Das Gangwesen zeigt sich immer selbstsicherer. Gruppen meist muslimischer Männer rotten sich zusammen um Frauen aber auch als homosexuell empfindenden Männern das Leben zur Hölle zu machen. ‚Öffentliche Sicherheit‘, Freundlichkeit und Höflichkeit, aber auch eine gewisse Neugierde auf das andere Geschlecht und den Spielelementen im Flirten und das Austarieren von Grenzen und deren gemeinsame Überschreitung führen bei beiden Geschlechtern zu mehr Selbstsicherheit und wahrscheinlich in der Konsequenz zu häufigerem und schöneren Sex, zu Liebesbeziehungen und zu der Entstehung von Familien.
Damit geben sich also der islamistische Mann und die post-antideutschen Pseudo-Denker*innen die Hand. So wie Holstein Kiel auf ihrem Trikont werben, Hauptsache „familia“.
Dann finden wir diesen antizionistischen Antisemitismus im Erreger #2:
Aber warum machen unsere ‚demokratischen Führer‘ Geschäfte (z.B. Waffengeschäfte) mit ‚Diktatoren‘ in aller Welt? Warum werden wir nicht aufgefordert, eine syrische oder palästinensische Flagge zu tragen, um die unschuldigen Menschen zu unterstützen, die täglich durch israelische Bombardierungen und Beschuss ums Leben kommen?
Und noch etwas Antifeminismus, Kokettieren mit der Klimawandelleugnung und offenkundige NS- und Holocaustverharmlosung obendrauf:
Ohne ‚Aufarbeitung‘ droht Wiederholung. Man mache sich nichts weiter vor, das Minimal wäre das Maximal. Wenn schon keine Revolution, dann doch wenigstens Bestrafung der Täter, Abwicklung von RKI, DIVI, STIKO, PEI, EMA und des öffentlichen Rundfunks, Abschaffung der Menschheitsgeißel Virologie (der Klimawandelforschung und der Gender Studies sicherheitshalber gleich mit), Entprivatisierung des Gesundheitswesens. Enteignet BioNTech! Und: Nürnberg 2.0 für Politiker, Richter, Journalisten, Ärzte, Wissenschaftler, Lehrer, Denunzianten usw. Darunter geht es nicht.
Wer auf all das steht und weder ein Problem mit Antifeminismus und Pro-Natalismus, kleinbürgerlicher Familienideologie und mit Antisemitismus hat – es werden die beiden zentralen Formen des heutigen Antisemitismus bedient: Holocaustverharmlosung und Antizionismus -, der oder die kann sich das antun.
Es gibt unzählige antisemitische Broschüren, Bücher und Texte, gerade von „critical theorists“ aus UK oder den USA, und es gibt ebenso sehr viele Agitationsschriften für mehr Familienideologie, Stopp des Gender- oder Klimawandel-Diskurses – bei letzteren drei Ideologemen besonders bei der AfD oder der Achse des Guten, beim Familienhype natürlich auch vom Staat, also der Bundesregierung und den Landesregierungen -, da hätte es diese Broschüre nicht auch noch bedurft.
Es ist traurig, dass Bäume sterben mussten, damit so etwas gedruckt werden konnte.
Es gibt im Gegensatz zu Corona echte Probleme auf der Welt. Selbst die Fallsterblichkeit, die um den Faktor zwei bis sechs höher liegt als die tatsächlich medizinisch relevante Infektionssterblichkeit liegt aktuell bei 0,11 Prozent, Mitte Juni lag sie bei 0,05 Prozent, beides läppische Zahlen. Ich sage es gerne immer und immer wieder: die Infektionssterblichkeit bei der ganz normalen Grippe – Influenza – lag 1969/70 in der alten BRD bei 0,29 Prozent, so das Robert Koch-Institut (RKI) in einer Studie vor einigen Jahren. Und kein Mensch merkte etwas davon, keine Masken nirgends, keine Tests, keine Quarantäne. Nichts.
Irrationale und unwissenschaftliche, fachfremde Fanatiker wie der Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) wollen schon jetzt wissen, dass es erstens einen Herbst 2022 geben wird (und nicht etwa die Welt durch einen Atomkrieg ohnehin endlich zu Ende geht, siehe die Hoffnung des Untiers schon vor Jahrzehnten) und zweitens will er schon jetzt wissen, klug und hellseherisch wie er ist, dass es im Herbst eine Infektionswelle mit SARS-CoV-2 geben wird und es deshalb wieder den faschistoiden Maskenwahn der Deutschen in Innenräumen geben wird. Das schreibt die ZEIT.
Brutaler, menschenverachtender und eben faschistoider als Buschmann kann man Mitte Juli 2022 nicht reden. Der Mann ist eine Gefahr für die Demokratie, so wie sein Kollege Klabauterbach. Marco Buschmann wird Menschen in den Tod treiben, denn das wird die Konsequenz sein aus nochmaligem Maskenwahn. Er hat dafür kein Gespür, weil er weder medizinisch noch demokratisch rational denken kann oder will und die Worte Solidarität oder Empathie nicht buchstabieren kann.
Mit dem Maskenwahn in Deutschland wurden in den Jahren 2020 und 2021 mehr Menschen getötet als durch das Virus, jedenfalls ist die Übersterblichkeit in Schweden halb so groß wie in Deutschland, so die WHO. Und Schweden hat bekanntlich keine Maskenpflicht je gehabt. Doch an Wissenschaft und demokratischem Handeln sind weder Buschmann noch Klabauterbach oder Scholz und Baerbock interessiert. Sie wollen exekutieren und die Menschen innerlich brechen und viele somit in den Tod treiben.
Sicher, es ist nichts verloren, wenn wir die Visage von Typen wie Buschmann nicht sehen müssen. Das ist sogar ein Vorteil, bei Klabauterbach ist es noch besser, wenn man sein Gesicht nicht sehen muss. Und dann gibt es ja noch die riesige Fraktion von Frauen, die geradezu geil darauf sind, weiterhin Masken tragen zu müssen – denn das ist ja nichts anderes als eine Burka, von der Bundesregierung vorgeschrieben. Da lacht der Jihad!!!
Entgegen Corona gibt es also echte Probleme. Kopftuch tragende Frauen zum Beispiel, die ihren islamistisch-reaktionär-modernen Wahn verschärft auch in Unibibliotheken und Seminarräumen aggressiv zur Schau stellen und natürlich auf die Straßen des Landes tragen. Das betrifft vor allem türkische Islamistinnen mit ihren männlichen Clans, aber auch zunehmend arabische und iranische Islamistinnen mit ihren elenden Männern um sie herum (Ehemänner, Väter, Brüder, Cousins, Nachbarn etc.). Das reaktionäre Familienbild ist ein Kernpunkt des Islamismus – Sie werden so gut wie keine verschleierte Frau finden, die sich aus freien Stücken gegen den natalistischen Imperativ entscheidet und keine Kinder in die ohnehin massiv überbevölkerte westliche Welt setzt.
Buschmann hatt offenkundig auch keine wirklichen Probleme mit dem „Puff“-Lied, das die Charts in Deutschland – wo auch sonst – erorbert hat. In Schweden wäre so ein Lied undenkbar – „nordisches Modell“.
Ein weiteres extrem krasses Problem unserer Zeit: Die Waffenlieferungen an die Ukraine durch Scholz und Baerbock, die den Krieg verlängern und somit mehr Ukrainer umkommen werden (und Russen natürlich).
Oder die Klimakatastrophe, die Flüsse austrocknen lässt wie den Po in Norditalien.
Die größte Gefahr aber für das Leben der Menschen in der Bundesrepublik Deutschland geht von Marco Buschmann und seinen irrationalen, unwissenschaftlichen, antidemokratischen, totalitären Kolleginnen und Kollegen in der Bundesregierung und den 16 Landesregierungen aus.
WEG mit Marco Buschmann! Er ist als Bundesjustizminister untauglich, da er sich als Hellseher, also Irrationalist gebärdet.
WEG mit allen Masken!
NIE WIEDER heißt NIE WIEDER – Nie wieder Maskenpflicht!
Verbot von gesundheitsgefährdenden, also allen Masken in Innenräumen und überall, Ausnahme: OP-Säle in Krankenhäusern.
Wer schon jetzt im Sommer weiß, wie der Herbst werden wird – dabei waren schon der Herbst 2020 und 2021 lächerliche Zeiten, was Infektionskrankheiten betrifft, aber die Hölle für den denkenden Teil der Bevölkerung, der die „Maßnahmen“ ablehnt -, ein solcher Mensch ist eine riesige Gefahr für die Demokratie.
Zwei vermutlich als Männer oder männlich zu bezeichnende Wesen an der Kasse im Zero-Covid-Fascho Supermarkt (EDEKA), der einzige Supermarkt, der mir bekannt ist, der am Eingang eine digitale grüne bzw. rote Schranke hat und anzeigt, wieviele Wesen (früher: Menschen oder Bürger*innen oder Individuen) bereits drin sind und wie viele noch hineinpassen, ohne sofort zu sterben. EDEKA als Vorreiter des digitalen Blockwarts – deutsche Traditionen.
Nun, ich bin fast gestorben, weil ich diese zwei womöglich männlichen Wesen sah. Sie waren so 24 Jahre alt – oder 39, so Typen, die immer alt aussehen, kurze bis keine Haare, kein Gramm nirgends, klein, innerlich gebückt, kein Gesichtsausdruck, eh klar, und so weiter, ein ästhetisches deutsches Elend – und sie dachten, sie seien die Coolsten und Cleversten überhaupt.
Draußen 28 Grad im Schatten, weit über 40 in der Sonne, der Supermarkt etwas kühler. War es nicht Humphrey Bogart, der stilsicher sagte:
Ein Mann in kurzen Hosen ist kein Mann.
Doch diese Wesen, die ich heute sah, waren noch viel schlimmer. Zu ihren peinlichen Beinen kommt noch ein entstelltes Gesicht hinzu, also die Reste dessen, was wir früher – manche erinnern sich vielleicht – als Gesicht bezeichnet haben. Beide hatten jeweils zwei FFP2-Masken auf, beide sicher viermal gespritzt.
Die standen also an der Kasse rechts von mir. Direkt vor mir eine junge Frau im Rollstuhl mit ihrem offenbar Sozialarbeiter oder so, der ihr beim Einkaufen etwas half. Beide ganz realistisch und sinnvoll ohne Maske und Abstand. Der Sozialarbeiter war wirklich nicht schlecht, er war die Ruhe in Person und hat die junge Frau ihr Geld auspacken lassen, was lediglich die bemerkenswert einfach oder typisch gestrickte, womöglich behindertenfeindliche und die Imperative des neoliberalen Kapitalismus dermaßen internalisiert habende Verkäufern nervte – es dauerte ca. zwei Minuten, so what? Es war keine große Schlange hinter uns und selbst wenn?
Wirklich schlimm waren diese beiden ZeroCovid-Faschos, diese womöglich männlichen, aber Genaueres weiß man nicht, „Wesen“. Man sieht seit einigen Tagen nicht mehr nur ein Prozent Hirnlose und Maskierte in den Läden, sondern mitunter zehn Prozent, wobei nach meiner Schätzung nahezu 100 Prozent von denen drei- bis vierfach gespritzt ist.
Was heißt das? Nicht einer dieser wirklich Panik verseuchten, Gehirnamputierten glaubt an die Spritze (früher „Impfung“). Nicht einer. Sie glauben auch weiterhin, wie religiös Fanatische es eben tun, dass wir es mit einem sehr gefährlichen Virus zu tun hätten, was ja empirisch eine Falschaussage ist. Wer je glaubte oder weiter glaubt, dass Corona eine tödliche Seuche sei, hat nicht alle Tassen im Schrank. Ist so.
Corona ist so harmlos oder gefährlich wie die Grippe. Das sagt jeder seriös arbeitende Epidemiologe.
Jens Scholz (63), Vorstandsvorsitzender des Universitätsklinikums Schleswig-Holstein (UKSH) und Bruder von Bundeskanzler Olaf Scholz (64, SPD), hat die Corona-Politik der Bundesregierung scharf kritisiert.(…) Er fordert: „Wir sollten mit Corona umgehen wie mit der Grippe: Wer krank ist, bleibt zu Hause. Dafür brauchen wir weder Schnelltests noch Quarantänevorschriften.“
Also: Für ein Maskenverbot außerhalb von OP-Räumen! Sollen sich diese Wahnsinnigen doch zu Hause ihre Maske aufziehen und sich gegenseitig darunter dümmlich angrinsen, aber uns, den denkenden Teil der Bevölkerung, in Ruhe lassen. Danke!
Liebe Mitarbeiter (m/w/d), sehr geehrte Österreicherinnen und Österreicher bei der ÖAW, liebe Freundinnen und Freunde,
wie Sie wissen, ist Österreich „keine liberale Demokratie“ mehr, wie ein Gutachten aus Schweden im Frühjahr 2022 erkannte und was in dem schönen, kleinen Alpenland auch zu gewissen Irritationen führte – nicht zwingend bei der ÖAW, aber im Land selbst in kleinen Kreisen. Es geht dabei insbesondere um nicht nachvollziehbare politische Entscheidungen. Das mag nun auch auf so harmlose Fälle wie Bewerbungen zutreffen. Österreich ist also nur noch eine „Wahldemokratie“ und keine „liberale Demokratie“- was de facto auch auf Deutschland und sicher noch einige andere Länder zumal in der EU zutrifft, das ist klar. Ob aus linker gesellschaftstheoretischer Position der Ausdruck „liberale Demokratie“ ohnehin eine contradictio in adjecto ist, wenn unter „liberal“ „bürgerlich-kapitalistisch-marktwirtschaftlich“ verstanden wird, das wäre eine andere Diskussion.
Jedenfalls hatten Sie uns ja von sich aus freundlicherweise vorab, bevor Ihre Ausschreibung online auf den bekannten Portalen (wie H-Soz-u-Kult) sichtbar war, Mitte März 2022 auf Ihre Ausschreibung hingewiesen. Da wir eines der ganz wenigen deutschen oder österreichischen, auf Deutsch und Englisch forschenden und publizierenden Think Tanks im Bereich Antisemitismusforschung betreiben, war das naheliegend, gleichwohl zuvorkommend von Ihnen. Die Frist zwischen Publikation der Ausschreibung und Ausschreibungsende waren nur vier Wochen, was für ein ambitioniertes Projekt im Umfang von bis zu 18 Monaten zu einem recht komplexen Thema kein sehr langer Zeitraum ist.
Wir haben Mitte April 2022 nach unserer Einreichung einer ganz typischen Bewerbung zu einem von den bis zu drei von Ihnen vorgesehenen „Senior Fellowships“ der ÖAW zu „Antisemitismus: heute“ zwar eine Bestätigung des Eingangs erhalten, aber seither keinerlei Zu- oder Absage, die bis Juni erfolgen sollte, so die formale Auskunft im April. Auch mehrfaches Nachhaken bei zwei unterschiedlichen Mitarbeiterinnen blieb ohne Resonanz, nicht mal eine „Abwesenheitsnotiz“ oder ein unterschriftfreies, anonymes „Wir danken Ihnen für Ihre Bewerbung, aber wir haben uns anderweitig entschieden und wünschen Ihnen alles Gute“ war es Ihnen wert.
Oder ein Hinweis à la „Aufgrund der geringen oder zu großen Zahl an Bewerbungen (Voraussetzung ist eine ca. 10 Jahre zurückliegende Dissertation der Bewerber*innen, was den Kreis der BewerberInnen schon einschränkt) oder/und wegen aktueller personeller, interner Turbulenzen bei der ÖAW verzögert sich unser Auswahlprozess“, auch so eine Meldung blieb aus.
Dieses Nicht-Reagieren auf eine Bewerbung (die Sie selbst geradezu angefragt hatten bei uns) mag der Stil der ÖAW sein, das kann ich nicht beurteilen. Es ist jedenfalls nicht professionell, das ist klar. [Update: Später reagierte die ÖAW dann doch, allerdings in der zu erwartenden nichtssagenden Art und Weise]
Bislang haben wir uns mit der ÖAW nicht wirklich näher beschäftigt, außer mit der Tatsache, die in Österreich sicher niemanden überrascht oder gar nachdenklich macht, dass ein alter, besonders fanatischer Nazi-Historiker wie Karl Bosl Mitglied der ÖAW war oder immer noch gelistet ist, das weiß ich nicht. Ich schrieb im Jahr 2010 über Karl Bosl und erwähnte seine Mitgliedschaft in der ÖAW, was bemerkenswert, aber nicht untypisch war und ist für die zweite Republik. Dass Bosl im Jänner 1945 im Geburtshaus seines „Führers“ bei der letzten offiziellen Tagung von NS-Historikern mit dabei war, ist der ÖAW sicher bekannt und war nach 1945 kein Grund, ihn nicht als Mitglied aufzunehmen – oder besser: ein extra positiver Grund für eine Mitgliedschaft? Wann wurde Bosl denn Mitglied der ÖAW?
„Karl Bosl selbst war seit 1933 Mitglied der NSDAP, Mitgliedsnummer 1884319, sowie der SA, sowie wenig später des NS-Lehrerbundes, 1938 bewarb er sich beim SS-Ahnenerbe und dessen Projekt ‚Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte‘, wurde angenommen und von der SS bezahlt. Am 16. und 17. Januar 1945 schließlich nahm Bosl auf einer weiteren Tagung der ‚Aktion Ritterbusch‘, der wohl letzten Historikertagung im SS-Staat teil – aus tiefer Treue zum ‚Führer‘ fand diese Tagung im Geburtshaus Hitlers in Braunau am Inn statt. Die örtliche NSDAP lieferte Wild und Fisch ins Gasthaus ‚Gann‘…[iii] Geleitet wurde auch dieses Treffen von Prof. Theodor Mayer, über den es nach dem Ende des SS-Staates in einem in Bielefeld abgeschickten, anonymen Brief an die Spruchkammer Höchstadt a.d. Aisch heißt:
Sicher hat Mayer
‚Ihnen nichts davon erzählt, daß er langjähriger Vertrauensmann des SD war und beim Reichssicherheitshauptamt ein- und aus ging und manchen braven antifaschistischen Wissenschaftler ans Messer geliefert hat. Wenn [S]ie wissen wollen, wer Theodor Mayer wirklich war, so glauben Sie nicht den Gutachten, die er sich erbettelt, erschlichen oder erpreßt hat, auch nicht seinen Kreaturen und Komplizen, die ihn noch immer fürchten. Fragen Sie doch mal an der Universität Berlin, seiner letzten Wirkungsstätte, nach vielleicht bei Prof. Baethgen, Dahlem, Buggestr. 5 oder bei Prof. Holtzmann, Bonn, Hindenburgstr. 123 oder bei Stadtarchivar Feger, Konstanz, Stadtarchiv‘.[iv]
Dagegen pflegte Bosl nach 1945 weiterhin seine Seilschaften zu alten Kameraden und gab auch die Festschrift zum 80. Geburtstag von Theodor Mayer heraus, mit enthusiastischen Dankesworten gespickt.“
Ich habe auch einen Historiker zitiert zu dieser Causa:
„Die vermutlich letzte Tagung im Rahmen des Gemeinschaftswerks [d.h. der „Aktion Ritterbusch“, C.H.] überhaupt war die der Historiker in Braunau am Inn am 16.-17. Januar 1945 über das Thema „Probleme der Siedlungs – und Verfassungsgeschichte der baierischen Stammesgebiete“. Sie fand, bezeichnenderweise, im Geburtshaus des ‚Führers‘ statt und wurde von [Theodor, C.H.] Mayers ‚Klubbruder‘ Dr. med. Eduard Kriechbaum, einem Braunauer Heimatforscher und ehemaligen Sozialdemokraten, in Zusammenarbeit mit der Behörde des Reichsstatthalters in Oberdonau vorbereitet. Man tagte im Gasthof Gann, Altdeutsche Stube, Adolf-Hitler-Platz. Die Kreisleitung der NSDAP besorgte Wild und Fische für die Verköstigung. Ende des Jahres 1944 hatten von Guttenberg, von Dungern, Dachs, Bosl, Spindler, Brunner, Egger, Klebel, Heuberger und Fischer mit Sicherheit (…) zugesagt“ (Frank-Rutger Hausmann (1998/2002): „Deutsche Geisteswissenschaft“ im Zweiten Weltkrieg. Die „Aktion Ritterbusch“ (1940-1945). Zweite, erweiterte Auflage, Dresden: Dresden University Press, S. 253).
Wie die Stimmung in Österreich nach 1945 mit Blick auf die ‚gute alte Zeit‘ war, hat bekanntlich niemand so klar in Worte gefasst, wie „Der Herr Karl“ vom Helmut Qualtinger von 1961 (ORF-Fernsehen), auf den mich jüngst ein Freund aus Graz (ein linker Coronapolitik-Kritiker) hinwies – „damals hat man auf Formen etwas gehalten“:
Da kommen wir zu Ihrem Nicht-Reagieren oder Schweigen, denn das wirkt gleichwohl bemerkenswert und nicht transparent. Was hätte der Qualtinger dazu gesagt? Was ist so schwer, eine Absage zu erteilen oder den Stand der Ermittlungen mitzuteilen? Die EU, bei der wir uns mit Hilfe der nicht minder affirmativen und total mainstreamigen FFG – Österreichische Forschungsförderungsgesellschaft, die trotz ihrer wie auch die ÖAW kennzeichnenden obsessiven Präferenz der a priori unkritischen, sozialdisziplinierenden, die bürgerlich-patriarchal-kapitalistische Verwertbarkeit auf immer neue Stufen hebenden MINT-Fächer freundlich und professionell arbeitete und half – auch schon mal vor Jahren beworben haben, geht da transparenter zu Werke, auch wenn das sicher paradox klingen mag, „Transparenz“ und „EU“, es mag ein Zufall der Marie Curie Fellowships gewesen sein.
Der bedeutendste Philosoph Österreichs nach 1945 und einer der bedeutendsten Technikkritiker überhaupt („Die Antiquiertheit des Menschen“, vom „Mensch ohne Welt zur Welt ohne Mensch“) – Günther Anders – hätte jetzt sicher eingeworfen, wie er es in einem anderen Kontext getan hat, dass ein „Umdenken“ sicher gut gemeint sei, aber dazu müsse man erst mal „denken“ können. Also reden wir heute nicht vom „Umdenken“ im Mainstream, es muss realpolitisch immer Kompromisse geben.
Anyway: aufgrund Ihrer hohen Expertise zumal im Bereich Antisemitismus und Antisemitismusforschung, haben Sie vielleicht eine Idee, was ich an meinem CV und meinen Forschungen zu Antisemitismus verbessern könnte, damit die nächste Bewerbung bei der ÖAW oder anderswo noch erfolgreicher verläuft? Man lernt ja nie aus, und „lebenslanges“ Lernen ist sicher auch in Österreich ein neoliberal-spätkapitalistischer Imperativ, denke ich. Olles im Sinn der Menschen, Quark, im Sinne der Verwertbarkeit, kloar.
Als neutraler wissenschaftlicher Begutachter (m/w/d) im Bereich Antisemitismusforschung würde man eigentlich denken, dass folgende Punkte doch herausragen und für einen positiven oder überhaupt irgendeinen Bescheid hätten sorgen sollen, wobei es um die Vielzahl der folgenden, miteinander verwobenen Aspekte geht:
1) eine Promotion in Österreich (Uni Innsbruck, summa cum laude, bei Prof. Anton Pelinka, einem der bekanntesten Politologen Österreichs, wie Sie wissen), in der es um Antisemitismus, die Neue Rechte und die politische Kultur in Deutschland von 1970 bis 2005 geht
2) ein Post-Doc in YALE (2008/09) an einem Forschungsinstitut zu Antisemitismus mit einem Post-Doc Projekt zu heutigem Antisemitismus
3) mehrere Fellowships bzw. Positionen als Research Fellow (2003/2004, 2010–2015) am weltweit zu Lebzeiten seines langjährigen Leiters Prof. Dr. Robert S. Wistrich bedeutendsten Institut zur Antisemitismusforschung an der Hebräischen Universität Jerusalem, Israel – dem Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA)
4) die Publikation und Übersetzung von Büchern Wistrichs – einem der besten Kenner der Geschichte der Juden Wiens im Zeitalter Kaiser Franz Josephs und einem scharfen Kritiker des heutigen Antizionismus und Antisemitismus auch in Österreich -, der in dem letzten von ihm edierten Band (2016) nur zwei deutschsprachige Autoren publizierte, darunter mich
5) über 20 fachwissenschaftliche Aufsätze und Working Paper zum Thema heutiger Antisemitismus in peer-review Zeitschriften und Sammelbänden in den letzten 15 Jahren auf Deutsch und Englisch
6) über $100.000 aus den USA an Drittmitteln für Buchprojekte zur Position von Linken zu Israel bzw. der Islamwissenschaft zu Israel und zum Thema Antisemitismus, die ich für mein Think Tank The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA) erhalten habe
7) die Position als Chefredaktor einer peer-review Fachzeitschrift zu Antisemitismus, in den USA (Boston, 2017/18)
8) seit 2002 regelmäßig Redner auf internationalen Konferenzen zu Antisemitismus in Israel, den USA, UK, Deutschland, Lettland, Ukraine, Tschechische Republik
9) es kaum andere Bewerbungen geben dürfte, die sehr aktuell und ausführlich und – das ist zentral – aus regierungskritischer, demokratischer Position heraus antisemitische Ideologeme der Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene wissenschaftlich untersuchten und kritisierten
10) die Buchpublikationen doch hervorstechen: Denn international wird es kaum eine Person geben, die sich beworben hat und in den letzten neun Jahren gleich zwei Bücher in zwei Sprachen (Deutsch/Englisch) mit jeweils über 600 Seiten zu allen Formen des heutigen Antisemitismus, Antijudaismus und Antisemitismus publiziert hat, dazu kommen Detailstudien, die sich auch mit Beispielen aus dem Bereich Extremismus, Islamismus, Antisemitismus in Österreich befassen (wie in der Projektbeschreibung geschrieben): insgesamt haben allein meine vier letzten Bücher explizit zum Thema Antisemitismus einen Umfang von knapp 2000 Seiten, ein Band (Antisemitism: A Specific Phenomenon, 2003, 648 Seiten) erhielt nicht weniger als 16 „blurbs“ von Professor*innen u.a. aus den USA, UK, Israel und wurde auch in Österreich rezipiert und rezensiert, der andere Band (Der Komplex Antisemitism, 2018, 763 Seiten) wurde im Radio in Deutschland (Westdeutscher Rundfunk, WDR, Köln, eine der größten deutschsprachigen Rundfunkanstalten) gleich mehrfach im Interview mit mir besprochen, was u.a. eine Landtagsabgeordnete der SPD hörte und mich zu einer Veranstaltung nach Essen (Nordrhein-Westfalen) 2019 einlud
11) die ÖAW ja Grundlagenforschung nun auch im Bereich Antisemitismus machen möchte (und keine Lehre wie an Universitäten), und von daher üblicherweise Publikationen ein ausschlaggebendes Kriterium sind
12) unser vorgeschlagenes Projekt zur „Grundlagenforschung zu heutigem Antisemitismus in Österreich im Kontext der Antisemitismus-Definition der International Holocaust Remembrance Alliance (IHRA)“ ist empirisch wie theoretisch auf der Höhe der Zeit. Es stellt die zentralen Fragen und begibt sich in aktuelle und wissenschaftlich sehr wichtige Kontroversen in der internationalen Antisemitismusforschung, die weit in die Gesellschaft hineinstrahlen. Die Relevanz ist eindeutig, was sich ja auch darin zeigt, dass die Republik Österreich die IHRA unterzeichnet hat, es aber in der Forschung (auch in Wien an Forschungszentren bzw. an Universitäten in Österreich) breite Strömungen gibt, die aus antizionistischen Motivationen heraus diese Definition von Antisemitismus in Frage stellen. Daher wird aktuell weltweit, zumal in Europa, den USA und Israel in kritischen Forscherkreisen daran gearbeitet, dieser Definition im akademischen Bereich, aber auch bei NGOs, der Zivilgesellschaft wie auch in der Politik noch mehr Verbreitung und Akzeptanz zu verschaffen. Das Projekt geht über Ein-Punkt-Projekte (wie z.B. die iranische Gefahr, Gedenkpolitik oder rechtsextreme Holocaustleugnung) weit hinaus, weil sie solche antisemitischen Tendenzen zwar auch analysiert und kritisiert, aber die viel größere Dimension heutigen Antisemitismus insgesamt betrachtet und ein Gesamtbild des heutigen Antisemitismus sowie Kategorien zu seiner Definition und Analyse entwickelt.
13) ein wissenschaftliches Fellowship ja etwas anders ist als ein Job in der Politik – in der Wissenschaft sollte es um die Qualität eines Bewerbers (m/w/d) gehen und es muss klare Kriterien geben, in diesem Fall offenkundig die Bedeutung im Bereich Antisemitismusforschung und die Relevanz des Projektes. Was waren Ihre Kriterien? Welche Kriterien haben wir nicht erfüllt?
Gab es tatsächlich Bewerber*innen, die quantitativ und qualitativ Gleichwertiges zu Antisemitismus publiziert haben, zudem in YALE wie auch der Hebräischen Universität an führenden Forschungsinstituten zu Antisemitismus angestellt und Research Fellow waren?
Sicher sind die Maßstäbe in Österreich besonders hoch – verglichen mit YALE, der Hebräischen Universität Jerusalem, der Hans-Böckler-Stiftung aus Düsseldorf, der Fondation pour la Mémoire de la Shoah in Paris etc. -, das ist klar, schließlich ist es Österreich.
Daher ersuche ich Sie als österreichische Expert*innen beziehungsweise Expert*innen in Österreich jetzt auch um Rat, was ich in meinem beruflichen Leben gerade im Bereich Antisemitismusforschung noch besser machen kann, was womöglich auch für andere Forscher (m/w/d) erhellend sein könnte. Ich denke gerade von Österreich können wir alle doch in diesem sensiblen Bereich der Forschung zu Antisemitismus viel lernen, daher ja auch die Bewerbung.
Und doch bleibt da ein Schatten, nicht? Denn da sind wir bei der aktuell in Österreich fehlenden „Transparenz“ politischer, juristischer oder wissenschaftlicher Entscheidungen und bei den zu wenig kontroversen öffentlichen Diskussionen, einer zu eingeschränkten Medien- und Wissenschaftslandschaft (ganz extrem in den Jahren 2020 und 2021), die nicht heterogen und offen sind etc. Diese Defizite haben dazu geführt, wir haben das ja schon erwähnt, dass Österreich seit Frühjahr 2022 nicht mehr als „liberale Demokratie“ gelistet ist, sondern nur noch als „Wahldemokratie“:
„Der renommierte Demokratiebericht des Varieties of Democracies Instituts (V-Dem) der Universität Göteborg hält Österreich für keine liberale Demokratie mehr. Die Republik wurde in der Studie vom höchsten demokratischen Ideal auf das Niveau einer ‚Wahldemokratie‘ herabgestuft.
Zurecht, meinen die Experten Anton Pelinka und Fritz Plasserauf Anfrage des KURIER. Laut dem Bericht liegt Österreich nun auf Stufe zwei des vierstufigen Demokratieindex (eins ist die beste Stufe), vor Ländern wie Bolivien und Armenien.
‚Es ist jedenfalls ein Warnsignal‘, analysiert der Politikwissenschafter Fritz Plasser. Aber worin liegt eigentlich der Unterschied zwischen den Demokratieformen?
‚Eine Wahldemokratie ist ein System, das den minimalen Standards der Demokratie entspricht – freie und faire Wahlen, deren Ergebnisse nicht in Frage gestellt werden und zur Bildung einer Regierung legitimieren‘, erklärt der Politologe Anton Pelinka. ‚Eine liberale Demokratie ist mehr: Dazu zählt eine garantiert unabhängige Kontrolle durch die Justiz, maximale Möglichkeiten für die Kontrolle der Regierung durch die Opposition, und eine pluralistische Breite der und innerhalb der Medien‘, so Pelinka.
Um das klar zu sagen: Österreich-Bashing ist hier ganz unangebracht, die Bundesrepublik Deutschland ist seit der Corona-Pandemie auch keine „liberale Demokratie“ mehr, so wie Österreich (wo noch weitere Skandale hinzukommen), nur wurde das am Beispiel der BRD vom Varieties of Democracies Instituts (V-Dem) der Universität Göteborg offenbar noch nicht erkannt.
Da stellt sich als neutralem Beobachter gleichwohl die Frage, wie sinnvoll es ist, dass die ÖAW vor wenigen Tagen einen neuen Präsidenten bekommen hat (sicher ein sehr netter, hoch gewachsener Mann, den man in jedem Supermarkt leicht erkennt), der doch in seiner Position als Minister der österreichischen Bundesregierung über vier Jahre hinweg bis Ende 2021 offenkundig irgendwie mit dafür verantwortlich war, dass Österreich nicht mehr als „liberale Demokratie“, sondern nur noch als „Wahldemokratie“ eingeordnet wird.
Ist es für die Unabhängigkeit der Wissenschaft sinnvoll, gerade eine solche Person als neuen Präsidenten zu bekommen, noch dazu in seinem hohen Alter, das ein Rentenalter ist, 66 Jahre, wo er es verdient hätte, sich in Ruhe und ohne Alltagsstress den schöneren Dingen des Lebens zu widmen? Einen Präsidenten, der in so hoch problematischen Bundesregierungen für die ÖVP aktiv war
(Sebastian Kurz ist nur einer der krassen Bundeskanzler, die Sie jüngst hatten, in Deutschland hieß die Kanzlerin Merkel oder aktuell heißt er Scholz) und dem Irrationalismus und dem unwissenschaftlichen sowie antidemokratischen (2G, Lockdown, Maskenpflicht, Testpflichten etc.) Regierungshandeln in Zeiten von Corona ganz offenkundig Vorschub geleistet hat?
Wir alle wissen beziehungsweise auch die ÖAW sollte wissen, dass Geimpfte so ansteckend sein können wie Ungeimpfte – mit einem Virus SARS-CoV-2, dessen Krankheit Covid-19 eine minimale Infektionssterblichkeit von unter 0,10 bis 0,23 Prozent hat und fast nur alte Menschen über 80 Jahren trifft, die auch an einer Influenza sterben können –, wie eine amerikanische Studie von November 2021 des US-Justizministeriums und des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) gezeigt hat. Schweden wiederum hat ohne jede Maskenpflicht und ohne jeden Lockdown insgesamt eine geringere Übersterblichkeit in den Jahren 2020 und 2021 wie Österreich, so die Weltgesundheitsorganisation WHO in einer Studie. Dazu kommt, dass Schweden (vor seinem NATO-Beitrittsgesuch) keine solchen Demokratie-Defizite aufweist wie Österreich (oder Deutschland) während der C-Krise.
Das ist ein weiterer Beweis für die Sinnlosigkeit (und für demokratische Verwerfungen sorgende Maßnahmen wie) von Masken, Schulschließungen, Lockdowns, Testpflichten oder Impf-Apartheid-Regelungen wie 2G. Wie Sie wissen, handelte Wien immer noch irrationaler als der Rest Österreichs, aktuell bezüglich der Maskenpflicht im Nahverkehr, die in keinem anderen Bundesland mehr gilt, aber in Wien. Mit Wissenschaft oder einer Kenntnis von Epidemiologie und Public Health hat das nichts zu tun, mit Willkür sehr viel.
Wenn ich mir dazu die Homepage der ÖAW anschaue, wo immer noch Personen mit Maske zu sehen sind obwohl in Räumlichkeiten wie Universitäten, Supermärkten, Galerien, Theatern keine Maskenpflicht mehr herrscht und die WHO aus medizinischen Gründen bis ins Frühjahr 2020 von Masken abriet, aber aus rein politisch-propagandistischen Gründen sie dann empfahl, werde ich skeptisch, ob bei der ÖAW auf dem höchsten wissenschaftlichen Stand der Forschung gearbeitet wird oder ob nicht vielmehr Irrationalismus, Unwissenschaftlichkeit, Panik und antidemokratisches, autoritäres Verhalten dort Einzug gehalten haben.
Schließlich wäre die Frage, ob Sie tatsächlich andere Bewerbungen hatten, die in ihren avisierten Projekten bei der ÖAW beide herausragenden Formen des heutigen Antisemitismus – den Antizionismus beziehungsweise die Israelfeindschaft und die Universalisierung oder Derealisierung der Holocausterinnerung (postkolonial oder via der Rot=Braun-Ideologie und anderen Methoden) – thematisieren und dabei auch auf die Forschungen an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) Bezug nehmen, wie ich es am Beispiel von Prof. Heidemarie Uhl mache – auch wenn sie keine explizite Antisemitismusforscherin ist, aber zum Gedenken an die Shoah forscht?
Vor diesem Hintergrund stellt sich fachlich die Frage, was ich in meinem CV, dem Projekt und der publizistischen Aktivität im Bereich Antisemitismusforschung noch hätte besser machen können, damit es den Bedürfnissen der ÖAW entspricht? Wie kann ich den sehr hohen österreichischen Maßstäben gerecht werden?
Für sachdienliche Hinweise wäre ich Ihnen sehr verbunden.
„Putin“ als „Nachfolger Hitlers“: Holocaustverharmlosung und Antisemitismus auf den 25. Baden-Württembergischen Theater Tagen in Heilbronn
Wer wissen möchte, wie im deutschen Mainstream Antisemitismus goutiert wird, kann am 3. Juli 2022 in die baden-württembergische Provinz nach Heilbronn zu den 25. Baden-Württembergischen Theater Tagen gehen. Der Südwestrundfunk (SWR) hat die Theater Tage angekündigt. Es geht um eine Podiumsdiskussion zum Thema „Geopolitik heute“ am kommenden Sonntag. Es soll um den Konflikt USA-Russland, die Ukraine, China und Syrien gehen, was sich an den drei Gästen zeigt, darunter die ehemalige ARD-Russland Korrespondentin Gabriele Krone-Schmalz. Der Skandal ist die Moderation! Moderiert werden soll die Veranstaltung nämlich bislang von Wolfgang Niess. Auf seiner privaten Homepage schreibt der Stuttgarter „Historiker, Autor, Moderator“ Wolfgang Niess (Jg. 1952), von 1979 bis 2018 Mitarbeiter und teils leitender Redakteur beim Südwestrundfunk (SWR), zur aktuellen Situation:
„Kein Gas aus Russland!
Das Drehbuch des Stücks, das zurzeit auf der Weltbühne aufgeführt wird, stammt von Adolf Hitler. Die Uraufführung fand 1938/1939 unter der Regie des Autors statt.
Nun führt Wladimir Putin Regie.
Dem Münchner Abkommen von 1938 entspricht die weitgehend sanktionslos gebliebene Aneignung der Krim. Der Besetzung der Rest-Tschechoslowakei im März 1939 entspricht der Überfall auf die Ukraine, den wir in diesen Tagen erleben. Wer die Rolle übernimmt, die Polen im September 1939 spielen musste, ist noch nicht endgültig geklärt. Möglicherweise die drei baltischen Staaten gemeinsam. Was damals folgte, ist bekannt…
Es gibt zwei Möglichkeiten, den dritten Akt zu vermeiden.
Eine Option liegt in den Händen der russischen Generalität. Wenn sie ihr Land liebt, weiß sie, was sie zu tun hat.
Die zweite Option haben wir Europäer. Wie müssen jetzt und sofort zeigen, dass wir alle gemeinsam zu Opfern bereit sind, um den Dritten Weltkrieg zu verhindern. Brechen wir JETZT sämtliche Wirtschaftsbeziehungen zu Russland ab, bis Hitlers Nachfolger Putin gestürzt ist.
Kein Gas mehr aus Russland.
Was bedeutet es schon, einen Pullover überzuziehen! Wir sind bereit, unsere Gasheizungen drei oder vier Grad kälter einzustellen! Wir machen das!
Kein Gas aus Russland. JETZT“
Diese eigentlich ansprechende Theatermetaphorik wird durch den wirklich widerwärtigen Inhalt konterkariert. Das ist offenkundig nicht als Satire gemeint, sondern als politische Stellungnahme eines alten Journalisten, der sogar in Geschichte promoviert hat. Es ist auch ein Mordaufruf darin – die Generalität Russlands soll Putin töten, das ist gemeint. Auf seiner Homepage führt Niess sogar auf, dass er sich in seiner Karriere als Journalist unter anderem mit dem Nationalsozialismus beschäftigt habe. Die Frage ist, wie er sich damit beschäftigt hat – kritisch, deskriptiv oder beschönigend? Jedenfalls hat er aus diesen Sendungen über die Jahrzehnte hinweg überhaupt nichts kapiert: Denn wer schreibt „bis Hitlers Nachfolger Putin gestürzt ist“, ist ein Holocaustverharmloser.
Wer schreibt „bis Hitlers Nachfolger Putin gestürzt ist“, intoniert eine antisemitische Reaktionsweise: Damit setzt Niess den Vernichtungsantisemitismus von Hitler mit der Politik Putins gleich. Damit sekundiert der Agitator den Antisemitismus des ukrainischen Präsidenten Selenskyi, der in einer Zuschaltung zum israelischen Parlament, der Knesset, davon fabulierte, dass Putin und Russland den Krieg am 24. Februar 2022 begonnen hätten, weil an diesem Tag im Jahr 1920 die NSDAP gegründet wurde. Dieser Antisemitismus kam in Israel nicht gut an.
Wenn auf einer massiv von der Stadt Heilbronn finanzierten Bühne ein Mann wie Wolfgang Niess auftreten darf, der Hitler und den Holocaust verharmlost, also nach der Analyse von Adorno sekundären, erinnerungsabwehrenden Antisemitismus vertritt und einen Präsidenten eines anderen Landes dämonisiert und töten lassen möchte – und ihn nicht etwa kritisiert, einen Waffenstillstand und eine diplomatische Lösung der Krise einfordert, wie es Demokraten tun würden –, dann hat die Stadt Heilbronn ein Antisemitismus-Problem. Dann haben auch das Theater Heilbronn und die „Festivalleiterin Deborah Raulin“ ein Antisemitismus-Problem.
Wenn Putin gleich Hitler ist, dann gab es die nie dagewesenen Verbrechen in Auschwitz gar nicht – so wie es heute tatsächlich keine Gaskammern in der Ukraine gibt.
Wer Hitler und Putin gleichsetzt, leugnet den eliminatorischen Antisemitismus von Hitler in „Mein Kampf“ und in den Reden Hitlers.
Wer Hitler und Putin gleichsetzt trivialisiert die NSDAP zu einer autoritären Kriegspartei unter anderen.
Wir fordern:
Keine Bühne für Antisemitismus und Holocaustverharmlosung in Heilbronn und nirgendwo!
Ausladung von Wolfgang Niess als Moderator auf den 25. Baden-Württembergischen Theater Tagen!
Verlag Edition Critic, Berlin/Heilbronn
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Zugleich weisen wir auf folgende Neuerscheinung im Juli 2022 hin:
Gerald Grüneklee | Clemens Heni | Peter Nowak
Nie wieder Krieg ohne uns …
Deutschland und die Ukraine
The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)/ Studien zum Rechtsextremismus und zur Neuen Rechten, Band 3
Softcover | 174 S. | 17 x 24 cm | ISBN 978-3-946193-38-8 | 20€ | Buchklappen