Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Autor: Clemens Heni Seite 27 von 70

Eine Grundschullehrerin steht auf und weigert sich, die irrationalen Coronamaßnahmen umzusetzen: Entgegen der Politik möchte sie Kinder schützen

Von Dr. phil. Clemens Heni, 15. Mai 2021

Wir wissen, dass Kinder und Jugendliche so gut wie überhaupt gar nicht von Corona betroffen sind. Schulen sind einer der sichersten Orte überhaupt, wir wissen es aus Schweden, wo ohne Masken, ohne Körper an Seele und Rachen verletzende Tests, ohne a-soziale Distanz und ohne Schulschließungen seit März 2020 exakt NULL – in Zahlen: 0 – Kinder an oder mit Corona gestorben sind.

In Deutschland zählen Bildung, Kunst und Kultur nichts. Nie hat sich das so gezeigt wie in der Corona-Krise, die, ich wiederhole mich, primär eine Demokratiekrise ist und überhaupt keine medizinische Krise. Die Krankenhäuser waren zu keinem Zeitpunkt überlastet und es wird viel mehr Tote wegen verschleppter OPs oder Vorsorgeuntersuchungen geben, als an Corona starben. Abgerechnet wird in 30 Jahren! Abgerechnet wird weltweit, wo die Lockdowntoten ein Vielfaches der Corona-Toten ausmachen werden. Doch wen kümmert schon ein Kind in Uganda oder ein junges Mädchen in Sri Lanka, wen kümmert es, ob die Menschen dort keine Tagelöhnerarbeit mehr haben, weil die Eliten dort die perfide, irrationale und wahnwitzige Lockdownpolitik des Westens, der sich am totalitären China orientiert, nachmachen?

In Deutschland liegt die offizielle Fallsterblichkeit, die mindestens um den Faktor 6 bis 10 über der Infektionssterblichkeit liegen dürfte, sprich: es gibt de facto 6 oder 10 Mal mehr Infektionen, also selbst nach den wissenschaftlich höchst fragwürdigen Zahlen des RKI liegt die FALL sterblichkeit bei Corona in der Gruppe der 0-14-jährigen bei 0,004 Prozent. Das sind offiziell 14 Tote von 344.396 “Fällen”. In Wahrheit werden wie gesag 6 bis 10 Mal mehr Kinder Corona gehabt haben, aber haben nichts davon gemerkt – so harmlos ist Corona. Wie viele dieser 14 Kinder zudem schwer vorerkrankt waren, ist eine weitere Frage. Nur Sadisten, Wahnsinnige, Irrationalisten oder Menschen, die vorsätzlich Kinder quälen und somit schädigen wollen, behaupten also, dass Corona für Kinder und Jugendliche gefährlich ist. Wer jetzt von einer Impfung redet für speziell diese Gruppe von Menschen – Kinder und Jugendliche -, ist nicht an der Gesundheit interessiert, sondern an Panik, Gehorsam und vorsätzlicher möglicher Körperverletzung.

Kinder können bei einer Sterblichkeit von 0,004 Prozent – wie erläutert, liegt die Infektionssterblichkeit um den Faktor 6 bis 10 darunter, aber wen kümmert in Deutschland schon seriöse epidemiologische Forschung? – durch eine Impfung gar nicht geschützt werden, wohl aber geschädigt, und sei es durch die unsagbare Panik, die NUR und nur durch eine Impfung gelindert werden könnten.

Was passiert wohl, wenn Emma sich impfen lassen MUSS, weil sie wahnsinnige Eltern hat, John aber nicht, weil seine Eltern rational denken können? WAS wird dann los sein in der Grundschule, in der Kita, auf allen anderen Schulen?

Was viele, sehr viele Menschen in 15 Monaten Mega-Demokratie-Krise immer noch nicht gelernt haben: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Doch sie wird angestastet, indem von der Politik seit März 2020 absichtlich eine Massenhysterie und Massenpanik geschürt wird, die es in einer Demokratie seit 1945 nie gab.

Wer nach 15 Monaten Mega-Krise immer noch so tut, als ob wir nicht wüssten, wie harmlos Corona für alle Menschen unter 70, ganz besonders aber für Menschen unter 20 Jahren ist, der oder die ist eine Gefahr für die Gesellschaft und kann nicht mehr klar denken, versucht aber diesen Irrationalismus mit Polizeigewalt und administrativer Härte, die zu Deutschland passt wie nichts sonst, durchzusetzen.

Man kann ganz perfide Stimmung machen, indem man einfach absolute Zahlen nicht in Beziehung setzt, was tagtäglich exzessiv passiert. Man kann auch absolute Zahlen ohne jeden Bezug hernehmen und suggerieren, dass ein Großteil, über die Hälfte aller C-Fälle auf Intensivstationen, unter 70 Jahre alt sei und damit mindestens suggerieren, dass auch die Toten großteils unter 70 seien. Die normalen und von Panik zerfressenen Bürger*innen werden so eine Tabelle nicht rational einordnen können, wie sie seit kurzem präsentiert wird:

Das sind die Patient*innen, klar, aber wie gesagt, viele werden denken, dass sich das auch in der Verteilung der C-Toten widerspiegeln dürfte. Und das ist ein ganz extremer Trugschluss. Die Wahrheit sieht so aus, dass nur 1,7 Prozent aller “an” oder “mit” Covid-19 Verstorbenen unter 50 Jahre alt waren. 1,7 Prozent! Die Tabelle suggeriert, es seien 11,9 Prozent unter 50 – das sind alles nur kurzfristige Patient*innen, aber kaum einer von denen starb und nur darum geht es. Es waren nur 4 Prozent, die unter 60 Jahre alt waren und “an” oder “mit” Corona starben. Die Tabelle der ICU-Belegungen suggeriert aber – wie gesagt, die meisten Leser*innen solcher Tabellen werden von der ICU-Belegung darauf schließen, dass auch ähnlich viele Menschen in einer ähnlichen prozentualen Verteilung an C starben -, dass 33,9 Prozent unter 60 waren, was für die absoluten Belegungszahlen stimmen mag (wir können das nicht so leicht überprüfen), aber die harten Zahlen, die Todeszahlen “an” oder auch nur “mit” Corona zeigen eben, dass nur minimale 4 Prozent der Toten unter 60 Jahren waren.

Das hätte von der Politik seit Monaten vermittelt werden müssen: 96 Prozent aller Corona-Toten waren über 60 Jahre alt – und sie waren fett, übergewichtig, schlecht ernährt, hatten Vorerkrankungen etc., in den USA, wir wissen es von Bill Maher, sind sage und schreibe 78 Prozent aller Corona-Toten übergewichtig gewesen. Hierzulande wird das nicht kommuniziert, dabei leiden 83 Millionen Menschen bzw. mindestens der denkende und fühlende Teil davon – wenn es nur die Hälfte ist oder ein Drittel, ist es eine enorm große Zahl von Menschen, die an den Maßnahmen leidet, obwohl sie nicht betroffen sind von der Krankheit bzw. das Risiko in Kauf nehmen, wie das Risiko an Krebs zu sterben, weil man raucht, säuft, frisst, sich nie bewegt, an Herzinfarkt stirbt, weil man doch täglich die Tagesschau schaut oder Deutschlandfunk-Radio hört etc. (Disclaimer: Ich tue beides nicht).

De facto sind fast 90 Prozent aller Toten “an” oder auch nur “mit” Corona über 70 Jahre alt (nur 10.729 Tote waren unter 70 Jahre alt, das sind 12 Prozent von 84.888 Toten “an” oder “mit” Corona, die wie gesagt, allein im Jahr 2020 der entsprechende Anteil so gut wie keine Übersterblichkeit darstellte).

Es gibt jetzt aber wirklich immer mehr Menschen, die es nicht mehr aushalten. Die die Maske nicht mehr aushalten, die psychisch und körperlich am Ende sind. Es ist klar, dass diese Menschen für die Politik nicht zählen, ob die sterben oder elendig zugrunde gehen, stört die Politik nicht. Es stört auch die großen Medien von ARD und ZDF und fast allen Zeitungen etc. nicht. Das zeigte ja der unfassbare Shitstorm gegen #allesdichtmachen, der an Menschenverachtung unübertroffen ist – die Schauspieler*innen hatten auf die Kollateralopfer der Coronapolitik hingewiesen ohne einen einzigen Corona-Toten lächerlich zu machen, aber die Lockdowntoten zählen für den menschenverachtenden Lockdown-Mainstream nicht.

Es gibt aber auch Lehrer*innen, die sich auflehnen. Ein aktuelles Beispiel kommt von einer Grundschule:

Die Grundschulrektorin Bianca Höltje hat ein Jahr lang die irrsinnigsten Regelungen für Grundschüler*innen an ihrer Schule mitgemacht und umgesetzt. Sie hat das widerwillig getan und kann jetzt nicht mehr. Sie kann nicht weiterhin Kinder schädigen und schlägt Alarm. In einem Offenen Brief schreibt sie:

Ich bin verantwortlich für das Wohl aller Kinder in meiner Schule und möchte meiner Fürsorgepflicht nachkommen. Es ist mir unmöglich, die Verordnungen und Erlasse in Bezug auf Coronau mzusetzen und gleichzeitig der Fürsorgepflicht nachzukommen. Es ist falsch, Kindern das Tragen einer Maske vorzuschreiben. Das ist ungesund. Es ist falsch, Kinder ohne Symptome zu testen. Das macht ihnen Angst. Es ist falsch, Kindern ihr Kinderleben zunehmen. Sie haben dieses Recht auf Bildung, Freizeit, Sport, Gesundheit und auf Unbeschwertheit. Wer haftet für die Schäden, die schon entstanden sind und weiter zunehmen werden? Ich kann die Verantwortung nicht übernehmen. Ich bin Schulleitung, weil mir Kinder wichtig sind. Ich habe ein Ideal, eine Vision und will es gut und richtig machen, aber so wie die Situation ist, kann ich es nicht. So wie es jetzt ist, macht es uns alle krank.

 

Randnotiz über das ‘Niveau’ von Twitter-Usern… – angereichert mit #nichtmeinaerztetag, gegen die direkte oder indirekte Corona-Impfpflicht

Von Dr. phil. Clemens Heni, 14. Mai 2021

Die meisten Menschen leben in einer Blase, einem Kokon oder einem selbst gewählten Gefängnis aus Halbwissen, Nichtwissen und Ignoranz. Das trifft aktuell bzw. seit März 2020 auf rechte wie linke und Querfront Verschwörungswahnwichtel zu, die es besonders massiv in der Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene gibt, das trifft aber noch mehr auf die Regierungspolitik von Merkel & Co. zu und das trifft auf weiteste Teile der kulturellen Eite zu, auf die Medien, das Fernsehen, die Zeitungen und Journale, die NGOs, die Zivilgesellschaft, die Musiker*innen und Schauspieler*innen, die Wissenschaft.

Die Sterblichkeit von Corona ist um ein Vielfaches geringer als zu Beginn fantasiert: 0,15 bis 0,37 Prozent anstatt 3-4 Prozent. Die WHO und das Centers for Disease Control and Prevention in den USA sagten schon im Herbst 2020, dass die Sterblichkeit von Covid-19 für Menschen unter 70 Jahren bei 0,05 Prozent liege – unter der Sterblichkeit einer schweren Grippe.

Da über 80 Prozent überhaupt nichts oder so gut wie nichts von einer Corona-Infektion merken, ABER dadurch “genesen” sind und Antikörper haben, handelt es sich in Deutschland vermutlich um 21 bis 34 Millionen Menschen, die Corona hatten – fast alle merkten davon nichts. Da sich das Robert Koch-Institut seit März 2020 weigert, eine repräsentative Kohortenstudie zu machen, ahnen wir nur, dass 0,37 Prozent Sterblichkeit – oder 0,15 bis 0,23 Prozent, wie die WHO und Ioannidis schreiben – real sind. Wenn laut der Gangelt-Heinsberg-Studie 0,37 Prozent der Infizierten sterben und wir aktuell ca. 80.000 Tote “an” oder “mit” Corona haben, dann wären das 21 Millionen Menschen, die mit Corona in Berührung kamen und Antikörper haben, wobei nicht alle Antikörper entwickeln, aber durch die 80-prozentige T-Zellen-Abwehr auch eine Teilimmunität haben. Daher ja die relativ wenigen Toten.

Von daher ist die aktuelle Wahnidee des Ärztetages 2021, alle – alle – Kinder und Jugendlichen zu impfen, so unsagbar totalitär, nicht evidenzbasiert und willkürlich. So gut wie kein Kind ist an Corona gestorben, in kaum einem Landkreis gibt es Tote unter 20 Jahren, genau gesagt: in ganz Deutschland gab es in fast 15 Monaten Corona-Krise – die de facto eine Demokratie-Krise ungeahnten Ausmaßes ist – 19 (neunzehn) Tote “an” oder “mit” Corona im Alter von 0-19. Es gab Ende 2019 über 15 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 0-19 Jahren. Das heißt, eines von 806.000 Kindern starb an oder mit Corona. Das ist in jedem Einzelfall traurig, so wie es um jedes Kind, das an Grippe stirbt, traurig ist. Nur sterben bei einer schweren Grippe mehr Kinder als bei Corona.

 

Ein Beschluss des Deutschen Ärztetages vom Mai 2021 besagt nun, dass nur geimpfte Kinder und Jugendliche ein Recht haben werden, am Unterricht in Schulen teilzuhaben:

Der Verein „Ärzte für individuelle Impfentscheidung eV“ hat ein Papier des Deutschen Ärztetages scharf kritisiert, in dem eine Corona-Impfung zur Voraussetzung an der Teilnahme von Kindern und Jugendlichen am Unterricht postuliert wird.

Dagegen gibt es jetzt einen massiven Aufstand der Ärztinnen und Ärzte. Unter dem Hashtag #nichtmeinaerztetag finden sich Dutzende Kurzvideos, die sich vehement gegen diese nicht evidenzbasierte Forderung nach der Impfung von Kindern und Jugendlichen wenden.

Zwar stellt sich vordergründig Bundesgesundheitsminister Spahn gegen eine Impfpflicht – auch gegen eine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche -, doch er sagte auch im März 2020, dass kein Lockdown oder Ähnliches geplant sei und wenige Tage später war dieser Todesstoß für die Demokratie vollzogen.

Jedenfalls wissen wir jetzt, nach 15 Monaten Pandemie, dass Kinder so gut wie keinerlei Gefahr durch dieses Virus droht. Wenn ein Kind von 800.000 bislang daran gestorben ist – wie gesagt: weniger als bei einer schweren Grippe -, dann gibt es überhaupt keinen Grund, 15 Millionen Kinder und Jugendliche, die sich noch körperlich in der Entwicklung befinden und ohnehin seit vielen Jahren körperlich regredieren (so musste ein Sportlehrer schon 2019 seine Gesichtsmuskeln kontrollieren, als er schockiert feststellte, dass locker die Hälfte der Klasse es nicht mehr wie früher ganz normal über den Rand aus dem Schwimmbecken schaffte), mit einem völlig uneinschätzbaren Impfstoff zu impfen, der sie vor gar nichts schützen MUSS – aber die Nebenwirkungen sind unbekannt. Warum sollte auch nur eine Mutter oder ein Vater ein Kind impfen lassen, wenn doch so gut wie kein Kind schwer an Corona erkrankte und so gut wie keines daran starb, ganz anders als bei einer schweren Grippe?

Und dann gibt es jene egoistischen Hanswürstchen, die sich mit 52 oder mit 31 wie Bolle auf den Impftermin freuen. Es geht mir nicht darum, eine Verschwörung von Gates hinter den Impfungen zu sehen, wie das in der Tat viele tun. Viele Verschwörungsideologen glauben seit 2001, dass der 11. September kein islamistischer Anschlag war, sondern eine “deep state” Verschwörung. Dann sind viele aus dieser Szene rassistisch motiviert und seit 2015 im Umfeld der AfD zu verorten, gegen Flüchtlinge.

Doch viele Flüchtlingsunterstützer und Antirassisten verhalten sich in der Corona-Krise selbst rassistisch, ignorant und zynisch. Es ist traurig, wenn jemand Corona bekommt und schwer atmen kann. Es ist auch traurig, wenn jemand an Corona stirbt. Es ist noch trauriger, wenn jemand – 20 bis 30 Prozent aller Toten auf Intensivstationen? – an der zu frühen Intubation wegen Corona stirbt. Corona ist ein Virus, dessen Verbreitung nicht zu verhindern ist. Das ist aber auch keine Katastrophe, wir kennen die Influenza und wie das RKI schreibt, kann man die Sterblichkeit von Corona mit “schweren Influenzawellen” vergleichen, siehe unten.

Die größte Katastrophe für die Demokratie in der BRD war das gezielte Schüren einer nie dagewesenen Massenpanik durch die deutsche Bundesregierung. Da die Politik offenbar im März 2020 spürte oder wusste, dass Corona nicht die tödliche Seuche ist, als die sie herbeigeschrien wurde, musste nachgeholfen werden. Das war für das Bundesinnenministerium der Zeitpunkt, Wissenschaftler einzuspannen, wie es ein totalitäres Regime wie in der Sowjetunion oder der DDR nicht übler hätte machen können. Die Welt kommentiert im Februar 2021:

Seit Beginn der Krise soll dieser Eindruck erweckt werden: Die Politik, sie reagiert bloß auf die Erkenntnisse der Experten. Was muss, das muss. Nicht umsonst verglich Bundeskanzlerin Angela Merkel Covid-19 Ende 2020 mit „einer Naturkatastrophe“.

Bloß: Was ist, wenn die Politik der Wissenschaft das gewünschte Forschungsziel vorab mit auf den Weg gibt? Dass genau das im Frühjahr 2020 geschehen ist, darauf deutet eine Recherche von WELT AM SONNTAG hin. Demnach bat das Bundesinnenministerium (BMI) Forscher, ein Modell zu erarbeiten, auf dessen Basis „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ geplant werden könnten. Nicht irgendwelche Forscher, sondern solche des Robert-Koch-Instituts, des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, des Instituts der Deutschen Wirtschaft, der Stiftung Wissenschaft und Politik und mehrerer Universitäten. Sie alle machten gerne mit.

Zuvor hatte ein Text in der Welt am Sonntag ausführlich über den Mega-Skandal berichtet (das “Panikpapier” selbst war seit April 2020 bekannt, aber nicht die genauen Umstände seines Entstehens bzw. Mailwechsel von Beteiligten):

Im E-Mail-Wechsel bittet etwa der Staatssekretär im Innenministerium, Markus Kerber, die angeschriebenen Forscher, ein Modell zu erarbeiten, auf dessen Basis „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ geplant werden könnten.

Die Wissenschaftler erarbeiteten dem Schriftverkehr zufolge in nur vier Tagen in enger Abstimmung mit dem Ministerium Inhalte für ein als geheim deklariertes Papier, das in den folgenden Tagen über verschiedene Medien verbreitet wurde. Darin wurde ein „Worst-Case-Szenario“ berechnet, laut dem in Deutschland mehr als eine Million Menschen am Coronavirus sterben könnten, würde das gesellschaftliche Leben so weitergeführt wie vor der Pandemie.

 

Dass Twitter etwas für einfache Gemüter ist, wird niemand bestreiten. Daher war Donald Trump der Tweet-Weltmeister. Keine lästigen Analysen oder abwägende Positionen, sondern kurze und meist dumpfe Statements sind angesagt auf Twitter, häufig auch nur durch Re-Tweeten, das kostet noch weniger Anstrengung, man verlässst sich einfach auf das, was ein anderer getwittert hat und muss gar nicht mehr selbst lesen, um was es eventuell ging.

Am 1. März 2021 zitierte ich in einem Text das Robert Koch-Institut wie folgt:

Die Analyse der Übersterblichkeit legt aber nahe, dass die COVID-19-Pandemie am Ende des Jahres 2020 etwa das Niveau schwerer Influenzawellen erreicht hat.

Dieser Satz ist aus einem Artikel von RKI-Mitarbeiter*innen sowie einem Kollegen vom Umweltbundesamt, der am 12. Februar 2021 im Ärzteblatt erschienen war.

Also ist Corona vergleichbar mit einer schweren Grippe. Punkt. Dass Corona teilweise andere Symptome hat und schneller zu Atembeschwerden führt als eine Grippe, scheint so zu sein. Das heißt aber noch nicht, dass es gefährlicher ist als eine schwere Grippe. Im Jahr 2020 gab es so gut wie keine Übersterblichkeit, wie das Statistische Bundesamt und der Spiegel berichteten, aktuell wurde mir in einem persönlichen Gespräch vermittelt, dass Überstunden seit Monaten bei Totengräbern kein Thema wären.

Am 2. März 2021 hatte ich einen Text publiziert, der auf die unermesslichen Kollateralschäden – weltweit! – der Coronapolitik hingewiesen hat:

Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat sich die Polizei lächerlicher gemacht, hat vulgärer und brutaler ihr Gesicht gezeigt, als seit März 2020 und der Corona-Krise. Und diesmal ist die Polizei Erfüllungsgehilfe der totalitären linken Monster, die ZeroCovid schreien, und alle nonstop einsperren wollen, während die Frauen und Kinder im Globalen Süden elendig WEGEN der Lockdownpolitik verrecken (schon jetzt 2,5 Millionen Menschen, wie eine schwedische Studie zeigt).

Einige Zeit später postet ein zukünftiger Mitarbeiter der Amadeu Antonio Stiftung, der Politologe Ismail Küpeli einen diffamierenden, völlig kontext- und argumentationslosen Post auf Twitter, der von der Journalistin Esther Schapira retweetet wurde:

Man sieht auch hier ganz exemplarisch, dass es auf Twitter nicht darauf ankommt, zu argumentieren, sachlich oder diskursiv zu sein oder zu bleiben. Schlagworte, Adjektive, oder kurze Sätze genügen hier, um Stimmung zu machen.

Die Ignoranz gegenüber den Kernaspekten meines Textes – die psychischen, politischen, demokratischen und menschlichen Kosten der Lockdownpolitik – ist beschämend und schockierend.

Denn was schrieb ich, was Küpeli oder Schapira so ausrasten lässt?

Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat sich die Polizei lächerlicher gemacht, hat vulgärer und brutaler ihr Gesicht gezeigt, als seit März 2020 und der Corona-Krise. Und diesmal ist die Polizei Erfüllungsgehilfe der totalitären linken Monster, die ZeroCovid schreien, und alle nonstop einsperren wollen, während die Frauen und Kinder im Globalen Süden elendig WEGEN der Lockdownpolitik verrecken (schon jetzt 2,5 Millionen Menschen, wie eine schwedische Studie zeigt).

Der Hinweis auf eine schwedische Studie – übrigens von Professor*innen am Karolinska Institut in Stockholm, das auch für die Vergabe des Medizin-Nobelpreises zuständig ist -, dass schon bislang (Stand Februar 2021) ca. 2,5 Millionen Menschen im Trikont an den Folgen der Lockdownpolitik gestorben sind, wird gar nicht erwähnt. Diese Toten scheinen in diesen Kreisen nicht zu zählen, anders kann man so einen despektierlichen Tweet nicht werten. [Update zur Quelle, “The 2.5 million who died as a result of pandemic restrictions lived mostly in the poor part of the world and were young,” 28. Februar 2021, https://newsbeezer.com/swedeneng/as-many-have-died-from-the-restrictions-as-the-corona/.]

Jede an der Public Health der ganzen Menschheit interessierte Person – und Corona betrifft ja alle, die Lockdownpolitik gefährdet die ganze Welt ebenso – würde stocken, in sich gehen und skeptisch werden ob der Politik der Bundesregierung.

Denn wenn laut einer wissenschaftlichen Studie – auf die der schwedische Arzt Sebastian Rushworth hingewiesen hatte, inklusive einem Link zu einem schwedischen Film über die Studie – 2,5 Millionen Menschen an den Folgen der Lockdownpolitik gestorben sind, ist das eine Katastrophe. Es geht um verschobene Kinderimpfungen gegen Masern, unterbrochene Lieferketten, Hunger, Tuberkulose und andere Krankheiten, die bis 2020 teilweise massiv zurückgegangen waren, aber in 2020 stieg die Kindersterblichkeit erstmals wieder an, und zwar nicht wegen Corona, sondern wegen der Coronapolitik. Auch häusliche Gewalt, Mangel an (Schul)Bildung von Mädchen und Frauen, weniger Verhütung und mehr Zwangsverheiratung sind desaströse Folgen der Lockdownpolitik.

Angesichts dieser Dramatik, die nur der Coronapolitik geschuldet ist, sollte man zumindest wissenschaftlich nachhaken und nicht auf Twitter Stimmung machen gegen einen Politologen, der noch selbst denkt und Kritik übt an diesen schockierenden Zuständen.

Ich habe sehr viele Texte zu Corona publiziert und wäge also die Coronapolitik, den Mainstream, mit den Folgekosten ab. Das machen viele Kritiker*innen. Ignorant*innen jedoch diffamieren die Kritik und kümmern sich nicht um den Inhalt. Ich hatte schon im Oktober 2020 geschrieben:

Der Friedensnobelpreis 2020 geht an das Welternährungsprogramm der UN – das “World Food Programme (WFP)”.

In einem Gespräch mit Telepolis sagt Hans Peter Vikoler, der seit 27 Jahren für das WFP arbeitet, am 16. Oktober 2020 einige der wichtigsten Worte des Jahres 2020:

Ende letzten Jahres waren etwa 85 Millionen Menschen von Unterernährung betroffen, mit dem Beginn der Pandemie stieg ihre Zahl sprunghaft an auf 135 Millionen, inzwischen spricht man schon von 270 Millionen. Die Auswirkungen von Covid zeigen sich auf globaler Ebene weniger im Gesundheitsbereich und vielmehr als soziales Elend infolge der Lockdowns, Handelsbeschränkungen und unterbrochenen Lieferketten.

Anstatt wie religiöse Eiferer den Zeugen Coronas anzuhängen, würde also ein kritischer Politologe oder eine kritische Journalistin hier nachdenklich werden und z.B. mit dem World Food Programme Kontakt aufnehmen oder mit den schwedischen Forscher*innen, die jene Studie gemacht haben über die Folgen der präzedenzlosen Lockdownpolitik im Trikont.

Dabei ist ja z.B. bei Schapira erkennbar, dass sie sich gegen Antisemitismus wendet, gegen Rechtsextremismus oder linken und islamistischen Judenhass, was jeweils sehr wichtig ist.

Und dann aber direkt unter dem Retweet gegen meine Person ein Retweet von Jutta Ditfurth. Sie jammert, sie habe “Long Covid”, was traurig ist – aber was sagt sie denn zu den Millionen Lockdowntoten im Trikont, die nicht mehr jammern können? Was sagt sie zu den Long Ambrosia Opfern in Deutschland, die wegen des immer stärker werdenden LKW- und PKW-Verkehrs den immer aggressiver werdenden Ambrosia-Pollen ausgesetzt sind und ebenso schlecht Luft bekommen zu bestimmten Jahreszeiten und das seit Jahren und nicht nur vorübergehend ein, zwei Jahre?

Dieser unfassbare Egoismus von Menschen, die früher mal so taten, als seien sie Linke und internationalistisch, ist beachtlich. Damit wird jede Diskussion über die Kollateraltoten und Lockdown-, Quarantäne-, Maskenwahn-, A-soziale-Distanzierungs-Geschädigten der Coronapolitik hier und im Trikont abgelehnt und ignoriert.

Menschen, die auf diese Opfer hinweisen, werden diffamiert, hier Liefers und die #allesdichtmachen-Schauspieler*innen und somit indirekt auch die Anti-Lockdown-Wissenschaftler*innen Prof. Jay Bhattacharya, der wirklich weiß, was in Indien passiert, da er von dort kommt und Familie in Indien hat, oder Sunetra Gupta und Martin Kulldorff (auf die weist Liefers in seinem genialen Video indirekt hin), die drei Protagonisten der Great Barrington Declaration, die einen “gezielten Schutz” der Alten und Schutzbedürftigen forderten seit Oktober 2020 und die at the end of the day die großen moralischen Gewinner sein werden.

Diese drei herausragenden Forscher*innen argumentieren evidenzbasiert und kümmern sich um die Wanderarbeiter*innen in Indien oder Sri Lanka nicht minder als um die Alten und Gefährdeten in Kalifornien, London oder Boston…

Dass es aber auch Twitter-User gibt, die mich kennen (ich hatte vor Jahren ein Buch von Schapira und Hafner publiziert, ich hatte aber auch ein Interview mit Gelbart gemacht und publiziert) und z.B. die Kampagne #allesdichtmachen loben und als sehr wichtig erachten, zeigt Nathan Gelbart, ehemaliger langjähriger Vorsitzender von Keren Hayesod Deutschland:

 

Jenseits der Agitation im Tagesspiegel: Antisemitismus als einigendes Band? #allesdichtmachen, die CDU (Maaßen) und die “Schwarmintelligenz” der BASIS

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. Mai 2021

Kritik der Coronapolitik

Die Kritik an der Coronapolitik sollte höchste Priorität in einer Demokratie haben. Dass nicht die Kritik, sondern die Affirmation der “Maßnahmen” seit März 2020 vorherrscht, ist besorgniserregend. Zu keinem Zeitpunkt wurde überlegt, ob die Maßnahmen nicht vielleicht schlimmer sein könnten als die Wirkung des Virus SARS-CoV-2 und die von ihm auslösbare Krankheit Covid-19. Es wurde zu keinem Zeitpunkt von der Bundesregierung bzw. den Landesregierungen wirklich wissenschaftlich und transparent abgewogen, ob Schulschließungen überhaupt Sinn machen, ob Kinder und Jugendliche überhaupt gefährdet sein können und ob es nicht in der Verantwortlichkeit der Eltern und Großeltern liegt, wer sich mit wem wie trifft. So wie das bislang üblich war, wenn ein 5-jähriges Kind eine schwere Grippe und 40 Grad Fieber hatte, ging es kaum zur bettlägrigen Oma ins Altersheim. Wenn diese allerdings im Sterben lag, und es die letzte Chance war, sie lebend zu sehen, vielleicht doch.

Solche menschlichen Vorgänge gibt es seit März 2020 nicht mehr. Eine ganze Generation von Toten, mehr als eine Jahresanzahl von Toten, weit über eine Million Menschen, die seit Mitte März 2020 gestorben sind, konnten großteils nicht würdevoll sterben – jedenfalls solange sie im Krankenhaus oder Altersheim starben – und nicht einer von ihnen wurde würdevoll beerdigt, ohne Masken, ohne Abstand und mit so vielen Trauernden wie möglich, vom verbotenen Leichenschmaus ganz zu schweigen. Das sind nie wieder gut zu machende Verbrechen an der Würde des Menschen, die hier passiert sind und passieren. Eine demokratische Gesellschaft hätte Vorschläge gemacht und Menschen Tipps gegeben, aber sie nicht daran gehindert, selbstverantwortlich mit oder ohne Maske zu einer Beerdigung, ins Krankenhaus oder in den Supermarkt und in die Innenstadt zu gehen.

Es sind völlig irrationale Maßnahmen, da kein Mensch zeigen kann – wissenschaftlich zeigen – dass man sich im Freien mit einem respiratorischen Virus anstecken kann, die Sinnlosigkeit von Masken im Freien bestätigt jeder seriöse Aerosolforscher. Die Wahrscheinlichkeit, dass gesunde Menschen andere anstecken, weil sie vorgeblich asymptomatisch sind, ist wissenschaftlich höchst umstritten und eine zentrale Studie aus Wuhan, die 10 Millionen Menschen umfasst, spricht dagegen. Wer nicht krank ist, also nicht ausreichend Viruslast hat, damit sich Symptome entwickeln, ist nicht ansteckend.

Ja, mehr noch: Früher gingen die Ärztinnen und Ärzte sowie alle Besucher*innen in Krankenhäusern ohne Maske auch zu schwer Kranken. Nur und wirklich nur bei (offener) Tuberkulose wurden FFP2-Masken getragen, das bestätigt jede Hygienebeauftrage in jedem Krankenhaus. Die millionenfach ausgesprochene Quarantäne für Menschen, die gar nicht krank und somit auch nicht ansteckend sind, ist an Irrationalität und Perfidie nicht zu überbieten. Millionen Menschen sind deshalb nicht zum Arzt gegangen, weil die Gefahr bestand, dass ihr Herzleiden oder die Krebsvorsorgeuntersuchung darin gipfelt, dass ein positiver PCR-Test herauskommt, der falsch-positiv ist, weil nicht mal der Ct-Wert unter 25 liegt (meist über 30, bestätigt fast jedes Labor), und somit die Quarantäne droht.

Es droht einem quasi Gefängnis (zu Hause, was auf gewisse Weise schlimmer ist als das richtige Gefängnis, da man nicht mal Hofgang hat!) für 10-14 Tage – grundlos, während doch, wir leben in einem Rechtsstaat, Gefangene wissen, warum sie einsitzen. Dieses Quarantäne-Gefängnis droht mittlerweile beim Einkaufen in einem Jeans-Laden oder beim Besuch eines Kinos, ja bei Reisen ins Ausland, eine Urlaubsreise von 11 Tagen endet vorzeitig mit 14-tägiger Quarantäne am Flughafen ohne eine Sekunde Urlaub. Kein Mensch hätte sich so einen Wahnsinn vor März 2020 ausdenken können. Kein dystopischer Roman hätte das gekonnt, wenn es ihn doch gibt, bitte ich um Hinweise, danke.

Wir wissen von Schweden, dass nicht ein Schüler und nicht eine Schülerin an Corona starb, nicht eine/r. Dabei waren die Schulen immer geöffnet, nur die Klassen der Oberstufe (bzw. ab dem Alter von 15) waren zeitweise nicht in der Schule. Wer also behauptet, es müsse eine Maskenpflicht geben in allen Schulen und ab einer bestimmten, völlig willkürlich zustande gekommenen “Inzidenz” geschlossen werden, sagt absichtlich nicht die Wahrheit, weil wir wissen, dass nichts Schlimmes passiert, wenn die Schulen offen sind. Ein Blick nach Florida würde das auch bestätigen. Aber die Deutschen haben sich seit März 2020 in ihrem autoritären Kokon der Unwissenschaftlichkeit verbarrikadiert und bewachen die Außengrenzen mit scharfen Waffen.

Insgesamt sind in Schweden deutlich weniger Menschen gestorben als in England, Frankreich, Italien, Spanien oder Belgien. Schon das ist ein klarer Hinweis oder gar Beweis, dass Lockdowns und Maskenpflicht nichts bringen. Doch die Folgeschäden werden in diesen Lockdownländern unfassbar hoch sein. Die psychische Traumatisierung, jedes andere Kind und jeden anderen Menschen als potentiellen Todesbringer zu sehen, wie wir in Deutschland es seit März 2020 eingetrichtert bekommen, gibt es in dieser Form in Schweden nicht. Das werden wissenschaftliche Studien in den nächsten Jahren sicher noch detailliert herausarbeiten. Die kulturellen Schäden sind unabschätzbar – die Politik hat der Kultur, der einzigen genuin menschlichen Handlungsweise, weil auch Tiere fressen, saufen und sich reproduzieren, aber keine Bücher schreiben, keine Filme machen, keine Musik komponieren, kein Theater spielen und keine Geschichte haben, gezeigt, ja unmissverständlich klar gemacht, dass sie vollkommen sinnlos und unnötig ist. Kunst und Kultur sind “nicht systemrelevant” und 40 Menschen in einem kleinen REWE-City sind weniger durch Covid bedroht als zwei Menschen in einer Galerie mit 5 Meter Deckenhöhe und 200 Quadratmetern Fläche.

Es sind aktuell ca. 30 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und es sterben mehr als viermal weniger Menschen als noch im Januar (ca. 220 zu 900) am Tag – aber die Maßnahmen sind aktuell so brutal, unverhältnismäßig und antidemokratisch wie nie zuvor (“Bundesnotbremse”). Wer wirklich wissen möchte, wozu es Ausgangssperren gibt, schaue sich die so nie gekannte mörderische Gewalt und das Anzünden von Synagogen in der Stadt Lod unweit von Tel Aviv in Israel durch arabische Israelis an. [Update, 13.05.21: Am Abend des 12. Mai kam es zu anti-arabischem Rassismus von Seiten extremistischer jüdischer Israelis, die in Bat Yam “arabisches Eigentum” demolierten und einen Autofahrer aus seinem Auto zerrten und schwer verletzten, in Haifa schrie ein Mob “Tod den Arabern”, Premierminister Netanyahu sagte zu den pogromartigen Ausschreitungen in Bat Yam, dass sie “nicht zu tolerieren sind” und überlegt, das Militär in einige Städte zu senden.]

DA braucht es eine Ausgangssperre, gegen den Jihad und den antisemitischen Terror! Aber nie im Leben bei einem Virus wie Corona.

Die ökonomischen Schäden sind unabsehbar – ein Schuldenberg ungeahnten Ausmaßes, der natürlich die staatliche Handlungsfähigkeit auf Jahrzehnte einschränken wird, Steuererhöhungen sind die logische Folge.

#allesdichtmachen

Das Schlimmste ist vielleicht die Tatsache, dass es von Anfang an Kritik gab, aber namentlich Merkel und so gut wie alle Mainstreammedien diese Kritik wegwischten. Sie wollten gar nicht diskutieren, ob man so ein Virus auch anders bekämpfen kann als durch Lockdowns. Ja, Seehofer und die Bundesregierung haben sogar absichtlich ein “Panikpapier” bestellt im März 2020, das eine “Schockwirkung” hervorrufen sollte: Kinder sollten sich als potentielle Mörder ihrer Eltern und Großeltern sehen. Ein solches antidemokratisches, unmenschliches Verhalten ist präzedenzlos für eine Demokratie. Spätestens da hätte es einen Aufschrei in der Presse geben müssen. Aber es gab Applaus und die Panik wurde und wird bis heute ganz hoch gehängt. Dabei ging die WHO zu Beginn von einer Sterblichkeit zwischen 3 und 4 Prozent aus, in Wahrheit beträgt sie ca. 0,23 Prozent, wie die WHO sich selbst im Oktober 2020 korrigiert (“Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data“), oder sogar nur 0,15 Prozent, wie der gleiche Forscher, den auch die überparteiliche und zuvor von allen gehypte Organisation, die Weltgesundheistsorganisation WHO in einem Bulletin publiziert hatte – Prof. John Ioannidis – jetzt schreibt (“Reconciling estimates of global spread and infection fatality rates of COVID‐19: An overview of systematic evaluations“).

Es gab von Anfang an Kritik an der Coronapolitik. Allerdings nur auf Blogs und ganz selten in Zeitungen. Da die Deutschen aber stark obrigkeitshörig sind und gerne auf Autoritäten hören, braucht es bekannte Gesichter und Stimmen.

Also dauert es über ein Jahr, bis etwas Schwung in die Debatte kommt: Am 22. April 2021 starten die Homepage und der Hashtag #allesdichtmachen. Über 50 Schauspieler*innen, einige der prominentesten Tatort-Stars darunter (Jan Josef Liefers, Felix Klare, Ulrike Folkerts), zudem prominente jüngere Serien-Stars wie Volker Bruch oder Nina Gummich und Dutzende weitere. Die Hyperaffirmation der “Maßnahmen” durchzieht alle Kurzclips.

Was kaum jemand erwähnt, ist folgende politische Positionierung der Kampagne #allesdichtmachen von Anfang an: Ganz unten auf der Homepage kann man klar und deutlich lesen

Übrigens: #FCKNZS

Am 6. Mai 2021 beschäftigt sich ein Artikel in der Tageszeitung Die Welt von Mladen Gladic kritisch mit der Kampagne des Berliner Tagesspiegels gegen #allesdichtmachen. Gladic stellt dar, wie unprofessionell der Tagesspiegel vorging, häufig mussten Formulierungen wieder zurückgenommen werden, so zum Beispiel das Adjektiv „antidemokratisch“ bei der näheren Bezeichnung der Aktivitäten des Arztes und Publizisten Paul Brandenburg von der Initiative 1-19, die sich aufs Grundgesetz bezieht. Wer sehen möchte, wie wissenschaftlich und journalistisch fragwürdig der Tagesspiegel arbeitet, schaue sich eine Diskussion über die Kampagne dieser Berliner Tageszeitung an, auf der Brandenburg neben der stellvertretenden Chefredakteurin Sauerbrey und dem Redakteur Huber sowie zwei weiteren Autoren, die nur zugeschaltet wurden, diskutiert.

Fehlende Eloquenz und mangelhaftes Faktenwissen kann man zumindest Brandenburg nicht vorwerfen. Was jedoch der Welt-Text von Gladic, bei aller notwendigen Kritik an der Agitation des Tagesspiegels verpasst, ist eine klare Distanz zur extremen Rechten. Denn mit Rechten spricht man tatsächlich als Demokrat nicht – und nur weil die ARD, das ZDF und der Mainstream seit 2013 die AfD in ihre Studios und TV-Talkshows eingeladen und in den großen Tageszeitungen zu Wort kommen ließ, wurde die extrem rechte und mit Rassismus, Holocaustverharmlosung und Stolz auf Deutschland operierende Partei so groß wie sie jetzt ist und seit 2017 sitzt sie auch wegen der Schützenhilfe der großen Medien im Bundestag. Gladic jedoch schreibt zum ach-so-offenen-und-libertären Gunnar Kaiser, einem bekannten Coronapolitik-Kritiker:

Eigentlich ist Gunnar Kaiser Studienrat, doch seit Jahren betreibt er auch “TV Kaiser” auf YouTube. Seit Beginn der Pandemie fällt seine scharfe Opposition zu den Corona-Maßnahmen auf. Dabei überschreitet Kaiser rote Linien, fragte einmal auf Facebook, ob diejenigen Älteren, deren Überleben durch die Solidarität der Jüngeren gesichert würde, die gewonnenen Jahre überhaupt verdient hätten. Das zitiert der “Tagesspiegel” ebenfalls. Aber auch, dass Kaiser ein Video mit dem österreichischen Identitären Martin Sellner gemacht habe, ist Thema: “Berührungsängste mit der extremen Rechten gibt es offensichtlich nicht”, schlussfolgert man, erwähnt allerdings nicht, dass es sich bei dem Streitgespräch um ein zwar freundliches, aber keineswegs einvernehmliches handelte (man kann es auf YouTube ansehen). Dass sich Kaiser mit Sellner gezeigt hat, nicht wie er ihm begegnet ist, wird skandalisiert. Diese Skandalisierung soll darauf vorbereiten, was im Weiteren über den Kaiser-Gast Brandenburg und Mitglieder von “1bis19” zu lesen sein wird. Das Prinzip heißt Kontaktschuld und wiederholt den Kurzschluss des Innenministers Geisel: Wer sich mit Rechten zeigt, ist sehr wahrscheinlich selbst Extremist.

Nun: Es ist ein relevanter Unterschied, ob man – wenn man etwas naiv ist und sich vorab nicht erkundigt hat, wer zur Demo aufruft etc. – mit 10.000 oder 50.000 Menschen auf einer Demonstration läuft, wo an anderer Stelle – nicht direkt neben einem und klar ersichtlich – Nazis mitlaufen, eine kleine Minderheit, die eklig und gefährlich ist, oder ob man zu zweit in einer Interviewsituation sich befindet, selbst gewählt, und einen führenden rechtsextremen Aktivisten interviewt. Das gibt der extremen Rechten ein Forum, sie wird salonfähig und als seriöser Teil der Debatte betrachtet. Rechtsextremismus und Faschismus sind aber keine Meinungen, sondern Verbrechen und nicht diskutierbar. So wenig wie man mit iranischen Offiziellen über den Holocaust oder Israel diskutieren sollte, wenn man ein Demokrat ist.

Ich habe mehrere Jahre an einer Doktorarbeit geschrieben, die sich mit einem der wichtigsten Vordenker der Neuen Rechten befasst, Henning Eichberg. Ich hab mich logischerweise kein einziges Mal mit ihm getroffen, da diesen Fehler einige andere Wissenschaftler gemacht hatten und wenig über die neu-rechte Ideologie erforschen wollten, sondern über den Menschen berichteten, ihn als salonfähig darstellten. Daher der Titel meines Buches: „Salonfähigkeit der Neuen Rechten“ (Marburg: Tectum Verlag, 2007).

Wir wissen ob des verbalen und körperlichen Gewaltpotentials des Umfelds von Sellner, der Identitären Bewegung und dem Antaios Verlag, wie auf der Frankfurter Buchmesse 2017 erlebt werden konnte. Also trifft man sich nicht mit Typen wie Sellner, Kubitschek oder Höcke – das sollte unter Demokraten, man muss kein Antifa sein, Konsens sein. Dass es das nicht, ist, zeigen ARD, ZDF, die WELT und viele andere Medien seit Jahren.

Es gibt beim Thema Antisemitismus die unterschiedlichsten Koalitionen. Heute: der CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen, ehemals Chef des Bundesverfassungschutzes und die Partei Die Basis. Der eine verwendet antisemitische Codewörter oder dog whistles wie “Globalismus” oder “Globalist”, die andere Gruppierung hat offenbar mitunter auch ein entspanntes Verhältnis zu antisemitischen Verschwörungsbewegungen wie QAnon bzw. Protagonisten der Partei treten in Filmprojekten auf, wo QAnon-Vertreter*innen auch vorkommen und manche besonders prominenten Parteivertreter insinuieren, dass es größere Verbrechen als Auschwitz gegeben habe bzw. aktuell gibt.

Maaßen und das Wort “Globalismus”: Antisemitische dog whistle

Maaßen hat die rassistische Pogromstimmung nach dem Tod eines Deutsch-Kubaners in Chemnitz Ende August 2018 verharmlost und das Wort “Hetzjagd” für die belegte Hetzjagd (“Hase, du bleibst hier” sagte eine Frau zu ihrem Freund, der bei einem losstürmenden Mob offenbar mitmachen wollte) gegenüber als nicht-deutsch Kategorisierten abgelehnt. Das führte nach langem Abwiegeln von Seiten Horst Seehofers schließlich zu Maaßens Entlassung (“Versetzung in den einstweiligen Ruhestand”) als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Maaßen hat immer wieder gegen “Globalisten” und häufig auch  “Sozialisten” agitiert. Z.B. im Januar 2021 auf Twitter:

In einem Beitrag für die Zeitschrift Telos aus den USA – die seit Jahrzehnten ihre anfangs linke Ausrichtung nach 1968 aufgab und zum Carl Schmitt Promoter in den USA avancierte und sich im Jenseits von links und rechts wähnt – schrieb Maaßen mit dem Achgut-Autor Johannes Eisleben im September 2020:

We must fear that, at the end of this development, we will find ourselves living in societies that are exactly the opposite of what our ancestors and we ourselves have fought for: undemocratic and totalitarian supranational systems. The socialist and globalist movements appear to be united in striving to do just that.

Diese völlig realitätsverzerrende Position sieht eine sozialistische Bewegung, die mit den bösen “Globalisten” die Welt beherrschen will. Welche sozialistische Bewegung? Was fantasieren die beiden da?

Es gibt seit Jahrzehnten das Wort “Globalist” und häufig haben nationalistische Kapitalistenkreise das Wort verwendet, um internationalistische Strukturen oder transnationale Netzwerke – wie die UN, große Konzerne oder auch NGOs unterschiedlicher Couleur etc. – zu attackieren. Doch seit einigen Jahren wurde das Wort “Globalist” eindeutig zu einem Code-Wort für “Jude”. Das zeigt z.B. der Wortgebrauch von Neonazis wie David Duke aus Amerika. Im November 2016 schrieb der Autor Tylor Bridges, ein Biograph Dukes:

To catch Duke’s latest thinking, I listened to his radio show on Tuesday. I heard him express excitement about appearing at Dillard as well as lay out his long-standing conspiracy theories. I noted that since it’s an election season, he generally avoided mentioning Jews.

“America has been under control of globalist bankers and the global media,” he told listeners. “Unless we start to erode that criminal power … we don’t have any future.” Duke asked his supporters to contribute to his Senate campaign. He noted that one donor gave him $14.88. He didn’t note the significance. But I already knew that the number 88 has special resonance among neo-Nazis because the letter H is the eighth number in the alphabet and 88 represents “Heil Hitler.”

Mark Potok, a senior fellow at the Southern Poverty Law Center who has tracked Duke for years, told me that 14 refers to a 14-word slogan coined by a martyred white supremacist: “We must secure the existence of our people and a future for White children.”

Die israelische linke Tageszeitung Haaretz schrieb im Juli 2017 über Duke und die Worte “Globalism” beziehungsweise “Globalist”:

The Southern Poverty Law Center notes that some of the videos on Duke’s YouTube channel include “How We Can Defeat Zio Globalism,” “The War on Christmas – New HD Version” and “Wicked Witch Osama and Wizard Obama.”

A 2013 video on the YouTube channel, highlighted by the Southern Poverty Law Center, is titled “CNN Goldman Sachs and the Zio Matrix.” Duke warns: “People are learning that globalist Zionist supremacism is the greatest single danger to the entire planet, to all human expressions of life and culture and heritage on the planet, to all nations and peoples who want to be free and independent.”

Die Publizistin und Politikerin der Grünen Marina Weisband dokumentiert auf Twitter, wie AfD-Politikerinnen wie die Bundestagsabgeordnete Joana Cotar, mit dem Wort “Globalist” gegen als links vorgestellte Grüne wie Annalena Baerbock agitieren:

Der Achgut-Autor Dushan Wegner schreibt auf seinem eigenen Blog im Juni 2020 in der gleichen Diktion von “Globalisten” und schafft es auch seinen regelrechten Hass auf die Antifa so zuzuspitzen, dass er Massenmörder wie die Islamisten des Islamischen Staats (IS) mit der Antifa analogisiert. Dabei bezieht er sich auf die Vereinten Nationen, die sich gegen den US-Generalstaatsanwalt wendeten, der die Antifa als “Terrororganisation” disqualifizierte:

Die UN verteidigt die Antifa. Linke, anti-demokratische Gewalt, funktional den Globalisten sehr nützlich, wird als freie Meinungsäußerung verkauft, nicht nur von der UN – von denselben Leuten, die via Migrationspakt die Demokratie aushöhlen lassen.

Nun gibt es genug an der aktuellen Antifa zu kritisieren, ihre teilweise Beteiligung an antisemitischen BDS-Aufzügen wie am 1. Mai 2021 wieder in Berlin, ihre Randale in den USA, ihr Mackertum, das seit Jahrzehnten innerhalb der autonomen Szene diskutiert und kritisiert wird (nicht zuletzt deshalb gab und gibt es Frauen-Antifa-Gruppen, Fantifa). Aber darum geht es hier nicht, der Autor, der seit Jahren auf Achgut schreibt, verwendet gezielt das rechtsextreme Code-Wort von den “Globalisten”. Da lacht Donald Trump, der ja den Juden Gary Cohn 2018  aus seiner Regierung entlassen hat und die Begründung Trumps stammt direkt aus dem Arsenal des Antisemitismus:

This is Gary Cohn’s last meeting in the Cabinet, Trump said Thursday at the meeting. “He’s been terrific. He may be a globalist, but I still like him. He is seriously a globalist. There’s no question. In his own way, but you know what, he’s a nationalist. He loves our country.”

Damit unterstreicht Trump, dass auch ein Jude wie Cohn “unser Land liebt”, denn das ist ja der perfide und zutiefst antisemitische Vorwurf seit vielen Jahrzehnten, dass Juden nicht loyal seien zu ihrem jeweiligen Land und immer nur Israel und dem Judentum verbunden.

Nürnberg Prozesse, Nürnberger Kodex, Querdenken und Die Basis

In meinem Working Paper “Antisemitismus im Zeitalter von Corona” schreibe ich am 31. Januar 2021, ich zitiere einen längeren Abschnitt, da er bis heute von einiger Relevanz ist:

Es wurde von Rednern auf der großen Bühne von Querdenken 711 am Großen Stern (Siegessäule) am 29. August der Austritt aus der NATO und der EU gefordert. Parallel dazu versuchten Hunderte Neonazis das Reichstagsgebäude zu stürmen, sie wurden von drei Polizisten abgedrängt. Der extrem rechte religiöse Agitator und Verschwörungsideologe Samuel Eckert, der den islamistischen Charakter des 11. September 2001 leugnet und geheime Mächte am Werke sieht, ist federführend bei der Querdenken-Bewegung mit dabei.[99] [Eckert wendet sich gegen George W. Bush, der nach 9/11 Verschwörungsmythen ablehnte und bezieht sich affirmativ auf die Verschwörungsideologen Daniele Ganser und Gerhard Wisnewski, „Samuel Eckert über 9/11, Corona, Wahrheit und Standhaftigkeit, Kurzversion von Reinhard Franz“, 20.08.2020, https://www.youtube.com/watch?v=yjZc_wYzRY8.]

Eckert und Schiffmann machten September 2020 eine „Bus-Tour“. Dabei wollten sie Flugblätter gegen die Coronapolitik verteilen und mit den Menschen auf der Straße ins Gespräch kommen, wie Schiffmann ankündigte.[100] [„Dr. Bodo Schiffmann und Samuel Eckert gehen für 2 -3 Wochen auf Tour – hier der Tourbus“, 17.09.2020, https://www.youtube.com/watch?v=hQA1dYKKLxM.]

In einem YouTube-Chat von Eckert mit Jürgen Elsässer vom Compact-Magazin und einem weiteren Verschwörungsideologen wie Oliver Janich nach den Demonstrationen vom 29.08.2020 wird deutlich,[101] [„BERLIN AFTERMATH – Live mit Jürgen Elsässer und Oliver Janich“, 31.08.2020, https://www.youtube.com/watch?v=9UAF84nwct8&app=desktop.]

dass sich hier eine rechtsextreme Bewegung ganz offen bildet. Janich hatte 2017 zur Wahl der AfD aufgerufen.

Elsässer feiert die „Reichsfahne“ des Nationalsozialismus, analogisiert sie wie im Trance mit der „Regenbogenfahne“ und attestiert ihr „Kultstatus“. Es würden jetzt „Hippies“ und andere die Reichsfahne tragen, die das früher nie getan hätten. Die Reichsfahne ist die offizielle Fahne des Nationalsozialismus, der verbrecherischsten Regimes, das es je auf Erden gab. Dass dieses Regime via dieser Fahne von dem engen Kreis um Querdenken-Gründer Michael Ballweg offen gefeiert wird und mit Eckert ein enger Kumpel oder Freund von Ballweg wie vom HNO-Arzt Bodo Schiffmann maßgeblich beteiligt ist, ist Grund zur Besorgnis. Die Stuttgarter Nachrichten berichten:

Dabei kommen immer wieder interessante Details zu Tage. Zum Beispiel heben Elsässer und Janich lobend hervor, dass sich Michael Ballweg öffentlich kritisch zum Zwei-Plus-Vier-Vertrag, mit dem die deutsche Wiedervereinigung außenpolitisch ermöglicht wurde, und der Souveränität Deutschlands äußert. ‚Das heißt, im Grunde hat auch Michael Ballweg so eine Stimmung befördert, was auch nicht schlecht ist, wenn man das Thema Souveränität endlich auf den Tisch packt‘, sagt Jürgen Elsässer. Im gleichen Atemzug stellt er erfreut fest, dass sich im Rahmen der Querdenken-Demonstrationen eine Art ‚Reichspopbewegung‘ herausbildet mit der Reichsflagge als Symbol für ein neues Lebensgefühl.[102] [Hannes Opel (2020): Im Stream mit Rechtsaußen. Wie nah sich Querdenker und Rechtsextreme sind, 02. September 2020, https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.im-stream-mit-rechtsaussen-wie-nah-sich-querdenker-und-rechtsextreme-sind.0c8053c0-ba9c-4111-b8f8-ddc1ece47f9c.html.]

Die Stuttgarter Nachrichten ordnen das Gespräch der drei extrem rechten Aktivisten so ein:

Das gut eineinhalbstündige Interview wirft viele Fragen auf. Die allerdrängendste ist sicherlich: Wen meinen die drei Gesprächspartner, wenn sie ‚Wir‘ sagen? Für den Zuschauer muss es so erscheinen, als ob sie sich als Teil einer Bewegung verstehen und über gemeinsame zukünftige Aktionen diskutieren. Kommentieren wollten diese Frage gegenüber unserer Zeitung weder Michael Ballweg noch Samuel Eckert. Michael Ballweg verwies einzig darauf, dass das Gespräch nicht abgestimmt gewesen und von Samuel Eckert in Eigenregie geplant und durchgeführt worden sei. Ebenfalls unkommentiert ließen sie die Frage, warum eine Initiative wie Querdenken 711, die laut ihres Manifests das Grundgesetz verteidigen will, ihre Strategie mit Menschen abstimmt, die dieses Grundgesetz in Frage stellen.

Die Selbstverständlichkeit, mit der Neonazis mit ihren schwarz-weiß-roten Reichsflaggen, den Reichskriegsflaggen oder den antisemitischen Q-Symbol der QAnon-Bewegung und mit riesigen US-Flaggen den ganzen Tag über mit den bürgerlichen Demonstrant*innen mitlaufen konnten, ist schockierend. Auch der Agitator und Mit-Diskutant von Samuel Eckert Jürgen Elsässer und sein rechtsextremes und antisemitisch-verschwörungsmythisches Compact Magazin[103] [Paul Starzmann (2016): Wie das „Compact“-Magazin antisemitische Klischees bedient, 09.09.2016, https://www.vorwaerts.de/artikel/compact-magazin-antisemitische-klischees-bedient; Kevin Culina/Jonas Fedders (2016): Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact, Münster: edition assemblage.]

waren mit Q-Symbol auf einem kleinen Fähnchen auf der Demo mit dabei.

Soweit der längere Abschnitt aus dem Working Paper von Januar 2021.

Samuel Eckert wiederum ist ein Kumpel von Markus Haintz, einem Anwalt, der jetzt für die Partei Die Basis antritt, beiden tauchen laut Ankündigung des Filmes “Planet Lockdown” zusammen mit Bodo Schiffmann im Film auf bzw. wurden als ‘Experten’ zur Vorbereitung für den Film interviewt. Die sicher durchaus heterogenen Vertreter*innen der Partei Die Basis wie Haintz, Köhnlein, Wodarg mögen Teil der “Schwarmintelligenz” sein, doch dann gehören dazu eben auch recht direkte Verknüpfungen von Haintz via Samuel Eckert zu Jürgen Elsässer und der extrem rechten Polit-Szenerie. Die “Schwarmintelligenz” der Basis wird gleich noch größer, wie wir am Beispiel des geplanten Filmes “Planet Lockdown” sehen werden.

Der “Coach” Uwe Alschner ist ebenfalls ein Corona-Maßnahmen-Kritiker. Er bezieht sich in einem Text vom 4. Mai 2021 unter anderem auf die amerikanische Publizistin Catherine Austin Fitts und hat einen Beitrag von ihr übersetzt, den er unter folgender Überschrift publiziert hat:

Was in Nürnberg vor Gericht stand, verblasst vor dem, was heute geschieht.

In diesem Artikel heißt es bezüglich der Corona-Impfung:

Wenn man sich die Todesfälle und die Nebenwirkungen ansieht und das Versagen, eine echte Zustimmung nach Vorheriger Aufklärung zu gewährleisten, dann reden wir hier über die größten Verstöße gegen den Nürnberger Kodex in der Geschichte. Heute. Wer auch immer am Ende des Zweiten Weltkriegs vor Gericht gestellt wurde, kann dem, was jetzt passiert, nicht das Wasser reichen…(Herv. CH)

Das ist eine unerträgliche Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus.

Catherine Austin Fitts taucht wie einige deutsche Protagonisten der Coronapolitik-Kritik-Szene in einem angekündigten Film mit dem Namen “Planet Lockdown” auf, darunter sind Reiner Füllmich, Markus Haintz/Samuel Eckert/Bodo Schiffmann, Claus Köhnlein, Sucharit Bhakdi, Knut Wittkowski (der in den USA lebt) und Wolfgang Wodarg. Offenbar gibt es den Film noch nicht, aber lange Interviews mit den Informationsgeber*innen oder Protagonist*innen des Films sind bereits online verfügbar. Somit wissen die jeweiligen Protagonist*innen auch, wer sonst in dem Film oder als Stichwortgeber*in für den Film auftaucht und herangezogen wird.

Über Köhnlein schrieb die FAZ schon im Jahr 2010:

Dass sie damit offenbar einen Nerv der Zeit treffen, beweisen erfolgreiche Bücher wie „Virus-Wahn“ von dem Journalisten Torsten Engelbrecht und dem Arzt Claus Köhnlein. „Vogelgrippe (H5N1), Sars, BSE, Hepatitis C, Aids: Wie die Medizin-Industrie ständig Seuchen erfindet und auf Kosten der Allgemeinheit Milliarden-Profite macht“ lautet der Untertitel des Werks, das Ängste schüren will bei denjenigen, die ohnehin schon an der Schulmedizin zweifeln. Die Autoren kommen „wissenschaftlich“ daher, unterschlagen aber aktuelle Daten, zitieren und übersetzen aus dem Englischen fehlerhaft, verschweigen neue Studien und Untersuchungen.

Stattdessen greifen sie Verschwörungstheorien auf, die seit Jahrzehnten kursieren, und wiederholen sie gebetsmühlenartig: Aids sei gar keine sexuell übertragbare Krankheit, sondern werde durch die „Sex-Droge Poppers“ verursacht. Und die Spanische Grippe 1918/1919 sei nicht etwa auf ein Influenzavirus zurückzuführen, sondern sei durch „Übermedikamentalisierung und massive Impfkampagnen“ hervorgerufen worden. Dass es zur damaligen Zeit keinen Grippeimpfstoff gab, ignorieren die Impfgegner einfach.

Fitts scheint ernsthaft an eine Weltverschwörung zu glauben, ihr Fokus liegt dabei auf der “Finanzindustrie” – ein ganz tradionelles antijüdisches Ideologem. Die für Verschwörungsmythen offene Seite Rubikon hat im Januar 2021 ein Interview von ihr teilweise übersetzt (“Redaktionelle Anmerkung: Dieses Interview erschien zuerst unter dem Titel „Planet Lockdown“. Es wurde von Ullrich Mies im ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und gekürzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert. Dieser Text erschien zuerst in Demokratischer Widerstand Nr. 35″), wo es heißt (“Planet Lockdown. Die Zentren der Macht wollen die Menschheit mit den Mitteln des Transhumanismus in eine neue Phase technikgestützter Sklaverei führen”):

Fitts bietet in diesem Interview eine umfassende Sicht auf den weltweiten Lockdown-Terror. Vor allem weist sie darauf hin, dass die Corona-„Pandemie“ inszeniert wurde, um das Finanzsystem neu zu strukturieren. (…)

Es gibt noch andere Theorien, warum Menschen die komplette Kontrolle haben wollen: In Anbetracht der Schwierigkeit, eine immer größer werdende Bevölkerung zu ernähren und zu managen, wenn jetzt eine Biotechnologie Mr. Global (Fitts Spitzname für das Komitee, das die Welt regiert, Anm. d. Übersetzers) erlaubt, 150 Jahre zu leben, kann man das nicht geheim halten. Warum also nicht die Bevölkerung reduzieren, Roboter integrieren, Robotik für alles verwenden? Dann kann man sehr wohlhabend und luxuriös leben, ohne all die Management-Kopfschmerzen. (Herv. CH)

Ebenso problematisch in dem geplanten Film “Planet Lockdown” ist das Auftreten bzw. Heranziehen von Carrie Madej als Teil des Filmprojekts, mit ihr gibt es auch ein Interview. Sie ist in den USA für das Verbreiten von antisemitischen Verschwörungsmythen der QAnon-Bewegung berüchtigt (“The QAnon Doctor Pushing Wild Conspiracies About the COVID Vaccine. Dr. Carrie Madej spoke at the Capitol riots Wednesday and called the COVID vaccine a “witches’ brew.”).

Am 3. September 2020 postete sie folgenden Tweet und bezieht sich auf “Pizzagate”:

Die Haupterzählung bezieht sich auf eine Pizzeria, wo die böse Elite, angeführt von Hillary Clinton, Kinder misshandle. Pädophilie ist ein bekanntes Skandal-Thema von vielen extremen Rechten weltweit, die meistens Linke, Liberale, Grüne, die Elite oder geheime Mächte verantwortlich machen. Von geheimen Mächten zu Juden ist es nur ein Schritt, die ungeheuerliche Macht der Verbindung von Antisemitismus und Verschwörungsmythen ist ungebrochen. Solche Verschwörungen sind die Erben der Protokolle der Weisen von Zion von Anfang des 20. Jahrhunderts.

Vom Pizzagate von 2016 zur QAnon-Bewegung seit 2017 ist es somit nur ein Schritt. Der Guardian berichtet:

“QAnon” is a baseless internet conspiracy theory whose followers believe that a cabal of Satan-worshipping Democrats, Hollywood celebrities and billionaires runs the world while engaging in pedophilia, human trafficking and the harvesting of a supposedly life-extending chemical from the blood of abused children. QAnon followers believe that Donald Trump is waging a secret battle against this cabal and its “deep state” collaborators to expose the malefactors and send them all to Guantánamo Bay.

There are many, many threads of the QAnon narrative, all as far-fetched and evidence-free as the rest, including subplots that focus on John F Kennedy Jr being alive (he isn’t), the Rothschild family controlling all the banks (they don’t) and children being sold through the website of the furniture retailer Wayfair (they aren’t). Hillary Clinton, Barack Obama, George Soros, Bill Gates, Tom Hanks, Oprah Winfrey, Chrissy Teigen and Pope Francis are just some of the people whom QAnon followers have cast as villains in their alternative reality.

In einer Anfrage an die Bundesregierung zu QAnon-Bewegung heißt es in einer ersten Antwort im November 2020:

Vorbemerkung der Bundesregierung: Bei „QAnon“ bzw. „Q“ handelt es sich um eine Verschwörungstheorie, die in den USA entstanden ist und dort anscheinend über eine breite Anhängerschaft verfügt. Der Urheber der „QAnon“-Theorie veröffentlichte erstmalig im Oktober 2017 auf dem Image-board „4chan“ vermeintlich exklusive Informationen, wonach Donald Trump einen internen Krieg gegen den „Deep State“, also verborgene Eliten in hohen und höchsten Regierungsämtern und gesellschaftlichen Positionen, führe. Die Bezeichnung „Q“ stammt aus der Anlehnung an die „Q Clearance“, die höchste Freigabestufe für geheime Informationen des US-Energieministeriums, die der anonyme Urheber der Postings angeblich besitzt. „Anon“ ist wiederum die Abkürzung für Anonymous. Beim Autor handele es sich, so die öffentlich verbreitete Darstellung, um einen hochrangigen Regierungsbeamten oder einen Kreis solcher, der darüber informieren möchte, dass Donald Trump vom US-amerikanischen Militär auserkoren sei, um einen von Geheimdiensten geführten internationalen Pädophilenring zu zerschlagen.

Zwar weise das Compact Magazin von Jürgen Elsässer offenen Antisemitismus im Zuge der QAnon-Verschwörungsideologie zurück, doch andererseits promotet die Zeitschrift das Q von QAnon:

Auffällig ist darüber hinaus, dass sich die „Compact-Magazin GmbH“ bemüht, das der „QAnon“-Verschwörungstheorie als Erkennungszeichen dienende Emblem „Q“ zum Symbol der „Querdenken“-Bewegung umzufunktionieren. Dementsprechend prangte „Q“ bereits auf dem Cover einer Ausgabe des „Compact Magazins“ (Nr. 09/2020), in der über die „Querdenken“-Bewegung und die von ihr initiierten und zu großen Teilen geprägten Demonstrationen gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen berichtet wurde. Über ihren Webshop bietet die „Compact-Magazin GmbH“ zudem entsprechende „Q“-Buttons an.

Weiter antwortet die Bundesregierung:

Die „QAnon“-Verschwörungstheorie findet auch in Teilen der rechtsextremistischen Szene und im Milieu der „Reichsbürger und Selbstverwalter“ Resonanz. Anknüpfungspunkte für rechtsextremistische Ideologeme bietet die zuweilen mit der „QAnon“-Verschwörungstheorie verbundene Behauptung, die handelnden Eliten des „Deep State“ seien „Linke“, jüdischen Glaubens oder von Juden gesteuert.
Das Milieu der „Reichsbürger und Selbstverwalter“ zeigt eine große Affinität zu Verschwörungstheorien. Inhalte der „QAnon“-Verschwörungstheorie werden insofern auch durch „Reichsbürger und Selbstverwalter“ rezipiert und verbreitet. Zuletzt fiel in verschiedenen Zusammenhängen auf, dass bekannte „Reichsbürger und Selbstverwalter“ das Motto „WWG1WGA“ („Where we go one, we go all“) für sich nutzen, das mit „QAnon“ assoziiert wird.

Ein weiterer sehr auffallender Aspekt in der Coronamaßnahmen-Kritiker*innen-Szene ist das Herumfuchteln mit “Nürnberg”, den Nürnberger Prozessen (also den Hauptkriegsverbrecherprozessen und den Ärzteprozessen) sowie dem damit zusammenhängenden Nürnberger Kodex. 2007 berichtete das Ärzteblatt über sehr bedenkliche Aufweichungen des Kodex:

Der Nürnberger Kodex wirkt bis heute nach. Vor allem die ethischen Erklärungen des Weltärztebundes nach dem Zweiten Weltkrieg, aber auch noch die Bioethikkonvention des Europarats aus dem Jahr 1999 haben sich damit auseinandergesetzt. Beschränken wir uns auf den Weltärztebund. Das Genfer Ärztegelöbnis von 1948, der Internationale Kodex medizinischer Ethik von 1949 und schließlich die Deklaration von Helsinki aus dem Jahr 1964 stimmen in der Intention mit dem Nürnberger Kodex weitgehend überein. Dessen beherrschende Grundsätze sind: Maßgeblich für die medizinische Forschung ist der Nutzen für den Patienten. Jeder Patient/Proband muss vom beteiligten Arzt umfassend aufgeklärt werden. Es darf keine unnötige oder gar willkürliche Forschung am Menschen geben.
Auffallend sind nicht nur die Gemeinsamkeiten, sondern auch die Abweichungen, die sich im Laufe der Zeit eingeschlichen haben. Denn die Grundsätze von Nürnberg erwiesen sich für manchen Forscher offenbar als zu streng und für manche Forschungsabsicht als hinderlich. Und so hat sich vor allem die Deklaration von Helsinki erheblich gewandelt, ja in der aktuellen Version von 2004 ist die Ursprungsfassung von 1964 kaum noch zu erkennen.

Schon das zeigt, dass Corona in dieser Hinsicht nicht gänzlich neu ist, obwohl die enorm kurze Zeit für die Entwicklung des Impfstoffes sicher große Fragezeichen aufwirft. Aber die Pharmaindustrie und andere Kreisen sind seit Jahrzehnten dabei, den Nürnberger Kodex aufzuweichen. Daher resümierte auch das Ärzteblatt:

Mag sein, dass in Deutschland solche Fragen kritischer gesehen werden als anderswo, wie unlängst der Generalsekretär des Weltärztebundes, Otmar Kloiber, meinte: „Das hängt natürlich auch mit unserer Geschichte, der medizinischen Forschung während der Nazizeit zusammen.“ Eben. Deshalb kam es ja zu dem Nürnberger Kodex.

In den Nürnberger Ärzteprozessen ging es um den Massenmord an Behinderten, um Menschenversuche und medizinische Experimente in Konzentrationslagern.

Selbst der schärfste Kritiker einer Corona-Impfung darf niemals KZs und Menschenversuche, geplanten Mord an Behinderten in der T4-Aktion mit heutiger Impfpolitik vergleichen. Das verharmlost nicht nur die Verbrechen der Deutschen, das negiert die Einzigartigkeit auch dieser industriell betriebenen medizinischen Verbrechen. Zudem war ein Großteil der beteiligten Ärzte auch insgesamt an den Verbrechen der Deutschen im SS-Staat beteiligt, insbesondere am Holocaust.

Die Verbrechen gegen die Menschheit, für die Auschwitz und die Shoah stehen, werden von einem anderen führenden Protagonisten der Coronapolitik-Kritiker-Szene in ihrer Einzigartigkeit offen in Frage gestellt.

Auch hierzu habe ich bereits im Januar 2021 in meinem bereits zitierten Working Paper geschrieben. Die folgenden Abschnitte sind mindestens so aktuell wie im Januar 2021:

Es gibt seit Sommer 2020 einen sogenannten Corona-Untersuchungsausschuss einer Gruppe von vier Rechtsanwält*innen um die Berlinerin Viviane Fischer.[110] [https://corona-ausschuss.de/.]

Der bekannteste Vertreter der Gruppe ist der Anwalt Dr. Reiner Füllmich, der sowohl in den USA als auch in Deutschland arbeitet. Der unabhängige Corona-Untersuchungsausschuss hat dutzende Sitzungstage durchgeführt, wo stundenlang Zeug*innen gehört wurden und die unterschiedlichsten Aspekte der Corona-Krise kritisch beleuchtet wurden. Eine Analyse dieser Sitzungen wäre eine eigene Studie wert, da dort viele unbekannte Fakten auf den (virtuellen) Tisch gelegt wurden und viele medizinische und andere Expert*innen Gehör fanden, die im Mainstream nicht zu Wort kommen.

Das ganze kulminierte dann in einer Klage gegen den PCR-Test von Christian Drosten, die Füllmich in den USA einreichen will. Schon zuvor, in einem Video, hochgeladen am 1. Oktober 2020 auf dem Kanal von Reiner Füllmich („106.000 Abonnenten“) mit dem Titel „Money Talks V – Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ (746.206 Zugriffe, Stand 20.01.2021) sagt Reiner Füllmich:

„Und ich erkläre Ihnen auch, warum sich dieser Skandal zum wohl größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit entwickelt hat. Ein Straftatbestand, welcher erstmals im Zusammenhang der Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reiches definiert wurde und heute im Völkerstrafgesetzbuch Paragraf 7 geregelt ist.“

Das ist eine antisemitische Leugnung der Einzigartigkeit der Shoah. Das perfide Wörtchen „wohl“ suggeriert, dass sich der Sprecher nicht ganz sicher ist, ober der Holocaust, etwas anderes oder doch die Coronapolitik das „größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ ist. Der Holocaust ist demnach nicht definitiv das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wenn die Corona-Politik im weitesten Sinne, um die geht es hier, als „wohl größtes Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ präsentiert wird.

Das sind nur ein paar wenige, aber doch bezeichnende Einblicke in führende Protagonisten der neuen Partei Die Basis. Abschließend noch ein Basis-Vertreter, David Claudio Siber. Wiederum zitiere ich aus meinem Working Paper:

Einer der Redner auf der Bühne am Großen Stern in Berlin war der bis dato Grünen-Lokalpolitiker David Claudio Siber aus Flensburg.[95]  [https://david-claudio-siber.de/#home.]

Was er jedoch einige Wochen später auf einer anderen Kundgebung sagte, zeigt, was für ein anti-linkes, anti-kommunist­isches und anti-antifaschistisches Unverständnis von Begriffen in diesem Milieu vorherrscht:

Ein aktuelles Beispiel ist der Begriff ‚Antifaschismus‘. Viele Menschen wissen nicht, dass dieses Narrativ überhaupt nichts mit Anti / Faschismus zu tun hat. Es bedeutet nicht, dass man gegen Faschismus ist, denn darum geht es gar nicht dabei. Antifaschismus ist eigentlich in Wahrheit eine Erfindung von Josef Stalin und war einzig und allein dazu da, die Deutungsmacht über Meinungen und Handlungen des Gegenübers zu erzwingen.[96] [„Rede von David Claudio Siber in Konstanz“, 04.10.2020, http://dschneble.tssd.de/blog/?p=8938#
more-8938
.]

Es sei also vor 1933, als der antifaschistische Kampf gegen die Nazis und die SA-Mörder auf den Straßen der Weimarer Republik versuchte, die Machtübergabe an die NSDAP zu stoppen, gar nicht um Faschismus gegangen, sondern um eine „Deutungsmacht“? Das ist so ahistorisch[97] [Dirk Gerhard (1976): Antifaschisten. Proletarischer Widerstand 1933–1945, Berlin: Wagenbach.]

und ohne jede wissenschaftliche Fundierung, dass man sich die Augen reibt. Die Kritik an den Maskenanhänger*innen der Antifa ist das eine, eine so unwissenschaftliche Nicht-Definition von Faschismus und Antifaschismus von Siber jedoch vollkommen desolat und indiskutabel.

Resüme

Die Wörter “Globalist” oder “globalistisch” sind antisemitisch konnotiert. Sie insinuieren eine kleine Gruppe von Herrschenden, die zudem meist mit der finanzkapitalistische Sphäre verbunden werden, dem internationalen Handel. Der Weg zur Nazi-Ideologie von “raffendem” versus “schaffendem” Kapital – also eine kapitalistisch-antisemitische Ideologie, ist nicht sehr weit. Bei Rechten seit jeher sehr beliebt ist auch die Verknüpfung von Marxismus und Juden, Codewörter sind heute “Kulturmarxismus” oder die Verknüpfung von “Bolschewismus” mit anderen Worten, es muss nicht der zu eindeutige Begriff der “jüdisch-bolschewistischen” Revolution sein, auch Abwandlungen genügen, um von den Adressaten verstanden zu werden.

Die Coronapolitik der Bundesregierung und der Landesregierungen ist nicht evidenzbasiert, sie ist in weiten Teilen verfassungswidrig (das wird sich noch zeigen, juristisch), autoritär, willkürlich und vor allem extrem gefährlich für die Gesundheit der Menschen. Hieß es Anfangs noch, das Gesundheitssystem dürfe nicht überlastet werden – was schon im März 2020 eine Lüge war, Spahn weiß das, weil das System die Jahre zuvor in Grippezeiten schon oft am Limit war -, dann ging es um das Wohl der Omas und Opas. Doch die Alten wurden zumal in den Altersheimen weggesperrt und viele wurden erst durch die Isolation krank, nicht durch Corona. Und selbst jene, die Corona bekamen, waren durch die Isolation und keinen Besuch so geschwächt, dass das Virus es noch leichter hatte. Corona kann also gefährlich werden, es ist ein gefährliches Virus – allerdings nur für sehr bestimmte Gruppen, sehr alte und vorerkrankte Menschen.

  1. Kritik an der Coronapolitik-Kritik ist not-wendig.
  2. Das Klatschen fast aller Politiker*innen und der Medien zu juristisch, politisch, sozial, ökonomisch und medizinisch höchst problematischen “Maßnahmen” ist einer der größten Skandale in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
  3. Die Herrschaft der Exekutive ist ein nie dagewesener Zustand in einer Demokratie.
  4. Selbst das Robert Koch-Institut hat Corona mit “schweren Influenzawellen” verglichen, die Infektionssterblichkeit (IFR) von 0,15 bis 0,23 Prozent untersteicht dies – lag doch laut RKI die IFR 1969/70 bei der Hongkong-Grippe in Deutschland bei 0,29 Prozent.
  5. Es gibt eine Reihe von führenden Coronapolitik-Kritiker*innen, die selbst verschwörungswahnwichtelmäßig denken oder Verschwörungsmythen teilen und promoten.
  6. Viele dieser bekannteren Verschwörungsideologen leugnen die islamistische Täterschaft von 9/11, fabulieren sowohl beim 11. September als auch bei Corona vom “deep state”.
  7. Wer sich impfen lassen will, soll das tun – es darf aber niemals eine Pflicht werden!
  8. Wer eine Maske tragen will, solange die Pandemie offiziell nicht beendet ist, kann das tun und somit seine oder ihre Panikversessenheit dokumentieren – aber es hätte niemals Pflicht sein dürfen, gesunde Menschen zu zwingen, eine nicht sich selbst noch andere schützende Maske zu verwenden, zumal im Freien, aber auch in Innenräumen. Wer nicht mindestens 15 Minuten ohne Maske mit einer Person vis-à-vis redet UND selbst krank ist, kann sie nicht anstecken, so der Forschungsstand.
  9. Es hätte niemals ein nicht für die Diagnose einer Krankheit entwickelter Test wie der PCR-Test angewandt werden dürfen und mit diesen wissenschaftlich höchst problematischen Zahlen die größte Massenpanik seit 1945 hervorzurufen und brutale Maßnahmen wie Schließungen fast des gesamten öffentlichen Lebens und Quarantäne mit teils brutaler Polizeigewalt durchzusetzen.
  10. Es braucht eine demokratische, linke Kritik der Coronapolitik. Weite Teile der aktuellen Coronapolitik-Kritiker*innen sind dafür nicht zu haben.

 

Solidarität mit Israel und Tel Aviv – Kampf dem Jihad, der Hamas, dem islamistischen Antizionismus und seinen Freunden

Von Dr. phil. Clemens Heni, 11. Mai 2021

Die Hamas und palästinensische Terroristen haben seit gestern ca. 700 Raketen vom Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Viele Raketen wurden vom Abwehrsystem Iron Dome abgefangen, aber viele landeten auch mitten in Wohngebieten in israelischen Städten, in Ashdod oder Tel Aviv.

Unsere Solidarität gilt Israel.

Im September 2014 trugen wir unten stehendes großes Transparent auf einer Demonstration gegen Antisemitismus in Berlin, es ist weiter aktuell. Der religiöse Fanatismus der Islamisten ist gerade in Ramadan-Zeiten besonders gefährlich. Kampf dem Jihad, Kampf dem Islamismus in all seinen Facetten, und auch Kampf dem säkularen, westlichen Antizionismus von Naomi Klein über Greta Thunberg (Fridays for Future Germany hat sich von ihr distanziert wegen des anti-israelischen Twitter-Tweets) bis Judith Butler und Roger Waters etc.

Und es braucht keine geheuchelte Solidarität von extremen deutschen Rechten, die selbst antisemitische Codes verwenden (wie “Globalisten” oder “Globalismus”), den Holocaust verharmlosen (Rot=Braun, das Super-GAUck-Syndrom), gegen die Brit Mila hetzen und nur Muslime und den Islam an und für sich hassen und sich jetzt wieder als Freund Israels aufspielen. Ihr seid auch Teil des Problems, das Antisemitismus heißt. Nicht jeder Antisemitismus ist antizionistisch – aber Antizionismus ist antisemitisch.

Am Israel chai.

Präsident der Akademie der Schönen Künste verteidigt #allesdichtmachen; Schweden ohne Maskenwahn weniger Tote als Deutschland; Florida wird ALLE Corona-Maßnahmen beenden

Von Dr. phil. Clemens Heni, 10. Mai 2021

Der Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Professor Winfried Nerdinger, sagt in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung am 7. Mai 2021:

Ich weiß jetzt leider definitiv, welcher Stellenwert der Kultur in unserer Gesellschaft von vielen politisch Verantwortlichen zugemessen wird. Der einer reinen Zugabe, ein „Genuss“, auf den man eben bei Bedarf oder im Notfall auch leicht verzichten kann. Das zeigte auch das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts, das die Klage der Initiative „Aufstehen für die Kunst“ abgewiesen hat. Es wird nicht gesehen, dass durch Kultur der Mensch erst zum Menschen wurde, dass Kultur etwas Essentielles für dasMenschsein ist, auf das auch in Zeiten einer Pandemie, die überhaupt nicht kleingeredet werden soll, nicht verzichtet werden darf.

Nerdinger ist ein antifaschistischer Autor, der nationalistische und nationalsozialistische Tendenzen in der deutschen Architekturgeschichte aufgearbeitet hat.

2019 schrieb ich in einer Rezension des von Architektur-Professor Stephan Trüby von der Universität Stuttgart konzeptionalisierten Bandes “Rechte Räume. Bericht einer Europareise” der Zeitschrift Arch+. Zeitschrift für Architektur und Urbanismus:

In einer Besprechung von drei Büchern zu Hans Poelzig, Paul Bonatz und Paul Schmitthenner kritisiert ein Altmeister der kritischen Architekturgeschichte, Winfried Nerdinger, den nationalistischen, monumentalistischen und alsbald nazistischen Einsatz der drei Protagonisten. Der Text wurde original 2011 auf Italienisch publiziert, schon 2010 hatte ich selbst auf zentrale nationalsozialistische Aktivitäten von Bonatz hingewiesen.

In einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt sprechen Miriam Stein, Volker Bruch, Karoline Teska und Nina Gummich über #allesdichtmachen und das agitatorische Klima, dem sie sich wie alle anderen Schauspieler*innen dieser Kampagne ausgesetzt sehen.

Sie verteidigen sehr eloquent ihre Aktion und betonen zum Beispiel, dass der Filmemacher Dietrich Brüggemann erst spät zu der Gruppe gestoßen sei. Es ist  eine heterogene Gruppe von Schauspieler*innen und Filmemacher*innen, die sich seit Oktober 2020 zusammen gefunden und jetzt diese für die Demokratie lebensnotwendige Kritik in Form von Kurzvideos publiziert haben.

Ein Aspekt verdeutlich den ganzen Irrsinn fast aller Corona-Maßnahmen. Nina Gummich erzählt:

Ich bin im letzten Jahr mit dem Zug in die Schweiz gefahren. Es gab im Abteil einen riesigen Streit, weil jemand die Maske kurz abnehmen wollte. Sobald der Zug die Grenze zur Schweiz überfuhr, wo es keine Maskenpflicht gab, zogen alle Passagiere ihre Masken ab. Das ist auch etwas, worauf unsere Aktion aufmerksam machen wollte: Bediene dich deines eigenen Verstandes! Es kann doch nicht die Lösung sein, sich einfach nur an Regeln zu halten, die gerade irgendwo ausgegeben wurden.

Nehmen wir eine Gruppe von Menschen – sagen wir 400 Personen im ICE von Hamburg nach Basel. Bis Freiburg im Breisgau in Südbaden in Baden-Württemberg müssen alle eine Maske tragen, sonst bestünde Todesgefahr. Kurz nach Freiburg überquert der Zug die Grenze zur Schweiz und verlässt gar die EU (“Gottseibeiuns”!) und wie Gummich erzählt, haben dann die Passagiere die Maske abgesetzt, da sie in der Schweiz nicht vorgeschrieben war. Nach der Logik der Panikindustrie hätten sich diese 400 Personen jetzt großteils anstecken müssen und viele wären schwer krank geworden oder gar gestorben. Aber offenbar hatten die Menschen gar keine Angst! Sie haben die Maske abgezogen und werden am Bahnhof Basel viele Hundert andere Passagiere gesehen und getroffen haben, die alle auch keine Maske trugen.

Dieses Beispiel zeigt, dass wir es primär mit reinen Willkürmaßnahmen der Regierung zu tun haben. Da Deutschlands Wahnsinn auf Europa ausstrahlt, hat die Schweiz mittlerweile auch eine Maskenpflicht in Zügen und auf Bahnhöfen. Wer will die Verantwortlichen in der Schweiz jemals wieder ernstnehmen, wenn sie zu einer Zeit, als es keinen Impfstoff gab – wie 2020 – keine Maskenpflicht in Zügen hatten, aber 2021 schon ?

Nehmen wir wiederum Schweden. Dort gibt es keine Maskenpflicht, grade nicht in Geschäften, und im öffentlichen Raum schon gleich gar nicht. Auch nicht in Restaurants. Seit Januar 2021 hat Schweden teils sehr viel weniger Tote an oder mit Corona als Deutschland – immer hochgerechnet auf die Bevölkerung in der BRD natürlich, ich hab ja schon vor Wochen darüber berichtet. Aber da es so faszinierend ist, muss man das immer wieder betonen.

Schweden hat ca. 8,3 Mal weniger Einwohner*innen als Deutschland, 10 Millionen zu 83 Mio. Daher in Klammern die absoluten Todeszahlen in Schweden multipliziert mit dem Faktor 8,3. Am 23.1.21 hatte SWE im 7-Tagesschnitt laut Worldometer 75 (622) C-Tote – die BRD 773, am 15.2. war die Differenz noch deutlicher, SWE 24 (199) und D-Land 478, am 10.3.21 SWE 18 (149) und Deutschland 224, am 10.4.21 SWE wiederum 18 (149) und GER 194. Jetzt am 9. Mai 2021 ist die Differenz besonders groß: Schweden hat nur noch 6 Tote an oder mit Corona im 7-Tagesschnitt, das entspräche 49 Toten in Deutschland, doch in der Realität hat laut Statistik die BRD 221 Tote an oder mit Corona im 7-Tagesschnitt, somit hat das Maskenwahn- und totalitäre Lockdownland (“Bundesnotbremse”) Bundesrepublik Deutschland am 9. Mai 2021 mehr als 4 Mal so viel Corona-Tote als das Nicht-Masken, Nicht-Panik-, Nicht-Lockdown- und demokratische Land Schweden.

Doch wird diese Realität in Deutschland irgendjemanden interessieren ?

Hier drehen die auch unter 50 durch und wollen sofort (manche werden de facto gezwungen) geimpft werden. Dabei ist auch in Deutschland so gut wie kein Mensch unter 50 oder 60, der nicht massiv vorerkrankt war, an Corona gestorben. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

In Schweden waren über 90 Prozent aller Corona-Toten über 70 Jahre alt. Nur 3,5 Prozent waren unter 60. So waren nur 422 der Toten (“an” oder “mit” Corona, welche Vorerkrankungen vorlagen oder nicht, ist nicht bekannt) zwischen 40 und 60, während 3746 der Verstorbenen über 90 Jahre alt waren.

Das zeigt, wie gezielt dieses Virus wirkt.

Kein Mensch wird ernsthaft denken, dass 3 Kund*innen, die sich gleichzeitig in einem Jeans-Laden aufhalten, gefährdeter sind als 38 Kund*innen in einem LIDL oder einem engen Edeka-Laden, wo in den Gängen weit weniger Platz ist als in einem Jeans-Laden. Oder nehmen Sie die weiten Flure in Kaufhäusern, Karstadt/Kaufhof, Macy’s in New York City oder das KaDeWe in West-Berlin.

Sie sehen den wirklich herrschenden irrationalen Wahnsinn. Es ist pure Willkür, wie in einer Hygienediktatur, den einen Laden offen zu lassen, den anderen zu schließen. Das gilt auch für alle Theater und Kultureinrichtungen.

Zu keinem Zeitpunkt haben Merkel, Scholz, Söder und Kretschmann Menschen als Menschen behandelt, Erwachsene als Erwachsene, sondern paternalistisch und brutal durchregiert. Das zeigt sich 2021 deshalb so deutlich, weil die Maßnahmen nie totalitärer waren wie jetzt, obwohl die ‘Gefahr’ an Covid-19 zu sterben, nie so gering war wie jetzt, da es ja den Impfstoff gibt und die Behandlungsmethoden bessere sind als 2020.

Die Schauspielerin Miriam Stein sagt es ganz deutlich im WELT-Interview:

Stein: Wir sind alle tendenziell eher aus dem linken und grünen Milieu und sehen die Corona-Politik dennoch kritisch. Das
Wort “Querdenker” wird momentan auf jeden draufgeklebt, der aus dem Konsens ausschert, ich finde das hochproblematisch.
Gibtes Belege dafür, dass die Schließung von Schulen und Kitas die Intensivstationen entlastet? Ist der Lockdown wirklich
alternativlos? Darüber muss man offen reden können.

Der Präsident der Bayerischen Akademie der Künste, der nicht nur ein ganz anderes Bildungsniveau, sondern auch unwesentlich mehr Lebenserfahrung (Jg. 1944) hat als der dortige Ministerpräsident (Jg. 1967), würdigt die Kampagne #allesdichtmachen:

Es handelt sich um gut gemachte, intelligente Denkanstöße, die neuralgische Punkte ironisch überspitzen, aber keineswegs zynisch
ansprechen: Die Angst, das Schweigen von Kritik, die Distanz zu allem und jedem, die Macht und Willkür von Zahlen,  die Kollateralschäden der Pandemie. Wenn man die Schauspieler und die Macher der Aktion so niederbügelt, wie es geschehen ist – zum Teil durch Kollegen, zum Teil durch Medien – dann wird das Wesen der Kunst entweder nicht verstanden, oder es soll ganz bewusst außer Kraft gesetzt werden.

 

Hoffnung kommt aus dem kritischen Bayern wie von Nerdinger. Und Hoffnung kommt seit September 2020 aus Florida. Der Sunshine-State wird zum 1. Juli 2021 alle Corona-Maßnahmen beenden! Wirklich alle! Kein a-sozialer Abstand mehr, nirgendwo Masken, keine Beschränkungen in Sportstadien, in Restaurants wurde diese Beschränkung schon im September 2020 schrittweise aufgehoben.

Das ist ein riesiges Zeichen der Hoffnung. Gouverneur Ron DeSantis, einer der weltweit sicherlich am besten epidemiologisch und medizinisch sowie bezüglich der Public Health und der Demokratie sowie der Kollateralschäden der Lockdown- und Maskenpolitik informierten Politiker (er hat sich mehrfach von führenden EpidemiologInnen und Public Health Professor*innen und Forscher*innen beraten lassen), betont, dass ein Programm des “Seniors First” bei der Impfkampagne gewirkt hat, es muss primär um den Schutz der Schutzbedürftigen gehen und nicht um die panikzerfurchten Gesichter der 48- oder 32-jährigen Egoist*innen hierzulande, die noch vor ihren 74-jährigen Bekannten unbedingt geimpft werden wollen – WAS für ein a-soziales Verhalten, sorry, aber das ist es!

Über die Verschwörungswahnwichtel und kategorialen Impfgegner, die antisemitisch von “Globalisten” fabulieren und die Impfung mit den Verbrechen der Nazis in der T4-Aktion sowie allen anderen Verbrechen der Ärzte im SS-Staat vergleichen und in der Corona-Impfung eine “Chip”-Impfung sehen, die die Menschen steuert und genetisch gezielt verändere, gilt es gesondert zu urteilen.

Es hätte von Anfang an um den Schutz der Schutzbedürftigen gehen müssen, doch Horst Seehofer, Merkel und alle Regierungspolitiker*innen wählten absichtlich den Weg der Panik. Das war im März 2020, als diese Demokratiefeinde ein Panikpapier von sogenannten Wissenschaftlern einforderten, die damit aufhörten, solche zu sein, wenn sie es zuvor je waren.

Dazu Volker Bruch, der zeigt, wie man rational und nüchtern denkt:

Ich spiele eine Person, die Angst hat – und Angst davor hat, dass diese Angst aufhört. Die Berichterstattung über die Pandemie war von Anfang an apokalyptisch. Im “Panikpapier” des Innenministeriums ist explizit von einer “gewünschten Schockwirkung” die Rede. Mein Video endet mit den Worten: Halten Sie sich an Ihrer Angst fest. Das meint natürlich das Gegenteil: Angst ist ein schlechter Berater. Gerade in einer Notsituation ist es wichtig, nüchtern zu reflektieren.

Fazit:

Angela Merkel und alle Verantwortlichen haben auf brutale Weise gezeigt, dass ihnen das Mensch-Sein egal ist, dass es nicht auf Kunst und Kultur ankommt in einer Krise, sondern aufs Gehorchen, Nicht-Denken und auf die Propaganda. Sie haben gezeigt, dass es nicht auf die rationale Analyse, sondern um die irrationale Panikmache geht – und die Volksgemeinschaft der Medien und der kulturellen wie politischen Elite klatscht bis heute Beifall und möchte die Kritiker*innen fertig machen. Doch das schaffen sie nicht. Das Interview in der WELT sowie das Interview mit Nerdinger in der Süddeutschen zeigen, wer wirklich Größe hat in diesem Land, wer noch weiß, wodurch sich das Mensch-Sein kennzeichnet: Durch Kunst und Kultur und zumal durch Kritik.

 

Sonderrechte und Diskriminierung im Krankenhaus

Von Dr. phil. Clemens Heni, 08. Mai 2021

2020 war es jedenfalls zeitweise möglich, Patientinnen und Patienen in Krankenhäusern zu besuchen. Ich selbst war in NRW auf Besuch in einer Reha-Klinik, wo ein Freund lag. Ich musste mich nur in eine Liste eintragen und eine Art Halstuch tragen. Da er dann grade selbst schon erwartungsfroh im Foyer ankam, hatte sich das Eintragen etc. erledigt. Aber kein Wachpersonal, keine Blockwarte, nichts – lediglich wie immer eine Person im Empfangsbereich der Klinik.

Damals gab es noch keine Impfstoffe, also waren noch alle Menschen in der Un-Logik des Establishments (das z.B. keine T-Zellen-Immunabwehr gegen bereits bekannte Coronaviren und Kreuzimmunitäten zu SARS-CoV-2 kennt oder kennen will) völlig schutzlos. Trotzdem ging es, man konnte Patienten besuchen.

Wie sieht es im Mai 2021 aus, wo fast alle wirklich Gefährdeten Ü80- und auch Millionen Ü70-Menschen geimpft sind? Wie sieht es also heute aus, wo wir noch besser wissen (im Vergleich zum Sommer 2020, wobei wir schon da ahnten, dass die IFR, Infektionssterblichkeit, bei 0,37 Prozent liegen wird, so die Gangelt-Studie), wie gering die Sterblichkeit von Corona ist (0,15 Prozent global, Infektionssterblichkeit – immer auch im Vergleich zu den ca. 30 Prozent Infektionssterblichkeit von echt brutalen Krankheiten wie Tuberkulose in Indien) und wo pro Tag nur noch ca. 220 Menschen “an” oder “mit” Corona sterben, verglichen mit den über 900 Toten am Tag im Januar 2021? Wie sieht es also im Mai 2021 aus, wo wir wissen, dass in Krankenhäusern bis März 2020 niemals einfach so Masken getragen wurden, egal wie schlimm eine Influenzawelle war, die genauso tödlich sein kann für vulnerable Gruppen wie Corona?

Heute kann man nicht einfach so einen Menschen, der krank oder verletzt im Krankenhaus liegt, besuchen:

Das Klinikum Passau lockert das Besuchsverbot. Ab Freitag, 7. Mai, dürfen schwerkranke Patienten sowie Patienten in schlechtem Allgemeinzustand auf den Normalstationen wieder besucht werden.

(…)

Voraussetzung für einen Besuch ist die Vorlage eines negativen Corona-Schnelltests vom gleichen Tag oder eines PCR-Tests, der maximal 48 Stunden alt ist. Die Lockerung gilt ebenfalls für Besucher, die bereits eine Corona-Infektion hinter sich haben und eine entsprechende Bestätigung mitbringen sowie für vollständig Geimpfte (das heißt ab Tag 15 nach der Zweitimpfung) gegen Vorlage von Impfpass oder Impfbescheinigung. Die Überprüfung der Voraussetzung erfolgt durch den Sicherheitsdienst am Haupteingang. Hier gibt es auch die Passierscheine.

Werkleiter: “Besuchsverbot ist eine große Belastung”

Für Patienten der Intensivstation, Palliativstation und Sterbende gilt bereits seit Bestehen des Besuchsverbots eine Ausnahmeregelung. Ebenso für werdende Väter im Kreißsaal und auf der Geburtsstation. Allerdings gilt nun auch für Besucher dieses Personenkreises grundsätzlich eine Testpflicht.

Es hat nichts mit der Gesundheit zu tun, jetzt diese Tests zu verlangen, die 2020 nicht nötig waren und es keinerlei Massensterben gab in 2020. Doch jetzt wird so getan, als könnte es so ein unglaubliches Massensterben geben – obwohl fast alle wirklich Gefährdeten über 75 geimpft sind. Es ist so perfide und sinnlos, einen solchen Test zu verlangen, wie es totalitäre Willkür der Polizei ist, nach maskenlosen Menschen im Freien zu suchen, obwohl jeder Aerosol-Experte bestätigt, dass eine Ansteckung mit so einem Virus im Freien quasi ausgeschlossen ist und Masken nichts bringen bzw. gar nicht nötig sind. Die Lust am Quälen sieht man diesen Uniformierten immer an, sie müssten nicht so handeln, sie könnten wegschauen, aber schauen schärfer hin als bei neonazistischen oder islamistisch-antisemitischen Kundgebungen und Demonstrationen. DAS ist Deutschland. Aber, bitte, nicht dass jetzt die natalistische Fraktion der Coronamaßnahmen-Gegner*innen klatscht – extra für euch ist ja dieser Text hier, gell 😉

Es liegen auch Menschen unter 65 auf ICUs mit Corona, aber kaum jemand von denen stirbt. Und Long Lockdown schädigt 83 Milliionen Menschen, Long Covid ein paar Zehntausend. Wo ist da das Verhältnis?

Jetzt auch noch das Thema Schwangere oder Stillende aufzumachen, wie es die sensationsgeilen Medien gerne tun, entbehrt jeden – jeden – Bezug zur Realität. Der MDR tut so, als seien Frauen mit diesen Eigenschaften (schwanger oder stillend) besonders gefährdet und müssten sofort – sofort – geimpft werden.

Was glauben Sie wohl, wie viele Frauen es im Alter von 20 bis 40 in diesem Land gibt und wie viele davon “an” oder auch nur “mit” Corona seit März 2020 starben?

0,00092 Prozent der Frauen im Alter von 20 bis 40 sind “an” oder doch nur “mit” Corona zwischen 1. März 2020 und dem 4. Mai 2021 gestorben. Das sind 92 Frauen von ca. 10 Millionen, die es in dieser Altersgruppe in Deutschland gibt. [Worauf mich einige Leser*innen zu Recht hinwiesen: Dabei ist völlig unklar, ob unter diesen 92 Frauen in dieser Gruppe überhaupt Schwangere oder Stillende waren, in jedem Fall werden sie maximal einen kleinen Teil ausmachen, sprich: der Anteil der Schwangeren und Stillenden im Alter zwischen 20 und 40, die “an” oder doch nur “mit” Corona starben, ist noch viel geringer. Die Zahl von 0,00092 Prozent ist also die Maximalzahl, in Wirklichkeit ist sie noch deutlich geringer oder gar bei fast null Prozent.]

DAS soll ein Thema sein? Eine Impfpriorisierung dieser Frauen verglichen mit den Ü70-Menschen in Indien oder wo immer sie geimpft werden wollen? Ernsthaft?

Was machen wir mit anderen Bevölkerungsgruppen, die eine 0,00092 Letalität haben, z.B. Männer über 45, die rücklings von einer Leiter fallen? Oder die möglichen 0,00092 Prozent Frauen über 61, die beim Essen eines Brötchens sich tödlich verschlucken?

Besonders frappierend ist die Sonderregelung für Väter von Neugeborenen. Warum sollen die ein besonderes Recht haben, bislang auch ohne Test, ein Neugeborenes zu besichtigen, verglichen mit einem 79-jährigen Mann, der seine frisch operierte 80-jährige Freundin besuchen möchte, die große Angst hat vor dem Alleinsein im Aufwachraum und danach? Wo liegt die Logik? Es ist keine, es ist Willkür. Und wie in Deutschland das Tradition hat, werden sich brav reproduzierende Menschen bevorzugt. Dabei stellt sich einem doch schon die Frage, wie realitätsblind oder gar vom Lockdown und der Panik entzückt Frauen sein müssen, die seit Ende März 2020, als der Lockdown begann, schwanger wurden? Wer will denn einem Kind so eine Welt absichtlich antun? Wissend, dass es vermutlich keine Feste geben darf, keine Brit Mila, keine Taufe, kein gar nix?

Mediziner*innen sollten der Gesellschaft gegenüber wenigstens ehrlich sein und sagen, dass ihnen die psychische Situation von frisch Operierten – egal welchen Alters – völlig egal ist, sie dürfen, solange sie nicht in einer lebensbedrohlichen Situation sind, keinen Besuch empfangen, während eine Etage tiefer in jedem Zimmer geschrien und gekreischt wird und überall die Väter mit dabei sein dürfen.

Wissen die Ärztinnen und Ärzte, die solche Willkürmaßnahmen in Krankenhäusern aufstellen oder/und befolgen, dass Corona Angst vor Babys hat, aber alle anderen Menschen, unabhängig davon ob die frisch Operierten 80, 38 oder 27 sind, gefährdet sind? Wiederum zählt nicht die Selbstverantwortlichkeit der Menschen, es wird paternalistisch geherrscht. Und alle Deutschen folgen. Gehorsam ist die erste Staatsbürgerpflicht in Deutschland. Das war seit 1871 und schon zuvor so und wird immer so bleiben, grade nach den Erfahrungen der Nazi-Zeit, wo der “Muttertag” erstmals 1934 gefeiert wurde, nachdem er 1933 zu einem solchen Feiertag der arischen Deutschen festgelegt worden war.

Interessant wäre nun, evtl. hat ja die eine oder der andere da Hinweise, wie es in anderen Ländern aussieht – gibt es dort auch solche Sonderregelungen, was Besuche in Krankenhäusern betrifft? Gilt dort das Seelenwohl eines 24-jährigen Vaters auch mehr als die Sorge eines Mannes um seine frisch operierte 80-jährige Freundin oder Frau?

 

Jay Bhattacharya im Spectator: Wer jetzt keine Impfstoffe für die wirklich Gefährdeten und Alten in Indien liefert, sondern 24- oder 40-jährige Deutsche impft, handelt rassistisch

Von Dr. phil. Clemens Heni, 07. Mai 2021

Jay Bhattacharya, Professor für Medizin und Experte für Public Health von der Stanford University, einer der drei Erstunterzeichner der legendären Great Barrington Declaration von Oktober 2020,

fordert einen gezielten Schutz der Alten und Gefährdeten in Indien. Er schreibt im britischen Spectator, dass es schwer erträglich ist, wenn die nicht-gefährdete (weiße) Mittelschicht in England, den USA oder Deutschland jetzt auch die jungen Menschen unter 65 impft, anstatt den Impfstoff den Alten in Indien zu liefern.

Es muss auf alle Fälle darum gehen, den Lockdown in Indien zu verhindern, jedenfalls im Großteil des Landes. Indien machte jedoch bislang den gleichen Fehler wie andere Länder: Es gab keinen gezielten Schutz für die Alten und Vorerkrankten, wie es die Great Barrington Declaration fordert.

Bhattacharya, der sehr wohl grundsätzlich für Impfungen ist, spricht sich in einer Debatte auf der Seite Lockdownsceptics zudem vehement gegen Impfpässe aus. Das würde sogar die Impfbereitschaft enorm schmälern, weil es ja zeigen würde, dass die Menschen nicht überzeugt seien, dass die Impfung – wie gegen richtig gefährliche Krankheiten wie Polio – notwendig sei.

Man muss sich vergegenwärtigen, was für eine Infektionssterblichkeit eine wirklich äußerst gefährliche Krankheit wie Tuberkulose (TB) im Vergleich mit Corona hat: ca. 30 Prozent bei TB und 0,15 Prozent bei Corona!

Lassen Sie sich diese Zahlen mal durch den Kopf gehen:

In Indien hat sich insgesamt die Sterblichkeit aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung von 62% im Jahr 2000 auf 31% im Jahr 2017 halbiert.

Und dann darüber nachdenken, dass ca. ein Viertel aller 10 Millionen Tuberkoluse-Fälle pro Jahr in Indien stattfinden.

In deutschen Krankenhäusern, so lautete ein Bericht, gab es bis 2019 mitunter ca. 10 FFP2-Masken im Lagerraum für den sehr seltenen Fall eines TB-Patienten. Ansonsten wurden keine FFP2-Masken getragen, schon gleich gar nicht in Zimmern mit Patient*innen, Behandlungsräumen, Stationszimmern, auf Fluren etc. – und im OP OP-Masken.

Bhattacharya schreibt:

The US is also turning its attention to vaccinating its younger population. Some colleges in America require students to show proof of Covid vaccination to enrol in school, even though they are not particularly vulnerable to the disease. On campus, students will quite rightly be encouraged to take their role as global citizens seriously, to care about developing-world poverty and the impact of climate change. But if Britain and America are sitting on millions of doses of vaccine that could save the lives of India’s elderly, what should we do? Share the vaccine? Or give it to those for whom it would make little or (in the case of those who have recovered from the disease) almost no difference? It is hard to find a moral justification for not doing more to help.

Indien hat häufig Smog-Probleme. Das Klima ist extrem und die industriegesellschaftliche Luftverschmutzung immens. Schon Ende März 2020 konnte man auf Telepolis lesen:

Wenn es Narendra Modi [indischer Premierminister, d.V.] wirklich um die Gesundheit seiner Bevölkerung geht, warum sind ihm dann bisher die 1, 2 Millionen Inder egal gewesen, die jedes Jahr an den Folgen von Luftverschmutzung gestorben sind? Auch die mindestens 200.000 Inder, die an den Folgen von verdrecktem Wasser dahin siechen?

Im November 2019 gab es bereits Berichte über “Sauerstoff-Bars” für die reicheren Schichten in Indien wie in Neu-Delhi. 15 Minuten kosten ca. 3,30€, wie die BBC berichtete:

Prof. Bhattacharya betont in seinem Spectator-Artikel, dass Lockdowns in Indien für weite Teile der Gesellschaft undenkbar sind: Tagelöhner, die Armen, die Wanderarbeiterklasse. Er hat selbst Familie in Indien, einige erkrankten an Corona, andere litten und leiden unter Lockdown-Maßnahmen aller Art. Auch Indien hat es nicht geschafft, die besonders Gefährdeten zu schützen. Dafür sind in Indien die wenigen Impfstoffe für alle Menschen ab dem Alter von 18 Jahren verfügbar, was absurd ist. Das hat zur Folge, das aktuell ca. 60 Prozent aller Impfdosen an kaum existentiell bedrohte Menschen unter 60 gehen, ja noch unlogischer: Auch Genesene, die eine starke natürliche Immunität gegen Covid-19 haben, werden geimpft, das passiert auch hierzulande. Wenn wir uns vergegenwärtigen, was der Kollege von Bhattacharya aus Stanford, Prof. John Ioannidis, immer betont, dass ca. 10 Mal mehr Menschen Corona-Fälle sind, ohne es je gemerkt zu haben, also dass statt der offiziellen 156 Millionen ca. zwei Milliarden Corona hatten und somit immun sind (!), brauchen diese Menschen natürlich keine Impfung mehr. Das beträfe in Deutschland womöglich ca. 20 Millionen Menschen, die alle schon immun sind, aber aufgrund der offenkundig absichtlich vom RKI bislang nicht durchgeführten repräsentativen Antikörperstudien (analog zu der Gangelt-Heinsberg Studie von Streeck), wissen wir es nicht.

Bhattacharya kritisiert das Impfen von Nicht-Gefährdeten massiv:

So far, vaccines have been delivered to roughly 10 per cent of India’s population — which would have been more effective if jabs had been targeted at those most at risk. Instead, perhaps half these jabs have gone to those who have had the virus and will therefore have natural immunity. Worse, nearly 60 per cent of these vaccine doses have gone to people under 60, leaving a vast number of the older population vulnerable during the recent surge in cases. Rather than focus on those most at risk of dying, India has made the vaccine available to anyone over 18, which has diverted even more doses from the poor high-risk elderly to the more affluent low-risk young.

Das völlig irrationale und irre Projekt von Merkel und anderen Politiker*innen, wirklich alle Menschen auf der Welt zu impfen, erst dann könne die Pandemie zu Ende sein, zeigt sich auf perfide Weise in dieser Nicht-Priorisierung der Alten und Gefährdeten in Indien, so Bhattacharya.

Wie selten zuvor zeigt sich zudem die Unwissenschaftlichkeit der absoluten Zahlen. Viele denken, 3500 Toten an einem Tag in Indien, die “an” oder “mit” Covid-19 sterben, seien der blanke Horror. Es ist in jedem Einzelfall traurig – aber trauriger, als die Hunderttausenden Toten, die an verhinderbaren Durchfallerkrankungen oder Tuberkulose jedes Jahr in Indien sterben, seit vielen Jahren?

Bhattacharya greift auch Merkel frontal an:

India makes lots of vaccines. Yet Angela Merkel, the German Chancellor, has complained that India is not exporting enough of its supplies to Europe. Discussion should instead focus on how to save as many lives as possible — and how it is more important to vaccinate older, high-risk Indians than young Americans and Europeans with minimal mortality risk. Given that recovering from Covid offers 95 per cent protection against reinfection, those who have had the virus ought to be last in line for a vaccine.

Es ist genau diese mittelständische, weiße, sehr wohl egoistische und rassistische Anmaßung der Amerikaner und Europäer, erstmal die eigenen jungen Leute unter 60 zu impfen, als alle vorhandenen Impfstoffe den wirklich (!) Gefährdeten wie in Indien zu liefern. Das zeigt, dass das ganze Geschwätz von der einen Menschheit schon immer eine hohle Phrase war.

Es muss angesichts von Corona um den Schutz der Schutzbedürftigen gehen. 29-jährige IT-Programmierer aus Berlin, 44-jährige Bürokauffrauen oder gar 15-jährige Schüler*innen sind durch Corona nicht bedroht, das ist irrational. 67-jährige oder 80-jährige in Neu-Delhi oder anderen Großstädten und Gegenden in Indien, die ohnehin schlecht atmen können und ein schlechtes Gesundheitssystem haben, die brauchen Sauerstoff oder ne Impfung, so der Professor aus Stanford, der sich eben wirklich im Sinne der Public Health wissenschaftlich und politisch – als public intellectual – um die Gesundheit auf der Welt kümmert und nicht nur um die eigene Gesellschaft. Das ist Solidarität. Das ist die Anti-Lockdown-Position der Great Barrington Declaration. Dabei müssen wir immer auch im Auge behalten, dass es in Schweden 2020 ohne jeden Impfstoff, ohne jeden Lockdown und ohne Maskenwahn auch so gut wie keine Übersterblichkeit und deutlich weniger Tote als in Frankreich, UK oder den USA gab. Also liegt es nicht an den Impfstoffen per se.

Auch in Indien ist es so, dass die Arbeiterklasse unter Lockdowns und Ausgangssperren leidet, nicht die Mittel- und Oberschicht, die Analogie zu den USA oder Deutschland ist frappierend – die Arroganz und der Zynismus der Lockdown-Fans ist abstossend, angesichts solcher Analysen:

The irony is that those who benefit from lockdown do so only because there are others who aren’t going into lockdown and who continue to face the risk of infection. In our deeply interconnected societies, every minute aspect of our everyday lives — from food and water to electricity, phone and internet connections, sewage systems and waste management services, and medical supply chains — depends on the work of other people who, more often than not, are those in low-income occupations. We may cheer them from the safety of our homes on Thursdays or Sundays, but we lose no time in also shaming them for their ‘irresponsible behaviour’ for being out on the roads or in public spaces.

Das Aufgeben solcher internationalistischer Analysen von den Linken hierzulande, in UK, den USA, ja weltweit, indiziert eines der größten Versagen linker und linksradikaler Theorie und Praxis seit Jahrzehnten. Angesichts von ZeroCovid-Wahnsinningen, linken, dumpf-deutschen Regierungs- und Staatsfetischist*innen und egoistischen Zoom-Laptop-Würstchen dreht sich Hermann L. Gremliza im Grab herum. Er hätte gewusst, was Kritik an den deutschen Zuständen auch zu Corona-Zeiten und was internationale Solidarität bedeutet: Gegen den Lockdown in Indien und anderswo, gegen das Impfen der jungen Leute in Europa oder den USA, für den Schutz der Schutzbedürftigen.

Wer weiterhin fordert, alle Menschen zu impfen und sich gezielt weigert, nur die wirklich potentiell von Corona Bedrohten zu schützen bzw. ihnen den Schutz anzubieten (es wird IMMER auch 80+ oder 65+ oder vorerkrankte Menschen jeden Alters geben, die aus welchen Gründen auch immer, keine Impfung ertragen würden oder sie auf keinen Fall wollen und das ist auch immer deren Entscheidung, wer das nicht akzeptiert, ist ein totalitäres Monster und hat in einer Demokratie nichts zu suchen).

Nochmal die Zahlen, in Relation gesetzt – und nur darum geht es, um die Verhältnismäßigkeit und um die Relation: Wenn aktuell in Indien 3500 am Tag “an” oder “mit” Corona sterben, so ist das eben ein Teil der ca. 27.000 Toten am Tag. Ob das eine Übersterblichkeit bedeutet, ist überhaupt nicht sicher. Denn diese ca. 3500 Toten am Tag entsprechen aktuell (1,3 Milliarden Bevölkerung in Indien zu 83 Millionen in Deutschland, also hat Indien eine ca. 15 Mal größere Bevölkerung) den 225 Toten “an” oder “mit” Corona (Covid-19, der von SARS-CoV-2 auslösbaren Krankheit), die derzeit in Deutschland sterben. Und wenn schon die 650 C-Toten am Tag, die es in D-Land im Dezember 2020 gab, zu fast keiner Übersterblichkeit im Jahr 2020 führten, wie sollen dann die 250 Toten pro Tag aktuell zu irgendeiner Übersterblichkeit führen? Es sind Tote des normalen Sterbegeschehens, nur gibt es eben eine neue Todes- und Testart. Wie das in Indien ist, wird sich zeigen.

Jay Bhattacharya analysiert in seinem Spectator-Text

so luzide wie kaum ein anderer die aktuelle Situation in Indien:

I have been watching the pandemic unfold in India from Stanford University, where I’m a professor of medicine. But for me, it is not just an abstract problem in a faraway country. I was born in Kolkata and still have many family members in India. Some have contracted Covid, while others have suffered from the terrible effects of lockdown.

As soon as the pandemic started, India followed the familiar litany of Covid lockdown policy: masks, a test-and-trace system, school closures and border closures. India was one of the first emerging economies to announce a lockdown and adopted one of the world’s most stringent approaches.

Stay-at-home advice is easier to follow if you have a proper home. But in India’s’ slums, where millions of people live, quarantine is almost impossible — as is the concept of ‘working from home’ or home-schooling.

Then there are migrant labourers, ten million of whom were living in India’s cities before the pandemic. Lockdown meant many of them immediately lost their jobs, livelihoods and homes. Millions started on the long journey back to their villages on foot, not knowing whether they would ever make it home.

 

Leute, es wird immer krasser: Androgenetische Alopezie kann 2,5 Mal mehr Covid-Fälle bei Männern verursachen (das ist nicht lustig)

Von Dr. phil. Clemens Heni, 07. Mai 2021

Darauf hat die Gentherapie-Industrie sicher nur gewartet: Androgenetische Alopezie und Corona sind eine toxische Mischung. Es sind vor allem Männer über 50 betroffen.

Ich würde hinzufügen: Wenn dazu noch Vorlieben fürs Radfahren oder Bücherlesen kommen, ist das Schlamassel perfekt.

Wirklich KEIN Witz: Die Daily Mail aus England berichtet heute davon, dass die Wahrscheinlichkeit, schwer an Covid-19 zu erkranken, bei Männern mit Androgenetischer Alopezie (“Haarausfall”) um den Faktor 2,5 höher liegt.

Warum ist das wichtig? Weil man damit die Panik gerade bei Glatzköpfen noch massiv erhöhen kann (daher die Querdenken-Demos der ganzen Nazis!!), da hilft auch keine Impfung so richtig, da bräuchte es eine Gentherapie. Damit wären wir beim Transhumanismus und der Neudefinition von Leben, die zum Beispiel der Publizist Markus Jansen schon 2015 kritisiert hat:

Die abstrus anmutende Hypothese, nach der Männer mit Haarausfall 2,5 Mal mehr prädestiniert seien, an Covid-19 schwer zu erkranken, wird seit gestern ernsthaft auf einer virtuellen Tagung diskutiert:

The full findings of the present study will be presented at the European Academy of Dermatology and Venereology (EADV) Spring Symposium 2021, which is being held virtually this year from May 6–7.

Natürlich geht es auf dem Kongress des EADV auch um künstliche Intelligenz (Artificial Intelligence, AI).

Und machen wir uns nichts vor, auch unter den Lockdown-Kritiker*innen befinden sich nicht wenige AI-Protagonisten. Wie hieß es 2019?

Facebook finanziert das geplante “Institute for Ethics in Artificial Intelligence” der TU München mit insgesamt 6,5 Millionen Euro über fünf Jahre. (…) Mit dem Geld von Facebook soll die Arbeit des “Munich Center for Technology in Society” (MCTS) an der TU ausgeweitet werden, das sich wissenschaftlich mit dem Zusammenspiel von Technologie und Gesellschaft auseinandersetzt. Das neue Institut soll Teil des MCTS werden, leiten wird es Christoph Lütge, Professor am Stiftungslehrstuhl für Wirtschaftsethik. Er ist unter anderem Mitglied der Ethikkommission der Bundesregierung zum Autonomen Fahren. “Unsere Themen liegen an den Schnittstellen zwischen Technologie und menschlichen Werten”, sagte Lütge.

2021 heißt es:

«Die Verlängerung des Lockdowns ist nicht vermittelbar»: Der Ethiker Christoph Lütge bleibt bei seiner Kritik an den Corona-Massnahmen.

Markus Söder warf Christoph Lütge aus dem Bayerischen Ethikrat. Dieser habe dem Ansehen des Gremiums geschadet. Im Interview spricht der Wirtschaftsethiker über das Risiko der eigenen Meinung und die Einseitigkeit der Politikberatung.

Es wäre wissenschaftlich und politisch schon interessant, die Bedeutung von künstlicher Intelligenz einerseits, der Gentechnik, dem Transhumanismus, den Gentherapien etc. andererseits zu erforschen.

In der Daily Mail steht zum Thema Corona und Haarausfall:

This research demonstrates the scientific value of dermatology by offering key insights into the role of genetics and its link to COVID disease,’ said EADV board member and Medical University of Warsaw dermatologist Lidia Rudnicka.

‘It is an excellent example of some of the pioneering abstracts being showcased at The EADV Spring Symposium this year,’ she added.

Wenn heute auf Kongressen ernsthaft über glatzköpfige Männer (damit sind keine Neonazis gemeint) debattiert wird, die ein höheres Risiko hätten, an einer Atemwegserkrankung (!) zu erkranken, und auf dem selben Kongress die AI (artifizielle Intelligenz) eine zentrale Bedeutung hat, dann werde ich skeptisch.

Man stelle sich erst vor, wie die Forschung beflügelt werden wird, wenn wir alle die “Neue-Normalität-Halsbänder” anhaben, die alles messen: Blutdruck, Cholesterin, Dauer und Art des Gassi-Gehens (alleine, mit Hund, mit Ehemann/frau, wem man begegnet, was für Aufkleber an Laternenmasten man besonders aufmerksam liest), Herzfrequenz, Kalorienverbrauch, Kalorienzufuhr, Bewegung, Bewegungsmangel, Art der zu-sich-genommenen Nahrung (Trinken, Essen), Art der konsumierten Medien (Twitter, Facebook, Internet, Suchmaschinen, Suchbegriffe, Homepages, Bücher, Zeitungen, Zeitschriften, graue Literatur, Flugblätter, private Briefe, Werbesendungen etc. pp.), Art der Gespräche mit sich selbst, mit Mitbewohner*innen, Nachbarn, der Postfrau und viele weitere Informationen.

Manche Tendenz, ach was: fast alles, was aktuell passiert, kann man nur ironisch ertragen, um wenigstens halbwegs bei Trost zu bleiben. Also: wer es nicht glaubt, lese die Daily Mail von heute:

Als alter langhaariger Antifa (früher waren sie viiiiiiiel länger, klaro)

Clemens Heni, Foto: privat

kann ich nur sagen: Hoch die Solidarität mit den tapferen, polierten Glatzen. Und als Tipp für Hartgesottene und Schauspieler: Einfach mal ne Perücke ausprobieren und damit Covid-19 austricksen. Das klappt bestimmt.

 

Lockdowns sind rassistisch – Corona ist auch eine Klassenfrage, kapitalistische Altenpflegeheime sind gefährlich

Von Dr. phil. Clemens Heni, 6. Mai 2021

Der Lockdown ist mörderisch. Unzählige Restaurants und Geschäfte und die Menschen, die dahinter stehen, sind verzweifelt oder haben schon aufgegeben, manche haben sich umgebracht, andere werden es im Laufe des Jahres oder nach sieben- oder dreiundzwanzigjähriger Alkohol- oder Drogensucht tun oder sonst vorzeitig sterben. Diese Toten der Lockdownpolitik wurden zu keinem Zeitpunkt antizipiert, sondern zynisch hingenommen: ‘Hauptsache, die 38-jährige Buchhändlerin oder der 62-jährige Restaurantbesitzer sind nicht an Corona gestorben!’

Dabei bestand zu keinem Zeitpunkt die Gefahr, dass Menschen unter 60 ohne wirklich schwere Vorerkrankungen an Corona sterben – es kann, ich sagte es oft, jeden von uns treffen, so wie auch der Krebs jeden von uns treffen kann, wobei da die Wahrscheinlichkeit daran zu sterben, extrem viel höher ist wie bei Corona, das eine Infektionssterblichkeit weltweit von 0,15 Prozent hat.

Jetzt will die Politik die Corona-Apartheid: Nur Geimpfte bekommen Grundrechte zurück, genau so wie es die Mütter und Väter des Grundgesetzes ja vorsahen. Grundrechte brauchen einen Grund, also z.B. einen adäquaten “R-Wert” oder eine tolle “Inzidenz” und vor allem “die Impfbereitschaft”, wer die nicht hat, hat kein Recht auf ein GRUNDrecht, siehe dazu wiederum Tina Maria Aigner, #allesdichtmachen:

Die Wahnsinnigen, also fast alle Verantwortlichen in der Verwaltung, egal wo, wollen jetzt nur geimpfte Menschen reinlassen und das auch nur mit Maske und negativem Test. Sie sehen den Wahnwitz? Niemand glaubt, dass die Maske schützt, niemand glaubt, dass ein Test stimmt, niemand glaubt, dass die Impfung schützt.

Daher starben ja auch 3 Millionen Menschen allein Deutschland 2020 an Corona, gell?!? Sie sehen, mit der Realität hat das alles nichts zu tun. Wir haben in 2020 so gut wie keine Übersterblichkeit, also ist so gut wie niemand an Corona gestorben, der ohnehin 2020 an was anderem gestorben wäre! Ergo: Corona ist relativ harmlos, das ist keine Meinung, sondern eine evidenzbasierte Tatsache.

Jeder Tote ist zu betrauern – jeder Lockdown-Tote in Sri Lanka, jeder Eventmanager, der sich wegen der Corona-Politik der Bundes- und Landesregierungen das Leben nahm, und jeder, der tatsächlich “an” Corona starb, jene die nur “mit” einem positivem Test starben sind auch zu betrauern, aber nicht als Teil der Covid-Panik-Industrie-Statistik, sondern als: Mensch.

Corona kann für alte und kranke Menschen gefährlich werden, das wissen wir alle. Corona kann aber für Kinder und Jugendliche überhaupt nicht gefährlich werden – das zeigen die Zahlen. Wir wissen bereits seit Sommer 2020, dass Covid-19 für Kinder fast vollkommen ungefährlich ist – im Gegensatz zur Grippe, die logischerweise nie ein Grund war, das ganze Land stillzustellen oder Schulen und Kindergärten zu schließen.

Woher wissen wir ob der Ungefährlichkeit von Corona für Kinder im Alter von 1-19? Aus Schweden:

Out of 1.8 million children in daycare centers and primary schools, ages 1–15, there were zero COVID-19 deaths and eight ICU admissions (incidence 1/230,000) by mid-June when summer vacation started.

Das heißt, eines von 230.000 Kindern wird hospitalisiert und keines davon stirbt. Sie können sich ausrechnen, wie viele Städte es in Deutschland gibt, wo es 230.000 Kinder gibt. Die Wahrscheinlichkeit ist also verschwindend gering, dass ein Kind an Corona erkrankt und dann hospitalisiert wird und selbst wenn – eines von 230.000 und keines stirbt. In Deutschland sind die Zahlen nur unwesentlich anders als in Schweden.

Doch in Schweden wurden die Kinder 2020 nicht getestet und sie hatten keine Masken auf, keine a-soziale Distanz, keine Panik. Und nicht ein Toter. Das ist der Beweis, wie wirklich völlig harmlos Covid-19 für Kinder und Jugendliche ist.

Wenn in Deutschland im Mai 2021 weiterhin so getan wird, dass man nicht wisse, was passiere, wenn sich 1000 von 1100 Kindern in einer Schule ansteckten, kann man nur wahrheitsgetreu sagen: Wir wissen es, es passiert nichts, kein Kind wird sterben und keines wird ins Krankenhaus kommen – bzw. eines von 230.000. WAS für eine Gefahr, gell?! Schon mal was von rationaler Risikoeinschätzung gehört?

Im Hessischen Ärzteblatt, Ausgabe 6/21, schreiben nun der Leiter des Gesundheitsamtes Frankfurt am Main, Prof. Dr. med. René Gottschalk und die ehemalige stellvertretende Leiterin Prof. Dr. med. Ursel Heudorf:

Die Bundesregierung hat inzwischen auch die durch die Schulschließungen bedingten Kollateralschäden wahrgenommen, die alle Kinder betrifft, ganz besonders aber Kinder aus eher sozial schwachen oder bildungsferneren Bereichen. Sie plant, ein 2-Milliarden-Projekt zur besonderen Förderung der Kinder aus den sozial schwachen oder bildungsferneren Bereichen aufzulegen. Statt eines 2-Milliarden-Projekts für einen Teil der Kinder in Deutschland zu fordern, das vielleicht irgendwann kommt, kann die Forderung nur lauten: Öffnung der Schulen für alle Kinder – sofort! Da die Schulen kein Risikobereich sind, sollte auch auf die erheblichen Aufwendungen für verpflichtende Schnelltests verzichtet werden, die Gelder könnten anderweilig in den Schulen viel besser eingesetzt werden.

Wer also weiterhin die Schulen verschlossen lässt – egal ob die örtliche Inzidenz bei 3400 oder bei 178 liegt – handelt entgegen den Empfehlungen langjähriger und führender Expert*innen aus Gesundheitsämtern. Sprich: es ist keine medizinische Entscheidung, sondern eine politische. Merkel will es, und alle spuren, oder Kretschmann will es, Söder will es – also folgen alle dieser nicht evidenzbasierten Handlungsmaxime. Wer jetzt Impfstoffe für Kinder fordert, handelt noch absurder: Kinder werden nicht krank, eine Impfung kann gar nicht helfen, nur schaden. Sie schadet, weil sie die Panik in die hilflosesten Menschen einpflanzt – im wörtlichen Sinne -, und weil sie die Gefahr in Kauf nimmt, völlig gesunde Kinder und Jugendliche zu impfen gegen eine Krankheit, die für sie zu fast 100 Prozent ungefährlich ist. Das ist nicht anders als kriminell zu bezeichnen.

Kriminell ist auch der Kapitalismus, das ist uns allen bekannt. Werfen wir also einen kurzen Blick auf die ganz Alten:

Ein nicht-kapitalistisches System von Alten- und Pflegeheimen würde Leben retten. So wären in Kanada deutlich weniger Menschen in solchen Einrichtungen gestorben, gäbe es keine profitorientierten Alten- und Pflegheime. Die Covid-19-Todesrate der Alten war im Jahr 2020 in den nicht -kapitalistischen Alten- und Pflegeheimem um den Faktor 1,7 verringert und es hat in den nicht-kapitalistischen Einrichtungen fast halb so viele Infektionen gegeben. Das mag primär an der dichteren Belegung der Häuser liegen, aber auch andere Faktoren mögen hinzukommen. Das zeigt eine Studie, die sich mit dem Vergleich von rein gewinnorientierten Alten- und Pflegeheimen im Vergleich mit nicht gewinnorientierten sowie staatlichen bzw. der Gemeinde gehörden Einrichtungen beschäftigt:

Among LTC homes with a confirmed COVID-19 outbreak, for-profit status was associated with a 1.96-fold (1.26–3.05) increase in the extent of outbreaks and a 1.78-fold (1.03–3.07) increase in the number of resident deaths due to COVID-19, compared with nonprofit homes after adjusting for health region characteristics. All comparisons favoured municipal homes, which generally operate with the support of municipal contributions and benefits that allow for greater staffing levels and capital expenditures (Appendix 1, Table S3).

Die gesamte Gesellschaft in Schweden hat allein im Jahr 2020 ohne jeden Lockdown, ohne Schulschließungen, ohne Restaurant- oder Geschäftsschließungen und ohne Maskenwahnsinn prozentual weniger Covid-Tote als die fanatischen Lockdown-Länder England / UK, Frankreich, Italien, Spanien, Belgien oder wie die USA. Das ist bereits jetzt der Beweis, dass Lockdowns schädlich sind und nicht mehr nutzen, als schaden –  was mittlerweile ja in Dutzenden Studien belegt ist.

Lockdowns sind rassistisch und sie sind Teil der staatlichen und kapitalistischen Herrschaft:

The number of excess deaths not involving Covid-19 has been especially high in U.S. counties with more low-income households and minority residents, who were disproportionately affected by lockdowns. Nearly 40 percent of workers in low-income households lost their jobs during the spring, triple the rate in high-income households. Minority-owned small businesses suffered more, too. During the spring, when it was estimated that 22 percent of all small businesses closed, 32 percent of Hispanic owners and 41 percent of black owners shut down. Martin Kulldorff, a professor at Harvard Medical School, summarized the impact: “Lockdowns have protected the laptop class of young low-risk journalists, scientists, teachers, politicians and lawyers, while throwing children, the working class and high-risk older people under the bus.”

Lockdowns schützen also die “Laptop-Klasse der jungen, kaum gefährdeten Journalisten”, wie es Professor Martin Kulldorff von Harvard sagt – was exemplarisch für weite Teile des doitschen Journalismus von ARD/ZDF und den Privaten gilt, von fast allen Zeitungen und Journalen nicht zu schweigen.

Die Arbeiterklasse und die armen Alten, die in privaten Alten- und Pflegeheimen eingepfercht sind, damit die Rendite stimmt (das mag paradoxerweise auch reichere Alte treffen, die dachten, ein privatkapitalistisch geführtes Alten- und Pflegeheim sei sicher super, was es in einzelnen Luxusfällen auch geben mag), sind Opfer des ‘Systems’.

Wenn irgendwann die harten Fakten auf den Seziertischen liegen, das Gewicht der Toten, das Geschlecht, das Alter, die Vorerkrankungen, die Herkunft (hispanisch, schwarz, türkisch, arabisch etc.) bekannt sind, wird sich zeigen, wer an Covid-19 gestorben ist – und wer “mit”. Wie jede Pandemie ist auch Corona eine Klassenfrage. Wer es sich leisten kann, kauft nur bei Amazon ein, sitzt allein auf dem Balkon (wenn man eh keine Freunde hat, fällt das nicht auf), macht Bilder von den a-sozialen DHL-Lieferanten aus Syrien, die am Wochenende im Park ein klein bisschen Erholung suchen und ‘unsere’ weißen deutschen Kinder mit Corona gefährden.

 

 

“Wer gesunde Menschen testet, handelt kriminell” – Für einen Aufstand der Gastronomen und des Einzelhandels

Von Dr. phil. Clemens Heni, 05. Mai 2021

Vor einem Jahr, von Mai bis Oktober, war es problemlos möglich, in Restaurants zu essen. Man konnte sich im Freien einfach hinsetzen und wurde bedient. Viele Restaurants hatten eine Spaltung in masken-tragende und nicht-maskentragende Bedienungen. Man musste seinen Namen aufschreiben, aber kein Mensch hatte das Recht zu kontrollieren, ob die Angaben stimmen – Katrin Mustermann, Michael-Müller-Allee-für-mehr-Irrationalismus, 12342 Berlin oder Peter Musterfrau, Klabauterbach-Platz-für-eminenzbasierten-Schwachsinn, 50934 Köln, nur als Beispiel.

Dann kamen ab Januar 2021 die Impfstoffe. Fast alle Menschen in Altersheimen sind geimpft (einige daran und nicht an Corona verstorben), zudem Millionen weiterer Menschen über 80, über 70 und sogar nicht wenige besonders egoistische und panikgeschwängerte Menschen unter 50, egal in welchem Beruf. Viele davon wurden de facto gezwungen, andere – Lehrer*innen oder Beamtinnen vorneweg – waren geradezu geil darauf, geimpft zu werden, auch wenn sie wissen, dass so gut wie kein Mensch unter 50 oder unter 60 an Corona starb.

Die Krankenhäuser waren zu keinem Zeitpunkt seit März 2020 überlastet.

Die Alten sind geschützt, also kann gar nicht mehr eine große Menge an Menschen an diesem Virus sterben, was ja auch die Todeszahlen zeigen: Während am 10. Januar 2021 im 7-Tagesschnitt 905 Personen “an” oder auch nur “mit” Covid-19 pro Tag starben, sind es am 4. Mai 2021 nur noch 227.

Von Januar bis Mitte April 2021 starben vier Prozent weniger Menschen in Deutschland als im gleichen Zeitraum im Jahr 2018.

Hätte die Bundesrepublik Deutschland seriöse Politiker*innen und seriöse Gerichte, dann würde hier und heute die sog. “epidemische Lage von nationaler Tragweite” und mit ihr alle “Maßnahmen” aufgehoben.

Wer jedoch jetzt wie in Niedersachsen fordert, jeden Menschen, der in ein Restaurant oder einen Laden gehen möchte, zwangszutesten, der oder die handelt kriminell.

Um das ganz klar zu sagen und in Einklang mit der internationalen Public Health-Forschung gilt: Wer gesunde Menschen testet, handelt unwissenschaftlich, a-sozial, kriminell. Wer gesunde Menschen testet ist selbst ein menschliches Wrack und möchte seine eigene Unmenschlichkeit anderen aufzwingen und andere Menschen, Kinder und Erwachsene nicht nur demütigen und verletzen (Tests auf Corona sind vorsätzliche Körperverletzung, also strafbar), sondern vor allem die größte Panik seit 1945 verbreiten: Wer positiv ist, muss 14 Tage zu Hause bleiben, wird eingesperrt.

All das gab es noch nie in der Geschichte der Menschheit.

Wer gesunde Menschen testet und wer solche Tests verlangt, handelt kriminell.

Wir werden sehen, wie viele Gastronomen und Einzelhändler*innen sich dem Zwangstesten gesunder Menschen verweigern.

Wir wissen bereits, dass ohne Tests die Gesellschaft besser dasteht: Schweden und Florida.

Dass es nicht um die Gesundheit geht, sondern um die pure Willkür, zeigt Österreich. Dort soll es einen Zwang auf einen C-Test geben, wenn man in ein Restaurant, aber nicht, wenn man in ein Geschäft gehen möchte. In Niedersachsen wiederum soll ein Test überall vorgeschrieben werden.

Beide Modelle zeigen die Unwissenschaftlichkeit, Willkür und die Lust am Quälen.

Nach 14 Monaten Ausnahmezustand sind Millionen Menschen am Ende, während die ZeroCovid-Totalitären sich auf die Schenkel klopfen und jeden Suizid beklatschen: “Wieder so ein Querdenker-Schwein tot!”

Es wird – nicht nur, aber auch: migrantische, vor wenigen Jahren erst eingewanderte – Sänger*innen, Schauspieler*innen, Musiker*innen, Wissenschaftler*innen geben, die das Land wieder verlassen, weil sie wissen, dass es in Teilen Osteuropas oder vor allem in Schweden oder den USA demokratischer, rationaler und menschlicher zugeht. Schweden hat weiterhin weniger Tote als UK, Italien, Belgien, Frankreich oder Spanien und in 2021 seit Monaten auch weniger Tote als Deutschland.

Vor allem aber: Schweden ist weiterhin eine Demokratie. Deutschland ist keine Demokratie mehr. Deutschland ist ein Hygienestaat wie Österreich, nur sind die Deutschen wie immer noch gründlicher, perfider, brutaler, bürokratischer.

Es wird trotzdem alles gut. Die Leute werden sich nicht ewig einsperren lassen, die Gastronomen wollen kochen, würzen, Bier zapfen oder ne kühle Cola ausschenken, servieren und fröhlich sein. Das wird kommen – so oder so.

Auf dem Weg dahin werden noch viele Menschen an Long Lockdown elendig krepieren – hier wie im Globalen Süden.

 

 

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