Von Dr. Clemens Heni
Für manch historisch Unbedarfte sind Brandanschläge auf Autos oder Gewalt bei Demonstrationen von linken, völlig in die Irre geleiteten, kriminellen Spinnern und Chaoten das gleiche wie die Mordaktionen der Sturmabteilung (SA) der NSDAP. Jüngst stellen die Welt bzw. achgut diesen die Blutspur der SA derealisierenden Vergleich an. Wer allein von den Aktionen der Köpenicker Blutwoche von Juni 1933 weiß, kann solche Vergleiche nicht anstellen. Doch um historische Wahrheit geht es fanatisierten anti-„Extremisten“ auch keineswegs, doch sollten sich zumal totalitarismus- und extremismustheoretische Vasallen merken, was der Spiegel in einem Verriss des neuen Buches von Sven Felix Kellerhoff (Die Welt) schreibt: „Man darf sich auf seine Ideologie nicht versteifen.“[i]
Der Doktorvater von Wolfgang Benz, Karl Bosl, hat sich als frisch gebackener SA-Mann von der Köpenicker Blutwoche nicht irritieren lassen auf seinem (Karriere-) Weg im Nationalsozialismus. Doch war Bosl überhaupt ein Nazi?
Diese Frage stellt sich, nachdem der Leiter des Zentrums für Antisemitismusforschung, Prof. Wolfgang Benz (ZfA) vor wenigen Tagen in Erlangen, am 21.03.2010 historische Fakten über seinen Doktorvater, den beliebten, anerkannten Historiker und ehemaligen SA-Mann seit 1933, Prof. Karl Bosl nicht hören wollte und darauf beharrte, dass sein „Doktorvater“ „kein Nazi“ gewesen sei, wie die juedische.at in einem aufschlussreichen Bericht von Doris Kalveram von der Deutsch-Israelischen Gesellschaft Franken mitteilt.
In Wahrheit war Karl Bosl ein Nazi. Er war bis 1945 sehr involviert in den Nationalsozialismus und hat nach 1945 alte „Kameraden“ gelobt und geehrt sowie selbst antisemitische Vorträge gehalten und bei antisemitischen, rechtsextremen Vereinigungen publiziert, wie dieser Text zeigt. Zudem hat er in Büchern der 1980er Jahre den Nationalsozialismus gelobt…
Karl Bosl war Mitglied in einem der größten akademischen Netzwerke des Nationalsozialismus, der „Aktion Ritterbusch“, welche dem Nationalsozialismus im Krieg ideologische Rechtfertigung und Zukunftsplanung für ein von den Deutschen beherrschtes Europa liefern sollte. Daraus resultierten auch Seilschaften zu vielen anderen Wissenschaftlern, welche meist ungebrochen ihre Karrieren in der Bundesrepublik fortsetzen konnten. Die kritischen Forschungen von Professor Frank-Rutger Hausmann zur „Aktion Ritterbusch“ seit den 1990er Jahren sind dabei von großer Bedeutung.
Am 12. Mai 1964 sprach Karl Bosl in Nürnberg im Rahmen des „Sudetendeutschen Tages“ über „Nürnberg – Böhmen – Prag“ und beschuldigte die Tschechoslowakei einer „radikalen Endlösung des deutschen ‚Problems‘ nach hitlerschem Modell“. Bosl war ein Antisemit, was sich in der Gleichsetzung der präzedenzlosen Verbrechen der Deutschen (und Hitler) im Holocaust und der Vertreibung aus dem Osten zeigt.
Dieser Vortrag erschien als Teil einer kleinen Broschüre im Eigenverlag des Witikobundes e.V. Der Witikobund wurde 1950 in Stuttgart ausschließlich (!) von ehemaligen NSDAP- bzw. SS-Mitgliedern gegründet. Für die interessierte Öffentlichkeit war das alles durchaus bekannt, 1962 wurde in Frankfurt am Main von Kurt Nelhiebel ein 87-seitiges Büchlein mit dem Titel „Die Henleins gestern und heute. Hintergründe und Ziele des Witikobundes“ publiziert. Benz hat sich offenbar bis heute nicht für Nelhiebels damalige Forschungen interessiert. Sonst hätte er Wesentliches über die Ideologie des Witikobundes und auch den Co-Autor von Bosl in der Witikobund-Broschüre von 1964, Dr. Viktor Aschenbrenner[ii] erfahren.
Die Bezeichnung der Vertreibung der Deutschen als „Endlösung“ verharmlost aufs Ungeheuerlichste den Holocaust. Diese Art der Verharmlosung wird sekundärer Antisemitismus bezeichnet, Antisemitismus nach und wegen Auschwitz.
Im selben Jahr 1964 gab Bosl auch einen Geburtstagsband für Prof. Karl Alexander von Müller heraus, einem Nazi seit den 1920er Jahren und Freund von Hitler. Von Müller war der Doktorvater von Bosl, dem es auch nichts ausmachte 1964 von Müller zu ehren, wo doch von Müller am 19. November 1936 eine Ansprache hielt zur Eröffnung der „Forschungsabteilung Judenfrage des Reichsinstituts für Geschichte des neuen Deutschlands“ an der Universität in München. Die mündliche Doktor-Prüfung von Bosl bei von Müller fand am 23. Juni 1938 statt. 1965 wurde Wolfgang Benz Doktorand bei Bosl ohne sich bis heute auch nur mit dem sekundären Antisemitismus seines Doktorvaters nach 1945, wie er u.a. in der Ehrung für Nazis wie von Müller noch in den 1960er Jahren allzu deutlich wird, kritisch zu befassen.
Karl Bosl selbst war seit 1933 Mitglied der NSDAP, Mitgliedsnummer 1884319, sowie der SA, sowie wenig später des NS-Lehrerbundes, 1938 bewarb er sich beim SS-Ahnenerbe und dessen Projekt „Wald und Baum in der arisch-germanischen Geistes- und Kulturgeschichte“, wurde angenommen und von der SS bezahlt. Am 16. und 17. Januar 1945 schließlich nahm Bosl auf einer weiteren Tagung der „Aktion Ritterbusch“, der wohl letzten Historikertagung im SS-Staat teil – aus tiefer Treue zum „Führer“ fand diese Tagung im Geburtshaus Hitlers in Braunau am Inn statt. Die örtliche NSDAP lieferte Wild und Fisch ins Gasthaus „Gann“…[iii] Geleitet wurde auch dieses Treffen von Prof. Theodor Mayer, über den es nach dem Ende des SS-Staates in einem in Bielefeld abgeschickten, anonymen Brief an die Spruchkammer Höchstadt a.d. Aisch heißt:
Sicher hat Mayer
„Ihnen nichts davon erzählt, daß er langjähriger Vertrauensmann des SD war und beim Reichssicherheitshauptamt ein- und aus ging und manchen braven antifaschistischen Wissenschaftler ans Messer geliefert hat. Wenn [S]ie wissen wollen, wer Theodor Mayer wirklich war, so glauben Sie nicht den Gutachten, die er sich erbettelt, erschlichen oder erpreßt hat, auch nicht seinen Kreaturen und Komplizen, die ihn noch immer fürchten. Fragen Sie doch mal an der Universität Berlin, seiner letzten Wirkungsstätte, nach vielleicht bei Prof. Baethgen, Dahlem, Buggestr. 5 oder bei Prof. Holtzmann, Bonn, Hindenburgstr. 123 oder bei Stadtarchivar Feger, Konstanz, Stadtarchiv“.[iv]
Dagegen pflegte Bosl nach 1945 weiterhin seine Seilschaften zu alten Kameraden und gab auch die Festschrift zum 80. Geburtstag von Theodor Mayer heraus, mit enthusiastischen Dankesworten gespickt.
In einem Buch über Bayerische Geschichte, erste Auflage 1971, hier die Ausgabe aus dem Jahr 1990 zitierend, hört Bosl 1933 auf und fängt 1945 wieder an – da Bayern als eigenständiges Land aufgehört hätte zu existieren. Für Leserinnen und Leser, welche rein gar nichts von der Geschichte dieser Zeit wissen, wird der Holocaust als Teil auch der bayerischen Geschichte einfach geleugnet, weil Bayern 1933 aufgehört habe, „eine eigene Staatspersönlichkeit zu sein“. Stattdessen sucht Bosl eifrig danach, ob es noch ein „besonderes bayerisches Menschsein geben kann“. [v]
Umso beachtlicher ist diese Derealisierung des Antisemitismus, des Holocaust und des verbrecherischen Nationalsozialismus insgesamt, wenn man sich anschaut, wie Bosl den damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Alfons Goppel im Jahr 1975 lauthals zum Geburtstag gratulierte – in einem biographischen Abriss des Lebens von Goppel sagt Bosl:
„Altbayerisch, staatsbayerisch, deutsch war der Lebensweg des Jubliars bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs geprägt.“[vi]
Wow! Doch wie hat das der Alfons Goppel gemacht, so ganz „altbayerisch“ oder gar „staatsbayerisch“, wo doch Bayern gar keine „eigene Staatspersönlichkeit“ gehabt habe in der Zeit 1933-1945? Nun, Goppel war Parteigenosse von Bosl, sowie Mitglied in der SA seit 1933. Das Leben von Juden oder auch Sozialdemokraten und Kommunisten nach 1933 ist Bosl keine Silbe wert, doch ein Nazi wie Goppel, der deshalb zumindest kurzfristig nach 1945 auch politische Probleme bekam, konnte sich „altbayerisch“ oder „deutsch“ verhalten während dem Nationalsozialismus. All das fällt Prof. Benz nicht auf, es ist ihm egal oder er sieht es auch so.
In einem weiteren Buch über Bayern aus dem Jahr 1981 spricht Bosl von „aufrüttelnden Festen (Wartburgfest 1817)“, ohne die antisemitische und antifranzösische Bücherverbrennung (!) bei diesem Fest auch nur zu erwähnen.[vii] Im gleichen Kontext singt er ein Loblied auf Ernst-Moritz Arndt, den völkisch-nationalistischen Dichter. Arndt habe doch „die Deutschen zu Vaterlandsliebe, Sicherung ihres Volkstums“[viii] aufgerufen.
Über die Bücherverbrennung und die völkischen Protagonisten Arndt oder Friedrich Ludwig Jahn („Turnvater Jahn“) schrieb schon Heinrich Heine 1840:
»Auf der Wartburg krächzte die Vergangenheit ihren obskuren Rabengesang, und bei Fackellicht wurden Dummheiten gesagt und getan, die des blödsinnigsten Mittelalters würdig waren! (…) Auf der Wartburg herrschte jener beschränkte Teutomanismus, der viel von Liebe und Glaube greinte, dessen Liebe aber nichts anderes war als Haß des Fremden und dessen Glaube nur in der Unvernunft bestand, und der in seiner Unwissenheit nichts Besseres zu erfinden wußte als Bücher zu verbrennen! Ich sage Unwissenheit, denn in dieser Beziehung war jene frühere Opposition, die wir unter dem Namen »die Altdeutschen« kennen, noch großartiger als die neuere Opposition, obgleich diese nicht gar besonders durch Gelehrsamkeit glänzt. Eben derjenige, welcher das Bücherverbrennen auf der Wartburg in Vorschlag brachte, war auch zugleich das unwissendste Geschöpf, das je auf Erden turnte und altdeutsche Lesarten herausgab (…)“.
Bosl jedoch lobt das Wartburgfest und auch Arndt noch im Jahr 1981, wenig zuvor hatte Prof. Dr. Manfred Wichelhaus sich in einem Festvortrag am 16. Juni 1979 am Ernst-Moritz-Arndt-Gymnasium in Remscheid kritisch über Arndt als Namenspatron für geäußert:
“Mit Haßerziehung hat Arndt in Deutschland Schule gemacht.”
Im gleichen Band über Bayern von 1981 lobt Bosl den Nationalsozialismus:
„Die Revolution von 1918 hat die Gesellschaft nicht verändert, aber einen grundlegenden egalitären, demokratischen Gesellschaftsprozeß auf der Grundlage der Volkssouveränität eingeleitet, sie hat politisch-verfassungsrechtlich in Bayern und Deutschland überhaupt erst die parlamentarische Demokratie mit Repräsentation des ganzen Volkes begründet. Freilich muß man auch feststellen, daß das ‚Dritte Reich‘ diese egalitäre Gesellschaftspolitik fortgesetzt und vor allem endgültig die alten Elitenschichten und ihre Traditionen beseitigt hat.“ [ix]
Wir kennen diese Art geschichtsrevisionistische Propaganda: auch neu-rechte Autoren wie Rainer Zitelmann oder Michael Prinz vertreten seit Jahrzehnten die These des ‚modernen‘ Charakters des Nationalsozialismus. Der Antisemitismus und Auschwitz spielen keine Rolle, ja werden gezielt klein geredet und die Totalität des SS-Staates negiert. Mit seriöser Forschung hat das nichts zu tun.
Eine solche Ausblendung des Antisemitismus ist auch bei Karl Bosl typisches Merkmal der Erinnerungsverweigerung – eine sekundär antisemitische Reaktionsweise. Solche Facetten des neuen Antisemitismus gehören eigentlich zum Aufgabenbereich eines Zentrums für Antisemitismusforschung. Doch Benz huldigt seinem Bosl bis heute. Benz hat in Erlangen, wo Bosl im April 1944 auf einer Tagung von Nazi-Historikern der „Aktion Ritterbusch“ aufgetreten ist, am 21.03.2010 verneint, dass Bosl ein Nazi gewesen sei. Als Leiter des ZfA ist ein solcher Wissenschaftler nicht länger tragbar.
Im Januar 1945 haben Nazis, Mitglieder der NSDAP mit Hakenkreuzarmbinden Karl Bosl und seinen Kollegen Fisch und Wild aufgetragen, damit die historischen Debatten über ‚germanische Wurzeln‘ des nationalsozialistischen Rassestaates noch besser mundeten. Gleichzeitig vernichteten die Kollegen der SS die letzten Juden oder schickten sie auf die Todesmärsche. Bosl selbst hatte mit der Shoah kein Problem. In seinen Büchern hat er sie verschwiegen und während er sich von der NSDAP in Hitlers Geburtshaus bewirten ließ wurden die letzten Juden ermordet.[x] Karl Bosl hat kurz vor seinem Tod gelogen und gesagt, er sei im Nationalsozialismus „nirgends“ dabei gewesen. Bosl wollte als netter Professor geehrt und erinnert werden und seine Schüler und Freunde wie Wolfgang Benz huldigen ihm bis heute.
Wer einem Mann wie Karl Bosl noch 1988 zum 80. Geburtstag gratuliert und bis heute keinen Abscheu für diesen Menschen empfindet, hat aus der Geschichte nichts gelernt und kennt keine Scham.
[i] Michael Sontheimer (2010): Alle Stasi außer Mutti, in: http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,685483,00.html (27.03.2010): „Jenseits der nicht endenden Debatte, was 68 in der deutschen Westrepublik war, was es bewirkt hat und wie das wiederum zu bewerten ist, erteilt uns Sven Felix Kellerhoff eine wichtige Lektion: Geschichtsschreibung sollte nicht als Ideologie-produktion betrieben werden. Was auch Arnold Schwarzenegger erkannt hat, der einmal sagte: “Man darf sich auf seine Ideologie nicht versteifen.”
[ii] Kurt Nelhiebel (1962): Die Henleins gestern und heute, Frankfurt am Main: Röderberg Verlag. „Dr. Viktor Aschenbrenner, früher: Leiter der Sudetendeutschen Kulturgesellschaft in Berlin und Leiter des sudetendeutschen Referates im VDA in Berlin bis zum Jahr 1938, Gauvolksbildungswart der NS-Gemeinschaft ‚Kraft durch Freude‘, Gauhauptstellenleiter der NSDAP; heute: Mitglied des SL-Bundesvorstandes, Kultur- und Volkstumsbeauftragter im Bundesvorstand des SL, Vorsitzender der Gesellschaft zur Förderung des ostmitteleuropäischen Schrifttums. Mitglied des kulturpolitischen Ausschusses des BHE, Herausgeber der Zeitschrift ‚Sudetenland‘, Regierungsrat im hessischen Kultusministerium (wird von der Schulabteilung für ostkundliche Arbeiten herangezogen)“, Nelhiebel 1962, S. 72. Zu „VDA“: „Der ‚Volksbund für das Deutschtum im Ausland/VDA‘, später ganz von der SS-Führung aufgesogen, war die Organisation, die von Berlin aus auf die Volksgruppen in den Nachbarstaaten Deutschlands Einfluß nahm. Zuletzt organisierte der VDA die ‚fünften Kolonnen‘ Hitlers“ (ebd.: 70, Anm. 23). „SL“ heißt Sudetendeutsche Landsmannschaft, „BHE“= „Bund der Heimatvertriebenen und Entrechteten“, eine revanchistische Partei, 1950 gegründet, mit anfangs ca. 200.000 Mitgliedern, mit dem Nazi Theodor Oberländer als Minister in einer Adenauer-Regierung.
[iii] „Die vermutlich letzte Tagung im Rahmen des Gemeinschaftswerks [d.h. der „Aktion Ritterbusch“, C.H.] überhaupt war die der Historiker in Braunau am Inn am 16.-17. Januar 1945 über das Thema „Probleme der Siedlungs – und Verfassungsgeschichte der baierischen Stammesgebiete“. Sie fand, bezeichnenderweise, im Geburtshaus des ‚Führers‘ statt und wurde von [Theodor, C.H.] Mayers ‚Klubbruder‘ Dr. med. Eduard Kriechbaum, einem Braunauer Heimatforscher und ehemaligen Sozialdemokraten, in Zusammenarbeit mit der Behörde des Reichsstatthalters in Oberdonau vorbereitet. Man tagte im Gasthof Gann, Altdeutsche Stube, Adolf-Hitler-Platz. Die Kreisleitung der NSDAP besorgte Wild und Fische für die Verköstigung. Ende des Jahres 1944 hatten von Guttenberg, von Dungern, Dachs, Bosl, Spindler, Brunner, Egger, Klebel, Heuberger und Fischer mit Sicherheit (…) zugesagt“ (Frank-Rutger Hausmann (1998/2002): „Deutsche Geisteswissenschaft“ im Zweiten Weltkrieg. Die „Aktion Ritterbusch“ (1940-1945). Zweite, erweiterte Auflage, Dresden: Dresden University Press, S. 253). Auch diese wissenschaftliche Arbeit zeigt, dass jedenfalls für Fachkenner seit längerem Bosls Mitgliedschaft in NS-Organisationen offenkundig ist. Ob Benz solche fachwissenschaftliche Literatur zur Kenntnis nimmt, weiß ich nicht.
[iv] Zitiert nach Hausmann 2002, S. 109, Anm. 190
[v] Karl Bosl (1971)/1990: Bayerische Geschichte, 7., durchgesehene Auflage, München: W. Ludwig Buchverlag, S. 237 bzw. 240.
[vi] Karl Bosl (1975): Ministerpräsident Alfons Goppel zum 70. Geburtstag, in: Politische Studien 1975, S. 641-644, hier S. 642. Eine Seilschaft ist auch hier unschwer zu erkennen: Prof. Dr. Hans Maier saß bereits 1975 im wissenschaftlichen Beirat dieser Zeitschrift (Herausgeber ist die Hans-Seidel-Stiftung), im Juli 2009 hat Maier die erstmals verliehene Karl-Bosl-Medaille erhalten http://www.bpv.de/mobile/pda/aktuelles-presse/presse-2009/presse-2009-ii/karl-bosl-medaille-an-prof-dr-hans-maier.html (27.03.2010).
[vii] Karl Bosl (1981): Bayern. Modelle und Strukturen seiner Geschichte, München: tuduv-Verlagsgesellschaft, S. 361.
[viii] Bosl 1981: 357. „In der Sturmwelle nationaler Bewegung, die Napoleons Herrschaft über Deutschland und der Zorn über die Rheinbundfürsten auslösten, wirkten noch stärker als die Intellektuellen des Idealismus und der Romantik die Kräfte aus dem breiten Volk. Ihr führender Vertreter war Ernst Moritz Arndt (1769 – 1860), ein Rügener Bauerssohn, später Professor in Bonn, ein Mann von einem harten politischen Schicksal. Seit seiner Schrift von 1805/06 ‚Geist der Zeit‘ rief er die Deutschen zu Vaterlandsliebe, Sicherung ihres Volkstums und zur erwählungs- und sendungsbewußten Gemeinschaft auf und bereitete sie für die Stunde der Erhebung vor. Im Augenblick der Entscheidung schrieb er 1813 das Lied „Was ist des Deutschen Vaterland?‘, das dem Vortrag über geschichtliche Entwicklung und politische Identität der Deutschen und ihres Nationalstaates die Themafrage liefert. Arndts Antwort und damit auch sein Wunschziel war der großdeutsche, Länder, souveräne Einzelstaaten und Stämme zusammenfassende (National-)Staat, der Sprach- und Kulturnation zugleich sein konnte. Dieses sein ‚Vaterland‘ sollte reichen, ‚soweit die deutsche Zunge klingt und Gott im Himmel Lieder singt‘, und es sollte das ‚ganze‘ Deutschland sein. Der Sinn dieser Frage war optimistisch, dynamisch, fordernd, sie stellte die ‚deutsche Frage‘, das Problem des ‚Nationalstaates‘ nicht nur zur Diskussion, sondern heischte Entscheidung, die allerdings um mehr als fünfzig Jahre verschoben wurde. Wenn heute die gleiche Frage gestellt würde, wären ihr Ton und Sinn skeptisch, resigniert, realpolitisch im besten Falle, keineswegs erwartungsvoll.“ Zur heutigen Diskussion um Arndt und die Uni in Greifswald siehe http://www.uni-ohne-arndt.de/ (27.03.2010).
[ix] Bosl 1981: 298.
[x] „ January 18–27, 1945: As Soviet units approach the camp, the SS evacuates prisoners to the west. Tens of thousands, mostly Jews, are forced to march to the cities of Wodzisław and Gliwice in Upper Silesia. During the march, SS guards shoot anyone who cannot continue. In Wodzisław and Gliwice, the prisoners are placed on unheated freight trains and deported to concentration camps in Germany, particularly to Flossenburg, Sachsenhausen, Gross-Rosen, Buchenwald, and Dachau, and to Mauthausen in Austria. Nearly 60,000 prisoners are forced on death marches from the Auschwitz camp system. As many as 15,000 die. Thousands more are killed in the days before the evacuation“ (http://en.wikipedia.org/wiki/Auschwitz
_concentration_camp 27.03.2010).