und ganz grundsätzlich meint Schüler-Springorum zuletzt in mehreren Interviews, dass heutige „Islamfeindschaft“ sehr wohl mit Antisemitismus verglichen werden könne, und zwar z.B. mit jenem Anfang des 19. Jahrhunderts. Die „Jüdische Allgemeine“ Wochenzeitung schreibt dazu, ohne kritisch darauf zu reflektieren:

 „So sagt Schüler-Springorum etwa: ‚Man kann Antisemitismus und Islamfeindschaft miteinander vergleichen, weil dann ja auch die Unterschiede deutlich werden.‘ Parallelen zum Antisemitismus des frühen 19. Jahrhunderts sieht sie durchaus, aber für das späte 19. Jahrhundert verneint sie diese.“

Was meint die neue Leiterin des ZfA mit „Parallelen“ des Antisemitismus und heutiger „Islamfeindschaft“? Ging es den Juden Anfang des 19. Jahrhunderts so wie den Muslimen in Deutschland heute?

Anfang des 19. Jahrhunderts mussten Juden konvertieren, wenn sie irgendeine Chance haben wollten – siehe als ein Beispiel den Schriftsteller Heinrich Heine, der sich 1825 taufen ließ, um das „Entréebillet“ in die „bürgerliche Gesellschaft“ zu bekommen.

Die ZfA-Leiterin stellt in den Raum, und die Jüdische Allgemeine oder auch der Kölner Stadtanzeiger bieten den Platz dafür, dass heute Muslime eine Diskriminierung erfahren würden wie Juden um 1800 oder auch um 1825 herum. Das verharmlost und derealisiert den Antisemitismus Anfang des 19. Jahrhunderts und vernebelt vollkommen, wie gut es heute den Muslimen in Deutschland geht. Es ist also ein doppelt falsches Argument.

Zur Erinnerung: In den altdeutschen Liedern unter dem Titel „Des Knaben Wunderhorn“ popularisierten Clemens Brentano und Achim von Arnim zwischen 1806 und 1808 auch den antisemitischen Topos des „ewigen Juden“, Ahasver.

1811 hielt von Arnim eine der antisemitischsten Reden der deutschen Romantik („Über die Kennzeichen des Judentums“), worin er fantasierte, wie die Körper von Juden wohl reagierten, wenn man sie pulverisierte. Darauf wies im Jahr 1996 die Historikerin Susanna Moßmann in dem Band “Machtphantasie Deutschland” hin.

Von Arnim gründete 1811 die „Christlich-Deutsche Tischgesellschaft“[iv], zu der Juden (getaufte wie nicht getaufte, sowie Nachkommen von getauften) keinen Zutritt hatten, was Saul Ascher scharf kritisierte.

Hinzu kommen der deutsche Nationalismus und die Propaganda für ein „deutsches Volkstum“ sowie der Antisemitismus von Turnvater Friedrich Ludwig Jahn und seinen Horden. Auch das ist in der Forschung seit langem ein wichtiges Thema. So hat Eleonore Sterling im Jahr 1956 darüber publiziert –„Judenhaß. Die Anfänge des politischen Antisemitismus in Deutschland (1815–1850)“ – und die Bedeutung von Jakob Fries, den Turnvereinen und den Burschenschaften betont. Es wird in Berlin derzeit in Fußballkreisen diskutiert, endlich den Ex-DDR-Jahnsportpark in Prenzlauer Berg umzubenennen.

Nicht zu vergessen das burschenschaftliche Wartburgfest von 1817, inklusive dem Verbrennen von Büchern von französischen und jüdischen Autoren.

Sind Parallelen zur Situation von Muslimen heute zu erkennen, wenn ein schwäbischer Muslim wie Cem Özdemir Parteivorsitzender von Bündnis 90/Die Grünen ist und Islamismuskritik als „Islamophobie“ diffamiert und sich der Hetze gegen Ralph Giordano und Henryk M. Broder, die beide mit dem Antisemiten Heinrich von Treitschke verglichen werden, aus der Feder des FAZ-Feuilleton-Chefs Patrick Bahners anschmiegt?

Die Historikerin Monika Richarz promovierte 1969 an der FU Berlin mit einer Arbeit über den „Eintritt der Juden in die akademische Welt“. Darin behandelt sie auch judenfeindliche Tendenzen Anfang des 19. Jahrhunderts, sie berichtet von einem „Taufzwang“ der Juden, wenn die irgend reüssieren wollten.

Dazu gibt es heute natürlich keine Parallele. Im Gegenteil, eher konvertieren in den letzten Jahren relativ viele Bürger in Deutschland zum Islam. Salafisten und andere rabiate Islamisten in der Bundesrepublik sind häufig Konvertiten.

Das Beispiel der Akademiker ist treffend: heute kann jeder Muslim Student, Doktorin, Doktorand, Post-Doc, Professor, Institutsleiter etc. werden. Juden hingegen hatten mit extrem heftigem, oft blutigem Antisemitismus zu kämpfen, zumal an den Universitäten Anfang des 19. Jahrhunderts, um das es hier geht. 

1822 wurde in Preußen der Ausschluss von Juden von „akademischen Lehr- und Schulämtern“ beschlossen, 1827 wurde verfügt, Juden dürften auch keine Apotheker mehr sein, wie die Sprachwissenschaftlerin Nicoline Hortzitz in ihrer 1988 publizierten Dissertation „Früh-Antisemitismus in Deutschland (1789–1871/72). Strukturelle Untersuchungen zu Wortschatz, Text und Argumentation“ herausarbeitete. 1819 gab es die antijüdischen „Hep-Hep-Krawalle“, insbesondere in Würzburg, Frankfurt, Hamburg, aber auch in anderen Orten. Die pro-jüdische Gesetzgebung unter der französischen Besatzung wurde wieder rückgängig gemacht.

Während Juden in Preußen ab 1827 keine Apotheker mehr sein durften, gibt es hingegen heute selbstverständlich migrantische und muslimische Apotheker in Deutschland. Manche sind sogar im „Palästinensischen Ärzte- und Apothekerverband“ organisiert, der im Oktober 2010 eine Veranstaltung mit dem international berüchtigten Antisemiten und Israelfeind Norman Finkelstein plante, wie die „autonome neuköllner antifa“ berichtete und zu Gegenaktivitäten aufrief.

Heute haben Muslime wie anderen Migranten auch alle Bürgerrechte in Deutschland, viele wollen aber gar nicht die deutsche Staatsbürgerschaft und kapseln sich bewusst ab. Muslime werden nicht anders behandelt als andere Bürger des Landes. Völlig anders die Situation der Juden, hier am Beispiel des Anfangs des 19. Jahrhunderts. Die rechtliche Emanzipation der Juden dauerte im 19. Jahrhundert bis 1871, und auch das war nur eine formale Gleichstellung, de facto waren Juden aus Sicht der nicht-jüdischen Deutschen nie wirklich angekommen, gerade nicht Anfang des 19. Jahrhunderts.[v]

Islamische Staaten wie der heutige Iran sind eine große Gefahr für die Menschheit. Wenn jetzt Forscherinnen insinuieren, dass es den Muslimen in Deutschland, Europa und der Welt in Teilen oder insgesamt so ginge wie den Juden Anfang des 19. Jahrhunderts, wird in den Raum gestellt, dass es damals etwas Ähnliches gegeben haben möge wie den Iran, die Hamas, oder die Muslimbrüder – von jüdischer Seite! Man muss diese These der ZfA-Leiterin nur logisch durchdenken, dann kommt man zu solchen Absurditäten.

Die größten Antisemiten und Islamisten wie der iranische Präsident Ahmadinejad bekommen Foren wie das Rednerpult der Vereinten Nationen, doch Forscher sprechen ernsthaft über „Islamfeindlichkeit“. Das kann man nur als realitätsgestört bezeichnen.

Juden waren seinerzeit eine unterdrückte Minderheit und in deutschen Landen der eingebildete und konstruierte Feind schlechthin. Heute gibt es dutzende Länder mit muslimischer Bevölkerungsmehrheit und mächtigen Militärapparaten. Islamisten hetzen gegen die westliche Welt, sie sind Täter und nicht Opfer. Islamisten propagieren Judenhass und ihren Wunsch nach Vertreibung und Vernichtung von Juden, während Juden schon Anfang des 19. Jahrhunderts Objekte waren für den Antisemitismus.

Heute sind viele Muslime fanatisiert und propagieren nicht nur die Scharia und schüchtern moderate Muslime ein, sie agitieren auch gegen den Westen: Staatsmänner wie der türkische Ministerpräsident Erdogan, der iranische Präsident Ahmadinejad, sowie islamistische Vordenker wie Yusuf al-Qaradawi, der im Februar 2011 in Ägypten auf dem Kairoer Tahrir-Platz zum Marsch auf Jerusalem geblasen hat und damit die Wahrheit über den arabischen Frühling zum Ausdruck brachte.

Das sind nur einige wenige Hinweise zur Kritik an der neuen, alten Leitung am Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) an der Technischen Universität Berlin.

Die Palästinenser wollen unilateral einen eigenen Staat ausrufen, ohne direkte Verhandlungen mit Israel. Die Terrororganisation Hamas soll aufgewertet werden.

Es geht um Kritik am antizionistischen Antisemitismus, von anderen gegenwärtigen Formen des Antisemitismus wie der Blutbeschuldigung nicht zu schweigen. Die Analyse und Kritik des islamischen und arabischen Antisemitismus spielt heutzutage eine entscheidende Rolle.

Wer jedoch von einer Ähnlichkeit oder „Parallelität“ der Situation der Muslime heute und jener der Juden Anfang des 19. Jahrhunderts redet, argumentiert nicht nur politisch problematisch, vielmehr ahistorisch.

Anstatt der bekannten Programme von KIGA e.V., des ZfA, der EVZ et. al. über „Ausgrenzung“ (von Muslimen!), „Sozialraum“ und daraus abgeleiteten (womöglich teils auch antisemitischen) „Einstellungsmustern“, so die Ankündigung zur Tagung im Oktober, wären z.B. Nietzsche-Seminare, Religions-Aussteiger-Camps oder Ich-werfe-mein-Kopftuch-in-die-Spree-Aktionen[vi] doch einmal eine echte Alternative.

Doch KIGA wie das ZfA und die große Stiftung EVZ gehen von Folgendem aus, wie die Tagungsankündigung schreibt:

 „Antisemitismus als gesellschaftliches Phänomen wird in der Wissenschaft, der Migrationsforschung und der Bildungspraxis intensiv diskutiert. Klar ist: Antisemitismus ist kein spezifisches Problem ausgewählter Gruppen.“

Das ist gerade nicht klar. Eher soll offenbar von vornherein geleugnet werden, dass es heute einen spezifisch muslimischen und islamischen Antisemitismus gibt, und zwar auch in Deutschland. Manche Migranten bilden derzeit vor allem im öffentlichen Raum (neben gewissen Linken und den Neonazis) eine der größten Gruppen, die Antisemitismus und Israelhass verbreiten: auf Demonstrationen, Flugblättern, Kongressen, auf Facebook, auf Schulhöfen, bei Attacken auf jüdische Kindertanzgruppen wie in Hannover etc. etc. Vor diesem Hintergrund erscheinen auch die Projekte von KIGA fragwürdig, da sie die Jugendlichen dort abholen möchte, wo diese stehen: in Berlin-Kreuzberg am „Kottbusser Tor“[vii]; dass dabei der Antisemitismus von Muslimen bei den Projekten und Äußerungen der KIGA-Frontfrau Anne Goldenbogen offenbar eher selten explizit auftaucht, fiel sogar dem Südwestrundfunk in einer Sendung im Juni 2011 auf.

Wo bleiben beispielsweise (kultur-) wissenschaftliche Untersuchungen zum  antizionistischen Antisemitismus vieler Muslime oder zu gegenwärtigen Formen des Antisemitismus wie der Blutbeschuldigung, die in türkischen Filmen oder ägyptischen TV-Serien propagiert wird?

Die Forschung sollte endlich aufhören, absurde, unwissenschaftliche Vergleiche anzustellen – egal ob nun die Situation von Juden Ende des 19. Jahrhunderts (Benz) oder Anfang des 19. Jahrhunderts (Schüler-Springorum) als Vergleichsmaßstab für die halluzinierte heutige „Islamfeindschaft“ herangezogen wird.

Die Forschung sollte sich mit der Realität befassen: (Antizionistischen) Antisemitismus gibt es in vielen Formen. Die muslimischen und arabischen Varianten sind derzeit die gefährlichsten.

 

 

 


[i] Eine Ausstellung, die man übrigens in anderer Hinsicht durchaus kritisch sehen kann.

[ii] In Kooperation mit dem Zentrum für Antisemitismusforschung, ZfA, der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus KIGA e.V., sowie mit Unterstützung des Fritz-Bauer-Instituts aus Frankfurt am Main, und anderen Einrichtungen.

[iii] Laut PDF-Programmankündigung am 20.09.2011.

[iv] Mitglieder waren unter anderem „Kleist, Adam Müller, Clausewitz, Fichte und Friedrich Karl von Savigny“, wie der Publizist Hans Schütz 1992 in einem Band über „Juden in der deutschen Literatur“ schrieb.

[v] Von der Einführung des code civil durch Napoleon zwischen 1806 und 1813 abgesehen, doch das war ja keine deutsche Leistung, sondern eine zivilisierte, französische.

[vi] Diese feministische Idee stammt von der Soziologin und Islamkritikerin Necla Kelek, sie schreibt darüber in ihrer Studie „Himmelsreise“ von 2010.

[vii] Mit einer Fotografie von dieser U-Bahn Station wirbt KIGA in Publikationen.

 

Ongoing research on German and global anti-Semitism important

Ongoing research on German and global anti-Semitism important, November 29, 2010, SanDiegoJewishWorld.

BERLIN –Antisemitism is the “longest hatred“ (Robert Wistrich) and still a lethal threat to Jews and the Jewish state of Israel. After the Holocaust anti-Semitism changed its face, now portraying itself under the guise of anti-Zionism. When I started to analyze Nazi Germany as a young student at the University of Tübingen in south-west Germany in the early 1990s not many scholars in Germany focused on anti-Semitism as the power behind the Shoah.

Rather the industrial aspect of producing dead corpses in the gas chambers was analyzed, mostly ignoring both the victims (Jews) and the perpetrators and organizers (Germans). This changed, though, in the German debate in 1996 when American political scientist Daniel Goldhagen published his dissertation about “Hitler’s willing executioners.” Goldhagen stresses the fact that it was not by accident that Jews had become the victims of German “eliminationist anti-Semitism.”

For me this was a starting point in studying anti-Semitism myself. Since then I worked on several examples of anti-Semitism in history and the contemporary world.

One example are German Catholics and their anti-Semitism, anti-Liberalism, and anti-Humanism as shown in the Catholic “Bund Neudeutschland” (“Association New Germany”), which was very active in the 1920s, the early 1930s and then during National Socialism. I also studied nature conservation and its history in Germany, particularly its anti-Semitic ideology. German nature conservationists intended during Nazi Germany to “purify” both “landscape” and the “population,” read: isolate the Jews, denying them German citizenship. This was already in 1933/34.

I studied the ideology of Joseph Goebbels, the leading propagandist of Nazi Germany. He wrote one of the nastiest anti-Semitic booklets as early as 1926 during the Weimar Republic, his infamous “Nazi-Sozi,” comparing Jews with “fleas.”

In my PhD dissertation about right-wing extremism and the “New Right” in Germany from 1970-2005 I also included chapters about left-wing anti-Semitism. For example, several founding members of the party of the Greens (“Die Grünen”) in 1979 were former Nazis.

Another example is an interview by a leading nationalist and right-wing extremist, Andreas Molau, who spoke with pro-Hezbollah, Islamist and anti-Israel Muslim-Markt. Muslim-Markt, though, is a pro-Iranian and leading Islamist page in the internet, made by German-Turkish Shi’ites. They are propagating an Israel boycott, they say “Zionists out of Jerusalem,” “Zionists are racists,” “Israel children killer,” and the like. Molau also contributed to the Iranian Holocaust denial cartoon contest in 2006, according to the site www.irancartoon.com

Worse: on November 1, 2010, the leading German scholar on anti-Semitism, Prof. Dr. Wolfgang Benz, head of the Berlin Center for Research on Antisemitism (ZfA) spoke with the very same Islamist Muslim-Markt. He gave an exclusive interview to those anti-Semites, not even mentioning the anti-Semitic propaganda everyone can find on the homepage of Muslim-Markt.

One other troubling example of today’s scholarship in Germany: Tamar Amar-Dahl wrote her PhD about Israeli president Shimon Peres at the University of Munich. She is portraying Peres as an enemy of peace with the Palestinians. Her aim is to portray any kind of Zionism as racist. Amar-Dahl is known as an anti-Semitic Jew, supporting anti-Israeli events like the “Palestinian weeks” in Munich this year. Amar-Dahl returned her Israeli passport (!) in summer 2006. Interestingly, the successor to Prof. Benz as head of the Berlin Center for Research on Antisemitism in April 2011, Prof. Dr. Stefanie Schüler-Springorum, head of the Hamburg “Institute for the history of German Jews”, has invited anti-Zionist Amar-Dahl to present her study in Hamburg on December 8, 2010.

German scholar Prof. Wilhelm Kempf is another example. He is a “peace” researcher at the University of Constance. At a conference in Dublin, Ireland, of the Association of Political Psychologists in 2009 he said that support for suicide bombing in Israel is “not necessarily anti-Semitic.”

Particularly in Germany we have a trend to commemorate the dead Jews of the Holocaust while being against the living Jews and Israel.

I tried in my research on German history, European history, and anti-Semitism to face all kinds of anti-Semitism. Research on anti-Semitism in the 1840/1850s (e.g. Karl Marx, Richard Wagner, among others) is an important field, alongside with the study of Islamic anti-Semitism for example.

Anti-Semitism is a lethal ideology, consisting of conspiracy theories like the Protocols of the Elders of Zion, a Russian forgery of the early 20th century and now a bestseller in the Muslim world, blood libels, or the resentment against modernity itself.

An anti-Semitic trope was the claim that Jews invented underground trains like in New York City or London at the end of the 19th century to “undermine” those societies. This sounds ridiculous, though anti-Semitism has an enormous impact on societies.

Today anti-Semitism is framed as anti-Zionism. Many scholars, like Californian feminist Judith Butler, whom I had to study as a student of cultural studies decades ago because she is mainstream, say that Israel is bad for the Jews, backing her colleague, historian Tony Judt.

Finally, a personal story may shed some light on this: the last time I saw my grand-aunt (who died a few years ago) was on September 11, 2001. She was visiting my family, coming from the US where she resided since the mid 1950s. We watched the horrible news live on TV that afternoon (European time). After the collapse of both World Trade Center’s my grand-aunt said immediately: “The Jews are behind this”! Wow. What does this indicate?

First of all, she grew up as a young adult during Nazi Germany and obviously internalized anti-Semitism. On the other hand, also shockingly, maybe she never discussed anti-Semitism with friends, colleagues and neighbors during decades when she lived in the US. I wrote about anti-Semitism in the US, too, and know about the persistence of that ideology even in America.

This story shows the following: we need to discuss the dangerous ideology of anti-Semitism publicly, with colleagues, neighbors, friends, strangers etc. When I met a friend of my landlord in New Haven last year, the landlord – a US citizen from Columbia as was her friend who visited her – and I found out that he did not know what anti-Semitism means. He never heard about it.

We have to teach German and European history, the Shoah and anti-Semitism.

In order to fight anti-Zionism and Israel hatred we have to be aware of history, too. Scholars have the responsibility to teach history accurately.

These are the reasons I would be happy to teach in the United States of America.

 

 

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