Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Kubitschek

Kritik an „Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2024“: Ist der politische Ansatz des preisgekrönten Philosophen Omri Boehm mit der Demokratie, dem Humanismus und Universalismus vereinbar?

Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA),

24. Dezember 2023

 

Der israelische Philosoph Omri Boehm erhält den Leipziger Buchpreis zur Europäischen Verständigung 2024.

Darüber berichtet Ralf Balke in der Jüdischen Allgemeinen und kritisiert den antiisraelischen Ansatz von Boehm:

Mit Sätzen wie »Ich denke, es ergibt wenig Sinn, tiefer in die Debatte über den ’spezifischen arabischen Antisemitismus‹ einzutauchen« oder »Ich werde Ihnen sagen, wo der Antisemitismus nicht beginnt: Er beginnt nicht damit, Israels Existenz als jüdischen Staat infrage zu stellen« hat sich Omri Boehm ohnehin schon längst in die Herzen der postkolonialen juste milieus und BDS-Fans eingeschrieben.

Ich habe 2018 in meiner Studie „Der Komplex Antisemitismus“ einen Abschnitt zu Omri Boehm, den ich hier aus Gründen der Aktualität online präsentiere.

Aus: Clemens Heni (2018): Der Komplex Antisemitismus. Dumpf und gebildet, christlich, muslimisch, lechts, rinks, postkolonial, romantisch, patriotisch: deutsch (=The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), Studien zum Antisemitismus, Band 7), Berlin: Edition Critic (764 S.),
hier S. 431-438 im Kapitel 5.3 Antizionismus

Publizistischer Antizionismus und die Querfront: Grass

Wenn Rechte sich linker Topoi und Sprache bedienen oder wenn ein sich vermutlich „links“ fühlender Autor der Rechten Futter gibt, spricht man in der Forschung von „Querfront“. Der österreichische Dichter und Schriftsteller Ernst Jandl (1925–2000) hat die Rechts-Links-Verwechslung 1966 in seinem Gedicht „Lichtung“ auf den lyrischen Punkt gebracht:

„manche meinen

lechts und rinks

kann man nicht velwechsern

werch ein illtum.“

Anfang Januar 2013 gab es eine große Aufregung, weil der bekannte Journalist Jakob Augstein, Miteigentümer und Kolumnist des Spiegel, vom Simon Wiesenthal Center (SWC) aus Los Angeles auf Platz 9 der Top Ten der „er­wähn­­ens­wertesten antisemitischen res­pek­tive antiisraelischen Ver­un­glimpf­ungen des ver­gang­en­en Jahres“ gesetzt wurde. Augstein hatte sich 2012 hinter ein anti­israel­isches Gedicht von Günter Grass von April 2012[i] ge­stellt und ge­schrieben:

„Ein großes Gedicht ist das nicht. Und eine brillante politische Analyse ist es auch nicht. Aber die knappen Zeilen, die Günter Grass unter der Überschrift ‚Was gesagt werden muss‘ veröffentlicht hat, werden einmal zu seinen wirkmächtigsten Worten zählen. Sie bezeichnen eine Zäsur. Es ist dieser eine Satz, hinter den wir künftig nicht mehr zurückkommen: ‚Die Atommacht Israel gefährdet den ohnehin brüchigen Weltfrieden.‘ Dieser Satz hat einen Aufschrei ausgelöst. Weil er richtig ist. Und weil ein Deutscher ihn sagt, ein Schriftsteller, ein Nobelpreisträger, weil Günter Grass ihn sagt. Darin liegt ein Einschnitt. Dafür muss man Grass danken. Er hat es auf sich genommen, diesen Satz für uns alle auszusprechen.“[ii]

Was stört die Deutschen daran am meisten? Der Antisemitismus des Jakob Augstein und die Diffamierung, Dämonisierung und Ausgrenzung Israels? Oder eher die Kritik am Antisemitismus und an Deutschland? Lassen wir das „gesunde Volksempfinden“ zu Wort kommen – allein das Adjektiv „gesund“ sollte bei diesem Ausdruck immer skeptisch machen, von „Volksempfinden“ nicht zu schweigen:

„Mich interessieren nur die Macht-Mechanismen, die Broder mit seiner Empfehlung offenlegt: Wie kann eine Institution wie das Wiesenthal-Zentrum, das als seriös bewertet wird und großen politischen Einfluß besitzt, die persönliche Antipathie einer Revolver­schnauze aufgreifen und aus der eigenen Arbeit eine Karikatur machen? Wird durch die Nominierung Augsteins nicht die ganze Liste über­deutlich zu dem, was sie wohl zuvor schon war: eine Farce?“[iii]

So Götz Kubitschek, Autor der neu-rechten Postille Sezession, Ge­schäfts­führer des Antaios Verlages, Co-Gründer des neu-rechten Instituts für Staatspolitik und Ex-Redakteur der ebenso neu-rechten Jungen Freiheit. Selbst der Bundeswehr war sein Treiben zu bunt und er wurde 2001 vor­üb­er­gehend wegen „rechtsextremistischen“ Aktivitäten ent­lassen.[iv] Kub­i­t­schek ist ein in der rechten Szene beliebter Netzwerker, der im Ok­tob­er 2012 ein von bis zu 700 Leuten besuchtes Treffen – „Zwischentag“ – organi­sierte, auf dem sich auch die Agitationsplattform Politically Incorrect (PI) präsentierte. Am 3. Januar 2013 stellte sich Kubitschek hinter Jakob Augstein und pries ein Buch an, das im Februar 2013 in seinem Verlag erschei­n­en sollte:

„Günter Scholdt: Vergeßt Broder! Sind wir immer noch Antisemiten? 96 Seiten, gebunden, 8.50 € Schnellroda 2013.“

Der neu-rechte Aktivist Felix Strüning bewarb Kubitscheks rechtes Netzwerk-Treffen im Oktober 2012[v] und lobte auch ein Antaios-Buch von Manfred Kleine-Hartlage, Warum ich kein Linker mehr bin.[vi] Im selben Verlag er­scheint als Autor einer der Superhelden der anti-muslimischen Liga, der rechtsex­treme norwegische Blogger Fjordman, ein Vorbild des Massenmörders And­ers Breivik aus Norwegen.[vii] Antisemitismus, deutscher oder nor­weg­isch­­er Natio­nalis­mus, christlich grundiert, sowie Hass auf Muslime geben sich die Hand im Antaios Verlag, der auch mit einem weiteren Titel die Wehrmacht in ihrem „präv­entiven“ Krieg gegen die Sowjetunion preist.[viii] Schließlich, auch das ist Main­stream, wird Ernst Jünger in diesem Verlag gefeiert. Dass Broder mit diesen Kreisen dann im März 2018 mit der „Erklärung 2018“ kooperiert – die Antaios Protagonistin und Frau von Kubitschek, Ellen Kositza, war Erstunterzeichnerin der „Er­klärung 2018“, ehe sie wieder aus der Liste verschwand (siehe zur „Er­klärung 2018“ Kapitel 9) –, zeigt, wie Main­stream die Neue Rechte in­zwi­sch­en ist und wie wenig sich Broder um die Anti-Broder- und Pro-Grass/Au­g­stein-Positionen und die Wehrmacht-Nähe seiner heutigen Mit­un­­ter­zeichner*innen dieser Erklärung küm­mert.

Die Sache mit Grass geht noch weiter und nimmt eine ganz andere, linke Richtung an, näher an Augstein als an Kubitschek. 2015 publiziert der Pädagoge Micha Brumlik ein Buch mit dem Titel „Wann, wenn nicht jetzt“.[ix] Brumlik plädiert für ein Judentum in der Diaspora. Eine Kritik der rechten Regierungspolitik Benjamin Netanyahus reicht ihm nicht. Er stellt das ganze Projekt des Zionismus in Frage. Die drei Herausgeber*in­nen dieser Reihe unterstützen diesen Angriff auf Israel, auch wenn sie sich selbst womöglich für Kritiker*innen des Antisemitismus halten, was bezüglich Günter Grass, den sie in ihrem Vorwort[x] kritisieren, auch zutrifft.

Doch dieses Gedicht „Was gesagt werden muss“ von Grass vom April 2012, das gleichzeitig in drei führenden Tageszeitungen in der Bundesrepublik, in Italien und in Spanien erschien (Süddeutsche Zeitung, La Repubblica, El Pais), das die Vernichtungsdrohungen des Iran beiseiteschiebt, den Judenstaat attackiert und deshalb eine sehr große publizistische Resonanz erfuhr –

„Warum sage ich jetzt erst,

gealtert und mit letzter Tinte:

Die Atommacht Israel gefährdet

den ohnehin brüchigen Weltfrieden?

Weil gesagt werden muß,

was schon morgen zu spät sein könnte“,[xi]

– dieses Gedicht also war es, das einen israelischen Philosophen, Omri Boehm, ver­anlasste, den Sozialphilosophen Jürgen Habermas wegen seines „Schweigens“ zu Israel angesichts von Grass‘ Gedicht als zu wenig kantianisch und aufgeklärt anzugreifen. Und Brumlik wiederum zieht Boehm in seinem Band als Aufhänger für ein ganzes Kapitel heran und unterstützt dessen An­satz, deutsche Intellektuelle wie Habermas sollten Israel kritisieren.

Brumlik ist geschickt genug und erwähnt in seinem Text nicht, dass der Aufhänger von Omri Boehm das Gedicht von Grass ist.[xii] Grass hatte nicht den islam­ist­ischen Iran, der Israel vernichten will, sondern Israel als Gefahr für den „Welt­frieden“ ausgemacht und wollte das israelische Atomwaffenarsenal unter UN-Kontrolle stellen und somit den Judenstaat schwächen und angreifbar machen. In einem Interview mit der israelischen Tageszeitung Haaretz äußerte Jürgen Habermas, ein Deutscher seiner Generation sage besser nichts zur israelischen Politik, er finde das Gedicht von Grass höchst befremdlich, er stelle sich gegen Grass, „sei sich aber „sicher“, „Grass sei kein Antisemit“.[xiii]

Doch das ist dem antiisraelischen Israeli Boehm ein Armutszeugnis, er möchte, dass Habermas gegen Israel lospoltert wie Grass, der das leider auch nicht wirklich tue und nur „Ressentiments“ schüre, die Boehm aber offenkundig sehr inspirierend findet. Boehm bezieht sich auf das Interview mit Habermas in der Haaretz und schreibt dazu am 9. März 2015 in der New York Times in seinem Text „The German Silence on Israel, and its Cost“.[xiv] Kurz zuvor war ein Gespräch mit Boehm im Deut­sch­landfunk unter dem programmatischen Titel „Zionismus nicht vereinbar mit humanistischen Werten“ publiziert worden, wo er Israelis und Juden gleich­sam dazu auf­for­dert, vom Zionismus Abschied zu nehmen. Die Redaktion des Deut­sch­land­funks weist schon in der Überschrift darauf hin, der „Zionismus“ sei „nicht ver­einbar mit humanistischen Werten“.[xv] Das ist natürlich ein Eye-Catcher und es ist antizionistischer Antisemitismus, der nicht etwa eine bestimmte israelische Politik kritisiert, sondern den Zionismus an und für sich als mit „humanistischen Werten“ unvereinbar verzerrt und diffamatorisch darstellt.

Boehm will Israel als jüdischen und demo­kratischen Staat auflösen, weil das für ihn ein Widerspruch ist. Wissenschaftlich beschäftigt hat sich Omri Boehm mit diesem Konzept offenkundig nicht, jedenfalls wird das nicht deutlich. Die seriöse Forschung zu Israel hat sich intensiv mit diesen Fragen zur jüdischen Dimension Israels auseinandergesetzt, namentlich Fania Oz-Salzberger von der Universität Haifa, Yedidia Z. Stern vom Israel Democracy Institute, Alexander Yakobson, Historiker an der Hebräischen Universität Jerusalem oder die Juristin, Israelpreisträgerin und emeritierte Professorin aus Jerusalem Ruth Gavison. Deren Beiträge zur Frage Israels als jüdischer und demokratischer Staat sind 2014 auf Englisch erschienen, mit meinem Kollegen Michael Kreutz habe ich das Buch übersetzt und es kam 2017 in deutscher Sprache auf den Markt.[xvi] Darin schreibt Ruth Gavison:

„Ein hier relevantes Beispiel mag diesen Aspekt verdeutlichen. Hätte Israel den arabischen Bürgern das Wahlrecht vorenthalten, weil sie Araber sind, wäre Israel keine Demokratie. Das Wahlrecht ist ein grundlegendes Men­schenrecht jedes einzelnen Mitglieds der Minderheit und es ist ein Kern­el­e­ment der Demokratie. Diese Rechte müssen von den Gerichten ge­schützt werd­­­en. Doch die Frage, ob die arabische Minderheit das Recht hat, ein Schulsystem in ihrer eigenen Sprache vom Staat finanziert zu bekommen, ist eine andere. In Israel ist das in der Tat die Realität und die meisten jungen Ara­ber besuchen Grundschulen und weiterführende Schulen, auf denen Arab­isch als Haupt­un­ter­richtssprache gesprochen wird. Wenn jedoch der Staat entscheiden würde, ein einheitliches Erziehungssystem einrichten, in dem auf Hebräisch un­ter­richt­et wird, wäre es alles andere als selbst­ver­ständ­lich, dass die arab­ische Min­d­erheit das Recht haben würde – das von den Ge­richten durchgesetzt werden müsste –, die heutige Realität in den Schulen, auf denen primär Arab­isch gesprochen wird, weiter einzufordern. Und es ist auch nicht klar, ob sie so ein Recht haben sollte.“[xvii]

Das zeigt, wie wirklichkeitsfremd die Diffamierungen sind, Israel sei ein „Apartheidstaat“ oder grundlegend rassistisch, weil ethnisch definiert. Jüdisch und demokratisch könne der Judenstaat nicht sein, ganz grundsätzlich nicht und nicht etwa wegen der derzeitigen sehr rechten und gefährlichen Politik unter Benjamin Netanyahu. Was wäre in Deutschland los, wenn Türken fordern würden, an staatlichen Schulen auf Türkisch zu unterrichten? Das ist schwer vorstellbar und absolut nicht wünschenswert. In Israel sieht das ganz anders aus, da sich viele Araber offenkundig weigern, Hebräisch als (Haupt-)Schul­unter­richts­sprache zu akzeptieren und der Staat unterstützte das bislang auch. Die Geschichtsprofessorin Fania Oz-Salzberger erläutert, wie es zu der Debatte über jüdisch und demokratisch kam:

„Die zweifache adjektivische Bestimmung ‚jüdisch und demokrat­isch‘ stam­mt von der Debatte bezüglich jener Verfassungsgerichtsentscheidung her, welche die rassistische Partei Kahane Hai zu den Knessetwahlen im Jahr 1984 zuließ. 1985 legte die Knesset mit dem neunten Zusatz zum Grundgesetz fest, dass eine politische Partei, die Israels Status als Staat des jüdischen Volkes oder seinen demokratischen Charakter ablehnt, nicht zur Wahl zugelassen wird. 1992 schrieb dann Art. 1a des Grundgesetzes im Abschnitt ‚Menschliche Würde und Freiheit‘ fest, ‚das Ziel dieses Grundgesetzes ist der Schutz menschlicher Würde und Freiheit, um in einem Grundgesetz die Werte des Staates Israel als jüdischer und demokratischer Staat festzulegen‘.“[xviii]

Auf alle diese Aspekte gehen weder Omri Boehm noch Micha Brumlik oder der Deutschlandfunk ein. Brumlik und der Neofelis Verlag gehen noch weiter und zeigen ein Sendungsbewusstsein, wenn es schon auf der Rückseite des Buchumschlags von Brumliks Band heißt:

„Micha Brumliks Essay verbindet ein Plädoyer für jüdisches Leben in der Diaspora mit einer geschichtsphilosophischen Skepsis über die Zukunft des Staates Israel als eines jüdischen Staates und erwägt erneut und zeitgemäß modifiziert die Idee eines binationalen Staates Israel/Palästina durchaus im Bewusstsein der blutigen Krise der arabischen Welt zu Beginn des 21. Jahr­hunderts. (…) Das Judentum des 21. Jahrhunderts wird – in welcher Form auch immer – ein religiöses Judentum sein oder es wird nicht sein.“

Das ist also ein Plädoyer für das Ende Israels als Judenstaat, das harmlos daherkommt und sich pro-jüdisch anhört, was der gleiche Aufruf von Seiten islamistischer Agitatoren, die auch die „Einstaatenlösung“ wollen, so nicht erreichte. Diesen Aufruf, gekoppelt mit der Forderung, das Rückkehrrecht für Juden abzuschaffen, hatte Brumlik zuvor in der linken Monatszeitung Konkret publiziert, was ich kritisiert habe.[xix] Zudem meint Brumlik das „Judentum des 21. Jahrhunderts“ werde „ein religiöses Judentum sein oder es wird nicht sein“, was nur anzeigt, wie wenig Kontakt er mit Juden in Israel hat. Ein Großteil zumindest der Intellektuellen und der gut ausgebildeten Mittelschicht ist säkular und nicht religiös.

Dass die übergroße Mehrheit aller Juden weltweit sehr weltlich und nicht sehr religiös ist, namentlich in den USA, ja viele Zionist*innen explizit atheistisch oder agnostisch oder sonst wie skeptisch und eher gottlos leben, kümmert weder den Verlag noch den Autor. Widerspruch gibt es höchstens mal von Journalisten wie in der Jüdischen Allgemeinen, die gleichwohl für die übergroße Mehrheit der Juden in Deutschland sprechen dürfte – sie ist das offizielle Organ des Zentralrats der Juden in Deutschland –, die sich Brumliks Zeuge Boehm vorknöpft:

„Wer, so lautet Boehms Botschaft im Klartext, nicht gegen eine Politik prot­est­iere, die Boehm nur nebulös – und aufs Ressentiment vertrauend – mit ‚Einsatz von Methoden gegen die israelisch-arabische Bevölkerung Jerusalems‘ um­schreibt, solle zur Schoa schweigen.Ohne es gewollt zu haben, gelingt Omri Boehm in seiner wütenden Philippika gegen Leute, die den jüdischen Staat nicht verurteilen möchten, doch noch ein bedeutendes Argument gegen Antisemitismus: Es gibt auch dumme jüdische Philosophen.“[xx]

 

[i] Günter Grass (2012): Was gesagt werden muss, Süddeutsche Zeitung, 04. April 2012, http://www.sueddeutsche.de/kultur/gedicht-zum-konflikt-zwischen-israel-und-iran-was-gesagt-werden-muss-1.1325809 (25.05.2018).

[ii] Jakob Augstein (2012): Es musste gesagt werden, Spiegel Online, 06.04.2012, http://www.spiegel.de/politik/deutschland/jakob-augstein-ueber-guenter-grass-israel-gedicht-a-826163.html (27.08.2017).

[iii] Götz Kubitschek (2013): Schreibtisch, Garten, Alltag (XIV): Vergeßt Broder!, Sezession, 03.01.2013, https://sezession.de/35505/schreibtisch-garten-alltag-xiv-vergest-broder (03.05.2018).

[iv] Andreas Förster (2017): Die Offiziere und die Neue Rechte, 12.05.2017, http://
www.fr.de/politik/bundeswehr-die-offiziere-und-die-neue-rechte-a-1276970 (13.05.2018).

[v] „Der Zwischentag – wo Bürger sich treffen“, 03.10.2012, http://www.citizen
times.eu/2012/10/03/der-zwischentag-wo-burger-sich-treffen/ (19.07.2018).

[vi] Siehe http://korrektheiten.com/2012/09/09/kleine-hartlage-rezension-felix-struening-warum-ich-kein-linker-mehr-bin/ (19.07.2018).

[vii] Tim Lister (2011): Suspect admired bloggers who believe Europe is drowning in Muslims, 27. Juli 2011, http://edition.cnn.com/2011/WORLD/europe/07/27/
norway.terror.web/index.html (29.07.2011); „Norway attacks: How far right views created Anders Behring Breivik”, 30. Juli 2011, https://www.theguardian.com/
world/2011/jul/30/norway-attacks-anders-behring-breivik (06.08.2018); „Fjordmans Selbstgespräche“, 15. Juni 2012, http://www.spiegel.de/panorama/justiz/an
schlaege-in-norwegen-blogger-fjordman-aeussert-sich-a-839069.html (13.05.2018).

[viii] https://antaios.de/gesamtverzeichnis-antaios/reihe-kaplaken/1108/praeven
tivkrieg-barbarossa.-fragen-fakten-antworten (19.07.2018).

[ix] Micha Brumlik (2015): Wann, wenn nicht jetzt? Versuch über die Gegenwart des Judentums, Berlin: Neofelis Verlag. Der Band erscheint in der Reihe „Relationen – Essays zur Gegenwart“, Band 3, herausgegeben wird die Reihe von David Jünger, Jessica Nitsche und Sebastian Voigt.

[x] David Jünger/Jessica Nitsche/Sebastian Voigt (2015): Vorwort, in: Brumlik 2015, S. 7–9, hier S. 7.

[xi] Grass 2012.

[xii] Brumlik 2015, S. 76–93.

[xiii] Noa Limone (2012): Germany’s Most Important Living Philosopher Issues an Urgent Call to Restore Democracy, 16.08.2012, https://www.haaretz.com/german
y-s-most-important-philosopher-issues-an-urgent-call-for-democracy-1.5285348 (19.07.2018), Übersetzung CH.

[xiv] Omri Boehm (2015): The German silence on Israel and its cost, New York Times, 09.03.2015, https://opinionator.blogs.nytimes.com/2015/03/09/should-germans-stay-silent-on-israel/ (25.05.2018).

[xv] Omri Boehm (2015a): „Zionismus nicht vereinbar mit humanistischen Werten“. Der Philosoph Omri Boehm im Gespräch mit Natascha Freundel, 08.02.2015, Deutschlandfunk, http://www.deutschlandfunk.de/philosoph-omri-boehm-zionism
us-nicht-vereinbar-mit.1184.de.html?dram:article_id=306399 (26.05.2018).

[xvi] Oz-Salzberger/Stern (Hg.) (2017).

[xvii] Ruth Gavison (2017): Das Wort „jüdisch“ im Ausdruck „ein jüdischer und demokratischer Staat“, in: Oz-Salzberger/Stern (Hg.), S. 161–188, hier S. 176.

[xviii] Fania Oz-Salzberger (2017): Zuerst demokratisch, dann jüdisch: Eine Grundlegung, in: Dies./Stern (Hg.), S. 91–102, hier S. 91, Anm. 1.

[xix] Clemens Heni (2013a): Ein nüchternes Strategiepapier zur Zerstörung Israels – mit Koscherstempel. Micha Brumlik, die Evangelische Akademie Arnoldshain und KONKRET, 03. Juli 2013, http://www.clemensheni.net/allgemein/ein-nuchternes-strategiepapier-zur-zerstorung-israels-mit-koscherstempel/ (26.05.2018).

[xx] Martin Krauss (2015): Dem Philosoph ist nichts zu doof, Jüdische Allgemeine, 29.10.2015, https://www.juedische-allgemeine.de/article/view/id/23710 (26.05.2018).

 

Passend dazu: Am Israel Chai

NEUerscheinung am 21. Dezember 2023: Am Israel Chai

Clemens Heni/Thomas Weidauer

Am Israel Chai

Der Antisemitismus der »Ja, aber«-Fraktion seit dem
schlimmsten Massaker an Juden seit der Shoah:
der 07. Oktober 2023

Mit einem Vorwort von Gert Weisskirchen und
einem Nachwort aus Amerika von JM Sorrell

187 S. | 38 Abbildungen | 12,5×19 cm | ISBN 978-3-946193-41-8 | 16€ | The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), Studien zum Nahen Osten, Band 7 | Dezember 2023

 

StaatsTheater: der linke Angriff von Peter Laudenbach auf kritische Mainstream-Schauspieler:innen

Von Dr. phil. Clemens Heni, 22. Juni 2023

 

Der Berliner Theaterkritiker der Süddeutschen Zeitung, Tourismuskritiker und Buchautor Peter Laudenbach („Die elfte Plage. Wie Berlin-Touristen die Stadt zum Erlebnispark machen“, Edition Tiamat 2013) hat jüngst im Wagenbach Verlag ein kleines Buch publiziert: „VolksTheater. Der rechte Angriff auf die Kunstfreiheit“. Ulrich Seidler hat für die Berliner Zeitung im April 2023 das wichtige und gegen die AfD und deren „Kulturkampf“ gerichtete Buch positiv besprochen. Aber hat er womöglich etwas übersehen in dem Buch?

Foto: privat

Laudenbach hat für die Süddeutsche Zeitung seit Jahren Angriffe von Rechten auf Theater, Lesungen, Galerien und alle möglichen aus Sicht von Nazis oder Neuen Rechten als ‚links‘ oder nicht deutsch-genug kategorisierten Einrichtungen dokumentiert.

Screenshot, https://www.sueddeutsche.de/kultur/von-sz-autoren-peter-laudenbach-ueber-rechte-kunsthasser-1.5776180

In dem Buch gibt es am Ende eine ausgewählte Liste solcher Übergriffe, zum Beispiel demonstrierten Neonazis im Oktober 2021 in Zwickau mit Transparenten vor einer Vernissage des Kunstvereins „Freunde aktueller Kunst“, 2019 schon brüllten Neonazis dort, dass dies eine „deutsche Galerie“ sei und kein Platz für „Ausländerinnen“, was die Rechten dann auch ändern würden, wenn sie an die Macht kämen. Die ausgewählte Chronik schockierender Angriffe von Rechtsextremen auf die Kulturszene reicht von November 2016 bis Oktober 2021. Sprengstoffanschläge, das Anzünden einer Scheune im mecklenburgischen Jamel oder Anträge der AfD-Fraktion im Berliner Abgeordnetenhaus zur Kürzung der Zuschüsse für das Deutsche Theater Berlin werden in dem Buch aufgeführt. Es ist sehr wichtig, sich gegen die AfD zu positionieren, daher habe ich 2017 mein Buch „Eine Alternative zu Deutschland“ exakt zu dem Zeitpunkt publiziert, als die AfD erstmals in den Deutschen Bundestag einzog.

Mit Hunderten weiteren Linken, Kritiker*innen und Antifas habe ich damals unweit vom Alexanderplatz an der Ecke Otto-Braun-Straße / Karl-Marx-Alle gegen die AfD, die dort in einer Location ihren Einzug in den Bundestag feierte, demonstriert.

Meine Doktorarbeit an der Universität Innsbruck in Österreich hatte ich 2006 zur Gefahr der „Salonfähigkeit der Neuen Rechten“ geschrieben, just zum Zeitpunkt der Abgabe im Juli ereignete sich das nationalistische „Sommermärchen“ während der Fußball-WM der Männer in Deutschland. Die ARD-Sportschau kontaktierte mich daher jüngst, zitiert mich in einem Beitrag ein Jahr vor der Euro 2024 und schreibt:

‚Nationalismus und Fußball toxische Mischung‘

Dr. Clemens Heni war einer derjenigen, die sich an dem schwarz-rot-goldenen Overkill mit kleinen Flaggen an Autospiegeln, gedruckten Flaggen auf Chipstüten und Backwaren, geschminkten Flaggen im Gesicht und großen Stoffflaggen schon damals störten. Heni ist Politikwissenschaftler. Er forscht mit Schwerpunkten über Antisemitismus und die Neue Rechte.

‚Das war damals kein gesunder Patriotismus, wie immer behauptet wird. Der ist in Deutschland auch schwer denkbar, weil er immer mit einer Abwertung des Gedenkens an den Holocaust einhergeht‘, so Heni.

Screenshot, https://www.sportschau.de/fussball/uefa-euro-2024/euro-2024-sommermaerchen-wm-2006-100.html, Text von Marcus Bark, Ein Jahr vor der EM 2024 Gelingt ein zweites „Sommermärchen“? Stand: 15.06.2023 10:09 Uhr

Peter Laudenbachs jahrelanges Dokumentieren und Analysieren der rechten, neu-rechten oder rechtsextremen Angriffe auf die Kulturszene sind von daher von großer Bedeutung.

Und dennoch bleibt ein sehr bitterer Beigeschmack bei der Lektüre des Buches „VolksTheater“. Warum? Es liegt an folgender Passage auf den Seiten 92 und 93. Eingebettet in eine notwendige und richtige Kritik am AfD-Kulturpolitiker Marc Jongen und an rechten Schriftstellern wie Botho Strauß und Uwe Tellkamp sowie dem rechtsextremen Netzwerker Götz Kubitschek schreibt Laudenbach nämlich Folgendes:

Die oben erwähnten, vielleicht etwas übergriffigen Versuche, Künstler:innen als Demokratiebotschafter:innen in Anspruch zu nehmen, übersehen, dass kleine und große Künstlerpersönlichkeiten nicht aufgrund von Berufswahl und Talent automatisch vor politischer Unzurechnungsfähigkeit oder irrlichternden Einstellungen gefeit sind. In jüngerer Zeit demonstrierten beispielsweise Schauspieler:innen, die sich zu Propagandist:innen der Coronaleugner:innen machten, oder ein Teilnehmer der documenta 2022, der den Bundeskanzler als ‚faschistisches Schwein‘ beschimpfte, lautstark ihre selbstbewusste Verwirrung.

Ich habe das absichtlich komplett zitiert, damit nicht wieder jemand behaupten kann, da sei etwas „aus dem Zusammenhang“ gerissen. Mit diesem Zitat meint Peter Laudenbach offenkundig, dass Schauspieler*innen der Aktion #allesdichtmachen von April 2021 wie Nina Gummich, die jüngst sehr schön in einem ARD-Zweiteiler die Feministin Alice Schwarzer der frühen 1970er Jahre spielte oder die Tatort-Schauspieler Ulrich Tukur, Felix Klare, Jan-Josef Liefers oder Cem Ali Gültekin und Dutzende weitere keine „Demokratiebotschafter:innen“ mehr seien, sondern eben „Propagandist:innen der Coronaleugner:innen“.

Laudenbach ist raffiniert oder eben perfide und feige, er sagt nicht, welche Schauspieler*innen er genau meint. Aber ganz sicher werden seine Leser*innen exakt wissen, wen er meint, da es nur eine sehr bedeutende Aktion von Mainstream-Schauspieler*innen gab, die die ganze Republik bewegte: #allesdichtmachen von Ende April 2021.

Der Schauspieler Cem Ali Gültekin war mit einem Beitrag bei #allesdichtmachen dabei:

Meint Peter Laudenbach also auch Cem Ali Gültekin, der sich wie andere „zu Propagandist:innen der Coronaleugner:innen“ gemacht hätte?

Wie gesagt: Laudenbach ist raffiniert oder perfide genug und nennt keine Namen. Er kann nur diese Kampagne #allesdichtmachen meinen, das wissen alle seine Leser*innen von VolksTheater und das weiß der Wagenbach Verlag, und sie klatschen sich dabei auf die Schenkel und johlen: ‚Jetzt hat er es ihnen aber gegeben, sie in direkten Kontext von der AfD, Rechtsextremen und Kulturfeinden zu stellen. Gimme five!‘

Wenn das die ARD wüsste, was für angebliche Demokratiefeinde sie so beschäftigt:

Screenshot, https://www.daserste.de/unterhaltung/film/nord-bei-nordwest/nord-bei-nordwest-ho-ho-ho-gueltekin-100.html

Oder ich nehme Nina Gummich, die Peter Laudenbach ebenso meinen dürfte mit seiner Aussage:

In jüngerer Zeit demonstrierten beispielsweise Schauspieler:innen, die sich zu Propagandist:innen der Coronaleugner:innen machten, lautstark ihre selbstbewusste Verwirrung.

Auch Nina Gummich war bei #allesdichtmachen mit dabei:

Screenshot, https://www.emma.de/artikel/being-alice-339825

Screenshot, https://www.daserste.de/unterhaltung/film/filmmittwoch-im-ersten/sendung/alice-folge-1-100.html

Oder Ulrich Tukur:

Er fordert in seinem #allesdichtmachen Beitrag die Bundesregierung auf, wirklich „alle Handelsplätze“ zu schließen, nicht nur „Theater“ und „Knopfläden“, denn „sind wir erst am Leibe und nicht nur an der Seele verhungert und allesamt mausetot, entziehen wir auch dem Virus, samt seiner hinterhältigen Mutanten-Bagage, die Lebensgrundlage“.

Das war und ist ganz große Kunst. Eine Kunst, von der die Peter Laudenbachs dieser Welt nur träumen können.

Screenshot, https://www.daserste.de/unterhaltung/krimi/tatort/kommissare/ulrich-tukur-100.html

Nochmal das entscheidende Zitat aus dem Buch VolksTheater von Peter Laudenbach, Wagenbach Verlag 2023:

Die oben erwähnten, vielleicht etwas übergriffigen Versuche, Künstler:innen als Demokratiebotschafter:innen in Anspruch zu nehmen, übersehen, dass kleine und große Künstlerpersönlichkeiten nicht aufgrund von Berufswahl und Talent automatisch vor politischer Unzurechnunsfähigkeit oder irrlichternden Einstellungen gefeit sind. In jüngerer Zeit demonstrierten beispielsweise Schauspieler:innen, die sich zu Propagandist:innen der Coronaleugner:innen machten, oder ein Teilnehmer der documenta 2022, der den Bundeskanzler als ‚faschistisches Schwein‘ beschimpfte, lautstark ihre selbstbewusste Verwirrung. (S. 92-93)

Und das hätte das Lektorat des Wagenbach Verlags niemals überstehen dürfen – doch vermutlich ist das exakt deren Ideologie.

„Eine eigene Meinung zu haben, ist momentan wirklich krass unsolidarisch“ sagte Nina Gummich in ihrem Beitrag für #allesdichtmachen.

Und genau solche Dissident*innen und Kritiker*innen meint Peter Laudenbach ganz offenkundig, wenn er die Schauspieler*innen diffamiert, die Kritik an der unsagbar irrationalen, demokratiefeindlichen, nicht evidenzbasierten und totalitären Coronapolitik von Angela Merkel und Olaf Scholz und der an Hetze gegen Kritiker*innen überschäumenden politischen Unkultur in diesem Land von März 2020 bis wenigstens Frühjahr 2023 äußerten, wenn wir den Maskenwahn im öffentlichen Nah- und Fernverkehr sowie Krankenhäusern und Arztpraxen, der erst im Februar 2023 beziehungsweise Anfang April 2023 fiel, mit einrechnen.

Es gibt überhaupt nur sehr wenige Spinner, die tatsächlich das Virus SARS-CoV-2 leugnen. Doch somit  werden damit ganz normale bürgerliche Mainstream-Schauspieler*innen der von der AfD so abgrundtief verhassten ARD mit Rechtsextremen auf eine Stufe gestellt. Mir ist nicht eine einzige Schauspielerin und kein einziger Schauspieler dieser ganz offenkundig von Peter Laudenbach gemeinten Kampagne #allesdichtmachen bekannt, die oder der das Virus leugneten. Das ist infam und ein faktenfreies Denunzieren. Aber es flutscht durch, ja es ist Honig für die Anhänger der ZeroCovid-Ideologie – noch im Frühjahr 2023. Und Laudenbach meint ja mit seinem undifferenzierten Statement alle Schauspielerinnen und Schauspieler, die sich kritisch mit der Coronapolitik beschäftigt haben, was er wie der Mainstream der irrationalen Coronapolitik-Anhänger (m/w/d) unter „Coronaleugner:innen“ dümmlich rubriziert.

Weder Gültekin, Gummich oder Tukur leugnen SARS-CoV-2, das ist völlig faktenfreies Gerede, das zu insinuieren. Wie gesagt: Laudenbach nennt keine Namen, dafür ist er zu feige oder perfide. Aber er meint eben sehr wohl die hier aufgeführten und zitierten Gültekin, Gummich und Tukur und all die anderen von #allesdichtmachen – das ist sozusagen ein Indizienprozess gegen Peter Laudenbach und wir, die Kritiker*innen der irrationalen und demokratiefeindlichen Coronapolitik, werden diesen Prozess gewinnen, wenn auch nicht vor einem deutschen Gericht, da deren Nicht-Unabhängigkeit in der Coronakrise hinlänglich deutlich wurde, bis hin nach Karlsruhe.

Heute gibt es veganes Fast-Food und irrationale, unwissenschaftliche, faktenfreie Richter*innen, früher hieß es noch:

Was Besseres gibt’s auf Erden nicht, als Frieden und ein gut Gericht.

Von den befürchteten bis zu 270 Millionen extra Hungernden im globalen Süden, die es wegen der Lockdown- und Coronapolitik gerade von Ländern wie Deutschland geben könnte, so das World Food Programme der Vereinten Nationen schon im Jahr 2020, kein Wort bei Laudenbach. Er schweigt zu der Fantasie eines führenden deutschen Soziologen, der für die Bundesregierung am berüchtigten „Panikpapier“ im März 2020 mitgeschrieben hat und später meinte, alle Ungeimpften doch nach „Madagaskar“ zu deportieren, was aber halt nicht gehen würde. Oder was sagt er denn zu den Hunderttausenden traumatisierten alten Menschen in Pflege- und Altersheimen, die monatelang in ihre Zimmer eingesperrt wurden 2020 oder später und dieses Trauma bis heute nicht überwunden haben, so sie sich nicht zuvor umbrachten oder an Erschöpfung  starben?

Was für Menschen waren diese Pflegekräfte, die alle immer so beklatschten, die das mitmachten, die Isolation von alten oder behinderten Menschen? Na? Die keine Ahnung hatten und haben von der sehr geringen Infektionssterblichkeit (Infection Fatality Rate, IFR) von Covid-19, nämlich schon 2020 nur ca. 0,23 Prozent, während die Grippe 1969/70 laut Robert Koch-Institut (RKI) in der alten BRD eine IFR von 0,29 hatte?

Wer hat damit kokettiert, über 10 Millionen Menschen – „Ungeimpfte“ – nach „Madagaskar“ zu deportieren? Die AfD? Oder doch eher der Lieblingssoziologe der Deutschen Bundesregierung Heinz Bude?

Warum schweigt Laudenbach ebenso zu den Vernichtungsfantasien einer preisgekrönten Kabarettistin, die am liebsten alle Kritiker:innen der Coronapolitik wie einen „Blinddarm“ aus dem (Volks) Körper schneiden wollte? Oder warum kein Wort zu all den Theatern und Kultureinrichtungen, ja KZ-Gedenkstätten, die die Impf-Apartheid exekutierten (2G)?

Die Weltgesundheitsorganisation berichtete 2022 davon, dass in den Jahren 2020 und 2021 Schweden eine weniger als halb so hohe Übersterblichkeit hatte als das Lockdown- und Maskenland Deutschland (oder Italien, Großbritannien).

Das kann man alles in dem Band 8 der Reihe „Studien zum Antisemitismus“ des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), in dem Buch „Pandemic Turn. Antisemitismusforschung und Corona“ nachlesen.

Wenn man denn an Fakten und kritischen Analysen Interesse hat und nicht lieber faktenfrei Menschen denunziert und diffamiert, wie es ja seit 2020 zum Volkssport geworden ist, neben dem die Diffamierungen und die Hetze durch die AfD und ihre rechten Schläger ’nur‘ eine blutige Fußnote sind, was die Masse an Denunziationen und die Anzahl der Täterinnen und Täter sowie die Anzahl der Opfer betrifft.

All diese Leerstellen sowie die Diffamierung dieser herausragenden, kritischen Schauspieler:innen machen das Buch „VolksTheater“ unterm Strich zu einem höchst problematischen Beitrag. Wer zur totalitären Coronapolitik und einer so nie dagewesenen denunziatorischen und aggressiven politischen Kultur in der Bundesrepublik Deutschland seit März 2020 schweigt, ja sie implizit glühend feiert und die wenigen Coronapolitik kritischen Schauspieler:innen auch noch perfide diffamiert, macht sich vollkommen unglaubwürdig als Anwalt der Demokratie gegen die evidente und große Gefahr von rechts und der AfD.

Es muss gegen das völkische VolksTheater der AfD und der Neuen Rechten gehen, ganz richtig. Aber ebenso muss es gegen das StaatsTheater der unwissenschaftlichen, irrationalen und aggressiven, ausgrenzenden, Diversität und Vielfalt in Fragen der Coronapolitik gerade nicht aushaltenden Coronapolitik-Fans gehen.

Man kann nicht völlig zurecht die Transphobie, die Homophobie, den Rassismus, die Anti-Flüchtlings-Agitation der AfD, das Leugnen des Klimawandels, den Sexismus von Rammstein und Lindemann, den Turbo-Kapitalismus des Neoliberalismus oder den Deutsch-Nationalismus und den schwarz-rot-goldenen „Overkill“ und manchmal sogar den Antisemitismus kritisieren, ohne gleichzeitig die irrationale und brutale Coronapolitik der Jahre 2020 bis 2023 wie auch die fortdauernde irrationale und diplomatiefeindliche, die NATO nicht nur von ihrer Mitverantwortung am Ukraine-Krieg exkulpierende, sondern sie wie in Wunstorf und der militaristischen Mega-Übung „Defender 23“ feiernde Ukraine-Politik zu kritisieren.

Kritik an Jongen und Kubitschek, Orbán, Trump oder Meloni, Kritik an SPD-Oberstudienräten oder -Schuldirektoren, die an Spieltagen der deutschen Fußballnationalmannschaft auf dem Schulgelände die deutsche Fahne hissen – wie auch Kritik an Merkel, Scholz, Baerbock, Habeck, Lindner, Lauterbach und Laudenbach: darum sollte sich eine linke Gesellschaftskritik, eine Kritische Theorie auf der Höhe der Zeit widmen.

Schließlich noch ein Lektüretipp für Peter Laudenbach und seine Fans: das Stück „Kritik“ von Adorno, einer seiner letzten Texte, erschienen in der ZEIT am 27. Juni 1969 und wiederabgedruckt z.B. in den Gesammelten Schriften Band 10/2, darin heißt es:

Man vergißt leicht in Deutschland, daß Kritik, als zentrales Motiv des Geistes, nirgends in der Welt gar zu beliebt ist. Aber man hat Grund, bei Kritikfeindschaft zumal im politischen Bereich auch an spezifisch Deutsches zu denken. Die volle bürgerliche Befreiung ist in Deutschland nicht gelungen oder erst in einer Phase, an der ihre Voraussetzung, der Liberalismus des zerstreuten Unternehmertums, ausgehöhlt war. (…) Wollte man eine Anatomie der deutschen Kritikfeindschaft entwerfen, so fände man sie fraglos mit der Rancune gegen den Intellektuellen verbunden. (…) Offensichtlich werden Menschen, die mit bestehenden Zuständen institutionell verflochten sind, im allgemeinen zögern, an diesen Zuständen Kritik zu üben.

Screenshot, https://www.zeit.de/1969/26/kritik

Die Menschen lieben den deutschen Staat und tun alles, um zum Beispiel ein „StaatsTheater“ zu werden, feiern „Identitäten“, weil man(n) ja sonst nichts hat im Leben. Es gibt das Schöne auch im „falschen Leben“ (Adorno), aber sicher nicht im völkischen VolksTheater, aber ebenso wenig im affirmativen Corona- oder Ukrainepolitik affinen StaatsTheater.

Weit entfernt davon, Genuss, das Schöne oder auch einen schmackhaften Kuchen zu perhorreszieren, schreibt Adorno gegen die „Lebkuchenworte“ und das beliebte Wort von der „konstruktiven Kritik“:

Wesentlich deutsch, obwohl wiederum nicht so durchaus, wie leicht der annimmt, der nicht Analoges in anderen Ländern zu beobachten Gelegenheit hatte, ist ein antikritisches Schema, das aus der Philosophie, eben jener, die den Raisonneur anschwärzte, ins Gewäsch herabsank: die Anrufung des Positiven. Stets wieder findet man dem Wort Kritik, wenn es denn durchaus toleriert werden soll, oder wenn man gar selber kritisch agiert, das Wort konstruktiv beigestellt. Unterstellt wird, daß nur der Kritik üben könne, der etwas Besseres anstelle des Kritisierten vorzuschlagen habe; in der Ästhetik hat Lessing vor zweihundert Jahren darüber gespottet. Durch die Auflage des Positiven wird Kritik von vornherein gezähmt und um ihre Vehemenz gebracht. Bei Gottfried Keller gibt es eine Stelle, an der er die Forderung nach dem Aufbauenden ein Lebkuchenwort nennt. Viel sei schon gewonnen, so etwa argumentiert er, wenn dort, wo ein schlechtes Gewordenes Licht und Luft versperre, der Muff weggeräumt würde.

 

“Please give me some latkes before you kill me”: Jews and neo-Nazis in Germany

Dr. Clemens Heni, 11 February, 2019

Our climate is in trouble. Both the climate and climate change as well as the political climate, the political cultures of our societies. My piece about journalist Henryk M. Broder on Tablet Magazine on Monday, February 4, has created some noise among the Far Right. That is no surprise and indicates the importance of the article.

Tablet’s David P. Goldman used “Google translate” to read the German article by Broder in the daily Die Welt. Goldman’s core sentence is the following: “Neither Clemens Heni nor anyone else has the right to scold Henryk Broder for speaking to the AfD, however.”

We have sympathy for a Western naive who doesn’t understand that parties that idolize German history are not to be “negotiated with” and that such legitimization is one of the greatest dangers facing both central and eastern Europe in different ways.

Goldman pleads for an end of Holocaust memory: “My advice to Germans: stop obsessing about the past.” He wants to forget the dead Jews of the Shoah and has no idea about the relationship of forgetting and antisemitism, or he loves the idea that European nations are more than happy to have such a Jewish voice to stop commemorating their crimes. He has no conception about contemporary Europe, Germany and the Western world or likes the  movement underway in Europe and other parts of the world to promote nationalism and Trumpism, to downplay, ignore, forget, obfuscate or deny the uniqueness of the Shoah, the unprecedented character of the Holocaust and the fact that Jews were killed because they were Jews.

According to a CNN poll, 40% of Germans between age 18 and 34 have “no” or “little” knowledge about the Holocaust. In other European countries this shocking percentage is smaller, but still depressing (33%). According to the CNN survey some 25% of Hungarians believe the entire world is to 20% Jewish. 20% of British and Polish young people believe the same. Many more antisemitic myths exist among the European youth.

In January 2018, Lev Golinkin puts it splendidly in the New York Times. A Jew from the Soviet Union, who left the USSR in the 1980s, he knows about the denial or just not mentioning of the Shoah under communist (or state socialist) regimes. Today, though, he sees the threat of forgetting in the Western world and those parts of the former Soviet Union where antisemitism and forgetting are on the rise:

“Today, however, the American Jewish community — including Jewish lawmakers in Washington — is largely silent about the widespread Holocaust distortion being carried out by Eastern European allies. Breaking that silence is imperative, especially given the current global rise of anti-Semitism and the disturbing correlation between Holocaust revisionism and violence against living Jews.”

Perhaps the Goldmans of this world want even more percent of young people in Germany who do not know what their grandparents did during Nazi Germany, the Second World War and the Holocaust? Forgetting the killed Jews is antisemitic in itself, but it also fuels today’s antisemitism, just look at the grotesque numbers of Jews Hungarian, Polish or British young people believe to live on this planet.

Do we need Jewish kosher stamps for forgetting the past and embracing the Far Right? These kind of authors have no problem with antidemocratic regimes and developments, as long as they do not come from the Muslim world. This hypocrisy is well documented in political science and other parts of scholarship and on blogs, Op-Ed pieces, conferences etc. Another aspect is the fact that such authors as Goldman harm both the Jews in the diaspora as well as Israel. For them, Zionism translates into bigotry, and the love for extreme right-wing movements all over Europe, despite the fact that Jewish communities all over Europe know of the threat of the Far Right as well as the danger of Jihad and post-colonial or left-wing anti-Zionism.

In his Tablet piece, Goldman absolves Italian Salvini from his right-wing extremist agenda and praises him alongside with the equally far right government in Austria under Kurz, with (former?) neo-Nazi Strache from the Freedom Party (FPÖ) as main representative of Austria’s most antisemitic party.

Contrary to the fantasies of Tablet’s David P. Goldman, the biggest threat for Jews in Germany are still those almost six million voters for the AfD and their fans, who chanted, “We will build an underground to Auschwitz”.

Contrary to Tablet and Goldman, the Central Council of Jews in Germany is well aware of the antisemitic threat deriving from the AfD. The Jewish Community Berlin held a memorial event at the 80th anniversary of the nights of pogroms in 1938 in November 2018. During the event in the Synagogue at Ryke Street in Berlin-Prenzlauer Berg (in the former East-Berlin of the German Democratic Republic until 1990) the head of the Central Council Josef Schuster emphasized the following: They invited all parties in the German Parliament, but not the right-wing extremist and antisemitic AfD. Schuster said, “It would have been unbearable for our community to have representatives of that party [AfD] among us tonight when we commemorate the 80th anniversary of the night of pogroms.”

In a representative poll in summer 2018, the result was no surprise. Asked, if “Jews have too much influence,” some 17% to 20% of supporters of the mainstream parties like the Social Democrats, the Greens or the Libertarians responded with “yes.” That is already a shocking number. Even much worse, 55 percent of followers of the AfD said “yes.”

August 27, 2018, neo-Nazis attacked a Jewish restaurant in the city of Chemnitz. October 6, 2018, far right people attacked a Persian restaurant as well and injured the owner severely.

German Jews and the Antifa in Germany know much better than Tablet or Goldman about the threat of neo-Nazis and right-wing antisemitism.

Muslim antisemitism is a topic, we deal with as well – contrary to Goldman, I wrote the entry about Germany in the World Almanac of Islamism (last update in 2018), published by the American Foreign Policy Council in Washington, D.C. In 2011, I did a study (410 pages) about Islamic studies and antisemitism in Germany after 9/11. My PhD was about the political culture in the Federal Republik of Germany from 1970 through 2005, nationalism, antisemitism, racism and anti-Americanism during that period. I do not need right-wing extremist American authors (non-Jewish and Jewish) and media outlets to tell me about the wide range of antisemitism in Germany, to be sure. The first time, we publicly attacked Muslim antisemitism was in 2002 with the German “Muslim-Market,” an online page that promoted a form of BDS before BDS was founded, for example. Goldman is part of the racist tent that insinuates that all refugees are antisemites and dangerous and he ignores that most Muslim antisemitic attacks come from homegrown Islamists and Muslims. Someone who knows Germany should know these facts.

Ignoring reality and joining the AfD ideology, Goldman writes:

“Merkel has put German Jews in a dilemma. After street attacks by young Muslims, the Central Council of Jews in Germany warned Jews not to walk in public with a kippah. Chancellor Merkel deplored the attacks, but her migration policy made them inevitable. Consequently, a small group of German Jews joined the AfD, arguing that the greatest threat of anti-Semitism comes overwhelmingly from Muslim migrants and their supporters on the left.”

This is exactly the ideology of the Pegida (“Patriots against the Islamization of the Occident”) movement and of all right-wing extremist circles. Not a word about the shocking situation with hundreds and hundreds of deaths in the Mediterranean Sea during the “refugee” crisis in 2015 alone. In fact, we have a Nazi crisis and Tablet now is part of the problem. They promote fake news, lies, distortions and right-wing propaganda. June 25, 2018, a nasty crowd of Pegida people shouted enthusiastically “perish by drowning!,” when a speaker talked about refugees.

***

However, this is not at all about an attack of an unprofessional writer and online magazine against my person. The problem goes much deeper. It is about Jews who support the enemies of the Jewish people. I already wrote about this in 2017 at the Times of Israel (TOI). Since then, the situation has even worsened.

Remembrance of the Holocaust is a crucial issue in our times. Eastern Europe is a case in point. Many politicians there distort the history, praise their own nationalist and pro-Nazi leaders and call them “anti-communist heroes.” It is mainstream in Eastern Europe to equate Nazi Germany to Stalinism and to distort the Holocaust. The Red-equals-Brown-ideology is a main aspect of today’s antisemitism. The Prague Declaration from 2008 and their European attempt to have a common European Memorial day, August 23, 1939, instead of Holocaust Memorial Day, speaks volumes about anti-communist and Holocaust distorting antisemitism. For newcomers, check out the scholarly articles by Professor Dovid Katz on the Holocaust, antisemitism and the Red-equals-Brown or Double-Genocide ideology.

Holocaust distortion and the Red-equals-Brown ideology is not at all an East European invention. Take the “Black Book of Communism” from 1997 in France, where the Holocaust looks harmless and tiny compared to the supposedly “100 million victims of Communism.” As if horrible regimes like Stalinism killed an entire people. They did not. The killing in the Soviet Union was not based on ethnicity like Nazi Germany’s eliminationist antisemitism. The antisemitic title “Red Holocaust” was used by German historian Horst Möller in 1998, when he edited a book with articles who are in support of the “Black Book of Communism,” including a piece by Joachim Gauck, who signed the Holocaust distorting Prague Declaration and became German President (2012–2017).

The same dangerous ideology can be found in the US, like at the “Victims of Communism” monument in Washington, D.C., erected in 2007 under George W. Bush. In their initial statement, the organizers wrote that “the Bolshevik Revolution gave birth to the deadliest ideology of mankind”. That is an antisemitic denial of the worst ideology of mankind, Nazi Germany’s. The trope that Nazi Germany was not capitalist, but socialist in nature, is common among neo-Nazis and right-wing extremist scholars and authors. AfD politician Marc Jongen invoked that ideology just two days after Broder spoke at the AfD in the German Bundestag, and attacked Holocaust remembrance.

The fact, that Goldman is a colleague of Jongen and knows him in person, is no surprise at all. Still, Goldman is unable and unwilling to decode the dog whistle of Jongen’s and the AfD’s antisemitism. Framing Nazi Germany as “socialist” is antisemitic, as it denies that Nazi Germany was both capitalist and antisemitic. Jongen and many right-wingers depend on the word “socialist.” That allows them to deny the uniqueness of the Shoah (despite claptrap in Jongen’s speech that there might be something special about the Holocaust, but all other parties in the German parliament understand his right-wing extremist and Holocaust distorting agenda) and to put Nazism in the very same box as Stalinism and Communism. Neo-Nazis understand that dog whistle and Ernst Nolte would have been proud of Jongen.

Jongen has been first criticized in the field of Art, Design and Architecture for his far right politics by professor in architecture Stephan Trüby in 2015. The journal in architecture Baumeister published an open letter criticizing the pupil of German philosopher Peter Sloterdijk, Marc Jongen. Several professors in architecture and related fields signed an open letter against Jongen, who at the time was editor of a book series. They criticize his nationalist approach and activism for the AfD. The list includes Prof. Ruedi Baur (Haute école d’art et de design, Genf),Prof. Dr. Friedrich von Borries (Hochschule für Bildende Künste Hamburg), Prof. Dr. Alexander Gutzmer (Architekturmagazin Baumeister; Quadriga University Berlin), Prof. Dr. Anke Haarmann (Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg), Prof. Dr. Lars Koch (Technische Universität Dresden), Prof. Dr. Cornelia Ortlieb (Friedrich-Alexander Universität Erlangen-Nürnberg), Prof. Dr. Michaela Ott (Hochschule für Bildende Künste Hamburg), Prof. Dr. Stephan Trüby (Technische Universität München), Prof. Dr. Elisabeth von Samsonow (Akademie der Bildenden Künste Wien), Prof. Dr. Kathrin Wildner (HafenCity Universität Hamburg).

Trüby is also a critic of „reconstructionist architecture“ like in Frankfurt, where the old-town has been rebuilt – and the voids of the past have been destroyed, no one should remember why Frankfurt was bombed and what happened during Nazi Germany in that town. Trüby found out that far right activists and local politicians were initiative for that kind of architecture, before the mainstream parties joined the project.

In September 2017, during a hearing on racism at the Parliament of the State of Thuringia in Erfurt, Jongen was among the “experts,” and showed his racist thinking, as the other experts analyzed. For example, he bases his thinking on the category of “race” and believes that there is something pure “German” which can be passed on from generation to generation. The denial of the fact, that everyone can become a German when it comes to refugees or immigrants is a common trope among today’s Far Right. On a Facebook post after the hearing, Jongen referred to Gilad Atzmon, a musician from the UK, a self-declared ex-Jew and antisemite who detests Israel.

Then, Jongen’s ally Goldman even accuses the party of the Greens, which is a mainstream, centrist and not left-wing party:

“Jongen reproached the German Left for ignoring the crimes of Communism and for its belief that ‘the Germans are evil, Germany is a criminal nation, and it would be best if Germany were to disappear.’ That is a view often expressed by leaders of Germany’s Green Party.”

That is fake news and no serious homepage or magazine would ever have published it. Tablet Magazine and its editor Jacob Siegel did. That is such absurd a statement, not fact based but ideology driven. It is nationalist and antisemitic. Why? Germans are portrayed as victims of those who remember the German crimes. Scholarship calls that kind of rejection of Holocaust remembrance “secondary antisemitism.” Secondary antisemitism is a form of antisemitism after the Shoah. It is a scholarly term not many Americans, for example, know (but that is not the fault of the term).

The term “secondary antisemitism” was coined by Peter Schönbach, a co-worker of Theodor W. Adorno, around 1960. For example, they had those Germans (West-Germans at the time) in mind, who equated or compared the Holocaust and German crimes to the allies and the bombing of Dresden. That is a typical neo-Nazi trope ever since, many right-wingers call it “Bomb holocaust” to equate the situation of ordinary Germans during the war to the Jews during the Shoah. Secondary antisemitism is a crucial term and scholarly tool to analyze antisemitism.

Writer Martin Walser used that antisemitic language and ideology in his acceptance speech for the Book Prize of the German Book Trade in October 1998. He portrayed the poor Germans as victims of a “moral cudgel Auschwitz.” Standing ovations in Frankfurt’s St. Paul Cathedral followed, with the exception of three people, among them the then head of the Central Council of Jews in Germany, Ignatz Bubis and his wife Ida.

Political scientist Lars Rensmann helped introducing the term “secondary antisemitism” in the German and international debate since 1998, when he first published a book (in German) on “Critical Theory about Antisemitism,” including the concept of “secondary antisemitism.”

In an interview of Jongen with New Right leader Götz Kubitschek in the New Right journal “Sezession” in June 2016, Jongen attacks Merkel because of her pro-Israel stance. Merkel used the term “reason of state” to emphasize her very strong commitment to defend the Jewish state, a term German President Joachim Gauck did not use when he visited Israel, as journalist Alan Posener pointed out in his critique of Jongen and Kubitschek. In the very same interview, Kubitschek promotes a typical right-wing extremist and antisemitic trope: he says that he might go to Auschwitz one day and on his way back he will then stop in Dresden. This is the exact secondary antisemitic position by millions of Germans, not only by neo-Nazis. They know that the denial of the Holocaust is a crime in Germany, therefore they distort history and trivialize the Holocaust.

Journalist Tuvia Tenenbom once visited Kubitschek and found him and his neo-Nazi like folks rather lovely.

Like Kubitschek Broder says in his typical vulgar tone, that “it is bad manners to put your feet on the table, to burp when you eat or to call the 12 worst years in German history a piece of shit of a bird.” This ridiculous list speaks volumes about Broder himself. For him, antisemitism is a kind of distaste like burping. He himself did a book “Forget about Auschwitz.”

The statement by Goldman is right-wing extremist in its own right and obviously based on the talks he has with extremist politicians in Germany from the Far Right, mainly the AfD.

Why? Well, the two leaders of the Greens are Robert Habeck, who is rather a popstar and proud of Germany. The co-head of the party of the Greens is Annalena Baerbock, also a mainstream politician who would never ever make such remarks (“and it would be best if Germany were to disappear”). They are both anti-Nazi, of course, but part of the right-of-center wing of their Party. Another leading politician of the Greens is Cem Özdemir, who is also part of the more conservative wing of the Greens and not at all “anti-German.” That accusation, though, is part of the hardcore racist agenda of the AfD against politicians such as Özdemir, who is an anti-Nazi and anti-AfD.

This is proof, again, that Tablet’s Goldman has no idea about German society, let alone the leadership of the party of the Greens. Even the party of the Left is very much pro-German and nationalist, take Sahra Wagenknecht, head of the fraction of the party of the Left in the Bundestag, as an example.

Goldman’s ally Jongen frames Nazi Germany as “socialist”. In reality, Nazi Germany was based on “German Socialism,” which is not socialist at all, but based on the capitalist nature of bourgeois society, with a specific volkish, antisemitic and German touch. Good historians or political scientists and other scholars in the humanities and social sciences know that of course. Agitators like the AfD put Communism and Nazism in one box. That absolves them for the German crimes and gives anti-left-wing neo-Nazis a free ride. Anti-urbanism, anti-individualism and the search for a new community of the people (“Volksgemeinschaft”) that both excludes foreigners as well as German Jews, was the ideological fundament of “German socialism.” Ernst Niekisch was among the propagandists of that concept, as political scientist Michael Pittwald has shown. Spengler wanted a German way of “democracy” and rejected any kind of universal human rights or universalist ideas of statehood.

For those interested in a serious analysis of the origins of National Socialism I’d like to remind you to the concept of “German Socialism.” “German Socialism” was based on capitalism, private property and small business (and big German business as well) and a strong state, and antisemitic resentment against the international big trusts and ‘finance capital’ while embracing the “German worker” and in particular the German middle class and the German peasants of course.

National Socialism was about capitalism, German way, based on anti-Marxism as Klaus Fritzsche has shown in 1976 in his study of the “Tat-Kreis” around Hans Zehrer. One could also analyze the völkisch concept of socialism and anti-Roman thinking by Ernst Niekisch and his German-Protestant national revolutionaries, whose main enemy was ‘the Jew’ and the working class likewise. Look at Joseph Goebbels’ and his Nazi pamphlet Der Nazi-Sozi from 1926, which was a major antisemitic booklet and portrayed Jews as “flea.” Nazi-Sozi meant “National Socialist” and translated into pro-capitalist and anti-Jewish. Of course, the Right does not want to face reality, therefore they proclaim Nazis were socialists like “real” socialists were.

Prussian authoritarianism was a core element for the Nazi movement. Combined with a German form of “socialism” that was anti-Marxist in nature, it was the ideology of nationalists such as Oswald Spengler. Without joining the Nazi movement himself, he paved the way for Nazi Germany. No surprise, that Goldman’s acronym is “Spengler.” As political scientist Kurt Sontheimer has shown in the 1960s, Spengler was a leading voice in destroying the Weimar democracy. Spengler’s “Prussia and Sozialismus” (“Preußentum und Sozialismus”) was anti-liberal, and based on his racist idea that every people has its own way of statehood. Spengler detested big cities and a heterogeneous, diverse society. Anti-universalism was a core component of all racist and nationalist thinkers in Weimar Germany. “German Socialism” was then framed “National Socialism” and became the name for Nazi Germany. Anti-Liberalism, anti-Marxism and antisemitism were the elements of “German Socialism.” Anti-individualism and a strong, authoritarian state, the need for a “Führer” were part of it.

Alice Weidel, co-chair of the AfD in the German Bundestag, invited members of her party from her electoral district. July 10, the day after that group had visited Weidel, they went to a tour through the Memorial Site of the former concentration camp in Sachsenhausen, north of Berlin. The group made antisemitic comments, a person denied the existence of gas chambers and the Holocaust and the tour was then stopped by the shocked guide. These are the fans of Alice Weidel. After Weidel had made her foto with Broder, the star author for German right-wing extremists was greeted by Martin Renner, MP in the Bundestag of the AfD. Renner praised Broder for his “courage” and emphasized that he always has a look at the homepage of Broder’s “Axis of the Good” (“Achse des Guten” or “Achgut”), when he is angry about our world. Like other antisemites, Renner distorts the capitalist and bourgeois as well as antisemitic character of Nazi Germany by framing them as “collectivists and socialists” during a debate in the Bundestag in February 2018.

For beginners: from a political scientist point of view, we can explain why the Far Right is right-wing extremist. At a typical AfD rally with Weidel and others in the frontline, they held a poster that read “Freedom instead of Socialism,” many AfD groups share that trope. It is an old parole of the conservative movement in Germany like the Christian Democratic Union (CDU) and its sister party Christian-Social Union (CSU) during the election campaign of 1976 and before. “Freedom” translates into the denial of criticism of the capitalist system, for example. The AfD is just the latest, most extreme and most dangerous development of this anti-Left agenda of vast parts of the mainstream in Germany. They are on the edge of the right wing. That does of course not ignore the fact, that equally vast parts of the left are anti-Zionist, or distort the Holocaust via post-colonial universalization of the unprecedented crimes committed by Germans against the Jews.

Left-wing radicals, though, as I explained in an interview journalist Katja Thorwarth made with me in December 2017 in the daily Frankfurter Rundschau, is the opposite of the bourgeois society. Left-wing radicalism is not the extreme of the left-of-center Social Democrats, but something that goes beyond the dominant political, cultural and economic systems we know from history. Left-wing radicalism is in search for a place where no one has ever been.

Zionist Gershom Scholem had sympathies for anarchism and such a left-wing radical utopia.

That kind of radical left-wingers were against Stalinism and the East European regimes during the Cold War, but also against the existing regimes in the West, from America and West-Germany, let alone Thatcherism and other forms of bourgeois society.

On the other side, right-wing extremism is a place we already know: Sobibor, Auschwitz, Treblinka, this is the culmination of German antisemitic history, the most extreme form of an already bourgeois and antisemitic German Empire and even before, if we look at antisemitism among German romantics, for example. However, even the most extremist far right people before and even after 1933 could not anticipate Auschwitz and the destruction of European Jewry. They wanted it, but no one could anticipate how and when the Germans would succeed in their eliminations plan to kill European Jewry. For example, they could not anticipate the help of many thousands of local killers like in the Baltics, Ukraine or Croatia and many other places, including Hungary.

Today, anti-left politics go hand in hand with Holocaust distortion. Several examples from the US alone, make this crystal clear: Take, for example, TV programs like Glenn Beck on Fox News in January 2010, when he published his first documentary and spoke about the fantasy of a “Revolutionary Holocaust,” aiming at the Left and communism, again. That is nothing but a form of antisemitism, equating the specific crime against a specific people, the Jews, with totally unspecific (that was at the core of Stalinism) crimes against political enemies. Jews were not political enemies of anyone. Germans had the fanatical fear of being “Jewish inside,” as one leading Nazi agitator, who later converted to Islam and went to the Middle East, Johann von Leers, called it.

Then, take the Bill O’Reilly Show on FoxNews in America on October 21, 2016. In it, O’Reilly talks to the young director of the Victims of Communism Memorial in Washington DC, Marion Smith. They speak about “100 million victims of Communism,” a number that makes six million Jews and the Shoah a tiny part and nothing special. And indeed, O’Reilly literally went on to call Hitler and Stalin “the same thing.” He equated those who built Auschwitz to those who liberated it.

Anti-communism still sells and is at the core of all conservative, far right and right-wing extremist people. At the end of the day, they share a common goal: defeat “the” Jew and the Left, including the “Jewish-Bolshevik” coalition, as the Nazis and other antisemites long before and after 1933 framed it.

When a regional legislature in Ukraine calls 2019 the “Stepan Bandera Year” things become clear. On January 30, 2019, the Washington Post puts it like this:

“Bandera’s forces fought alongside the Nazis and were implicated in the murder of thousands of Jews. As Poroshenko was visiting Israel, another memorial was being erected in Kiev for Symon Petliura, whose troops are linked to pogroms that killed as many as 50,000 Jews after World War I. Netanyahu’s outreach in eastern Europe is part of his larger strategy of forging alliances to counter the criticism Israel faces in the United Nations and other international forums over its treatment of the Palestinians. (…) ‘It’s a specific maneuver that legitimizes anti-Semitism and borders on Holocaust denial,’ said Tamar Zandberg, leader of the dovish Meretz party.”

Broder ironically made fun of those who frame the AfD a Nazi like party, because he defames former head of the Central Council of Jews in Germany, Charlotte Knobloch, a Holocaust survivor. When she spoke in January at the Bavarian Parliament about the threat of the far right, most MPs of the AfD left the room.

In his talk, Broder’s main enemy was 16-year-old pupil Greta Thunberg from Sweden, the eco-activist who attacks the capitalist and industrialist world and urges politicians to take action against climate change. Like the AfD, Broder is in denial about man-made climate change. In just a few days, Lundberg has become an enemy of the Far Right in Germany, as journalist Katja Thorwarth analyzes in the Frankfurter Rundschau.

As I wrote in my Tablet piece, Broder gave his speech just days after the German Federal Agency for Protection of the Constitution decided to investigate if the AfD is a serious threat to the German constitution and to German society. Goldman is in denial about these findings of the Germany Agency for the Protection of the Constitution. Perhaps he knows much better about German and AfD antisemitism and extremism, as he is a champion in using Google translate?

The worst antisemitic massacre in America took place in a Pittsburgh Synagogue on October 27, 2018. Eleven people were shot by a neo-Nazi who followed the agitation of Trump against liberal Jews who support Latino refugees from America’s southern neighbors.

Neo-Nazis are also champions of the science of dog whistles, like the word “globalists,” aiming at Jews running the economy at Wall Street. As said, in Germany the AfD plays the dog whistle alongside openly racist, vulgar and antisemitic remarks about the purported need to end Holocaust remembrance.

Islamists and jihads share the same authoritarian character with AfD politicians and their huge fan base. Both have an antidemocratic, family based, homophobic, anti-feminist and anti-individual as well as anti-Holocaust remembrance ideology.

One of the most dangerous agitators of the AfD is Goebbels-wannabee Björn Höcke. He is in favor of a volkish Germany with only Germans or “German Germans” while immigrants whose parents came from somewhere else could not count as “real” Germans. As a political scientist, I dealt in my 2006 doctorate with the New Right and political culture in Germany. The term “German Germany” is from Henning Eichberg (1942–2017), who had been the leading New Right agitator in Germany from the late 1960s onwards.

Broder himself immigrated with his parents, Holocaust survivors from Poland, to the Federal Republic of Germany in the 1950s. He now openly supports the party who would have rejected him and his parents in the first place.

Conservatives, the New Right (or Alt Right), and the AfD agitate against the Left and gender mainstreaming. They deny climate change, defame Islam as such (and do not fight Islamism).

Broder knows all this. For him it is nothing but fun to speak to “Nazis” or “Krypto-Nazis” etc. He intentionally supports the AfD because it fits his own extreme right-wing agenda. In 2007, I had criticized his far-right positions, when he supported TV moderator Eva Herman who publicly flaunted her positive feelings about Hitler’s Autobahn and about family politics. In many other pieces, I also argued against the fanatic right-wing activism of Broder, who is, at the same time, the best-known pro-Israel agitator in Germany. Israel deserves better.

Broder’s flirt with the AfD is at least as bad as Netanyahu doing photo-ops with Hungary’s Orbán, as the invitation of the fascism and antisemitism prone Steve Bannon by the Zionist Organization of America, as the prayer for Donald S. Trump in January 2017 by the Simon Wiesenthal Center.

While many in the Antifa in Germany fight both left-wing pro-BDS people, and all neo-Nazis like the AfD, those like Broder now take sides, again and again, with antisemites, racists and right-wing extremist agitators like the AfD. Many in the German pro-Israel camp defend Broder.

Broder, Goldman and Tablet Magazine obviously want a kosher neo-Nazi like Party in the German Parliament. In addition, Goldman is in love with Helmut Kohl, the former (1982–1998) conservative chancellor of the Federal Republic of Germany (FRG), who honored Nazi SS soldiers at a cemetery in Bitburg with US President Ronald Reagan in May 1985. Kohl also financially supported an organization dedicated to support former Nazis and SS men, the HIAG. In 1984, during his first visit to Israel, Kohl invited former Nazi party member (NSDAP) Kurt Ziesel to join him. Ziesel became a member of the Nazi party already during the Weimar Republic in 1931. He helped to destroy the first German democracy and paved the way for Nazi Germany and the Shoah.

Broder’s tone was like: “Give me some latkes before you kill me”. And they will serve those latkes never fear.

Tablet might think it is a pro-Jewish magazine. Tablet is not a pro-Jewish magazine as long as it take sides with the most anti-Jewish party in German society and Parliament. Goldman is a long time Tablet author, music critic and he is friends with Jongen who defames Merkel’s pro-Israel position and promotes racism, nationalism and vulgar hatred of the left, gender mainstreaming and defames necessary criticism of German nationalism, including criticism of his anti-intellectual, anti-humanist teacher and superstar, Peter Sloterdijk, one of the uncounted Heidegger followers of our times.

I was among the co-founders of what could be called the unofficial pro-Israel NGO camp in Germany in 2002 and even before. In January 2001, during the second Intifada, before 9/11, we did a brochure about left-wing antisemitism and Palestinian terrorism in Entebbe in 1976 and the repercussions among a specific anti-Zionist wing of the radical left in Germany at the time. I was a co-founder of Scholars for Peace in the Middle East (SPME) in 2007. In 2017, this tiny group suspended me du to my antifascist position and stance against the pro-Trump position of SPME in the US. These developments as well as the collaboration of Netanyahu with right-wing extremist politicians in Europe as well as his posing as Israeli’s Trump in the current electoral campaign indicates a decline in decency in the pro-Israel camp.

American support for the Jewish state was always based on bipartisanship. Trump, his ilk and Netanyahu are destroying or already have destroyed this bipartisanship. Without Communist help in 1947/48, Israel would not have won the War of Independence, let alone the UN vote on November 29, 1947. Today, the pro-Israel camp believes that only the most hardcore capitalist, the most sexist, racist, anti-Muslim and Holocaust distorting wing of the Western world will be their ally. On the contrary, this predilection will be part of the decline of bipartisan support for the Jewish state. Just listen to an ardent Zionist, head of the World Jewish Congress (WJC), Ronald S. Lauder:

“But the greatest threat is to the future of the Jewish people. For over 200 years, modern Judaism has aligned itself with enlightenment. The Jews of the new era have fused our national pride and religious affiliation with a dedication to human progress, worldly culture and morality. Conservatives and liberals, we all believe in a just Zionism and a pluralistic Judaism that respects every human being. So when members of Israel’s current government unintentionally undermine the covenant between Judaism and enlightenment, they crush the core of contemporary Jewish existence.”

Lauder as well as left-wing Zionists and critics of anti-liberalism, antisemitism and the Far Right know: Zionism deserves much better and David Ben-Gurion and Theodor Herzl would be ashamed of the current situation, I am sure.

***

January 29, 2019, Henryk M. Broder spoke at an event of the Alternative for Germany (AfD) and they celebrated him as their hero. He was proud and happy, because not even his “own family honors” him like Martin Renner from the AfD did in his inauguration of Broder’s talk. David Goldman and Tablet celebrate Broder and the Far Right, they promote lies about the Greens in Germany and base Goldman’s piece on Google translate and the agitation of Jongen and other AfD politicians. Let us have a final look at some activities of AfD politicians. The faction of the AfD in the city of Potsdam posted a picture of NGO activist Anetta Kahane, showing her with a big nose and big lips, a typical antisemitic caricature.

At a rally in Chemnitz – after the above mentioned attack on a Jewish restaurant and Nazi salutes by many neo-Nazis – AfD politicians and MPs in the Bundestag, marched alongside with criminal and convicted Hitler-fan Lutz Bachmann, right-wing publisher Götz Kubitschek as well as several former leaders of neo-Nazi groups like “National Socialists Chemnitz,” “Wiking Youth,” or “Heimattreue Deutsche Jugend” (“Homeland proud German Youth”) as well as far-right political activist Michael Stürzenberger. The latter is of particular interest, as he is known for his agitation against the circumcision. In 2012, Stürzenberger wrote that Jews like Muslims, if they keep on practicing the circumcision, have “no place in this country” (Germany), as journalist Jörg Lau from the weekly Die Zeit documented with disgust.

Broder knows very well that neo-Nazis would destroy him as a Jew after they took power and “cleaned the Augean stables”.

But he might hope like Tablet or Goldman that he will just be shot some days or even a few weeks after his female neighbor – the journalist with her tender anarcho-communist, pro-immigrant, eco-socialist, anticapitalist and antifascist, left-wing Zionist ideas, her punk-rock style hair, her “Refugees Welcome” T-Shirt and her button “No one is illegal” – would be raped, tortured and killed (based on what AfD followers or neo-Nazis post all the time on social media).

©ClemensHeni

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