Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Autor: Clemens Heni Seite 12 von 70

Geboosterte, Geimpfte und Nicht-Geimpfte gegen die Impfpflicht in Frankreich: 1,2 Millionen Unterschriften – Petition an den französischen Senat übergeben

Von Dr. phil. Clemens Heni, 11. Januar 2022

 

In einer Aufsehen erregenden Aktion wurden in Paris 1,2 Millionen Unterschriften an den französischen Senat in gedruckter Form übergeben.

Der französische Senat befindet sich im 6. Arrondissement, direkt am Parc du Luxembourg gelegen, den sicher viele kennen.

Man kann sich das Video dazu hier ansehen:

Wie die Organisator*innen der Petition betonen, ist es eine Petition gegen die Impfpflicht – nicht gegen das Impfen. So sind auch viele Geboosterte und Geimpfte unter den Unterzeichner*innen gegen die Impfpflicht in Frankreich.

Eins Komma Zwei Millionen Menschen haben in Frankreich gegen die Impfpflicht unterschrieben – in nur 10 Tagen wurden diese Unterschriften gesammelt:

RB – “We have passed 1.2 million signatures in only 10 days, if you open the document to the first page, there’s a text addressed to our ‘elected ‘ asking them solemnly to take into account the interest of their citizens. These people write to me that they are double, triple jabbed so that they are not anti-vaxx.

Woman responds – “It goes beyond the division of vaxx and non-vaxx.”

RB – “Exactly, some media tried to reduce this petition to an anti-vaxx one but this is not it. We attack the vaccine pass.”

Diese Aktion, diese 1,2 Millionen Menschen in Frankreich gegen jede Form von Impfpflicht, Geimpfte und Nicht-Geimpfte gemeinsam – das sollte ein Vorbild sein für Deutschland und Österreich.

Ist Winfried Kretschmann ein Verfassungsfeind, der seine eigenen Verordnungen vorsätzlich nicht anwendet?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 11. Januar 2022

 

Die Chefredakteurin der Tageszeitung Die Welt Jennifer Wilton sieht die Freiheit in Gefahr. Als jüngst die Ministerpräsidentin von Berlin („Regierende Bürgermeisterin“) und Betrügerin Franziska Giffey, die in ihrer Dissertation plagiiert hatte, deshalb ihren Doktortitel von der FU Berlin verlor und als Bundes-Familienministerin zurückgetreten war,

also allerbeste Voraussetzungen mitbrachte, um die erste und einzige, beste, integerste Politikerin in Berlin zu werden, angesichts einer neuerlichen Äußerung dieser Person schreibt Wilton am Montag, den 10. Januar 2022 auf Seite 1 der WELT:

[Giffey] erklärte sinngemäß, es sei wichtig, Vorsicht walten zu lassen, wo Menschen zusammenkämen. Und dass „2G Plus“ ja nicht nur heiße getestet, sondern eben auch geboostert, also zum dritten Mal geimpft. Auf den nach allen wissenschaftlichen Erkenntnissen berechtigten Einwurf, dass sich auch Geboosterte infizieren könnten, insofern Testen für alle konsequenter gewesen wäre, sagte Giffey: Es gehe darum, ein Zeichen zu setzen. Und einen Anreiz zu schaffen.Anreiz, Zeichen. Die Selbstverständlichkeit, mit der eine Ministerpräsidentin Einschränkungen der Grundrechte nicht mit medizinischer Notwendigkeit, sondern, nun ja, Fürsorge oder Moral begründet, ist erschreckend. Für einige Menschen hat das existenzielle Folgen. Für alle aber ist es eine Niederlage der Freiheit.

Wie regelrecht kriminell, also gegen die eigenen Verordnungen (so die überhaupt jemals Rechtsgültigkeit hatten und haben werden) die aktuelle Politik vorgeht, zeigt einer der autoritärsten und fanatischsten, antiwissenschaftlichsten und irrationalsten Politiker, die das Land hat, den Ex-K-Gruppenmann Winfried Kretschmann (Grüne). Er posaunt jetzt laut heraus und die quasi Staatspresse huldigt ihm in deskriptiver Manier ohne den Hauch von Distanz, dass seine „Warnstufe II“ auch völlig unabhängig von den von ihm selbst genannten Zahlen – Hospitalisierung und Belegung der Intensivbetten – gelten soll:

Der SWR stellt sich sogar hinter die Regierung, die das letzte Wort behalten darf:

Im Internet gibt es derweil viel Kritik daran, dass die Landesregierung die Regeln der „Alarmstufe II“ unabhängig der von den maßgeblichen Inzidenzen verlängern will. Die Landesregierung halte sich nicht an die eigenen Vorgaben. Es gibt den Vorwurf, die Landesregierung regiere nach „Gutsherrenart“ und mache sich die Welt, wie sie ihr gerade gefalle. Die Landesregierung reagierte auf Twitter und verteidigte die Maßnahmen. Sie sprach von „vorsorglichem Handeln“. In steigende Inzidenzen hinein zu lockern, wäre naiv.

So einen Rechtsbruch zu verteidigen oder lediglich deskriptiv darzustellen, zeigt, dass wir es nicht mit Journalismus, sondern mit Hofberichterstattung zu tun haben.

Man merkt bei Kretschmann geradezu, wie es ihn zur Tobsucht treibt, dass so wenige Menschen an oder mit Corona sterben aktuell und dass die Zahlen der Hospitalisierung sinken. Dass es durch völlig sinnfreie Tests mehr Fälle gibt, weil Omikron noch harmloser ist als die bisherigen Varianten, das analysiert der nicht an der Wissenschaft, sondern seinem autoritären Charakter sich orientierende Schwabe. Er will die Gesellschaft solange terrorisieren, bis wirklich alle geimpft sind. Das wird nie passieren. Und das weiß er. Also dreht er durch.

Vor einem Jahr gab es noch 572 ICU-Pat. am 10.1., jetzt 428 in BaWü. Ein Grund zur Freude. Nicht für Kretschmann!

Giffey und Kretschmann sind zwei Exemplare, die indizieren, für was  deutsche Politiker*innen aktuell stehen:

Rechtsbruch, Plagiat, Nötigung und Willkürherrschaft. Das ist Deutschland 2022.

Wäre die Bundesrepublik Deutschland ein funktionierende Rechtsstaat, müsste es Ermittlungen geben gegen solche Personen. Warum? Es handelt sich meines Erachtens um Offizialdelikte: Nötigung, Erpressung (entweder du lässt dich impfen und boostern ODER du wirst nie mehr in eine Diskothek, ein Restaurant, ein Theater, eine Modeboutique etc. kommen), Freiheitsberaubung – wir können uns nicht frei bewegen, wir, der denkende Teil der Bevölkerung, der unter 70 oder 65 ist und genau einschätzen kann wie hoch oder niedrig das Risiko ist, an diesem für fast alle Menschen sehr harmlosen Virus SARS-CoV-2 zu sterben, nämlich exakt so niedrig:

Das macht laut Prof. Ioannidis und der Seite Daily Sceptic, die darüber berichtet, weiterhin eine weltweite Infektionssterblichkeit von nur 0,15 Prozent, es gibt statistisch so gut wie keine Todesfälle unter 20 Jahren und zwischen 20 und 65 bewegt es sich im Rahmen einer mehr oder weniger schweren (je nach Alter und Vorerkrankung, Immunsystem etc.) Grippe. Bekanntlich hat auch das Robert Koch-Institut im Januar 2021 Corona mit „schweren Influenzawellen“ auf eine Stufe gestellt.

Die baden-württembergische Landesregierung sagt also ganz offen, dass es sie gar nicht interessiert, wie harmlos Corona ist. Sie herrscht totalitär und zerstört damit jedes Vertrauen in die Politik, ja jedes ‚Vertrauen‘ in die von dieser Regierung selbst aufgestellten und ohnehin unwissenschaftlichen Vorgaben.

Wer also wissen möchte, wo die Verfassungsfeinde, die Feinde des Rechtsstaates sitzen, weiß, wo man suchen muss. Berlin und Stuttgart geben aktuell die besten Beispiele.

Winfried Kretschmann möchte eine Willkürherrschaft durchsetzen. Wenn zu wenige sterben oder zu wenige hospitalisiert sind, werden halt die Grenzwerte runtergesetzt oder einfach ignoriert. Ein solcher Politiker hat mit Rechtsstaatlichkeit und Demokratie so viel am Hut wie Olaf Scholz mit der Realität: gar nichts, Scholz verleugnet die Spaltung der Gesellschaft, die er oder Kretschmann tagtäglich mit der Impf-Apartheid herstellen und festzurren.

Wie Wilton treffend schreibt, ist es schockierend, dass angeblich demokratische Politikerinnen einfach so Grundrechte einschränken, um „ein Zeichen zu setzen“. Ein Zeichen für mehr Totalitarismus, Willkür und Irrationalismus, ja epidemiologischen Wahnwitz? Jeder Geimpfte und Geboosterte kann sich anstecken, andere anstecken und an oder mit Covid-19 sterben. Jeder. Auch Giffey oder Kretschmann. Doch sie wissen, dass die Deutschen das dümmste und gehorsamste Volk Europas sind. Sie machen alles mit. Sicher, gestern gab es wieder Zehntausende Spaziergänger, ich war einer davon. Aber es bräuchte 500.000 in Stuttgart und Berlin, Düsseldorf, Hannover, Wiesbaden oder München und Zehntausende in den kleineren Bundesländern Hamburg, Sachsen, Brandenburg etc., damit die Leute sehen, dass WIR die roten Linien sind.

Grafik:: copyright Oliver Sperl

Bahnbrechende Studien von Prof. Ari Joffe zu „Gruppendenken“ und „Lockdowns“ (peer-reviewed): 5-10 Mal mehr Tote und verlorene Lebensjahre durch die „Maßnahmen“

Von Dr. phil. Clemens Heni, 08. Januar 2022

Eine kanadische Übersichtsstudie von November 2021 ist höchst aufschlussreich, ja bahnbrechend für den Mainstream in Public Health. Die beiden Autoren, der Mediziner und Professor Ari Joffe von der University of Alberta in Edmonton, und sein Kollege David Redman von der Alberta Emergency Management Agency, St. Paul, in Kanada, haben viele Dutzende Studien zu SARS-CoV-2 und den „nicht pharmazeutischen Maßnahmen“, der (Infektions)Sterblichkeit, der Public Health und der Kritik am Gruppendenken und den herkömmlichen, von fast allen Staaten der Welt befolgten Lockdown- und sonstigen drastischen Maßnahmen analysiert.

Die Studie ist im peer-review Journal „Frontiers Public Health Policy“, das von Cathy Zimmermann von der London School of Hygiene and Tropical Medicine an der University of London und von Stefania Salmaso, einer unabhängigen Forscherin aus Rom, sowie einem Editorial Board von 215 Wissenschaftler*innen herausgegeben wird, publiziert worden.

Der Artikel wurde im Mai 2021 eingereicht, im Oktober 2021 nach dem peer-review Verfahren akzeptiert und im November 2021 publiziert. Es ist also eine typische fachwissenschaftliche Publikation, die eingehend geprüft wurde. Ein zentraler Aspekt des Artikels ist die Analyse unterschiedlicher Todesarten, damit Covid-19 in Relation gesetzt wird. So starben 2020 nur 4,1 Prozent aller Menschen weltweit an Corona, aber 5,1 Prozent an den Folgen von Alkohol- und 13,7 Prozent an den Folgen von Tabakkonsum, 14,9 Prozent an den tödlichen Folgen von Feinstaub und 18,8 Prozent an schlechter Ernährung:

The absolute number of cases and deaths we are bombarded with daily are given without denominators nor context. In Canada, in non-pandemic 2019, there were >797 deaths/day and 291,000 deaths/yr (22). Over the past 12 months, as of March 2, 2021, there have been 21,799 COVID-19-associated deaths in Canada, thus accounting for <7% of overall deaths (7). Many of these deaths were in people who in other years may have died from other causes. Globally, over the first year of the pandemic, COVID-19 accounted for 4.1% of deaths (23, 24); motor vehicle collisions, alcohol use, tobacco use, fossil fuel combustion fine particulate matter pollution, and poor diet accounted for 2.3, 5.1, 13.7, 14.9, and 18.8% of deaths respectively (25–29). (S. 3)

Es geht in dem Artikel um die gravierenden Folgen von Lockdowns und den „nicht pharmazeutischen Maßnahmen“. Ganz zentral ist folgendes Zitat:

Several reports find that lockdowns, even if they were to be highly effective, can be predicted to cause at least 5–10-times more harm to population wellbeing and deaths in the long-term than they prevent (46, 53, 77–79). Harms include economic recession, unemployment, loneliness, poverty and food insecurity, deterioration of mental health with increased suicides and substance use, increased intimate partner violence and child abuse, lost education and future potential in children, delayed/disrupted health care for serious conditions, and increased societal inequality (79, 80). (S. 6)

In Klammern stehen immer die Studien, auf die sich die Autoren beziehen. In den 151 Fußnoten finden sich viele bahnbrechende Studien, die den Nutzen von Lockdowns und anderen Maßnahmen in Zweifel ziehen.

Was meint „Emergency Managment Agencies“ (‚EMA) bzw. „Emergency Managment“ (EM)? Joffe und Redman führen sieben Punkte an:

1) Die Notlage erkennen (hier SARS-CoV-2).

2) Das Ziel festlegen und dabei so wenig die Rechtslage verändern wie möglich, also gerade nicht „flatten the curve“ etc., was an anderer Stelle gesamtgesellschaftlich angegangen wird.

3) Eine Task Force einrichten.

4) Detaillierte Risikoanalyse, bei Corona vor allem die extreme Bedeutung von Alter (über 70) oder Vorerkrankungen (60-69 und sehr selten auch Jüngere).

5) Was tun? Vertrauen in die Regierung stärken und Angst minimieren (also exakt das Gegenteil dessen tun, was Merkel/Scholz/Macron getan haben und weiter tun).

6) Wie kann man das Ziel erreichen? Mehrere Teams einrichten innerhalb der Task Force, auf alle Fälle ein homogenes „Gruppendenken“ verhindern und eine klare Kosten-Nutzen-Analyse erarbeiten (was alles in der BRD nicht passierte).

7) Pandemie-Plan erstellen – zentrales Ziel: Akzeptanz und Dialog (das entspräche offenbar em ehesten dem schwedischen Modell, jedenfalls bis Dez. 2021, wo auch dort die Impf-Apartheid in Theater, Kinos etc. einsetzte).

So hat der „Alberta Pandemic Response“ Plan von 2014 genau aufgeführt, wie man im Fall einer Pandemie handeln sollte: 1) Infektionskontrolle, 2) soziale Verwerfungen verhindern, 3) den negativen ökonomischen (und somit sozialen etc.) Effekt minimieren, 4) effektiven Gebrauch von Ressourcen. An diesen Plan hat sich in Kanada 2020 ff. niemand gehalten. Wissenschaft zählte einfach nicht mehr. Und dieses antiwissenschaftliche Durchdrehen erleben wir ja auch in Deutschland. Eine rühmliche Ausnahme bildet das Team um Prof. Matthias Schrappe.

Die Emergency Managment Maßnahmen lassen sich nach Joffe und Redman in vier Prinzipien einteilen:

1) Einhegung (eines Virus, einer Katastrophe)

2) Vorbereitet sein (was alle EU Länder waren, aber bis auf Schweden hat kein Land sich an bestehende Pandemiepläne gehalten)

3) Reagieren

4) Sich von der Krise erholen

Entscheidend ist ein „holistischer Ansatz“, der von einem „Team Reflexivität“ ausgearbeitet werden sollte, der Einfluss von „Experten“ sollte so minimal sein wie möglich (also exakt im Gegensatz zu Deutschland).

Ari Joffe hatte schon zuvor in anderen Texten seine Kritik an Lockdowns ausgearbeitet:

In einem anderen Papier hatte Joffe das „Gruppendenken“ in Zeiten der Zeugen Coronas, von Lockdown und „Maßnahmen“ analysiert, kritisiert und attackiert – mit 275 Fußnoten gespickt. In diesem langen wissenschaftlichen Artikel in der Zeitschrift „Health Economics“, die auch von Frontiers publizert wird, zur Kritik des Gruppendenkens in Zeiten von Corona, geht Joffe auf die WHO Empfehlungen von Oktober 2019 ein, die bei einer Influenza Pandemie vor Grenzschließungen, Quarantäne und Kontaktnachverfolgung warnten (!) (S. 3).

Der Artikel von Joffe ist sehr lesenswert. Auch seine Quellen sind teilweise höchst interessant. So bezieht er sich zum Beispiel auf den Soziologen Paul Frijters, Professor an der London School of Economics und Fellow am I Z A Institute of Labor Economics, einer Einrichtung, die von der „Deutsche Post Foundation“ initiiert wurde – kannten Sie die Deutsche Post Stiftung?, ich nicht – , der sich schon im Juni 2020 kritisch mit dem Gruppendenken, der Massenhysterie und dem Nachmachen des totalitären Modells Chinas in Europa, Amerika und dann auf der ganzen Welt (Afrika, Indien etc.) befasst hatte und fassungslos zeigte.

Frijters kontextualisierte das in einem Blogtext für das ‚anarchistische Kollektiv‘ Club Troppo aus Australien, einem Autor*innenblog, das seit 2003 besteht,  mit der europäischen Soziologie von Massenbewegungen, von Le Bon über Adorno hin zu Canetti:

This behaviour is very reminiscent of the stories of crowds by writers of the 19th and 20th century who witnessed the rise of nationalism, puritanism, fascism, and communism, deeply impressed by how millions of individuals became united in crowds. Quintessential elements are the extreme fluidity of values, beliefs, and the negation of individualism and the pursuit of individual success. In crowds, groups dynamics are highly accelerated as individuals blur into one and want to blur into one: crowds are groups operating in a high-intensity mode that unlocks behaviour not otherwise seen. The high-intensity mode comes with a clear goal everyone obsesses about, whereas normally groups have fuzzier goals like the wellbeing of its members.

Yet, the crowds of Europe as depicted by Elias Canetti, Theodor Adorno, and Gustav Le Bon were dense, with people packed close together physically, either hunting, feasting, or lamenting. The images one then thinks of are of marching armies, stadiums full of fanatical supporters, jamborees, rave parties, and crowded funerals full of weeping widows. One thinks of people touching many others, becoming one entity in joint movement and thinking.

The covid-19 crowds were of a very different nature, neither feasting, nor hunting, nor lamenting. They were not made up of people physically close together, but by people keeping their distance. Only on the internet and in their minds were people acting together against a common threat that was perceived to threaten each of them as individuals.

Joffe bezieht sich in seinem kritischen Text zum Gruppendenken auf Frijters und ein Corona-Modell. Demnach stand die Welt vor dem Dilemma, einen Zug zu haben, der unweigerlich Schaden versursachen wird, da Menschen auf den Gleisen sind. Würde er geradeaus weiterfahren, würde ein alter Mann überfahren werden, den alle im Dorf kennen und der Zugführer wäre seines Lebens nicht mehr sicher. Warum hat er nicht die Weiche umstellen lassen? Hätte er die Weiche umstellen lassen, wäre er abgebogen und hätte 50 Menschen aus unterschiedlichsten Kontexten, Menschen, die weder er noch die Dorfbevölkerung kannten, überfahren. Die zynische Antwort kennen wir alle. Die Weiche wurde zum Abbiegen gestellt = Lockdown, Grenzschließungen, Grenzkontrollen, Kollateralschäden, Hungertote, Masken, Impf-Mandate, Suizide, psychische Verwerfungen, häusliche Gewalt, Sündenbock-Suche, Diffamieren von Kritiker*innen und zumal brutales Durchsetzen der Impf-Apartheid etc.

Joffe geht auf die völlig panischen und falschen Vorhersagen des Imperial College von März 2020 ein, die allein für die USA 2 Millionen Covid-Tote bis Mitte April 2020 vorhersagten, ohne Lockdown, er betont, dass die Infektionssterblichkeit eben bei maximal 0,23 Prozent liegt (so die WHO) und schreibt über das „Corona Dilemma“:

The economist Paul Frijters has asked us to consider “The Corona Dilemma” (Figures 1A,B) modeled after the so-called “Trolley Problem” in philosophy (144). He asks us to imagine “you are the decision maker who can pull the lever on the train tracks to avoid the coming train from going straight” (144). Our options are to divert the train or not. “If you do not divert the train – you are letting the virus rage unchecked [i.e., COVID-19 deaths]” (144). On the other hand, “if you pull the lever – the diverted train will put whole countries into isolation, destroying many international industries and thus affecting the livelihood of billions, which through reduced government services and general prosperity will cost tens of millions of lives [i.e., COVID-19 reaction]” (144). The world pulled the lever, and the unintended health consequences of these measures did not play a part in modeling or policy.

Das ist alles insofern auch interessant, als Ari Joffe anfangs ein starker Befürworter von Lockdowns war und erst seit dem Frühsommer 2020 zu einem Kritiker der Maßnahmen wurde – doch das dafür umso wissenschaftlicher und luzider.

Joffe und Redman halten fest: Lockdowns können fünf bis zehnmal so viel Schaden anrichten, als sie an Schäden durch dieses Virus verhindern. Die WHO und die Wissenschaft hatten sich bis 2020 gegen jede Form von Lockdown ausgesprochen – doch alle Pandemiepläne wurden von den völlig durchdrehenden Politiker*innen in den Müll geworfen. Antiwissenschaftlich und irrational wird seither im gewollten Panikmodus die ganze Welt in Atem gehalten und Millionen in den Tod getrieben – heute, morgen und noch in Jahrzehnten, das betont die Studie. Arbeitslosigkeit und psychischer Zerfall bedeuten früheren Tod. Und der ist durch die Politik der deutschen Bundesregierung und den 16 Landesregierungen, von Macron, Johnson, Biden etc. zu verantworten.

Schon Mitte Februar 2021 schrieb ich angesichts einer schweizer Studie, die sich mit den befürchteten verlorenen Lebensjahren durch die Lockdownpolitik befasst:

Während also das RKI und das Umweltbundesamt die Panik hochhalten wollen und betonen, dass “305 641 Lebensjahre durch COVID-19 verloren” gegangen seien, ist die Zahl der verlorenen Lebensjahre, die durch die Corona-Politik entstehen werden, extrem viel höher:

Die Zahl der verlorenen Lebensjahre durch die Corona- und Lockdownpolitik beträgt in Deutschland schätzungsweise mehr als 17 Millionen Lebensjahre!

Die Schäden, die Söder, Dreyer, Giffey, Weil, Kretschmann, Scholz und alle Verantwortlichen seit März 2020 durch Lockdowns, sinnlose Massentests, Maskenwahn, Quarantäne, Reiseverboten, Grenz- wie Schulschließungen, die Impf-Apartheid und 2G+ vorneweg, anrichten, sind unermesslich. Die Schäden, das heißt Tote und verlorene Lebensjahre, werden nach der Logik dieser Studie um das Fünf- bis Zehnfache höher liegen als die Schäden durch das Virus, die ggf. durch diese unfassbaren „Maßnahmen“ verhindert wurden, wenn überhaupt im großen Maßstab Schäden verhindert wurden. Die bis heute kontextlosen Zahlen der „Infizierten“, die weiterhin fast alle nicht oder nicht schwer krank sind, der „Toten“, die nur ganz selten kontextualisiert werden mit anderen Todesarten, die viel häufiger vorkommen und theoretisch auch eingedämmt werden könnten, wie Alkoholsucht, Nikotinsucht, Zucker und schlechte Ernährung oder Feinstaub (!), diese Zahlen werden seit März 2020 wie Geschosse auf uns abgefeuert. Die Panik und Angst, die dadurch entsteht, war von Horst Seehofer gewollt, Stichwort: Panikpapier von März 2020.

Menschen den Raum zum Feiern, Reden, Treffen, Trauern zu nehmen, wie es die Verbrecherbande seit März 2020 tut, ist ein unglaublicher Vorgang, der Teil des größten Verbrechens an der Gesundheit in der Bundesrepublik Deutschland ist. Es wird begangen von epidemiologischen und demokratischen Analphabet*innen, die sehenden Auges häusliche Gewalt, Suizidversuche von Jugendlichen und Erwachsenen, Millionen Hungertote im Trikont, psychische Krankheiten, verschleppte sonstige Krankheiten unfassbaren Ausmaßes nicht nur hinnehmen, sondern aktiv produzieren mit ihrer Panikindustrie, die von den a-sozialen „Expert*innen“ und Medien befeuert und promotet werden.

Wer eine wirklich fundierte Studie lesen möchte, sollte diese Studie von Joffe (und Redman) lesen. Sie hat viele konkrete Vorschläge, wie ein „Notfall Management“ aussehen könnte oder sollte, wie man Gruppendenken und Einseitigkeit vermeiden und Vielfalt, Reflexivität und zumal den Blick auf das Ganze sich bewahren kann. So geht Wissenschaft.

Fazit: Lockdowns und die Impf-Apartheid, die ein Lockdown für die Nicht-Geimpften darstellt, und die präzedenzlose Panikindustrie seit März 2020 werden fünf bis zehnmal mehr Tote und verlorene Lebensjahre produzieren, als an möglichen Covid-Todesfällen verhindert wurde.

Das war es der Politik und den Medien offenbar wert. Fünf bis zehnmal so viele Tote und verlorene Lebensjahre, aber sie können behaupten: „Wir haben was getan“.

Wie absurd das Impfen gesunder junger Menschen ist, zeigt doch Bayern München. Beim gestrigen Auftakt zur Rückrunde der Fußball-Bundesliga fehlten sage und schreibe neun Spieler wegen einem positiven Test auf SARS-CoV-2, wobei Gladbach das Spiel womöglich wie schon zuletzt auch gegen ein vollständiges Bayern gewonnen hätte (gestern 2:1 in München, am 27.10.2021 in der zweiten Runde des DFB-Pokals 5:0 für die Fohlen in Gladbach gegen das Starensemble aus München).

Insofern könnte man sagen, Corona hat den Bayern gut getan. Ohne positive Tests verloren sie im Oktober noch 0:5 gegen Gladbach, jetzt ohne neun Stammspieler, darunter der Torwart Manuel Neuer, nur 1:2.

Dutzende neue Länder wurden jetzt vom unwissenschaftlichen Robert Koch-Institut (RKI) auf die Liste der „Hochrisikoländer“ gesetzt. Dabei ist das größte Hochrisikoland, da es die irrationalsten und drakonischsten Maßnahmen und die Impf-Apartheid exekutiert, Deutschland. Nehmen wir hingegen eine Demokratie wie Schweden. Dort stirbt seit Juni 2021 so gut wie kein Mensch mehr an oder mit Covid-19, wie die Zahlen zeigen. Aktuell werden in Schweden dreimal weniger Menschen auf die Intensivstation eingeliefert als in Deutschland. Insgesamt liegen sogar viermal weniger Patient*innen auf den ICUs als im Panikland Deutschland. Wenn also eine Reisewarnung ausgesprochen werden muss, dann eine für Deutschland. Kein Land der ganzen Welt ist für Tourist*innen gefährlicher als Deutschland – was die politische Kultur und den Gesundheitsstatus seiner Bevölkerung bezüglich Covid betrifft. Ja, noch irrationaler: „Hochrisikogebiet“ heißt, dass nicht geimpfte Einreisende in Quarantäne müssen. Wir wissen, dass Geimpfte exakt so stark und lange infektiös sein können wie Ungeimpfte. Also ist es pure Schikane, epidemiologischer Schwachsinn – aber der Politik und dem RKI macht es Spaß, Menschen zu quälen, zu tyrannisieren und in Panik zu versetzen, sie auszugrenzen, die Gesellschaft zu spalten.

Man sollte also die Schweden warnen, was sie in Germanien erwartet: verschleierte Münder und Nasen in allen Läden und Gebäuden, schon das könnte für die liberalen Schweden einen Schock bewirken. Dann der unsagbar aggressive Ton so gut wie aller Medien wird Schweden irritieren. Ohne jeden Test in jeden Laden gehen können, das wäre dann für die Schweden im teutonischen Wahnsinnsland Tabu, sie müssten zeigen, ob sie geimpft oder genesen sind – dabei ist kein Mainstream-Deutscher „genesen“, Dutzende Millionen Deutsche sind „unheilbar gesund„.

Und die Weils dieser Welt lachen und lügen, wir hätten „keinen Lockdown“ und bräuchten und wollten keine erneute „epidemische Lage von nationaler Tragweite“, wie er angesichts des CDU-Scharfmachers Brinkhaus sagte, der eine solche „Lage“ wieder sieht. In Wirklichkeit leben wir im Lockdown – über 12 Millionen ungeimpfte Erwachsene haben keinerlei Zugang zur Gesellschaft, ihnen ist jedes Theater, Kino, Restaurant und Café verschlossen. Aus purer Lust und Freude an der Schikane. Nie war die Bundesrepublik Deutschland gespaltener als heute. Dagegen war der Lockdown für alle im Winter 2021 geradezu harmlos, aber auch der kostete Tausenden das Leben, früher oder später.

Eine vielleicht interessante Forschungsfrage an die psychoanalytisch Gebildeten wäre Folgendes: an was für einer Art Realitätsverlust leiden jene in diesem Land, die nicht sehen wollen oder eben können, dass wir im Lockdown leben? Sigmund Freud hat sich dazu 1924 geäußert:

Ich habe kürzlich1) einen der unterscheidenden Züge zwischen Neurose und Psychose dahin bestimmt, daß bei ersterer das Ich in Abhängigkeit von der Realität ein Stück des Es (Trieblebens) unterdrückt, während sich dasselbe Ich bei der Psychose im Dienste des Es von einem Stück der Realität zurückzieht. Für die Neurose wäre also die Übermacht des Realeinflusses, für die Psychose die des Es maßgebend. Der Realitätsverlust wäre für die Psychose von vorneherein gegeben; für die Neurose, sollte man meinen, wäre er vermieden.

Millionen Menschen gehen täglich ohne Impfung und ohne Test in die Supermärkte, einige Tausende gehen geimpft und getestet in Restaurants. Nur wirklich vollkommen Gehirnamputierte glauben, dass dies epidemiologisch Sinn macht. Die Politik weiß das. Sie wollen die Restaurants und Cafés zugrunde richten, Menschen erpressen, sich gentherapieren zu lassen und nehmen dazu Millionen Tote im Trikont noch obendrauf in Kauf.

Die Politik und die Medien haben ein Klima des Hasses gegen Kritiker*innen des Coronawahns implementiert, das es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland so noch nie gab. Dagegen war der Deutsche Herbst 1977 ein laues Lüftchen. Es ist sehr tragisch, dass der Rechtsanwalt Otmar Spirk, der sich primär für sozial Benachteiligte einsetzte und in Regensburg als bekannter Kritiker der irrationalen und unwissenschaftlichen, demokratiefeindlichen, nicht verhältnismäßigen Corona-„Maßnahmen“ bekannt war, gestern verstarb. Er war Ende 60 und vorerkrankt, hatte vor wenigen Tagen gemeldet, dass er positiv auf Corona getestet worden sei. An was Otmar Spirk starb, ist mir nicht bekannt. Was aber bekannt ist, ist die unsagbare Verkommenheit der „linken“ Szene in Regensburg und überall. Eine Twitter-Userin (oder User) der dortigen Antifa, jedenfalls feige, dumm, anonym und voller Hass, postete die Nachricht von seinem Tode – mit einem Bild des Verstorbenen – und erhält in kurzer Zeit 813 „Gefällt-mir“ und 211 „Retweets“. 813 menschliche Abgründe, die sich freuen, dass ein Mensch gestorben ist, der nicht ihrem Coronawahn anhing. Und diese Un-Menschen wurden von der Politik und den Medien seit März 2020 herangezüchtet – die aggressiven Abgründe aber, die schlummerten in diesen widerwärtigen Existenzen lange zuvor. Ich weiß, wovon ich rede, da ich selbst aus der Antifa komme und das teils extreme Gewaltpotential dieser Szene kenne und immer innerhalb der Antifa bekämpft habe. Diese Abgründe gibt es nicht nur in Regensburg, sondern in jedem verkommenen Ort in diesem verkommenen Land – und das sind Euphemismen für ein Land, das solche 813 Monster gebiert. Diese feigen, anonymen Pseudo-Antifas, die den ZeroCovid-Faschismus in ihren eigenen Fressen (Mund oder Gesicht wäre da wirklich übertrieben, sorry) nicht erkennen, weil sie keine Spiegel zu Hause hängen haben, die wissen, sie haben die Straßenhoheit in der ganzen BRD verloren. Nicht der Irrationalismus der Zeugen Coronas läuft mit 50.000 Menschen allein in Baden-Württemberg, Bayern etc. jede Woche spazieren, sondern das sind die Kritiker*innen der irrationalen Coronapolitik. So eine Verkommenheit, dass 813 Leute sich freuen würden, wenn z.B. ein Macker der Antifa Regensburg vom Fahrrad fällt und von einem LKW überrollt werden würde, das würde es nicht geben. WIR Kritiker*innen würden es nicht feiern, wenn solche erbärmlichen Würstchen tragisch versterben würden und auf Twitter posten (!!!). Das ist der Unterschied ums Ganze zwischen zivilisierten Coronapolitik-Kritiker*innen und verrohten, menschenverachtenden Zeugen Coronas.

Otmar Spirk war ein wundervoller Mensch, den ich leider nur per Mail und von Erzählungen kennenlernen durfte. Er fragte mich z.B. im Juni 2021 an, ob er einen Text von meinem Blog übernehmen dürfe, was ich natürlich mit Freuden bejahte.

Dass Menschen im Notfall, der tagtäglich eintreten kann, nicht in der Kneipe, im Restaurant, Café, Jugendclub, Theater, der Oper oder im Stadion, Hallenbad etc. mit Freund*innen, Kumpeln oder ganz Unbekannten sich austauschen können oder auch nur still dasitzend sich nicht alleine fühlen, dass Frauen nicht vor ihren schlägernden Männern fliehen können in der 2-Zimmer-Wohnung, Kinder auch eingesperrt sind mit solchen Patriarchen, die es weiterhin und ohne Ende weltweit gibt, all das sind unendlich größere gesellschaftliche Schäden als ein paar Tote, die aufgrund von Vorerkrankungen oder vor allem dem sehr hohen Alter an oder mit einer Virusinfektion sterben. Nochmal, ich kann es nicht oft genug erwähnen, laut der Uni Duisburg-Essen gab es 2020 eine Untersterblichkeit von 2,4 Prozent, es sind weniger alte Menschen gestorben, als zu erwarten gewesen wäre. Punkt.

Millionen Menschen die Chance zu nehmen, Abschied zu nehmen, keine Leichenschmäuse seit März 2020, ja das Verbot von Besuchen auf Intensivstationen oder Normalstationen für Freund*innen (in primitivster, reaktionärster Weise wird das Mann/Frau-Ehe-Schema hier exekutiert und nicht mal da ist sicher, ob sie/er reingelassen wurde oder wird, eine ungeimpfte Ehefrau hat oft keinerlei Chance), sich weder bei Freudenfesten noch Traueranlässen spontan oder lange geplant treffen zu können, und das trifft Millionen Menschen seit März 2020, das ist das größte Verbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und einer Demokratie unwürdig. Wer Angst hat, bleibt zuhause oder lässt sich impfen. Aber alle anderen, die das Risiko rational einschätzen können und wissen, dass jeder Tag der letzte sein kann, die sollten in einer Demokratie frei leben können. Es ist unsagbar unsolidarisch, eine mini-kleine Gruppe von Fanatiker*innen, die weder an das Zuhause bleiben, noch die Impfung oder das Abstandhalten glauben, über den selbst denkenden Rest bestimmen zu lassen – so wird ein Schuh draus. Fanatisch sind nicht die Ungeimpften, sondern die Geimpften (also fast alle). Die Ungeimpften wissen ob der Gefahr. Die Geimpften baden im Panikbad gerade trotz Impfung, Maske und Lockdown für den denkenden Teil der Bevölkerung.

Der Tag der Abrechnung wird kommen. So oder so. Und das wissen die Kretschmanns, Scholz‘, Söders, Wills, Plasbergs, ZEIT-, Spiegel-, taz-, SZ, FR-, Freitag-Redaktionen und unzählige weitere, die ARD, das ZDF, RTL, sat1, n-tv, ARTE, 3sat, das RKI, die Leopoldina und wie die ganze Bande sich nennt, ganz genau.

Es geht nach diesem herausragenden Text in der Zeitschrift Public Health Policy von Frontiers um den Schutz der Vulnerablen und eine Rückkehr zum ganz normalen Leben für alle unter 65 Jahren bzw. der gesamten Gesellschaft, da die Vulnerablen eine sehr kleine Gruppe ausmachen.

Es lebe die kritische Wissenschaft wie von Prof. Dr. Ari Joffe und seinen internationalen Kolleg*innen. Sie zeigen, dass in der medizinischen Wissenschaft in Teilen sehr wohl ein großes Verständnis dafür herrscht, wie unglaublich dumm und mörderisch Lockdowns und die typischen „Maßnahmen“ angesichts von SARS-CoV-2 waren und sind.

Für eine Zukunft ohne Lockdowns, Impf-Mandate, Quarantänen, Masken und die Impf-Apartheid muss man kämpfen. Auf Kundgebungen und Demonstrationen, als Blogger, Autor oder Wissenschaftler in Fachzeitschriften. Es gibt viele Möglichkeiten im Jahr 2022. Packen wir es an.

Und das sage ich, der ich Menschen gar nicht sonderlich leiden kann, aber brutale Herrschaft gehört bekämpft. Wer erlebt hat, zu was Menschen (und Deutsche) seit März 2020 wieder fähig sind, wird mir da zweifelsohne zustimmen. Und trotzdem:

Das irrationale Coronaregime wird fallen!

Das Ziel der Coronapolitik ist das möglichst vollständige Zerstören von Gaststätten, Restaurants und Cafés

Von Dr. phil. Clemens Heni, 7. Januar 2022

Ein dreifach geboosterter 70+ Kretschmann kann infektiöser oder gleich infektiös sein als ein 52-jähriger Ungeimpfter (m/w/d) und somit eine Gefahr für Frau Kretschmann, die grade mal so eine Krebserkrankung (vorübergehend) überstanden hat – aber sich durch Kretschmann locker infizieren könnte mit SARS-CoV-2 oder einer Influenza etc. Geimpfte machen epidemiologisch keinen Unterschied zu den Ungeimpften. Wer das weiterhin behauptet, lügt absichtlich:

When they analyzed the data, the researchers found wide variations in viral load within both vaccinated and unvaccinated groups, but not between them. There was no significant difference in viral load between vaccinated and unvaccinated, or between asymptomatic and symptomatic groups.

Es gibt keine Sicherheit vor Tod oder Infektion. Wer davon fabuliert und daher eine Impf-Apartheid ausruft – handelt antidemokratisch und totalitär.

Wer weiterhin die Impf-Apartheid aufrecht erhält und Geimpfte anders behandelt als Ungeimpfte, die „epidemische Lage“ wieder einführt zu einem Zeitpunkt, wo so wenige Menschen an oder oft nur mit Covid-19 sterben, wie lange nicht mehr, handelt exakt – exakt – so irrational wie jene Volltrottel, die meinen, das WTC7 sei am 11.09.2001 „gesprengt“ worden.

In Baden-Württemberg sinken die Zahlen der ICU-Belegungen wegen Covid-19 oder doch nur mit einem positiven Test auf SARS-CoV-2 seit Wochen. Aktuell liegt sie unter 450, bei exakt 441 Personen (von ca. 11 Millionen Bewohner*innen im Ländle!). Eine unglaublich niedrige, läppische Zahl. Bundesweit sinken die Zahlen der ICU-Belegungszahlen ebenso, auf aktuell 3345. Vor exakt einem Jahr waren es noch 593 Patient*innen auf ICUs in BaWü und 5474 bundesweit. Und am Ende des Jahres 2020 hatten wir eine Untersterblichkeit in ganz Deutschland von 2,4 Prozent, so die Uni Duisburg-Essen.

Das wären alles positive Zahlen. Doch die Politiker wollen sie nicht sehen, weil sie unsagbare Panik haben, dass ihr Panikgebäude zusammenbricht.

Das Ziel ist aber jetzt klar. Es geht Kretschmann, Söder, Dreyer, Giffey, Weil, Bodo dem Ramelow etc. um das möglichst vollständige Zerstören des Gastronomie- und Hotelgewerbes sowie einer Dezimierung des Einzelhandels. Menschen, die nur mit Vorzeigen eines Impfpassen essen gehen, haben keine Würde. Und jene, die Würde haben, können nicht hineingehen in die Restaurants, Cafés und Gaststätten. So sieht es aus. Das gilt auch für fast alle Läden bis auf Supermärkte, wo Maskenwahn herrscht, obwohl oder weil wir wissen, dass die Maske nichts bewirkt, da in Schweden ohne Maskenwahn seit Juni 2021 so gut wie kein Mensch mehr an oder mit Corona stirbt und insgesamt, seit März 2020, ungefähr so wenige Menschen an oder mit Corona starben wie in Deutschland, das weiterhin – neben den Fidschi Inseln -, klarer Weltmeister der drakonischsten Maßnahmen ist.

2022 wird die Corona-Pandemie enden. Aber bis dahin wollen Scholz & Co. so viele Menschen mit in den Abgrund reißen, wie nur möglich.

Der Kulturchef der WELT Andreas Rosenfelder schreibt am 6.1.2022:

Das Coronavirus will sich lediglich reproduzieren, wobei ihm seine evolutionäre Fähigkeit zur Mutation hilft. Schon Delta, spätestens aber Omikron hat gezeigt, dass ihm das unabhängig davon gelingt, welche harten oder weniger harten Maßnahmen sich die Politik einfallen lässt. Lockdowns können eine ansteckende Atemwegserkrankung zwar temporär unterdrücken, auf lange Sicht aber nicht aufhalten. Die Gesamtbilanz der Corona-Toten in Schweden, der Schweiz und Deutschland, anfangs deutlich abweichend, unterscheidet sich nach zwei Jahren Pandemie nur noch geringfügig – die Kurven nähern sich einander an, obwohl allein Deutschland auf harte Lockdowns und dauerhafte Schulschließungen gesetzt hat. Natürlich können Viren den Menschen weder verzeihen noch mit ihnen verhandeln, es sind ja nur Nukleinsäuren. Sie können uns aber, wie alles in der Welt, Anlass zur Erkenntnis sein. Von Omikron sollten wir lernen, bei der nächsten Variante oder der nächsten Pandemie nicht wieder in Reflexe zu verfallen, sondern selbst die Verantwortung für unsere Entscheidungen zu übernehmen – und Politik im Namen der Menschen und nicht im Namen des Virus zu machen.

 

 

Oh wie schön ist Omikron (Teil 2)

Von Dr. phil. Clemens Heni, 05. Januar 2021

 

Die Verfassungsfeinde und Irrationalistinnen wie Irrationalisten, die sich heute und am Freitag wieder zu Treffen mit Beschlussrecht treffen, die jeweils in einer Demokratie wie der BRD gar nicht vorgesehen sind, da das Parlament nicht involviert ist, sondern wie in einer Theokratie (Iran) oder einem absolutistischen Staat (Louis XIV) einige wenige Herrscher das Sagen haben, diese Leute wollen die Panik vor einem Nichts hoch halten. Kaum jemand starb an Covid-19, der oder die nicht ohnehin sehr alt war, das durchschnittliche Todesalter lag und liegt bei über 80 Jahren. Das zeigt wie lächerlich Corona ist.  Es ist in jedem Einzelfall traurig, wenn ein Kind mit 5 Jahren in Indien an Hunger stirbt, weil die Eltern keine Nahrung mehr ranschaffen konnten wegen zusammen gebrochenen Lieferketten, ausbleibenden Tourist*innen aus Europa, USA oder China etc. Es ist auch tragisch, aber doch weniger traurig, weil erwartbarer, wenn eine 84-jährige Frau an oder mit Covid-19 stirbt oder starb.

Aktuell hat UK fast nur noch Omikron Fälle, aber nur halb so viele Tote an oder mit Corona wie die BRD.

Die Panik soll also hochgehalten werden, obwohl wir aus allen Ländern wissen, wie harmlos Omikron ist, UK, Dänemark, wo jeweils auch Winter herrscht, oder Schweden, wo Omikron auch weit verbreitet ist, aber niemand stirbt. In UK sterben mehr Menschen, weil UK nicht ansatzweise so rational handelte wie Schweden in den letzten bald 24 Monaten. Aber auch in UK war Corona zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise eine große Gefahr.

Die Aussicht, sich täglich testen lassen zu müssen, ist für viele Menschen, für Dutzende Millionen Menschen, der blanke Horror. Es ist eine totalitäre Maßnahme, die epidemiologisch nichts bringt, aber Menschen innerlich zerstört, gesundheitlich schädigt – wer jemals getestet wurde, weiß wie ekelhaft das ist, ich wurde in den knapp 24 Monaten schon dreimal getestet (plus ein Selbsttest unweit der Elbe) und das war dreimal zu viel. Wäre ich krank, würde ich nicht eine schwer kranke Person im Krankenhaus besuchen. Eine rumrotzende Schwester, die geimpft zum Dienst erscheint, ist ggf. gefährlicher. Eine nicht geimpfte, gesunde Ärztin ist keine Gefahr.

Ja, mehr noch: Geimpfte können exakt so ansteckend sein wie Ungeimpfte, das ist der Forschungsstand des amerikanischen Justizministeriums und des CDC aus den USA. Wer also in der Bundes- oder den Landesregierungen 2G, 2G+ oder eine Impfpflicht – für wen immer – einführt, handelt gegen die Wissenschaft. Solche Wissenschaftsleugner*innen gibt es ohne Ende in den Regierungen und dem gesamten medialen Mainstream von Anne Will bis Plasberg, Illner und wie sie alle heißen. Impfen bis Pifzer im Geld erstickt, das ist das Ziel. Epidemiologischer Schwachsinn, aber für den Kapitalismus lohnt es sicht. Doch auch Pfizer wird sterben, wie wir alle, früher – oder später.

Testen von gesunden Menschen sind absoluter Irrationalismus. Warum testet niemand auf Influenza? Wie viele sind die letzten Jahrzehnte gestorben, weil sie Influenza hatten und andere ansteckten? Das ist das Leben, das gehört dazu. Wer das nicht kapiert hat, ist nicht reif für die Demokratie, sondern will – will! – eine Diktatur, egal of frau FR-Redakteurin ist oder ARD-Faktenverdreher.

Das macht die Impfpflicht für das medizinische Personal so unsagbar absurd, irrational und kriminell. Sie wollen quasi eine Säuberungsaktion machen, die Politiker*innen: alle Ärzte und Ärztinnen, Pfleger*innen und mobilen Pflegedienst-Mitarbeiter*innen, alle Mitarbeitenden in Arzt- wie Zahnarztpraxen etc. müssen geimpft werden. Sprich: es wird suggeriert, dass nicht die unfassbare Panikmache durch Typen wie Klabauterbach das Immunsystem der ganzen Bevölkerung extrem geschwächt hat, wie kein Vorgang das Immunsystem der Menschen in den letzten knapp 24 Monaten geschwächt hat, das Problem sei, sondern die Pflegerinnen und Pfleger, Ärztinnen und Ärzte, die sich besten Gewissens und bester Kenntnis der Sachlage nicht haben gentherapieren lassen.

Sie wollen eine homogene Masse von 100 Prozent Hirnlosen in den Arztpraxen, Krankenhäusern und Pflegeheimen – nur Geimpfte sollen dort arbeiten dürfen, was ja indizierte, dass die nicht ganz knusprig sind. Es hätte von Anfang an um den Schutz der Alten und Kranken gehen müssen, das können die jetzt seit 2021 mit einer Impfung tun, wenn sie das wollen und an eine Gentherapie glauben, die sie alle paar Monate auffrischen müssen. Aber das Personal zwangszuverpflichten, sich impfen zu lassen und damit vorsätzlich Tote in Kauf zu nehmen, rein statistisch werden Ärztinnen und Ärzte, Pflegerinnen und Pfleger an dieser Massenzwangsimpfung sterben, da die aktuellen Coronaimpfstoffe schon jetzt überproportional viele Todesopfer gefordert haben verglichen mit seriösen Impfstoffen in den letzten Jahrzehnten. Es ist eine NS-Verharmlosung von „Giftspritzen“ zu fabulieren, aber es ist wichtig die enorme Anzahl der „Nebenwirkungen“ und die Schwere der Nebenwirkungen (Todesfälle) zu betonen, da allein diese beiden Aspekte, Anzahl und Schwere der nur notzugelassenen Impfstoffe jede Impfpflicht illegal machen.

Also: Keine Impfpflicht für das medizinische Personal. Nieder mit der FDP, die so etwas mitgemacht hat und weiter mitmacht.

Keine allgemeine Impfpflicht. Keine Impfpflicht für die Alten und Schwachen. Keine Impfpflicht gegen Corona für niemand.

Es lebe das solidarische und rationale, vernunftbasierte Handeln. Gegen den Irrationalismus der Bundesregierung, der Landesregierungen und weiter Teile der Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene, die aus der NATO austreten wollen und fantasieren, WTC7 sei gesprengt worden. Nieder mit solchem Schwachsinn!

Eine ganz breite Schneise der Freiheit und Vernunft schlagen in den Wald des Wahnsinns, des Irrationalismus und der Zeugen Coronas und ZeroCovid-Faschos.

Keine Impfpflicht, Kampf dem Irrationalismus der Politik und Kritik der Querfront aus „Querdenkern“, Islamisten, Antisemiten und NATO-Feinden

Von Dr. phil. Clemens Heni, 4. Januar 2022

Dieser Text wird Ihnen und euch zeigen, dass sowohl die Politik der Bundesregierung, der 16 Landesregierungen, von Krankenhausgesellschaften und die ganze ZeroCovid-Panikindustrie irrational und demokratiefeindlich sind und dass weiteste Teile der Kritiker*innen-Szene der Coronapolitik von Antisemitismus, linkem Verschwörungswahnsinn, rechten Agitatoren und nicht zuletzt islamistischen und antizionistischen, israelfeindlichen Personen und Gruppen dominiert sind. Das heißt nicht, dass alle Zehntausenden Demonstrierenden, die aktuell alle paar Tage (!) auf die Straße gehen, Spinner sind – aber jene, die als Wortführer bekannt sind, nehmen wir Ballweg von Querdenken oder Wodarg, die sind mit diesen üblen Kreisen, auf die ich weiter unten näher eingehen werde und schon oft eingegangen bin, ganz eng verbunden.

 

Das Ende des Jahres in Schweden zu verbringen war die beste Idee. 2021, das schrecklichste Jahr in der Geschichte der BRD nach 2020, nicht in diesem irrationalen Land voller totalitärer Charaktere und brutaler Politiker*innen und Journalist*innen zu beenden, war traumhaft. Und sodann das neue Jahr 2022 in einer Demokratie wie Schweden zu beginnen, macht Hoffnung. Schweden war ja Ende 2021 das einzige verbliebene Land in der EU, wo man sich relativ frei bewegen konnte. Ohne Maske zum Bäcker, keine Kontrollen in Restaurants und Cafés und intellektuell inspirierende Museums-Besuche für alle Menschen, das gab es am 30. Dezember 2021 nur in Schweden. Selbst das hirnlose „Freitesten“ am Ende des Urlaubs in Trelleborg lief maskenfrei ab – die meisten Deppen hatten zwar eine auf, aber die Testerin nur manchmal und sie monierte mein maskenfreies Gesicht überhaupt nicht, wobei das Rumstochern in der Nase mit einer ätzenden Tinktur nicht nur eklig, sondern auch schmerzhaft ist. Dabei gibt es auch Selbsttests, wo man ohne eine so ätzende Tinktur sich so ein Stäbchen in den vorderen Teil des Mundes, die Schleimhaut schiebt – so einen Test gab es in Niedersachsen an der Elbe zum „Freitesten“ auf dem Weg nach Schweden, das diese sinnfreie Regelung Ende 2021 eingeführt hat und sicher auch bald wieder abschaffen wird. Auf der Fähre von Stena Line galt auch eine Maskenpflicht – daran hab ich mich keine Sekunde gehalten und auch das Personal monierte das nicht einmal, zumal die Verkäufer*innen im Restaurant waren selbst alle ganz nackt im Gesicht und sehr freundlich.

Und man merkt, wie wichtig soziale Interaktion ist, allein das Beobachten von anderen Leuten im Café in Lund, der alten Universitätsstadt unweit von Malmö, das Zuhören bei den englischen Gesprächen von Studierenden zeigt: es gibt noch Leben, es gibt noch Diskussionen, auch wenn die sich um die wahnwitzigen 2G-Uniregeln in Deutschland oder Österreich drehten und die paar Studis aus Österreich bzw. Deutschland offenkundig glücklich waren, gerade in Lund zu studieren.

Sich in jedem Laden, jedem Bahnhof, jedem Bus, jedem Restaurant frei bewegen zu können, das hat was Befreiendes, Natürliches, ‚Normales‘. Das alte normal ist dort das neue normal – keine Selektion von Menschen nach dem Impfstatus. Jedenfalls fast. Denn auch in Kinos und Theatern herrscht seit wenigen Wochen in Schweden jetzt die Impf-Apartheid, da das Absurdeste aus dem übergroßen Nachbarn Deutschland für die Elite in Schweden immer noch angesagt ist. Auch die Polizisten am Hauptbahnhof in Malmö plauderten am 31.12. entspannt mit dem Pizzabäcker und hielten keinen Abstand und konnten das Wort Maske nicht mal auf Schwedisch buchstabieren.

Und doch war der Islamismus an Silvester in Malmö ein Thema – eine sehr große Zahl an jungen verschleierten Frauen und Mädchen sowie deren Männer, Väter, Brüder etc. war in Malmö am Silvesterstabend auffallend. Man konnte sich fast in Berlin-Neukölln wähnen, wären sie nicht so abstandslos und ausgelassen gewesen. Das Kopftuch saß genauso bescheuert islamistisch wie im Wedding oder eben in Neukölln und Kreuzberg oder Duisburg-Marxloh.

Dass Schweden jetzt in einigen Bereichen wie Kinos oder Theatern so epidemiologisch hirnrissige und von keinem seriösen Gericht zu akzeptierende Beschränkungen macht, das ist erschütternd. Denn seit Juni 2021 stirbt so gut wie kein Mensch mehr in Schweden an oder mit Covid-19. Am 29. Dezember 2021 waren es 3 (drei) Tote am Tag im 7-Tagesschnitt. Am 29. Dezember 2020 waren es noch 95 Tote an oder mit Covid-19 in Schweden gewesen. Also hat das schwedische Modell des sanften Intervenierens, des Vertrauens auf die Verantwortlichkeit der Menschen komplett Erfolg gehabt. Warum sehen das die Verantwortlichen nicht und drehen durch und lassen Ungeimpfte nicht in Kinos und Theater? Wie gesagt, kein seriöses Gericht würde das für rechtens erklären. Da es die Regel aber gibt, kann es in Schweden keine seriösen Gerichte mehr geben. Bitter.

Dabei zeigt diese Tabelle hier, dass die Todeszahlen in Schweden in 2020 und 2021 so niedrig waren wie selten in den letzten Jahren – und das ohne Lockdowns, ohne jede Maskenpflicht, ohne Schulschließungen (nur Klassen der Oberstufe waren eine kurze Zeit geschlossen). Ohne Panikindustrie hat Schweden die Krise überstanden:

Während die Weltgesundheitsorganisation ganz klar sagt, dass die Booster-Impfung primär oder nur für besonders gefährdete Gruppen Schutz bieten könne – weil ja die eigentliche „Impfung“ offenbar fast gar nichts bewirkt, WAS für ein „Impfstoff“ soll das sein, der erst nach 3 oder in Israel 4 Dosen wirkt, wo zuvor von einem kompletten Schutz nach 2 Dosen (oder einer, je nach Impfstoff) ausgegangen wurde -, wird das in Deutschland ignoriert.

Jedenfalls hält sich z.B. die baden-württembergische Landesregierung sowie die Ständige Impfkommission (Stiko) nicht an die internationalen Vorgaben der WHO, sondern setzt Booster-Impfungen nach 3 Monaten für alle Menschen über 18 fest. Das hat mit Epidemiologie oder Gesundheitsschutz gar nichts, mit totalitärem, panischem, irrationalem Handeln und einer Gesundheits-Diktatur sehr viel zu tun:

Wie irrational die Empfehlung einer Booster-Impfung im Kretschmann-Land nach 3 Monaten ist, zeigt die offizielle Seite der Deutschen Bundesregierung, die erst nach 6 Monaten eine solche Booster-Impfung vorschlägt, was den ganzen Booster-Wahn nicht weniger medizinisch fragwürdig, sinnlos und willkürlich macht.

Weltweit gibt es aktuell nur halb so viele Tote „an“ oder doch nur „mit“ Covid-19 wie vor einem Jahr (5823 am 2.1.2022 zu 11.906 am 2.1.2021).

In Deutschland sinken die Zahlen der Toten „an“ oder „mit“ Corona seit Mitte Dezember (Peak am 14.12.2021 mit 401 Toten) auf aktuell 257 – das sind fast drei Mal weniger als noch vor einem Jahr (674 am 2.1.2021). Da würde jede seriöse Politikerin sagen: „Super, es gibt viel weniger Tote an oder doch nur mit Covid-19. Corona hat sich abgeschwächt. Hören wir mit dem Schwachsinn der Maßnahmen endlich auf!“

Aber was sagen sie? Mehr Booster, schnellerer Booster, tieferer Booster, die Impfung bringt gar nichts, einfach gar nichts, daher Booster, FFP2, Abstand, keine Fans im Fußballstadion oder bei der Vierschanzentournee, Impf-Apartheid in Restaurants, Bibliotheken, Krankenhäusern und so weiter und so fort. Es handelt sich um eine Form des Irrationalismus und Wahns wie wir ihn sonst von Verschwörungswahnwichteln kennen, die glauben, Gebäude des World Trade Centers  in New York City seien gesprengt worden und nicht etwa durch massivste Schäden durch den Einschlag der zwei Flugzeuge zum Einsturz gebracht worden, wie es der Wahrheit entspricht. Insofern stehen sich die Bundes- und Landesregierungen, die Stiko, das RKI und weite Teile der Protagonist*innen der Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene in Sachen Irrationalismus und Unwissenschaftlichkeit – nicht unbedingt alle jene Zehntausenden, die jetzt wöchentlich auf die Straße gehen! – in nichts nach.

In England wird ganz offiziell von der britischen Regierung in London davon gesprochen, dass nur 17 Prozent aller angeblichen Corona-Fälle in Krankenhäusern aktuell wegen Corona dort liegen – 83 Prozent liegen dort nur mit einem völlig sinn- und aussagelosen positiven Coronatest:

Mitte November hatten die Bundesregierung und die Bundesländer in einem nicht von der Verfassung bzw. dem Grundgesetz vorgesehenen „Bund-Länder-Treffen“ beschlossen, dass ab einer Hospitalisierungsinzidenz von 3 – ein völlig willkürlicher Wert – eine ebenso willkürliche und die Impf-Apartheid festzurrende 2G-Regel gelten soll.

Offenkundig glaubt nicht ein Geimpfter an die Wirkung der Impfung, kein Geboosterter fühlt sich sicher. Sonst müssten doch alle Maßnahmen sofort aufhören, weil die Nicht-Geimpften haben selbst entschieden, nicht geimpft werden zu wollen. Die Krankenhäuser sind wie schon 2020 nicht ansatzweise überfüllt. Es gibt keine Krise. Es gibt nur die Panikindustrie und die totalitäre Fantasie in Deutschland und Österreich, den NS-Nachfolgestaaten (die DDR gibt es nicht mehr), nach einer Impfpflicht. Von heute auf morgen wurden im März 2020 alle Errungenschaften von 1968 über Bord geworfen, und das vorneweg von den Linken: Antiautoritäre Kritik, Kritik am Establishment, Kritik am Staat und am Kapitalismus, Schutz von Minderheiten, Vielfalt oder die Einhaltung von Menschen- und Grundrechten. All das, was sich die 68er auf die Fahnen geschrieben haben – neben viel Blödsinn wie Antiamerikanismus (der von Kritik am Vietnamkritik zu unterscheiden wäre) und Antizionismus und ein Nicht-Thematisieren oder postkoloniales Universalisieren (wie bei der Leopoldina oder bei Corodok) und somit Derealisieren von Antisemitismus und Auschwitz. Der Antizionismus der 68er ist geblieben und das gerade bei den Kritiker*innen der Coronapolitik, wie wir gleich noch sehen werden.

Also: die Hospitalisierung ist seit Dezember im Sinkflug und der Beschluss von Mitte November würde heißen, dass fast nirgendwo 2G gilt. Nur: niemand hält sich an diesen Beschluss, wie gestern die Bild-Zeitung (Bild+) berichtete.

Aktuell liegen in fast ganz Deutschland die Hospitalisierungsinzidenzen unter 3, in Niedersachsen sogar bei nur 1,6. Erst ab „3“ darf es Maßnahmen geben, so vor wenigen Wochen diese ominöse Bund-Länder-Runde. Doch niemand hält sich daran. Wer soll da die Politik jemals wieder ernst nehmen? Wer?

Also dürfte in Hannover wie Niedersachsen mit einer Hospitalisierungsinzidenz von 1,6 – wobei ein Großteil gar nicht wegen, sondern nur mit Corona dort liegen dürfte, wie in England – überhaupt keine totalitäre Maßnahme wie 2G oder 2G+ gelten. Doch die Politik kümmert sich einen Dreck um ihre Zusagen von gestern (die schon irrational waren, aber jetzt sind sie noch irrationaler):

Als ehemaliger wissenschaftlicher Mitarbeiter der Universität Hannover kenne ich mich in Niedersachsen natürlich aus.

So kann ich z.B. in die Cafeteria in meinem Lieblingskrankenhaus, dem „Clemi“ in Hannover – als selbst denkender Mensch, der sich keiner Gentherapie unterzogen hat -, aktuell nicht hinein:

Wir wissen von amerikanischen Studien, dass Geimpfte exakt so lange und intensiv infektiös sein können wie Ungeimpfte. Wer somit als Oberarzt, als BWL-Krankenhausleitung, als Oberschwester oder Stationsärztin so eine Regel umsetzt, handelt gegen jede epidemiologische Logik und gegen jeden Grundsatz einer Demokratie: Gleichheit vor dem Gesetz. Für diese Existenzen sind nicht alle Menschen gleich. Wer würde solche Menschen, die solche Regeln aufstellen und befolgen, nicht als kriminell bezeichnen und als Verfassungsfeinde?

Wer soll diese Menschen in der Politik, die sich an die eigenen Regeln nicht halten (als ob das was Neues wäre, klar) und jene Mediziner*innen oder Verwaltungsdeppen je wieder ernst nehmen, nach der Krise? Wer?

Auch die Amerika Gedenkbibliothek (AGB) und Berliner Stadtbibliothek setzt die totalitäre Impf-Apartheid rigoros und kompromisslos um:

Dabei ist es sogar so, dass Geimpfte Covid und zumal das mega harmlose Omikron besonders anzuziehen scheinen:

Die Politik hat sich seit März 2020 so dermaßen in ihr irrationales, unwissenschaftliches und von der Empirie widerlegtes Panik-Narrativ verfangen, dass sie da nicht mehr rauskommt. Olaf Scholz müsste zugeben, irrational gehandelt und maßlos übertrieben zu haben, was die Gefahr von Corona betrifft.

Jüngst machte mich ein linker Freund auf einen sehr problematischen „Krefelder Appell 2021“ von November letzten Jahres aufmerksam. Darin wenden sich gut 120 Erstunterzeichner*innen und mehrere Tausende weitere Unterstützer*innen gegen die NATO (!), fordern einen Abzug aller ausländischen Truppen aus Deutschland (!) und sie wenden sich gegen die Coronapolitik.

Der ganze Wahn dieses Appells zeigt sich in diesem Satz:

Es sind die gleichen Kräfte, die hinter den verschiedenen Formen von Krieg stehen. Ein Beispiel: einer der Drahtzieher der Operation 9/11 und des nachfolgenden “Kriegs gegen den Terror”, Ex-US-Verteidigungsminister Donald Rumsfeld, war Aufsichtsratsvorsitzender und Aktionär des Pharma-Unternehmens Gilead Sciences, das im Jahr 2005 mit Tamiflu aus der Angst vor der Vogelgrippe seinen Profit schlug.

Da wird nicht nur der 11. September 2001 in seinem islamistischen Charakter geleugnet, sondern in antiamerikanisch-antiimperialistischer Diktion auch gleich ein Böser gefunden, der ein „Drahtzieher“ einer Verschwörung – „Operation 9/11“ – gewesen sein soll. Mit Menschen, die so etwas unterzeichnen, ist jede Diskussion unmöglich, sie sind für die Demokratie und eine linke Kritik an Deutschland verloren. Ja, mehr noch, es handelt sich offenkundig um extrem deutschnationale Persönchen, die bestimmte Nicht-Deutsche ausweisen wollen und zwar alle nicht-deutschen Soldatinnen und Soldaten bzw. Truppen:

Die Unterzeichnerinnen und Unterzeichner dieser Erklärung fordern daher – insbesondere von der deutschen Bundesregierung – sich von einer Politik der Kriege abzuwenden. Es gilt, den Kriegstreibern in den Arm zu fallen. Alle Mitbürgerinnen und Mitbürger werden aufgerufen, diesen Appell zu unterstützen, um durch unablässigen und wachsenden Druck der öffentlichen Meinung eine Politik herbeizuführen,

  • die es nicht zulässt, dass das US-Imperium inkl. Deutschland und der anderen NATO-Staaten die Welt weiter mit Kriegen überzieht,
  • die zu Frieden und Freundschaft mit allen Staaten bzw. Völkern der Welt führt,
  • die US- und NATO-Truppen verbannt – aus Deutschland mit 2-Jahresfrist durch Kündigung des Truppenstationierungsvertrags,
  • die zum Austritt aus der NATO führt – in allen NATO-Staaten mit 1-Jahresfrist durch Kündigung des NATO-Vertrags,
  • die sich verweigert, unter dem Deckmantel der Pandemie-Bekämpfung Milliarden Menschenleben zu gefährden und die Überlebenden einer Totalkontrolle zu unterwerfen,
  • die der Maxime folgt: Nicht Einschränkung, sondern Sicherung und Erweiterung der demokratischen Grundrechte ist das Gebot der Stunde.

Zu den Erstunterzeichnern gehören der Arzt Wolfgang Wodarg, den ich anfangs im Frühjahr 2020 auch für seriös gehalten habe, der aber jetzt zeigt, für was für einen Irrationalismus und politisch höchst problematische Ideologien wie den NATO-Austritt er steht. Dazu kommen der verschwörungsideologische Bestsellerautor Mathias Bröckers, der 9/11 Verschwörungsagitator Daniele Ganser, Vertreter*innen vom „Demokratischen Widerstand“, dem „Freidenker-Verband“, der krass anti-israelischen Seite „Arbeiterfotografie“. Besonders schockierend ist die Unterschrift von Yavuz Özoguz vom „Muslim Markt“,

über die islamistische Seite Muslim-Markt und deren Antisemitismus habe ich schon vor bald 20 Jahren (u.a. in den Gewerkschaftlichen Monatsheften) publiziert (September 2002):

Die Nachfolgezeitschrift der Gewerkschaftlichen Monatshefte „Gegenblende“ hat – das nur am Rande, obwohl es im Zentrum stehen sollte – aktuell einen Text, der zeigt, wie wenig die BRD für den öffentlichen Dienst an Geld ausgibt – so wenig wie kein anderes Land in Europa bzw. der EU (nur das kleine Irland ist noch desolater): Deutschland gibt nur 8,5 Prozent des Bruttoinlandsproduktes für den Öffentlichen Dienst aus, in Dänemark sind es 15,4 Prozent, in Schweden 13,1 und in Frankreich 13,3 Prozent:

2012 schrieb die Jüdische Allgemeine über einen Besuch von Özoguz und einer Reisegruppe beim Holocaustleugner Mahmud Ahmadinedschad, der Israel zerstören möchte:

Yavuz Özoguz ist empört, dass die »Zionisten aus allen Rohren ihrer verkommenen Seelen Feuer spucken«. Und das nur, weil der Betreiber des Internetportals Muslim-Markt und Chef der Gruppe »Islamischer Weg« eine harmlose Pilgerfahrt nach Teheran organisiert hat, die durch eine 90-minütige Privataudienz bei Mahmud Ahmadinedschad ihre Krönung erhielt.

Zu Özoguz’ bizarrer Reisegruppe, die Irans Präsident die Hand schütteln durfte, gehörten der FDP-Politiker Claus Hübscher. Auch der Autor Gerhard Wisnewski, der sowohl beim Anschlag 2001 auf das World Trade Center als auch beim Untergang der Titanic 1912 Verschwörungen wittert, war dabei, wie auch das Kölner Paar Anneliese Fikentscher und Andreas Neumann von der Kölner »Arbeiterfotografie«. Mit von der Partie auch der Publizist Jürgen Elsässer, vor Jahren gelegentlich Autor dieser Zeitung, der inzwischen an einer »Volksinitiative gegen das Finanzkapital« arbeitet und gegen »Zionistenfreunde« wettert.

Fikentscher und Neumann sind jetzt beim „Krefelder Appell 2021“ gegen die NATO und die Coronapolitik mit dabei. Offenkundig haben Ballweg, Wodarg oder der emeritierte Professor für Psychologie an der FU Berlin Klaus-Jürgen Bruder kein Problem mit diesen Typen, die zum „Tee beim Diktatur“ im Iran waren:

Im Oktober 2008 demonstrierte ich mit 6000-10.000 Israelfreund*innen und Islamismus-Gegner*innen in New York City gegen den Auftritt von Ahmadinedschad vor der UN Generalversammlung am darauf folgenden Tag und habe das in einem Text nach seiner Rede aufgeschrieben:

Abschließend gilt es die Rede von Irans Präsident Ahmadinejad vor der 63. Generalversammlung der Vereinten Nationen in New York City einen Tag nach unserer Demonstration, also am 23. September 2008, wörtlich und ernst zu nehmen. Er spricht mit keiner Silbe vom Staat Israel. „Zionists“ sind seine Feinde, wenn er sie „Zionist murderers“ diffamiert, die Aggression Russlands in Georgien als eigentlich von der NATO und der hinter ihr stehenden „Zionists“ sieht, und natürlich werden die „Zionists“ ihrer imaginierte Rolle als „dominating an important portion of the financial and monetary centers as well as the political decision-making centers of some European countries and the US“ geziehen, schließlich hetzt er gegen ein „Zionist network“ bzw. „Zionist regime“. Juden sind für Ahmadinejad wie schon für die Deutschen im Nationalsozialismus – hier trifft der Vergleich offenkundig zu – Zionisten und umgekehrt. Jeder Jude ein Zionist = Feind, überall.

Schon damals übrigens war ich ein Habermas-Kritiker, was sich jetzt angesichts von Habermas‘ Coronawahn noch verschärft hat:

Wenn jede europäische Hauptstadt auch nur die Hälfte der Teilnehmer der New Yorker Demonstration von womöglich 10.000 hätte, wäre der Forderung nach einem „Stop Iran now“ womöglich weit mehr Nachdruck verliehen. Schließlich geht es darum, Israel, das auf sich allein gestellt scheint, den Rücken frei zu halten.

Links, liberal, weltoffen, gottlos sein (also anti-Habermas, der gestern in YALE sprach), besten New York City Punk-Rock hörend, anarchistisch, selbst Mozart spielend, kommunistisch agitierend, ohne Ressentiments gegen Neocons sein und John McCain/Sarah Palin wählen, also gemeinsam gegen Antisemitismus und für Israel? Geht das überhaupt? Können wir das? Können da auch Obama-Fans mitmachen? Können wir denn im Ernst im 21. Jahrhundert, nach Posthistoire, Postmoderne, Postzionismus Zionisten sein, gar nicht-jüdische? Wirtschaftskrise hin oder her, Lösungen hat eh kein Mensch in Aussicht und das wäre auch lächerlich. Nein: Angesichts der unglaublichen Drohungen gegen die Zionisten – „den Juden“ an und für sich – durch den Iran, hier in New York City, quasi vor meiner Haustür, müssen wir das, Zionist sein. Können wir, Republicans, liberals, left-wingers und selbst womöglich Obama-Fans, also wirklich gegen Antisemitismus/Antizionismus und gegen Islamfaschismus sein? Kompromisslos?

„Yes, we can“!

Soviel zur Kritik an der antizionistischen „Arbeiterfotografie“. Bengt Kiene von #allesdichtmachen ist auch mit dabei beim Krefelder Appell 2021, ebenso wie Berliner „Kommunarden“, der Publizist Milosz Matuschek, der für einen Israelboykott und für BDS sich einsetzende Suhrkamp-Autor und Professor Georg Meggle, die Seite „Free21“, die fantasiert, das World Trade Center WTC7 sei am 11. September 2001 „gesprengt“ worden, dazu „Mütter gegen den Krieg“, die offenbar nie auf die Idee kommen, dass der erste Schritt in die richtige Richtung gegen Krieg jener gewesen wäre, erst gar keine zudem deutschnationale und antiamerikanische Mutter zu werden (siehe grundsätzlich „Das Untier“ von Ulrich Horstmann), dazu natürlich die „Free Assange“ Bewegungsleute, der Musiker Wojna von der „Bandbreite“, die schon bei der Anti-Zensur-Koalition des Sektenführers Ivo Sasek aufgetreten sind, der später auch Holocaustleugner*innen Platz bot, bis hin zu Claudia von Werlhof und der „Planetaren Bewegung für Mutter Erde“, die wir damals an der Uni noch als Feministin und Kritikerin des Patriarchats rezipiert hatten, ohne esoterischen Plumquatsch.

Zur „Bandbreite“ schreibt der Publizist Martin Wassermann 2010 („Urin statt Bier“), der auch in einem Radiointerview diese Band analysierte:

In diesem Jahr möchte auch eine Gruppe am Weltmeisterschaftsgeschäft partizipieren, die bisher nicht durch übergroße Liebe zum Ball aufgefallen ist. Es handelt sich um die Band Die Bandbreite aus Duisburg, die in der Vergangenheit trotz verschwörungstheoretischer und sexistischer Texte auch auf linken Veranstaltungen auftreten durfte. Marcel »Wojna« Wojnarowicz und DJ Torben Pape versuchen, vom nationalen Hype rund um die Weltmeisterschaft zu profitieren. Hatte die Musikgruppe noch 2006 »Du bist nicht artig und jetzt kommt deine Strafe, du kannst nicht erwarten, dass ich zärtlich mit dir schlafe« gereimt, ist es dieses Jahr Deutschland, dem die Band mit einem Lied samt dazugehörigem Video huldigt.
»Weltmeister (Ja wat denn)« lautet der Titel der »Partykracher-EP«, den Die Bandbreite im vorigen Monat herausgebracht hat. Musikalisch versucht man sich nun an einer Art Ballermann-Techno in Schwarz-Rot-Gold.

Ein weiterer Erstunterzeichner des Krefelder Appells 2021 ist Rudolph Bauer. Über ihn schrieb 2013 der antifaschistische Publizist Anton Maegerle in seinem Buch „Vom Obersalzberg bis zum NSU“, das in meinem Verlag Edition Critic erschien:

Die junge Welt (jW) veröffentlichte Ende Januar eine überaus wohlmeinende Rezension des Buches Wer rettet Israel – Ein Staat am Scheideweg des Journalisten Arn Strohmeyer. Strohmeyer, ehemals Leiter des Politikressorts der Lokalzeitung Bremer Nachrichten, beschäftigt sich nach seiner Pensionierung schwerpunktmäßig mit dem Nahen Osten. Erstveröffentlicht wurde die Besprechung im Frühjahr 2011 auf der Internetseite des Landesverbandes Bremen der Partei Die Linke. In der Rezension, die eine Gleichsetzung von Israel und NS-Deutschland beschwört, heißt es:

„Da die kolonialistische und nationalistische Landnahme den Protest der palästinensischen Bewohner herausforderte, diente und dient deren Widerstand (den Israelis) zusätzlich – neben den Mythen – zur Rechtfertigung von Diskriminierung, Unrecht, Vertreibung, Überfällen, Massakern, Gefangennahmen, Folter und Kriegen aller Art.“

Der Rezensent Rudolph Bauer, ehemaliger Bremer Professor für Sozialpädagogik, urteilte, Strohmeyer könne Israel in „wohlbegründeter Weise“ sowohl Apartheid, Rassismus als auch „ethnische Säuberung“ vorwerfen. Fakt ist, dass der Kampfbegriff „Apartheid“ von palästinensischen Lobby-Gruppen seit Jahren bewusst in die Medien getragen wird, um Israel mit dem Südafrika der Rassentrennung gleichzusetzen und sich selbst als hilflose Opfer einer übermächtigen Despotie zu stili­sier­en. Ziel der Israelis, die laut Bauer keinen Frieden wollen, sei es „schlecht­hin“, den

„Widerstand der in Gaza und den besetzten Gebieten noch vorhandenen palästinensischen Bewohner zu brechen bzw. sie weitestgehend durch jüdische zu ersetzen.“

Dies soll

„mit den Mitteln und Folgen von Diskriminierung, bürokratischer Schikane, Mißhandlung, Erschwerung der Lebensbedingungen, wirtschaftlichen Boykottmaßnahmen, territorialer Verdrängung, Einsperrung, Vertreibung und Tötungen aller Art“

erreicht werden. Tatsächlich sind laut Angaben des Palästinensischen Büros für Statistik (PCBS) über 14 Prozent der Palästinenser bei einem israelischen Unternehmen angestellt.

Sie verdienten dabei doppelt so viel wie sie bei einem palästinensischen Arbeitgeber verdienen würden. Mehr als 25.000 Palästinenser arbeiten in israelischen Siedlungen, und bis zu 100.000 Palästinenser sind von diesen Arbeitsplätzen sowie den verdienten Löhnen abhängig.

Den absoluten Tiefpunkt erreicht Bauers antisemitische Rezension mit der rhetorischen Frage:

„Werden die Wannsee-Beschlüsse erst jetzt vollständig grausame Wirklichkeit, indem sich das Handeln deutscher Politik ‚der besonderen historischen Verantwortung Deutschlands für die Sicherheit Israels verpflichtet‘ – einer Sicherheit wohlgemerkt, die allein auf Gewalt, Töten und Waffen beruht und somit ohne menschlich lebbare Perspektive ist?“

Auf der Wannseekonferenz im Januar 1942 kamen Vertreter der NS-Reichsregierung und SS-Behörden zusammen, um den begonnenen Holocaust im Detail zu organisieren und die Kooperation der beteiligten Instanzen zu koordinieren. Strohmeyer wird von Bauer gelobt, da er sich nicht „scheut“, Fragen anzuschneiden, „die fundamental an deutsche Tabus rühren. (…) Das ist verdienstvoll und verdient Achtung.“ Der Rezensent weiter:

„Seine Analyse ist aber auch streitbar und beherzt, weil damit das Licht auf ein anderes Herrenmenschentum geworfen wird, welches ohne arische Vorzeichen gleichfalls die Menschen- und Lebensrechte anderer negiert. Der militante Judaismus der zionistischen Bewegung trägt jedenfalls Herrenmenschenzüge, die – ohne sie denen der Nationalsozialisten gleichsetzen zu wollen – ebenfalls menschenverachtend und gefährlich sind.“

Hinter diesen Zeilen stecke „eindeutig ein antisemitisches Ressentiment“, so Antisemitismusforscher Samuel Salzborn.

„Verschiedene Studien haben ergeben, dass Antisemitismus in allen Schichten und politischen Lagern vertreten ist. Einige Linke sind besonders anfällig, weil sie glauben, dass ihre politische Einstellung sie immun dagegen mache.“

Abrufbar ist Bauers Rezension des Strohmeyer-Buchs aktuell auf den Seiten palaestina-portal.eu und kommunisten-online.de. Der pensionierte Professor Bauer ist Unterzeichner einer sogenannten „Erklärung“ mit dem Titel „Friedens- statt Kriegspolitik im Irankonflikt“. Darin wird unter anderem gefordert, „Sanktionen und Kriegsdrohungen“ gegen den Iran „sofort zu beenden“.

Der Krefelder Appell 2021 ist eine Querfront-Aktion, extreme Rechte wie Vertreter von „Bürger für Frankfurt“ (AfD nah), Linke und Islamisten kooperieren hier.

Da sich die in weiten Teilen selbst irrationalen, verschwörungsideologischen sowie den Islamismus und Antisemitismus wenigstens goutierenden, wenn nicht aktiv unterstützenden Unterzeichner*innen des Krefelder Appells 2021 gegen die NATO und gegen die irrationale Coronapolitik explizit an den Krefelder Appell von 1980 anlehnen

Dieser Aufruf ist initiiert von Mitgliedern der Kampagne “NATO raus – raus aus der NATO” (*) (NATOraus.de),
inspiriert vom “Krefelder Appell” vom 16. November 1980. (hier als Flugblatt)

ist schließlich ein kurzer Rückblick in die frühen 1980er Jahre angebracht.

Der Publizist Wolfgang Pohrt hat die damalige Friedensbewegung in einem Band 1982 analysiert („Ein Volk, ein Reich, ein Frieden“, der schon in der taz 1981 erschien):

Wenn die Atombomben gezündet werden, sind wir tot. Mit den Gegnern der Nachrüstung und der Neutronenbombe aber müssen wir leben. Wenn die Bombe gefallen ist, leidet niemand mehr. Wir leiden – im Atomzeitalter eilen die Kriegsfolgen dem Krieg voraus – an ihren vorweggenommenen Folgeschäden. Danach soll es angeblich singende Küchenschaben mit fünf Köpfen und vier Meter langen Beinen geben. Die Mutationen aber, die uns interessieren, finden vorher statt, und sie sehen ganz anders aus: Man hat eine Friedensbewegung machen wollen, und es wurde eine deutschnationale Erweckungsbewegung daraus.

Zentral ist folgender Gedanke von Pohrt:

Nicht von fremden Mächten, sondern von deutscher Polizei, von der Gestapo und der SS wurden die Menschen, an die wir uns erinnern, ermordet und vertrieben. Im Ausland fanden manche Asyl. Daß wir hier weitgehend unbehelligt leben können, verdanken wir keiner deutschnationalen Souveränität, sondern dem Sieg der Alliierten.

Und im Land von Erbseneintopf und Gulaschkanone, Quarantäne, Ausgangssperre, Impf-Apartheid in allen Restaurants, 9/11-Verschwörungswahnwichteln oder veganen Reichsbürgern ist folgender Gedanke von Pohrt nicht minder hellsichtig gewesen:

In diesem Land ist jede weitere Filiale der McDonald-Hamburger-Kette eine neue Insel der Gastfreundschaft und eine erfreuliche Bereicherung der Eßkultur.

Was heißt das? Es muss weiterhin um eine rationale, demokratische, liberale und linke Kritik der irrationalen, antidemokratischen, illiberalen und antilinken Politik der deutschen Bundesregierung und der 16 Landesregierungen gehen. Es muss weiterhin gegen den Irrationalismus, Antisemitismus, Verschwörungswahn und Pro-Islamismus weiter Teile der führenden Protagonist*innen der Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene gehen.

Dann wird 2022 ein wundervolles Jahr. Corona wird enden, aber wir wissen jetzt, zu was Deutsche wieder fähig sind. Und von daher gilt es gegen die Politik und gegen die Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene einen klaren Kopf zu bewahren. Warum mir das so gut gelingt? Nun, ganz bescheiden mit Harald Schmidt gesagt, der ja wie fast alle großen Denker*innen auch aus dem Landkreis Esslingen stammt:

Ihre Shows waren für die Sender Prestigeprojekte.

Keine Ahnung, ich war einfach der Beste.

Wir dürfen uns nicht im Hotel treffen, weil Sie weder geimpft noch genesen sind.

Dass ich nicht geimpft sei, das behaupten Sie einfach so, und ich lasse das mal so stehen. Mittlerweile habe ich mir eine Olaf-Scholz-Formulierung überlegt: «Ich bin auf einem guten und vernünftigen Weg, 2 G zu erfüllen.» Das lässt alles offen. Mehr möchte ich dazu nicht sagen, sonst gibt’s schnell was auf den Aluhut.

Gott nytt år oder mit Kandinsky, Matisse, Kirchner und maskenfreiem Leben aus Südschweden ein gutes neues Jahr 2022

 

Liebe Leserinnen und Leser,

ich wünsche allen einen guten Rutsch ins Jahr 2022!

Hier in Südschweden ist das Leben völlig anders als in Deutschland. Man kann einkaufen ohne jede Schikane, keine Maskenpflicht nirgends, keine Fragen nach dem Impfstatus und in jedem Restaurant lachen einen die Kellnerinnen und Kellner freundlich an. Besonders toll war ein Gespräch mit einem Mitarbeiter im Moderna Museet Malmö, der sehr rational und mit Empathie die absurde europäische Coronapolitik kritisierte. Ähnlich auch eine dänische Caféhausmitarbeiterin, die in Schweden lebt und so glücklich ist, grade jetzt in Schweden zu leben. Der Museumsmitarbeiter hat aber hellsichtig erkannt, dass auch Schweden jetzt etwas irrationaler wird und sich wie immer an Deutschland und dem dortigen Wahn zu orientieren beginnt. Aber der Alltag ist und bleibt in Schweden masken- und panikfrei. Die Caféhausfrau wunderte sich, warum grade heute so viele deutsche Tourist*innen kamen, sprich: es gibt womöglich nicht wenige, die die Freiheit in Schweden genießen.

Im Museum gab es Bilder von Kirchner („Marzella“), was mit Freud und Nietzsche kulturgeschichtlich kontextualisiert wurde,

zudem Kandinsky, Matisse, einige andere Maler*innen und vor allem eine Sonderausstellung im Erdgeschoss mit Bildern von Bettina Wassermann, kostenlosen Eintritt und viele Besucher*innen, international.

In diesem Sinne: es gibt Hoffnung, auch und gerade für das Jahr 2022.

Gott nytt år oder in linker Tradition: Der Kampf geht weiter.

 

Unweit vom Museum im Fenster eines Hauses:

Und dann in einem Einkaufszentrum in der Sportabteilung das absolute Must für die Zukunft: Airbag für Radfahrer*innen. Eine Kundin, ca. 60 und sportlich, meinte auf die Frage, ob der Blödsinn was bringe, „Ja, das ist super“. Aber dann musste sie doch konzedieren, dass sie zwar einen Airbag hat, er aber einmal aus Versehen aufging und sie einen Unfall machte…. Aber auch das war halt ein Gespräch mit nacktem Gesicht und das war sensationell! Das ist Schweden 2021/22.

Dorothy Thompson (1940) und Peter Viereck (1941) über die deutsche Mentalität oder: Wie viel Romantik steckt in Olaf Scholz?

Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), 26. Dezember 2021

 

Die meisten Menschen laufen eher weg vom Gefängnis und von der Unfreiheit, die Deutschen aber weisen sich lieber selbst präventiv in ein Gefängnis ein, als auf rationale Weise eine Sucht zu behandeln und vor allem ihre individuelle Freiheit zu verteidigen oder zu erkämpfen. Und die dicksten Mauern und best geschmiedeten Gitter haben die deutschen Gefängnisse, die aus Wörtern bestehen.

Das ist im Kern die These von zwei der bedeutendsten Publizist*innen der 1930er und frühen 1940er Jahr in den USA: Dorothy Thompson (1893–1961) aus Lancaster in upstate New York, unweit von Buffalo und ca. 60 Meilen westlich von den Finger Lakes (die man wie den Lake Erie, den Lake Ontario und die Niagara Falls gesehen haben sollte zu Lebzeiten), die legendärste Journalistin in Amerika der ganzen 1930er Jahre, die bis zu 10 Millionen Leser*innen täglich erreichte in Dutzenden Publikationen, die ihre Kommentare und Berichte publizierten, die auf das Titelblatt der „Times“ als quasi einflussreichste Frau (nach Eleanor Roosevelt) kam, eine Thompson, die 1932 Hitler interviewte, ihn lächerlich machte (und unterschätzte) und kritisierte und dafür als erste Auslandskorrespondentin 1934 aus Deutschland verbannt wurde.

Dorothy Thompson hatte einigen Einfluss in den USA, sie war mit Bertolt Brecht, Thomas Mann, Odön von Horváth und Carl Zuckmayer bekannt und mit Letzterem befreundet, einigen konnte sie Stipendien in den USA verschaffen, oder sie nach deren Ankunft in Amerika zeitweise in ihrem Haus, wo sie mit dem ersten Literaturnobelpreisträger der USA (1930) Sinclair Lewis (1885-1951) lebte, behausen. Sie hatte eine lesbische Liebe mit der Schriftstellerin Christa Winsloe (1888–1944). Darüber hinaus jedoch vertrat Thompson eine eher herkömmliche Geschlechter-Vorstellung und sah in reaktionärer Diktion das Frau-Sein wohl doch primär als Mutter-Sein und war 1948 eine Gründerin von W.O.M.A.N – World Organization of Mothers of all Nations. Das mag als Kritik am Staatsversagen von Männern nach 1945 nachvollziehbarer Weise als weibliche Reaktion gemeint gewesen sein. Aber der Kurzschluss, dass Frauen primär Mütter seien oder sein sollten oder nur oder vor allem als solche für Frieden kämpften, was 1948 ein großes Thema war, der ist doch bis heute offenkundig. Dass es zum Frieden beitragen kann, wenn die Welt weniger bevölkert ist, das kam ihr nicht in den Sinn. Aber gleichwohl war Dorothy Thompson eine herausragende Persönlichkeit, vor allem wegen ihrer Analysen zu Deutschland.

Zudem war Thompson trotz aller Kritik an Deutschland, auf die ich unten eingehen werde, eine große Freundin der Deutschen gewesen, ganz unkritisch sah sie gerade während der NS-Zeit immer das „andere Deutschland“, wandte sich gegen den Morgenthau-Plan und die Deindustrialisierung. Sie mochte ihr Deutschland immer noch, sogar nach 1945, einem Land, das ja selbst ein Thomas Mann später nicht mehr sehen konnte und nie mehr in dieses Land zurückkam, wie Marlene Dietrich: „Deutschland? Nie Wieder!“

Dabei sind fast alle jene, die 1989 ff. „Nie wieder Deutschland“ als Parole hatten, mittlerweile regrediert und unterstützen den deutschen Staat in seiner nicht evidenzbasierten und antidemokratischen, panischen wie irrationalen Coronapolitik. Lustig ist, dass der konservative oder liberal-konservative Teil der Coronapolitik-Kritiker-Szene panische Angst davor hat, sein Deutschland zu verlieren:

Der andere bedeutende Publizist, der sich fast zeitgleich wie Thompson mit der deutschen Psyche, Philosophie, Politik, Kultur und Gesellschaft kritisch befasst hat, ist der Student Peter Viereck (1916–2006), über den ich auf Dorothy Thompson stieß. Viereck hat einen lustigen Nachnamen, er gewann 1949 den Pulitzer Preis für Lyrik und war Professor für Geschichte am Mount Holyoke College. Er hat nach 9/11 eine Neuauflage seines Buches „Metapolitics“ mit einem Vorwort angereichert, das sich mit der Gefahr des Islamismus befasst. Er ist der Enkel des Sozialdemokraten Louis Viereck (1851-1922) aus Berlin, der für die SPD im Reichstag saß, wie August Bebel aufgrund der antisozialistischen Gesetze einige Monate ins Gefängnis kam und später in die USA auswanderte. Der Sohn von Louis Viereck und Laura Viereck und Vater von Peter Viereck war George Sylvester Viereck (1884-1962).

Bevor wir uns Thompson und Viereck zuwenden, schauen wir uns an, wie 1934 von einem typischen katholischen Publizisten das „Gemeinwohl“, das Verhältnis von Individuum, Staat und ‚Volksgemeinschaft‘ dargestellt wurde. Von da aus geht es dann zurück zu Adam Müller, Novalis, den Gebrüdern Schlegel und der deutschen Romantik. Dazu werde ich versuchen, einen kurzen Blick auf die Kritik am heutigen deutschen Konservativismus zu werfen, exemplarisch dargestellt bei Ulrich Greiner und der Kritik an ihm von Wolfgang Brosche, und das zumindest in Ansätzen zu kontrastieren mit der Definition von „konservativ“ in den USA im Jahr 1940.

Eine zentrale Frage ist: Woher kommt die deutsche Vorliebe für Prävention und das Einsperren? Können wir das mit Quellen um 1800 und sodann 1940/41 beantworten?

 

In Freiburg im Breisgau gibt es seit 1976 einen „Max-Müller-Steg“. 2010 wurde der Steg für 100.000€ renoviert. Max Müller war ein katholischer Nazi, Heidegger-Schüler, euphorisch-deutscher Publizist beim Bund Neudeutschland und nach 1945 wie selbstverständlich Stadtrat (1956-60) in Freiburg und Professor für Philosophie in München sowie Freiburg. Folgende anti-individualistische Trope könnte von Olaf Scholz, Robert Habeck oder Christian Lindner oder den Zeugen Coronas bei der Zeit, dem Spiegel, der taz, der SZ, der FAZ, ja mittlerweile auch von Konkret, der jungle world, dem Freitag, der Evangelischen und Katholischen Kirche etc. stammen, es ist aber – man merkt es allerdings nur leicht, am Duktus – vom Neudeutschen Max Müller, der 1934 schrieb:

Das Gemeinwohl des deutschen Volkes besteht nicht darin, daß sich jeder Einzelne in der besten körperlichen oder seelischen Verfassung befindet und so in der Erfüllung seiner individuellen Anlagen und Bedürfnisse sich glücklich fühlt. Sondern vielmehr darin, daß das Deutschtum als solches, geformt und getragen von einer starken Gemeinschaft, nach innen hin in allen Gliedern dieser Gemeinschaft wirklich wird, daß dieses deutsche Wesen sich auf allen Lebensgebieten ausprägt und Gestalt erlangt in den Werken und Leistungen der deutschen Menschen.[1]

Das habe ich 2018 in meiner Studie „Der Komplex Antisemitismus“ zitiert und analysiert:

Man kann darin eine Rechtfertigung des blutigen Alltags des Nationalsozialismus wie auch der Konzentrationslager (KZ) sehen, denn es gehe nicht darum, dass „sich jeder Einzelne in der besten körperlichen oder seelischen Verfassung befindet“, sondern um die Stärkung des „Deutschtums“. Ein solches Volk wie das der Deutschen solle auch im Notfall zum eigenen „Untergang“ bereit sein, um das Deutschtum zu retten, was auch Christen eigen sei, wenn das „gloria dei“ nur möglich sei mit dem eigenen Untergang.[2] Ganz nationalsozialistisch gedacht, schreibt Müller von den „drei Schichten des Lebens im Menschen“, dem Menschen als „Exemplar“, als Teil einer „Rasse“ und als „Individuum“.[3] Der „Ständestaat“ sei die einzig sinnvolle, „echte Totalität und Universalität“.[4] Aristoteles wird als Kronzeuge der „Lehre von der Überordnung der Gemeinschaft über den Einzelnen“ herangezogen[5] und jede Staatlichkeit seit dem Ausgang des Mittelalters bis 1914 mehr oder weniger als Teil des Liberalismus verworfen. Als ob das Deutsche Kaiserreich oder die deutschen Länder in dieser Zeitspanne jemals liberal gewesen wären. Nur der Nationalsozialismus sei echte Staatlichkeit:

„Erst in der Staatsentwicklung und im Staatsdenken der neuesten Zeit wird der seit dem Ausgang des Mittelalters bestehende liberale Individualismus all­mäh­l­ich überwunden, und in einem neuen, völkisch fundierten Uni­ver­sa­lis­mus der echte Zusammenhang von Person und Werk im öffent­lich­en Bereich, d.h. der Zu­sammenhang von Volk und Staat wieder echt erkannt und Staat wieder als die Erfüllung bestimmten Volkstums begriffen. Dadurch wird dem Staat seine hohe Würde zurückgegeben und er dennoch an das Wesen des Men­schen, die ihn aufbauen, unlöslich normativ gebunden. (…) Der völkische Staat will seiner Idee nach keine grenzenlose Machtsteigerung, weil er von seinem Staatsbegriff aus die Berechtigung der anderen Staaten in der Erfüllung und Formung des ihnen zugeordneten Volkstums anerkennt.“[6]

Der Romantiker Adam Müller von Nitterdorf wiederum wird als Vordenker dieser „gerechten Ordnung der Staaten“ erwähnt.

 

Und jetzt lese ich wieder in „Metapolitics. From Wagner and the German Romantics to Hitler“ (1941) von Peter Viereck (1916–2006) und finde folgende Passage unten auf Seite 32 und dann auf Seite 33 oben:

Nun ist der Kanzler natürlich ein ‚Linker‘, ein ganz normaler Deutscher und ganz sicher gegen Antisemitismus, wie alle Deutschen und die „Guten“, das ist klar. Aber das sagt gar nichts aus über die tief sedimentierten Ideologeme, die wir alle in uns haben, die deutschen Traditionen, die wir alle zu beackern haben, wenn wir denn merken, dass es da etwas zu beackern gibt und Instrumente haben, die zu einer solche Bearbeitung dienlich sein könnten. Um es vorweg zu nehmen: die Idee, dass wir „noch nicht lebten“ und die große Erlösung erst noch kommen müsse, die ist der deutschen Romantik so gemein wie Marx, dem Marxismus oder den Antideutschen (bis März 2020, jetzt haben viele ihr Heil in der Impfung gefunden, für alle Zeiten, die neue deutsche Volksgemeinschaft der Antifa, SPD, Grünen, weiten Teilen der FDP, fast der ganzen CDU/CSU und fast der gesamten kulturellen und politischen Elite). Aber selbst „wir“ Kritiker*innen, so wir links dachten und immer noch denken, tragen das schwere Gepäck der deutschen Romantik mit uns herum. Ich muss mich fragen, ob das weiter unten Stehende von Dorothy Thompson und Peter Viereck auch meine politische und intellektuelle Sozialisation geprägt hat.

Daher stellt sich die Frage: gibt es eine Kritik an den deutschen Zuständen und der Fantasie, dass am „deutschen Wesen die Welt genesen“ soll, die es eben gerade auch und vor allem zuerst von Leuten gab, die wir irgendwie schnucklig, verträumt, herzig oder begeisternd fanden und lasen und rezipieren oder zu rezitieren hatten und haben in der Schule, im Bildungsbürgerhaushalt, und im Studium und bei kulturellen wie politischen Veranstaltungen in ganz unterschiedlichen rationalisierten Formen goutierten? Liegt darin ein Schlüssel zum Verständnis, warum gerade und vorneweg die Linken und Liberalen wie Jürgen Habermas so an vorderster Front stehen bei den Zeugen Coronas, der Coronareligion, die mit einem gezielten Schutz der Vulnerablen so viel zu tun hat wie die Stellungnahmen des Robert Koch-Instituts (RKI) mit Verhältnismäßigkeit, Public Health und einer demokratischen und rationalen Analyse, nämlich so gut wie nichts? Wenn aus der ach-so-staatskritischen Antifa, aus der ich selbst komme, jetzt Staatsfetischist*innen und Impf- wie BigPharma-Fanatiker*innen werden, die keinen Bezug mehr zur Realität haben, was hat das dann mit mir und den deutschen Traditionslinien zu schaffen, die Peter Viereck unter anderem an Adam Müller und dessen Staatsidee festmacht, derzufolge die Individuen ihre Freiheiten aufzugeben haben für das „sich entwickelnde Ganze“, wie oben zitiert?

Ich schrieb 2018 zu Adam Müller, ohne zu ahnen, dass ich in einer Pandemie wenige Jahre später auf ihn zurückkommen sollte:

Als ich im März 2018 im offenen Magazin der FU Berlin Bücher auslieh, entdeckte ich unter den Neu­an­schaffungen des Jahres 2018 ein Werk von Adam Müller. Das Buch steht da einfach so, die Studierenden könnten denken, es sei vielleicht ein wichtiges Buch, neu angeschafft 2018. Wer war dieser Adam Müller? Die Literaturwissenschaftlerin Susanna Moßmann, die sich Mitte der 1990er Jahre mit der christlich-deutschen Tischgesellschaft befasste, kritisiert nam­ent­lich den Antisemitismus dieses so legen­dären und für die deutsche Rom­an­tik maßgeblichen Zirkels. In seiner „letzten Rede als Sprecher der Ge­sellschaft am 18. Juni 1811“ sagte Adam Müller:

„Wir führen Krieg […] gegen die Juden, gegen ein Gezücht, welches mit wunderbarer Frechheit ohne Beruf, ohne Talent, mit wenig Muth und noch weniger Ehre, mit bebendem Herzen und unruhigen Fußsohlen, wie Moses ihnen prophezeit hat, sich in den Staat, in die Wissenschaft, in die Kunst, in die Gesellschaft […] einzuschleichen, einzudrängen, einzuzwängen bemüht ist. Vom Staat, von der Wissenschaft und von der Kunst es zurückzuweisen, stehet nicht in unsrer Macht; aber vom Hufeisen dieses Tisches es zu verbannen, das steht nicht blos in unsrer Gewalt, sondern halten wir für unsre Pflicht.“[7]

Wie weit ist es von hier zum „Stürmer“ des Nationalsozialismus? Wie weit ist es zum Sänger Heino und seinem Geschenk einer Platte mit dem Lied „Wenn alle untreu werden“ von Max von Schenkendorf von 1814 an die „Heimat“-Ministerin des Landes Nordrhein-Westfalen, Ina Scharrenbach (CDU), im März 2018?[8] Max von Schenkendorf hatte dieses Lied dem berüchtigten „Turnvater“ Jahn gewidmet, der 1810 mit seinem Buch „deut­sches Volkstum“ den völkischen Ton vorgegeben hatte. Am 10. Dezember 1933 wurde unter Absingen des, auch heute noch von Heino in allen drei Strophen geliebten, Deut­sch­land­liedes (und des Horst-Wessel-Liedes) in Koblenz am Rhein der 150. Geburtstag Schenkendorfs von NSDAP-Kreisleiter Rudolf Klaeber und anderen ge­fei­ert.[9] Neben seiner deutsch-nationalen Positionierung kennzeichnen solche Auslassungen wie zu dieser allzu deutschen Tisch­ge­sell­schaft, zum antisemitischen Kern der deutschen Romantik, zu Heideggers antijüdischer wie genuin nationalsozialistischer ‚Philosophie‘[10] das Werk des Ex-K-Gruppen-Manns (KPD/AO) Rüdiger Safranski. Seinen autoritären Charakter – in seiner Dissertation 1976 an der Freien Universität Berlin (FU) war er strammer Anhänger des Marxismus-Leninismus[11] – konnte er mühelos von der K-Gruppen-Zeit in die heutige nationalistische Zeit des stolzdeutschen Wahnsinns mitnehmen.

Wie rechts diese Zeiten heute sind, zeigt eine Verteidigung Tellkamps, Safranskis und deren Kameraden und Kameradinnen durch den Ex-Feuill­e­­ton­chef der Zeit, Ulrich Greiner:[12] Keine der Äußerungen Tellkamps bei seinem Auftritt in Dresden sei „skandalös“ gewesen. Es sei erforderlich, „einander aufmerksam zuzuhören“. Greiner weiß, dass er der Rechten damit Vorschub leist­et. Der Skandal, der keiner mehr ist, liegt darin, dass er sein völkisches Ge­rau­ne nicht etwa in der Jungen Freiheit veröffentlicht, vielmehr main­strea­m­iger in der Zeit.

Wenn wir heute die Zeit als Flaggschiff der irrationalen Verteidigung der Coronapolitik wahrnehmen, wie fast alle Mainstreammedien, dann sollte nicht vergessen werden, für was die Zeit (oder Suhrkamp mit Tellkamp) schon vor 2020 standen.

Zu Ulrich Greiner hat der Publizist Wolfgang Brosche in seinem Buch „Panoptikum des Grauens. Üble Zeitgenossen, Zombies und andere neue Rechte“ (Edition Critic, 2019) geschrieben:

Der bürgerliche Konservatismus ist als Zombie der Ideengeschichte nicht totzukriegen und immer bestrebt, das freie Leben und die lebendige, der Neuerung aufgeschlossene Politik in der Entwicklung zu behindern mit einem Ziel: Grabesruhe ist die erste Bürgerpflicht. Zombies und Konservative sind Jammergestalten – manchmal gut gekleidet und mit bemerkenswerten Tischsitten, aber zumeist zähneklappernd und greinend schlurfen sie umher: heimatlos, denn sie sind noch nicht im Reich der Toten und machen noch immer das Reich der Lebenden unsicher. Wie dieses Zombietum von innen aussieht, beschreibt Ulrich Greiner in seinen „Bekenntnissen eines Konservativen“, denen er bezeichnend den Titel „Heimatlos“ gegeben hat. Mit diesem Wimmergesang exhibitioniert sich das Trauerspiel des deutschen Konservatismus.

Ulrich Greiner, viele Jahre Feuilletonchef der einstmals bürgerlich-liberalen Zeit, versucht mit diesem Büchlein auf seine alten Tage (er ist Jahrgang 1945) seinen politischen Standpunkt zu sichern und stellt mit dem Untertitel fest, dass er ein Konservativer ist und fühlt sich dabei auch ganz kommod. Was das nun sei, beschreibt er in zehn Kapitelchen (caput, lat. „das Haupt“ nicht zu verwechseln mit „kaputt“ – Verzeihung, wenn wir hier durch sind, wird man sehen, dass der Kalauer seine Berechtigung hat). Es sind Maulereien und Beschwichtigungen eines wieder fromm gewordenen, männlichen Mitteleuropäers älteren Jahrgangs. Was Greiner aufs geduldige Papier gebracht hat, beschrieb Kurt Tucholsky so: „Wenn der Mensch fühlt, dass er hinten nicht mehr hoch kann, wird er fromm und weise; er verzichtet auf die sauren Trauben der Welt. Dieses nennt man innere Einkehr. (…)

Greiner erschreckt auch die „Genderideologie“, die erhebliche Verwirrung ins herkömmliche Ehe- und Familienleben bringe. Ein nichtssagender Luftikus-Begriff aus dem Nebelwerfer-Vokabular der reaktionären Rechten, die Angst haben, man werde zum Unisex durch die internationale Homolobby verdammt und verliere dadurch die sowieso bedrohte männliche Vorherrschaft in der Vater-Mutter-Kind-Konstellation, der Keimzelle des Staates. Als das Bollwerk gegen all die erfundenen oder wirklich bedrohlichen Veränderungen betrachtet Greiner nicht nur in Sachen Kunst und Kultur, sondern vor allem in der Politik das Vergangene, den heimeligen Konservatismus, der obendrein auch noch, das bittet er sich aus, christlich zu sein hat. Kronzeugen, die er für seine konservativen Geständnisse beibringt sind die üblichen Verdächtigen der Retardierung des Denkens: Peter Sloterdijk, Botho Strauß, Sibylle Lewitscharoff und sogar Martin Mosebach… unwirsche bis frömmelnde Gegenwartsberauner bis Zukunftsverächter.“[13]

 

Und nun gehen wir zurück ins Frühjahr 1940. Der 23-jährige Peter Viereck, Student der Geschichte und Literatur in Harvard und Oxford, der, wie er betont, kaum noch Geld hat und die ideologische Blindheit der Linken („liberals“) in den USA attackiert, schreibt im Atlantic im April 1940 einen Artikel, warum er ein „Konservativer“ ist:

What do I mean by ‚conservative‘? Conservatism must include what Thomas Mann calls humanism: the conservation of our cultural, spiritual, and individualist heritage.[14]

Auch wenn Viereck hier als junger Mann schon die Post-Auschwitz-Sprache der NS-Verharmloser von heute drauf hat, die Rot und Braun gleichsetzen oder von „nationalen Sozialisten“ sprechen und damit Hitler und Stalin meinen (exemplarisch: die Prager Deklaration von 2018 und deren riesiges publizistisches, politisches und kulturelles Umfeld in Europa und den USA), und obwohl er keinen demokratischen Marxismus sich vorstellen kann, so hat er doch einiges Kritisches zu sagen. Peter Viereck wendet sich gegen seinen Vater Sylvester Viereck, einem glühenden Hitler-Anhänger schon seit Anfang der 1920er Jahre, als er den Nazi-Führer interviewte, und sieht im Konservativen gerade das Antifaschistische.

Peter Viereck wendet sich gegen den Hitler-Stalin-Pakt und möchte die westlichen Freiheiten bewahren oder konservieren. Das ist sein humanistischer und zumal individualistischer Ansatz, den er mit Thomas Mann unterstreicht. Kurz danach sollte Thomas Mann die spätere Doktorarbeit von Peter Viereck – Metapolitics[15] – von 1942 an der Harvard University, die schon 1941 als Buch erschien, wie folgt belobigen. In einem Brief an den Verlag und Mr. de la Torre Bueno vom 7. September 1941 schreibt Thomas Mann:

I have long esteemed this young author as an intellect with profound historical knowledge and keen psychological observation, and after a few samples of the book which I read in magazines, I expected much of it. To one of those samples, an essay about Wagner and National Socialism, I have given my detailed comment in Common Sense. The book as a whole, however, has still surpassed my expectations. I have read it with great interest, and consider it an excellent contribution to the critique of the German Nationalism and Racism, and with it to the clarification of the spiritual backgrounds of this war.

Of course, such a book may also have its dangers inasmuch as it lends a spiritual excuse to the actual crimes of the German Nationalism, and a sort of historic legitimacy to the political outrages of Hitler, and could thus weaken the physical defense against him. On the other hand, nothing is more important than understanding and recognition, and I consider it most meritorious how Viereck goes back to the sources of German Nationalism which is the most dangerous in existence, because it is mechanized mysticism.”[16]

Wenn Thomas Mann hier 1941 vom „mechanisierten Mystizismus“ der Deutschen spricht, dann spielt er exakt auf die Mischung aus Blut-und-Boden SA-Schlägertrupps und der kalten technokratischen SS-Elite an, die den Holocaust durchführte. Der Lebenskult der Romantik ist es, der Viereck umtreibt, den er als Gefahr und Vorläufer des neuen Deutschland untersucht. Warum, so fragt er, mochten die Deutschen die Preußen anfangs gar nicht und folgten ihnen später, nach der Reichsgründung, umso fanatischer? Weil die Preußen so „undeutsch“ gewesen seien, so auf Zucht und Ordnung und gar nicht auf Innerlichkeit, Sehnsucht und Lebensphilosophie erpicht.[17] Der romantische Aufbruch der Gebrüder Schlegel und ihrem Periodikum Athenäum (1798–1800), von 1976–1982 Namensgeber eines Verlags, „Tempel der Athene“, war einer der das „Werden“ ins Zentrum stellt, nicht das So-Sein oder Dasein.[18] Das mag als Weltbeglückungsideologie decodiert werden. Viereck geht auf Goethe ein, der nur ein klein wenig Romantiker gewesen sei und sich später von den Romantikern als „den Kranken“ gegenüber den „gesunden Klassikern“ abgrenzte.[19] Schellings „Weltseele“ ist für Viereck ein typischer romantischer Ausdruck, dass „das Ganze mehr sei als die Summe seiner Teile“, diese Abkehr von der euklidischen Mathematik sei „der mathematische Irrtum“ der Romantik.[20] Die Suche nach „Unendlichkeit“, ja das „ewige Suchen“ nach Halt und Sinn im Leben führt nun – und das ist der Kern der Analyse von Viereck und sogleich Dorothy Thompson – dazu, dass die Deutschen einen besonders starken Staat brauchen, der kein Werkzeug mehr ist, sondern Sinn an und für sich – gerade gegen den Willen der Bürgerinnen und Bürger.

Und diese Eiseskälte ist es, die sprachlich (!) heute wieder in Begriffen wie „Absonderung“ im Kontext eines Virus, das für fast alle Menschen harmlos ist, verwendet wird oder wenn Menschen an ihre Schaufenster schreiben „Ungeimpfte unerwünscht“ – was KEINE Übertreibung ist, das gibt und gab es und 2G meint ja das gleiche, nur verdruckster. Das ist eine Kälte, eine soziale Ausgrenzung, die es in der Geschichte der BRD bislang noch nicht gab und die wir alle für undenkbar hielten.

Dorothy Thompson schreibt im April 1940 in der Zeitschrift „Foreign Affairs“ einen faszinierenden Artikel:

„The Problem Child of Europe“.[21]

Der auf problematische Weise pädagogisch anmutende Titel, der von „Problemkindern“ spricht und immanent Erziehungsanstalten einem in den Sinn kommen lässt oder rigide, gar schwarze Pädagogik, wie wir sie zuletzt in nie gekannter Weise seit 1945 von Horst Seehofer (CSU) und der letzten wie der aktuellen Bundesregierung serviert und indoktriniert bekommen, soll uns vom Inhalt nicht ablenken. Dorothy Thompson hat eine „unglückliche Liebe“ zu Deutschland[22], betont, dass sowohl Goethe als auch Nietzsche Deutschland „verachtet“[23] und die Deutschen eine symbiotische Nähe zum „Fürsorgestaat“[24] hätten.

Und dann kommt sie zum Kern ihrer Analyse des deutschen Problems. Die Deutschen, von der Romantik über Wagner hin zum SS-Staat würden den Staat nicht als Werkzeug oder rationale Ordnungsmacht lieben, sondern als Zwangseinrichtung, die die zu Chaos und Anarchie tendierenden romantischen Deutschen mit ihrem sprühenden Unsinn zügeln würden. Da die Deutschen aber nicht abwarten wollen, wie man auf demokratische Weise ein Problem löst, weisen sie sich lieber wie ein Alkoholiker in ein Sanatorium ein – oder eben in ein Gefängnis:

Even prison, since it means four walls and a routine, may be attractive to him.[25]

Sobald sie aber im Gefängnis sitzen, fangen sie wieder an zu jaulen und schreien nach dem „Kosmos“ und ewiglicher Liebe und Freiheit. Goethes „Zwei Seelen wohnen ach in meiner Brust“ werden von Thompson angeführt[26] und sie konnte es während ihrer Zeit in Deutschland zur Zeit der Weimarer Republik und dann ab 1933 bis zu ihrer Ausweisung 1934 kaum fassen, dass deutsche Männer bei trivialen Anlässen losheulten, was ihr als Amerikanerin oder Anglo-Sächsin peinlich oder läppisch vorkam.[27] Aber es war eine toxische Sentimentalität!

Peter Viereck hat also Dorothy Thompsons Artikel gelesen und in seine zeitgleich entstehende Doktorarbeit eingebaut. Bevor er naiver- und tragischerweise von dem möglichen Umschwung in Deutschland fantasiert (1941) schreibt er in einer herausragenden Analyse, die nicht nur Thomas Mann, sondern uns heutige Kritiker*innen des Corona-Regimes begeistern kann:

In fact, nothing is more typical of the chaotic romantic temperament than this very attempt to escape from itself into the prison of limitless authoritarianism.

Germans have a strange habit of fleeing not from prisons but into prisons.[28]

„Die Deutschen haben eine merkwürdige Art, nicht aus, sondern in die Gefängnisse zu fliehen“ – kann man die deutsche Mentalität und den Staatsfetischismus besser in Worte fassen?

Das trifft exakt of Lothar Wieler (RKI), Angela Merkel, Jens Spahn (CDU), Olaf Scholz, Frank Walter Steinmeier, Franziska Giffey, Stephan Weil (SPD), Winfried Kretschmann, Robert Habeck, Annalena Baerbock (Grüne), Bodo den Ramelow, Klaus Lederer (Die Linke), Markus Söder (CSU) und nahezu die gesamte politische und kulturelle Elite in diesem Land seit März 2020 im Zuge der Coronakrise zu, die offenbar zumal eine Romantik-Krise in Deutschland ist. Innerlich unsichere Existenzen, die keinen Halt im Individuellen, in der Rationalität, der Wissenschaft haben, die weder die Gleichheit der Menschen schätzen, noch vom juristischen Prinzip der Verhältnismäßigkeit je etwas gehört haben, Menschen, die so in Panik gebadet haben, dass sie nicht nur sich selbst, sondern alle in den Abgrund, ergo: Quarantäne, Lockdown, in den Maskenwahn und die Impfpflicht verabschieden, all diese Menschen sollten Dorothy Thompson und Peter Viereck lesen.

Viereck schreibt weiter:

Wordsworth, the English Lake-school romantic, found salvation in that same process when he reacted against the excessive freedom of his youthful ‘French ideas.’ He expressed that reaction, more perfectly than anyone before or after, in his pæn to the narrow stone ‘cell’ as the sweetest refuge from ‘the weight of too much liberty’.

‘Stone walls do not a prison make,’ or at least not nearly so unbreakable a one as – words. The cell into which generation after generation of German romantics have finally fled from liberty’s weight is a word-cell. Their cell is their fanatic faith in some rigid authoritarian dogma, whether of church or state.

This apparent paradox behind German discipline has found its most striking summary in no German writer but in America’s widest read feminine columnist [Dorothy Thompson]. ‘The German does not accept discipline because of neat love of order. He accepts it the way a drunkard delivers himself into a sanatorium. He wants some one to impose it on him because he cannot impose it on himself.’”

Diese Analyse von Dorothy Thompson ist brillant. Sie wird zu Recht als eine der bedeutendsten Warnerinnen vor dem Nazismus und als Unterstützerin der Juden vom United States Holocaust Memorial Museum in Washington, D.C., erinnert:

Ihre Analyse und jene von Peter Viereck reichen aber weit über die Nazi-Zeit hinaus. Denn das antiwestliche Denken in Deutschland schon und gerade zu Zeiten der Romantik um 1800 ist ein tief sedimentiertes Element der deutschen Mentalität oder der politischen Kultur.

Nehmen wir heute die Diskussionen zu Corona: weil die Leute keine Selbständigkeit, kein Verantwortungsgefühl, kein rationales Denkvermögen haben, delegieren sie jede – jede – auch private Entscheidung an den Staat. Da sitzen dann die Geboosterten in ihren Wohnungen in Köln, Hamburg oder Hintertupfingen und kriegen Omikron und schließen sich in der eigenen Wohnung in das Gästezimmer ein, damit die anderen komplett und mega turbo Geimpften nicht mit ihm oder ihr in Kontakt kommen. So stark glauben die Geimpften an die Wirkung der Gentherapie, dass sie voreinander panische Angst haben wie sie noch nie im Leben vor irgendetwas Angst hatten. Gestern eine ca. 29-jährige Radfahrerin im Freien mit Maske, ganz allein. Sie will die Panik verbreiten, die sie selbst einsaugt, tagtäglich durch die Panikschleudern und Hetze-Superspreader gmx oder web oder Tagesschau, Heute-journal etc. pp.

Das Zitat von Peter Viereck zeigt aber, dass auch in England die romantische Regression und Angst vor der Freiheit ein literarischer Topos war – aber im Gegensatz zu Deutschland nie hegemonial wurde und es immer demokratische Gegenkräfte gab. Das ist der Unterschied ums Ganze zwischen dem Westen, England, Amerika, Frankreich und “Rom” auf der einen, Hermann dem Cherusker, Luther, dem ersten „SA-Stormtrooper“ (Viereck über „Turnvater Jahn“), der Romantik, Wagner und dem Nationalsozialismus auf der anderen Seite. Fünf antiwestliche “Revolten” untersucht Peter Viereck in Metapolitics.[29]

Vor allem zeigt der Corona-Diskurs seit März 2020, wie die Deutschen sich ein Gefängnis aus Worten basteln und alle reinstecken, gerade jene, die keine Panik vor einem Virus, anderen Menschen oder sich selbst haben. Und dieser Totalitarismus hat viel mit der Weltbeglückungsideologie der deutschen Romantik und der unfassbaren deutschen Angst – German angst – vor sich selbst, vor zu viel Freiheit, zu tun. Daher: Lest Peter Viereck und Dorothy Thompson.

Solange es in Deutschland keine demokratische, auf der Individualität basierende Revolution gibt, solange wird der Lockdown – Impf-Apartheid oder Impf-Pflicht sind nichts anderes als Lockdowns für die nicht mehr als Bürger angesehenen Exemplare – Alltag sein oder immer wieder werden können. In den USA gab es von Anfang an sehr starken Widerstand gegen Maskenmandate – Florida hat sie im September 2020 (!) aufgehoben und dort sind nicht mehr Menschen an oder mit Covid-19 gestorben als im fanatischen New York oder Kalifornien, ja in Florida sind Impf-Mandate, auch für Polizist*innen oder medizinisches Personal, unter Strafe untersagt – und in England gibt es weiterhin ein starkes Bürgertum und eine medizinische Elite, die sich in Teilen auch explizit mit der Arbeiterklasse gegen die Zeugen Coronas solidarisiert (Professorin Sunetra Gupta von der Eliteuniversität Oxford). All das gibt es in Deutschland nicht. Und das liegt auch an Adam Müller, Novalis, Tieck, Schlegel, Schelling, Schleiermacher, Jahn und unzähligen anderen deutschen Ideologen.

Peter Viereck analysiert den Unterschied von „individuellem Wahnsinn“, den niemand positiv würdigen würde (bis auf Hölderlin?), und einem „kollektiven Wahnsinn“, der für Deutsche gerade „keine Beleidigung“ darstelle, sondern im Sinne von Novalis „aufhört, Wahnsinn zu sein und etwas Magisches wird.“[30] Viereck ergänzt das mit Bemerkungen zum „totalitären National-Sozialismus“ bei Fichte, zu Hegels Staatsverständnis als „Organismus“ und zu Adam Müllers Ideologie, wie oben zitiert, dass „der Staat aufhöre, ein Instrumente in der Hand einer Person zu sein“ und stattdessen „selbst eine Person werde, ein frei entstehendes Ganzes“.

Es ist exakt dieses Ganze, das Olaf Scholz in seiner ersten Regierungserklärung Mitte Dezember 2021 im Deutschen Bundestag meinte.[31] Niemand kann leugnen, dass 3G, 2G und die in einer Demokratie und in der Bundesrepublik Deutschland seit 1949 nie dagewesene Spaltung in Geimpfte und Ungeimpfte – obwohl das laut der Pharmaindustrie (Bayer) eine „Gentherapie“ ist und keine herkömmliche Impfung und jeder Geimpfte mit der exakt gleichen Viruslast und exakt gleichen Dauer an Tagen infektiös sein kann wie ein nicht geimpfter Mensch (so das US Justizministerium und das RKI der USA, das CDC) – Realität ist. Nicht so für den Kanzler. Scholz hat einen Realitätsverlust, wenn er ernsthaft sagt:

Viel ist ja zurzeit von der angeblichen Spaltung unserer Gesellschaft die Rede. Dazu stelle ich fest: Unsere Gesellschaft ist nicht gespalten.

Er kann in jedes geöffnete Restaurant gehen, in 2G-Krankenhäusern Verwandte oder Freund*innen besuchen, Sie und ich können das nicht. Weil wir eine Impf-Apartheid haben und ohne jede medizinische Evidenz Menschen nach dem Impfstatus selektiert werden. Es gibt in Mainstream-Kultureinrichtungen beschäftige Personen, die nicht Geimpfte mit einem „Blinddarm“ vergleichen und entmenschen. Diese Realität zu leugnen, ist dramatisch. Es sind ca. 12 Millionen Menschen über 18 Jahren, die nicht gegen Corona geimpft sind, so viele, wie bei der letzten Bundestagswahl SPD gewählt haben. Und die meint Scholz, wenn er sagt:

Aber was es eben heute in Deutschland auch gibt, das ist Wirklichkeitsverleugnung, das sind absurde Verschwörungsgeschichten, mutwillige Desinformation und gewaltbereiter Extremismus. Um es klar zu sagen: Eine kleine extremistische Minderheit in unserem Land hat sich von unserer Gesellschaft, unserer Demokratie, unserem Gemeinwesen und unserem Staat abgewandt, nicht nur von Wissenschaft, Rationalität und Vernunft.

Für die gesamte Bundesregierung sage ich: Wir haben Respekt vor ernst gemeinten Einwänden. Wir hören zu. Wir suchen die Debatte. Wir sind offen für Kritik und Widerspruch. Wir geben auch den Versuch nicht auf, bislang noch Zurückhaltende davon zu überzeugen, dass sie sich doch impfen lassen – mit der Kraft der Fakten, der Kraft der Vernunft oder der Kraft des besseren Arguments.

Scholz geht auf das Wort Impfpflicht nicht einmal ein. Dabei wäre eine solche das totalitärste Projekt in der Geschichte der BRD. Und eine Impfpflicht wäre ein Wortbruch von Olaf Scholz, der sich noch vor wenigen Monaten gegen eine Impfpflicht ausgesprochen hatte, wie fast alle Regierenden und Politiker*innen. Er sagt auch nicht, dass sich der Ex-Bundesinnenminister Otto Schily, der auch aus der SPD ist, vehement gegen eine Impfpflicht ausspricht, wie auch führende Rechtswissenschaftler*innen wie Professorin Katrin Gierhake von der Universität Regensburg, kritische Richter und Staatsanwälte (eine Impfpflicht verstößt gegen die Würde des Menschen und 1 Abs. 1 GG, auch, da statistisch aufgrund der Erfahrungen von 2021 ganz sicher ist, dass die Impfung („Gentherapie, so Bayer“) zu vielen Todesopfern führen wird, da wir schon jetzt die offiziellen Nebenwirkungen und über 1400 Tote alleine in Deutschland haben) und viele weitere gewichtige bürgerliche, linke, liberale Stimmen, vorneweg wesentliche Teile der FDP-Bundestagsfraktion um Kubicki. Die alle unter „Wirklichkeitsverleugnung“ mehr oder weniger zu subsumieren, ist an Unverschämtheit und unwissenschaftlicher Agitation nicht zu überbieten.

Nun: Es gibt Nazis, Esoteriker*innen und Leute, die jede Impfung aus irrationalen und antiwissenschaftlichen ablehnen, das ist eine große Gefahr. Daher habe ich mich auch in vielen Texten gegen Rechtsextremismus, Verschwörungswahnwichtel, Antisemiten und Esoteriker*innen in der Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene gewandt und sie namentlich und öffentlich kritisiert. Aber darum geht es Scholz gar nicht primär. Denn wenn wir 12 Millionen Nazis hätten, sähe dieses Land anders aus, das weiß der SPDler. Das wäre eine politische Katastrophe. Also vermischt er die marginale Gruppe von totalen Impfgegnern und Rechtsextremisten mit allen Kritiker*innen der Gentherapie, die als Impfung verkauft wird und schon viele Tausende Tote in den USA, Europa und Deutschland, weltweit verursacht hat. Es handelt sich um Impfschäden, wie es sie in ihrer Häufigkeit und Schwere in den letzten 50 Jahren weltweit nicht gegeben hat. Und vor allem: kaum jemand unter 65 oder 70 ist von Corona stark bedroht, wer das behauptet, sagt absichtlich die Unwahrheit.

Damit meint Scholz also in seiner Rede alle nicht Geimpften – dass die Impfung kaum wirkt und ohnehin nur für alte und vorerkrankte Menschen sinnvoll sein kann, dazu kein Wort. Es gibt also viele Linien vom Staatsfetischismus von Olaf Scholz zurück zu einem Adam Müller und vielen Ideologemen der deutschen Romantik, die sich gegen das Individuum und für das große Ganze, gar die Weltseele einsetzten. Da die Deutschen Angst vor sich selbst haben, vor dem Anarchischen in ihnen, sperren sie sich gerne ein – und wie zitiert bei Peter Viereck sind die dicksten Mauern und sind die sichersten Gefängnisse jene, die wir mit Worten bauen, „wir“ Deutschen. Und das verlangt Kritik, intellektuelle Kritik an den deutschen Traditionen und Ideologemen. Ironischerweise könnte es sein, dass Bauern in Bayern oder sonstwo, die in vielen Bereichen sicher alles, nur nicht fortschrittlich oder gar antideutsch denken, weniger staatstragend sind als die hippe, urbane, irrationale Masse der Vollgeimpften und Gentherapie-Abonnent*innen.

***

Schließen möchte ich diesen Essay mit Thomas Mann, der 1948 angesichts eines Beschlusses der USA, ihre Zustimmung zur Errichtung eines jüdischen Staates zurückzuziehen, sich klar auf die Seite der Juden schlug, wie schon die ganze Zeit seit 1933 und schon zuvor, obwohl auch zumal im Frühwerk Manns gewisse sprachliche antijüdische Elemente decodiert werden können.[32] Als es darauf ankam, stand Thomas Mann an der Seite der Juden, angesichts von Auschwitz und angesichts der Vernichtungsdrohungen der Araber gegenüber Israel.

Es mag durchaus als eine Rationalisierung seines Ressentiments gegen Politik (und seiner Zustimmung zum Gemetzel im Ersten Weltkrieg, „Betrachtungen eines Unpolitischen“, 1915–1918) gelesen werden, was der Literaturnobelpreisträger und berühmteste deutsche Schriftsteller des zwanzigsten Jahrhunderts hier am Ende dieses Zitats mit Flaubert sagt – und was wir auf die unfassbare Coronapolitik, ihre biopolitischen und demokratiefeindlichen, gesundheitsschädlichen Dimensionen münzen können:

Was man den Juden nun raten, wozu sie ermutigen soll, ist eine Frage voller Verantwortung. Ich überlasse es anderen, sie zur verzweifelten Fortsetzung des Blutvergießens, zur Verteidigung ihres schon etablierten Staates mit den Waffen anzuspornen – unter dem berühmten Embargo natürlich, das den Arabern Waffen gewährt, ihnen aber nicht. Es mag der empörte Aufschrei der moralischen Welt zur Revision des schimpflichen Beschlusses führen. Wo nicht, so wäre erwiesen, daß die ungeheure Enttäuschung aller Hoffnungen auf eine bessere, gerechtere Welt schon zur Apathie, zur dumpfen Ergebung der Menschheit in das heraufziehende Unheil geworden ist, und uns geistigen Menschen bliebe als letzte Form des Protestes nur der Hohn Flauberts, des Menschenverächters:

‚Ah le progrès, quelle blague! Et la politique – und belle saleté!‘[33]

[„Ah, der Fortschritt, was für eine Plage! Und die Politik – was für ein schöner Dreck!“]

Mit Thomas Mann, Dorothy Thompson und Peter Viereck gegen die irrationale Coronapolitik. Es gibt schlechtere Verbündete.

Und dazu für uns Punk-Rocker natürlich wie immer Erich Mühsam, der jüdische Anarchist, den die Nazis 1934 im KZ Oranienburg ermordeten:

 

[1] Müller (1934): Staat, in: Werkblätter, 7. Jg., Heft 3, Oktober, S. 129–141, hier S. 129.

[2] Ebd., S. 130.

[3] Ebd., S. 131.

[4] Ebd., S. 135.

[5] Ebd., S. 137.

[6] Ebd., S. 140.

[7] Adam Müller, Rede vor der Tischgesellschaft am 18. Juni 1811, zitiert nach Susanne Moßmann (1996): Das Fremde ausscheiden. Antisemitismus und Nationalbewußtsein bei Ludwig Achim von Arnim und in der „Christlich-deutschen Tischgesellschaft“, in: Hans Peter Herrmann/Hans-Martin Blitz/Dies., Machtphantasie Deutschland. Nationalismus, Männlichkeit und Fremdenhaß im Vaterlandsdiskurs deutscher Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, Frankfurt am Main: Suhrkamp, S. 123–159, hier S. 144.

[8] https://www.focus.de/kultur/musik/nach-nazi-kritik-heino-verteidigt-sich-die-lieder-koennen-doch-nichts-dafuer_id_8656894.html.

[9] Erich Mertens (1988): Neue Beiträge zu Max Schenkendorfs Leben, Denken und Dichten, Koblenz: Stadtbibliothek Koblenz, S. 101 f.

[10] Faye 2009. Zu Heideggers Antisemitismus und seinem Weißwäscher und Epigonen Peter Trawny vom Martin-Heidegger-Institut der Bergischen Universität Wuppertal, https://www.heidegger.uni-wuppertal.de/ (15.08.2018), siehe Michèle Cohen-Hali­mi/Fran­cis Cohen [2015]/(2016): Der Fall Trawny. Zu Heideggers Schwarzen Heften. Aus dem Französischen übersetzt und mit einem Nachwort ver­sehen von Oliver Precht, Berlin/Wien: Turia + Kant.

[11] Auf der letzten Seite heißt es: „Eine solche Literatur, die im Leninschen Sinne als ‚Rädchen und Schräubchen‘ einer entwickelten revolutionär-kommunistischen Parteiarbeit fungieren könnte, gibt es noch nicht“ – Rüdiger Safranski (1976): Studien zur Entwicklung der Arbeiterliteratur in der Bundesrepublik. Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Grades eines Doktors der Philosophie dem Fachbereich Germanistik der Freien Universität Berlin vorgelegt von Rüdiger Safranski aus Rottweil, S. 270.

[12] Ulrich Greiner (2018): Zweierlei Maß, Die Zeit, 22.03.2018, S. 46.

[13] Wolfgang Brosche (2019): Panoptikum des Grauens. Üble Zeitgenossen, Zombies und andere neue Rechte, Berlin: Edition Critic, S. 12–14.

[14] Peter Viereck (1940): But I’m a Conservative, The Atlantic, https://www.theatlantic.com/magazine/archive/1940/04/but-im-a-conservative/304434/.

[15] Peter Viereck (1941)/2004: Metapolitics. From Wagner and the German Romantics to Hitler. Expanded edition. With a new foreword by the author, New Brunswick / London: Transaction Publishers.

[16] Thomas Mann (1941): Letter from Thomas Mann, in: Viereck 2004, S. lx–lxi.

[17] Viereck 1941, S. 26f.

[18] Ebd., S. 28.

[19] Ebd.

[20] Ebd., S. 29ff.

[21] Dorothy Thompson (1940): The Problem Child of Europa, Foreign Affairs, Vol. 18, No. 3, April 1940, S. 389–412.

[22] Ebd., S. 397.

[23] Ebd., S. 398.

[24] Ebd., S. 393.

[25] Ebd., S. 399.

[26] Ebd.

[27] Ebd., S. 399f.

[28] Viereck 1941, S. 27.

[29] Ebd., S. 10–15.

[30] Ebd., S. 33.

[31] Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz vor dem Deutschen Bundestag am 15. Dezember 2021 in Berlin:  https://www.bundesregierung.de/breg-de/service/bulletin/regierungserklaerung-von-bundeskanzler-olaf-scholz-1992008.

[32] Yahya Elsaghe (2000): Die imaginäre Nation. Thomas Mann und das ‚Deutsche‘, München: Wilhelm Fink Verlag; Yahya Elsaghe (2004): Thomas Mann und die kleinen Unterschiede. Zur erzählerischen Imagination des Anderen, Köln/Weimar/Wien: Böhlau Verlag.

[33] Thomas Mann (1966): Gespenster von 1938, in: Ders., Sieben Manifeste zur Jüdischen Frage 1936–1948, Darmstadt: Joseph Melzer Verlag, S. 83–85, hier S. 84f.

 

„Masken sind die größte Gefahr für die Gesundheit“: Schweden hat aktuell 15 Mal weniger Corona-Tote als Deutschland

Von Dr. phil. Clemens Heni, 23. Dezember 2021

 

Wir, der denkende Teil der Bevölkerung, wissen, dass Fakten in einem irrationalen System nichts zählen.

Aber für die Historiker*innen dieses Wahns, die in 20 oder 100 Jahren das aufschreiben, was in den Coronazeiten passierte, nur wieder einmal diese paar Zahlen:

Schweden hat aktuell nur 27 Prozent so wenige Covid-19-Fälle auf der Intensivstation liegen (an oder mit!) wie noch 2020. Am 23.12.2020 waren es 311 Patient*innen auf der ICU, heute sind es 87:

Deutschland hat aktuell 83 Prozent so viele ICU-Patient*innen wie vor einem Jahr: 4351 zu 5226:

Bei den Toten an oder doch nur mit Covid-19 wird es noch viel deutlicher. In Schweden sterben aktuell drei (3) Menschen am Tag an oder mit Covid-19, vor einem Jahr waren es noch 91 am Tag. In Deutschland hingegen hat sich die Zahl nicht mal halbiert, allerdings ist auch diese Zahl viel niedriger als 2020: 366 am 23.12.2021 zu 653 vor einem Jahr. Doch das macht halt auf die Bevölkerungsgröße umgerechnet (SWE-Zahlen mal 8) 15 Mal mehr Coronatote im panikverseuchten Deutschland verglichen mit Schweden.

 

 

Es gibt jetzt sogar ein offizielles Medikament, das in den USA zugelassen wurde, eine Tablette gegen Corona mit einer angeblichen oder tatsächlichen hohen Wirksamkeit. Zweifel kann man beim Hersteller bekommen: Pfizer.

Pfizer will die ganze Welt impfen und hat jetzt auch noch ein Medikament, das mindestens so wirksam sein soll wie die Impfung.

Weil Schweden sein Erfolg offenbar geradezu peinlich ist vor der totalitären EU, beschließen sie jetzt auch symbolische „Maßnahmen“, die jedes Gericht kassieren würde, gäbe es dort noch eine Gerichtsbarkeit, die es nicht zu geben scheint. Bei drei (3) Toten am Tag und seit Anfang Juni 2021 gab es fast nie mehr als 3 Tote am Tag an oder mit Covid-19 in ganz Schweden, kann kein Gericht der Welt hier eine Notlage in Schweden feststellen (auch in sonst keinem Land mit 15 Mal höheren Zahlen).

Kommunikationswissenschaftlich könnte man jede der Corona-Panik-Wellen detailliert untersuchen. Typische Muster sind:

1) Erzeuge Panik und Unsicherheit. Frage Passanten auf der Straße und filtere jene raus, die rational und wissenschaftlich argumentieren. Bevorzuge die labilen und panikaffinen.

2) Lass die Experten so tun, als ob sie welche seien und belasse es bei „wir-wissen-nicht-wie-schlimm-es-kommt-aber-es-könnte-der-Untergang-sein“.

3) Ignoriere auf alle Fälle empirisch verifizierte Fakten wie die Tatsache, dass in Südafrika nur 27 Prozent geimpft sind gegen Corona und Omicron aktuell weniger als 10 Prozent der Hospitalisierungen verursacht (bzw. Tests auf SARS-Cov-2, Omicran-Variante) als Delta und andere Varianten früher im Jahr 2021:

Der Kern aber der ganzen Coronakrise, auch zu Weihnachten muss gerade das betont werden, ist die Ablehnung der Gleichheit der Menschen durch die Bundesregierung, die 16 Landesregierungen und so gut wie die gesamte Weltgemeinschaft, die ja den internationalen Reiseverkehr auf die Geimpften zugeschnitten hat und in den jeweiligen Ländern vor allem Europas und Amerikas haben nicht Geimpfte weniger Rechte als Geimpfte. Diese Impf-Apartheid ist ein Fanal für die biopolitisch-technokratische Dystopie, die kein Science-Fiction Autor je hätte entwerfen können in so einer realistischen Version, wie wir sie jetzt schon erleben. Es gibt Hoffnung, die vielen Zehntausenden alle paar Tage, die auf Spaziergängen oder Demonstrationen allein in Deutschland aktiv sind, machen Hoffnung. Die Tatsache, dass der willkürlich zusammengestellte „Ethikrat“ immerhin stark gespalten ist und nur 13 von 24 eine allgemeine Impfpflicht – also einen Verfassungsbruch – wollen, zeigt, dass es keine 100 prozentige Volksgemeinschaft selbst unter Impffanatiker*innen gibt. Eine Impfung, die weder die Weitergabe, noch den Tod an Corona verhindern kann. Dabei sind ja grade auch die jungen Leute so gehirngewaschen, dass sie gar nicht abstandslos Party machen wollen, selbst wenn sie dürften. Schauen Sie sich die erbärmlichen Gesichter der 24-jährigen an, die im Freien am Würstchenstand Maske tragen und nur für die jeweiligen Bissen am veganen Leckerli die Maske für wenige Sekunden runterziehen.

Was für einen gesundheitlichen Schaden haben die Masken seit April 2020 (!!!) in Alten- und Pflegeheimen sowie in Krankenhäusern bei Dutzenden Millionen Patient*innen verursacht? Stellen Sie sich vor, Sie liegen 14 Wochen im Krankenhaus und sahen nicht einmal das Lachen einer Ärztin? Horror ist kein Wort dafür.

Was sind das für Menschen, diese Maskenfetischist*innen, bar jeder medizinischen Evidenz? Sind sie so irrational wie jene, die von 9/11 fantasieren, es sei ein inside job gewesen? Es bleibt dabei: den Zeugen Coronas geht es darum, dass die Leute nicht an oder mit Covid-19 sterben. Alle anderen Todesarten werden nicht nur goutiert, sondern sogar verstärkt – und das auf unabsehbare Weise, für Jahrzehnte.

 

„Mit unserem Sohn beim Augenarzt bei minus 5 Grad“

Als ich heute auf dem Weg zum Wochenmarkt eine Passantin sah, die in einem Tragegestell auf dem Rücken ein kleines Kind, ca. 2 Jahre alt, trug, musste ich zweimal hinschauen, weil ich was Absurderes selbst in dieser ethischen Krise präzedenzlosen Ausmaßes seit 1945 noch nie gesehen hatte. Diese offenbar kranke Frau (oder Mutter oder Oma, sie war geschätzt 45+) hat dem hilflosen Kind ein Schutzschild vors Gesicht umgespannt, so ein Plastikschild, das man vom Schlachthof kennt. Das Kind war wie gesagt ca. 2 Jahre alt und völlig hilflos. Warum quälen Menschen Kinder? Diese Frage stelle ich mir und damit bin ich nicht alleine.

Ein Leser meiner Seite und ehemaliger Abonnent der linken Monatszeitschrift Konkret, der mir regelmäßig kritische Lageberichte schreibt, hat Folgendes erlebt – der Text ist als private Mail an mich geschrieben worden, aber da es wirklich Millionen von Menschen so ergehen dürfte – wir haben ca. 12 Millionen völlig Ungeimpfte in diesem Land, eine Gruppe so groß wie jene, die den aktuellen „Kanzler“ bzw. SPD wählte -, gebe ich den Text anonymisiert, aber wörtlich und natürlich mit Zustimmung des Verfassers wieder:

 

Mit unserem Sohn beim Augenarzt bei minus 5 Grad

 

Gestern war wieder so ein trauriger Tag. Wobei es schon vorgestern begann mit der Feststellung, dass die Liebste mit unserem Sohn zum Augenarzttermin muss. Da bin ich schon innerlich zusammengebrochen und habe vorgeschlagen, das einfach sausen zu lassen.

Wie auch immer, die zwei sind hingefahren und im Rückblick sagte meine Frau gestern, dass es gut war, weil sie es dann von Angesicht zu Angesicht beenden konnte. Sie hat ihrer Kollegin „gekündigt“.

Die besagte Augenärztin ist eine Studienkollegin meiner Frau. Bei Leuten wie dieser vollkommen verblödeten Nazitante treibt es einem die Tränen in die Augen angesichts so viel Herzlosigkeit und völligem Fehlen von Verstand.

Die lassen kleine Kinder bei -5°C ne halbe Stunde draußen warten, um sie dann drinnen anzuherrschen: da drüben hinsetzen!, dort die Jacken aufhängen! usw. Aus purer Lust am Quälen.

Das schlimme daran ist aber, dass es die Leute mit sich machen lassen, anstatt diesen Idioten auf den Anmeldetresen zu kacken und auf der Hacke umzudrehen. Aber die Leute sind eben auch irgendwie drauf angewiesen.

Ich schätze wir werden uns also noch eine Weile mit den immer irrer werdenden „Maßnahmen“ auseinandersetzen müssen. Diese kriminellen Irren in den sog. Regierungen bekommen noch genügend Zustimung.

Und dann, weil ich wahrscheinlich auf Schmerzen stehe, habe ich mir das Interview mit Streeck angesehen: CORONA: „Wir haben im internationalen Vergleich schon die härtesten Maßnahmen ergriffen!“ – Streeck – YouTube

10 Minuten grober Unfug und komplett am eigentlichen Problem vorbei (und eine geistige Bankrotterklärung von beiden). Und Streeck hat sich eben kaufen lassen, sonst müsste er ganz klar Stellung beziehen gegen eine Impfpflicht und Lockdown und 2G, 3G und nicht vom Charme einer Impfung schwafeln. Aber ich schätze das ist der Müll mit dem sich täglich Millionen Insassen dieses Landes selbst verblöden.

Auf der anderen Seite sehe ich aber auch bei den Spaziergängen (ich war in Stadtilm, Rudolstadt, Arnstadt), dass die Menschen keine Lust haben auf den Irrsinn. Es reicht schon lange. Also lasse ich auch die Hoffnung nicht fahren, auch wenn es an manchen Tagen schwer fällt den Glauben an die Menschheit nicht zu verlieren.

Aber was sehr auffällig war, besonders in Arnstadt, war die Provokation durch die Bullen. Aggressiv in Zweierreihen durchmarschieren. Angst schüren, einschüchtern. Ekelhafte Büttel des Schweinesystems.

 

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