Wissenschaft und Publizistik als Kritik

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Es lebe das MEER – Hoffnung von der Nordsee und aus Cuxhaven: Unter der x-beliebigen Zahl von „50“ keine „Testpflicht“, unter „35“ keine Maskenpflicht mehr im Einzelhandel

Von Dr. phil. Clemens Heni, 21. Mai 2021

Wie ich immer sage: Es gibt Hoffnung. Ein Leser meines Blogs aus Ostfriesland, der mich immer wieder auf interessante Entwicklungen hinweist, berichtet mir letzte Nacht: Die Landesregierung in Niedersachsen plant, dass ab Dienstag, den 25. Mai 2021, ab einer sog. Inzidenz von unter 50 keine Testpflicht mehr besteht und unter 35 in Geschäften keine Maske mehr getragen werden muss. Hört sich für ZeroCovid-Wahnsinnige wie eine Dystopie an? Wird aber so sein, der NDR berichtet:

In Regionen mit stabilen Inzidenzwerten unter 50 soll frühestens ab Dienstag kommender Woche die Testpflicht für den Einzelhandel entfallen. Zudem wird die Maskenpflicht für den Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen aufgehoben. Auch die Begrenzung der Kundenzahl nach Quadratmetern entfällt bei dieser Inzidenz. Das geht aus einem Entwurf hervor, der dem NDR vorliegt. Der Testnachweis für Gäste von Cafés und Restaurants im Außenbereich bleibt dagegen bestehen. In den vergangenen Tagen hatte die Landesregierung um Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stets betont, die Corona-Auflagen wegen Unsicherheiten bei den gemeldeten Infektionszahlen nur vorsichtig lockern zu wollen.

Das trifft unter anderem auf den großen Landkreis Cuxhaven zu, der ja an der Nordsee liegt, die Elbmündung und die Wesermündung umfasst und auch so schöne Gegenden wie den Harriersand nördlich von Bremen, vis-à-vis von Brake an der Unterweser, inkludiert.

Der Landkreis Cuxhaven hat seit Tagen eine „Inzidenz“ unter 35, aktuell liegt sie bei 13,1:

In allen Landkreisen in Schleswig-Holstein liegt die Inzidenz auch unter 35, nur im Stadtkreis Kiel nicht ganz (55,1), aber das liegt an der verständlichen Aufregung wegen dem möglichen direkten Aufstiegsplatz für Holstein Kiel (Fin Bartels, also Werder Bremen) am letzten Spieltag der Zweiten Bundesliga am kommenden Sonntag ab 15.30 Uhr. Bei Union Berlin (Max Kruse, also Werder Bremen) – Eisern Union! – wird es übrigens am Samstag zum Saisonausklang wenigstens etwas klingen: 2000 Fans werden beim Spiel gegen Leipzig dabei sein (allerdings zwangsweise getestet, wie zu befürchten ist).

Mit Nina Hagen:

Wir aus dem Osten geh’n immer nach vorn
Schulter an Schulter für Eisern Union

Hart sind die Zeiten und hart ist das Team
Darum siegen wir mit Eisern Union

Eisern Union
Immer wieder Eisern Union
Immer weiter ganz nach vorn
Immer weiter mit Eisern Union

Wer lässt sich nicht vom Westen kaufen?
Eisern Union, Eisern Union

Den Sieg vor den Augen, den Blick weit nach vorn
Zieh’n wir gemeinsam durch die Nation

Osten und Westen – Unser Berlin
Gemeinsam für Eisern Union.

Wir werden ewig leben
Eisern Union, Eisern Union.

Was heißt das? Cuxhaven und Niedersachsen werden die Maskenpflicht abschaffen, schrittweise, aber sicher. Auch die Testpflicht wird fallen, das ist 100 Prozent sicher. Denn mit Tests besuchen die Leute auch nicht die Außengastronomie, warum wohl? Der NDR schreibt weiter:

Auch der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Niedersachsen hatte sich nach der ersten Woche mit offener Außengastronomie ernüchtert gezeigt.

Denn wie sieht es derzeit konkret aus? Stellen wir uns folgende alltägliche Begebenheit vor:

Wollte Markus nicht mit Katrin zu Luigi Essen gehen, den Jahrestag feiern? Ich hab ihn vorhin gar nicht dort gesehen, als ich mit dem Rad vorbei kam.

Ja, klar, das war der Plan, jetzt sitzt er 14 Tage in Quarantäne.

Bitter. Und das asymptomatisch. So wie Altmaier asymptomatisch magersüchtig ist…

Man darf dann ab Dienstag nach Pfingsten in Niedersachsen sogar innerhalb von Läden wieder atmen und muss die Luft nicht anhalten. Bislang unvorstellbar. Es dürfen sich auch mehr als zwei Personen in einem Laden aufhalten, genauer gesagt: unbegrenzt viele Menschen, egal wie eng der Laden ist, also z.B. 40 Leute in einem 50 Quadratmeter großen Jeans-Laden, so wie das früher immer war, die Älteren von uns erinnern sich.

Wie war das früher mit dem Besuch von Cafés und Restaurants? Sagen wir 1968?

Immerhin gibt es heute echt nachvollziehbare Gründe für den Rausschmiss aus einem Restaurant, Café oder Laden – bzw. heute kommt man erst gar nicht rein ohne Test oder Maske.

Das war früher anders. Peter Brückner berichtete 1976 über das Klima, die politische Kultur, die dazu führte, dass sich Demokratinnen und Linke wie Ulrike Meinhof radikalisierten und 1970 die RAF gründeten. Es geht natürlich um das legendäre Café Laumer, wo schon Horkheimer und Adorno Gäste waren, in Frankfurt am Main an der Bockenheimer Landstraße:

 

Im Café Laumer, 1968

Der Geschäftsführer des Café Laumer, Rimbach, in der Nähe der Universität Frankfurt, verbot im Herbst 1968 Studenten, oder jungen Männern und Frauen, die er für Studierende hielt, sein Café – angeblich störten sich seine anderen Gäste an der saloppen Kleidung und den langen Haaren der ‚Jungintellektuellen und Künstler‘. Studierende ziehen daraufhin vor das Café, belagern es und protestieren dagegen, daß der Wirt ihresgleichen nicht bedient oder vor die Tür setzt. Der Geschäftsführer alarmiert die Polizei.

(…)

Klaus passiert Herrn Rimbach. Er betritt das Café. Nach fünf Minuten kommt Klaus die Treppe wieder herunter. Ich sage, du hast dich wohl gelangweilt da drin? Klaus sagt, er hat mich wieder rausgeschickt. Ich sage, wieso denn? Er sagt, ich habe Zeitung gelesen. Ich sage, na und? Klaus sagt, ich lese Zeitung, da tritt Rimbach an mich heran und fragt, was lesen Sie denn da? Ich sage, eine englische Zeitung. Ich lese eine englische Studentenzeitung. Rimbach sagt, eine Studentenzeitung? Bitte lesen Sie draußen weiter.

(S. 92)

So etwas könnte heute gar nicht mehr passieren. Welcher Student kann heute noch lesen? Warum lesen? Netflix! Sehen Sie! Heute gibt es echte Gründe, um aus einem Café geworfen oder besser: gar nicht erst hineingelassen zu werden. Also: Auch wenn es heute keine langhaarigen Studenten mehr gibt, keine lesenden Studierenden, hat sich die Politik so einiges ausgedacht. Denn aufgrund der Erfahrungen im Café Laumer und in Zeiten von Corona sollte man vorab einiges abchecken. Also wird es in naher Zukunft folgende Fragebögen in Restaurants, Läden, an Grenzübergängen, Hotelrezeptionen, Freibädern etc. geben, in unser aller Interesse:

Haben Sie vor, den Besitzer dieses Cafés, den Grenzbeamten, die Lehrerin, den Ladenbesitzer, die Restaurantbetreiberin, den Bademeister, Kinopächter, den Hotelier etc.:

anzuhusten      ja/nein

zu erdolchen      ja/nein

ihm/ihr nicht-konformistische Gedanken zu unterbreiten       ja/nein

klammheimlich kritische Bücher zu lesen      ja/nein

sich über Atembeschwerden des Bademeinsters, der Ladenbesitzerin, des Kochs etc. unter einer FFP2-Maske lustig zu machen        ja/nein

zu schmatzen     ja/nein

englische Studentenzeitungen zu lesen (entfällt, gibt es nicht mehr)

während des Aufenthalts zu lachen           ja/nein/vielleicht

Angaben wie immer ohne Gewähr.

Vielen Dank für Ihre Kooperation!

Das Corona-Regime wird also fallen. Warum bin ich mir da so sicher? Weil es Schweden und Florida, Texas und Georgia gibt. Weil in Schweden und Florida ohne jede Impfung und ohne Lockdown und Masken im Jahr 2020 weniger Menschen „an“ oder „mit“ diesem respiratorischen Virus SARS-CoV-2 gestorben sind als andernorts in den USA (New York, New Jersey, Michigan etc.) bzw. Europa (Frankreich, UK, Spanien, Belgien, Ungarn, Italien etc.).

Corona kann für alte und kranke Menschen gefährlich werden. Daher gibt es für DIESE Gruppe eine Impfung. Alle unter 70 und gesunde Menschen brauchen keine Angst haben, es kann gefährlicher werden unter 70 in einen zu tiefen Priel zu geraten und mit dem Pferd zu ertrinken, als an Corona zu sterben:

Und jetzt viel Spaß in Cuxhaven und im Landkreis Cuxhaven, einem der größten in Niedersachsen. Und immer dran denken: Das ist alles ganz beliebig, wenn die „Zahlen“ wieder steigen (Horst der Seehofer ist doch geimpft und wurde trotzdem „positiv“ getestet, wenn das mit 40 Millionen Deutschen oder der Hälfte von Ihnen passiert ab Oktober …), ist alles vorbei.

Also genießen wir ein paar schöne Tage an der Nordsee, eine Schnellfähre von Brake nach Sandstedt, gerade auch für Leute, die bislang nur die Donau, den Rhein (ok, das geht in Richtung Fluss), den Neckar, die Spree (selten so gelacht), die Havel, oder den Main, die Mosel etc. kannten und endlich mal einen richtigen Fluss wie die Weser unweit der Mündung erleben wollen, eine echte Attraktion.

Oder mit einer kleineren reinen Fahrrad- und Fußgängerfähre nach Harriersand tuckern:

Wichtig ist natürlich, dass wir Älteren, die schon vor 2020 so richtig lebten, den Jüngeren die Angst nehmen, ohne Test und ohne Maske einkaufen oder in ein Café zu gehen. Das wird nicht leicht, aber gemeinsam schaffen wir das. Ein Versuch ist es wert, oder nicht?

Update, 14:20 Uhr:

Es war klar, dass diese Idee der niedersächsichen Landesregierung, die Maskenpflicht ab einer Inzidenz von unter 35 abzuschaffen, erstmal nicht halten wird. Zu stark ist der Twitter-Wahnsinn und zu stark ist die nicht evidenzbasierte Panikindustrie am Agitieren. Denn plötzlich möchte die Gesundheitsministerin Niedersachsens keine Leben mehr gefährden, sondern angeblich schützen:

In der Debatte über ein kurzfristiges Aufheben der Maskenpflicht im Einzelhandel in Niedersachsen hat jetzt Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) Position bezogen. „Es wird keine Aufhebung der Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in Niedersachsen geben. Die Mund-Nasen-Bedeckung rettet Leben“, twitterte Behrens als Reaktion auf die Kritik an den ursprünglichen Plänen.

Das ist die Konsequenz aus einigen – zwei, drei, 234?, wir wissen es nicht – Twitter-Usern oder sonstigen Pöblern, die nach der gestrigen Ankündigung, die Maskenpflicht auszusetzen, durchdrehten. Vermutlich merkt die Gesundheitsministerin gar nicht, was für einen Blödsinn sie da verzapft – und von gestern auf heute ändert die niedersächsische Landesregierung ihre Meinung um 180 Grad. Gestern wollten sie nach der eigenen Logik die Menschen gefährden, denn keine Maske tragen heißt im irrationalen, nicht evidenzbasierten und die Forschung zu Masken (Prof. Ines Kappstein vorneweg, Zeitschrift Krankenhaushygiene up2date) ignorierenden Duktus, Menschen zu gefährden. Anders kann man ja den heutigen Tweet gar nicht interpretieren. Das erinnert so ein bisschen an die vulgären Pöbler, die es offenbar bei Eintracht Braunschweig oder unter HSV-, Kaiserslautern-, Magdeburg- etc. Anhängern gibt. Jetzt hat sich der Zeugwart und Busfahrer von Eintracht Braunschweig in einem bewegenden Video gegen diese sehr kleine, aber äußerst brutale und vulgäre Truppe von ‚Fans‘, die gegen die Spieler und den Verein hetzen, weil dieser kurz vor dem Abstieg steht, gewandt. „Christian Bussi Skolik“ betont gegen Ende auch, dass das nur paar Hundert ‚Fans‘ seien und die 10.000 bis 15.000 anderen Braunschweig Fans traurig seien ob der aktuellen sportlichen Situation, aber eben nicht gewalttätig und nicht auf a-sozialen Medien pöbelnd und hetzend, dass einem die Tränen in die Augen kommen vor so viel unanständigen, abstossenden Gestalten, Worten, Blicken, Tweets oder Facebook-Posts und Aktionen auf der Straße (Schalke!). Und exakt so geht es auch bei Corona zu. Schauen Sie sich an, welche paar Dauer-Twitterer oder a-sozialen Mediennutzer*innen jetzt gegen das mögliche Ende der nicht evidenzbasierten Maskenpflicht (und das ohnehin nur bei einer völlig (!) beliebigen Inzidenz von unter 35) hetzten und pöbelten und wie eine ich-schwache Person bzw. Regierung dann in wenigen Stunden ihre Meinung ändert.

So untergräbt man das letzte kleine Fitzelchen Vertrauen in die Politik. Kein Mensch – kein denkender, rational denkender Mensch – kann solche Regierungsumentscheidungen noch ernst nehmen. Aber das ist der pandemic turn. Was heute tödlich ist – ohne Maske einkaufen – ist morgen schon legal und vice versa. Wir werden es sehen. Aber ernstnehmen wird kein normaler Mensch solche Poltiker*innen jemals wieder.

 

Wer gerade jetzt an Schulen, in Betrieben, in Restaurants, Theatern, ja fürs LEBEN einen Test oder eine Impfung verlangt, ist ein totalitäres Corona-Monster

Von Dr. phil. Clemens Heni, 20. Mai 2021

  • Wer gerade jetzt, wo fast 40 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, Tests oder eine C-Impfung an Schulen, in Restaurants, für Grenzübertritte (!), ja fürs LEBEN fordert, ist ein totalitäres Corona-Monster und gehört zur größten kriminellen Vereinigung seit dem Ende des Nationalsozialismus.
  • Wer Kinder und Jugendliche impfen will, die zu fast 100 Prozent nicht betroffen sind von dieser „Epidemie der Alten“, ist ein totalitäres Corona-Monster und gehört zur größten kriminellen Vereinigung seit dem Ende des Nationalsozialismus.
  • Wer gerade jetzt, wo fast 40 Prozent der Bevölkerung geimpft sind, Masken an Schulen, am Arbeitsplatz, in Zügen, Bussen, auf Plätzen, auf Wochenmärkten und Läden etc. verlangt, ist ein totalitäres Corona-Monster und gehört zur größten kriminellen Vereinigung seit dem Ende des Nationalsozialismus.
  • Wer gerade jetzt immer noch, wie seit März 2020, negative News postet und nicht sehen will, dass weder damals noch heute eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ vorlag, ist ein totalitäres Corona-Monster und gehört zur größten kriminellen Vereinigung seit dem Ende des Nationalsozialismus.
  • Wer gerade jetzt, wo die Alten und Vulnerablen, die Eingeschüchterten, Gehirngewaschenen und Erpressten geimpft sind, für den Zugang zum Kino oder zum Vergnügungsschwachsinnspark ärztliche Bescheinigungen verlangt, die niemanden etwas angehen und was bislang in einer Demokratie illegal war, ist ein totalitäres Corona-Monster und gehört zur größten kriminellen Vereinigung seit dem Ende des Nationalsozialismus.
  • Auschwitz ist unvergleichbar, ebenso die Pogromnacht, der nationalsozialistische Antisemitismus. Wer die Shoah mit dem Kolonialismus, mit dem Verhalten Israels gegenüber den Palästinensern oder wer Rot mit Braun gleichsetzt, handelt antisemitisch. Wer sich Judensterne mit „ungeimpft“ an die Kleidung pappt, ist ein Antisemit. Der SS-Staat bestand aber auch aus deutschem Bürokratismus, eiskaltem Befehlen UND Gehorchen, aus Denunzieren und keine Dissidenz zulassen. Der Tonfall, die Blicke, die Verordnungen der Verwaltung, der Kultusministerien, der Politik, der Blockwartnachbar*innen und der Medien erinnert an den Tonfall, die Blicke, die Verordnungen ihrer Väter, Großväter und Urgroßmütter von 1933 bis 1945.
  • Und jene, die meinen, ich sei gegen die irrationale, nicht evidenzbasierte Coronapolitik, weil ich Amerika imperialistisch finde und Russland, China und den Iran als arme Opfer westlicher oder amerikanischer Außenpolitik, die oder der täuschen sich gewaltig.
  • Es geht darum, die irrationale, faschistoide oder totalitäre Coronapolitik zu attackieren und nicht wie die Verschwörungwahnwichtel von Gates, Great Reset oder dem Chippen von Menschen zu lallen.
  • Ich war primär deshalb für die Demo in Kassel, weil dort Israelfahnen aus dem Kreis der Maßnahmen-Gegner*innen geweht wurden.
  • Wer gerade jetzt, wo so gut wie kein Mensch mehr an diesem für fast alle harmlosen Virus sterben kann – weil die Alten und Kranken ALLE geimpft sind (und jene über 70, die nicht geimpft sind, wollten es aus guten Gründen nicht, und jene über 70, die nicht geimpft sind, aber es gerne wären, sollten sich bei den a-sozialen Menschen unter 70, die ihnen die Impfung wegnahmen, beschweren und zwar lautstark) -, noch krassere Masken an Schulen oder Gebäuden verlangt und nicht jeden Maskenwahn abschafft, ist ein totalitäres Corona-Monster und gehört zur größten kriminellen Vereinigung seit dem Ende des Nationalsozialismus.

 

Glaubt der Deutschlandfunk, das Verbrennen einer Israelfahne sei legal und eine Art „Kritik“? Ulrike Guérot im Gespräch mit dem DLF

Von Dr. phil. Clemens Heni, 19. Mai 2021

Wir leben in der Corona-Apartheid – wer ins Theater gehen will, darf das nur tun, wenn er oder sie geimpft oder „genesen“ ist oder aber einen aktuellen negativen PCR-Test vorweisen kann, für Genesene gilt auch ein positiver PCR-Test, der mindestens vier Wochen, längstens 6 Monate zurückliegt, so die Corona-Apartheid-Regeln an der Staatsoper München:

Aktuelles, negatives Testergebnis (PCR-Test, der max. 48 Stunden vor Veranstaltungsbeginn vorgenommen wurde oder Antigen-Schnelltest, der vor max. 24 Stunden von medizinisch geschultem Personal vorgenommen wurde) mit einer personalisierten Bescheinigung in Papierform oder digital. Bitte beachten Sie, dass keine Selbsttests zugelassen sind.

Impfpass zum Nachweis des vollständigen Impfschutzes (ab 14 Tage nach abschließender Impfung) im Fall einer überstandenen COVID-19 Infektion: Nachweis des positiven PCR-Testergebnisses, welches mindestens 28 Tage alt und nicht älter als sechs Monate ist.

2020 war es ohne solche grotesken Tests oder Nachweise möglich, ins Kino oder Theater zu gehen, jetzt, wo fast alle Vulnerablen geimpft sind, dreht die Hygiene-Gesellschaft noch viel mehr durch, die a-soziale Volksgemeinschaft erlässt solche Maßnahmen.

Immanent gedacht noch perfider: Es ist nicht die Rede von Antikörpern, warum wohl? Weil vermutlich weit über 20 Millionen Deutsche Corona hatten und ein Großteil hat davon nichts gemerkt – ist aber immun, und zwar ohne PCR-Test und somit ohne Quarantäne. Doch solche Staatsopern wollen nicht, dass Menschen, die nicht unter irrationalen Maßnahmen gelitten haben und vor dem psychischen Zusammenbruch waren, ein Recht haben auf Kultur oder Kunst oder, am Beispiel der Läden, ein Recht auf Konsumrausch ohne Maske, Test und Wahnwitz.

Diese vermutlich gut 20 Millionen Menschen sollten alle klagen, dass sie bereits immun sind und zwar immuner als „Geimpfte“, weil körpereigen produzierte Immunität besser ist. Das zeigt auch den Irrationalismus des Impfens: Wenn schon 20 Millionen immun sind, dann ‚müssten‘ viel weniger Menschen geimpft werden.

Doch das RKI, das dem Bundesgesundheitsministerium weisungsgebunden ist und somit keine eigenständige wissenschaftliche Einrichtung, die primär der Wahrheit oder Realität verpflichtet wäre, verweigert sich ja seit März 2020, eine oder mehrere repräsentative Kohorten oder/und Antikörperstudien zu machen. Da würden 50.000 Leute reichen, die man in regelmäßigen Abständen untersucht und man wüsste, wie weit verbreitet, ergo: harmlos, Corona ist. Wir wissen das auch so, da kaum jemand daran stirbt, aber solche Zahlen würden es bestätigen und die Panikindustrie zerbrechen laassen.

Das ist der Grund, warum kritische Stimmen zur Corona-Politik wie von Ulrike Guérot so wichtig sind. Daher hab ich sie auch verlinkt mit Videos und einen Offenen Brief geschrieben. Doch in dem verlinkten Video zu einem Gespräch mit Elisabeth Scharang aus Wien, das zu Beginn auch interessante Aspekte anspricht, wurde ich erstmals stutzig, als Guérot von „Breitenscheidplatz“ sprach, zweimal. Es ging nicht nur um ein meines Erachtens Herunterspielen der jihadistischen Gewalt, sondern um den Namen: Der Platz heißt bekanntlich Breitscheidplatz, benannt nach dem bekannten sozialdemokratischen Politiker und Mitglied im Reichstag (MdR) Rudolf Breitscheid (1874-1944), der von den Nazis im Exil in Frankreich festgenommen und ins KZ deportiert wurde. Breitscheid war auch ein pro-zionistischer Politiker und im Komitee Pro Palästina aktiv (wie Kurt Blumenfeld, der zionistische und rauchende Mentor Hannah Arendts, ehe diese antizionistisch abdriftete), das sich für die jüdische Wieder-Besiedelung des Landes aussprach.

Doch dann hörte ich gestern eine Sendung im Deutschlandfunk (DLF) mit Guérot als Gast, die schon am Montag, 17. Mai 2021, ausgestrahlt worden war:

Der Tag mit Ulrike Guérot. Warum kann die EU im Nahostkonflikt nicht glaubhaft vermitteln? Moderation: Anke Schaefer

Auf die DLF-Frage, ob der Antisemitismus ein „importierter“ sei und mit dem Nahostkonflikt untrennbar verbunden, oder ob der von hier komme, antwortet Guérot erstmal selbstkritisch:

Ich tu mich ein bisschen schwer, das zu beurteilen, weil ich keine Nahostexpertin und auch keine Antisemitismusexpertin bin. (…) Diese Expertise habe ich jetzt en détail nicht.

Also der DLF kündigt ein Gespräch zum „Nahostkonflikt“ an und die Gesprächspartnerin, Professorin für Politikwissenschaft, gibt sogleich zu, gar keine Expertin auf diesem Gebiet zu sein. Soviel zur Auswahl der Gesprächspartner*innen in diesem Radiosender. Es ging aber in der Sendung nach 15 Minuten auch ums Fliegen oder besser ums Zugfahren in Europa und da ist Guérot Expertin.

Zu Beginn sagt Guérot, dass wir einen deutschen Antisemitismus hätten, der bei Attentaten „durchgebrochen“ ist, „wie in Hanau“. Da verwechselt sie den rassistischen Mord eines deutschen Neonazis in Hanau an neun Migrant*innen vom 19. Februar 2020 mit dem antisemitischen Angriff auf die Synagoge in Halle vom 9. Oktober 2019. Der Moderatorin des DLF fällt es nicht auf. Egal. Scharang war ja auch nicht aufgefallen, wer der Sozialdemokrat Rudolf Breitscheid war (Breitscheidplatz).

Guérot weiter im DLF:

Wer will wem den Lebensraum wegnehmen. (…)

Insofern muss man schon auch zulassen, dass eine Kritik an der Politik Israels möglich ist, ohne, dass man das gleich als Antisemitismus bezeichnet.

DLF:

Denken Sie, dass eine intellektuelle Israelkritik in Deutschland nicht möglich ist?

Guérot:

Also mir fehlt zum Beispiel die Stimme von Alfred Grosser. War ja lange hier in Frankfurt, der große Alfred Grosser, der war ja jüdisch, vertrieben aus Frankfurt, dann in Paris, und hat ja immer wieder gesagt, es war einer der im Grunde größten oder schärfsten Kritiker oftmals der israelischen Politik, der immer gesagt hat, ich als Jude muss und darf Israel kritisieren.

Zur Holocaustverharmlosung und dem Antizionismus von Grosser („Erinnern, um zu vergessen„) habe ich 2010 geschrieben („Deutsche mögen nur tote Juden, Islamisten gar keine„):

Das Beispiel Muslim-Markt und der Umgang mit dieser Seite belegen das. Und auch NRW hat heutzutage keinerlei Probleme mit Freunden des islamistischen Muslim-Markt: so wird Wolfgang Benz mit Alfred Grosser am 7. Dezember 2010 in Berlin in der Landesvertretung von NRW eine Buchvorstellung bestreiten.

Grosser sprach am 9. November 2010 in Frankfurt am Main in der Paulskirche lieber von Israel und Juden als Täter als von Juden als Opfer der Deutschen und des Antisemitismus.

Damit generiert Grosser eine typische Form des sekundären Antisemitismus und bedient die beliebte Schuldprojektion. Israel zu ‚kritisieren‘, zumal an einem Tag wie dem 9. November, dem Jahrestag der Pogromnacht von 1938, was ist das für eine Leistung! Standing Ovations am Main.

Dann kommt die Politologin auf Seehofer zu sprechen, der betont hat, dass „wir nicht tolerieren, dass jüdische Flaggen brennen und jüdische Einrichtungen angegriffen werden“. Guérot konzediert zwar: „Nein, das werden wir nicht und das muss bestraft werden“, doch sie kontert gleichwohl vehement:

Und trotzdem ist es ein Unterschied, würde ich sagen, ob sie eine israelische Flagge verbrennen, oder ob sie jüdische Einrichtungen schänden, ja?! Also wenn wir bei der EZB, weil die Jugendlichen gegen die EZB demonstriert haben, 2012, die Fahne der EU verbrannt haben, ja, dann ist das natürlich legitime Kritik an der Politik einer Einrichtung, in diesem Fall der EZB. Wenn Sie ne amerikanische Fahne verbrennen, Vietnam und so weiter, ist das eine legitime Kritik an staatlichen Handlungen, das heißt nicht, dass sie antiamerikanisch sind und Hollywood nicht mögen. (Herv. CH)

DLF:

Weil wir die Geschichte haben, ist es wohl ein Unterschied, ob man auf deutschem Boden eine israelische Flagge verbrennt oder in einem anderen Land ne amerikanische Flagge.

Nun stellt sich die Frage, ob der DLF oder Ulrike Guérot die Rechtslage in der Bundesrepublik Deutschland kennen?

Nochmal das skandalöse Zitat von Guérot (die allerdings, das muss man wissen, recht tiefenentspannt wirkte, da sie Yoga machte und mehrere Tage bei einer Freundin verbrachte, lachte, sich auf das Impfen der Gesellschaft und die Sonne freut, damit der Corona-Wahn bald zu Ende sei):

Und trotzdem ist es ein Unterschied, würde ich sagen, ob sie eine israelische Flagge verbrennen, oder ob sie jüdische Einrichtungen schänden, ja?!

Wie ist die Rechtslage in Deutschland?

Die Große Koalition plant laut einem Bericht der »taz«, das öffentliche Verbrennen oder Beschädigen ausländischer Flaggen künftig unter Strafe zu stellen. Ein Änderungsantrag zu einem Vorhaben, das den besseren Schutz der EU-Flagge zum Ziel hat, soll am kommenden Mittwoch im Bundestag von den Fraktionen der CDU/CSU und der SPD eingebracht und beraten werden, berichtet die Zeitung unter Berufung auf Regierungskreis.

Anlass ist das wiederholte Verbrennen israelischer Fahnen bei Demonstrationen, darunter im Dezember 2017 in Berlin.

(Jüdische Allgemeine, 13.01.2020)

Sodann:

Bundestag stellt Verbrennung der EU-Flagge unter Strafe

Wer in Deutschland die EU-Flagge anzündet, muss künftig mit einer Haftstrafe oder Geldbuße rechnen. Der Bundestag weitete ein bestehendes Gesetz aus.
(…)
Verstöße gegen die neue Vorschrift können künftig – analog zu den bestehenden Verboten – mit einer Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder mit einer Geldstrafe geahndet werden.

Weiter heißt es im Spiegel:

Die AfD wendete sich gegen das neue Gesetz. Wie steht Guérot dazu? Sieht sie weiterhin einen Unterschied zwischen dem Verbrennen einer israelischen Flagge und dem „Schänden jüdischer Einrichtungen“? Da gibt es exakt keinen Unterschied!

Der Kolumnist der WELT Deniz Yücel, der sich unzweideutig von AfD-Gauland und weiteren Rechten abgrenzt, hat die Kritik am heutigen Antisemitismus, der primär von den Muslimen und postkolonialen Hetzer*innen kommt, heute, am 19. Mai 2021, in Worte gepackt:

Darum ist auch die Verurteilung von Antisemitismus allein nicht aussagekräftig. So hieß es im Aufruf zu einer Demonstration am vergangenen Wochenende in Berlin: „Wenn Ihr Juden hasst, habt Ihr nichts bei uns verloren.“

Gemeint ist nicht die Demo durch Neukölln, deren Teilnehmer teils dem islamistischen Spektrum angehörten und bei der es zu Ausschreitungen kam, sondern eine andere in Kreuzberg, die trotz der größeren Teilnehmerzahl geringere mediale Beachtung fand und auf der auch einige deutsche Linke mitliefen.

Eine klare Absage an den Antisemitismus könnte man meinen – wenn es im Text nicht so weiterginge:

„Wenn wir ein freies Palästina vom Mittelmeer bis zum Jordanfluss fordern, dann fordern wir kein Palästina ohne Juden und Jüdinnen. Sondern wir fordern, dass das historische Palästina befreit und dekolonisiert werden muss, befreit von Zionismus, von Besatzung, von (White)Jewish Supremacy und Rassismus, weil es einen [sic] freies Land braucht, in dem alle Menschen, die vom Jordan bis zum Mittelmeer wohnen, frei und gewaltlos leben können. Das bedeutet ‚Palestine will be free – from the River to the Sea‘.“

Das ist keine Kritik an der israelischen Regierungspolitik, sondern Antisemitismus von und für Abitur-Antisemiten. Nicht vulgär, sondern state of the art: postkolonial, antirassistisch, gendergerecht.

(Deniz Yücel, Antisemitismus gendergerecht, Die Welt, 19.05.2021).

Was lernen wir? Hanau heißt Halle, der Breitenscheidplatz heißt Breitscheidplatz und das Verbrennen von EU- oder Israelflaggen ist nicht nur widerwärtig, sondern auch illegal.

Vielleicht sollte der Deutschlandfunk das seinen Hörer*innen noch mitteilen, nicht, dass jene mit Bezug auf so eine Sendung eine Israelflaggge verbrennen und laut schreien „Wir sind gegen Judenhass – Palestine will be free – from the River to the Sea“.

Das Verbrennen einer Israelfahne kann bis zu drei Jahre Gefängnis bedeuten… und ist kein Unterschied zum „Schänden jüdischer Einrichtungen“. Das Verbrennen einer Israelfahne ist eine Schändung der jüdischen Einrichtung schlechthin: Israel.

 

„Wir haben zumindest die Zweikämpfe nicht verloren, aber nur, weil wir nicht in sie hineingekommen sind“ – Gibt es noch Hoffnung im Kampf gegen die Corona-Impf-Apartheid?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 18. Mai 2021

Erstmal ist die Meldung der Woche natürlich Thomas Schaaf und Werder Bremen. Schaffen sie es noch, die Klasse zu halten?

Bleiben Sie weiterhin auf Platz 1 als das Team in der Ersten Bundesliga mit den meisten Spielen?

Mit Corona ist es wie im Fußball: Man muss schon in die Zweikämpf kommen, um sie wenigstens verlieren zu können oder anders gesagt: „Wer sich nicht wehrt, lebt verkehrt“ oder „Wer nicht kämpft, hat schon verloren“.

Foto: privat, aus dem unten verlinkten Band aus dem Werkstatt Verlag

Es könnten in der Relegation Fin Bartels und Holstein Kiel warten, was brisant, aber für Werder auch gefährlich werden könnte. Diese Woche ist also spannend und Corona spielt nur die dritte Geige.

Die Corona-Fetischisten aber, die keine Zahlen lesen können, kein Risiko rational einschätzen können, die an Covid-19 glauben wie an eine Religion, die kein Verständnis dafür haben, dass das Mensch-Sein sich durch Kunst und Kultur und soziale Kontakte definiert und nicht durch das Vorhandensein eines negativen Tests auf ein x-beliebiges Virus oder sonst eine mögliche Erkrankung, diese Corona-Fetischisten werden verlieren. Sie haben schon jetzt ihr Mensch-Sein verloren, ja funktionieren halt im Kontrollstaat und haben die Panik internalisiert und jetzt wollen sie es uns anderen, dem (zugegeben: kleineren) denkenden Teil der Bevölkerung auch stehlen. Menschen werden gezwungen, mit unfassbarem psychischem Druck, sich impfen zu lassen, ohne zu sagen, dass man als Physiotherapeut auch mit doppelter Impfung im Altersheim, wo alle geimpft sind, weiterhin die Maske tragen und einen Test vorlegen muss. Sie sehen den Wahnwitz dahinter: Nicht ein Mensch kann sich nach Logik der Impfwahnsinnigen mehr tödlich oder überhaupt anstecken – aber trotzdem braucht es den Gessler-Hut des Corona-Zeitalters, der totalitärsten Form der Post-Demokratie, die wir kennen: die Maske.

Ich aber sage euch: Es wird wieder ein Leben ohne Corona-Impfung für die überhaupt nicht Gefährdeten, ein Leben ohne Test- und Maskenwahnsinn geben, Merkels historische Niederlage wird darin bestehen, dass ihre totalitäre Anmaßung, dass die „Pandemie“ erst dann vorbei sei, wenn JEDER Mensch geimpft sei, ein völliger Schwachsinn ist. Das wird nie passieren. Niemals wird die ganze Welt, noch nicht mal ganz Berlin oder ganz Schöneberg oder ganz Deutschland oder die ganze EU, ganz Europa, ganz zu schweigen von Afrika und Asien – gegen ein so harmloses und nur für eine sehr spezifische Gruppe (von in den USA oder Europa häufig fettsüchtigen Personen) gefährliches Virus geimpft sein.

Daher gibt es Hoffnung, Merkel wird Geschichte sein wie ihre totalitäre Anmaßung, die sie mit weiten Teilen des Establishments teilt. Laschet wird pragmatischer sein, da muss man kein CDU-Anhänger sein, um das zu prognostizieren. Und, bitte, kein Beifall von der falschen Seite, von Verschwörungswahnwichteln (m/w/d), die jetzt mit Gates kommen. Und Leute, die jetzt in Bildbänden zur Corona-Kritik vorkommen, wo auch Verschwörungsideologen abgebildet sind, die den islamistischen Charakter von 9/11 in Abrede stellen, die haben politisch eh verloren und sind nicht mehr oder waren nie Teil des demokratischen, geschweige denn linken Spektrums der Coronapolitik-Kritiker*innen.

Wie komme ich also auf Hoffnung? Wie immer erstmal Florida, Florida, Florida, wo bekanntlich Ende Juni 2021 alle Corona bedingten „Maßnahmen“ aufhören werden. Dort gibt es schon jetzt explizit das Verbot, Impfnachweise oder Impfpässe zu verlangen. Deutschland hingegen und Europa wollen die im Juni einführen. Das wird aber ganz sicher nicht reibungslos und vor allem nicht ohne Installierung eines Apartheid-Regimes klappen.

Eine erhebliche Zahl der Europäer*innen lehnt eine Impfung ab, das zeigt eine große offizielle Umfrage der Europäischen Union (EU) der „Europäischen Stiftung zur Verbesserung der Lebens- und Arbeitsbedingungen“ (European Foundation for the Improvement of Living and Working Conditions) von April 2021.

29 Prozent aller Männer und 25 Prozent aller Frauen lehnen eine Impfung sehr wahrscheinlich grundsätzlich („very likely“) ab, zusammen mit den ebenso sehr skeptischen Männern und Frauen sind jetzt 34 Prozent in der ganzen EU-27 sehr stark oder vermutlich gegen eine Corona-Impfung. Diese Abnahme der Zustimmung zur Impfung geht einher mit schockierend hohen Zahlen für depressive Menschen, die Zustimmung zur Coronapolitik ist auf einem Allzeittief in der EU-27.

Das ist der Stand nach dem Astra Zeneca Disaster vom 11. März 2021, wo der Impfstoff vorübergehend ausgesetzt wurde. Davor waren insgesamt nur 25 Prozent skeptisch – auch das eine große Zahl -, aber jetzt sind es 34 Prozent.

Nach dem Bericht wollen EU-weit 64 Prozent eine Impfung vermutlich nehmen, allerdings nur 59 Prozent in Rumänien und 33 Prozent in Bulgarien.

Interessant oder schockierend ist die Impfideologie: Während es am Anfang immer hieß, die Alten und besonders Gefährdeten müssten geimpft werden, ist das jetzt kein Thema mehr. Dabei kann wie gestern in meinem Text und vielen anderen Texten gezeigt, so gut wie kein Mensch unter 70 eher an Corona als an einer schweren Grippe sterben. Wenn nach realistischer Berechnung der Infektionssterblichkeit für Menschen von 35-59 Jahren die Wahrscheinlichkeit, nach einer Infektion mit SARS-CoV-2 an Covid-19 zu sterben, bei 1:3333 liegt, dann ist sie offenkundig sehr gering.

Da ein Drittel der Bevölkerung in den USA oder in Europa zögerlich oder offen ablehnend einer Impfung gegenüber ist – weil diese Menschen keine Angst oder Panik haben oder aus gesundheitlichen Gründen die Impfung gar nicht nehmen können -, gibt es jetzt teils abstrus anmutende Kampagnen.

Während der 109. Bürgermeister der Stadt New York City, Bill de Blasio, ein sympathischer pro-israelischer Politiker ist,

hat er mit der freien Entscheidung für oder gegen die Corona-Impfung so seine Probleme. In einem Werbeclip fordert de Blasio nun die Bürger*innen von New York City auf, sich impfen zu lassen, dafür gebe es kostenlos eine Portion Pommes Frites und einen Hamburger von der Kette Share Shack. Der Bürgermeister kokettiert sogar damit, ob man das nicht auch zum Frühstück essen könnte!

Zum Frühstück einen Burger und ein paar Pommes – weil wir ja wissen, dass in den US 78 Prozent aller Corona-Toten übergewichtig bzw. fett (BMI über 30) waren.

Doch vielleicht können wir sogar daraus Hoffnung ziehen, denn was anderes als eine äußerst peinliche Verzweiflungstat ist so ein Video? Würden die Menschen Corona als riesige Gefahr für alle erkennen, würden sie dann zurückhaltend sein mit einer Impfung? Würden die Menschen auch in der EU so zurückhaltend sein, wenn sie spürten, dass Corona eine echte Gefahr für ALLE und nicht nur für eine sehr kleine Gruppe von sehr alten und sehr kranken Menschen ist?

Wenn die Impfpriorisierung ab dem 7. Juni in Deutschland fällt, zeigt das doch Folgendes: es ging nie um den Schutz der Alten und Gefährdeten, es ging um Gehorsam, Disziplin und Nicht-Denken, Nicht-Nachfragen, oder, um mit Jan Josef Liefers zu sprechen: „Verzweifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht“.

Wenn also ab dem 7. Juni alle Menschen, die das wollen, geimpft werden können, dann gibt es keinen Grund mehr, politisch eine Impf-Apartheid in Europa zu installieren, was das Reisen, das Ins-Restaurant- oder Einkaufen-Gehen betrifft. Denn jeder – wirklich jeder – kann dann ja den Kopf ausschalten, muss sich keine Gedanken über sein Nicht-Risiko mehr machen, und sich impfen lassen. Aber der andere, der denkende Teil der Bevölkerung, der darf dann nicht mehr diskriminiert werden – was er ohnehin nicht dürfte, aber was kümmert den Mainstream schon die Demokratie, die Rechtmäßigkeit oder wen kümmern schon Resolutionen wie jene Resolution 2361 der Parlamentarischen Versammlung des Europarates vom 27. Januar 2021, die explizit festlegt, dass kein Mensch – kein Mensch – aufgrund seiner Weigerung, geimpft zu werden, „diskriminiert“ werden darf?

7.3 with respect to ensuring a high vaccine uptake:

7.3.1 ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;
7.3.2 ensure that no one is discriminated against for not having been vaccinated, due to possible health risks or not wanting to be vaccinated;

Auch darin, dass es doch noch Gerichte geben wird, die auf dieser Resolution beharren, liegt die Hoffnung. Wobei diese Impf-Apartheid fast noch ein kleineres Problem in dieser Woche darstellt, als die Gefahr, dass Bremen in die Zweite Liga absteigt. Doch auch da gibt es ja Hoffnung und die heißt Thomas Schaaf 😉

Der Kern im Kampf um die Bundesliga oder gegen den Corona-Totalitarismus ist der gleiche:

“Wir haben zumindest die Zweikämpfe nicht verloren, aber nur, weil wir nicht in sie hineingekommen sind”. (Thomas Schaaf)

 

Offener Brief an Prof. Forgó und Prof. Ulrike Guérot – Ist es belanglos, ob die Infektionssterblichkeit bei 1:50 oder 1:3333 liegt?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 17. Mai 2021

Unten stehenden Brief hatte ich gestern privat an Herrn Forgó und an Frau Guérot geschickt, die sich auch beide gestern Abend bei mir rückmeldeten. Da ich die Antwort von Herrn Forgó wenig zielführend fand, denke ich, dass im sehr kleinen und bescheidenen Rahmen der Leser*innenschaft meines Blogs (verglichen mit den Zugriffszahlen auf das in Frage stehende Video) dieser Brief als Offener Brief eventuell anregend sein könnte, sich mal über das Verhältnis von Zahlen, Panik, Grundrechte und Demokratie Gedanken zu machen.

Es sollte um evidenzbasierte Medizin gehen und dazu gehört auch, Zahlen so gut es geht, rational zu verwenden und sich selbst und anderen bewusst zu machen, wie hoch oder gering de facto das Risiko ist, an Covid-19 zu erkranken oder gar schwer zu erkranken oder gar zu sterben.

Selbst wenn das Risiko groß wäre, steht weiterhin vollständig in Frage, ob Grundrechtsbeschränkungen in einer Demokratie zulässig sind, da sie nämlich die Opfer, die an diesen Beschränkungen zugrunde gehen, nicht nur ignoriert, sondern affirmiert. Diese Frage wurde von Merkel und der Politik nie gestellt und in der Gesellschaft nie wirklich diskutiert.

Philosophische, metaphysische und weitere politische Fragen hatte ich im Epilog zu dem von mir Mitte Oktober 2020 edierten Band „Gefährderansprache. Wie die Regierungs-Politik, eine nicht evidenzbasierte Virologie und Verschwörungswahnwichtel die demokratische Gesellschaft zerfleddern

so in Worte gefasst:

Epilog: Selbst Wenn

Selbst wenn Corona eine Pest wäre, haben die Regierungen weltweit falsch gehandelt. Wir hätten alle zu einem letzten Mahl zusammenkommen können, zu einem letzten rauschenden Fest, einem letzten Sich-Vorlesen, einem letzten Sketch, einer letzten Musik, einem Fußballspiel, einer Theateraufführung, einer Morgenröthe, einer Flädlesuppe oder einem Sieben-Gänge-Menü. Es wäre Pech gewesen und sehr traurig, wenn eine Zivilisations-Krankheit oder Naturkatastrophe uns alle befallen hätte und es keine Rettung gäbe wie bei der mittelalterlichen Pest. Aber gerade dann müsste sich das Mensch-Sein zeigen, das durch Kultur, Kunst und das Sich-Verausgaben, die Verschwendung, den Potlatch gekennzeichnet ist. Das würde reife, selbstbestimmte und souveräne Menschen bedingen. Die gibt es in der patriarchal-kapitalistischen Gesellschaft nicht. Die atomisierten Würstchen zappeln und zappen alleine vor den Multimedia-Geräten herum, schauen sich nochmal „Mutti“ oder den bayerischen „Kronprinzen“ an und denken, alles sei „alternativlos“ und krepierten elendig. Werden die Menschen je wieder lernen, was das Mensch-Sein ausmacht? Wussten sie es je?

Ob darüber hinaus schon bis Anfang 2021 2,5 Millionen Menschen im Globalen Süden an Hunger, Krankheiten, Erschöpfung etc. starben (wie eine schwedische Studie und ein schwedischer Film zu zeigen versuchen), aufgrund der Lockdownpolitik, das ist für fast alle Menschen hierzulande kein Thema, ich hatte das kürzlich wieder mal thematisiert.

Auch das ist ein Hintergrund für die Diskussion über Zahlen – denn wenn die Menschen hierzulande keine solche präzedenzlose Panik hätten – eine gezielt produzierte Angst durch die deutsche Bundesregierung, wie wir wissen -, dann sähe die Welt heute vermutlich anders aus. Corona ist eine Gefahr – aber keine größere Gefahr wie die Lockdownpolitik. Die Lockdownpolitik führt zu Arbeitslosigkeit, psychischen Problemen ungeahnten Ausmaßes und das wird jeweils zu vielen Toten führen, früher oder später, das trifft auch auf die Millionen verschobenen Operationen und Untersuchungen in Europa und der Welt zu.

Das ignoriert fast der gesamte Mainstream. Mittlerweile sind kaum noch alte Menschen gefährdet, da geimpft oder sonst immun – doch die „Maßnahmen“ sind so irrational und totalitär wie nie zuvor. Konnte man 2020 problemlos durch Europa reisen, wird das 2021 für den selbst denkenden und nicht geimpften Teil der Bevölkerung fast unmöglich. Konnte man 2020 im Sommer problemlos in ein Restaurant, wird das 2021 an Tests oder gar Impfung und dem Herzeigen an x-beliebige Blockwarte oder „Sicherheitsbeauftragte“ von dem Informationsgeheimnis der Bürger*innen unterliegenden medizinischen Unterlagen wie Genesung, Impfung, Krankheit gekoppelt. Konnte man 2020 in alle möglichen Läden gehen, ist auch das 2021 nicht mehr ohne Test, Impfung etc. möglich, sollten die Läden überhaupt wieder aufmachen. Die Gefahr war 2020 größer als heute, aber die „Maßnahmen“ sind 2021 noch viel irrationaler, autoritärer und wollen den endgültigen Übergang bzw. die toxische Verschmelzung von der Disziplinargesellschaft und Kontrollgesellschaft festzurren. Der digitale Kapitalismus wird uns 24/7 überwachen, quasi chinesische Zustände, getarnt als demokratische „Maßnahmen“ zum Wohle Aller.

Und das ist meines Erachtens primär ein Resultat der unglaublichen Panik, die ganz stark mit Zahlen gekoppelt ist. Daher dieser Offene Brief.

Dabei ist es für mich als Politologe eine Freude, dass mit Ulrike Guérot eine der bekanntesten Politologinnen Europas eine Kontraposition zum Lockdownfetischismus und gegen die Demokratie-Aussetzung einnimmt und sich vehement und eloquent für die Grundrechte, für den kritischen Diskurs und für die rationale Risikoeinschätzung einsetzt.

Dazu möchte ich auch auf ein weiteres längeres Interview von Elisabeth Scharang mit Ulrike Guérot vom 10. Mai 2021 hinweisen, das nicht zuletzt demokratietheoretisch und rechtswissenschaftlich bzw. rechtssoziologisch inhaltsvoll ist und einer gesonderten kritischen Würdigung harrt. 

 

Sehr geehrte Frau Guérot,

sehr geehrter Herr Forgó,

mit Interesse haben ich Ihre Diskussion

Ars Boni 148 – Einschätzungen zum Zustand Europas nach der Pandemie und mögliche Schlussfolgerungen

angeschaut.

Ich bin Politologe (Dr. phil., bei Prof. Anton Pelinka in Innsbruck, danach Post-Doc in Yale), Experte für die politische Kultur in Deutschland, zu Rechtsextremismus und Antisemitismus. Ich habe aber in den 1990er Jahren auch in Bremen bei Prof. Ivan Illich studiert, einem der bekanntesten Medizinforscher. Auch daher mein Bezug zur Public Health. Ich habe seit März 2020 über 100 Texte und bislang zwei Bücher zu Corona publiziert (Mai 2020 und Oktober 2020).

Insbesondere viele Einschätzungen von Frau Guérot in Ihrem sehr aufschlussreichen Gespräch teile ich und finde ihr Beharren auf den Grundrechten, der European Citizenship und zumal Ihre Betonung der  bisherigen Selbstverständlichkeit, dass man Grundrechte nicht an etwas gekoppelt hat und zumal nicht beweisen musste, gesund zu sein, elementar.

Einige Äußerungen am Rande, wie die Skepsis von Ulrike Guérot bezüglich der Existenz von Verschwörungsmythen zu Corona, die es sehr wohl gibt und die gefährlich sind, oder Ihre Erwähnung, dass jetzt erst die „Büchse der Pandora“ geöffnet würde, das geschah meines Erachtens mit Lockdown eins im März 2020, würde ich kritisch diskutieren, aber das führte mich jetzt von dem Anliegen in diesem Schreiben weg.

Bislang musste man in einem Rechtsstaat oder einer Demokratie einem Gegenüber nicht beweisen, ob man gesund ist, um in eine Sauna zu gehen, so völlig richtig Ulrike Guérot. Vielen Dank für diese Klarstellungen.

Was mich sodann wirklich nachhaltig irritierte, war eine Bemerkung von Ihnen, Herr Forgó: Sie sagten, als es um die Gefahr durch Covid-19 geht, dass einer von 50 daran sterben würde.

Wie meinen Sie das? Sie sagten wörtlich: „…ich eine 1:50 Chance habe, an Corona zu sterben und wenn ich über 80 bin, eine 1:2 Chance“ – https://www.youtube.com/watch?v=qQ7NatCkH3o (ab Min. 49:29).

Das ist, soweit ich sehe, empirisch falsch und zwar extrem falsch. Sie nehmen ja offenbar die ganze Gesellschaft als Basis an, und wenn ich mich wo aufhalte, wie in einer Sauna, hätte ich eine 1:50 Chance mich dort anzustecken und zu sterben.

Warum haben Sie das gesagt? Was sind Ihre Quellen?

Meinen Sie ernsthaft, dass von 50 Personen, die sich in einem Hallenbad oder einer Sauna aufhalten, einer an Corona stirbt? Das wäre mathematisch vollkommener Irrsinn. Denn auf die Gesamtbevölkerung gerechnet, starb bislang eine von 976 Personen „an“ oder „mit“ Covid-19 (85.000 Tote von 83 Mio EW in Deutschland). Das ist aber sehr grob, hat nichts mit der Infektionssterblichkeit (und nur um die wird es gehen) zu tun und wir werden diese Berechnung der Letalität noch deutlich verfeinern und relativieren müssen. Wir werden sehen, wie gering die Wahrscheinlichkeit für Sie als Mann Anfang 50 wirklich ist, an oder auch nur mit Corona zu sterben.

Ich denke also, Sie haben sich da mindestens unglücklich und sehr verwirrend ausgedrückt.

Mehr noch: 1:976 ist auf zwei Grippe-Saisons gerechnet, denn wissenschaftlich korrekt wäre es, eine Grippewelle wie z.B. 2017/18 von Herbst bis zum Frühjahr laufen zu lassen. Danach beginnt eine neue Saison.

Doch aus Gründen, die wir nicht kennen, wird bei Corona seit März 2020 bis heute einfach durchgezählt, was man bei keiner Grippe bislang machte. Aber das nur am Rande.

Nochmal: Ihre Behauptung, einer von 50 würde an Corona sterben – woher haben Sie diese Zahl?

Erstens: In der epidemiologischen Forschung wird zwischen Infektionssterblichkeit (IFR) und Fallsterblichkeit (CFR) unterschieden. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt nur die CFR an. Wir wissen aber von der einzigen relevanten Studie aus Deutschland – der legendären Gangelt-Heinsberg Studie von Streeck von April 2020 -, dass die IFR bei 0,37 Prozent liegt. Das hat das Team der Uni Bonn durch Antikörperuntersuchungen im Blut herausbekommen und gerade nicht aufgrund der offiziellen „Fälle“.

Sprich: Eine viel größere Gruppe als gedacht hatte Kontakt mit SARS-CoV-2. Daher die IFR von 0,37 Prozent. Dutzende Studien weltweit haben ähnlich niedrige IFRs empirisch gesichert erforscht. Das wären ca. 23 Millionen „Fälle“ in Deutschland. D.h. 1:270 berechnete Infektionssterblichkeit. Das ist aber völlig verzerrend, da die Gefahr für Kinder und Jugendliche so gut wie Null ist, für unter 60-jährige auch minimal, aber für alte und sehr alte und kranke Menschen exorbitant viel höher, aber auch für die Alten ist es nicht äußerst dramatisch, da wir im Jahr 2020 so gut wie keine Übersterblichkeit hatten in Deutschland (laut Statistischem Bundesamt, gutes Beispiel: Frankfurt am Main).

Die WHO ging dann im Oktober 2020 von einer IFR weltweit von 0,23 Prozent aus. Der von der WHO publizierte Prof. John Ioannidis von der Universität Stanford hat weitere Studien zur IFR weltweit untersucht und aktuell haben wir daher eine IFR von 0,15 Prozent.

Also Ihre Aussage, dass die Chance, an Corona zu sterben, bei 1:50 liege, sehr geehrter Herr Forgó, ist nicht nur dramatisch falsch, wenn wir sie auf die Gesamtbevölkerung beziehen – was Sie getan haben, da Sie nicht differenziert haben, welche Bevölkerungsgruppe Sie für diese 1:50 zugrunde legen -, nein, sie ist auch falsch, wenn wir die Zahlenbasis auf die offiziellen Zahlen des RKI beschränken.

In Deutschland starben selbst bei Zugrundlegung der falschen CFR  nur 20,1 Prozent der über 80-jährigen „an“ oder doch nur „mit“ Corona (57.542 von 285.066 „Fällen“), wobei die häufig massive Vorerkrankungen haben, wie fast alle Covid-19 Todesfälle (erinnern wir uns an die ersten 100 obduzierten Todesfälle in Hamburg – die ersten Obduktionen dieser Art weltweit, Prof. Püschel, wo nicht ein Toter dabei war, der nicht mehrere schwere Vorerkrankungen hatte).

Noch viel drastischer ist Ihre Fehleinschätzung bezüglich des Sauna-Besuchs, denn um den ging es ja Frau Guérot. Laut Statistik waren 2020 74 Prozent aller Saunabesucher*innen  jünger als 60 Jahre und nur 10 Prozent älter als 70 Jahre:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/272546/umfrage/sauna-und-dampfbadgaenger-in-deutschland-nach-alter/ .

Und für junge Menschen unter 60 Jahren liegt selbst die viel zu hohe und unwissenschaftliche Fallsterblichkeit oder Case Fatality Rate (CFR) bei Corona in Deutschland bei nur 0,12 Prozent, also 1:800 (3456 Tote „an“ oder „mit“ Corona von 2.766.843 „Fällen“).

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1103904/umfrage/corona-infektionen-covid-19-in-deutschland-nach-altersgruppe/

Von den offiziellen Zahlen des RKI sind Mitte Mai 1.360.345 Fälle im Alter von 35 bis 59 Jahre (Zeitraum: 1. März 2020 bis 14. Mai 2021). Davon sind 2592 „an“ oder „mit“ Covid-19 gestorben, das sind 0,19 Prozent oder 1:520.

Schon bei diesen ganz offiziellen Zahlen des RKI liegen Sie mit 1:50 ganz daneben.

Die wissenschaftlich korrekte und das Infektionsgeschehen tatsächlich realistischer abbildende Infektionssterblichkeit (IFR) – nur um die geht es, nicht um die beliebige Anzahl der PCR-Tests, die positiv waren und die die Fallsterblichkeit errechnen lassen – liegt noch deutlich darunter, so die internationale epidemiologische Forschung, in die wir uns alle, seien wir Juristen oder Politolog*innen, etwas einarbeiten müssen, wenn wir substantiell was zu Zahlen und Corona sagen wollen. Ob ich das als Nicht-Mathematiker besser mache als Sie, Herr Forgó, weiß ich nicht, aber Ihre Panik-Zahl 1:50 ist meines Erachtens kategorial und ganz extrem falsch, wie ich zu erläutern versuche.

Wobei Zahlen nur ein Teil sind, der Kern – darauf weist Frau Guérot ja immer wieder hin, auch in Ihrem Gespräch, sind die Grundrechte und die Demokratie. Die sind nie verhandelbar bzw. hätten es nie sein dürfen, doch fast alle Grundrechte werden seit März 2020 ausgesetzt.

Selbst in einer echten Krise hätte man anders handeln müssen als Demokrat – und Corona war medizinisch zu keinem Zeitpunkt eine echte Krise, die Sterblichkeit liegt im Bereich einer schweren Grippe (gibt sogar das RKI zu), die Krankenhäuser waren nie überlastet (das gibt sogar Spahn zu), auch nicht in Schweden oder Florida, wo es keinen Lockdown und nie eine Maskenpflicht gab bzw. Florida hat die meisten krassen „Maßnahmen“ im September 2020 ausgesetzt und hat bis heute deutlich weniger Tote als viele hardcore Lockdown-Bundesstaaten wie New York oder New Jersey, und Schweden hat seit Monaten (umgerechnet auf die Bevölkerungsgrößte) bis zu vier Mal weniger Tote als Deutschland und insgesamt seit März 2020 deutlich weniger Tote als Spanien, UK, Italien, Frankreich, Belgien etc., alles Masken- und Lockdown-Länder. https://www.worldometers.info/coronavirus/ ; https://www.worldometers.info/coronavirus/country/us/ .

Doch die Grundrechte sind in Quarantäne, wie Heribert Prantl pointiert sagt. Das war ja auch der Tenor von Ulrike Guérot und das war sehr erhellend, auch wenn man merkt, dass Sie dem nicht über den Weg trauen und argumentativ wenig entgegensetzten, Herr Forgó. Dazu kommt, würde ich ergänzen, gesamtgesellschaftlich seit März 2020 eine präzedenzlose metaphysische Hilflosigkeit und geradezu peinliche Todespanik von erwachsenen Menschen, die empirisch zudem überhaupt nicht gefährdet sind (das konnte man schon im Februar 2020 wissen angesichts des Schiffes Princess Diamond).

Das Brutale ist nun, dass eine äußerst wortstarke und eiskalte, nicht evidenzbasierte, der zumal virologischen Eminenz geradezu hörigen Elite aus Regierung, Medien, Twitter-Usern und der Pharmaindustrie sowie gewisse Ärzteverbände es schaffen, eine tatsächlich volksgemeinschaftliche Situation zu schaffen, wo Minderheiten und Kritiker*innen nicht den Hauch einer Chance hatten und haben. Es gab und gibt nicht eine große oder kleine Tageszeitung, die sich von Anfang an oder überhaupt jemals kampagnenmäßig gegen Lockdowns, irrationalen Maskenwahn, die Testpflicht, Quarantäne von gesunden Menschen oder gar die Impfpflicht ausgesprochen hätte, von Fernsehstationen oder dem Rundfunk wollen wir erst gar nicht reden.

Daher war #allesdichtmachen ja so ein sensationeller Erfolg und wurde so wahnwitzig primitiv von so gut wie allen Medien (ironisch diesmal, dass der Springer-Konzern offener war für Kritik als alle anderen) attackiert.

Vor allem aber Ihre Panikzahl von 1:50 ist das Problem. Sprich: Selbst die ganz sicher viel zu hohen Zahlen des RKI besagen, dass von den 35-59-jährigen in Deutschland nur einer von 520 „an“ oder „mit“ Covid-19 starb, das sind 2592 Tote „an“ oder „mit“ Corona (Covid-19) von 1.360.345 „Infizierten“ oder „Fällen“. 1:520 und niemals 1:50.

Selbst der Mainstream spricht ja davon, „an“ oder „mit“ Corona gestorben, weil die Todesursache nicht klar ist, nur der positive PCR-Test liegt vor, der wiederum wissenschaftlich fragwürdig ist, solange der Ct-Wert über 27/28 liegt und keine klinische Diagnose zur Krankheit Covid-19 vorliegt.

Nehmen wir alle „Fälle“ von 0 bis 59 Jahren, so liegt die CFR noch niedriger und zwar bei 0,12 Prozent oder 1:840 (3456 Tote „an“ oder „mit“ Covid-19 von 2.740.039 „Fällen“).

Wenn wir also die Infektionssterblichkeit von Gangelt als Maßstab anlegen, also 0,37 Prozent

https://www.nature.com/articles/s41467-020-19509-y ,

dann würde das bedeuten, dass wir aktuell bei 85.000 Toten „an“ Covid-19 oder auch nur „mit“ einem positiven Test auf SARS-CoV-2, ca. 23 Millionen Corona-Fälle in Deutschland haben bzw. hatten und nicht nur die offiziellen ca. 3,6 Millionen „Fälle“ von März 2020 bis Mitte Mai 2021

https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/deutschland/ .

Bei der IFR der WHO von 0,23 Prozent wären es sogar knapp 37 Millionen in Deutschland, die mit Corona in Berührung kamen und fast alle merkten davon nichts, haben aber eine Antikörper-Immunität erworben bzw. ohnehin eine (so die Uni Tübingen) 80-prozentige T-Zellen Kreuzimmunität aufgrund früherer Berührungen mit Corona-Viren.

Wenn wir also davon ausgehen wie die Gangelt-Studie oder auch die Arbeitsgruppe um Prof. Matthias Schrappe, die WHO und Ioannidis es tun, dass viel mehr Menschen mit Corona in Kontakt kamen als offiziell angegeben, nehmen wir nur mal den Faktor 6, dann liegt die Infektionssterblichkeit bei Menschen im Alter von 35-59 Jahren bei 0,03 Prozent (2592 Tote „an“ oder „mit“ Corona von 8.162.070 „Infektionen“, das ist der 6-fache Wert der offiziellen 1.360.345 „Fälle“, die eine CFR von 0,19 bedeuten, also eine Person von 520 – auch das meilenweit entfernt von Ihrer Zahl 1:50).

Die Infektionssterblichkeit der Gruppe der 35-59-jährigen liegt demnach bei 3 von 10.000 oder 1:3333 – nicht bei 1:50, wie Sie sagten. Verstehen Sie, was ich meine? Ich kann mich mathematisch irren, dann bitte ich um Korrektur, wir machen alle mal Fehler, das ist nur menschlich (so ein Spruch kostet 5€ ins Sparschweinderl), völlig klar.

Wir haben in dieser Mega-Krise so unsagbare Sachen erlebt, so viel Ablehnung von evidenzbasierter Medizin, so viele falsche Zahlen und falsche Balken und Diagramme, so viel geplante Verhetzung des Volkes (Stichwort „Panikpapier“ von Horst Seehofer und dem BMI, das bei ‚Wissenschaftlern‘ wie dem RKI im März 2020 bestellt wurde) und so viel Nicht-Diskutieren über die unfassbaren Kollateralschäden und Kollateraltoten der Lockdownpolitik (die ein Vielfaches der Toten an Corona darstellen, vor allem im Globalen Süden), dass wir oft nicht mehr wissen, was wirklich menschlich ist, was totalitär, was irrational und was verfassungswidrig.

Nie seit 1945 war die Welt so irrational, so aus den Fugen wie heute. Und dabei ist der Normalzustand von 2019 schon schlimm genug gewesen, aber KEIN Vergleich mit dem was hier und weltweit seit März 2020 passiert. Und das liegt primär an kontextlosen Zahlen. Und meines Erachtens an solchen Zahlen, wie Sie sie in diesem Video verbreiten, Herr Forgó.

Also nochmal: Woher haben Sie diese Panikzahl, dass einer von 50 an Corona sterben würde, Herr Forgó? Was soll das für eine Zahl sein?

Um das mit offiziellen Zahlen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) aus den USA zu ergänzen: Die Wahrscheinlichkeit, wegen Corona hospitalisiert zu werden,  liegt bei Menschen über 75 sage und schreibe 3200 Mal höher als für die Referenzgruppe der 5 bis 17-jährigen. Für über 85-jährige liegt die Gefahr durch Covid-19 um das 8700-fache höher als bei den 5-17-jährigen. Das ist auch deshalb so wichtig, weil es zeigt, wie sinnlos und perfide eine Impfung von Kindern und Jugendlichen ist. Sie schürt nur die Panik, obwohl so gut wie kein Kind an Corona starb (ich habe darüber geschrieben).

Die 50-64-jährigen haben eine 440 Mal höhere Wahrscheinlichkeit, wg. Covid ins Krankenhaus zu kommen, als die Referenzgruppe der jungen Menschen, so das CDC. Und selbst für die 50-64-jährigen ist die Wahrscheinlichkeit eben extrem gering.

https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/need-extra-precautions/older-adults.html

Laut WHO hatten wir schon im Oktober 2020 ca. 750 Millionen Fälle und nicht nur 36 Millionen, wie es offiziell hieß – aktuell haben wir nicht nur 163 Mio. „Fälle“, sondern vermutlich 2 Milliarden, was zeigt, wie relativ harmlos Corona ist. Daher verlangen ja die seriöser Forscher*innen wie von der Great Barrington Declaration, epidemiologische Stars der Szene sozusagen, einen Schutz der Alten und Vulnerablen und sie wenden sich gegen Lockdowns, Maskenwahn oder Impfpflicht (ohne die Impfung für jene, die sie wollen und für die gefährdeten Gruppen abzulehnen).

Zum Vergleich: die Hongkong Grippe 1969/70 hatte in Deutschland eine IFR von 0,29 Prozent, sagt das RKI. Laut WHO hat Corona eine IFR zwischen 0,15 und 0,23 Prozent. Wird man da nicht skeptisch bezüglich der angeblich nie dagewesenen Situation wegen Corona?

Kurze Rede, langer Sinn, sehr geehrter Herr Forgó:

Ihre Aussage, „…Ich eine 1:50 Chance habe, an Corona zu sterben“ ist meines Erachtens empirisch vollkommen falsch. Ich möchte Sie bitten, das auch öffentlich zu erläutern, wie Sie auf Ihre Zahl kommen und sich an der epidemiologischen Forschung und den offiziellen Zahlen von WHO und RKI zu orientieren, die beide diese panische Zahl, die Sie da verbreiten, nicht stützen, weder basierend auf der CFR noch der IFR.

Nochmal die WHO:

In people < 70 years, infection fatality rates ranged from 0.00% to 0.31% with crude and corrected medians of 0.05%. –

Das sagt die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, also stirbt eine von 2000 ‚infizierten‘ Personen, das sind 0,05 Prozent, unter 70 Jahren „an“ oder „mit“ Covid-19.

https://www.who.int/bulletin/online_first/BLT.20.265892.pdf.

1:2000 – Das ist eine ganz andere Zahl, empirisch belegt und wissenschaftlich bestätigt, als die von Ihnen in den Raum geworfene Panikzahl von 1:50.

Die Sterblichkeit von Corona für Menschen unter 60 – und um die geht es hier – liegt somit irgendwo zwischen bei der auch nicht wissenschaftlichen Zahl 1:520 CFR der Altersgruppe 35-59 Jahre (und schon das ist eine GANZ andere Zahl als Ihre 1:50), 1:976 auf die Gesamtbevölkerung gerechnet, 1:2000 basierend auf der IFR laut WHO für Menschen unter 70, und der realistischsten Zahl 1:3333 basierend auf der IFR der 35-59-jährigen von 0,03 Prozent (Ihre und unsere Altersgruppe und um Ihr Risiko, Herr Forgó, geht es ja in Ihrem Video), hochgerechnet von den „harten Fallzahlen“ der 35- bis 59-jährigen in Deutschland.

Das sind alles völlig andere Zahlen als die meines Erachtens nicht evidenzbasierte, nicht wissenschaftliche und willkürliche Panikzahl von Ihnen von 1:50.

Das ist die Neuigkeit des Tages: 1:3333 statt 1:50 – das ist die realistische Wahrscheinlichkeit als Mensch unter 60 Jahren „an“ oder „mit“ Covid-19 zu sterben.

Da dieser Zahl 1:50 auch von Ihnen, Frau Guérot, wenn ich recht zugehört habe, nicht widersprochen wurde (obwohl Sie sicher wissen, dass diese Zahl mit der Realität nichts zu tun hat), wollte ich das klarstellen, dass diese Zahl vollkommen unwissenschaftlich und empirisch nicht belegt ist bzw. unterstreichen, dass Sie, Herr Forgó nicht verdeutlichten, wie Sie zu dieser Zahl kommen.

Verstehen Sie, was ich meine, sehr geehrte Frau Guérot und sehr geehrter Herr Forgó?

Mit freundlichen Grüßen,

Clemens Heni

 

Eine Grundschullehrerin steht auf und weigert sich, die irrationalen Coronamaßnahmen umzusetzen: Entgegen der Politik möchte sie Kinder schützen

Von Dr. phil. Clemens Heni, 15. Mai 2021

Wir wissen, dass Kinder und Jugendliche so gut wie überhaupt gar nicht von Corona betroffen sind. Schulen sind einer der sichersten Orte überhaupt, wir wissen es aus Schweden, wo ohne Masken, ohne Körper an Seele und Rachen verletzende Tests, ohne a-soziale Distanz und ohne Schulschließungen seit März 2020 exakt NULL – in Zahlen: 0 – Kinder an oder mit Corona gestorben sind.

In Deutschland zählen Bildung, Kunst und Kultur nichts. Nie hat sich das so gezeigt wie in der Corona-Krise, die, ich wiederhole mich, primär eine Demokratiekrise ist und überhaupt keine medizinische Krise. Die Krankenhäuser waren zu keinem Zeitpunkt überlastet und es wird viel mehr Tote wegen verschleppter OPs oder Vorsorgeuntersuchungen geben, als an Corona starben. Abgerechnet wird in 30 Jahren! Abgerechnet wird weltweit, wo die Lockdowntoten ein Vielfaches der Corona-Toten ausmachen werden. Doch wen kümmert schon ein Kind in Uganda oder ein junges Mädchen in Sri Lanka, wen kümmert es, ob die Menschen dort keine Tagelöhnerarbeit mehr haben, weil die Eliten dort die perfide, irrationale und wahnwitzige Lockdownpolitik des Westens, der sich am totalitären China orientiert, nachmachen?

In Deutschland liegt die offizielle Fallsterblichkeit, die mindestens um den Faktor 6 bis 10 über der Infektionssterblichkeit liegen dürfte, sprich: es gibt de facto 6 oder 10 Mal mehr Infektionen, also selbst nach den wissenschaftlich höchst fragwürdigen Zahlen des RKI liegt die FALL sterblichkeit bei Corona in der Gruppe der 0-14-jährigen bei 0,004 Prozent. Das sind offiziell 14 Tote von 344.396 „Fällen“. In Wahrheit werden wie gesag 6 bis 10 Mal mehr Kinder Corona gehabt haben, aber haben nichts davon gemerkt – so harmlos ist Corona. Wie viele dieser 14 Kinder zudem schwer vorerkrankt waren, ist eine weitere Frage. Nur Sadisten, Wahnsinnige, Irrationalisten oder Menschen, die vorsätzlich Kinder quälen und somit schädigen wollen, behaupten also, dass Corona für Kinder und Jugendliche gefährlich ist. Wer jetzt von einer Impfung redet für speziell diese Gruppe von Menschen – Kinder und Jugendliche -, ist nicht an der Gesundheit interessiert, sondern an Panik, Gehorsam und vorsätzlicher möglicher Körperverletzung.

Kinder können bei einer Sterblichkeit von 0,004 Prozent – wie erläutert, liegt die Infektionssterblichkeit um den Faktor 6 bis 10 darunter, aber wen kümmert in Deutschland schon seriöse epidemiologische Forschung? – durch eine Impfung gar nicht geschützt werden, wohl aber geschädigt, und sei es durch die unsagbare Panik, die NUR und nur durch eine Impfung gelindert werden könnten.

Was passiert wohl, wenn Emma sich impfen lassen MUSS, weil sie wahnsinnige Eltern hat, John aber nicht, weil seine Eltern rational denken können? WAS wird dann los sein in der Grundschule, in der Kita, auf allen anderen Schulen?

Was viele, sehr viele Menschen in 15 Monaten Mega-Demokratie-Krise immer noch nicht gelernt haben: Die Würde des Menschen ist unantastbar. Doch sie wird angestastet, indem von der Politik seit März 2020 absichtlich eine Massenhysterie und Massenpanik geschürt wird, die es in einer Demokratie seit 1945 nie gab.

Wer nach 15 Monaten Mega-Krise immer noch so tut, als ob wir nicht wüssten, wie harmlos Corona für alle Menschen unter 70, ganz besonders aber für Menschen unter 20 Jahren ist, der oder die ist eine Gefahr für die Gesellschaft und kann nicht mehr klar denken, versucht aber diesen Irrationalismus mit Polizeigewalt und administrativer Härte, die zu Deutschland passt wie nichts sonst, durchzusetzen.

Man kann ganz perfide Stimmung machen, indem man einfach absolute Zahlen nicht in Beziehung setzt, was tagtäglich exzessiv passiert. Man kann auch absolute Zahlen ohne jeden Bezug hernehmen und suggerieren, dass ein Großteil, über die Hälfte aller C-Fälle auf Intensivstationen, unter 70 Jahre alt sei und damit mindestens suggerieren, dass auch die Toten großteils unter 70 seien. Die normalen und von Panik zerfressenen Bürger*innen werden so eine Tabelle nicht rational einordnen können, wie sie seit kurzem präsentiert wird:

Das sind die Patient*innen, klar, aber wie gesagt, viele werden denken, dass sich das auch in der Verteilung der C-Toten widerspiegeln dürfte. Und das ist ein ganz extremer Trugschluss. Die Wahrheit sieht so aus, dass nur 1,7 Prozent aller „an“ oder „mit“ Covid-19 Verstorbenen unter 50 Jahre alt waren. 1,7 Prozent! Die Tabelle suggeriert, es seien 11,9 Prozent unter 50 – das sind alles nur kurzfristige Patient*innen, aber kaum einer von denen starb und nur darum geht es. Es waren nur 4 Prozent, die unter 60 Jahre alt waren und „an“ oder „mit“ Corona starben. Die Tabelle der ICU-Belegungen suggeriert aber – wie gesagt, die meisten Leser*innen solcher Tabellen werden von der ICU-Belegung darauf schließen, dass auch ähnlich viele Menschen in einer ähnlichen prozentualen Verteilung an C starben -, dass 33,9 Prozent unter 60 waren, was für die absoluten Belegungszahlen stimmen mag (wir können das nicht so leicht überprüfen), aber die harten Zahlen, die Todeszahlen „an“ oder auch nur „mit“ Corona zeigen eben, dass nur minimale 4 Prozent der Toten unter 60 Jahren waren.

Das hätte von der Politik seit Monaten vermittelt werden müssen: 96 Prozent aller Corona-Toten waren über 60 Jahre alt – und sie waren fett, übergewichtig, schlecht ernährt, hatten Vorerkrankungen etc., in den USA, wir wissen es von Bill Maher, sind sage und schreibe 78 Prozent aller Corona-Toten übergewichtig gewesen. Hierzulande wird das nicht kommuniziert, dabei leiden 83 Millionen Menschen bzw. mindestens der denkende und fühlende Teil davon – wenn es nur die Hälfte ist oder ein Drittel, ist es eine enorm große Zahl von Menschen, die an den Maßnahmen leidet, obwohl sie nicht betroffen sind von der Krankheit bzw. das Risiko in Kauf nehmen, wie das Risiko an Krebs zu sterben, weil man raucht, säuft, frisst, sich nie bewegt, an Herzinfarkt stirbt, weil man doch täglich die Tagesschau schaut oder Deutschlandfunk-Radio hört etc. (Disclaimer: Ich tue beides nicht).

De facto sind fast 90 Prozent aller Toten „an“ oder auch nur „mit“ Corona über 70 Jahre alt (nur 10.729 Tote waren unter 70 Jahre alt, das sind 12 Prozent von 84.888 Toten „an“ oder „mit“ Corona, die wie gesagt, allein im Jahr 2020 der entsprechende Anteil so gut wie keine Übersterblichkeit darstellte).

Es gibt jetzt aber wirklich immer mehr Menschen, die es nicht mehr aushalten. Die die Maske nicht mehr aushalten, die psychisch und körperlich am Ende sind. Es ist klar, dass diese Menschen für die Politik nicht zählen, ob die sterben oder elendig zugrunde gehen, stört die Politik nicht. Es stört auch die großen Medien von ARD und ZDF und fast allen Zeitungen etc. nicht. Das zeigte ja der unfassbare Shitstorm gegen #allesdichtmachen, der an Menschenverachtung unübertroffen ist – die Schauspieler*innen hatten auf die Kollateralopfer der Coronapolitik hingewiesen ohne einen einzigen Corona-Toten lächerlich zu machen, aber die Lockdowntoten zählen für den menschenverachtenden Lockdown-Mainstream nicht.

Es gibt aber auch Lehrer*innen, die sich auflehnen. Ein aktuelles Beispiel kommt von einer Grundschule:

Die Grundschulrektorin Bianca Höltje hat ein Jahr lang die irrsinnigsten Regelungen für Grundschüler*innen an ihrer Schule mitgemacht und umgesetzt. Sie hat das widerwillig getan und kann jetzt nicht mehr. Sie kann nicht weiterhin Kinder schädigen und schlägt Alarm. In einem Offenen Brief schreibt sie:

Ich bin verantwortlich für das Wohl aller Kinder in meiner Schule und möchte meiner Fürsorgepflicht nachkommen. Es ist mir unmöglich, die Verordnungen und Erlasse in Bezug auf Coronau mzusetzen und gleichzeitig der Fürsorgepflicht nachzukommen. Es ist falsch, Kindern das Tragen einer Maske vorzuschreiben. Das ist ungesund. Es ist falsch, Kinder ohne Symptome zu testen. Das macht ihnen Angst. Es ist falsch, Kindern ihr Kinderleben zunehmen. Sie haben dieses Recht auf Bildung, Freizeit, Sport, Gesundheit und auf Unbeschwertheit. Wer haftet für die Schäden, die schon entstanden sind und weiter zunehmen werden? Ich kann die Verantwortung nicht übernehmen. Ich bin Schulleitung, weil mir Kinder wichtig sind. Ich habe ein Ideal, eine Vision und will es gut und richtig machen, aber so wie die Situation ist, kann ich es nicht. So wie es jetzt ist, macht es uns alle krank.

 

Randnotiz über das ‚Niveau‘ von Twitter-Usern… – angereichert mit #nichtmeinaerztetag, gegen die direkte oder indirekte Corona-Impfpflicht

Von Dr. phil. Clemens Heni, 14. Mai 2021

Die meisten Menschen leben in einer Blase, einem Kokon oder einem selbst gewählten Gefängnis aus Halbwissen, Nichtwissen und Ignoranz. Das trifft aktuell bzw. seit März 2020 auf rechte wie linke und Querfront Verschwörungswahnwichtel zu, die es besonders massiv in der Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene gibt, das trifft aber noch mehr auf die Regierungspolitik von Merkel & Co. zu und das trifft auf weiteste Teile der kulturellen Eite zu, auf die Medien, das Fernsehen, die Zeitungen und Journale, die NGOs, die Zivilgesellschaft, die Musiker*innen und Schauspieler*innen, die Wissenschaft.

Die Sterblichkeit von Corona ist um ein Vielfaches geringer als zu Beginn fantasiert: 0,15 bis 0,37 Prozent anstatt 3-4 Prozent. Die WHO und das Centers for Disease Control and Prevention in den USA sagten schon im Herbst 2020, dass die Sterblichkeit von Covid-19 für Menschen unter 70 Jahren bei 0,05 Prozent liege – unter der Sterblichkeit einer schweren Grippe.

Da über 80 Prozent überhaupt nichts oder so gut wie nichts von einer Corona-Infektion merken, ABER dadurch „genesen“ sind und Antikörper haben, handelt es sich in Deutschland vermutlich um 21 bis 34 Millionen Menschen, die Corona hatten – fast alle merkten davon nichts. Da sich das Robert Koch-Institut seit März 2020 weigert, eine repräsentative Kohortenstudie zu machen, ahnen wir nur, dass 0,37 Prozent Sterblichkeit – oder 0,15 bis 0,23 Prozent, wie die WHO und Ioannidis schreiben – real sind. Wenn laut der Gangelt-Heinsberg-Studie 0,37 Prozent der Infizierten sterben und wir aktuell ca. 80.000 Tote „an“ oder „mit“ Corona haben, dann wären das 21 Millionen Menschen, die mit Corona in Berührung kamen und Antikörper haben, wobei nicht alle Antikörper entwickeln, aber durch die 80-prozentige T-Zellen-Abwehr auch eine Teilimmunität haben. Daher ja die relativ wenigen Toten.

Von daher ist die aktuelle Wahnidee des Ärztetages 2021, alle – alle – Kinder und Jugendlichen zu impfen, so unsagbar totalitär, nicht evidenzbasiert und willkürlich. So gut wie kein Kind ist an Corona gestorben, in kaum einem Landkreis gibt es Tote unter 20 Jahren, genau gesagt: in ganz Deutschland gab es in fast 15 Monaten Corona-Krise – die de facto eine Demokratie-Krise ungeahnten Ausmaßes ist – 19 (neunzehn) Tote „an“ oder „mit“ Corona im Alter von 0-19. Es gab Ende 2019 über 15 Millionen Kinder und Jugendliche im Alter von 0-19 Jahren. Das heißt, eines von 806.000 Kindern starb an oder mit Corona. Das ist in jedem Einzelfall traurig, so wie es um jedes Kind, das an Grippe stirbt, traurig ist. Nur sterben bei einer schweren Grippe mehr Kinder als bei Corona.

 

Ein Beschluss des Deutschen Ärztetages vom Mai 2021 besagt nun, dass nur geimpfte Kinder und Jugendliche ein Recht haben werden, am Unterricht in Schulen teilzuhaben:

Der Verein „Ärzte für individuelle Impfentscheidung eV“ hat ein Papier des Deutschen Ärztetages scharf kritisiert, in dem eine Corona-Impfung zur Voraussetzung an der Teilnahme von Kindern und Jugendlichen am Unterricht postuliert wird.

Dagegen gibt es jetzt einen massiven Aufstand der Ärztinnen und Ärzte. Unter dem Hashtag #nichtmeinaerztetag finden sich Dutzende Kurzvideos, die sich vehement gegen diese nicht evidenzbasierte Forderung nach der Impfung von Kindern und Jugendlichen wenden.

Zwar stellt sich vordergründig Bundesgesundheitsminister Spahn gegen eine Impfpflicht – auch gegen eine Impfpflicht für Kinder und Jugendliche -, doch er sagte auch im März 2020, dass kein Lockdown oder Ähnliches geplant sei und wenige Tage später war dieser Todesstoß für die Demokratie vollzogen.

Jedenfalls wissen wir jetzt, nach 15 Monaten Pandemie, dass Kinder so gut wie keinerlei Gefahr durch dieses Virus droht. Wenn ein Kind von 800.000 bislang daran gestorben ist – wie gesagt: weniger als bei einer schweren Grippe -, dann gibt es überhaupt keinen Grund, 15 Millionen Kinder und Jugendliche, die sich noch körperlich in der Entwicklung befinden und ohnehin seit vielen Jahren körperlich regredieren (so musste ein Sportlehrer schon 2019 seine Gesichtsmuskeln kontrollieren, als er schockiert feststellte, dass locker die Hälfte der Klasse es nicht mehr wie früher ganz normal über den Rand aus dem Schwimmbecken schaffte), mit einem völlig uneinschätzbaren Impfstoff zu impfen, der sie vor gar nichts schützen MUSS – aber die Nebenwirkungen sind unbekannt. Warum sollte auch nur eine Mutter oder ein Vater ein Kind impfen lassen, wenn doch so gut wie kein Kind schwer an Corona erkrankte und so gut wie keines daran starb, ganz anders als bei einer schweren Grippe?

Und dann gibt es jene egoistischen Hanswürstchen, die sich mit 52 oder mit 31 wie Bolle auf den Impftermin freuen. Es geht mir nicht darum, eine Verschwörung von Gates hinter den Impfungen zu sehen, wie das in der Tat viele tun. Viele Verschwörungsideologen glauben seit 2001, dass der 11. September kein islamistischer Anschlag war, sondern eine „deep state“ Verschwörung. Dann sind viele aus dieser Szene rassistisch motiviert und seit 2015 im Umfeld der AfD zu verorten, gegen Flüchtlinge.

Doch viele Flüchtlingsunterstützer und Antirassisten verhalten sich in der Corona-Krise selbst rassistisch, ignorant und zynisch. Es ist traurig, wenn jemand Corona bekommt und schwer atmen kann. Es ist auch traurig, wenn jemand an Corona stirbt. Es ist noch trauriger, wenn jemand – 20 bis 30 Prozent aller Toten auf Intensivstationen? – an der zu frühen Intubation wegen Corona stirbt. Corona ist ein Virus, dessen Verbreitung nicht zu verhindern ist. Das ist aber auch keine Katastrophe, wir kennen die Influenza und wie das RKI schreibt, kann man die Sterblichkeit von Corona mit „schweren Influenzawellen“ vergleichen, siehe unten.

Die größte Katastrophe für die Demokratie in der BRD war das gezielte Schüren einer nie dagewesenen Massenpanik durch die deutsche Bundesregierung. Da die Politik offenbar im März 2020 spürte oder wusste, dass Corona nicht die tödliche Seuche ist, als die sie herbeigeschrien wurde, musste nachgeholfen werden. Das war für das Bundesinnenministerium der Zeitpunkt, Wissenschaftler einzuspannen, wie es ein totalitäres Regime wie in der Sowjetunion oder der DDR nicht übler hätte machen können. Die Welt kommentiert im Februar 2021:

Seit Beginn der Krise soll dieser Eindruck erweckt werden: Die Politik, sie reagiert bloß auf die Erkenntnisse der Experten. Was muss, das muss. Nicht umsonst verglich Bundeskanzlerin Angela Merkel Covid-19 Ende 2020 mit „einer Naturkatastrophe“.

Bloß: Was ist, wenn die Politik der Wissenschaft das gewünschte Forschungsziel vorab mit auf den Weg gibt? Dass genau das im Frühjahr 2020 geschehen ist, darauf deutet eine Recherche von WELT AM SONNTAG hin. Demnach bat das Bundesinnenministerium (BMI) Forscher, ein Modell zu erarbeiten, auf dessen Basis „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ geplant werden könnten. Nicht irgendwelche Forscher, sondern solche des Robert-Koch-Instituts, des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung, des Instituts der Deutschen Wirtschaft, der Stiftung Wissenschaft und Politik und mehrerer Universitäten. Sie alle machten gerne mit.

Zuvor hatte ein Text in der Welt am Sonntag ausführlich über den Mega-Skandal berichtet (das „Panikpapier“ selbst war seit April 2020 bekannt, aber nicht die genauen Umstände seines Entstehens bzw. Mailwechsel von Beteiligten):

Im E-Mail-Wechsel bittet etwa der Staatssekretär im Innenministerium, Markus Kerber, die angeschriebenen Forscher, ein Modell zu erarbeiten, auf dessen Basis „Maßnahmen präventiver und repressiver Natur“ geplant werden könnten.

Die Wissenschaftler erarbeiteten dem Schriftverkehr zufolge in nur vier Tagen in enger Abstimmung mit dem Ministerium Inhalte für ein als geheim deklariertes Papier, das in den folgenden Tagen über verschiedene Medien verbreitet wurde. Darin wurde ein „Worst-Case-Szenario“ berechnet, laut dem in Deutschland mehr als eine Million Menschen am Coronavirus sterben könnten, würde das gesellschaftliche Leben so weitergeführt wie vor der Pandemie.

 

Dass Twitter etwas für einfache Gemüter ist, wird niemand bestreiten. Daher war Donald Trump der Tweet-Weltmeister. Keine lästigen Analysen oder abwägende Positionen, sondern kurze und meist dumpfe Statements sind angesagt auf Twitter, häufig auch nur durch Re-Tweeten, das kostet noch weniger Anstrengung, man verlässst sich einfach auf das, was ein anderer getwittert hat und muss gar nicht mehr selbst lesen, um was es eventuell ging.

Am 1. März 2021 zitierte ich in einem Text das Robert Koch-Institut wie folgt:

Die Analyse der Übersterblichkeit legt aber nahe, dass die COVID-19-Pandemie am Ende des Jahres 2020 etwa das Niveau schwerer Influenzawellen erreicht hat.

Dieser Satz ist aus einem Artikel von RKI-Mitarbeiter*innen sowie einem Kollegen vom Umweltbundesamt, der am 12. Februar 2021 im Ärzteblatt erschienen war.

Also ist Corona vergleichbar mit einer schweren Grippe. Punkt. Dass Corona teilweise andere Symptome hat und schneller zu Atembeschwerden führt als eine Grippe, scheint so zu sein. Das heißt aber noch nicht, dass es gefährlicher ist als eine schwere Grippe. Im Jahr 2020 gab es so gut wie keine Übersterblichkeit, wie das Statistische Bundesamt und der Spiegel berichteten, aktuell wurde mir in einem persönlichen Gespräch vermittelt, dass Überstunden seit Monaten bei Totengräbern kein Thema wären.

Am 2. März 2021 hatte ich einen Text publiziert, der auf die unermesslichen Kollateralschäden – weltweit! – der Coronapolitik hingewiesen hat:

Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat sich die Polizei lächerlicher gemacht, hat vulgärer und brutaler ihr Gesicht gezeigt, als seit März 2020 und der Corona-Krise. Und diesmal ist die Polizei Erfüllungsgehilfe der totalitären linken Monster, die ZeroCovid schreien, und alle nonstop einsperren wollen, während die Frauen und Kinder im Globalen Süden elendig WEGEN der Lockdownpolitik verrecken (schon jetzt 2,5 Millionen Menschen, wie eine schwedische Studie zeigt).

Einige Zeit später postet ein zukünftiger Mitarbeiter der Amadeu Antonio Stiftung, der Politologe Ismail Küpeli einen diffamierenden, völlig kontext- und argumentationslosen Post auf Twitter, der von der Journalistin Esther Schapira retweetet wurde:

Man sieht auch hier ganz exemplarisch, dass es auf Twitter nicht darauf ankommt, zu argumentieren, sachlich oder diskursiv zu sein oder zu bleiben. Schlagworte, Adjektive, oder kurze Sätze genügen hier, um Stimmung zu machen.

Die Ignoranz gegenüber den Kernaspekten meines Textes – die psychischen, politischen, demokratischen und menschlichen Kosten der Lockdownpolitik – ist beschämend und schockierend.

Denn was schrieb ich, was Küpeli oder Schapira so ausrasten lässt?

Zu keinem Zeitpunkt in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland hat sich die Polizei lächerlicher gemacht, hat vulgärer und brutaler ihr Gesicht gezeigt, als seit März 2020 und der Corona-Krise. Und diesmal ist die Polizei Erfüllungsgehilfe der totalitären linken Monster, die ZeroCovid schreien, und alle nonstop einsperren wollen, während die Frauen und Kinder im Globalen Süden elendig WEGEN der Lockdownpolitik verrecken (schon jetzt 2,5 Millionen Menschen, wie eine schwedische Studie zeigt).

Der Hinweis auf eine schwedische Studie – übrigens von Professor*innen am Karolinska Institut in Stockholm, das auch für die Vergabe des Medizin-Nobelpreises zuständig ist -, dass schon bislang (Stand Februar 2021) ca. 2,5 Millionen Menschen im Trikont an den Folgen der Lockdownpolitik gestorben sind, wird gar nicht erwähnt. Diese Toten scheinen in diesen Kreisen nicht zu zählen, anders kann man so einen despektierlichen Tweet nicht werten. [Update zur Quelle, „The 2.5 million who died as a result of pandemic restrictions lived mostly in the poor part of the world and were young,“ 28. Februar 2021, https://newsbeezer.com/swedeneng/as-many-have-died-from-the-restrictions-as-the-corona/.]

Jede an der Public Health der ganzen Menschheit interessierte Person – und Corona betrifft ja alle, die Lockdownpolitik gefährdet die ganze Welt ebenso – würde stocken, in sich gehen und skeptisch werden ob der Politik der Bundesregierung.

Denn wenn laut einer wissenschaftlichen Studie – auf die der schwedische Arzt Sebastian Rushworth hingewiesen hatte, inklusive einem Link zu einem schwedischen Film über die Studie – 2,5 Millionen Menschen an den Folgen der Lockdownpolitik gestorben sind, ist das eine Katastrophe. Es geht um verschobene Kinderimpfungen gegen Masern, unterbrochene Lieferketten, Hunger, Tuberkulose und andere Krankheiten, die bis 2020 teilweise massiv zurückgegangen waren, aber in 2020 stieg die Kindersterblichkeit erstmals wieder an, und zwar nicht wegen Corona, sondern wegen der Coronapolitik. Auch häusliche Gewalt, Mangel an (Schul)Bildung von Mädchen und Frauen, weniger Verhütung und mehr Zwangsverheiratung sind desaströse Folgen der Lockdownpolitik.

Angesichts dieser Dramatik, die nur der Coronapolitik geschuldet ist, sollte man zumindest wissenschaftlich nachhaken und nicht auf Twitter Stimmung machen gegen einen Politologen, der noch selbst denkt und Kritik übt an diesen schockierenden Zuständen.

Ich habe sehr viele Texte zu Corona publiziert und wäge also die Coronapolitik, den Mainstream, mit den Folgekosten ab. Das machen viele Kritiker*innen. Ignorant*innen jedoch diffamieren die Kritik und kümmern sich nicht um den Inhalt. Ich hatte schon im Oktober 2020 geschrieben:

Der Friedensnobelpreis 2020 geht an das Welternährungsprogramm der UN – das “World Food Programme (WFP)”.

In einem Gespräch mit Telepolis sagt Hans Peter Vikoler, der seit 27 Jahren für das WFP arbeitet, am 16. Oktober 2020 einige der wichtigsten Worte des Jahres 2020:

Ende letzten Jahres waren etwa 85 Millionen Menschen von Unterernährung betroffen, mit dem Beginn der Pandemie stieg ihre Zahl sprunghaft an auf 135 Millionen, inzwischen spricht man schon von 270 Millionen. Die Auswirkungen von Covid zeigen sich auf globaler Ebene weniger im Gesundheitsbereich und vielmehr als soziales Elend infolge der Lockdowns, Handelsbeschränkungen und unterbrochenen Lieferketten.

Anstatt wie religiöse Eiferer den Zeugen Coronas anzuhängen, würde also ein kritischer Politologe oder eine kritische Journalistin hier nachdenklich werden und z.B. mit dem World Food Programme Kontakt aufnehmen oder mit den schwedischen Forscher*innen, die jene Studie gemacht haben über die Folgen der präzedenzlosen Lockdownpolitik im Trikont.

Dabei ist ja z.B. bei Schapira erkennbar, dass sie sich gegen Antisemitismus wendet, gegen Rechtsextremismus oder linken und islamistischen Judenhass, was jeweils sehr wichtig ist.

Und dann aber direkt unter dem Retweet gegen meine Person ein Retweet von Jutta Ditfurth. Sie jammert, sie habe „Long Covid“, was traurig ist – aber was sagt sie denn zu den Millionen Lockdowntoten im Trikont, die nicht mehr jammern können? Was sagt sie zu den Long Ambrosia Opfern in Deutschland, die wegen des immer stärker werdenden LKW- und PKW-Verkehrs den immer aggressiver werdenden Ambrosia-Pollen ausgesetzt sind und ebenso schlecht Luft bekommen zu bestimmten Jahreszeiten und das seit Jahren und nicht nur vorübergehend ein, zwei Jahre?

Dieser unfassbare Egoismus von Menschen, die früher mal so taten, als seien sie Linke und internationalistisch, ist beachtlich. Damit wird jede Diskussion über die Kollateraltoten und Lockdown-, Quarantäne-, Maskenwahn-, A-soziale-Distanzierungs-Geschädigten der Coronapolitik hier und im Trikont abgelehnt und ignoriert.

Menschen, die auf diese Opfer hinweisen, werden diffamiert, hier Liefers und die #allesdichtmachen-Schauspieler*innen und somit indirekt auch die Anti-Lockdown-Wissenschaftler*innen Prof. Jay Bhattacharya, der wirklich weiß, was in Indien passiert, da er von dort kommt und Familie in Indien hat, oder Sunetra Gupta und Martin Kulldorff (auf die weist Liefers in seinem genialen Video indirekt hin), die drei Protagonisten der Great Barrington Declaration, die einen „gezielten Schutz“ der Alten und Schutzbedürftigen forderten seit Oktober 2020 und die at the end of the day die großen moralischen Gewinner sein werden.

Diese drei herausragenden Forscher*innen argumentieren evidenzbasiert und kümmern sich um die Wanderarbeiter*innen in Indien oder Sri Lanka nicht minder als um die Alten und Gefährdeten in Kalifornien, London oder Boston…

Dass es aber auch Twitter-User gibt, die mich kennen (ich hatte vor Jahren ein Buch von Schapira und Hafner publiziert, ich hatte aber auch ein Interview mit Gelbart gemacht und publiziert) und z.B. die Kampagne #allesdichtmachen loben und als sehr wichtig erachten, zeigt Nathan Gelbart, ehemaliger langjähriger Vorsitzender von Keren Hayesod Deutschland:

 

Jenseits der Agitation im Tagesspiegel: Antisemitismus als einigendes Band? #allesdichtmachen, die CDU (Maaßen) und die „Schwarmintelligenz“ der BASIS

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. Mai 2021

Kritik der Coronapolitik

Die Kritik an der Coronapolitik sollte höchste Priorität in einer Demokratie haben. Dass nicht die Kritik, sondern die Affirmation der „Maßnahmen“ seit März 2020 vorherrscht, ist besorgniserregend. Zu keinem Zeitpunkt wurde überlegt, ob die Maßnahmen nicht vielleicht schlimmer sein könnten als die Wirkung des Virus SARS-CoV-2 und die von ihm auslösbare Krankheit Covid-19. Es wurde zu keinem Zeitpunkt von der Bundesregierung bzw. den Landesregierungen wirklich wissenschaftlich und transparent abgewogen, ob Schulschließungen überhaupt Sinn machen, ob Kinder und Jugendliche überhaupt gefährdet sein können und ob es nicht in der Verantwortlichkeit der Eltern und Großeltern liegt, wer sich mit wem wie trifft. So wie das bislang üblich war, wenn ein 5-jähriges Kind eine schwere Grippe und 40 Grad Fieber hatte, ging es kaum zur bettlägrigen Oma ins Altersheim. Wenn diese allerdings im Sterben lag, und es die letzte Chance war, sie lebend zu sehen, vielleicht doch.

Solche menschlichen Vorgänge gibt es seit März 2020 nicht mehr. Eine ganze Generation von Toten, mehr als eine Jahresanzahl von Toten, weit über eine Million Menschen, die seit Mitte März 2020 gestorben sind, konnten großteils nicht würdevoll sterben – jedenfalls solange sie im Krankenhaus oder Altersheim starben – und nicht einer von ihnen wurde würdevoll beerdigt, ohne Masken, ohne Abstand und mit so vielen Trauernden wie möglich, vom verbotenen Leichenschmaus ganz zu schweigen. Das sind nie wieder gut zu machende Verbrechen an der Würde des Menschen, die hier passiert sind und passieren. Eine demokratische Gesellschaft hätte Vorschläge gemacht und Menschen Tipps gegeben, aber sie nicht daran gehindert, selbstverantwortlich mit oder ohne Maske zu einer Beerdigung, ins Krankenhaus oder in den Supermarkt und in die Innenstadt zu gehen.

Es sind völlig irrationale Maßnahmen, da kein Mensch zeigen kann – wissenschaftlich zeigen – dass man sich im Freien mit einem respiratorischen Virus anstecken kann, die Sinnlosigkeit von Masken im Freien bestätigt jeder seriöse Aerosolforscher. Die Wahrscheinlichkeit, dass gesunde Menschen andere anstecken, weil sie vorgeblich asymptomatisch sind, ist wissenschaftlich höchst umstritten und eine zentrale Studie aus Wuhan, die 10 Millionen Menschen umfasst, spricht dagegen. Wer nicht krank ist, also nicht ausreichend Viruslast hat, damit sich Symptome entwickeln, ist nicht ansteckend.

Ja, mehr noch: Früher gingen die Ärztinnen und Ärzte sowie alle Besucher*innen in Krankenhäusern ohne Maske auch zu schwer Kranken. Nur und wirklich nur bei (offener) Tuberkulose wurden FFP2-Masken getragen, das bestätigt jede Hygienebeauftrage in jedem Krankenhaus. Die millionenfach ausgesprochene Quarantäne für Menschen, die gar nicht krank und somit auch nicht ansteckend sind, ist an Irrationalität und Perfidie nicht zu überbieten. Millionen Menschen sind deshalb nicht zum Arzt gegangen, weil die Gefahr bestand, dass ihr Herzleiden oder die Krebsvorsorgeuntersuchung darin gipfelt, dass ein positiver PCR-Test herauskommt, der falsch-positiv ist, weil nicht mal der Ct-Wert unter 25 liegt (meist über 30, bestätigt fast jedes Labor), und somit die Quarantäne droht.

Es droht einem quasi Gefängnis (zu Hause, was auf gewisse Weise schlimmer ist als das richtige Gefängnis, da man nicht mal Hofgang hat!) für 10-14 Tage – grundlos, während doch, wir leben in einem Rechtsstaat, Gefangene wissen, warum sie einsitzen. Dieses Quarantäne-Gefängnis droht mittlerweile beim Einkaufen in einem Jeans-Laden oder beim Besuch eines Kinos, ja bei Reisen ins Ausland, eine Urlaubsreise von 11 Tagen endet vorzeitig mit 14-tägiger Quarantäne am Flughafen ohne eine Sekunde Urlaub. Kein Mensch hätte sich so einen Wahnsinn vor März 2020 ausdenken können. Kein dystopischer Roman hätte das gekonnt, wenn es ihn doch gibt, bitte ich um Hinweise, danke.

Wir wissen von Schweden, dass nicht ein Schüler und nicht eine Schülerin an Corona starb, nicht eine/r. Dabei waren die Schulen immer geöffnet, nur die Klassen der Oberstufe (bzw. ab dem Alter von 15) waren zeitweise nicht in der Schule. Wer also behauptet, es müsse eine Maskenpflicht geben in allen Schulen und ab einer bestimmten, völlig willkürlich zustande gekommenen „Inzidenz“ geschlossen werden, sagt absichtlich nicht die Wahrheit, weil wir wissen, dass nichts Schlimmes passiert, wenn die Schulen offen sind. Ein Blick nach Florida würde das auch bestätigen. Aber die Deutschen haben sich seit März 2020 in ihrem autoritären Kokon der Unwissenschaftlichkeit verbarrikadiert und bewachen die Außengrenzen mit scharfen Waffen.

Insgesamt sind in Schweden deutlich weniger Menschen gestorben als in England, Frankreich, Italien, Spanien oder Belgien. Schon das ist ein klarer Hinweis oder gar Beweis, dass Lockdowns und Maskenpflicht nichts bringen. Doch die Folgeschäden werden in diesen Lockdownländern unfassbar hoch sein. Die psychische Traumatisierung, jedes andere Kind und jeden anderen Menschen als potentiellen Todesbringer zu sehen, wie wir in Deutschland es seit März 2020 eingetrichtert bekommen, gibt es in dieser Form in Schweden nicht. Das werden wissenschaftliche Studien in den nächsten Jahren sicher noch detailliert herausarbeiten. Die kulturellen Schäden sind unabschätzbar – die Politik hat der Kultur, der einzigen genuin menschlichen Handlungsweise, weil auch Tiere fressen, saufen und sich reproduzieren, aber keine Bücher schreiben, keine Filme machen, keine Musik komponieren, kein Theater spielen und keine Geschichte haben, gezeigt, ja unmissverständlich klar gemacht, dass sie vollkommen sinnlos und unnötig ist. Kunst und Kultur sind „nicht systemrelevant“ und 40 Menschen in einem kleinen REWE-City sind weniger durch Covid bedroht als zwei Menschen in einer Galerie mit 5 Meter Deckenhöhe und 200 Quadratmetern Fläche.

Es sind aktuell ca. 30 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft und es sterben mehr als viermal weniger Menschen als noch im Januar (ca. 220 zu 900) am Tag – aber die Maßnahmen sind aktuell so brutal, unverhältnismäßig und antidemokratisch wie nie zuvor („Bundesnotbremse“). Wer wirklich wissen möchte, wozu es Ausgangssperren gibt, schaue sich die so nie gekannte mörderische Gewalt und das Anzünden von Synagogen in der Stadt Lod unweit von Tel Aviv in Israel durch arabische Israelis an. [Update, 13.05.21: Am Abend des 12. Mai kam es zu anti-arabischem Rassismus von Seiten extremistischer jüdischer Israelis, die in Bat Yam „arabisches Eigentum“ demolierten und einen Autofahrer aus seinem Auto zerrten und schwer verletzten, in Haifa schrie ein Mob „Tod den Arabern“, Premierminister Netanyahu sagte zu den pogromartigen Ausschreitungen in Bat Yam, dass sie „nicht zu tolerieren sind“ und überlegt, das Militär in einige Städte zu senden.]

DA braucht es eine Ausgangssperre, gegen den Jihad und den antisemitischen Terror! Aber nie im Leben bei einem Virus wie Corona.

Die ökonomischen Schäden sind unabsehbar – ein Schuldenberg ungeahnten Ausmaßes, der natürlich die staatliche Handlungsfähigkeit auf Jahrzehnte einschränken wird, Steuererhöhungen sind die logische Folge.

#allesdichtmachen

Das Schlimmste ist vielleicht die Tatsache, dass es von Anfang an Kritik gab, aber namentlich Merkel und so gut wie alle Mainstreammedien diese Kritik wegwischten. Sie wollten gar nicht diskutieren, ob man so ein Virus auch anders bekämpfen kann als durch Lockdowns. Ja, Seehofer und die Bundesregierung haben sogar absichtlich ein „Panikpapier“ bestellt im März 2020, das eine „Schockwirkung“ hervorrufen sollte: Kinder sollten sich als potentielle Mörder ihrer Eltern und Großeltern sehen. Ein solches antidemokratisches, unmenschliches Verhalten ist präzedenzlos für eine Demokratie. Spätestens da hätte es einen Aufschrei in der Presse geben müssen. Aber es gab Applaus und die Panik wurde und wird bis heute ganz hoch gehängt. Dabei ging die WHO zu Beginn von einer Sterblichkeit zwischen 3 und 4 Prozent aus, in Wahrheit beträgt sie ca. 0,23 Prozent, wie die WHO sich selbst im Oktober 2020 korrigiert („Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data„), oder sogar nur 0,15 Prozent, wie der gleiche Forscher, den auch die überparteiliche und zuvor von allen gehypte Organisation, die Weltgesundheistsorganisation WHO in einem Bulletin publiziert hatte – Prof. John Ioannidis – jetzt schreibt („Reconciling estimates of global spread and infection fatality rates of COVID‐19: An overview of systematic evaluations„).

Es gab von Anfang an Kritik an der Coronapolitik. Allerdings nur auf Blogs und ganz selten in Zeitungen. Da die Deutschen aber stark obrigkeitshörig sind und gerne auf Autoritäten hören, braucht es bekannte Gesichter und Stimmen.

Also dauert es über ein Jahr, bis etwas Schwung in die Debatte kommt: Am 22. April 2021 starten die Homepage und der Hashtag #allesdichtmachen. Über 50 Schauspieler*innen, einige der prominentesten Tatort-Stars darunter (Jan Josef Liefers, Felix Klare, Ulrike Folkerts), zudem prominente jüngere Serien-Stars wie Volker Bruch oder Nina Gummich und Dutzende weitere. Die Hyperaffirmation der „Maßnahmen“ durchzieht alle Kurzclips.

Was kaum jemand erwähnt, ist folgende politische Positionierung der Kampagne #allesdichtmachen von Anfang an: Ganz unten auf der Homepage kann man klar und deutlich lesen

Übrigens: #FCKNZS

Am 6. Mai 2021 beschäftigt sich ein Artikel in der Tageszeitung Die Welt von Mladen Gladic kritisch mit der Kampagne des Berliner Tagesspiegels gegen #allesdichtmachen. Gladic stellt dar, wie unprofessionell der Tagesspiegel vorging, häufig mussten Formulierungen wieder zurückgenommen werden, so zum Beispiel das Adjektiv „antidemokratisch“ bei der näheren Bezeichnung der Aktivitäten des Arztes und Publizisten Paul Brandenburg von der Initiative 1-19, die sich aufs Grundgesetz bezieht. Wer sehen möchte, wie wissenschaftlich und journalistisch fragwürdig der Tagesspiegel arbeitet, schaue sich eine Diskussion über die Kampagne dieser Berliner Tageszeitung an, auf der Brandenburg neben der stellvertretenden Chefredakteurin Sauerbrey und dem Redakteur Huber sowie zwei weiteren Autoren, die nur zugeschaltet wurden, diskutiert.

Fehlende Eloquenz und mangelhaftes Faktenwissen kann man zumindest Brandenburg nicht vorwerfen. Was jedoch der Welt-Text von Gladic, bei aller notwendigen Kritik an der Agitation des Tagesspiegels verpasst, ist eine klare Distanz zur extremen Rechten. Denn mit Rechten spricht man tatsächlich als Demokrat nicht – und nur weil die ARD, das ZDF und der Mainstream seit 2013 die AfD in ihre Studios und TV-Talkshows eingeladen und in den großen Tageszeitungen zu Wort kommen ließ, wurde die extrem rechte und mit Rassismus, Holocaustverharmlosung und Stolz auf Deutschland operierende Partei so groß wie sie jetzt ist und seit 2017 sitzt sie auch wegen der Schützenhilfe der großen Medien im Bundestag. Gladic jedoch schreibt zum ach-so-offenen-und-libertären Gunnar Kaiser, einem bekannten Coronapolitik-Kritiker:

Eigentlich ist Gunnar Kaiser Studienrat, doch seit Jahren betreibt er auch „TV Kaiser“ auf YouTube. Seit Beginn der Pandemie fällt seine scharfe Opposition zu den Corona-Maßnahmen auf. Dabei überschreitet Kaiser rote Linien, fragte einmal auf Facebook, ob diejenigen Älteren, deren Überleben durch die Solidarität der Jüngeren gesichert würde, die gewonnenen Jahre überhaupt verdient hätten. Das zitiert der „Tagesspiegel“ ebenfalls. Aber auch, dass Kaiser ein Video mit dem österreichischen Identitären Martin Sellner gemacht habe, ist Thema: „Berührungsängste mit der extremen Rechten gibt es offensichtlich nicht“, schlussfolgert man, erwähnt allerdings nicht, dass es sich bei dem Streitgespräch um ein zwar freundliches, aber keineswegs einvernehmliches handelte (man kann es auf YouTube ansehen). Dass sich Kaiser mit Sellner gezeigt hat, nicht wie er ihm begegnet ist, wird skandalisiert. Diese Skandalisierung soll darauf vorbereiten, was im Weiteren über den Kaiser-Gast Brandenburg und Mitglieder von „1bis19“ zu lesen sein wird. Das Prinzip heißt Kontaktschuld und wiederholt den Kurzschluss des Innenministers Geisel: Wer sich mit Rechten zeigt, ist sehr wahrscheinlich selbst Extremist.

Nun: Es ist ein relevanter Unterschied, ob man – wenn man etwas naiv ist und sich vorab nicht erkundigt hat, wer zur Demo aufruft etc. – mit 10.000 oder 50.000 Menschen auf einer Demonstration läuft, wo an anderer Stelle – nicht direkt neben einem und klar ersichtlich – Nazis mitlaufen, eine kleine Minderheit, die eklig und gefährlich ist, oder ob man zu zweit in einer Interviewsituation sich befindet, selbst gewählt, und einen führenden rechtsextremen Aktivisten interviewt. Das gibt der extremen Rechten ein Forum, sie wird salonfähig und als seriöser Teil der Debatte betrachtet. Rechtsextremismus und Faschismus sind aber keine Meinungen, sondern Verbrechen und nicht diskutierbar. So wenig wie man mit iranischen Offiziellen über den Holocaust oder Israel diskutieren sollte, wenn man ein Demokrat ist.

Ich habe mehrere Jahre an einer Doktorarbeit geschrieben, die sich mit einem der wichtigsten Vordenker der Neuen Rechten befasst, Henning Eichberg. Ich hab mich logischerweise kein einziges Mal mit ihm getroffen, da diesen Fehler einige andere Wissenschaftler gemacht hatten und wenig über die neu-rechte Ideologie erforschen wollten, sondern über den Menschen berichteten, ihn als salonfähig darstellten. Daher der Titel meines Buches: „Salonfähigkeit der Neuen Rechten“ (Marburg: Tectum Verlag, 2007).

Wir wissen ob des verbalen und körperlichen Gewaltpotentials des Umfelds von Sellner, der Identitären Bewegung und dem Antaios Verlag, wie auf der Frankfurter Buchmesse 2017 erlebt werden konnte. Also trifft man sich nicht mit Typen wie Sellner, Kubitschek oder Höcke – das sollte unter Demokraten, man muss kein Antifa sein, Konsens sein. Dass es das nicht, ist, zeigen ARD, ZDF, die WELT und viele andere Medien seit Jahren.

Es gibt beim Thema Antisemitismus die unterschiedlichsten Koalitionen. Heute: der CDU-Rechtsaußen Hans-Georg Maaßen, ehemals Chef des Bundesverfassungschutzes und die Partei Die Basis. Der eine verwendet antisemitische Codewörter oder dog whistles wie „Globalismus“ oder „Globalist“, die andere Gruppierung hat offenbar mitunter auch ein entspanntes Verhältnis zu antisemitischen Verschwörungsbewegungen wie QAnon bzw. Protagonisten der Partei treten in Filmprojekten auf, wo QAnon-Vertreter*innen auch vorkommen und manche besonders prominenten Parteivertreter insinuieren, dass es größere Verbrechen als Auschwitz gegeben habe bzw. aktuell gibt.

Maaßen und das Wort „Globalismus“: Antisemitische dog whistle

Maaßen hat die rassistische Pogromstimmung nach dem Tod eines Deutsch-Kubaners in Chemnitz Ende August 2018 verharmlost und das Wort „Hetzjagd“ für die belegte Hetzjagd („Hase, du bleibst hier“ sagte eine Frau zu ihrem Freund, der bei einem losstürmenden Mob offenbar mitmachen wollte) gegenüber als nicht-deutsch Kategorisierten abgelehnt. Das führte nach langem Abwiegeln von Seiten Horst Seehofers schließlich zu Maaßens Entlassung („Versetzung in den einstweiligen Ruhestand“) als Präsident des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Maaßen hat immer wieder gegen „Globalisten“ und häufig auch  „Sozialisten“ agitiert. Z.B. im Januar 2021 auf Twitter:

In einem Beitrag für die Zeitschrift Telos aus den USA – die seit Jahrzehnten ihre anfangs linke Ausrichtung nach 1968 aufgab und zum Carl Schmitt Promoter in den USA avancierte und sich im Jenseits von links und rechts wähnt – schrieb Maaßen mit dem Achgut-Autor Johannes Eisleben im September 2020:

We must fear that, at the end of this development, we will find ourselves living in societies that are exactly the opposite of what our ancestors and we ourselves have fought for: undemocratic and totalitarian supranational systems. The socialist and globalist movements appear to be united in striving to do just that.

Diese völlig realitätsverzerrende Position sieht eine sozialistische Bewegung, die mit den bösen „Globalisten“ die Welt beherrschen will. Welche sozialistische Bewegung? Was fantasieren die beiden da?

Es gibt seit Jahrzehnten das Wort „Globalist“ und häufig haben nationalistische Kapitalistenkreise das Wort verwendet, um internationalistische Strukturen oder transnationale Netzwerke – wie die UN, große Konzerne oder auch NGOs unterschiedlicher Couleur etc. – zu attackieren. Doch seit einigen Jahren wurde das Wort „Globalist“ eindeutig zu einem Code-Wort für „Jude“. Das zeigt z.B. der Wortgebrauch von Neonazis wie David Duke aus Amerika. Im November 2016 schrieb der Autor Tylor Bridges, ein Biograph Dukes:

To catch Duke’s latest thinking, I listened to his radio show on Tuesday. I heard him express excitement about appearing at Dillard as well as lay out his long-standing conspiracy theories. I noted that since it’s an election season, he generally avoided mentioning Jews.

“America has been under control of globalist bankers and the global media,” he told listeners. “Unless we start to erode that criminal power … we don’t have any future.” Duke asked his supporters to contribute to his Senate campaign. He noted that one donor gave him $14.88. He didn’t note the significance. But I already knew that the number 88 has special resonance among neo-Nazis because the letter H is the eighth number in the alphabet and 88 represents “Heil Hitler.”

Mark Potok, a senior fellow at the Southern Poverty Law Center who has tracked Duke for years, told me that 14 refers to a 14-word slogan coined by a martyred white supremacist: “We must secure the existence of our people and a future for White children.”

Die israelische linke Tageszeitung Haaretz schrieb im Juli 2017 über Duke und die Worte „Globalism“ beziehungsweise „Globalist“:

The Southern Poverty Law Center notes that some of the videos on Duke’s YouTube channel include “How We Can Defeat Zio Globalism,” “The War on Christmas – New HD Version” and “Wicked Witch Osama and Wizard Obama.”

A 2013 video on the YouTube channel, highlighted by the Southern Poverty Law Center, is titled “CNN Goldman Sachs and the Zio Matrix.” Duke warns: “People are learning that globalist Zionist supremacism is the greatest single danger to the entire planet, to all human expressions of life and culture and heritage on the planet, to all nations and peoples who want to be free and independent.”

Die Publizistin und Politikerin der Grünen Marina Weisband dokumentiert auf Twitter, wie AfD-Politikerinnen wie die Bundestagsabgeordnete Joana Cotar, mit dem Wort „Globalist“ gegen als links vorgestellte Grüne wie Annalena Baerbock agitieren:

Der Achgut-Autor Dushan Wegner schreibt auf seinem eigenen Blog im Juni 2020 in der gleichen Diktion von „Globalisten“ und schafft es auch seinen regelrechten Hass auf die Antifa so zuzuspitzen, dass er Massenmörder wie die Islamisten des Islamischen Staats (IS) mit der Antifa analogisiert. Dabei bezieht er sich auf die Vereinten Nationen, die sich gegen den US-Generalstaatsanwalt wendeten, der die Antifa als „Terrororganisation“ disqualifizierte:

Die UN verteidigt die Antifa. Linke, anti-demokratische Gewalt, funktional den Globalisten sehr nützlich, wird als freie Meinungsäußerung verkauft, nicht nur von der UN – von denselben Leuten, die via Migrationspakt die Demokratie aushöhlen lassen.

Nun gibt es genug an der aktuellen Antifa zu kritisieren, ihre teilweise Beteiligung an antisemitischen BDS-Aufzügen wie am 1. Mai 2021 wieder in Berlin, ihre Randale in den USA, ihr Mackertum, das seit Jahrzehnten innerhalb der autonomen Szene diskutiert und kritisiert wird (nicht zuletzt deshalb gab und gibt es Frauen-Antifa-Gruppen, Fantifa). Aber darum geht es hier nicht, der Autor, der seit Jahren auf Achgut schreibt, verwendet gezielt das rechtsextreme Code-Wort von den „Globalisten“. Da lacht Donald Trump, der ja den Juden Gary Cohn 2018  aus seiner Regierung entlassen hat und die Begründung Trumps stammt direkt aus dem Arsenal des Antisemitismus:

This is Gary Cohn’s last meeting in the Cabinet, Trump said Thursday at the meeting. “He’s been terrific. He may be a globalist, but I still like him. He is seriously a globalist. There’s no question. In his own way, but you know what, he’s a nationalist. He loves our country.”

Damit unterstreicht Trump, dass auch ein Jude wie Cohn „unser Land liebt“, denn das ist ja der perfide und zutiefst antisemitische Vorwurf seit vielen Jahrzehnten, dass Juden nicht loyal seien zu ihrem jeweiligen Land und immer nur Israel und dem Judentum verbunden.

Nürnberg Prozesse, Nürnberger Kodex, Querdenken und Die Basis

In meinem Working Paper „Antisemitismus im Zeitalter von Corona“ schreibe ich am 31. Januar 2021, ich zitiere einen längeren Abschnitt, da er bis heute von einiger Relevanz ist:

Es wurde von Rednern auf der großen Bühne von Querdenken 711 am Großen Stern (Siegessäule) am 29. August der Austritt aus der NATO und der EU gefordert. Parallel dazu versuchten Hunderte Neonazis das Reichstagsgebäude zu stürmen, sie wurden von drei Polizisten abgedrängt. Der extrem rechte religiöse Agitator und Verschwörungsideologe Samuel Eckert, der den islamistischen Charakter des 11. September 2001 leugnet und geheime Mächte am Werke sieht, ist federführend bei der Querdenken-Bewegung mit dabei.[99] [Eckert wendet sich gegen George W. Bush, der nach 9/11 Verschwörungsmythen ablehnte und bezieht sich affirmativ auf die Verschwörungsideologen Daniele Ganser und Gerhard Wisnewski, „Samuel Eckert über 9/11, Corona, Wahrheit und Standhaftigkeit, Kurzversion von Reinhard Franz“, 20.08.2020, https://www.youtube.com/watch?v=yjZc_wYzRY8.]

Eckert und Schiffmann machten September 2020 eine „Bus-Tour“. Dabei wollten sie Flugblätter gegen die Coronapolitik verteilen und mit den Menschen auf der Straße ins Gespräch kommen, wie Schiffmann ankündigte.[100] [„Dr. Bodo Schiffmann und Samuel Eckert gehen für 2 -3 Wochen auf Tour – hier der Tourbus“, 17.09.2020, https://www.youtube.com/watch?v=hQA1dYKKLxM.]

In einem YouTube-Chat von Eckert mit Jürgen Elsässer vom Compact-Magazin und einem weiteren Verschwörungsideologen wie Oliver Janich nach den Demonstrationen vom 29.08.2020 wird deutlich,[101] [„BERLIN AFTERMATH – Live mit Jürgen Elsässer und Oliver Janich“, 31.08.2020, https://www.youtube.com/watch?v=9UAF84nwct8&app=desktop.]

dass sich hier eine rechtsextreme Bewegung ganz offen bildet. Janich hatte 2017 zur Wahl der AfD aufgerufen.

Elsässer feiert die „Reichsfahne“ des Nationalsozialismus, analogisiert sie wie im Trance mit der „Regenbogenfahne“ und attestiert ihr „Kultstatus“. Es würden jetzt „Hippies“ und andere die Reichsfahne tragen, die das früher nie getan hätten. Die Reichsfahne ist die offizielle Fahne des Nationalsozialismus, der verbrecherischsten Regimes, das es je auf Erden gab. Dass dieses Regime via dieser Fahne von dem engen Kreis um Querdenken-Gründer Michael Ballweg offen gefeiert wird und mit Eckert ein enger Kumpel oder Freund von Ballweg wie vom HNO-Arzt Bodo Schiffmann maßgeblich beteiligt ist, ist Grund zur Besorgnis. Die Stuttgarter Nachrichten berichten:

Dabei kommen immer wieder interessante Details zu Tage. Zum Beispiel heben Elsässer und Janich lobend hervor, dass sich Michael Ballweg öffentlich kritisch zum Zwei-Plus-Vier-Vertrag, mit dem die deutsche Wiedervereinigung außenpolitisch ermöglicht wurde, und der Souveränität Deutschlands äußert. ‚Das heißt, im Grunde hat auch Michael Ballweg so eine Stimmung befördert, was auch nicht schlecht ist, wenn man das Thema Souveränität endlich auf den Tisch packt‘, sagt Jürgen Elsässer. Im gleichen Atemzug stellt er erfreut fest, dass sich im Rahmen der Querdenken-Demonstrationen eine Art ‚Reichspopbewegung‘ herausbildet mit der Reichsflagge als Symbol für ein neues Lebensgefühl.[102] [Hannes Opel (2020): Im Stream mit Rechtsaußen. Wie nah sich Querdenker und Rechtsextreme sind, 02. September 2020, https://www.stuttgarter-nachrichten.de/inhalt.im-stream-mit-rechtsaussen-wie-nah-sich-querdenker-und-rechtsextreme-sind.0c8053c0-ba9c-4111-b8f8-ddc1ece47f9c.html.]

Die Stuttgarter Nachrichten ordnen das Gespräch der drei extrem rechten Aktivisten so ein:

Das gut eineinhalbstündige Interview wirft viele Fragen auf. Die allerdrängendste ist sicherlich: Wen meinen die drei Gesprächspartner, wenn sie ‚Wir‘ sagen? Für den Zuschauer muss es so erscheinen, als ob sie sich als Teil einer Bewegung verstehen und über gemeinsame zukünftige Aktionen diskutieren. Kommentieren wollten diese Frage gegenüber unserer Zeitung weder Michael Ballweg noch Samuel Eckert. Michael Ballweg verwies einzig darauf, dass das Gespräch nicht abgestimmt gewesen und von Samuel Eckert in Eigenregie geplant und durchgeführt worden sei. Ebenfalls unkommentiert ließen sie die Frage, warum eine Initiative wie Querdenken 711, die laut ihres Manifests das Grundgesetz verteidigen will, ihre Strategie mit Menschen abstimmt, die dieses Grundgesetz in Frage stellen.

Die Selbstverständlichkeit, mit der Neonazis mit ihren schwarz-weiß-roten Reichsflaggen, den Reichskriegsflaggen oder den antisemitischen Q-Symbol der QAnon-Bewegung und mit riesigen US-Flaggen den ganzen Tag über mit den bürgerlichen Demonstrant*innen mitlaufen konnten, ist schockierend. Auch der Agitator und Mit-Diskutant von Samuel Eckert Jürgen Elsässer und sein rechtsextremes und antisemitisch-verschwörungsmythisches Compact Magazin[103] [Paul Starzmann (2016): Wie das „Compact“-Magazin antisemitische Klischees bedient, 09.09.2016, https://www.vorwaerts.de/artikel/compact-magazin-antisemitische-klischees-bedient; Kevin Culina/Jonas Fedders (2016): Im Feindbild vereint. Zur Relevanz des Antisemitismus in der Querfront-Zeitschrift Compact, Münster: edition assemblage.]

waren mit Q-Symbol auf einem kleinen Fähnchen auf der Demo mit dabei.

Soweit der längere Abschnitt aus dem Working Paper von Januar 2021.

Samuel Eckert wiederum ist ein Kumpel von Markus Haintz, einem Anwalt, der jetzt für die Partei Die Basis antritt, beiden tauchen laut Ankündigung des Filmes „Planet Lockdown“ zusammen mit Bodo Schiffmann im Film auf bzw. wurden als ‚Experten‘ zur Vorbereitung für den Film interviewt. Die sicher durchaus heterogenen Vertreter*innen der Partei Die Basis wie Haintz, Köhnlein, Wodarg mögen Teil der „Schwarmintelligenz“ sein, doch dann gehören dazu eben auch recht direkte Verknüpfungen von Haintz via Samuel Eckert zu Jürgen Elsässer und der extrem rechten Polit-Szenerie. Die „Schwarmintelligenz“ der Basis wird gleich noch größer, wie wir am Beispiel des geplanten Filmes „Planet Lockdown“ sehen werden.

Der „Coach“ Uwe Alschner ist ebenfalls ein Corona-Maßnahmen-Kritiker. Er bezieht sich in einem Text vom 4. Mai 2021 unter anderem auf die amerikanische Publizistin Catherine Austin Fitts und hat einen Beitrag von ihr übersetzt, den er unter folgender Überschrift publiziert hat:

Was in Nürnberg vor Gericht stand, verblasst vor dem, was heute geschieht.

In diesem Artikel heißt es bezüglich der Corona-Impfung:

Wenn man sich die Todesfälle und die Nebenwirkungen ansieht und das Versagen, eine echte Zustimmung nach Vorheriger Aufklärung zu gewährleisten, dann reden wir hier über die größten Verstöße gegen den Nürnberger Kodex in der Geschichte. Heute. Wer auch immer am Ende des Zweiten Weltkriegs vor Gericht gestellt wurde, kann dem, was jetzt passiert, nicht das Wasser reichen…(Herv. CH)

Das ist eine unerträgliche Verharmlosung der Verbrechen des Nationalsozialismus.

Catherine Austin Fitts taucht wie einige deutsche Protagonisten der Coronapolitik-Kritik-Szene in einem angekündigten Film mit dem Namen „Planet Lockdown“ auf, darunter sind Reiner Füllmich, Markus Haintz/Samuel Eckert/Bodo Schiffmann, Claus Köhnlein, Sucharit Bhakdi, Knut Wittkowski (der in den USA lebt) und Wolfgang Wodarg. Offenbar gibt es den Film noch nicht, aber lange Interviews mit den Informationsgeber*innen oder Protagonist*innen des Films sind bereits online verfügbar. Somit wissen die jeweiligen Protagonist*innen auch, wer sonst in dem Film oder als Stichwortgeber*in für den Film auftaucht und herangezogen wird.

Über Köhnlein schrieb die FAZ schon im Jahr 2010:

Dass sie damit offenbar einen Nerv der Zeit treffen, beweisen erfolgreiche Bücher wie „Virus-Wahn“ von dem Journalisten Torsten Engelbrecht und dem Arzt Claus Köhnlein. „Vogelgrippe (H5N1), Sars, BSE, Hepatitis C, Aids: Wie die Medizin-Industrie ständig Seuchen erfindet und auf Kosten der Allgemeinheit Milliarden-Profite macht“ lautet der Untertitel des Werks, das Ängste schüren will bei denjenigen, die ohnehin schon an der Schulmedizin zweifeln. Die Autoren kommen „wissenschaftlich“ daher, unterschlagen aber aktuelle Daten, zitieren und übersetzen aus dem Englischen fehlerhaft, verschweigen neue Studien und Untersuchungen.

Stattdessen greifen sie Verschwörungstheorien auf, die seit Jahrzehnten kursieren, und wiederholen sie gebetsmühlenartig: Aids sei gar keine sexuell übertragbare Krankheit, sondern werde durch die „Sex-Droge Poppers“ verursacht. Und die Spanische Grippe 1918/1919 sei nicht etwa auf ein Influenzavirus zurückzuführen, sondern sei durch „Übermedikamentalisierung und massive Impfkampagnen“ hervorgerufen worden. Dass es zur damaligen Zeit keinen Grippeimpfstoff gab, ignorieren die Impfgegner einfach.

Fitts scheint ernsthaft an eine Weltverschwörung zu glauben, ihr Fokus liegt dabei auf der „Finanzindustrie“ – ein ganz tradionelles antijüdisches Ideologem. Die für Verschwörungsmythen offene Seite Rubikon hat im Januar 2021 ein Interview von ihr teilweise übersetzt („Redaktionelle Anmerkung: Dieses Interview erschien zuerst unter dem Titel „Planet Lockdown“. Es wurde von Ullrich Mies im ehrenamtlichen Rubikon-Übersetzungsteam übersetzt und gekürzt und vom ehrenamtlichen Rubikon-Korrektoratsteam lektoriert. Dieser Text erschien zuerst in Demokratischer Widerstand Nr. 35″), wo es heißt („Planet Lockdown. Die Zentren der Macht wollen die Menschheit mit den Mitteln des Transhumanismus in eine neue Phase technikgestützter Sklaverei führen“):

Fitts bietet in diesem Interview eine umfassende Sicht auf den weltweiten Lockdown-Terror. Vor allem weist sie darauf hin, dass die Corona-„Pandemie“ inszeniert wurde, um das Finanzsystem neu zu strukturieren. (…)

Es gibt noch andere Theorien, warum Menschen die komplette Kontrolle haben wollen: In Anbetracht der Schwierigkeit, eine immer größer werdende Bevölkerung zu ernähren und zu managen, wenn jetzt eine Biotechnologie Mr. Global (Fitts Spitzname für das Komitee, das die Welt regiert, Anm. d. Übersetzers) erlaubt, 150 Jahre zu leben, kann man das nicht geheim halten. Warum also nicht die Bevölkerung reduzieren, Roboter integrieren, Robotik für alles verwenden? Dann kann man sehr wohlhabend und luxuriös leben, ohne all die Management-Kopfschmerzen. (Herv. CH)

Ebenso problematisch in dem geplanten Film „Planet Lockdown“ ist das Auftreten bzw. Heranziehen von Carrie Madej als Teil des Filmprojekts, mit ihr gibt es auch ein Interview. Sie ist in den USA für das Verbreiten von antisemitischen Verschwörungsmythen der QAnon-Bewegung berüchtigt („The QAnon Doctor Pushing Wild Conspiracies About the COVID Vaccine. Dr. Carrie Madej spoke at the Capitol riots Wednesday and called the COVID vaccine a „witches‘ brew.“).

Am 3. September 2020 postete sie folgenden Tweet und bezieht sich auf „Pizzagate“:

Die Haupterzählung bezieht sich auf eine Pizzeria, wo die böse Elite, angeführt von Hillary Clinton, Kinder misshandle. Pädophilie ist ein bekanntes Skandal-Thema von vielen extremen Rechten weltweit, die meistens Linke, Liberale, Grüne, die Elite oder geheime Mächte verantwortlich machen. Von geheimen Mächten zu Juden ist es nur ein Schritt, die ungeheuerliche Macht der Verbindung von Antisemitismus und Verschwörungsmythen ist ungebrochen. Solche Verschwörungen sind die Erben der Protokolle der Weisen von Zion von Anfang des 20. Jahrhunderts.

Vom Pizzagate von 2016 zur QAnon-Bewegung seit 2017 ist es somit nur ein Schritt. Der Guardian berichtet:

“QAnon” is a baseless internet conspiracy theory whose followers believe that a cabal of Satan-worshipping Democrats, Hollywood celebrities and billionaires runs the world while engaging in pedophilia, human trafficking and the harvesting of a supposedly life-extending chemical from the blood of abused children. QAnon followers believe that Donald Trump is waging a secret battle against this cabal and its “deep state” collaborators to expose the malefactors and send them all to Guantánamo Bay.

There are many, many threads of the QAnon narrative, all as far-fetched and evidence-free as the rest, including subplots that focus on John F Kennedy Jr being alive (he isn’t), the Rothschild family controlling all the banks (they don’t) and children being sold through the website of the furniture retailer Wayfair (they aren’t). Hillary Clinton, Barack Obama, George Soros, Bill Gates, Tom Hanks, Oprah Winfrey, Chrissy Teigen and Pope Francis are just some of the people whom QAnon followers have cast as villains in their alternative reality.

In einer Anfrage an die Bundesregierung zu QAnon-Bewegung heißt es in einer ersten Antwort im November 2020:

Vorbemerkung der Bundesregierung: Bei „QAnon“ bzw. „Q“ handelt es sich um eine Verschwörungstheorie, die in den USA entstanden ist und dort anscheinend über eine breite Anhängerschaft verfügt. Der Urheber der „QAnon“-Theorie veröffentlichte erstmalig im Oktober 2017 auf dem Image-board „4chan“ vermeintlich exklusive Informationen, wonach Donald Trump einen internen Krieg gegen den „Deep State“, also verborgene Eliten in hohen und höchsten Regierungsämtern und gesellschaftlichen Positionen, führe. Die Bezeichnung „Q“ stammt aus der Anlehnung an die „Q Clearance“, die höchste Freigabestufe für geheime Informationen des US-Energieministeriums, die der anonyme Urheber der Postings angeblich besitzt. „Anon“ ist wiederum die Abkürzung für Anonymous. Beim Autor handele es sich, so die öffentlich verbreitete Darstellung, um einen hochrangigen Regierungsbeamten oder einen Kreis solcher, der darüber informieren möchte, dass Donald Trump vom US-amerikanischen Militär auserkoren sei, um einen von Geheimdiensten geführten internationalen Pädophilenring zu zerschlagen.

Zwar weise das Compact Magazin von Jürgen Elsässer offenen Antisemitismus im Zuge der QAnon-Verschwörungsideologie zurück, doch andererseits promotet die Zeitschrift das Q von QAnon:

Auffällig ist darüber hinaus, dass sich die „Compact-Magazin GmbH“ bemüht, das der „QAnon“-Verschwörungstheorie als Erkennungszeichen dienende Emblem „Q“ zum Symbol der „Querdenken“-Bewegung umzufunktionieren. Dementsprechend prangte „Q“ bereits auf dem Cover einer Ausgabe des „Compact Magazins“ (Nr. 09/2020), in der über die „Querdenken“-Bewegung und die von ihr initiierten und zu großen Teilen geprägten Demonstrationen gegen die Corona-Eindämmungsmaßnahmen berichtet wurde. Über ihren Webshop bietet die „Compact-Magazin GmbH“ zudem entsprechende „Q“-Buttons an.

Weiter antwortet die Bundesregierung:

Die „QAnon“-Verschwörungstheorie findet auch in Teilen der rechtsextremistischen Szene und im Milieu der „Reichsbürger und Selbstverwalter“ Resonanz. Anknüpfungspunkte für rechtsextremistische Ideologeme bietet die zuweilen mit der „QAnon“-Verschwörungstheorie verbundene Behauptung, die handelnden Eliten des „Deep State“ seien „Linke“, jüdischen Glaubens oder von Juden gesteuert.
Das Milieu der „Reichsbürger und Selbstverwalter“ zeigt eine große Affinität zu Verschwörungstheorien. Inhalte der „QAnon“-Verschwörungstheorie werden insofern auch durch „Reichsbürger und Selbstverwalter“ rezipiert und verbreitet. Zuletzt fiel in verschiedenen Zusammenhängen auf, dass bekannte „Reichsbürger und Selbstverwalter“ das Motto „WWG1WGA“ („Where we go one, we go all“) für sich nutzen, das mit „QAnon“ assoziiert wird.

Ein weiterer sehr auffallender Aspekt in der Coronamaßnahmen-Kritiker*innen-Szene ist das Herumfuchteln mit „Nürnberg“, den Nürnberger Prozessen (also den Hauptkriegsverbrecherprozessen und den Ärzteprozessen) sowie dem damit zusammenhängenden Nürnberger Kodex. 2007 berichtete das Ärzteblatt über sehr bedenkliche Aufweichungen des Kodex:

Der Nürnberger Kodex wirkt bis heute nach. Vor allem die ethischen Erklärungen des Weltärztebundes nach dem Zweiten Weltkrieg, aber auch noch die Bioethikkonvention des Europarats aus dem Jahr 1999 haben sich damit auseinandergesetzt. Beschränken wir uns auf den Weltärztebund. Das Genfer Ärztegelöbnis von 1948, der Internationale Kodex medizinischer Ethik von 1949 und schließlich die Deklaration von Helsinki aus dem Jahr 1964 stimmen in der Intention mit dem Nürnberger Kodex weitgehend überein. Dessen beherrschende Grundsätze sind: Maßgeblich für die medizinische Forschung ist der Nutzen für den Patienten. Jeder Patient/Proband muss vom beteiligten Arzt umfassend aufgeklärt werden. Es darf keine unnötige oder gar willkürliche Forschung am Menschen geben.
Auffallend sind nicht nur die Gemeinsamkeiten, sondern auch die Abweichungen, die sich im Laufe der Zeit eingeschlichen haben. Denn die Grundsätze von Nürnberg erwiesen sich für manchen Forscher offenbar als zu streng und für manche Forschungsabsicht als hinderlich. Und so hat sich vor allem die Deklaration von Helsinki erheblich gewandelt, ja in der aktuellen Version von 2004 ist die Ursprungsfassung von 1964 kaum noch zu erkennen.

Schon das zeigt, dass Corona in dieser Hinsicht nicht gänzlich neu ist, obwohl die enorm kurze Zeit für die Entwicklung des Impfstoffes sicher große Fragezeichen aufwirft. Aber die Pharmaindustrie und andere Kreisen sind seit Jahrzehnten dabei, den Nürnberger Kodex aufzuweichen. Daher resümierte auch das Ärzteblatt:

Mag sein, dass in Deutschland solche Fragen kritischer gesehen werden als anderswo, wie unlängst der Generalsekretär des Weltärztebundes, Otmar Kloiber, meinte: „Das hängt natürlich auch mit unserer Geschichte, der medizinischen Forschung während der Nazizeit zusammen.“ Eben. Deshalb kam es ja zu dem Nürnberger Kodex.

In den Nürnberger Ärzteprozessen ging es um den Massenmord an Behinderten, um Menschenversuche und medizinische Experimente in Konzentrationslagern.

Selbst der schärfste Kritiker einer Corona-Impfung darf niemals KZs und Menschenversuche, geplanten Mord an Behinderten in der T4-Aktion mit heutiger Impfpolitik vergleichen. Das verharmlost nicht nur die Verbrechen der Deutschen, das negiert die Einzigartigkeit auch dieser industriell betriebenen medizinischen Verbrechen. Zudem war ein Großteil der beteiligten Ärzte auch insgesamt an den Verbrechen der Deutschen im SS-Staat beteiligt, insbesondere am Holocaust.

Die Verbrechen gegen die Menschheit, für die Auschwitz und die Shoah stehen, werden von einem anderen führenden Protagonisten der Coronapolitik-Kritiker-Szene in ihrer Einzigartigkeit offen in Frage gestellt.

Auch hierzu habe ich bereits im Januar 2021 in meinem bereits zitierten Working Paper geschrieben. Die folgenden Abschnitte sind mindestens so aktuell wie im Januar 2021:

Es gibt seit Sommer 2020 einen sogenannten Corona-Untersuchungsausschuss einer Gruppe von vier Rechtsanwält*innen um die Berlinerin Viviane Fischer.[110] [https://corona-ausschuss.de/.]

Der bekannteste Vertreter der Gruppe ist der Anwalt Dr. Reiner Füllmich, der sowohl in den USA als auch in Deutschland arbeitet. Der unabhängige Corona-Untersuchungsausschuss hat dutzende Sitzungstage durchgeführt, wo stundenlang Zeug*innen gehört wurden und die unterschiedlichsten Aspekte der Corona-Krise kritisch beleuchtet wurden. Eine Analyse dieser Sitzungen wäre eine eigene Studie wert, da dort viele unbekannte Fakten auf den (virtuellen) Tisch gelegt wurden und viele medizinische und andere Expert*innen Gehör fanden, die im Mainstream nicht zu Wort kommen.

Das ganze kulminierte dann in einer Klage gegen den PCR-Test von Christian Drosten, die Füllmich in den USA einreichen will. Schon zuvor, in einem Video, hochgeladen am 1. Oktober 2020 auf dem Kanal von Reiner Füllmich („106.000 Abonnenten“) mit dem Titel „Money Talks V – Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ (746.206 Zugriffe, Stand 20.01.2021) sagt Reiner Füllmich:

„Und ich erkläre Ihnen auch, warum sich dieser Skandal zum wohl größten Verbrechen gegen die Menschlichkeit entwickelt hat. Ein Straftatbestand, welcher erstmals im Zusammenhang der Nürnberger Prozesse gegen die Hauptkriegsverbrecher des Dritten Reiches definiert wurde und heute im Völkerstrafgesetzbuch Paragraf 7 geregelt ist.“

Das ist eine antisemitische Leugnung der Einzigartigkeit der Shoah. Das perfide Wörtchen „wohl“ suggeriert, dass sich der Sprecher nicht ganz sicher ist, ober der Holocaust, etwas anderes oder doch die Coronapolitik das „größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ ist. Der Holocaust ist demnach nicht definitiv das größte Verbrechen gegen die Menschlichkeit, wenn die Corona-Politik im weitesten Sinne, um die geht es hier, als „wohl größtes Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ präsentiert wird.

Das sind nur ein paar wenige, aber doch bezeichnende Einblicke in führende Protagonisten der neuen Partei Die Basis. Abschließend noch ein Basis-Vertreter, David Claudio Siber. Wiederum zitiere ich aus meinem Working Paper:

Einer der Redner auf der Bühne am Großen Stern in Berlin war der bis dato Grünen-Lokalpolitiker David Claudio Siber aus Flensburg.[95]  [https://david-claudio-siber.de/#home.]

Was er jedoch einige Wochen später auf einer anderen Kundgebung sagte, zeigt, was für ein anti-linkes, anti-kommunist­isches und anti-antifaschistisches Unverständnis von Begriffen in diesem Milieu vorherrscht:

Ein aktuelles Beispiel ist der Begriff ‚Antifaschismus‘. Viele Menschen wissen nicht, dass dieses Narrativ überhaupt nichts mit Anti / Faschismus zu tun hat. Es bedeutet nicht, dass man gegen Faschismus ist, denn darum geht es gar nicht dabei. Antifaschismus ist eigentlich in Wahrheit eine Erfindung von Josef Stalin und war einzig und allein dazu da, die Deutungsmacht über Meinungen und Handlungen des Gegenübers zu erzwingen.[96] [„Rede von David Claudio Siber in Konstanz“, 04.10.2020, http://dschneble.tssd.de/blog/?p=8938#
more-8938
.]

Es sei also vor 1933, als der antifaschistische Kampf gegen die Nazis und die SA-Mörder auf den Straßen der Weimarer Republik versuchte, die Machtübergabe an die NSDAP zu stoppen, gar nicht um Faschismus gegangen, sondern um eine „Deutungsmacht“? Das ist so ahistorisch[97] [Dirk Gerhard (1976): Antifaschisten. Proletarischer Widerstand 1933–1945, Berlin: Wagenbach.]

und ohne jede wissenschaftliche Fundierung, dass man sich die Augen reibt. Die Kritik an den Maskenanhänger*innen der Antifa ist das eine, eine so unwissenschaftliche Nicht-Definition von Faschismus und Antifaschismus von Siber jedoch vollkommen desolat und indiskutabel.

Resüme

Die Wörter „Globalist“ oder „globalistisch“ sind antisemitisch konnotiert. Sie insinuieren eine kleine Gruppe von Herrschenden, die zudem meist mit der finanzkapitalistische Sphäre verbunden werden, dem internationalen Handel. Der Weg zur Nazi-Ideologie von „raffendem“ versus „schaffendem“ Kapital – also eine kapitalistisch-antisemitische Ideologie, ist nicht sehr weit. Bei Rechten seit jeher sehr beliebt ist auch die Verknüpfung von Marxismus und Juden, Codewörter sind heute „Kulturmarxismus“ oder die Verknüpfung von „Bolschewismus“ mit anderen Worten, es muss nicht der zu eindeutige Begriff der „jüdisch-bolschewistischen“ Revolution sein, auch Abwandlungen genügen, um von den Adressaten verstanden zu werden.

Die Coronapolitik der Bundesregierung und der Landesregierungen ist nicht evidenzbasiert, sie ist in weiten Teilen verfassungswidrig (das wird sich noch zeigen, juristisch), autoritär, willkürlich und vor allem extrem gefährlich für die Gesundheit der Menschen. Hieß es Anfangs noch, das Gesundheitssystem dürfe nicht überlastet werden – was schon im März 2020 eine Lüge war, Spahn weiß das, weil das System die Jahre zuvor in Grippezeiten schon oft am Limit war -, dann ging es um das Wohl der Omas und Opas. Doch die Alten wurden zumal in den Altersheimen weggesperrt und viele wurden erst durch die Isolation krank, nicht durch Corona. Und selbst jene, die Corona bekamen, waren durch die Isolation und keinen Besuch so geschwächt, dass das Virus es noch leichter hatte. Corona kann also gefährlich werden, es ist ein gefährliches Virus – allerdings nur für sehr bestimmte Gruppen, sehr alte und vorerkrankte Menschen.

  1. Kritik an der Coronapolitik-Kritik ist not-wendig.
  2. Das Klatschen fast aller Politiker*innen und der Medien zu juristisch, politisch, sozial, ökonomisch und medizinisch höchst problematischen „Maßnahmen“ ist einer der größten Skandale in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland.
  3. Die Herrschaft der Exekutive ist ein nie dagewesener Zustand in einer Demokratie.
  4. Selbst das Robert Koch-Institut hat Corona mit „schweren Influenzawellen“ verglichen, die Infektionssterblichkeit (IFR) von 0,15 bis 0,23 Prozent untersteicht dies – lag doch laut RKI die IFR 1969/70 bei der Hongkong-Grippe in Deutschland bei 0,29 Prozent.
  5. Es gibt eine Reihe von führenden Coronapolitik-Kritiker*innen, die selbst verschwörungswahnwichtelmäßig denken oder Verschwörungsmythen teilen und promoten.
  6. Viele dieser bekannteren Verschwörungsideologen leugnen die islamistische Täterschaft von 9/11, fabulieren sowohl beim 11. September als auch bei Corona vom „deep state“.
  7. Wer sich impfen lassen will, soll das tun – es darf aber niemals eine Pflicht werden!
  8. Wer eine Maske tragen will, solange die Pandemie offiziell nicht beendet ist, kann das tun und somit seine oder ihre Panikversessenheit dokumentieren – aber es hätte niemals Pflicht sein dürfen, gesunde Menschen zu zwingen, eine nicht sich selbst noch andere schützende Maske zu verwenden, zumal im Freien, aber auch in Innenräumen. Wer nicht mindestens 15 Minuten ohne Maske mit einer Person vis-à-vis redet UND selbst krank ist, kann sie nicht anstecken, so der Forschungsstand.
  9. Es hätte niemals ein nicht für die Diagnose einer Krankheit entwickelter Test wie der PCR-Test angewandt werden dürfen und mit diesen wissenschaftlich höchst problematischen Zahlen die größte Massenpanik seit 1945 hervorzurufen und brutale Maßnahmen wie Schließungen fast des gesamten öffentlichen Lebens und Quarantäne mit teils brutaler Polizeigewalt durchzusetzen.
  10. Es braucht eine demokratische, linke Kritik der Coronapolitik. Weite Teile der aktuellen Coronapolitik-Kritiker*innen sind dafür nicht zu haben.

 

Solidarität mit Israel und Tel Aviv – Kampf dem Jihad, der Hamas, dem islamistischen Antizionismus und seinen Freunden

Von Dr. phil. Clemens Heni, 11. Mai 2021

Die Hamas und palästinensische Terroristen haben seit gestern ca. 700 Raketen vom Gazastreifen auf Israel abgefeuert. Viele Raketen wurden vom Abwehrsystem Iron Dome abgefangen, aber viele landeten auch mitten in Wohngebieten in israelischen Städten, in Ashdod oder Tel Aviv.

Unsere Solidarität gilt Israel.

Im September 2014 trugen wir unten stehendes großes Transparent auf einer Demonstration gegen Antisemitismus in Berlin, es ist weiter aktuell. Der religiöse Fanatismus der Islamisten ist gerade in Ramadan-Zeiten besonders gefährlich. Kampf dem Jihad, Kampf dem Islamismus in all seinen Facetten, und auch Kampf dem säkularen, westlichen Antizionismus von Naomi Klein über Greta Thunberg (Fridays for Future Germany hat sich von ihr distanziert wegen des anti-israelischen Twitter-Tweets) bis Judith Butler und Roger Waters etc.

Und es braucht keine geheuchelte Solidarität von extremen deutschen Rechten, die selbst antisemitische Codes verwenden (wie „Globalisten“ oder „Globalismus“), den Holocaust verharmlosen (Rot=Braun, das Super-GAUck-Syndrom), gegen die Brit Mila hetzen und nur Muslime und den Islam an und für sich hassen und sich jetzt wieder als Freund Israels aufspielen. Ihr seid auch Teil des Problems, das Antisemitismus heißt. Nicht jeder Antisemitismus ist antizionistisch – aber Antizionismus ist antisemitisch.

Am Israel chai.

Präsident der Akademie der Schönen Künste verteidigt #allesdichtmachen; Schweden ohne Maskenwahn weniger Tote als Deutschland; Florida wird ALLE Corona-Maßnahmen beenden

Von Dr. phil. Clemens Heni, 10. Mai 2021

Der Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, Professor Winfried Nerdinger, sagt in einem Interview in der Süddeutschen Zeitung am 7. Mai 2021:

Ich weiß jetzt leider definitiv, welcher Stellenwert der Kultur in unserer Gesellschaft von vielen politisch Verantwortlichen zugemessen wird. Der einer reinen Zugabe, ein „Genuss“, auf den man eben bei Bedarf oder im Notfall auch leicht verzichten kann. Das zeigte auch das Urteil des Bayerischen Verwaltungsgerichts, das die Klage der Initiative „Aufstehen für die Kunst“ abgewiesen hat. Es wird nicht gesehen, dass durch Kultur der Mensch erst zum Menschen wurde, dass Kultur etwas Essentielles für dasMenschsein ist, auf das auch in Zeiten einer Pandemie, die überhaupt nicht kleingeredet werden soll, nicht verzichtet werden darf.

Nerdinger ist ein antifaschistischer Autor, der nationalistische und nationalsozialistische Tendenzen in der deutschen Architekturgeschichte aufgearbeitet hat.

2019 schrieb ich in einer Rezension des von Architektur-Professor Stephan Trüby von der Universität Stuttgart konzeptionalisierten Bandes „Rechte Räume. Bericht einer Europareise“ der Zeitschrift Arch+. Zeitschrift für Architektur und Urbanismus:

In einer Besprechung von drei Büchern zu Hans Poelzig, Paul Bonatz und Paul Schmitthenner kritisiert ein Altmeister der kritischen Architekturgeschichte, Winfried Nerdinger, den nationalistischen, monumentalistischen und alsbald nazistischen Einsatz der drei Protagonisten. Der Text wurde original 2011 auf Italienisch publiziert, schon 2010 hatte ich selbst auf zentrale nationalsozialistische Aktivitäten von Bonatz hingewiesen.

In einem Interview mit der Tageszeitung Die Welt sprechen Miriam Stein, Volker Bruch, Karoline Teska und Nina Gummich über #allesdichtmachen und das agitatorische Klima, dem sie sich wie alle anderen Schauspieler*innen dieser Kampagne ausgesetzt sehen.

Sie verteidigen sehr eloquent ihre Aktion und betonen zum Beispiel, dass der Filmemacher Dietrich Brüggemann erst spät zu der Gruppe gestoßen sei. Es ist  eine heterogene Gruppe von Schauspieler*innen und Filmemacher*innen, die sich seit Oktober 2020 zusammen gefunden und jetzt diese für die Demokratie lebensnotwendige Kritik in Form von Kurzvideos publiziert haben.

Ein Aspekt verdeutlich den ganzen Irrsinn fast aller Corona-Maßnahmen. Nina Gummich erzählt:

Ich bin im letzten Jahr mit dem Zug in die Schweiz gefahren. Es gab im Abteil einen riesigen Streit, weil jemand die Maske kurz abnehmen wollte. Sobald der Zug die Grenze zur Schweiz überfuhr, wo es keine Maskenpflicht gab, zogen alle Passagiere ihre Masken ab. Das ist auch etwas, worauf unsere Aktion aufmerksam machen wollte: Bediene dich deines eigenen Verstandes! Es kann doch nicht die Lösung sein, sich einfach nur an Regeln zu halten, die gerade irgendwo ausgegeben wurden.

Nehmen wir eine Gruppe von Menschen – sagen wir 400 Personen im ICE von Hamburg nach Basel. Bis Freiburg im Breisgau in Südbaden in Baden-Württemberg müssen alle eine Maske tragen, sonst bestünde Todesgefahr. Kurz nach Freiburg überquert der Zug die Grenze zur Schweiz und verlässt gar die EU („Gottseibeiuns“!) und wie Gummich erzählt, haben dann die Passagiere die Maske abgesetzt, da sie in der Schweiz nicht vorgeschrieben war. Nach der Logik der Panikindustrie hätten sich diese 400 Personen jetzt großteils anstecken müssen und viele wären schwer krank geworden oder gar gestorben. Aber offenbar hatten die Menschen gar keine Angst! Sie haben die Maske abgezogen und werden am Bahnhof Basel viele Hundert andere Passagiere gesehen und getroffen haben, die alle auch keine Maske trugen.

Dieses Beispiel zeigt, dass wir es primär mit reinen Willkürmaßnahmen der Regierung zu tun haben. Da Deutschlands Wahnsinn auf Europa ausstrahlt, hat die Schweiz mittlerweile auch eine Maskenpflicht in Zügen und auf Bahnhöfen. Wer will die Verantwortlichen in der Schweiz jemals wieder ernstnehmen, wenn sie zu einer Zeit, als es keinen Impfstoff gab – wie 2020 – keine Maskenpflicht in Zügen hatten, aber 2021 schon ?

Nehmen wir wiederum Schweden. Dort gibt es keine Maskenpflicht, grade nicht in Geschäften, und im öffentlichen Raum schon gleich gar nicht. Auch nicht in Restaurants. Seit Januar 2021 hat Schweden teils sehr viel weniger Tote an oder mit Corona als Deutschland – immer hochgerechnet auf die Bevölkerung in der BRD natürlich, ich hab ja schon vor Wochen darüber berichtet. Aber da es so faszinierend ist, muss man das immer wieder betonen.

Schweden hat ca. 8,3 Mal weniger Einwohner*innen als Deutschland, 10 Millionen zu 83 Mio. Daher in Klammern die absoluten Todeszahlen in Schweden multipliziert mit dem Faktor 8,3. Am 23.1.21 hatte SWE im 7-Tagesschnitt laut Worldometer 75 (622) C-Tote – die BRD 773, am 15.2. war die Differenz noch deutlicher, SWE 24 (199) und D-Land 478, am 10.3.21 SWE 18 (149) und Deutschland 224, am 10.4.21 SWE wiederum 18 (149) und GER 194. Jetzt am 9. Mai 2021 ist die Differenz besonders groß: Schweden hat nur noch 6 Tote an oder mit Corona im 7-Tagesschnitt, das entspräche 49 Toten in Deutschland, doch in der Realität hat laut Statistik die BRD 221 Tote an oder mit Corona im 7-Tagesschnitt, somit hat das Maskenwahn- und totalitäre Lockdownland („Bundesnotbremse“) Bundesrepublik Deutschland am 9. Mai 2021 mehr als 4 Mal so viel Corona-Tote als das Nicht-Masken, Nicht-Panik-, Nicht-Lockdown- und demokratische Land Schweden.

Doch wird diese Realität in Deutschland irgendjemanden interessieren ?

Hier drehen die auch unter 50 durch und wollen sofort (manche werden de facto gezwungen) geimpft werden. Dabei ist auch in Deutschland so gut wie kein Mensch unter 50 oder 60, der nicht massiv vorerkrankt war, an Corona gestorben. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

In Schweden waren über 90 Prozent aller Corona-Toten über 70 Jahre alt. Nur 3,5 Prozent waren unter 60. So waren nur 422 der Toten („an“ oder „mit“ Corona, welche Vorerkrankungen vorlagen oder nicht, ist nicht bekannt) zwischen 40 und 60, während 3746 der Verstorbenen über 90 Jahre alt waren.

Das zeigt, wie gezielt dieses Virus wirkt.

Kein Mensch wird ernsthaft denken, dass 3 Kund*innen, die sich gleichzeitig in einem Jeans-Laden aufhalten, gefährdeter sind als 38 Kund*innen in einem LIDL oder einem engen Edeka-Laden, wo in den Gängen weit weniger Platz ist als in einem Jeans-Laden. Oder nehmen Sie die weiten Flure in Kaufhäusern, Karstadt/Kaufhof, Macy’s in New York City oder das KaDeWe in West-Berlin.

Sie sehen den wirklich herrschenden irrationalen Wahnsinn. Es ist pure Willkür, wie in einer Hygienediktatur, den einen Laden offen zu lassen, den anderen zu schließen. Das gilt auch für alle Theater und Kultureinrichtungen.

Zu keinem Zeitpunkt haben Merkel, Scholz, Söder und Kretschmann Menschen als Menschen behandelt, Erwachsene als Erwachsene, sondern paternalistisch und brutal durchregiert. Das zeigt sich 2021 deshalb so deutlich, weil die Maßnahmen nie totalitärer waren wie jetzt, obwohl die ‚Gefahr‘ an Covid-19 zu sterben, nie so gering war wie jetzt, da es ja den Impfstoff gibt und die Behandlungsmethoden bessere sind als 2020.

Die Schauspielerin Miriam Stein sagt es ganz deutlich im WELT-Interview:

Stein: Wir sind alle tendenziell eher aus dem linken und grünen Milieu und sehen die Corona-Politik dennoch kritisch. Das
Wort „Querdenker“ wird momentan auf jeden draufgeklebt, der aus dem Konsens ausschert, ich finde das hochproblematisch.
Gibtes Belege dafür, dass die Schließung von Schulen und Kitas die Intensivstationen entlastet? Ist der Lockdown wirklich
alternativlos? Darüber muss man offen reden können.

Der Präsident der Bayerischen Akademie der Künste, der nicht nur ein ganz anderes Bildungsniveau, sondern auch unwesentlich mehr Lebenserfahrung (Jg. 1944) hat als der dortige Ministerpräsident (Jg. 1967), würdigt die Kampagne #allesdichtmachen:

Es handelt sich um gut gemachte, intelligente Denkanstöße, die neuralgische Punkte ironisch überspitzen, aber keineswegs zynisch
ansprechen: Die Angst, das Schweigen von Kritik, die Distanz zu allem und jedem, die Macht und Willkür von Zahlen,  die Kollateralschäden der Pandemie. Wenn man die Schauspieler und die Macher der Aktion so niederbügelt, wie es geschehen ist – zum Teil durch Kollegen, zum Teil durch Medien – dann wird das Wesen der Kunst entweder nicht verstanden, oder es soll ganz bewusst außer Kraft gesetzt werden.

 

Hoffnung kommt aus dem kritischen Bayern wie von Nerdinger. Und Hoffnung kommt seit September 2020 aus Florida. Der Sunshine-State wird zum 1. Juli 2021 alle Corona-Maßnahmen beenden! Wirklich alle! Kein a-sozialer Abstand mehr, nirgendwo Masken, keine Beschränkungen in Sportstadien, in Restaurants wurde diese Beschränkung schon im September 2020 schrittweise aufgehoben.

Das ist ein riesiges Zeichen der Hoffnung. Gouverneur Ron DeSantis, einer der weltweit sicherlich am besten epidemiologisch und medizinisch sowie bezüglich der Public Health und der Demokratie sowie der Kollateralschäden der Lockdown- und Maskenpolitik informierten Politiker (er hat sich mehrfach von führenden EpidemiologInnen und Public Health Professor*innen und Forscher*innen beraten lassen), betont, dass ein Programm des „Seniors First“ bei der Impfkampagne gewirkt hat, es muss primär um den Schutz der Schutzbedürftigen gehen und nicht um die panikzerfurchten Gesichter der 48- oder 32-jährigen Egoist*innen hierzulande, die noch vor ihren 74-jährigen Bekannten unbedingt geimpft werden wollen – WAS für ein a-soziales Verhalten, sorry, aber das ist es!

Über die Verschwörungswahnwichtel und kategorialen Impfgegner, die antisemitisch von „Globalisten“ fabulieren und die Impfung mit den Verbrechen der Nazis in der T4-Aktion sowie allen anderen Verbrechen der Ärzte im SS-Staat vergleichen und in der Corona-Impfung eine „Chip“-Impfung sehen, die die Menschen steuert und genetisch gezielt verändere, gilt es gesondert zu urteilen.

Es hätte von Anfang an um den Schutz der Schutzbedürftigen gehen müssen, doch Horst Seehofer, Merkel und alle Regierungspolitiker*innen wählten absichtlich den Weg der Panik. Das war im März 2020, als diese Demokratiefeinde ein Panikpapier von sogenannten Wissenschaftlern einforderten, die damit aufhörten, solche zu sein, wenn sie es zuvor je waren.

Dazu Volker Bruch, der zeigt, wie man rational und nüchtern denkt:

Ich spiele eine Person, die Angst hat – und Angst davor hat, dass diese Angst aufhört. Die Berichterstattung über die Pandemie war von Anfang an apokalyptisch. Im „Panikpapier“ des Innenministeriums ist explizit von einer „gewünschten Schockwirkung“ die Rede. Mein Video endet mit den Worten: Halten Sie sich an Ihrer Angst fest. Das meint natürlich das Gegenteil: Angst ist ein schlechter Berater. Gerade in einer Notsituation ist es wichtig, nüchtern zu reflektieren.

Fazit:

Angela Merkel und alle Verantwortlichen haben auf brutale Weise gezeigt, dass ihnen das Mensch-Sein egal ist, dass es nicht auf Kunst und Kultur ankommt in einer Krise, sondern aufs Gehorchen, Nicht-Denken und auf die Propaganda. Sie haben gezeigt, dass es nicht auf die rationale Analyse, sondern um die irrationale Panikmache geht – und die Volksgemeinschaft der Medien und der kulturellen wie politischen Elite klatscht bis heute Beifall und möchte die Kritiker*innen fertig machen. Doch das schaffen sie nicht. Das Interview in der WELT sowie das Interview mit Nerdinger in der Süddeutschen zeigen, wer wirklich Größe hat in diesem Land, wer noch weiß, wodurch sich das Mensch-Sein kennzeichnet: Durch Kunst und Kultur und zumal durch Kritik.

 

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