Antisemitismus und deutsche Medien, Teil 4:
Das Zweite Deutsche Fernsehen oder wenn Deutsche zu sehr lieben
Im Zweiten Deutschen Fernsehen (ZDF) sagte heute Abend in der Halbzeitpause des Spiels Deutschland-Australien die Moderatorin Katrin Müller-Hohenstein, dass der Torerfolg für den deutschen Stürmer Miroslav Klose ein „innerer Reichsparteitag“ gewesen sein müsse.
Soviel zur beiläufigen, selbstverständlichen Betonung der Reichsparteitage, die den SS-Staat zu Weimarer Zeiten vorbereiteten und sodann den NS-Staat ab 1933 vergöttlichten. Soviel dazu, was eine deutsche Journalistin einfach so sagen darf ohne SOFORT gefeuert zu werden. Das scheint der Wortschatz solcher Persönchen zu sein wie Katrin Müller-Hohenstein.
Hat sich diese Frau jemals mit den Reichsparteitagen befasst, ohne zu schwelgen?
Diese Rede heute im ZDF: Auch das ist Antisemitismus im Jahr 2010. Jede beiläufige Erwähnung von nationalsozialistischen Ereignissen wie den Reichsparteitagen ist antisemitisch und verhöhnt die Opfer der Reichspogromnacht und des Holocaust. Doch Juden zu verhöhnen ist in Deutschland Volkssport. Und die Deutschen sind darin Weltmeister.
Dazu folgendes Gedicht:
„Das ist der ZDF-Fußball-Wald – Den Tacitus beschrieben –
Das ist der klassische Morast. Wo Varus stecken geblieben
Hier schlug ihn Katrin Müller-Hohenstein
und Olli der edle Recke
Die deutsche Nationalität
Die siegte in diesem Drecke“ (fast wörtlich nach Heinrich Heine, 1844)