Von Dr. phil. Clemens Heni, 5. November 2021

Nur mal so am Rande: Wie jetzt alle bis auf das Bundeskanzleramt und das RKI mitbekommen haben, haben wir eine Pandemie der Geimpften. Ich habe aus dem Bekanntenkreis von gleich mehreren Leuten gehört, deren Verwandte oder Freund*innen (meist über 65) geimpft sind und trotzdem (oder deswegen) erkrankten und Corona haben. Weiterhin sind 43 Prozent aller Toten über 60, die an oder mit Corona starben, vollständig geimpft. So ist das Leben. Man kann das nicht ändern. Wollen wir wieder eine „Untersterblichkeit“ von über 2 Prozent wie im Jahr 2020, wie die Universität Duisburg-Essen erforscht hat? Wollen wir das?

Wer sich impfen lassen wollte, hat es getan. Viele haben es nur getan, um zu zeigen, wie wenig Hirnmasse sie haben und wie groß ihre Liebe nach Anerkennung und Gehorsam ist, einige wenige hatten tatsächlich Angst und Panik, und wieder andere sind eben alt, krank, immungeschwächt und sie wussten schon zuvor, dass die Impfung sie nicht retten wird, egal vor welchem Virus oder Erreger.

Ganz absichtlich sagt das RKI nicht, welche Vorerkankungen fast alle Intensivstation-Patient*innen und die Toten haben, ganz absichtlich wird nicht gesagt, wer genau die Toten sind (welche Herkunft, welche Klassen, ARD-Redakteure oder eher türkische Rentner, die ihr Leben lang im Gegensatz zu den grün-alternativ-links-‚arischen‘ Deutschen der kulturellen und politischen Elite hart gearbeitet, schlecht gewohnt und als Kind in der Türkei oder Kurdistan ggf. eine nicht optimale Gesundheitsvorsorge erlebt haben und dafür in dieser BRD ihr Leben lang rassistisch diskriminiert wurden, bis in den Tod?)

Was die Politik jetzt möchte, ist der Corona-Totalitarismus in noch krasserer Ausfertigung als 2020 – weil jetzt ja wie in jeder Apartheid (nur diesmal ist die beherrschte und gefolterte Gruppe eine Minderheit und nicht die Mehrheit wie in Südafrika) ganz offen Menschen selektiert werden, bei IG Farben Bayer in der Kantine, in Restaurants am Tisch vom Blockwart und in Theatern, Kinos oder Talkswhows schon beim Kaufen des Online-Tickets. Wir haben Landräte, die nicht nur faschistoide Charaktere sind, sondern zudem medizinische und epidemiologische Analphabeten, die eine Impfpflicht für das Pflegepersonal fordern – während Expert*innen, die medizinisch erfahren sind und solche Pflegedienste betreiben, genau davor warnen. Der Pflegenotstand ist ein Problem des Kapitalismus, zu wenige Betten sind ein Problem der kapitalistischen Barbarei, die schon lange vor 2020 die Menschen beherrschte. Kein Mensch weiß, ob die eine ungeimpfte Pflegerin oder doch eher die 18 geimpften Pfleger das Virus in ein Altenheim brachten. Wer so tut, als ob er das wisse, ist ein totalitäres Monster, das Angst macht.

Der denkende, ergo ungeimpfte Teil der Bevölkerung unter 70 bleibt ruhig und gelassen. Wir merken uns jene Tankwarte, die selbst keine Masken tragen, wir merken uns jene Oberschwestern auf Intensivstationen, die ihre Maske keineswegs immer auf haben (keine Übertreibung), wir merken uns jene obercoolen altgedienten 61-jährigen Kellnerinnen, die am besten Haus am Ort extra am Tisch der Gäste die Maske runterschieben und schön lachen und kurz tratschen und sie nur auf dem Weg zum Tresen wieder etwas hochschieben (auch selbst erlebt). Das sind noch Menschen, die rational denken können und Humor haben: die Maske runter beim direkten Gespräch mit den Gästen und die Maske etwas rauf, beim Lauf durch den Flur.