Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Jens Spahn, die KZ Gedenkstätte Buchenwald und die deutsche Vorliebe zur Selektion von Menschen

Von Dr. phil. Clemens Heni, 28. November 2021

Jens Spahn ist bundespolitische Ausschussware, das ist klar. Er hat die Wahl haushoch verloren, so wie Merkel, Laschet, Söder und Seehofer. Aber wie antidemokratisch Spahn argumentiert, das wurde jetzt wieder klar. Er meinte, dass es das ganze Jahr 2022 über 2G geben wird. Wären die Deutschen Menschen und Demokraten, würden sie andere Menschen nicht selektieren. Aber wenn wir uns Restaurants, Läden, Weihnachtsmärkte, Fußballstadien und Theater anschauen, die keineswegs leer sind, dann merken wir: die Deutschen lieben es, den denkenden Teil der Bevölkerung, die Ungeimpften, zu selektieren. Jens Spahn, der nur noch wenige Tage geschäftsführend Gesundheitsminister ist, jubelt schon jetzt und freut sich, dass frühestens im Januar 2023 auch Ungeimpfte wieder als Bürger*innen betrachtet werden könnten – natürlich nur, wenn bis dahin keine neue noch ungefährlichere Variante von irgendeinem Virus aufgetaucht ist.

Und solange jene, die wir Deutsche nennen, da mitmachen und lachend mit ihren verrotzten Masken ins Restaurant gehen und sie erst am Platz abnehmen und den Ungeimpften, die in der Kälte stehen, zynisch zuwinken, solange also die Deutschen wieder die Herrenmenschen sind, solange gibt es eine Zukunft für die deutsche Vergangenheit.

Und wenn ich dann sehe, dass jene, die nicht mal wissen, wer oder was Spahn ist (aber mit einem Schnelltestzentrum vor dem Haus Geld machen wollen), die türkischen Nachbarn in einem Ultra-Nationalismus den sozialen Tod einer Frau via patriarchaler Heirat und reaktionär-volkstümlichen Musikern feiern – mit Türkeifahne am Haus, auf der Kühlerhaube des Mercedes, dann wird klar, dass dieses Land zwischen reaktionären Deutschen und reaktionären Türken (die keine Deutschen sein wollen, obwohl fast alle hier geboren wurden) zerrieben wird.

Die einen sind die Zeugen Coronas und beten ein Virus an, das für einen mini-kleinen Teil der Gesellschaft gefährlich werden kann – Alte, Fette, Immungeschwächte, Leute, die die ARD schauen und Drosten-Podcasts hören und Lauterbachs Twitter Account vor dem Einschlafen, im Schlaf und vor dem Aufwachen sich vorlesen lassen, und die anderen sind Leute, die gar kein Teil der Gesellschaft sein wollen, die sich von sich aus abgrenzen, die Erdogan und den Islamismus anbeten, auch die sind nicht minder eine Gefahr für die Demokratie.

In den USA hingegen feiern sie im Football zu Zehntausenden ausgelassen im Stadion,

weil sie dort die Worte Freiheit, Selbstverantwortung, Verhältnismäßigkeit und Rationalität noch kennen, jedenfalls solange sie keine Joe-Biden-Zeugen-Coronas und Fauci-Gläubige sind.

Und ich frage mich schließlich, was das Personal der KZ Gedenkstätte Buchenwald wohl 1933 ff. gemacht hätte, auch dort lieben sie offenkundig die Impf-Apartheid:

Schließlich Mathias Richling:

Olaf Scholz ist und bleibt sozialdemokratische Ausschussware!

 

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2 Kommentare

  1. SBaier

    … und im Staatstheater Augsburg wird vor 2G+ -Publikum
    Jewgeni Schwarz’ “Der Drache” gespielt und die Presse feiert dies mit den Worten
    “… begeistert dank verblüffend aktueller Bezüge…” (Bayerische Staatszeitung).
    Halten die Theaterleute dem Publikum einen Spiegel vor? Wird dieses sich darin erkennen? Oder geht es Künstlern und Publikum auch in diesem Fall wie den Betreibern und Besuchern von Gedenkstätten? Bln-Hohenschönhausen “Überwachung und Repression in Ost und West” auch nur noch als 2G -Veranstaltung.

    • Clemens Heni

      Vielen Dank für diesen Kommentar und Hinweis. Diese Leute entwirklichen das Leben, sowohl die ZuschauerInnnen wie auch die Presse. Die glauben ernsthaft, alle sind so ignorant und Apartheid-Fans wie sie selbst. Aber wie beobachten sie und in 5 oder 10 oer 25 Jahren auf dem Totenbett wird sich vielleicht der eine oder andere Schreiberling und Mittäter (“Zuschauer”) dafür schämen.

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