Von Dr. phil. Clemens Heni, 4. Mai 2021
Intensivpfleger*innen sind ganz normale Menschen, wie du und ich. Sie sind keine Helden, nur weil sie das tun, was ihr Job ist: auf Intensivstationen pflegen. So wie es der Job von Bäcker*innen ist, frühmorgens aufzustehen und Brezeln oder Brötchen und Brot zu backen. Auch das sind keine Helden, sondern Menschen wie du und ich. So wie es der Job von Doktores der Philosophie ist, Texte und Bücher zu schreiben oder Vorträge zu halten, sie sind genauso wenig „Helden“, sondern Menschen wie du und ich.
Wer jedoch kein Mensch wie du und ich ist, ist einer, der nicht nur seine Arbeit macht, sondern aufgrund persönlicher Fantasien und Fake News das ganze Land einsperrt und die Demokratie in Quarantäne versetzt. Das Ärzteblatt promotete Jens Spahns (ein Bankkaufmann) nicht evidenzbasierte Panikmache auch am 15. April 2021:
An die Länder appellierte Spahn, nicht auf die „Bundes-Notbremse“ zu warten, sondern sofort zusätzliche Maßnahmen gegen die Pandemie umzusetzen. „Jeder Tag zählt gerade in dieser schwierigen Lage.“ Die Infektionszahlen stiegen und die Situation auf den Intensivstationen spitze sich zu. Die Zahl der COVID-Intensivpatienten sei „die härteste Währung dieser Pandemie“.
Laut DIVI-Intensivregister müssen derzeit knapp 5000 COVID-19- Patienten auf Intensivstationen versorgt werden. Bis Ende April könne die Zahl auf die 6000 hochschnellen.
Warum Spahn und das Ärzteblatt einfach aus 4658 Patient*innen auf ICUs am 15.4. „knapp 5000“ machten, ist klar: Die verfassungswidrige „Notbremse“ sollte mit Fake News schon zuvor gerechtfertigt werden.
Mit dieser unwahren Behauptung von Spahn, es lägen schon jetzt – am 15. April 2021 – knapp 5000 Patienten auf ICUs und die Zahl könne bis Ende April auf 6000 „hochschnellen“ wurde am Mittwoch, den 21. April 2021 die Demokratie und der Föderalismus in der Bundesrepublik Deutschland abgeschafft.
Es sollte wie im März 2020 absichtlich Panik geschürt werden. Dass auch vorgeblich seriöse Journale wie das Ärzteblatt solche Falschaussagen – aus 4658 werden „knapp 5000“ Patient*innen – nachplappert, ist nicht minder bedenklich.
Und was passierte dann die letzten knapp drei Wochen bis heute, 4. Mai 2021? Nicht mal am 21.4.21, als der Bundestag die Demokratie in diesem Land abschaffte, lag die Zahl bei 5000 – dabei ist diese Zahl sowieso völlig unerheblich, im Winter lag sie bei über 5700 und es gab keinen bundesweiten Notstand auf Intensivstationen. Andere Länder haben einen Bruchteil der ICU-Betten wie Deutschland – Spanien, UK, Schweden – und schaffen es auch. Also da läuft etwas im deutschen Krankenhaussystem völlig fehl. Das ist keine neue Erkenntnis, aber nie war sie so relevant wie heute.
Die Zahlen auf ICUs stiegen langsam, überschritten einige Tage die Marke von 5000 ganz knapp und fallen jetzt wieder auf aktuell 4946. Das sind mehr als 1000 weniger benötigte Betten als Spahn am 15.4. im gewollten Horrorszenario herbeischrie.
Zugleich sind die Hospitalisierungen (auf die Normalstation und auf die ICUs) von der 16. auf die 17. Kalenderwoche (26.04.-02.05) so stark gefallen wie selten zuvor: von 5759 auf 3655 in nur einer Woche. Besonders stark sank die ohnehin geringe Zahl von Hospitalisierten in der Altersgruppe 35-59: von 1758 auf 1002. Dieser Rückgang muss an den hardcore krassen Mutanten liegen. Oder an der Jahreszeit. Oder oder oder. Wissen wir es?
Kinder sind weiter so gut wie überhaupt nicht betroffen. Deshalb denken nur Irrationalisten und Fanatiker*innen daran, Kinder gegen so ein harmloses Virus zu impfen. Corona kann für sehr alte und vorerkrankte Menschen gefährlich werden, das habe ich unendlich oft gesagt, daran hat sich nichts geändert. Für Menschen unter 65, die keine massiven Vorerkrankungen haben, ist es harmlos – das ist keine Meinung, sondern das sind Fakten. Die psychischen Folgen – heute und in Zukunft – sind unabschätzbar, aber gerade für Menschen unter 65 unermesslich höher. Long Lockdown ist die Gefahr, dagegen ist Long Covid ein Witz, allein was die Zahl der Betroffenen betrifft.
Es gibt einen Telegram-Kanal «Pflege- und Krankenhauspersonal für Aufklärung», wo man teils erschütternde Berichte lesen kann. Erschütterung stellt sich ein über die Isolation von Kranken, die oft gar nicht krank sind, sondern nur positiv auf das Virus getestet. Berichte von vereinsamten Alten, teilweise Witwer oder Witwen, die keinerlei Kraft mehr haben und Panik vor zwei oder vier Wochen Quarantäne, obwohl sie gar kein Corona haben, machen ungemein wütend. All dieser Wahnsinn und die realistische Einschätzung der eigenen Position wird in diesem Kanal in einigen Beiträgen deutlich. Nicht wenige der Pfleger*innen haben Sorge, eine rationale Sorge, dass sie ihren Job aufgeben müssen, wenn ein mehr oder weniger direkter Zwang zur Impfung kommen sollte. Damit hätten wir dann im nächsten Winter eine echte Krise auf ICUs, wenn auch nur 25 Prozent aller Pfleger*innen auf ICUs gekündigt haben sollten. Dass ICUs auch schon Jahre vor Corona immer – immer – voll waren, wissen wir von jenem legendären Auftritt eines Intensivpflegers aus Brandenburg auf der Bundespressekonfererenz mit Spahn und Wieler vor einigen Tagen in Berlin.
Fazit: Aufgrund von absichtlich falsch genannten Zahlen des Bundesgesundheitsministers gibt es in diesem Land keinen Föderalismus und somit keine Demokratie mehr, dafür das verfassungswidrige „Notbremsen“-Gesetz.
Wir haben die größte Demokratiekrise in der Geschichte dieses Landes. Wir haben keine medizinische Krise, dafür ist Corona schlicht zu wenig gefährlich für den überwiegenden Großteil der Bevölkerung. Auch das ist keine Meinung, sondern das ist eine Tatsache. Wer jedoch das Wort „Corona-Leugner“ in den Mund nimmt, verharmlos den Holocaust. Es gibt Corona und es gibt Antisemiten wie die BDS-Hetzer*innen am 1. Mai in Berlin, die nur das fortführen, was ihre Vordenker*innen von Judith Butler über Roger Waters hin zu führenden deutschen Antisemitismforscher*innen wie am Zentrum für Antisemitismusforschung der TU Berlin seit Jahren akademisch oder musikalisch verbrämt tun.
Helden sind vielleicht jene Menschen, die all diesen Irrationalismus des Corona-Totalitarismus erkennen, aber dennoch – im Gegensatz zu den Pro-„Notbremse“- MdBs, den Bundesrat-Politiker*innen und fast allen Medien – Demokraten bleiben.