Von Dr. Clemens Heni, 25. Juli 2019
Vor wenigen Minuten live im Fernsehen im Ländle (SWR) in der Sendung Zur Sache, Baden-Württemberg: Eine absolut coole Szene, ein junger Mann, Schüler aus Esslingen am Neckar, wird morgen wie immer an der Fridays for Future-Demo teilnehmen, und zwar am Flughafen Stuttgart. Morgen beginnen die Sommerferien im Ländle und ein Großteil der 08/15-Bevölkerung fliegt halt rum, egal wie klein die Kinder sind oder wie wenig Geld man hat, die Flüge sind ja billig, zumal wenn man sie früh bucht.
Der junge Aktivist heißt Kolja Schultheiß, 17 Jahre alt,
er sprach mit einem SWR Fernsehmoderator – das Coole war nun nicht nur, was er eloquent zu CO2 und Mensch gemachtem Klimawandel sagte, sondern das Obercoole war sein T-Shirt: Auf weißem Grund steht da in fetten schwarzen Lettern geschrieben:
BURN CAPITALISM
not COAL
In Ergänzung zum antinatalistischen Radikalfeminismus der Publizistin Verena Brunschweiger aus Regensburg liegt darin die ökosozialistische Zukunft.
Was kann es viel Beglückenderes für einen linxradikalen Juso, Schüler und Teenager der Jahre 1987-89 in Esslingen am Neckar geben (Abitur 1989), der schon damals Seminare zur Solarenergie mit seinen Genossen machte, nach Wackersdorf ging zum Demonstrieren (30.000 Leute, 1987), nach West-Berlin im September 1988 zum Mega-Schwarzen-Block-Anti-IWF/Weltbank-Treffen (wie unreflektiert deren Antiimperialismus auch immer gewesen sein mag, logo), als diesen Auftritt mit diesem T-Shirt an diesem symbolträchtigen Tag?
An diesem Donnerstag, den 25. Juli 2019, als mit 42,6 Grad Celsius in Lingen im Emsland die höchste bislang jemals in diesem Land gemessene Temperatur erreicht wurde und die Klimakatastrophe in vollem Gange ist?
Insofern: wenn das die Kernaussage der Fridays for Future Kids nicht nur in Esslingen am Neckar ist, sondern weltweit, dann ist das die größte linxradikale Bewegung seit 1968. Ist so.
Burn Capitalism – not Coal.
©ClemensHeni