Von Dr. phil. Clemens Heni, 27. Mai 2021

Nemo potest personam diu ferre, ficta cito in naturam suam recidunt. (Niemand kann lange eine Maske tragen. Vorgespieltes sinkt schnell an seine wahre Natur zurück.)

Lucius Annaeus Seneca, De clementia I,1,6

Nicht ein Wort, nicht eine Äußerung, nicht einen Satz, nicht eine Handlung, nicht einen Blick werden wir den Verantwortlichen je verzeihen, wenn sie ihre Masken gelüftet haben werden. Und sie werden nackt dastehen, allesamt und wenn Laschet auch nur minimal Gespür für die Stimmung im Land hat, macht er fürderhin alleine Wahlkampf, aber dafür ist er doch ein zu großer Opportunist und Partei-Bonze, klaro. Wir werden das deshalb nicht verzeihen können, weil es vorsätzlich passiert und passierte. Bis auf den heutigen Tag ignorieren und diffamieren die Politik, die Medien, die Akklamations-Institute und weite Teile der Bevölkerung die kritische Forschung, die kritische Epidemiologie, die Public Health-Forschung, den denkenden, kleinen, aber doch lautstarken Teil der Bevölkerung (#allesdichtmachen als ein Beispiel).

Es stellt sich die Frage, ob die Politik, die Medien, die Exekutive (Verwaltungen, Polizei), die Judikative, die Legislative (die Älteren erinnern sich: Parlamentarismus, lebhafte, kontroverse Debatten, Kompromisse, das Wort „durchregieren“ gab es noch nicht bzw. nicht mehr, nach 1945) oder doch auch die Menschen selbst das größte Problem in der Mega-Corona-Krise sind. Dass es sich nicht primär um eine medizinische Krise handelt, ist seit März 2020 klar. Es werden nur sehr wenige Menschen krank (Infektionssterblichkeit zwischen 0,15 und 0,23 Prozent, für unter 70-jährige maximal 0,05 Prozent) und Covid-19 kann fast ausschließlich für alte Menschen in Altersheimen sowie für schwer Vorerkrankte und ebenso ältere Menschen gefährlich werden. Insgesamt betraf und betrifft das Virus einen mini-kleinen Teil der Bevölkerung. Was hingegen für die Gesundheit auf viele Jahre und Jahrzehnte äußerst gefährlich sein wird, ist Long Lockdown und die Folgen von Long Lockdown, Test-, Impf- und Maskenwahn.

Es gibt offenbar kein Recht auf medizinische Behandlung mehr. Wie komme ich drauf? Manche Krankenhäuser weigern sich, Menschen ohne Maske zu behandeln oder zu untersuchen. Auch wenn es in jeder Corona-Verordnung drin steht, dass es Ausnahmen von der Maskenpflicht gibt, halten sich zum Beispiel Krankenhäuser nicht immer (oder nie?) daran. Ich könnte ein konkretes Beispiel nennen, was ich aus Datenschutzgründen (es gibt Menschen, die kennen noch das Wort „Datenschutz“ oder „Persönlichkeitsrechte“ oder „informationelle Selbstbestimmung“ oder „Patient*innenrechte“) nicht tun werde.

In der hessischen Corona-Verordnung, die ansonsten natürlich wie jede Corona-Verordnung (Stand: 24.04.2021) von Unwissenschaftlichkeit und nicht evidenzbasierter Panikmache nur so trieft, steht:

Wer ist von der Maskenpflicht ausgenommen?

Nicht zum Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung verpflichtet sind unter anderem Kinder unter 6 Jahren sowie Personen, die aus gesundheitlichen Gründen keine Maske tragen können. Weitere Ausnahmen gelten für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bspw. in Geschäften oder Restaurants, wenn anderweitige Schutzmaßnahmen getroffen werden. Das können insbesondere Trennvorrichtungen aus Plexiglas sein.

Wenn nun ein Arzt oder eine Ärztin einer Patientin oder einem Patienten den Zutritt (!) zu einem Krankenhaus verweigert, weil die Person ein Maskenbefreiungsattest eines Arztes oder einer Ärztin (z.B. einem Mitglied der DEGAM, Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin) besitzt, so ist das ein erstens rechtswidriges, kriminelles, vor allem aber ein menschenverachtendes, Menschen gefährdendes, anti-medizinisches Verhalten.

Das

Primum non nocere (erstens nicht schaden)

, der Leitspruch jedes Arztes und jeder Ärztin oder besser: bislang eigentlich der Leitspruch in der Medizin, gilt dann nicht mehr. Entgegen der medizinischen Forschung wie von Professorin Ines Kappstein, jahrzehntelange Expertin für Krankenhaushygiene und Epidemiologie, die schon im August 2020 in der Fachzeitschrift Krankenhaushygiene up2date nachgewiesen hat, dass Masken nichts bewirken und die betonte, dass bislang selbst und gerade in Krankenhäusern Masken so gut wie nie außerhalb des OPs getragen wurden, handeln solche autoritären und aggressiven Mediziner*innen an deutschen Krankenhäusern zum Schaden von Patient*innen.

Sie handeln sogar entgegen der bereits nicht evidenzbasierten Politik und den unerträglichen Corona-Verordnungen, die an diesem wichtigen Punkt weniger totalitär sind als das Verhalten so mancher oder sehr vieler Krankenhausangestellten oder sonstiger Mediziner*innen. Wozu gibt es denn die Ausnahmeregelung, wenn eine Person aufgrund gesundheitlicher Gefahren keine Maske tragen kann? Warum schreibt die Politik so eine Ausnahme in die Verordnung, aber manche oder viele Krankenhäuser halten sich nicht daran, weil sie wissen, dass die uniformierten Brutalos sich im Zweifelsfall hinter einen Arzt stellen werden und nicht hinter das Gesetz? Hat ein Krankenhaus so wie ein Restaurantbetreiber das Recht, Menschen abzuweisen? Das wäre eine Frage für die Gerichte, gäbe es in diesem Land noch seriöse und unabhängig und wissenschaftlich korrekt arbeitende Gerichte.

***

Und trotzdem gilt: Es gibt immer und weiterhin, ja verschärft Hoffnung. So wie gestern Abend. Der zweiundzwanzigste Elfmeter brachte die Entscheidung. Der Torhüter von Manchester United, Spaniens De Gea, vergab den elften Elfmeter für sein Team – Rulli von Villareal wehrte ihn ab -, nachdem zuvor alle Spieler sowie der Torwart von Villareal getroffen hatten.

Selten waren so schnell Dutzende Spieler und alle anderen des Teams beim Helden, dem Torhüter Géronimo Rulli aus Argentinien, und begruben ihn unter einer Menschentraube. Auf den Rängen jubelten einige Tausend spanische Fans, sie hatten teilweise Tränen in den Augen, was nicht nur dem Sensationserfolg ihrer mittelgroßen Stadt am Mittelmeer, nördlich von Valencia, geschuldet sein dürfte, sondern vor allem auch der Atmosphäre: Zum ersten Mal seit 15 Monaten gab es in Europa wieder ein Endspiel mit Tausenden Zuschauer*innen. Fast 10.000 waren in Gdansk mit dabei.

Der Co-Moderator von RTL Nitro betonte nach dem Spiel auch, dass es weniger um das Spiel, als vielmehr um die Rückkehr der Fans ging. Es werden jetzt immer mehr Fans kommen, Union Berlin hatte den Anfang in der Bundesliga gemacht mit 2000 Fans letzten Samstag, und jetzt bei der Europameisterschaft werden es Zehntausende sein, in London beim Finale hoffentlich ein ausverkauftes Haus, 90.000 in Wembley!!!

Die Kultur wurde zerstört, während Hunderttausende Arbeiter*innen allen möglichen Schrott, von Autos über Panzerfäusten zu Rasenmähern und Laubbläsern, herstellen dürfen, ja sollen, damit das Geschäft weiter geht. Jeder noch halbwegs denkende Mensch sieht den Irrsinn, die Heuchelei: 10.000 Menschen in einer Fabrik sollen weniger infektiös sein als 30 oder 400 in einem Theatersaal. Das ist so dermaßen wahnwitzig, dass die totalitären Monster sich gar nicht mehr einkriegen, dass das alles seit März 2020 hingenommen wird, ohne dass das ganze Land brennt.

Die Leute lassen sich demütigen, lassen sich impfen, ignorieren die Forschung und erfinden gerade jetzt, wo über 40 Prozent der Bevölkerung mindestens einmal geimpft sind und nicht mehr (an gar nichts!) sterben können, die unglaublichsten „Hygienekonzepte“ und bauen Druck auf den jeweils sehr kleinen Teil von selbst denkenden Angestellten, Beamten oder Arbeiter*innen auf, die sich als gesunder Mensch unter 70 nicht impfen lassen und die Maske verbrennen. Die Wahrscheinlichkeit, als Mensch unter 60 Jahren nach einer Ansteckung „an“ oder „mit“ Covid-19 zu sterben, liegt vermutlich bei ca. 1:3333 und nie im Leben bei 1:50.

Dass übrigens selbst die Polizei nicht an den Nutzen von Masken glaubt und sie nur deshalb noch durchsetzt, weil es in der Verordnung steht (das noch totalitärere Bundesgesetz ab einer willkürlichen Inzidenz von 100 gilt ja fast nirgendwo mehr), zeigte sich kürzlich auf einer Anti-Corona-Politik Demonstration in Berlin. Dort sprach die Polizei über ihren Lautsprecherwagen, dass die Leute doch bitte Masken aufziehen mögen und doch mit einem Stift darauf schreiben können, was sie davon halten, sprich: Die Polizei versteht, dass Masken Schwachsinn sind, gerade im Freien und Demonstrationen finden ja primär im Freien statt. Doch wie wir wissen, ging es z.B. dem Berliner Regierenden Bürgermeister Müller zu keinem Zeitpunkt um die Gesundheit, als er die Maskenpflicht im Freien auf Demonstrationen forderte, sondern um eine Züchtigung, um ein Quälen und ein Abhalten von Menschen, solche anti-totalitären Demonstrationen zu besuchen.

Fazit: Jedem Arzt und jeder Ärztin, die sich weigern, eine Person mit einem Masken-Befreiungs-Attest zu behandeln oder zu untersuchen, sollte die Approbation entzogen werden. Sie handeln unethisch, widersprechen dem medizinischen Leitsatz des Primum non nocere und setzen sich über geltendes Recht hinweg.

Am Ende wird die Freiheit siegen, so wie die maskenfreien Fans gestern in Gdansk jubelten und feierten und die maskierten anderen Fans erbärmlich aussehen ließen. Jeder sah die Absurdität, wenn von knapp 10.000 Fans vielleicht 20 Prozent eine Maske aufhaben, im englischen Block war kaum eine zu sehen.

Es werden jene siegen, die andere ermutigten, im alltäglichen Gespräch auf der Arbeit oder in der Stadt, sich mehr Rechte zu nehmen, die Jungen wie Alten zu schützen vor sinnlosen Tests, vor Maskenwahn und vor allem auch vor der Isolation gerade der Alten. Sind nicht 66 Prozent der Corona-Toten in manchen Gegenden im Altersheim gestorben? Das lag – wie in New York – daran, dass völlig fanatische Politiker die kranken Alten aus den Krankenhäusern zurück (!) in die Alters- und Pflegeheime schickten. Dagegen sprach sich im Oktober 2020 die Great Barrington Declaration aus, die einen „gezielten Schutz“ fordert. Der wird bis heute nicht umgesetzt, dafür werden die Alten großteils weiter isoliert (auch wenn sie geimpft sind etc.). Wer also unsolidarisch und a-sozial handelt, sind jene, die den Lockdown, den Masken-, Test- und Impfwahn propagieren und nicht eine Sekunde über die Lockdownopfer reden.

Aktuell erleben wir sehr wohl eine Art „Triage“: In vielen Psychotherapie-Praxen werden Kinder und Jugendliche, wenn sie klare Anzeichen einer Depression haben, abgewiesen, warum?

Wir müssen uns jetzt um die akut Suizidgefährdeten kümmern, ’nur‘ depressiv zu sein mit 11 Jahren oder 16, das reicht nicht mehr, um hier behandelt werden zu können!, das ist dann der Tenor.

Für diesen Zustand gibt es Verantwortliche, es gibt Täterinnen und Täter. Und die müssen zur Rechenschaft gezogen werden. Und, auch das erwähnte ich schon mehrfach: Das sind keine Verbrechen gegen die Menschheit, schon gleich gar nicht die größten, wie manche aus der Querdenker-Szene daher reden. Nein, es sind antidemokratische, irrationale und nicht evidenzbasierte Vergehen, die aber nicht annähernd mit den Verbrechen der Deutschen im Nationalsozialismus zu vergleichen sind. WAS hingegen verglichen werden kann, ist das Blockwartdenken, die Denunziation, die Liebe zur Volksgemeinschaft, der autoritäre Charakter gerade der Deutschen, die antidemokratische politische Kultur.

Gesunde Menschen testet man nicht – das war bislang in der Medizin so. Das wurde umgekehrt und auch das ist ein nicht zu verzeihendes Verhalten, ein Anti-Public-Health-Vergehen, ein antidemokratisches, eines, das sich gegen die evidenzbasierte Medizin wendet.

Es sind fast alle Menschen, die durch Corona hätten gefährdet werden können, über 80-jährige vor allem, geimpft, eine Dosis reicht bereits, um nicht tödlich daran zu erkranken. Das heißt, es müssten hier und heute alle – alle – Maßnahmen beendet werden. Und jede Ministerpräsidentin, die z.B. Gegenden wie den Landkreis Vorpommern-Rügen mit einer Inzidenz von aktuell 4,5 im Corona-Totalitarismus belassen, zeigen nur wie undemokratisch, unwissenschaftlich und unmenschlich sie agieren.

Das maskenfreie Leben, die evidenzbasierte Medizin, die rationale Wissenschaft und die demokratische Gesellschaftskritik, die sich gegen die Verschwörungswahnwichtel, gegen die rechtsextreme AfD und gegen das Corona-Regime (und jene, die lässig neben den Rechten am Tresen stehen und ihnen nicht das Bier über den Kopf schütten), gegen die volksverhetzende Presse, die totalitären und volksgemeinschaftlichen, denunzierenden („volksverpetzenden“) Blockwartdeutschen wendet, wird lachend triumphieren. Die Frage ist wie immer: Wie viele werden auf dem Weg dahin noch elendig zugrunde gehen, hier und im Globalen Süden?

Es leben die Freudentränen aus Gdansk und von Villareal, die zeigen: Fußball ohne Fans ist möglich, aber völlig sinn-los.

Und noch viel mehr gilt: Ein Leben ohne Kunst und Kultur, ohne abstandsloses Feiern oder Trauern ist kein Leben, es ist bloßes Existieren.