Von Dr. phil. Clemens Heni, 14. April 2021
Mit Update vom 15.4. (unten)
Wie berichtet, fallen seit drei Wochen die Zahlen aller Hospitalisierungen wegen oder mit Corona. Damit sind alle Einlieferungen in Krankenhäuser mit Patient*innen gemeint, die einen positiven Test auf das Virus SARS-CoV-2 haben. Das ist nicht gleichbedeutend mit einer Erkrankung an Covid-19, aber darum geht es jetzt nicht.
Es geht darum, dass diese Zahl der Hospitalisierungen, also den Einweisungen oder Einlieferungen auf Normalstationen und auf Intensivstationen seit drei Wochen abnimmt und zwar von
5591 auf 3985. Das betrifft den Zeitraum 22. März 2021 bis Sonntag, den 11. April 2021.
Das ist ein
Rückgang aller Hospitalisierungen wegen Corona um 29 Prozent in den letzten drei Wochen.
Gleichzeitig aber, und das macht es für den denkenden Teil Bevölkerung so unnachvollziehbar, stieg die Zahl der Fälle mit Corona auf den Intensivstationen vom 13. März 2021 mit 2713 Personen auf 4667 Personen am gestrigen Dienstag, den 13. April. Seit heute, 14. April, sinken die Zahlen erstmalig wieder, und zwar aktuell auf 4653.
Man kann sich die Zahlen hier herunterladen:
Man kann das nicht wirklich nachvollziehen und niemand der sog. Offiziellen versucht es zu erklären: Wie kann es sein, dass die Hospitalisierungen um 29 Prozent abnehmen, um fast 2000 Menschen pro Woche, aber gleichzeitig die Zahl der belegten Intensivbetten zwar so gut wie gleich bleibt, aber behauptet (!) wird, dass die Zahl der Corona-Patient*innen auf ICUs massiv angestiegen sei. Ein Großteil dieser Patienten kann nicht neu eingeliefert worden sein, sondern bekam die Corona-Infektion oder den positiven Test erst im Krankenhaus. Das wäre ein Fall für den Staatsanwalt und für die evidenzbasierte Medizin.
Ein Großteil muss sogar mit anderen Krankheiten oder wegen Unfällen im Krankenhaus gewesen sein und sich offenbar wohl erst dort mit Corona infiziert haben, sonst macht der Rückgang ALLER Hospitalisierungen wegen Corona in diesem Zeitraum überhaupt keinen Sinn.
Es kann sich also nicht nur um Corona-Patienten handeln, die auf Normalstation lagen und dann hat sich die Lage verschlechtert und sie kamen auf die ICU, das wäre wiederum nicht logisch, weil ja auch die Einlieferungen auf die Normalstation zurückgingen.
Und an den über Monate herbei fantasierten Gefahren durch die „Mutanten“ oder durch B.1.1.7 kann es auch nicht liegen, weil diese Mutation (ein ganz üblicher Vorgang für Viren) doch „nicht tödlicher sei“, wie jetzt britische Forscher entdeckt haben.
Der Höchststand der ICU-Patient*innen im Frühjahr 2020 lag übrigens fast exakt zur gleichen Zeit, nämlich am 18. April 2020 mit 2928 Patient*innen. Damals dachten viele epidemiologisch schlecht bewanderten Menschen, dass Deutschland alles richtig mache und die Bundesregierung so charismatisch sei, dass Corona lieber in Italien, Frankreich oder Spanien und UK wüte, aber doch „nicht bei uns“. Im Herbst verging diesen Leuten dann ihre Arroganz, obwohl ja rein statistisch gesehen auch im Herbst/Winter 2020 überhaupt nichts Dramatisches passierte, was die Sterblichkeit betrifft – dramatisch war die Quarantäne für die Grundrechte, um mit Heribert Prantl zu reden.
Die Todeszahlen „an“ oder nur „mit“ Covid-19 liegen derzeit (13.4.21) bei ca. 220 am Tag im 7-Tagesschnitt – auch das keine hohe Zahl, soviel waren es auch Mitte März, wobei der 7-Tages-Durchschnitt Anfang März bei 300 lag und wir ja laut Statistischem Bundesamt im ganzen März 2021 eine Untersterblichkeit von 11 Prozent haben, verglichen mit den vorausgegangenen Jahren.
Im Gegensatz zum Frühjahr 2020 sind jetzt aber Millionen Menschen geimpft und können nach der Logik der Impfindustrie an Covid-19 nicht mehr sterben. Das betrifft fast alle Menschen über 80 Jahren, die ja den mit Abstand größten Anteil aller Todesfälle „an“ oder nur „mit“ Covid hatten.
Daher müsste es Entspannung geben. Aber das Gegenteil ist der Fall, der Hygienestaat mit Impfpass/Reisezertifikat, Zwangstesten von SchülerInnen, ArbeitnehmerInnen, RestaurantbesucherInnen etc. wird immer irrationaler und brutaler. Die Medien heizen die Politiker weiter an, nicht nachzulassen im Quälen und irrationalen und paternalistischen Beherrschen, Züchtigen und Einsperren der Bevölkerung.
Viele Menschen werden den Druck, den Merkel & Co. über 13 Monate aufbauten, nicht mehr aushalten und sterben, erstmal ’nur‘ innerlich und in ein paar Monaten oder Jahren auch körperlich zugrunde gehen. Diese Toten hat dann Merkel persönlich zu verantworten, wie auch Kretschmann, Söder, Laschet und wie sie alle heißen.
Fazit:
Die Zahlen der Hospitalisierungen insgesamt – Normalstation und ICUs – und die Zahl der Patient*innen mit Corona auf Intensivstationen nimmt ab.
Wieder nichts mit der „dritten“ Welle, wieder nichts mit dem exponentiellen Wachstum der Hospitalisierungen. Wieder eine Blamage und Schande für die Regierungen und für die Talk-Show-Gäste von Illner, Lanz, Maischberger, Plasberg, Will etc., jene Hellseher*innen, die meist einen Twitter-Account, aber wenig Sachkenntnis von Medizin, Epidemiologie, Gesellschaft und der Würde des Menschen haben.
Update, 15.04.2021, 20:30 Uhr:
Auch heute liegt die Zahl der Patienten auf Intensivstationen gleich niedrig wie gestern und zwar bei wiederum 4653 Personen. Wie gestern erläutert sank die Zahl am 13.4.2021 erstmals seit dem 13. März. Ein Grund zur Entspannung, auch wenn selbst die höchste Belegung im Januar keinerlei Dramatik war.
Was aber sagt offenbar Bundesgesundheitsminister Jens Spahn heute auf der Bundespressekonferenz?
Die Zahl der Intensivpatienten mit Covid-19 liegt wieder bei fast 5.000.“ Dieses Aufrunden von 4.680 mag legitim sein. Weiter sagte Spahn: „Die Intensivmediziner rechnen damit, dass wir Ende des Monats, also in zwei Wochen, sogar 6.000 Covid-19 Patienten in den Intensivstationen werden versorgen müssen.“
Warum sagt dieser Mann die Unwahrheit? Warum informiert Spahn offenkundig absichtlich die Bevölkerung falsch, wenn doch ganz offiziell vom RKI bzw. Intensivregister jeder Mensch gestern und heute sehen kann, dass die Zahlen der ICU-Belegungen erstmals seit Wochen gesunken sind und zuvor auch keinerlei exponentielles Wachstum zu verzeichnen war, sondern nur leichte Steigerungen wie von 4642 (12.4.) auf 4668 (13.4)?
Und warum schweigt Spahn zu seinem persönlichen Versagen, die Bereitstellung von eigentlich 40.000 Betten auf ICUs zu gewähleisten?
Prof. Dr. Maurizio Bach, Senior-Professor für Soziologie an der Europa Universität Flensburg und Professor Emeritus der Universität Passau, schreibt Ende März 2021:
Dabei stand am Anfang der Pandemie nicht einmal die Furcht der Leute vor einer Ansteckung mit dem neuen Virus im Zentrum. Zur Verbreitung der Angst trugen unter anderem Virologen und vermutlich sachlich überforderte, aber machtpolitisch agile Politiker, wesentlich bei. Das belegt ein Strategiepapier des Bundesinnenministeriums vom April 2020, in dem ganz unverblümt das Erzielen einer „Schockwirkung“ in der Bevölkerung angestrebt wurde. Dabei sollten unter anderem „Urängste“, wie die Angst vor dem Erstickungstod und vor der Ohnmacht der Angehörigen, geweckt werden. Das Gefahren- und Angstlevel in der Gesellschaft wird seitdem durch alarmierende Fernsehansprachen der Bundeskanzlerin, Verlautbarungen des RKI sowie apokalyptische Visionen nicht scheuende Talkshow-Experten auf einem hohen Niveau gehalten.
Das funktioniert selbst dann, wenn in den Krankenhäusern nachweisbar mehr als die Hälfte der verfügbaren Intensivbetten nicht belegt und die Zahl der „an und mit“ Corona Verstorbenen deutlich rückläufig ist (Von den samt Notfallreserve in Deutschland verfügbaren ca. 40.000 Intensivbetten waren selbst am Gipfel der zweiten Pandemiewelle zu keinem Zeitpunkt mehr als 20.000 Betten belegt, unabhängig von den behandelten COVID-19-Patienten).