Clemens Heni

Wissenschaft und Publizistik als Kritik

„Freiheitsrechte“ und die „Würde des Menschen“ schützen: Leopoldina-Philosoph attackiert Leopoldina-Papier und den Lockdown

Von Dr. phil. Clemens Heni, 13. Dezember 2020

Update, 14.12.2020: Prof. Michael Esfeld, Mitglied der Leopoldina, hat seine wissenschaftliche Kritik an der Leopoldina und der Lockdown-Politik der Regierungen in einem ausführlichen Papier erweitert, das hier eingesehen werden kann, und resümiert:

Es erweist sich somit wiederum als fatal, die in der Aufklärung angelegte Spannung zwischen Freiheit und Szientismus zugunsten des Szientismus und seiner politischen Verwendung aufzulösen. Die Rolle von Wissenschaft darf nicht die der Staatsreligion in vor-aufklärerischer Zeit sein: Es gibt kein Wissen, mit dem sich eine Planung der Gesellschaft rechtfertigen liesse, die sich über die Freiheit der Individuen hinwegsetzt. Aufklärung ist auch heute der Ausgang aus der selbstverschuldeten Unmündigkeit, in die unsere Gesellschaft diesbezüglich hineinzulaufen droht.

 

 

Die Lockdown-Politik der Bundesregierung und den 16 Landesregierungen wird mehr Menschen töten als Corona. Woher wissen wir das? In UK gab es im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 acht Prozent mehr Tote durch Herzkreislauferkrankungen. Dabei starben 10 Prozent weniger Menschen in Krankenhäusern, dafür 10 Prozent mehr zu Hause. Darüber berichtet der schwedische Arzt und Publizist Sebastian Rushworth. Er betont, dass weltweit keine Regierung eine wissenschaftliche Abwägung gemacht hat, was Lockdowns an Menschenleben kosten können.

Es ging und geht ausschließlich um das völlig irrationale Ziel, eine einzige Krankheit und ihr Vorkommen zu reduzieren. Ob unterm Strich mehr Menschen sterben, ist der Politik völlig egal. Es geht nur darum, dass die Zahl der positiv auf SARS-CoV-2 Getesteten zurückgeht.

Das ist mörderisch, zynisch und menschenverachtend.

Auch der Philosoph und Suhrkamp-Autor Michael Esfeld, Professor für Wissenschaftsphilosophie in Lausanne in der Schweiz, der seit 2010 Mitglied der Leopoldina ist, ist völlig schockiert.

Esfeld ist Teil des Establishments, was seine frontale Attacke auf die Leopoldina von innen heraus so enorm bedeutsam macht.

In einem offenen Brief schreibt er:

Diese Stellungnahme verletzt die Prinzipien wissenschaftlicher und ethischer Redlichkeit, auf denen eine Akademie wie die Leopoldina basiert.

Im Gegensatz zu Merkel, Kretschmann, Laschet, Scholz und Müller hat Esfeld Empathie mit den alten Menschen, die gezielt geschützt gehörten.

Esfeld vertritt eine wissenschaftliche Position, die sich bewusst ist, dass es immer mehrere Seiten gibt, die gehört werden müssen. Wissenschaft besteht gerade darin, sich weiter zu entwickeln, gerade die Physik, von der Angela Merkel so wenig Ahnung hat, ist ein Beispiel dafür. Es gibt nicht „die“ wissenschaftliche Wahrheit, man sollte schon kontrovers Annahmen der Antike über Newton, Einstein oder Heisenberg diskutieren, um nur dieses Beispiel der Physik zu nehmen. Wenn Merkel tatsächlich gut studiert hat, sollte sie wissen, dass es Diskurs und Debatte braucht, dass es Abwägungen benötigt und nicht autoritäre „Wahrheiten“, die exekutiert werden, ohne Kompromiss, ohne Anhörung, ohne Abwägung der Pros und Contras.

Was das gesamte Land in 10 Monaten nicht verstanden hat: Es ist sehr gut, wenn sich der Großteil der Menschen mit Corona ansteckt, da es eine für fast alle sehr harmlose Sache ist, ein Virus neben vielen anderen eben. Das nennt die Wissenschaft Herdenimmunität, die wir auch bei unzähligen anderen Viren haben – die haben wir nur, weil wir uns tagtäglich mit irgendwelchen Viren konfrontieren, andere Menschen umarmen, mit ihnen reden, Sex haben etc. pp., nur dadurch, durch Kunst, Kultur und soziale Interaktion sind wir erstens soziale Wesen und zweitens bauen wir nur und ausschließlich durch den Kontakt mit anderen Menschen eine Herdenimmunität auf. Wer ein Jahr allein zu Hause eingesperrt ist, wird danach massive Probleme bekommen und kann beim ersten Zusammentreffen mit anderen Menschen in schwere Not geraten, von der psychischen Belastung nicht zu schweigen.

Corona hat eine Infektionssterblichkeit von 0,14 bis 0,23 Prozent, sagt die Weltgesundheitsorganisation, die ihre eigene Mega-Panik von Februar und März 2020 wissenschaftlich revidiert hat – das ist Forschung.

Die Infektionssterblichkeit von Corona ist also sehr gering, ohne zu ignorieren, dass jeder einzelne von uns daran sterben kann. Das kann man nie ausschließen, das wäre ja lachhaft zu behaupten, dass man nicht jeden Tag sterben kann, egal an was.

Woher aber kommt diese unfassbare Panik vor dem Tod? Das mag daran liegen, dass die meisten Menschen nie wirklich lebten und ihre Sinnlosigkeit jetzt erkennen und sich an dieses sinnlose Leben so unsagbar brutal klammern, dass man Nicht-Maskenträger am liebsten an die nächste Wand stellen würde und abschießen (ich kann Gedanken lesen, liebe Spiegel-, Tagesspiegel- oder ARD-, DLF-Redaktion etc.).

Michael Esfeld ist hingegen nicht Teil der Panikindustrie, sondern kann selbst denken und mahnt:

Innerhalb des engeren Kreises der Experten von Virologie und Epidemiologie ist die Strategie zum Umgang mit der Ausbreitung des Coronavirus umstritten. Der Seite von Virologen und Epidemiologen, die scharfe politische Maßnahmen fordern, steht eine andere Seite von Virologen und Epidemiologen gegenüber, die mit Gründen einen nur auf die Risikogruppen fokussierten Schutz empfehlen, ausgedrückt zum Beispiel in der von führenden Medizinern verfassten Great Barrington Declaration.

Der denkende Teil der Bevölkerung weiß, wie gering das Risiko ist, an Corona schwer zu erkranken und zu sterben, nochmal: laut WHO für Menschen unter 70 Jahren liegt das Risiko an Corona zu sterben bei 0,05 Prozent, das ist weniger als bei einer Grippe. In vielen Landkreisen starb seit März 2020 nicht ein einziger Mensch unter 60 an Corona und auch nur wenige, die älter sind und ohnehin bald gestorben wären. Corona ist jetzt endemisch und gehört ganz normal zu den Viren, die wir bislang schon hatten. Kein Problem, keine Panik, das ist Teil des Lebens.

Was die Öffentlichkeit auch nicht wissen möchte, sind die vielen „Kollateralschäden“. Warum? Weil die Medien es nicht sagen – Ausnahmen sind die als Komiker ignorierten Richling, Nuhr oder Monika Gruber, deren Positionen wären in einer politischen Sendung in der ARD undenkbar – und weil kein Mensch mehr weiß, wie Aufklärung geht und was Denken ist:

Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit. Unmündigkeit ist das Unvermögen, sich seines Verstandes ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Selbstverschuldet ist diese Unmündigkeit, wenn die Ursache derselben nicht am Mangel des Verstandes, sondern der Entschließung und des Muthes liegt, sich seiner ohne Leitung eines anderen zu bedienen. Sapere aude! Habe Muth, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung. (Immanuel Kant)

Was ignoriert und entwirklicht wird, sind die Toten hierzulande, die am vorzeitigen Herzinfarkt mit 56 sterben, weil sie alles verloren haben, was sie sich als Geschäfteinhaber aufgebaut haben, weil sie isoliert sind und 80 Jahre alt, im Rollstuhl sitzen und nicht mal mehr mit dem Zivildienstleistenden zweimal die Woche Essen gehen dürfen. Die Millionen Singles in Hamburg, Berlin, Köln oder München, in jeder Stadt und auch auf dem Land.

Diese Isolierten und in das Elend oder den Tod Getriebenen haben Kretschmann, Laschet, Müller, Merkel & Co. und die Medien und namentlich die Leopoldina zu verantworten – und dazu kommen die unzähligen Verhungerten in den Nicht-Industrieländern.

Anti-Leopoldina Leopoldina-Mitglied Michael Esfeld hat sie jedoch im Blick:

Im weiteren Kreis der Wissenschaftler ist höchst umstritten, ob der Nutzen scharfer politischer Maßnahmen wie ein Lockdown die dadurch verursachten Schäden aufwiegt – und zwar Schäden an zukünftigen Lebensjahren, die in Deutschland und anderen entwickelten Ländern infolge eines Lockdown verloren gehen, Todesfälle durch einen erneuten Anstieg der Armut in den Entwicklungsländern usw.

Es ist auf viele Jahrzehnte die größte Schande der politischen Linken, nicht mal auf diesen Aspekt der Millionen „Kollateraltoten“ hingewiesen und die mörderische Lockdown-Politik abgelehnt zu haben.

Wenn nicht mal der zu erwartende Tod von vielen Kindern und Erwachsenen in den Nicht-Industrieländern beachtet wird, ist es mit der Würde des Menschen hierzulande auch nicht besser bestellt.

Es gab keine Bundesregierung und keine Landesregierung in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, die der Würde des Menschen mehr Schaden zugefügt haben, als Angela Merkel und die Bundesregierung und die 16 Landesregierungen.

Der Philosoph Michael Esfeld, Lehrstuhl für Wissenschaftsphilosophie der Universität Lausanne, hält erschüttert fest:

Ethisch gibt es insbesondere in der auf Immanuel Kant zurückgehenden Tradition Gründe, grundlegende Freiheitsrechte und die Würde des Menschen auch in der gegenwärtigen Situation für unantastbar zu halten. Zur Würde des Menschen gehört dabei insbesondere die Freiheit, selbst entscheiden zu dürfen, was die jeweilige Person als ein für sie würdiges Leben erachtet und welche Risiken sie für diesen Lebensinhalt einzugehen bereit ist in der Gestaltung ihrer sozialen Kontakte.

Esfeld fordert:

In einer solchen Situation wissenschaftlicher und ethischer Kontroverse sollte die Leopoldina ihre Autorität nicht dazu verwenden, einseitige Stellungnahmen zu verfassen, die vorgeben, eine bestimmte politische Position wissenschaftlich zu untermauern. Ich möchte Sie daher höflichst bitten, die entsprechende Stellungnahme umgehend als Stellungnahme der Leopoldina zurückzuziehen.

 

 

„Leere Kinos schützen Risikopatienten nicht.“

Der Titel ist ein Zitat aus einer Rede an die „Vertreterversammlung“ der KBV vom 4. Dezember 2020 von Dr. Andreas Gassen, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Facharzt für Orthopädie, Unfallchirurgie und Rheumatologie.

Ich habe ja schon mehrfach und ausführlich über ihn und die KBV berichtet.

Lesen Sie sich bei Interesse einfach seine Rede durch, sie steht im Netz.

Ein paar zentrale Aspekte möchte ich exemplarisch zitieren, damit die Richtung seiner Kritik klar wird:

 

…es ist wieder, für manche überraschend, Winter…

 

Man hat mittlerweile den Eindruck: Es gibt nur noch Corona. Internationale Hilfsorganisationen warnen, dass wegen der Corona-Maßnahmen bereits Rückschläge im Kampf gegen HIV/Aids, Tuberkulose, Kinderlähmung und andere Infektionskrankheiten zu verzeichnen sind.

Immer noch sterben jedes Jahr weltweit 30 bis 40 Millionen Menschen an den Folgen von Unterernährung. Auch hier gibt es eine Altersabhängigkeit, nur anders als bei Corona – es sterben vor allem die Kinder. Man würde sich in diesem Segment ein nur ansatzweise so engagiertes Vorgehen wünschen wie bei Corona. Sind das alles nur „Kollateralschäden“?

 

Auch die WHO sprach schon von mehr als 700 Millionen Infizierten weltweit. Damit wäre die Basis allen politischen Handelns methodisch auf Sand gebaut. Die Ziele von 50 beziehungsweise 35 Neuinfektionen je 100.000 Einwohnern seien, ich zitiere Schrappe et al., „unrealistisch und verletzen das zentrale Gebot der Erreichbarkeit“.

Das wiederum würde aber bedeuten, dass die Politik von der Bevölkerung Disziplin und Opfer einfordert für ein Ziel, das gar nicht erreicht werden kann.

 

Es mutet fast schon zynisch an, wenn ein Ministerpräsident nach dem jüngsten Bund-Länder-Gipfel sagt: „Wir dürfen keine Zeit verlieren. Die Todeszahlen sind aktuell so hoch, als würde jeden Tag ein Flugzeug abstürzen.“ Wohlgemerkt: Er redet hier nur von den Todeszahlen, die mit Covid-19 assoziiert sind. Wenn dann auch noch Äußerungen kommen wie die, dass jeder individuelle Tod durch Covid-19 verhindert werden müsse, dann sind Zweifel angebracht. Sie suggerieren, dass es möglich sei, jeden individuellen Tod zu verhindern.

Warum gibt die Politik dieses Ziel dann nicht auch bei anderen Krankheiten vor? Rund ein Drittel aller Sterbefälle in Deutschland sind auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen zurückzuführen, rund ein Viertel auf Krebs. Das sind mehrere Flugzeugabstürze am Tag, um mal in diesem drastischen Bild zu bleiben. Gleiches gilt für andere Todesfälle. Schätzungsweise 30.000 Menschen sterben jedes Jahr durch Infektionen mit multiresistenten Keimen. Rund 10.000 Menschen begehen jedes Jahr Selbstmord.

 

Klar ist: Wir können nicht im Lockdown verharren bis Deutschland durchgeimpft ist. Es wird sich auch noch zeigen, wie groß die Impfbereitschaft tatsächlich ist. Wie gut und schnell das Impfen gelingt, hängt natürlich zuallererst von der zur Verfügung stehenden Menge des Impfstoffes ab.

Deshalb fordern wir die Bundesregierung auf, alles daran zu setzen, dass möglichst schnell Impfstoff in ausreichender Menge zur Verfügung steht, damit wir alle Impfwilligen zügig impfen können. Spätestens dann muss auch Schluss sein mit allen Restriktionen. (Herv. CH)

 

Es war Einstein, der gesagt hat: „Die Definition von Wahnsinn ist, immer das Gleiche zu tun und andere Ergebnisse zu erwarten.“

 

Am 10. Dezember weiterhin genauso wenig Intensivpatienten wie im August 2020! – Rationale Forscher fordern ein Ende der Panik

Von Dr. phil. Clemens Heni, 11. Dezember 2020

 

Am 21. August 2020 gab es in Deutschland 22.079 Patienten auf Intensivstationen in Krankenhäusern. Dazu gab es 8661 freie Betten. Zusätzlich gab es eine „Notfallreserve“ von 12.587 Betten. Am 17. September sah es ganz ähnlich aus, es gab 22.299 Patienten auf ICUs (Intensive Care Unit), 8468 freie Betten und 12.252 Betten in der Intensiv-Notfallreserve.

 

Wie sieht die Lage am 10. Dezember 2020 aus? Es gab gestern 22.542 Patienten auf Intensivstationen, eine ähnlich harmlose Situation wie am 21. August oder am 17. September 2020. Der Schock ist vielmehr die reduzierte Anzahl der noch freien Betten: 4753. Es gibt aber immer noch die in 7 Tagen aufbaubare Notfallreserve von 11.646.

Wie erklärt sich die Differenz von ca. 3000 bis 3500 fehlenden freien Betten bei fast exakt gleicher Belegung vom 21. August oder 17. September 2020?

Das ist völlig irrational und zeigt ein Versagen der Deutschen Krankenhausgesellschaft, der Bundesregierung und jener Verantwortlichen an, die diese Betten offenkundig vorsätzlich abgebaut haben.

Warum gab es im August oder September 2020 über 3000 mehr freie Intensivbetten als Mitte Dezember 2020, bei fast exakt gleich niedrigen Belegungszahlen? Liegt es daran, dass es weniger Geld gibt für nicht benutzte oder frei gehaltene Intensivbetten? Gibt es wie seit Jahren weiterhin viel zu wenig Personal in deutschen Krankenhäusern?

Werden lieber hunderte Milliarden für Lockdown-Kosten ausgegeben – die unbezahlbaren psychischen, kulturellen, sozialen, philosophischen, politisch-kulturellen Schäden nicht einberechnet – als läppische 10,8 Milliarden jährlich für 180.000 extra Krankenpflege-Personal-Stellen (sechs Personen pro Intensivbett bei 30.000 Betten) pro Jahr bei 5000 € Bruttolohn?

Aktuell muss offenbar eine Pflegekraft im Krankenhaus 2,5 bis 3,5 Intensivbetten betreuen, diese Überarbeitung könnte durch einen massiven Stellenausbau vermindert werden, wobei das ganze auf Profit aufgebaute deutsche Krankenhausunwesen radikal verändert gehört, aber das ist eine weitere sehr lange Geschichte.

Doch warum wird immanent gedacht, die harmlose Zahl der gleichbleibenden belegten Betten nicht genannt? Liegt es an der Lust an der Panik durch das Divi-Zentralregister, das jetzt Politik spielt und sich ohne jedes politische Mandat, ohne jede demokratische Legitimation zum Gesundheitsdiktator aufschwingt oder wie jetzt „Intensivmediziner“ wie Prof. Uwe Janssens, Präsident des Divi Zentralregisters, schamlos und brutal autoritärste Maßnahmen einfordern? Warum schweigt dieser Mann zum Versagen der deutschen Krankenhäuser, ausreichend viele Intensivbetten so wie im August 2020 bereitzuhalten? Warum schweigt er dazu, dass laut Divi-Register die Zahl der Intensivpatienten am 21. August oder am 17. September fast genauso niedrig war wie am 10. Dezember 2020?

Warum ist auf einmal die fast gleiche Zahl von Patienten ein Grund für den absoluten Notstand und den regelrechten Kriegszustand gegen ein Virus? Ein Virus, das so harmlos ist, dass wir in Landkreisen bei Menschen unter 60 Jahren in 10 Monaten nicht einen Toten haben? Ein Virus, das eine Sterblichkeit von ca. 0,14 Prozent hat, so die WHO?

Die Bundesregierung, die Landesregierungen und alle sonstigen Verantwortlichen haben versagt, Alten- und Pflegeheime zu schützen, ohne die Bewohner zu isolieren und in den Tod zu treiben.

Will der Präsident der Divi persönlich für die Suizide, die psychische wie körperliche Zerstörung von unzähligen Menschen, den ökonomischen, kulturellen und sozialen Niedergang von 83 Millionen verantwortlich sein? Zählt das Leben von allen Menschen gleich viel oder zählt das Leben von schwer kranken alten Menschen, das sich dem Ende nähert, mehr als das von 46-jährigen Unternehmerinnen, die sich die Kugel geben, weil ihre jahrzehntelang aufgebaute Existenz als Kneipenbetreiberin mutwillig über 10 Monate hinweg zerstört wurde?

Wenn Leute wie Janssens ohne jede Faktenlage behaupten, dass wir jetzt einen Notstand hätten (obwohl die Zahlen auf ICUs die gleichen sind wie im August oder September 2020!!!), ohne dass auch nur ein einziges der über 11.000 verfügbaren Notfallbetten aufgebaut wäre?

Warum gibt es Notfallbetten, wenn schon zuvor die gesamte Gesellschaft in Todespanik versetzt wird, obwohl alle selbst denkenden Menschen (also nicht die Lakaien von ARD, ZDF, RTL und allen Tageszeitungen mit den zwei oder drei Ausnahmen) wissen, wie ungefährlich Corona für fast alle Menschen ist bei einer  Sterblichkeit von 0,14 bis 0,23 Prozent – weltweit?

Die Medien sind Lakaien der Politik, die Mainstream-Medizin hat ebenso keinen Bezug mehr zur Realität – anders kann man diese harmlosen Zahlen und die dazu in extremem Missverhältnis stehenden Aufforderungen nach Gefängnis für 83 Millionen Menschen nicht mehr interpretieren.

Dieses Land ist psychisch am Ende, keiner der Verantwortlichen von Merkel über Laschet, Söder, Kretschmann oder dem Divi Zentralregister kann noch rational denken und evidenzbasiert handeln.

Für die Langsamblicker*innen: Es gab am 17. September (22.299) beziehungsweise am 21. August 2020 (22.079) fast genauso wenige Intensivpatienten wie am 10. Dezember 2020 (22.542).

Laut Euromomo gibt es – Stand 6. Dezember 2020 – in Deutschland eine Untersterblichkeit von minus 1,03 (Berlin) bzw. minus 1,70 (Hessen).

DAS soll ein Anzeichen sein für die größte medizinische Katastrophe seit 1945 in diesem Land? Kein denkender Mensch kann das verstehen. Es überrascht mich nicht, aber es schockiert, wie brutal religiös Wahnsinnige Politik betreiben. Sie haben einen Realitätsverlust. Dabei peitschen sich die Bevölkerung, die Medien, die herrschende Elite der Medizin und die Politik gegenseitig auf.

Es gibt nicht einen Richter oder eine Richterin in diesem Land, die noch unabhängig und selbst zu denken sich trauen oder das schlichtweg nicht (mehr) können – das ist offenbar die Empirie. Denn welcher Richter würde bei gleichbleibender Belegung von Intensivbetten und einer nachgewiesenen extrem niedrigen Infektionssterblichkeit, für Menschen unter 70 beträgt sie laut WHO 0,05 Prozent, weniger als bei einer Grippe, diesen nie dagewesenen Notstand rechtfertigen und als legal betrachten?

Bei einer so harmlosen Erkrankung wie Corona, die in Deutschland zu keiner bemerkenswerten (oder überhaupt keiner) Übersterblichkeit führt, die Aussetzung so vieler Grundrechte als legal betrachten?

Wir sind de facto einen Großteil des Tages eingesperrt, in Baden-Württemberg ab 12.12.2020 von 20 Uhr bis 5 Uhr, nur weil es Kretschmann oder wahlweise Söder, Laschet etc. so wollen – wie im Hygienestaat, der pandemic turn ermöglicht es. Die Politiker*innen müssen keinerlei Angst vor Gefängnis haben. Sie wissen, dass kein Richter sie je dafür verurteilen, keine Staatsanwältin sie je anklagen wird, weil alle den gleichen Realitätsverlust haben.

Jetzt wird also die größte Massenpanik seit 1945 intoniert und de facto ein Kriegszustand erklärt (gegen ein Virus).

Weiterhin einen fröhlichen post-demokratischen Advent, fröhliche Weihnachten und ein lustiges Chanukka.

 

 

 

Corona decline: Great Barrington Declaration works – The case of the German University town of Tubingen!

The Times of Israel (Blogs) | Dec. 9, 2020

Corona decline: Great Barrington Declaration works

The case of the German University town of Tubingen!

Most people have heard of Tubingen, the 89,000 inhabitants old and famous university town, located in the south-west of Germany in the state of Baden-Wurttemberg, 50 km south of Stuttgart. You might recall Hegel, Hölderlin, Schelling, the strange Protestant spirit or even the late Ernst Bloch and many others, including myself, just kidding – seriously: I was a student there and a member of local antifascist groups in the early 1990s.

On Oct. 10./11. 2004, Jerusalem’s Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA, Prof. Robert S. Wistrich, Dr. Simcha Epstein, Dr. Schaul Baumann) held a conference in Tubingen: “The Cultural Side of Antisemitism between Enlightenment and the Shoah“. The entire book of that event is now online available for free.

In 2020 the German and Israeli establishment runs riot and proofs its irrational agenda, mainly Bibi’s closure of the economy and culture, or Merkel’s and Bavarian prime minister Soder’s equally irrational and antidemocratic policies. Politicians all over the world failed to realize that it is a good sign when young people (under 60) go to work, take the harmless virus, establish a herd immunity, as we all do every winter with all kinds of viruses.

Young people do not get sick and even if, after a few days they are fine again, just look at the data from the World Health Organization (WHO): The tiny number of 0,05 percent of people under 70 infected with Corona, die (Prof. John Ioannidis, WHO Bulletin: “Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data“).

People without serious preconditions have close to no risk from Corona – without ignoring the fact that we all can get sick or injured or die every single day, life is a risk. Smoking, obesity might be dangerous, too – and being intimated 24/7 ever since March 2020 by the politics of propaganda, irrationalism, anti-hope and panic, might be the most dangerous result of the year 2020 and the years to come. The flu is more dangerous for that part of the population, while Corona is more dangerous to the elderly.

However, take Nobel Prize Laureate (2013) in Chemistry, Prof. Michael Levitt from Stanford University. Alongside with Prof. Martin Kulldorff and Prof. Jay Bhattacharya he was one of the experts Florida’s Governor Ron DeSantis spoke to on Sept. 24, 2020, when DeSantis planned lifting Corona restrictions in his state the following day. Levitt’s father was from Lithuania, his mother from the Czech Republic, he once served a few weeks in the IDF in 1985 and is against lockdowns. During the roundtable with DeSantis, Levitt was pretty cool and said, that he knows about the risks of life. Being 73 years old now, he just bought a motor bicycle, because it is fun, it is his life, his decision and his well-being. Our governments worldwide, though, have become nanny-states who dictate us our daily life. I say this not as a capitalist libertarian, but as a left-winger, to be sure.

Contrary to the antidemocratic policies of Germany or Israel, the UK and America, there is another approach that really seems to be working: The city of Tubingen.

Take this: while the number of Corona infections (the so-called 7-days-incidence, a fake number, as the huge amount of asymptomatic cases, which is 6-10 fold the official number, is not counted!) in the age group 60+ in all of Germany currently is 128 cases per 100,000 people, in Tubingen the number for people 65+ it is 10 (ten) and for people over 75 years – the most vulnerable group – it is zero (0)! This is what the Bild boulevard newspaper reports on December 8, 2020. Many German newspapers report about this remarkable Tubingen story how to fight Corona!

How has this come? Well, ever since April 2020 there exist taxis for the elderly instead of public buses. More recently, they introduced reserved shopping hours for the old and elderly, 9-11 am. Tests for all medical health workers and staff in nursing- and elderly homes are done on a regular basis, a PCR test every 14 days and in between every 3 or 7 days a flash test. Cost-free FFP2 masks for all people 65+ are distributed by the town (with no or not much support by the federal or regional government). Equally cost-free rapid tests for relatives, who want to visit their loved ones.

This translates pretty much to the measures promoted by the famous Great Barrington Declaration by Prof. Jay Bhattacharya (Stanford), Prof. Sunetra Gupta (Oxford) and Prof. Martin Kulldorff (Harvard). They signed the Great Barrington Declaration on October 4 and ever since 38,154 medical practitioners, 12,717 medical & public health scientists alongside 686,184 concerned citizens have signed that document.

Tubingen’s major Boris Palmer urges chancellor Merkel and all politicians to change course. While the number of infected elderly and old people (most with pre-conditions, to be sure) in all of Germany even rose during the latest and ongoing lockdown, Tubingen is different and has much lower numbers.

Merkel’s Corona policies will ruin the entire country, it will kill many more people than Corona ever could. Lockdowns kill, they destroy businesses, but even more importantly, they destroy us as social-beings, they deny that human beings are social beings and not machines. You can put your car in your garage for a few weeks and after that it will just roll like before. Human beings are not machines. I just remind my readers to Erwin Chargaff (born 1905 in Czernowitz, he died 2002 In New York City), who argued in 1990 (during a series of lectures by several contributors, given in Hannover in Germany) against the change of our portray of human beings ever since the modern times, and against the comparison of human beings and machines. Already then, Chargaff, who was a chemist, argued against mass testing in the US and the maniac to control all aspects of our life. He said this in 1990, as if he anticipated 2020!!

The mainstream Corona policies are completely out of touch with reality: We have plenty of ICU beds in Germany (almost the same number ever since August 2020, many thousands beds still empty). Look at the dark blue area in this graph below, this indicates hospitalized people in Germany in ICU beds. Pretty much the same number ever since August 2020, between 21,000 and 22,000 patients. However, look at the strange decline of the free beds still available, the light blue area: a decline from some 9000 free beds to some 5000 free beds, while the occupied beds just vary smoothly.

That is irrational! It will be result of the failure of the German government to have enough staff and medical health workers available. That might be a severe and not surprising, but shocking long-term failure of German Minister of Health Jens Spahn.

Thanks to the panic driven, antidemocratic Corona policies of Merkel and the establishment, we have millions of people with mental health problems, people get stomach ache, headaches, physical problems as all swimming pools in town are closed, no culture, no events, no cinema, no theater, no concerts, no pub, nothing. That destroys people without saving a single  83-year-old from a severe flu like Corona. For people under 70, Corona is less dangerous than Influenza, says the WHO.

You cannot put people in their prison cells like students in tiny apartments or small families in a two-bedroom with no escape from the violent father or husband etc. Merkel did not learn the lesson from Corona. She acts like a religious fanatic, the same holds for all prime ministers of the 16 German lands, headed by Bavarian Soder, or for Bibi, Macron, Johnson, Biden.

Tubingen, though, indicates that there is a serious way to deal with Corona.

However, we are not sure, if the much more liberal and protective measures taken by the local government are the reason for the tiny numbers of Corona cases there. Perhaps it is the environment near the small but nice river Neckar or the old philosophical spirit of the town, or even the good Swabian food (with restaurants closed, not really convincing an argument).

Focused protection as promoted by the Great Barrington Declaration might indeed be the realistic solution to our maniac Corona world.

As it is unlikely that German courts rule against the unscholarly PCR-test. On the other side,  the Lisbon Court of Appeal ruled against the PCR test and against quarantine, based on that dangerous test:

The PCR test ‘is unable to determine, beyond reasonable doubt, that such positivity result corresponds, in fact, to the infection of a person by the SARS-CoV-2 virus’, said the Lisbon Court of Appeal“.

As we all know by now, the cycle threshold of the PCR test is crucial, the Ct-value. If it is above 26 or maximum 30, it indicates that a person is not only not sick, but also will not at all make another person sick. Most laboratories worldwide use a Ct-value of 35, 37 or even 40, without indicating this to the people!

German courts, though, so far refused to rule against the not validated and unscholarly PCR test. They also reject to rule against the equally unscholarly 7-days incidence and the unconstitutional shutting down of theaters, restaurants, public life etc. Why is the 7-days incidence stupid? Because we have 6-7 times more asymptomatic cases in all countries, as Prof. Matthias Schrappe and his working group point out. Schrappe spoke before the Health Committee of the German Parliament about the failure of the German Corona policies. If people run riot, like in Germany today, about incidences of 200 or more, that is ridiculous – the real number is 6-7 times higher! That is very good news, as we still have so few cases of Corona. Most people these days just die with and not of Corona. This is a rather criminal and not ethical or scholarly way of categorizing a patient as Corona patient – a simple positive PCR test might be enough, regardless if that person is in hospital due to a heart attack, a car crash or a lethal cancer disease and became PCR positive just in his or her ICU bed, for example.

The official Corona cases are around 65 million, which is nonsense. In fact, we have over 750 million Corona cases worldwide, says the WHO. Got it? The more people are touched by Corona, the better – because most people not even get slightly sick, but build herd immunity, which is essential when it comes to a new virus. Corona is mainly an asymptomatic disease, which almost exclusively is a threat to the old and very old people with pre-conditions.

Despite the fact, that we do not have a medical crisis at all, no excess mortality in Germany, this Tubingen solution might be our only answer at hand to fight the Biden-, Trudeau-, Merkel-, Macron-  Bibi- or Johnson-style hygiene or vaccination state…

For my English and New England friends: V-Day will always remain May 8/9, 1945, the unconditional surrender of Nazi Germany, and not that day in December 2020, when the UK started vaccinating its population. Just saying.

Finally, Zionists should be on the forefront to attack authoritarian, anti-working class and irrational policies, taken by Bibi or the entire Western world these days. Zionists could align with the Tubingen approach, without ignoring the previous anti-Israel stance of the major of that university town.

About the Author
Dr Clemens Heni is director of The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)

Panik haben macht Spaß, denken nicht

Gastbeitrag von Rebecca Niazi-Shahabi, 06. Dezember 2020

Es ist erstaunlich, wie viele Menschen auf ihrem Panikmodus beharren, es muss ein Wunsch nach Konformität dahinterstecken, so unermesslich groß, wie schon lange nicht mehr. Denn nicht nur viele Leser der Zeitungen und Zuschauer der Nachrichtensendungen hinterfragen nicht, was ihnen über Covid 19 erzählt wird, ja selbst Journalisten verbieten denjenigen, die am Sinn der Maßnahmen zweifeln und/oder sie kritisieren, das Wort.

Dummheit kann es nicht sein, das weiß ich spätestens seit dem 5. Dezember 2020, als ich auf tagesschau.de las, Merkel habe verkündet: „Mit dem Impfstoff verteilen wir Lebenschancen.“ Nun ist endgültig bewiesen, wer darauf einschwenkt, diese Aussage befürwortet, sie lobt und zitiert usw., verleugnet die Wahrheit GANZ BEWUSST.

Es weiß ja jeder, dass nicht Hunderttausende in Deutschland an Corona sterben und nicht jeder, der nicht geimpft wird, des Todes ist. (Es ist offensichtlich, denn es fallen keine Menschen auf der Straße um und es liegen auch noch nicht 30% der Berliner im Kühlhaus, nicht einmal in der unmittelbaren Umgebung gibt es Menschen, die plötzlich an Corona – und zwar nur an Corona – verstorben wären.)

Man spielt also mit, tut so, als würde es sich um eine bewiesene Tatsache handeln, dass außergewöhnlich viele Menschen an Corona versterben – was die Voraussetzung für den Sinn des Satzes unserer Kanzlerin wäre – und suhlt sich in dem Gefühl „auf der richtigen Seite zu stehen“. Und zwar zum Preis seines Verstandes. Jeder, der nicht gegen diesen Satz Einspruch erhebt, zahlt diesen Preis ganz BEWUSST. Deswegen helfen auch keinerlei logische Argumente mehr – man will keine Argumente, man WILL die Panik.

Aber warum?

Auch Gunnar Kaiser stellt in seinem letzten Video vom 05.12.20 fest („Es ist ein Kult!„):

Es handelt sich um einen Kult, … um eine ideologische Erzählung, die dem Ganzen einen Sinnzusammenhang gibt. Bei diesen Erzählungen kommt es überhaupt nicht an auf den Bezug zur Realität, er ist überhaupt nicht wichtig.

Geht man dieser Frage nach, warum man diese Erzählung aufnimmt und weitergibt, kommt man auf mehrere mögliche Antworten. Eine davon könnte mit der völligen Bedeutungslosigkeit zu tun haben, die viele Menschen fühlen, sie vermissen in unserer Gesellschaft den Sinnzusammenhang, der eben nicht nur einfach im freien Wirtschaften bestehen kann.

Keine Gemeinsamkeit mehr, keine Rituale, kein Aufgehobensein, auch das Glücksversprechen des Konsums (mit all seinen Gemeinsamkeitssurrogaten wie Freunde, die einem im Garten zuprosten, weil man das richtige Bier gekauft hat oder der Mann, der einen liebt, weil man sich die Beine epiliert hat usw.) ist schal geworden.

Keiner interessiert sich für den anderen, alles ist sinnlos geworden und man versucht noch mit den so genannten „Sozial-Pornos“, d.h. der eigenen Benachteiligungsgeschichte auf Facebook oder Instagram ein bisschen Anteilnahme und Gemeinsamkeit zu ergattern.

Aber auch da ist die Konkurrenz groß. Und plötzlich gibt es Corona. Da kann man zeigen, dass man doch noch eine Nation, eine Wertegemeinschaft ist. Die zusammenhält und etwas bewirken kann. (Wenn nicht die blöden Arschlöcher wären, die ausscheren und alles zerstören wollen.)

Dieser Zipfel im Gesicht, der ein Zeichen ist, „dass man ein Guter/eine Gute ist und mitmacht, dass man ein Mensch ist, dem andere nicht egal sind“.

Und die ganz Eifrigen zeigen, dass sie wirklich mit ganzem Herzen dabei sind durch besonders korrektes Einhalten des Abstands zum Vordermann im Supermarkt. Da wird der Einkaufsgang plötzlich zum politischen Statement (woanders darf man ja nicht mehr hin), da wird dann gewartet, bis der Vorgänger auch noch den letzten Artikel eingepackt hat, egal, wie lange das dauert, dann tritt man an die Kasse, tauscht ein Lächeln mit der Kassiererin aus, mit der man sich in derselben Wertegemeinschaft weiß.

Da sind soziale Unterschiede mit einem Mal völlig gleichgültig geworden, denn mit der guten Kassiererin hat man im Zweifelsfall mehr gemein, als mit dem intellektuell aussehendem Idioten, der hinter einem steht und kaum seine Genervtheit unterdrücken kann. Soll der doch was sagen, man wartet ja nur darauf! Denn es wäre einem eine Freude, ihn in die Schranken zu verweisen und sich dafür den Applaus der anderen Kunden abzuholen!

Wenn man auf die Idee kommt, dass es sich um lauter einsame Einzelbürger handelt, die einfach versuchen, sich ein winziges Stückchen Bedeutung abzupressen, dann wird klar, warum da keiner mehr Argumente hören will. 2006 gab es die Fußballweltmeisterschaft, das war schöner und außerdem im Sommer. Da ging es auch um nichts, um Fußball eben.

Nun geht es um etwas, was vorher auch niemanden interessiert hat – und plötzlich entdecken alle ihr Mitleid mit den Alten und Kranken. Aber natürlich nur ihr abstraktes Mitleid. Denn der Mensch direkt vor einem – ohne Maske aber mit Attest z.B. – der bekommt den ganzen Hass zu spüren, den die Konformisten ob ihrer Bedeutungslosigkeit in sich tragen.

Mitleid hat man natürlich immer nur mit den Abwesenden. Den ganz Alten, den Risikogruppen. Mit den konkreten Alten dann aber wieder nicht, die sagen, Corona sei ihnen egal und sie wollen Besuch und Tanztee und Weihnachten mit der Familie. Mit denen will man nicht mitfühlen, auf die ist man nämlich im Zweifelsfalle noch neidisch, wie auf jeden Menschen, der es noch versteht, sein Recht auf Freude und Spaß einzufordern.

DAS ist das Geheimnis hinter dem Ganzen: Die vielen freud- und bedeutungslosen Existenzen, die jetzt ihre Chance sehen, aufzumucken und ihre kleine Macht auszuspielen, da sie ja die Mehrheit und Merkel hinter sich wissen.

Nur die beharren auf den „Lebenschancen“, die endlich verteilt werden müssen (in Form von ungetesteten Impfungen) und spielen, als würden sie sich fürchten. (Einmal wünscht man sich nämlich, diese Menschen würden das in echt erleben, was sie behaupten, denn da würden nicht wenige von ihnen mit echter Panik in die Psychiatrie eingeliefert werden müssen, zu moralischer Auftrumpferei wären dann die meisten gar nicht mehr fähig.)

Wie viele aufklärerische Texte mit belastbaren Fakten müssen noch geschrieben werden, wann wird die Vernunft wieder über die Ideologie siegen? Wann wird es den Menschen keinen Spaß mehr machen, sich wenigstens in der (gespielten) Panik vereint zu wissen?

Ich hoffe bald, und bevor ich zu meiner „Lebenschance“ gezwungen werde.

 

 

 

 

Ach Schorsch

Ein Essay für einen alten Bekannten aus Berlin

Von Dr. phil. Clemens Heni, 04. Dezember 2020

Inhalt:

Die Seitenzahlen beziehen sich auf das Original WORD-Dokument, wer den Text als PDF aufruft, bekommt andere Seitenzahlen.

Immerhin gibt es in der ARD einen Kritiker der Massenpanik: Richling. 2

Fachärzte gegen die Panikpolitik und für mehr Evidenz. 3

Corona ist viel weniger gefährlich als gedacht – aber die Kollateralschäden extrem.. 5

Psychologie der Epidemie. 5

Landkreise mit nicht einem Corona-Toten unter 60 Jahren in 9 Monaten. 6

Ein Kern der Lösung: Mehr und gut bezahlte Pflegekräfte. 7

Gegen den „nanny state“: Kritik an der kulturfeindlichen Lockdownpolitik selbst in der ZEIT. 7

Überfüllte Krankenhäuser März 2018 und die Herrschaft der Betriebswirte. 9

Die New York Times gegen den PCR-Test?. 10

Mainstream Wissenschaft: „Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit“  10

Keine Übersterblichkeit. 15

Fehlende Metaphysik. 16

Epilog: Selbst Wenn. 17

 

 

Ein ehemaliger Journalist eines großen Nachrichtenmagazins, den ich von früher her noch kenne (lange vor dem pandemic turn), schrieb mir gestern auf einen meiner letzten Texte:

Hm. Allein die Annahme, dass sich alle täuschen lassen, Le Monde, NYTimes, Guardian, Italiener, Spanier, alle deutsche Medien. Merkst du was?

Das ist zwar etwas kryptisch und kurz, aber ich möchte in aller gebotenen Kürze und Schärfe mal darauf antworten, eventuell bringt das ja was. Du musst es ja nicht lesen, ich will dich nicht verwirren, höchstens informieren und mit Fakten konfrontieren oder auf Fakten hinweisen, die bekannt sein sollten.

Also: Ach Schorsch, ich verstehe doch deine Sorge, dass Menschen abdriften und keinen Bezug mehr haben zur rationalen Analyse und zur Wirklichkeit – daher schreib ich ja auch dir. Etwas lustig, dass „der“ oder „die“ Italiener hier in einer Reihe kommen mit Zeitungen, aber völlig richtig erkennst du, dass „alle deutschen Medien“ die gleiche Meinung haben, was sie in dieser Form noch nie hatten, nicht mal 1977 im deutschen Herbst, geschweige denn 2014/15 bei Pegida und der Nazikrise, Lutz Bachmann etc. pp.

Wie ein demokratisch geschulter (davon ging ich aus) Journalist, logisch links der Mitte sich verortend, ohne mit der Wimper zu zucken von „alle[n] deutsche[n] Medien“ redet, die in der Coronakrise die gleiche Meinung hätten, das macht schon etwas stutzig. Oder schockiert?

Immerhin gibt es in der ARD einen Kritiker der Massenpanik: Richling

Schaust du kein Südwestrundfunk-Fernsehen, das doch der Beweis ist, dass nicht alle in der ARD die gleiche Meinung haben, sondern Mathias Richling selber denken kann? Ich zitiere dir mal, was in meinem zweiten Buch zur Coronakrise (von Oktober 2020, „Gefährderansprache. Wie die Regierungs-Politik, eine nicht evidenzbasierte Virologie und Verschwörungswahnwichtel die demokratische Gesellschaft zerfledern“) über die ARD steht:

Dieses Buch ist dem Kabarettisten Mathias Richling gewidmet. Das liegt nicht daran, dass er nur wenige Kilometer, ja einen Katzensprung über den Neckar von meinem alten Esslingen am Neckar entfernt in einem Stuttgarter Stadtteil residiert und wir beide nach dem Motto „Schwaben lives matter“ die Welt nicht anders denn satirisch sehen können, nein: Das liegt an dem Schärfsten, was es zum Coronawahnsinn im deutschen Fernsehen und Mainstream zu sehen gab und gibt.

Ja, Richlings Sendungen von Juni, Juli und September 2020 gehören zum allerbesten was jemals im deutschen Fernsehen gesendet wurde, und das ist sicherlich nicht übertrieben. Es gibt keinen Menschen, der so viel Witz und radikale Schärfe in diesen unfassbaren Coronamassenpanikzeiten in Worte, Mimik und Gesten packen kann wie Richling. Seine Kritik an der SPD und Olaf Scholz allein wäre schon Pulitzer-Preis würdig. Aber die ungemein sarkastische Wendung, dass die Leute doch deshalb abstandslos auf Mallorca feierten, damit sie bei der Rückkehr in Quarantäne müssen und nicht gleich wieder auf die Arbeit, ist unübertroffen. Er packt die radikale und evidenzbasierte Kritik an der Coronapolitik wie kein anderer auf die große Fernsehbühne und natürlich auf die kleineren Live-Bühnen im Ländle und überall sonst.

(…)

Gegenüber der Laudatio auf den Sozialstaat, die Verhältnismäßigkeit und für soziale Gerechtigkeit von Richling/Strobl (Heilbronn, CDU) sehen Jürgen Habermas und die gesamte selbst ernannte Intelligenzia des Landes von der Zeit über die Frankfurter Rundschau, den Berliner Tagesspiegel, die Münchener Süddeutsche Zeitung und dem Hamburger Spiegel hin zu den Universitäten affirmativ-dumpfbacken aus.

Ohne die Mathias Richling Show wären noch viel mehr Menschen mindestens psychisch zugrunde gegangen – das ist die bittere Realität im schlimmsten, irrationalsten und brutalsten Jahr seit Bestehen der BRD.

Mathias Richling ist der bekannteste aktuelle Kabarettist des Landes, zugleich der kritischste Kopf von ARD und ZDF zusammen, das mag Hoffnung anzeigen: Es gibt selbst denkende Menschen, auch im Südwestrundfunk (SWR) und bei der ARD. Und wenn es nur einer ist und sein Team. Das zählt. Die radikalste Corona-Kritik im Main­stream, die eben kein Ressentiment ist, ist gebührenfinanziert. Halleluja.

Das sei den Nazis, Reichsbürgern, rinks/lechten Verschwörungswahnwichteln, linken Antisemiten, die für BDS, aber gegen den „Lockdown“ sind, weiteren Antisemit*innen von links und rechts und dem Mainstream, Impfgegner*innen, Identitären, AfDler*innen und anderen selbst ernannten Coronaskeptiker*innen, die schon immer die „GEZ“-Gebühren („ARD ZDF Deutschlandradio Beitragsservice“, Umsatz ca. 8 Mrd. Euro) verachteten, das Nazi-Wort „Lügenpresse“ („Lückenpresse“) verwendeten, 9/11 leugneten, Einwanderung, Flüchtlinge und „das Merkel-System“ oder/und Israel und den bösen amerikanischen Kapitalismus bekämpften, ins Stammbuch geschrieben.

Und, liebe Mainstreampresse, was, wenn ein nicht unerheblicher Teil der Kritiker*innen der Coronapolitik Mathias Richling- und somit ARD-Fans wären? Was dann? Insofern: Wäre ein Läben ohne Übertreiben, Späßle und ohne Mathias Richling zu Coronazeiten möglich? Kaum, und wenn, dann wäre es wirklich völlig sinnlos.“

Es gibt also mindestens einen kritisch und selbst denkenden Menschen bei der ARD, das mag überraschend sein, aber den gibt es. Ein Grund zur Freude, oder nicht?

Fachärzte gegen die Panikpolitik und für mehr Evidenz

Dann gibt es kritische Ärzt*innen. Doch von der Wissenschaft und der Kritik der Politik in der Coronakrise (Epidemiologie, Virologie, Infektiologie, Kreuzimmunität, Rechtswissenschaft, Demokratie, Metaphysik, Ökonomie, Kultur, Psychologie etc.) hast du dich offenbar doch leider entfernt. Täusche ich mich? Seit März 2020 war ja auch nicht wirklich viel Zeit, sich mal mit diesen Dingen zu befassen, man(n) ist ja dauernd im Lockdown, kann in keine Cafés oder Restaurants gehen, die wenigen Bibliotheksarbeitsplätze sind auf Monate ausgebucht, es gibt keine freie Wissenschaft und Forschung mehr, wem sage ich es.

Fast alle Fachärzte-Verbände sind gegen den Lockdown und die autoritäre, auf Strafen und nicht auf Kooperation und Diskussion basierende Politik. Das zeigte sich in einer öffentlichen Erklärung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung unter Dr. Gassen in Kooperation mit Prof. Hendrik Streeck und anderen – das hast du vermutlich verpasst, weil du doch lieber andere für dich denken lässt, als selbst zu recherchieren, was für einen Journalisten (das warst du doch mal?) zwar heute typisch ist, für dich persönlich aber doch eher traurig oder bitter, meinst du nicht? Hast du deinen Rauswurf (nennen wir es mal so) so gut verkraftet, dass du jetzt deine alten Kolleg*innen dermaßen abfeiern musst und gar die gesamte deutsche Presse lobst? Dabei gibt es sicherlich seit 1945 kein Jahr, in dem sich die Presse dermaßen undemokratisch, angepasst, unkritisch und nicht selbst denkend zeigte wie 2020.

Die zentrale Aussage der Kassenärztlichen Bundesvereinigung um deren Vorstandsvorsitzenden Dr. Andreas Gassen, von Prof. Hendrik Streeck und Prof. Joachim Schmidt-Chasanit in ihrem gemeinsamen Positionspapier von „Wissenschaft und Ärzteschaft“ vom 28. Oktober 2020, das sich gegen den erneuten Lockdown wendet, lautet:

Wir setzen auf Gebote anstelle von Verboten, auf Eigenverantwortung anstelle von Bevormundung. Verbote oder Bevormundung haben eine kurze Halbwertszeit und entsprechen nicht unserem Verständnis einer freiheitlich demokratischen Grundordnung.

Dieses Papier haben sehr viele Ärzteverbände unterzeichnet:

„BETEILIGTE

Kassenärztliche Bundesvereinigung, Prof. Hendrik Streeck, Direktor des Instituts für Virologie der Universität Bonn, Prof. Jonas Schmidt-Chanasit, Leiter der Abteilung Arbovirologie am Bernhard-Nocht-Institut für Tropenmedizin in Hamburg

UNTERSTÜTZER

Ärzteverband Deutscher Allergologen e.V. (AeDA), Berufsverband der Deutschen Chirurgen e.V. (BDC), Berufsverband der Deutschen Dermatologen e.V.(BVDD), Berufsverband der Deutschen Hämostaseologen e.V. (BDDH e.V), Berufsverband der Deutschen Radiologen e.V.(BDR), Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte e. V. (BVKJ), Berufsverband der niedergelassenen Kinderchirurgen Deutschlands e.V.(BNKD), Bundesverband der Niedergelassenen Diabetologen in Deutschland (BVND), Bundespsychotherapeutenkammer (BPtK), Deutsche Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM), Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT), Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung e.V. (DPtV), Deutscher Hausärzteverband e.V., Freie Ärzteschaft e. V., Gesellschaft Anthroposophischer Ärzte in Deutschland e.V. (GAÄD), Hufelandgesellschaft – Ärztlicher Dachverband für Naturheilkunde, komplementäre und integrative Medizin, Interessengemeinschaft Medizin (IG Med e.V.), Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV), NAV-Virchow-Bund, Verband der niedergelassenen Ärzte Deutschlands e.V.(NAV), Spitzenverband Fachärzte Deutschlands e.V.(vertritt 29 Mitgliedsverbände),

Spitzenverband ZNS (SPiZ), dieser vertritt:·Berufsverband ärztlicher Psychoanalytikerinnen und Psychoanalytiker in der Deutschen Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT), Berufsverband der Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie Deutschlands (BPM), Berufsverband Deutscher Nervenärzte (BVDN), Berufsverband Deutscher Neurologen (BDN), Berufsverband Deutscher Psychiater (BVDP), Berufsverband für Kinder- und Jugendlichen-Psychiatrie und -Psychotherapie (BKJPP), Deutsche Gesellschaft für Psychoanalyse, Psychotherapie, Psychosomatik und Tiefenpsychologie (DGPT) e.V., Verband Deutsche Nierenzentren e.V. (DN), Vereinigung Analytischer Kinder- und Jugendlichen-Psychotherapeuten in Deutschland e.V. (VAKJP), Vereinigung psychotherapeutisch und psychosomatisch tätiger Kassenärzte e.V. (VPK), Zentralinstitut für die kassenärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland(ZI).“

Meinst du nicht, dass diese grundsätzliche Kritik an der Coronapolitik, die aus diesem Papier mit dieser Vielzahl von Ärzteverbänden, die gegen die Mainstreammedien vorgehen, von Ende Oktober 2020 gegen deine Liebe zu „allen deutschen Medien“, also der Panikindustrie, spricht? Oder nimm die ganz ähnlichen Papiere und Positionen von der Arbeitsgruppe um Prof. Matthias Schrappe und Prof. Klaus Püschel (ich hatte die ja u.a. auch gestern verlinkt, aber in der Hektik des Alltags hattest du sicher keine Zeit, dir das genauer anzuschauen?!), die in vielen Aspekten die völlig evidenzlose Politik der Bundes- und Landesregierungen kritisieren und vor allem die Panikindustrie angreifen und einen optimistischeren Ton einfordern:

Ein Strategiewechsel ist unvermeidlich. Die gegenwärtig vorhandenen epidemiologischen Daten zur SARS-CoV-2/CoViD-19-Epidemie aus dem In- und Ausland sprechen gegenwärtig nicht mehr für eine Welle, die „gebrochen“ werden kann, sondern eher für ein kontinuierliches Ansteigen der Zahlen. Eine leichte Abflachung bzw. ein vorübergehender Abfall der Zahlen mag beobachtet werden, nur die Annahme, dass man während des Winters ein „Zurück“ auf Zahlen wie im August erreichen kann, entbehrt jeder Grundlage. In dieser Situation bedeutet die alleinige Betonung von Kontaktverboten bei fortwährender Missachtung des Schutzauftrages für die verletzlichen Bevölkerungsgruppen nichts anderes als die Gefahr, die Bevölkerung sehenden Auges in eine „kalte Herdenimmunität“ zu führen. Es ist nicht auszuschließen, dass eine weitgehende Durchseuchung der Bevölkerung so rasch eintritt, dass selbst eine Impfung nicht mehr zu einem Trendwechsel beitragen kann.

Das sind ganz freundliche, bürgerliche Forscher*innen in dieser Gruppe, keine Radikalinskis, da musst du keine Angst haben. Aber sie sehen halt, wie absurd die Bundesregierung agiert und wie wissenschaftlich fahrlässig bis vorsätzlich falsch sie handelt. Ein Kern ist diese 7-Tages-Inzidenz: Wenn man 1,5 Mio. pro Woche testet und 20.000 positive erhält, entspricht das erstens exakt der Zahl, die Drosten in seiner initialen Studie von Januar 2020 herausbekam: 4 von 310 Proben waren damals falsch-positiv. Das sind exakt 19.354 falsch-positive bei 1,5 Mio. Tests.

Was jetzt dazu kommt, rein logisch: Es ist doch nicht möglich, dass von den 81,5 Mio. die diese Woche oder nächste Woche nicht getestet werden, gar keine „Positiven“ sind (egal ob nun falsch-positiv oder echt positiv), das ist denkunmöglich. Also haben wir laut Schrappe & Co. wöchentlich ca. 6-7 mal mehr Positive, was jede Rückverfolgung absurd und unmöglich macht. Und das ist auch nicht schlimm, weil ja immer noch sehr wenige Menschen krank werden. Die Antikörper-Untersuchungen indizieren, dass wir vermutlich viel mehr Menschen haben, die mit SARS-CoV-2 in Berührung kamen, als die nicht evidenzbasierte Politik und das RKI uns weismachen wollen, weil es deine alten Kumpel von der Presse ja mitmachen oder einfordern. Wichtig wäre also diesen Gedanken von Schrappe & Co. aufzugreifen:

Auch die mittlerweile vorliegenden Seroprävalenzuntersuchungen (Antikörper) weisen auf eine Dunkelziffer bis zu einem Faktor von 6, d.h. auf 1 Mio. Infizierte kommen bis zu 6 Mio. unerkannt Infizierte. (S. 6)

Corona ist viel weniger gefährlich als gedacht – aber die Kollateralschäden extrem

Insgesamt gilt, das zeigt insbesondere Prof. John Ioannidis aus Stanford: Corona ist nicht ansatzweise so gefährlich wie Drosten oder das Bundesinnenministerium fantasierten, die von 250.000 bzw. 1,2 Mio. Toten durch Corona sprachen (faselten wäre treffender) und zumal das BMI schürte mit einem Papier intentional jene Panik, Kinder könnten ihre Eltern oder Großeltern auf dem Sofa im Wohnzimmer krepieren sehen und fühlten sich schuldig! Schwarze Pädagogik ungeahnten Ausmaßes.

Offenbar noch nicht mal die vielen Hunderttausend Toten im Trikont stören dich, jene, die wegen des Lockdown starben und noch sterben werden, verzögerte Masernimpfung für Millionen von Kindern in Afrika allein, unterbrochene Lieferketten, zu teure Lebensmittel, Schulschließungen und daher Hunger und Tod – obwohl in Afrika so gut wie kein Mensch an Corona starb, von Südafrika und paar nordafrikanischen Ländern abgesehen, die aber auch wenige Tote haben. Dabei betont doch der Friedensnobelpreisträger 2020, das World Food Programme der Vereinten Nationen, wie dramatisch die Situation in diesen Ländern aufgrund der Coronapolitik ist.

Oder jene vielen Toten, die die Politik von Merkel & Co. bewirken wird, die wegen verzögerten OPs, Untersuchungen und allgemein wegen der größten Massenpanik seit 1945 und der extremen psychischen Belastung durch 24/7 Panik-Trommelwirbel aller Medien zugrunde gehen werden, all diese Kranken und Toten gibt es nicht wegen Corona, sondern wegen der Coronapolitik und den von dir so geliebten Medien – die alle die gleiche Meinung haben, da hast du ja völlig recht. Eine Volksgemeinschaft der Unwissenschaftlichen, der Ungebildeten, der Fanatiker*innen, der Irrationalisten aller Art, die quasi den Verschwörungswahnsinn von einigen der Kritiker*innen der Coronapolitik nur anders gepolt ergänzen.

Psychologie der Epidemie

Der Guardian ist so ein entsetzliches Presseorgan in England, nicht nur wegen dem berüchtigten Antizionismus und der früheren Nähe zum antisemitischen ehemaligen Labour-Chef Jeremy Corbin. Prof. Robert Dingwall (Nottingham), Regierungsberater in Fragen von Epidemien in UK, konnte dort wie viele andere nicht schreiben, daher musste er wie Prof. Sunetra Gupta (Oxford) auf die Daily Mail ausweichen, eine Zeitung, die immerhin auch für Kritikerinnen wie Gupta offen ist und Gupta hat als linke Epidemiologin auch die Größe, die Daily Mail in ihrem Op-Ed zu kritisieren und hält geschockt fest, dass sie nie dachte, grade in so einer Boulevard-Zeitung schreiben zu müssen, um Aufklärung zu betreiben („Of course, I do have deeply held political ideals — ones that I would describe as inherently Left-wing. I would not, it is fair to say, normally align myself with the Daily Mail“).

Die Bild-Zeitung ist auch eine der ganz wenigen Zeitungen, die neben der Panikerzeugung immerhin manchmal seriöse Stimmen zu Wort kommen lässt, wie z.B. Schrappe.

In England bestätigt mir einer der führenden medizinischen Soziologen, Prof. Robert Dingwall von der Nottingham Trent Universität, dass es so gut wie keine Übersterblichkeit gibt. In einem noch nicht veröffentlichten Manuskript, das mir Dingwall schickte, geht es um die „‘Epidemic Psychology’ revisited“, also seine Analyse jenes legendären Aufsatzes von Philip Strong von 1990 mit dem Titel „Epidemic Psychology“. Darin werden ganz unterschiedliche Epidemien untersucht, die immer mit den gleichen Epidemien einher gehen: Angstepidemien, Panikepidemien, Verdachtsepidemien und Stigmaepidemien. Strong hatte geschrieben:

When the conditions are right, epidemics can potentially create a medical version of the Hobbesian nightmare – the war of all against all. A major outbreak of novel, fatal epidemic disease can quickly be followed both by plagues of fear, panic, suspicion and stigma.

Das versucht nun Dingwall in unsere Corona-Zeiten zu transponieren, was ihm auf herausragende und kritische Art und Weise gelingt. Wir haben Epidemien der Angst, der Panik und der Verdächtigung und das weltweit gleichzeitig in einem Ausmaß, das jeder Beschreibung spottet.

Landkreise mit nicht einem Corona-Toten unter 60 Jahren in 9 Monaten

 

Die eigentliche medizinische Epidemie ist sehr gut einschätzbar, das Todesalter in Deutschland beträgt mehr als 81 Jahre, in einer Provinz-Großstadt wie Heilbronn (125.000 EW) gibt es bei Personen unter 34 Jahren in über 9 Monaten Coronakrise nicht einen Toten, im Alter von 35 bis 59 sage und schreibe zwei Tote, im Alter von 60 bis 79 neun und bei Personen über 80 Jahren 25 Tote. Macht 36 Tote bei einer angeblich nie dagewesenen Krise, die die ganze Innenstadt in ihrem sozialen und kulturellen wie politischen Kern zerstört hat – bei statistisch über 1250 Toten pro Jahr in dieser Stadt. Im Landkreis Heilbronn wird das noch viel deutlicher, wie spezifisch Corona ist und wie ungefährlich für die Allgemeinheit der Masse der Bevölkerung. In diesem Landkreis mit 344.000 EW gab es seit 1. März 2020 nicht einen Corona-Toten unter 59 Jahren und das bei 3579 offiziellen Corona-Fällen in der Altersgruppe 0-59 Jahre. Es gab 16 Tote in der Gruppe von 60 bis 79 Jahren und 43 Tote über 80 Jahren. Das zeigt, dass die Wahrscheinlichkeit, schwer an Corona zu erkranken, fast ausschließlich bei Menschen über 60 und noch viel mehr über 80 Jahren liegt, was ja überhaupt nicht verwundert.

Dazu kommt die sehr wichtige Erkenntnis von Obduktionen, dass kaum ein Toter ohne schwerwiegende Vorerkrankungen (im Plural) darunter ist. Nida-Rümelin, du erinnerst dich, sprach im ZDF von 0,8 Prozent Toten ohne Vorerkrankung, die unter den ersten 2000 Corona-Toten in Italien waren. Sprich: diese Menschen wären ohnehin 2020 oder 2021 gestorben. Daher ja auch keine Übersterblichkeit in Deutschland und wie hoch die Übersterblichkeit bei Grippe in Bergamo in den letzten Jahrzehnten war, haben deine super Kolleg*innen der Mainstreampresse auch noch nicht erforscht, oder haben sie es? Gab es noch nie überfüllte Krankenhäuser in Bergamo? Wirklich? Noch nie? War und ist Corona präzedenzlos?

Das Gerede über „Spätfolgen“ ist an Absurdität nicht zu überbieten, da jede schwere Krankheit Spätfolgen haben kann, grade auch eine Grippe, chronische Krankheiten ohnehin, was aber als „Spätfolge“ nie in Betracht gezogen wird, sind die Kollateralschäden, die Folgen von sinnlos und aus Panik verschobenen OPs, oder die aufgrund von Personalmangel verschobenen OPs, wofür wiederum der Staat verantwortlich ist mit seiner Personalpolitik, die seit Jahrzehnten Thema in der Pflege und im Krankenhauswesen ist.

Ein Kern der Lösung: Mehr und gut bezahlte Pflegekräfte

 

Nehmen wir mal die ca. 30.000 Intensivbetten, die es gibt und reden noch gar nicht von den über 11.000 Notfallbetten, die immer aufgeführt werden, aber nicht ein einziges dieser Betten wurde seit März 2020 in Anspruch genommen, aber dafür die ganze Gesellschaft in eine Mega-Panik versetzt. Nehmen wir also 30.000 Intensivbetten und verlangen von der Bundesregierung, jedes Bett mit sechs weiteren ausgebildeten Pflegekräften auszustatten und zwar mit einem Bruttomonatslohn von 5000€, um diesen Beruf einigermaßen seriös zu entlohnen. Das wären 10,8 Milliarden Personalkosten extra pro Jahr. Eine völlig lächerliche Summe angesichts der fast 1000 Milliarden, die uns der Lockdown die nächsten Jahrzehnte kosten wird. Allein der besonders perfide und sinnlose Lockdown im November 2020 kostete über 10 Milliarden Euro. Es brachte eine viel höhere Zahl an Toten und an Infizierten, was völlig logisch ist für den beginnenden Winter.

Also: die Forderung könnte doch gerade aus liberaler oder linker Perspektive sein, erstmal, rein pragmatisch gedacht und das System noch nicht in seinen Grundfesten erschütternd, mehr Menschen einzustellen, egal ob die aus Polen, Rumänien, Ungarn, Frankreich oder Niedersachsen und dem Saarland kommen. Mehr Pflegekräfte und medizinisches Personal für Krankenhäuser und Alten- und Pflegeheime.

Wenn die Bundesregierung ökonomischer und vor allem sozialer gehandelt hätte, dann hätte sie diese lächerlichen knapp elf Milliarden Personalkosten für sechs extra Pflegekräfte pro Intensivbett investiert. Natürlich müsste dann ergänzend dazu die Bezahlung aller anderen Beschäftigten in diesen Berufen angepasst werden, was ja seit Jahrzehnten gefordert wird, aber nicht passiert. Outsourcing ist der neoliberale und turbokapitalistische Trend. Das muss aufhören und es hätte gerade in dieser Krise aufhören können, denn das brutale Prinzip der Austerität, der „schwarzen Null“ von Olaf Scholz, wurde ja in wenigen Sekunden aufgegeben im März 2020. Doch es wurde aufgegeben, um völlig sinn- und zwecklos die große Industrie (Lufthansa etc. pp.) zu stützen, nicht um den Bereich, um den es geht, den Bereich der Krankenhäuser, Alten- und Pflegeheime zu unterstützen.

Diese lächerlichen 10,8 Milliarden Lohnkosten extra pro Jahr könnten sogar vom ganz normalen Haushalt, wie wir ihn bislang kannten, abgezweigt werden. Doch das wurde nicht getan, dafür unfassbare Extra-Haushalte, Not-Haushalte verabschiedet, die das Land für locker 25 Jahre in die Schuldenfalle bringt und unzählige Betriebe ruiniert, Arbeitsplätze zerstört und Existenzen vernichtet.

 

Gegen den „nanny state“: Kritik an der kulturfeindlichen Lockdownpolitik selbst in der ZEIT

 

In Deutschland sterben ja jährlich etwas mehr als ein Prozent der Bevölkerung, über 900.000 Menschen sind das. Das ist auch 2020 so, mit dem extremen Unterschied, dass 900.000 Menschen dieses Jahr kein Weihnachten feiern können in ihrem Lieblingsrestaurant, als Single oder mit Freund*innen, im Club, der Bar an Silvester oder in großer Runde in der Familie, oder in Kirchen (von Synagogen an Chanukka nicht zu schweigen). Für diese 900.000 Menschen wird ihr letzter Jahreswechsel bzw. ihr letztes Weihnachten oder Chanukka etc. trostlos sein, sie werden psychisch zermürbt wie nie in ihrem Leben, grade diese vorwiegend alten Menschen werden um ein würdevolles letztes Feiern im Dezember gebracht. Das hat eine Politik zu verantworten, die seit neun Monaten im 24/7 Panikmodus, ohne jede Evidenz autoritär hantiert und erwachsene Menschen wie Kinder behandelt, die erzogen gehören.

Das mag dir als daddiot (diese Polemik muss sein, das wirst du verstehen) nicht ungewöhnlich vorkommen. Es ist aber für eine vorgeblich demokratische Gesellschaft der Todesstoß. Das steht sogar in einem Interview in der ZEIT vom 3. Dezember 2020 mit Prof. Dr. med. Jürgen Windeler, seit 2001 außerplanmäßige Professur für Medizinische Biometrie und Klinische Epidemiologie an der Ruhr-Universität Bochum. 2004 bis 2010 Stellv. Geschäftsführer und Leitender Arzt beim Medizinischen Dienst des Spitzenverbandes Bund der Krankenkassen e.V. (MDS ) in Essen. Seit 1. September 2010 Leiter des Instituts für Qualität und Wirtschaftlichkeit im Gesundheitswesen (IQWiG ) in Köln:

Entscheidungen können demokratisch zustande kommen und trotzdem kritisiert werden. Sie können sogar falsch sein. Und man kann die Frustration und das Kopfschütteln doch mit Händen greifen: Museen, Konzerthäuser, Theater haben sich im ganzen Sommer ein Bein ausgerissen, um Hygienekonzepte auszuarbeiten und umzusetzen. Diese beeindruckenden Bemühungen sind damit beantwortet worden, dass man Kultur zu Freizeitgestaltung und Unterhaltung degradiert hat. Von heute auf morgen war alles nichts mehr wert.

 

Eine ziemlich dümmliche, typische Mainstream-Frage der Interviewerin („Sie haben einmal gesagt, es wäre klug, die Menschen nicht wie Kita-Kinder zu behandeln. Das hört man auch von Corona-Verharmlosern“) kontert der Wissenschaftler eloquent:

Was soll das mit Verharmlosung zu tun haben? Wenn Risikokommunikation erfolgreich sein soll, muss sie die Menschen als entscheidungsfähige Personen behandeln. Das ist wissenschaftlich gut belegt. In Deutschland hat man sich meist mit Warnungen und Drohungen begnügt. Das ist keine Kommunikationsstrategie. Dabei sind wir doch darauf angewiesen, dass die Menschen noch eine ganze Weile aus eigenem Antrieb und aus Einsicht mitmachen.

Diese Kritik am Bevormundungsstaat ist absolut zentral und ich hätte gedacht, dass du wenigstens an diesem Punkt auch über die unfassbaren, antidemokratischen Äußerungen von Merkel schockiert bist (das war ja der Aufhänger meines Textes). Bist du nicht.

Du kannst das alles natürlich ignorieren und dich weiterhin auf „alle deutschen Medien“ verlassen – ich orientiere mich eher an der Wissenschaft (die ja manchmal sogar in diesen Medien wie zitiert vorkommt), aber das mag der Differenz von Journalist und Forscher geschuldet sein. Dabei gibt es auch in Zeiten der Coronakrise seriöse Journalist*innen, nur halt äußerst wenige.

Eine davon ist z.B. die ORF-Redakteurin Renata Schmidtkunz, die den Mediziner und Coronapolitik-Kritiker Prof. Martin Haditsch, Facharzt für Hygiene und Mikrobiologie, Infektiologie und Tropenmedizin in Graz und Hannover, interviewte. Eine andere kritische Stimme im Mainstream-Journalismus ist Rosemarie Schwaiger, sie schreibt in einem Leitartikel für das österreichische Nachrichtenmagazin Profil am 19. September 2020 gegen den „Corona-Zuchtmeister“ Sebastian Kurz und ihre Worte treffen auch auf Angela Merkel zu:

Tatsache ist, dass in fast allen Ländern Europas die Fallzahlen steigen. Das kann nicht nur daran liegen, dass der Sommer zu Ende geht und die Abende kühler werden. Viele Menschen halten das Leben im Pandemie-Regime offenbar schlicht nicht mehr aus. Der oft kritisierte Leichtsinn im Urlaub war weniger ein Akt der Rebellion als der Kapitulation. Man kann emotionale Grundbedürfnisse nicht dauerhaft ausknipsen. Wir sind keine Maschinen, die sich unbegrenzt auf Stand-by-Modus stellen lassen, wenn der Betrieb gerade nicht erwünscht ist. Seit Februar geht es weltweit fast ausschließlich um die Frage, was die Politik alles tun kann, um die Verbreitung des Virus einzudämmen. Bemerkenswert selten wird erörtert, wie viel der Bevölkerung eigentlich zumutbar ist, um ein Virus zu bekämpfen, das nur für wenige ein größeres Risiko darstellt. Die Bürger wurden zur Manövriermasse im Dienste der Seuchenbekämpfung. (…) Stattdessen gibt es Blut-, Schweiß- und Tränen-Reden: Alles, was Freude mache, sei gefährlich, erklärte der Kanzler. Danke, aber so kann man nicht leben.

Überfüllte Krankenhäuser März 2018 und die Herrschaft der Betriebswirte

 

Berichte aus dem deutschen Fernsehen wie in der ARD vom 27. März 2018 zeigen, wie überfüllt Krankenhäuser waren und dass Menschen starben, weil die ICUs voll waren. März 2018. Hast du gesehen, wie damals in dem Bericht im Mainstreamfernsehen gezeigt wurde, wie Patienten im Krankenwagen durch ganz Karlsruhe gefahren wurden, weil alle Krankenhäuser voll waren und der Patient am Ende im Krankenwagen verstarb? Erinnerst du dich noch an den sofortigen Lockdown Ende März 2018, an das Schließen von Restaurants, Cafés und die umgehende Maskenpflicht in allen Krankenhäusern, Altersheimen etc., auf dem Fahrrad, in der Innenstadt und auf Plätzen? Erinnerst du dich, damals, März 2018, als es in dieser Influenza-Saison 25.000 extra Tote wegen der Grippe gab und unser Leben völlig zusammenbrach?

Damals, als wir uns Anfang April in der Oranienburger Str. in Berlin im Café Orange, direkt neben dem Centrum Judaicum, zum Schnacken trafen? Letzteres stimmt, den Lockdown gab es 2018 (oder 1970 etc. pp.) natürlich nicht, weil die Überlastung von Krankenhäusern systemimmanent ist bei einem Gesundheitssystem, das ein Profitsystem ist und wo Betriebswirte und nicht Ärzte Krankenhäuser leiten.

Darauf weist der Arzt, Buchautor und demokratische Aktivist der Gruppe 1–19 in Berlin, Dr. Paul Brandenburg in einem Gespräch mit der Journalistin Milena Preradovic am 30. November 2020 hin.

Geändert hat sich die letzten Jahre nichts, weil die höchst problematische Fallpauschale von Ulla Schmidt (SPD), wenn ich recht entsinne, bzw. der Politik insgesamt ein völlig absurdes, perfides und kapitalistisch-verbrecherisches Gesundheitssystem stützt und begründet, das auf Technik basiert, aber nicht auf Arbeitskräften. Pflegekräfte und Ärzte in Krankenhäusern gibt es viel zu wenige.

Ein eingehendes Rekapitulieren des Lebenswerks von Ivan Illich wäre hierbei angesagt. Sein Buch „Die Nemesis der Medizin“ strotzt nur so von einer Wissenschaftlichkeit und Kritikfähigkeit, wie wir sie heute nicht mehr kennen – 200 Seiten Text plus 100 Seiten Fußnoten, wo Illich den Leser*innen unzählige Literaturhinweise gibt und diese auch erläutert, ein echtes Studienbuch.

Illich hat es auf die Strukturen abgesehen, nicht auf die Täter*innen. Das ist ganz richtig, Günther Anders ging einen ganz ähnlichen Weg, eine Generation zuvor und seine Antiquiertheit des Menschen von 1956 ist sicher einer der aktuellsten (!) Zugänge zu unseren nicht anders denn technikfaschistisch zu nennenden Zeiten (Was gemacht werden kann, muss gemacht werden, vom Menschen ohne Welt zur Welt ohne Mensch, wobei wir im Lockdown beides gleichzeitig haben, Arbeitslosigkeit und Isolation und Machbarkeitswahn, Biopolitik, Kontrolle und irrationalste Hygienemaßnahmen wie nie zuvor). Anders und Illich waren sehr wohl marxistisch geschult und wussten ob der Existenz von Herrschenden, ohne die Abstraktheit des Verwertungsprozesses zu ignorieren, den Marx’schen Warenfetischismus, der mit dem Technikfetischismus eine noch tödlichere Verbindung oder Mesalliance eingeht.

Gleichwohl können wir Merkel & Co. nicht exkulpieren, sie sind verantwortlich dafür, nicht von Anfang an interdisziplinäre Expert*innengruppen zusammengestellt zu haben und auch nach neun Monaten weigert sich die Regierung mit den scharfen Kritiker*innen auch nur zu reden.

Seit Anfang an weigert sich die Regierung, die Bevölkerung ernst zu nehmen als Erwachsene, die selbst wissen, was sie wollen, was gefährlich ist und was nicht, welches Risiko das Leben bedeutet. Dass anders Politik gemacht werden kann zeigen Florida oder Schweden, beides westliche Länder bzw. Bundesstaaten. Wobei die Verhetzung diesmal sehr wohl in beide Richtungen geht: das Pöbelvolk heizt die Regierung an, noch brutaler durchzugreifen und vice versa, Denunziationsverhalten wird staatlich prämiert, ja eingefordert, dabei ist es verbrecherisch.

Das eigentlich Absurde (oder Kriminelle?) aktuell am Krankenhaus- und Gesundheitssystem in Deutschland zeigt sich darin, dass wir seit August eine gleichbleibende Zahl an belegten Intensivbetten haben (ca. 21.000 bis 22.000), aber plötzlich viele Tausend Betten, die frei waren, verschwunden sind!

Wo sind diese paar Tausend Betten? So gab es am 6. August 21.639 belegte Intensivbetten und 9.121 freie ICUs. Am 2. Dezember, also vorgestern, gab es 22.269 belegte Betten und nur noch 5227 freie Betten. DAS ist irrational, nicht nachvollziehbar oder Wahnsinn – und liegt daran, dass die Politik in Berlin und allen Bundesländern an den Kosten für die ohnehin extrem unterbezahlten Krankenschwestern und Pflegern etc. sparen, anders ist das nicht erklärbar.

Sie werden fast 4000 Intensivbetten ja nicht auf den Sperrmüll geworfen haben. Der dunkelblaue oder violette untere Bereich, der die Belegung der Intensivbetten anzeigt, ist fast gleichbleibend seit Mai 2020 – obwohl wir im Sommer so gut wie keine Covid-19 Patienten hatten und jetzt 3.980 – auch das ein absoluter Irrationalismus. Glaubt irgendein Mensch ernsthaft, dass die Gesamtzahl an Intensivpflegefällen bei gleichbleibender Sterblichkeit der Gesamtbevölkerung so extrem abnimmt, dass ein Zuwachs von fast 4000 Menschen mit einer neuen Erkrankung sich nicht auswirkt auf die Anzahl der Betten auf ICUs? Oder sind etwa mitunter (oder häufig?) Menschen mit ganz anderen Erkrankungen einfach positiv aus SARS-CoV-2 getestet worden, obwohl sie wegen einer lebensgefährlichen anderen Erkrankung im Krankenhaus liegen?

Die New York Times gegen den PCR-Test?

Die NYTimes, die natürlich, da hast du völlig Recht, primär unwissenschaftlich agitiert, schrieb gleichwohl in einem Anflug von Evidenz und Wahrhaftigkeit, dass womöglich fast alle PCR-Tests in USA falsch sind (90 Prozent allein in MA weg. dem zu hohen Ct-Wert, „Your Coronavirus Test Is Positive. Maybe It Shouldn’t Be. The usual diagnostic tests may simply be too sensitive and too slow to contain the spread of the virus.“)

In three sets of testing data that include cycle thresholds, compiled by officials in Massachusetts, New York and Nevada, up to 90 percent of people testing positive carried barely any virus, a review by The Times found. On Thursday, the United States recorded 45,604 new coronavirus cases, according to a database maintained by The Times. If the rates of contagiousness in Massachusetts and New York were to apply nationwide, then perhaps only 4,500 of those people may actually need to isolate and submit to contact tracing. One solution would be to adjust the cycle threshold used now to decide that a patient is infected. Most tests set the limit at 40, a few at 37. This means that you are positive for the coronavirus if the test process required up to 40 cycles, or 37, to detect the virus.

Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) schreibt in einem wissenschaftlichen Bulletin, dass die Letalität nicht wie von der WHO angenommen bei 3,4 Prozent, sondern weltweit und basierend auf Daten bei 0,23 Prozent bzw. sogar bei 0,14 Prozent liegt (basierend auf 750 Mio. Infizierten). Das liegt daran, dass ein riesiger Teil der Menschen völlig symptomlos bleibt und in keiner Statistik auftaucht, das zeigen mehrere Forschungen nicht nur der Stanford Universität, sondern von dutzenden Studien weltweit (über 60).

Mainstream Wissenschaft:

Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit

Dass wiederum die „Alltagsmaske“ nichts bewirkt, zeigt, ich verlinke es ja, DER Fachartikel schlechthin in der Zeitschrift für Krankenhaushygiene up2date. Nun könntest du sagen, dass du dich viel besser auskennst als der Thieme-Verlag mit seiner Zeitschrift Krankenhaushygiene up2date und besser auskennst als eine 60+-Professorin, die jahrzehntelang in Krankenhäusern in der Leitung tätig war und sich ihr Leben lang mit der Situation in Krankenhäusern beschäftigt hat und sich mit Epidemiologie und Infektionskunde auskennt und zwar beruflich.

Nun könntest du sagen, dass allein die Redaktion einer tollen deutschen Tageszeitung weit klüger, reflektierter und wissenschaftlicher aufgestellt ist als eine Zeitschrift, wo nur irgendwelche Leute vom RKI, der Charité und deutschen Universitäten, Professoren und Doktoren als Herausgeber und in der Redaktion sitzen, aber wer würde dich da ernst nehmen?

Zeitschrift Krankenhaushygiene up2date:

„SCHRIFTLEITUNG

Prof. Dr. med. Sebastian Lemmen, Aachen, Zentralbereich für Krankenhaushygiene und Infektiologie, Uniklinik RWTH Aachen, Interessenkonflikt: S. Lemmen gibt an, dass mit Blick auf die Unabhängigkeit für seine Funktion als Mitherausgeber keinerlei Interessenkonflikt besteht.

HERAUSGEBER

Dr. med. Tim Eckmanns, Berlin, Abteilung für Infektionsepidemiologie, Robert Koch-Institut, Berlin, Interessenkonflikt: T. Eckmanns gibt an, dass außer seiner Tätigkeit im öffentlichen Dienst am Robert Koch-Institut kein Interessenkonflikt besteht.

Univ.-Prof. i.R. Dr. med. Heinz-Michael Just, Interessenkonflikt: H.-M. Just gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

PD Dr. med. Rasmus Leistner, Berlin, Charité – Universitätsmedizin Berlin, Interessenkonflikt: R. Leistner gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dr. med. Matthias Pulz, Hannover, Niedersächsisches Landesgesundheitsamt, Hannover, Interessenkonflikt: M. Pulz gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Prof. Dr. med. Bernd Salzberger, Regensburg, Infektiologie, Universitätsklinikum Regensburg, Interessenkonflikt: B. Salzberger gibt an, dass er Mitglied in verschiedenen Advisory Boards ist und Honorare von GSK und Sanofi erhält.

Prof. Dr. med. Simone Scheithauer, Göttingen, Direktorin des Instituts für Krankenhaushygiene und Infektiologie, Georg-August-Universität, Universitätsmedizin Göttingen, Interessenkonflikt: S. Scheithauer gibt an, dass mit Blick auf die Unabhängigkeit für ihre Funktion als Mitherausgeberin keinerlei Interessenkonflikt besteht.

PD Dr. med. Roland Schulze-Röbbecke, Aachen, Interessenkonflikt: R. Schulze-Röbbecke gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

PD Dr. med. Sebastian Schulz-Stübner, Freiburg, PD Dr. med., Jahrgang 1969, ist Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin und Facharzt für Anästhesiologie. Er ist einer der Ärztlichen Leiter des Deutschen Beratungszentrums für Hygiene (BZH GmbH) und Mitgesellschafter der BZH-Beteiligungs-GbR. Privatdozent für Anästhesiologie, Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin Universitätsklinikum Freiburg – Universität Freiburg, Medizinische Fakultät. Notarzt im Hochschwarzwald (Notärzte Neustadt e.V.), Interessenkonflikt: S. Schulz-Stübner ist Mitgesellschafter des Deutschen Beratungszentrum für Hygiene, BZH GmbH Freiburg, und erhält Herausgeber- und Autorenhonorare für medizinische Buchveröffentlichungen bei Springer, Berlin-Heidelberg, und Schattauer, Stuttgart.

Dr. med. Thomas Schwanz, Mainz, Universität Mainz, Oberarzt, Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin, Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie, Facharzt für Hygiene und Umweltmedizin, Infektiologe (DGI), Sprecher DGIZ/Zentrum Infektiologie (DGI), Interessenkonflikt: T. Schwanz gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.

Dr. med. Renate Ziegler, Nürnberg, Institut für Klinikhygiene, Medizinische Mikrobiologie und Klinische Infektiologie, Nürnberg, Interessenkonflikt: R. Ziegler gibt an, dass kein Interessenkonflikt besteht.“

 

Der Zeitschrift Krankenhaushygiene up2date ist der Artikel von Prof. Ines Kappstein in Heft 3/2020 von August 2020 (online 18.08.2020) offenkundig so wichtig, dass er sogar kostenlos online einsehbar ist, was für eine Bezahlzeitschrift (das ist ja kein Kommentar oder ein kurzer Text, sondern ein langer wissenschaftlicher Text) ungewöhnlich ist:

Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit“. Lass mich vielleicht etwas ausführlicher aus einem Kapitel in dem Buch „Gefährderansprache. Wie die Regierungs-Politik, eine nicht evidenzbasierte Virologie und Verschwörungswahnwichtel die demokratische Gesellschaft zerfledern“ (Berlin: Edition Critic, Oktober 2020, 380 Seiten, 20€) zitieren:

Der Artikel von Ines Kappstein vom 18. August 2020 ist von herausragender Bedeutung. Die Angaben zu ihrer Person der Zeitschrift Krankenhaushygiene up2date verdeutlichen ihre Expertise, wenn es um Corona und Infektionskrankheiten geht:

„Prof. Dr. med. Medizinstudium in Freiburg, danach Tätigkeit am Institut für Allgemeine Hygiene und Bakteriologie, Chirurgische Universitätsklinik Freiburg, Facharztausbildungen für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie sowie für Hygiene und Umweltmedizin. 1993 Habilitation im Fach Krankenhaushygiene. 1998–2006 Tätigkeit im Klinikum rechts der Isar der TU München. 2006–2016 Chefärztin der Abteilung Krankenhaushygiene an den Kliniken Südostbayern AG der Landkreise Traunstein und Berchtesgadener Land. Seit 2016 Betreuung mehrerer Akut-, Fach- und Reha-Kliniken in selbstständiger Tätigkeit.“[1]

Das Robert Koch-Institut (RKI) empfahl plötzlich Anfang Mai 2020 (Bulletin 19/20), wenige Tage nach Einführung einer Maskenpflicht durch die Bundesregierung und die Landesregierungen zum 27. April 2020, eine „Mund-Nasen-Bedeckung“, weil es angeblich überraschenderweise heraus­gefunden hatte, dass Menschen bereits vor der Ausbildung von Symp­tomen infektiös sein könnten:

„Das Robert Koch-Institut (RKI) empfiehlt ein generelles Tragen einer Mund-Nasen-Bedeckung (MNB) in bestimmten Situationen im öffentlichen Raum als einen weiteren Baustein, um Risikogruppen zu schützen und den Infektionsdruck und damit die Ausbreitungsgeschwindigkeit von COVID-19 in der Bevölkerung zu reduzieren. Diese Empfehlung beruht auf einer Neubewertung aufgrund der zunehmenden Evidenz, dass ein hoher Anteil von Übertragungen unbemerkt erfolgt, und zwar bereits vor dem Auftreten von Krankheitssymptomen.[2]

Dieses Zitat ist ein medizinisches Armutszeugnis für eine so einflussreiche Bundesbehörde wie das RKI. Kappstein ruft in Erinnerung:

„Dass infizierte Personen bereits vor Beginn der Krankheitssymptome (potenziell) infektiös sind (und in der Regel dabei sogar mehr Viren ausscheiden als während der symptomatischen Phase der Erkrankung), ist von anderen Virusinfektionen bekannt, deren Erreger ebenfalls über das respiratorische Sekret ausgeschieden werden (z.B. Influenza, Masern). Dass dies bei COVID-19 (Coronavirus Disease 2019) auch der Fall ist, war deshalb für die Fachwelt zu erwarten. Ebenso gilt dies für alle respiratorischen Infektionen, die asymptomatisch verlaufen (z.B. bei Influenza in ca. 1/3 der Fälle, s. RKI-Ratgeber [2]). Es sind also auch diese Personen für ihre Umgebung (potenziell) infektiös. Es gilt aber z.B. auch für gastrointestinale Infektionen, insbesondere verursacht durch Noroviren [3]. Insgesamt ist die Virusausscheidung vor Beginn der klinischen Erkrankung nichts Neues, sondern hätte auch bei COVID-19 von Anfang an in die Überlegungen eingeschlossen werden können.“[3]

Geradezu schockierend ist nun, wie das RKI ohne wissenschaftliche Evidenz einfach am Ende seines Bulletins festlegte, dass Masken nicht nur eventuell nützen oder schaden könnten, sondern plötzlich betont, dass Masken schützen würden – mit dieser nicht-wissenschaftlichen Arbeitsweise wurden viele Dutzende Millionen Menschen zu Objekten einer willkürlichen Entscheidung gemacht. Ines Kappstein und die Zeitschrift für Krankenhaushygiene up2date, die den Artikel pädagogisch wertvoll mit Kästen und Merksätzen garniert, schreiben in einem visuell hervorgehobenen Kasten:

„‘Wie man in den Wald hinein ruft,…‘: von ‚kann‘ und ‚könnte‘ zu ‚ist‘. Nachdem sich das RKI auf den ersten beiden Seiten nur eher vorsichtig zu den möglichen positiven Auswirkungen geäußert hat (‚könnte‘, ‚kann‘) ,spricht es in diesem letzten Satz mit ‚ist‘, aber so, als ob das Tragen von MNB tatsächlich, also durch wissenschaftliche Untersuchungen bestätigt, ein solcher Baustein wäre; dies allerdings, ohne dass dafür eine wissenschaftliche Grundlage angeführt würde (und werden könnte). Diese Formulierung am Ende des Beitrags mag für all die Leser (z.B. Journalisten) gewählt worden sein, die nur den letzten Satz (oder Absatz) eines Artikels lesen, weil dort oft ein (leichtlesbares) kurz gefasstes Resümee gegeben wird. Bei den Lesern hängen bleiben wird damit der Eindruck, dass eine positive Wirkung der Maskenempfehlung für den öffentlichen Raum eine ‚Tatsache‘ darstellt – was jedoch gerade nicht der Fall ist.“[4]

Damit sind folgende Aussagen des RKI gemeint:

„Eine teilweise Reduktion dieser unbemerkten Übertragung von infektiösen Tröpfchen durch das Tragen von MNB könnte (Hervorhebung von der Autorin) auf Populationsebene zu einer weiteren Verlangsamung der Ausbreitung beitragen.“[5]

Aus diesem Konjunktiv wird dann ohne wissenschaftlichen Beweis ein Indikativ, aus der Möglichkeitsform eine Aussageform, die zu einer politischen Aufforderung (einem Imperativ) wurde. Kappstein zitiert das ziemlich fassungslos:

„Und dennoch endet der Beitrag des RKI mit der Aussage: ‚In dem System verschiedener Maßnahmen ist (sic!) ein situationsbedingtes generelles Tragen von MNB (oder MNS, wenn die Produktionskapazität dies erlaubt) in der Bevölkerung ein weiterer Baustein, um Übertragungen zu reduzieren“.[6]

Ohne irgendeinen Beweis behauptet das RKI, dass aus einem möglichen Schutz ein definitiver Schutz wird. Dazu tut das RKI für die Öffentlichkeit so, als sei das einer neuen Erkenntnis geschuldet: Dass nämlich Menschen schon symptomlos infektiös sein könnten. Das ist jedoch, wie Kappstein, die Expertin, Ärztin, Praktikerin und Wissenschaftlerin zeigt und wie oben zitiert, gerade keine neue Erkenntnis, sondern unter Mediziner*innen längst bekannt.

Nach einer Übersicht über die bisherigen wissenschaftlichen Studien zu Masken, wie zum Beispiel eine etwas ältere Arbeit aus Hongkong, resümiert die Autorin:

„Masken nicht Evidence-based. Es gibt aus der im Beitrag des RKI zitierten Fachliteratur keine wissenschaftlich fundierten Hinweise, und das auch nicht aus den dort genannten ‚aktuellen‘ Studien, dass Masken, die von der normalen Bevölkerung im öffentlichen Raum (Geschäfte, ÖPNV) getragen werden, ganz gleich welcher Art sie sind, also ob medizinische MNS oder sog. Community-MNB, die Erregerübertragung bei respiratorischen Infektionen, wie insbesondere Influenza oder COVID-19, reduzieren könnten, um damit ‚eine nachhaltige Reduktion der Ausbreitungsgeschwindigkeit von COVID-19 in der Bevölkerung und sinkende Neuerkrankungszahlen zu erreichen‘, wie es im RKI-Beitrag heißt. Ebenso fehlen wissenschaftliche Belege, dass der zusätzliche Gebrauch von Masken in der Bevölkerung bewirken könnte, dass sich damit ‚mehrere Komponenten (…) gegenseitig ergänzen‘“.[7]

Als Nicht-Mediziner muss man sich das in Ruhe durchlesen und kommt aus dem Staunen nicht heraus. Masken werden von Menschen im Alltagsgebrauch angefasst, nachdem sie kontaminiert und durchfeuchtet sind.

Ines Kappstein und die Zeitschrift für Krankenhaushygiene up2date schreiben in einem „Merke“ betitelten Kasten:

„Der Gebrauch von Masken im öffentlichen Raum ist schon allein aufgrund des Fehlens von wissenschaftlichen Daten fragwürdig. Zieht man dazu noch die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen in Betracht, müssen Masken nach den aus Krankenhäusern bekannten Regeln im öffentlichen Raum sogar als ein Infektionsrisiko betrachtet werden.“[8] (Herv. CH)

Ärztinnen und Ärzte können am Ende des Artikels eine Fortbildungseinheit mit 10 Fragen absolvieren, die 3 Punkte und 10 Credits bringen, Einsendeschluss ist der 31.07.2021.[9] Das Fazit von Ines Kappstein ist von enormer Bedeutung für die zukünftige Forschung zu Covid-19 und zur Maskenpflicht – die Maske hilft nicht nur nicht, sie schadet und muss weg, und zwar sofort. Kappstein schreibt:

„Die Empfehlung für MNB im öffentlichen Raum hat 1. keine wissenschaftliche Grundlage und ist 2. sogar potenziell kontraproduktiv. Angesichts der niedrigen Inzidenz von COVID-19 (Juli 2020) und somit auch angesichts der Tatsache, dass eine Überlastung des Medizinsystems und insbesondere der Intensivbehandlungskapazität nicht zu erwarten ist (und im Übrigen auch in den Wochen zuvor nicht gegeben war), ist eine so einschneidende Maßnahme wie die generelle Maskenpflicht für die bei weitem überwiegende Mehrheit aller Bürger im öffentlichen Raum nicht zu begründen und entspricht auch nicht den Empfehlungen der WHO.“

Ines Kappsteins Forschung zeigt, wie sinnlos es ist, eine Maske im Alltag zu tragen und wie unwissenschaftlich das RKI seine Empfehlung für die Maske begründet hat. Es ist ein sehr gutes Zeichen und mag ein weiterer Baustein eines Paradigmenwechsels im Mainstream sein, dass eine fachwissenschaftliche Mainstream-Zeitschrift wie Krankenhaushygiene up2date die Bevölkerung aufklärt und die politische, philosophische oder sozialpsychologische Kritik der Maske medizinisch unterfüttert.

Ja, mehr noch: Kappstein betont, und das ist von besonderer Bedeutung, dass es wissenschaftlich, empirisch gesichert gerade nicht die Maskenpflicht und auch nicht der Lockdown waren, die zu einem Rückgang der Corona-Epidemie führten:

„In einer Anfang Juni 2020 publizierten Modellierungsstudie wird über den Effekt der Maskenpflicht am Beispiel der Stadt Jena sowie anderer Städte und Regionen in Deutschland berichtet [14]. Die Autoren (sämtlich Ökonomen) kommen zu dem Schluss, dass die Maskenpflicht zu einer ca. 40%igen Reduktion der täglichen Zuwachsrate an COVID-19-Infektionen geführt habe. Unberücksichtigt bleibt in dieser Studie jedoch der entscheidende Aspekt, dass bereits ab dem 1. März 2020 (also knapp 5 Wochen vor der Einführung einer Maskenpflicht im öffentlichen Raum in der Stadt Jena) die Ausbreitungsrate von SARS-CoV-2 zurückging (…). Daraus folgt, dass die Einführung der Maskenpflicht (ab 6. April zunächst in Jena, etwa 3 Wochen später dann auch im gesamten Bundesgebiet) in eine Phase der Corona-Epidemie fiel, in der es schon zu einem kontinuierlichen und deutlichen Rückgang der Infektionszahlen gekommen war, eine Entwicklung, die sich anschließend weiter fortsetzte.“

Dieser Punkt wird aktuell, aber auch für Historiker*innen wie Zeitgeschichtler*innen in 10, 25 oder 50 Jahren (wenn bis dahin wegen der Klimakatastrophe nicht schon alles unter Wasser steht oder verdorrt ist, ein neues wirklich krasses Virus alles Leben bedroht etc.) von einiger Bedeutung sein, wenn herausgekommen sein wird, dass der Lockdown weltweit zwar unermesslichen ökonomischen, sozialen, psychologischen und kulturellen Schaden verursacht hat, aber SARS-CoV-2 (Severe Acute Respiratory Syndrome Coronavirus 2) nicht durch solche Maßnahmen abgeschwächt wurde, sondern sich von selbst – wie es die kritischen Epidemiolog*innen prognostizierten – abschwächte. Abschließend seien die von Kappstein bzw. dem Thieme Verlag zusammengestellten „Kernaussagen“ des Artikels zitiert:

  • „Bei zahlreichen Virusinfektionen beginnt die Erregerausscheidung am Ende der Inkubationszeit, also bevor Krankheitssymptome zu bemerken sind. Dies ist z. B. auch von der Influenza bekannt, weshalb man auch bei COVID-19 schon zu Beginn der Pandemie davon hätte ausgehen können.

  • Bei Auswertung der vom RKI für dessen ‚Neubewertung‘ von Masken im öffentlichen Raum angeführten Publikationen zeigt sich, dass es keine wissenschaftliche Grundlage gibt, mit der der Gebrauch von Masken (gleich welcher Art) in der Öffentlichkeit bei nahezu der gesamten Bevölkerung von Deutschland (abzüglich der Kinder bis 6 Jahre ca. 80 Mio. Menschen) gerechtfertigt werden kann, und aktuelle Untersuchungen zeigen das Gleiche.

  • Im Gegenteil kann eine Maskenpflicht für viele Millionen Menschen im öffentlichen Raum sogar zu einem Infektionsrisiko werden, weil die erforderliche Händehygiene nicht eingehalten werden kann.

  • Indirekte Erregerkontakte über kontaminierte Oberflächen werden durch Masken nicht weniger, sondern kommen im Gegenteil potenziell häufiger zustande als ohne Masken.

  • Bei der Übertragung respiratorischer Viren spielt ein enger (< 1 m) Face-to-Face-Kontakt die entscheidende Rolle, der zudem mindestens über eine gewisse Zeit (≥ 15 min) bestehen muss, damit sich ein Übertragungsrisiko überhaupt verwirklichen kann.

  • Die meisten Kontakte im öffentlichen Raum sind zum einen keine Face-to-Face-Kontakte. Zum anderen dauern sie, selbst wenn sie dennoch stattfinden, meist kürzer als 15 min, sodass eine effektive Übertragung infektiöser Tröpfchen in diesen Situationen sehr unwahrscheinlich erscheint.

  • Abstand halten bei Gesprächen schützt vor direkten Erregerkontakten und macht das Tragen von Masken überflüssig.“[10]

Keine Übersterblichkeit

Die WELT und Stefan Aust, Ex-Spiegel-Mann, haben bewiesen, dass es im ersten Halbjahr 2020 keine Übersterblichkeit gibt. Dass die Infektionszahlen schon vor dem Lockdown gefallen waren, beweist wiederum, dass dies mit dem Lockdown nichts zu tun hat. Es wird mehr Tote wegen des Lockdowns gegeben haben und weiter geben, weil ökonomische und soziale Existenzen zerstört wurden und zerstört werden, intentional.

Welcher Mensch glaubt ernsthaft, dass sich 17.000 Arbeiter*innen in einem Audi-, VW-, BMW-, Mercedes- oder Opel-Werk in der Kantine jeden Tag weniger anstecken beim Essen (beim Essen und Trinken werden selbst die größten Schwachköpfe die Maske abnehmen) als 24 Leute auf 9 Tische verteilt in einem Restaurant?

Die Initiative Qualitätsmedizin, die für das erste Halbjahr 2020 421 Kliniken repräsentativ ausgewertet hat, kommt zu dem Schluss, dass es 2020 bis Ende Juni weniger Atemwegserkrankungen gab als 2019:

Überraschenderweise war die SARI-Fallzahl im ersten Halbjahr 2019 mit 221.841 Fällen höher als 2020 mit insgesamt 187.174 Fällen, obwohl darin auch die COVID bedingten SARI-Fälle mit eingeschlossen wurden. Die nicht mit COVID in Verbindung stehenden SARI-Fälle summieren sich auf 166.214; SARI U07.1 auf 11.132; SARI U07.2 auf 11.206. Es ist auffällig, dass bei mehr als 35.000 Patienten ein COVID-Verdacht (U07.2) kodiert wurde, ohne dass ein SARI vorlag.

Das RKI und die irrationale, nicht evidenzbasierte Bundesregierung meinen wie die Tagesschau etc., es würde ca. 65 Mio. „Fälle“ geben aktuell – das ist eine extrem unwissenschaftliche und falsche Zahl. Darüber kann man nur lachen! Lauthals lachen. Es gibt weltweit weit mehr als eine halbe Milliarde Fälle, das sagt die WHO (zwischen 500 und 750 Millionen, Stand: Oktober, also jetzt noch mehr).

Fast alle Menschen, die Corona haben, merken davon nichts oder kaum etwas, gehen nicht zum Arzt und tauchen in keiner Statistik auf. Sie haben aber durchaus Antikörper oder/und eine T-Zellen Kreuzimmunität, die laut einer Tübinger Studie bis zu 81 Prozent der Menschen haben können. Das heißt, alte und andere Coronaviren brachten uns eine bis zu 81 prozentige Abwehr gegen Corona. Das kann ein Grund dafür sein, warum wir so wenige Tote haben und warum so wenige Menschen krank werden.

Wenn wir laut Johns-Hopkins-Universität, Worldometer oder RKI etc. nur 65 Millionen „Fälle“ haben, woher hat dann die WHO die Zahl von 500 bis 750 Millionen Fällen und das schon seit Oktober 2020? Weil die asymptomatischen mitgezählt werden. Und die machen den mit Abstand größten Teil aus.

Fehlende Metaphysik

Der Kern der ganzen Krise, mein lieber Schorsch, ist aber ein metaphysischer. Seit wann kümmert sich die Gesellschaft um Kranke, um Minderheiten, Alte und Schwache? Noch hie hat sie sich darum gekümmert, am allerwenigsten seit März 2020. Hätte sich die Gesellschaft um die Vulnerablen gekümmert, hätte sie nicht alte Menschen mit 86 Jahren wie Helga Witt-Kronshage in Isolationshaft gesperrt und innerlich an den Rand des Wahnsinns getrieben. Doch das hat sie, eine Mischung aus Staatsversagen, Massenpanik, Inkompetenz und durchaus eine Lust am Quälen, die man unterstellen kann und in den Visagen der entsprechenden Leute sehen (wenn sie ohne Maske reden) sowie vor allem in den Worten dieser Herrscher heraushören kann.

Du siehst, Schorsch, es gibt Quellen und Fakten, Daten und Erkenntnisse, dass Corona nicht annähernd so gefährlich ist, wie es die Modelle im März suggerierten. Die WHO sprach von 3,4 Prozent Letalität, das RKI pushte diese Panikzahl bis heute, wenn auch auf etwas niedrigerem Niveau mittlerweile, weil das RKI und die Regierungen intentional die Fallsterblichkeit heranziehen und nicht die wissenschaftlich korrekte Infektionssterblichkeit. Corona hat laut WHO weltweit, basierend auf über 60 Studien, eine Infektionssterblichkeit von 0,23 Prozent. Laut RKI von 2016 lag die Infektionssterblichkeit in der alten BRD, wir waren beide noch sehr klein, 1970, du erinnerst dich, bei 0,29 Prozent, eine heftige Grippewelle, Influenza, 40.000 Leute starben in der damals noch viel kleineren BRD. Hochgerechnet auf die heutige BRD wären das 56.000 Tote.

Lass mich wiederum aus „Gefährderansprache“ zitieren (du musst nicht die 20€ aufwenden und dir das Buch im Buchladen besorgen):

Der Staat kann bestimmen, wer oder was „systemrelevant“ ist und wer oder was nicht. Er kann festlegen, welche Todesart mit allen Mitteln verhindert werden muss (diesmal: Covid-19) und welche anderen Todesarten Kollateralschäden sind: Tod wg. verschobenen Operationen, Suizide, alte, entkräftete Menschen, die keinen Besuch mehr empfangen dürfen, bankrotte Unternehmer*innen aller Art, Soloselbständige, Künstler*innen und viele andere mehr, Hunger und Armut in Ländern, die von deutschen Geldern direkt oder indirekt abhängen im Zuge der „Globalisierung“, ausgesetzte Schutzimpfungen in Afrika usw. Angesichts des pandemic turn sind der linguistic turn oder der spatial turn geradezu Petitessen, bloße Spielereien. Der pandemic turn ist tödlicher Ernst. Die Forschung sollte sich umgehend in verschiedenen Bereichen – unter anderem in Rechtswissenschaft, Geschichte, Soziologie, Politologie, Pädagogik, Sozialpädagogik, Philosophie, Epidemiologie, Virologie, Psychologie, Geographie, Sprach- und Literaturwissenschaften, Religionswissenschaften, Gesundheitswissenschaften, Medizin, Public Health – mit dem pandemic turn befassen.

Entgegen Verschwörungsmythen, die geheime Mächte hinter dem Virus sehen wollen oder einen gezielten Plan zur Beherrschung der ganzen Welt via Zwangsimpfung fürchten, ist die Situation metaphysisch betrachtet viel dramatischer: Fast die ganze Welt verfiel seit Februar 2020 einer nie gekannten Massenpanik. Es ist nicht die Pest, die im 14. Jahrhundert 30 Prozent der europäischen Bevölkerung hinwegraffte. Es ist nicht die Spanische Grippe von 1918, die zwischen 50 und 100 Millionen weltweit das Leben kostete und Menschen sich teilweise innerhalb eines einzigen Tages infizierten und qualvoll starben.[11]

Metaphysisch zeigt sich seit Februar 2020 eine Todespanik, die schockiert. Sie zeigt eventuell an, dass die Gesellschaft so dermaßen brüchig war und ist, sie von so wenig selbstbewussten, so wenig souveränen und so wenig demokratisch geschulten Menschen konstituiert ist, dass es eine sehr lange Zeit brauchen wird, um das Demokratische einer Demokratie den Menschen wieder näher zu bringen. Risikoeinschätzung ist das Wort der Stunde. Eine rationale Risikoabwägung macht uns allen klar, dass es immer Gefahren geben wird und eine absolute Sicherheit irrational ist. Der Paternalismus des Staates jedoch zeigt, wie schnell es gehen kann, dass Menschen nicht mehr als Bürger, sondern als reine Befehlsempfänger*innen oder „Verantwortungsuntertanen“ (Richard Schuberth) betrachtet werden. Die Selbstverantwortlichkeit der Menschen wird negiert und die Bevormundung zum Staatsprinzip. Es gibt einen neuen kategorischen, pädagogischen Imperativ: „Tue immer, was der Staat dir sagt und frage nicht nach“.

(…)

Für die Pädagogik und die Sozialpädagogik sollte namentlich die schwarze Corona-Pädagogik der Bundesregierung und des Bundesinnenministeriums Anlass sein, zu analysieren, was all die Jahrzehnte kritischer Forschung im Mainstream der Gesellschaft bewirkten oder nicht bewirkten. Das gilt zudem für das von heute auf morgen abrufbare Denunziations- oder Blockwartverhalten weiter Teile der Bevölkerung. Die Forschung sollte nicht in Schockstarre verharren, sondern endlich forschen und kritisch analysieren, wie es zu dieser präzedenzlosen Krise der Demokratie kommen konnte – und vor allem, wie es verhindert werden kann, dass sich so etwas wiederholt. Ob die Gesellschaft sich von dieser Coronamassenpanik psychisch und metaphysisch je erholen wird, das ist unklar und eher unwahrscheinlich.

 

(…)

Epilog: Selbst Wenn

Selbst wenn Corona eine Pest wäre, haben die Regierungen weltweit falsch gehandelt. Wir hätten alle zu einem letzten Mahl zusammenkommen können, zu einem letzten rauschenden Fest, einem letzten Sich-Vorlesen, einem letzten Sketch, einer letzten Musik, einem Fußballspiel, einer Theateraufführung, einer Morgenröthe, einer Flädlesuppe oder einem Sieben-Gänge-Menü. Es wäre Pech gewesen und sehr traurig, wenn eine Zivilisations-Krankheit oder Naturkatastrophe uns alle befallen hätte und es keine Rettung gäbe wie bei der mittelalterlichen Pest. Aber gerade dann müsste sich das Mensch-Sein zeigen, das durch Kultur, Kunst und das Sich-Verausgaben, die Verschwendung, den Potlatch gekennzeichnet ist. Das würde reife, selbstbestimmte und souveräne Menschen bedingen. Die gibt es in der patriarchal-kapitalistischen Gesellschaft nicht. Die atomisierten Würstchen zappeln und zappen alleine vor den Multimedia-Geräten herum, schauen sich nochmal „Mutti“ oder den bayerischen „Kronprinzen“ an und denken, alles sei „alternativlos“ und krepierten elendig. Werden die Menschen je wieder lernen, was das Mensch-Sein ausmacht? Wussten sie es je?

Du hättest diesen Essay nicht lesen müssen, schau dir in der Mediathek eine der Mathias-Richling-Shows von Juni, Juli, September 2020 an, das ist das Beste zur Kritik an der Coronapolitik, was du kriegen kannst – oder schau heute Abend, 4. Dezember 2020, um 23.30 Uhr im SWR die Mathias-Richling-Show, womöglich geht es auch dann mitunter um Corona, die Massenpanik und um uns alle?

Viel Spaß und nix für ungut, schöne Grüße nach Berlin,

Clemens

 

 

[1] Kappstein 2020, S. 294.

[2] Epidemiologisches Bulletin 19/20, 07. Mai 2020, https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/19_20.pdf?__blob=publicationFile, S. 3.

[3] Kappstein 2020, S. 279.

[4] Ebd., S. 286.

[5] Ebd., S. 285.

[6] Ebd., S. 286.

[7] Ebd., S. 285.

[8] Ebd., S. 292.

[9] https://cme.thieme.de/cme-webapp/#module/a_1174_6591_toc.

[10] „Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit“, https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/abstract/10.1055/a-1174-6591.

[11] Steven Taylor (2020): Die Pandemie als psychologische Herausforderung. Ansätze für ein psychosoziales Krisenmanagement. Mit einem Vorwort von Jonathan S. Abramowitz. Aus dem Englischen von Jürgen Schröder, Gießen: Psychosozial-Verlag.

 

Wie antidemokratisch und ‚chinesisch‘ denkt Angela Merkel? (Teil 1)

Von Dr. phil. Clemens Heni, 03. Dezember 2020

Die Tageszeitung Die Welt des Springer-Konzerns berichtet am 2. Dezember 2020 vom „Online-Digital-Gipfel der Bundesregierung“ Folgendes und zitiert Bundeskanzlerin Angela Merkel:

Wo kommen wir da raus? Wo kommt China raus? Wo kommt Südkorea raus? Wenn die alle mal viel besser die Masken tragen und nicht so viel ,Querdenker‘-Demos haben, sondern derweil schon wieder wirtschaftlichen Aufschwung, dann fragt sich, wo Europa landet nach dieser Pandemie.

Das ist der Kern des Jahres 2020 und aller folgenden Jahre, die noch kommen werden.

Das ganze antidemokratische Denken von Merkel und der Politik zeigt sich in diesem Zitat.

Die Kanzlerin mag keine Diskussionen, keine Kritik und keine freie Meinungsäußerung, keine Demonstrationen.

Gab es seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland eine antidemokratischere Äußerung eines Kanzlers in diesem Land?

Merkel spricht nicht nur für die gesamte politische Klasse, sie spricht auch für fast alle Medien, vorneweg ARD, ZDF, Deutschlandfunk, RTL, Spiegel, Zeit, Süddeutsche, FAZ, Frankfurter Rundschau, linke Blogger*innen und Aktivist*innen, die ihr Links-Sein im März 2020 abgelegt haben und staatsfetischistisch und irrational wurden. Weite Teile des deutschen Volkes lieben Merkel für diese antidemokratische Äußerung, die ja nur widerspiegelt, was die politische Klasse seit März 2020 in diesem Land unter tosendem Applaus der Mainstreammedien und des pöbelnden Mobs auf der Straße treibt.

Als Antisemitismusforscher habe ich auch den Antisemitismus der Querdenken-Bewegung und von KenFM analysiert und kritisiert. Aber diese Leute haben keine Macht, jedoch die Fakten in diesem Fall hinter sich. Der PCR-Test ist wissenschaftlich unhaltbar, wie jetzt 22 internationale Wissenschaftler*innen in einer Kritik an Drosten & Co. darlegen, die Todesrate ist so gering wie bei einer Grippe, sagt die WHO (Todesrate für Menschen unter 70 liegt weltweit bei  0,05%), die ihre Meinung seit Februar 2020 massiv geändert hat und wieder der Wissenschaft zuhört, die „Alltagsmaske“ ist unnütz (aber schürt eine Massenpanik weltweit wie kein Vorgang in der Geschichte der Menschheit), wie es in der Zeitschrift für Krankhaushygiene up2date aus dem führenden medizinischen Fachverlag Thieme aus Stuttgart heißt („Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit“).

Merkel ignoriert die Wissenschaft und hetzt das Volk gegen ein Virus regelrecht auf und möchte dazu keinerlei Kritik, keine Demonstrationen, eine Volksgemeinschaft der Hörigen, Ruhigen, Hinnehmenden und Klatschenden. Das scheint das Demokratie-Verständnis von Angela Merkel zu sein.

Aber selbst wenn die Todesrate extrem hoch wäre (sagen wir 30 Prozent Letalität wie bei der Pest im 14. Jahrhundert statt 0,14 Prozent bei Corona, basierend auf ca. 750 Millionen „Infizierten“ weltweit), wäre das Allerwichtigste, dass es Demonstrationen, Zusammenkünfte, nochmal köstliches Essen im Restaurant, Musik, Theater, Satire, Lesungen, Sport, Kunst, Ausstellungen, meinetwegen Gottesdienste, vor allem aber Debatten und Versammlungen gibt.

Das hätte selbst eine Physikerin und Ex-DDR-Bürgerin seit 1989 lernen müssen: Freie Meinungsäußerung und Demonstrationen sind der Kern der Demokratie.

Ohne Versammlungen, Diskussionen und Kritik an der Regierungspolitik können wir alle gleich die halbe Welt „China“ nennen, turbokapitalistisch die Natur zerstören und damit weitere Virenübertragungen von Tieren auf Menschen evozieren und danach jammern und die Welt totalitär zusperren. Kritik wird apriori eskamotiert. Nie hat das ein Politiker so deutlich und schamlos offen gesagt wie Angela Merkel in diesem Zitat.

Schauen wir uns nochmal das Zitat von Angela Merkel an, lassen das sacken und reflektieren wir den Rest unserer Tage darüber, wie dieses Land an diesen Punkt kommen konnte, dass eine Kanzlerin einer „Demokratie“ so etwas sagt:

Wo kommen wir da raus? Wo kommt China raus? Wo kommt Südkorea raus? Wenn die alle mal viel besser die Masken tragen und nicht so viel ,Querdenker‘-Demos haben, sondern derweil schon wieder wirtschaftlichen Aufschwung, dann fragt sich, wo Europa landet nach dieser Pandemie.

Keine Sorge: Der Kapitalismus wird diese Krise gestärkt überstehen. Die Demokratie ist bereits zerbröselt. Sie wurde zerbröselt und da gibt es Täterinnen und Täter. Das war und ist kein subjektloser Prozess, wie manche Foucault-Anhänger*innen raunen, die viel zur Analyse von Macht beitragen können, aber wenig zur Verteidigung der Demokratie oder gar der Erkämpfung einer befreiten Gesellschaft.

Für einen Aufstand der Denkenden

In Portugal urteilt ein Gericht gegen den PCR-Test und die Quarantäne, in Deutschland wird die wissenschaftlich unhaltbare 7-Tage-Inzidenz zur Verlängerung der Gesundheitsdiktatur herangezogen und ein 14-jähriger Junge ohne Maske wird brutal zusammengeschlagen

Von Dr. Verena Brunschweiger und Dr. Clemens Heni

Update, 24. November 2020, abends: Wenige Stunden nach der Publikation unseres Textes wurde Prof. Matthias Schrappe in einer ZDF-Heute live Sendung interviewt. Er attackiert die unwissenschaftliche Arbeitsweise der RKI frontal: Die Zahlen des RKI sind „vom Nebel nicht weit entfernt“, sprich: nutzlos, nicht erkennbar.

 

1. Virologische Defizite

Ein Berufungsgericht in Portugal hat die Anordnung der Quarantäne für vier Deutsche auf den portugiesischen Azoren als illegal erklärt. Ein Deutscher war positiv auf SARS-Cov-2 getestet worden, in dessen Folge mussten er sowie drei weitere Deutsche in eine 14-tägige Quarantäne. Dieses weltweit übliche Verfahren, das sich ohnehin nach Polizei- und Hygienestaat anhört, wurde jetzt als illegal verurteilt. Was urteilt das Gericht? Das Gericht kritisiert die ganze Herangehensweise der Quarantäne-Verordnung frontal – das hat weltweite Auswirkungen bzw. sollte es haben, würden in anderen Ländern die Juristen ähnlich seriös arbeiten wie diese Juristen in Portugal.

  1. Völlig zu Recht argumentieren die Richter*innen, dass ohne die klinische Beurteilung, also die Untersuchung durch eine/n Ärztin/Arzt, ein Mensch niemals lediglich aufgrund eines Tests als krank definiert werden darf.
  2. Der PCR-Test wiederum basiert auf der Vervielfältigung von Gen-Material des Virus, sogenannten Zyklen, die den Ct-Wert ausmachen. Bei Werten bis ca. 25/26 oder maximal 30 kann davon ausgegangen werden, so die internationale Forschung, an der sich der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis orientiert, dass womöglich eine ausreichend große Viruslast in einem Menschen vorhanden ist, dass die Person krank oder infektiös sein könnte. Ob eine Person krank ist, kann die Person erstmal selbst feststellen, wer sich nicht krank fühlt, wird nicht zum Arzt/zur Ärztin gehen, von Kranken und Hypochondern natürlich zu schweigen, die es in Coronazeiten noch mehr gibt als sonst – jedes Husten wird ja privat als Panikattacke wahrgenommen und in der Öffentlichkeit als Mordversuch gewertet, das gilt auch vom Niesen oder bei erhöhter Temperatur.
  3. Insofern ist es von entscheidender Bedeutung, und darauf weist das Gericht in Portugal hin, dass bekannt ist, mit wie vielen Zyklen ein Test durchgeführt wurde. Laut Berichten arbeiten sehr viele Labore in Europa mit 37 oder mehr Zyklen, sprich: Ergebnisse dieser PCR-Test sagen aller Voraussicht nach überhaupt nichts aus, sie sind nutzlos. Aufgrund eines PCR-Tests, der mehr als 30 Zyklen durchlaufen hat, eine Quarantäne anzuordnen, ist höchst problematisch und vermutlich illegal.
  4. Also handeln auch hierzulande fast alle Gesundheitsämter kriminell, wenn sie Menschen mit einem positiven PCR-Test bzw. deren „Kontaktpersonen“ in Quarantäne schicken (z.B. ganze Schulklassen oder Betriebe etc.), ohne anzugeben, wie viele Zyklen der PCR-Test durchlaufen hat. Die Gesundheitsämter handeln doppelt illegal oder kriminell, wenn sie – wiederum basierend auf dem Urteil des Gerichts in Portugal – die positiv auf SARS-Cov-2 getestete Person nicht zu einem Arzt/einer Ärztin schicken und somit keine klinische Diagnose vorliegt, ob die Person krank oder und ansteckend ist.
  5. Es gibt zudem eine Unzahl von PCR-Tests, sie sind nicht alle gleich, sprich: Es ist nicht mal klar, welches mini-kleine Teilchen der Erbsubstanz des SARS-Cov-2 Virus der jeweilige Test sucht und wie oft es dann vervielfältigt wird, damit man sagen kann, es liege eine große Viruslast vor.

Der Wissenschaftsjournalist Dr. Peter F. Mayer schreibt zu dem Urteil aus Lissabon:

Die Zusammenfassung des Gerichts zur Entscheidung gegen die Berufung der regionalen Gesundheitsbehörde lautet wie folgt:

‚Angesichts der von Experten, d.h. denjenigen, die eine Rolle spielen, geäußerten wissenschaftlichen Zweifel an der Zuverlässigkeit der PCR-Tests, angesichts des Mangels an Informationen über die analytischen Parameter der Tests und in Ermangelung einer ärztlichen Diagnose, die das Vorhandensein einer Infektion oder eines Risikos belegt, kann dieses Gericht niemals feststellen, ob C tatsächlich ein Träger des SARS-CoV-2-Virus war oder ob A, B und D einem hohen Risiko ausgesetzt waren.‘

Mayer resümiert treffend:

Dieses Urteil sollte massive rechtliche Auswirkungen in Portugal haben. Dazu gibt es noch ein früheres Urteils des Verfassungsgerichts, das eine Entscheidung der Regionalregierung der Azoren, jeden Passagier, der auf einem Flughafen des Territoriums landet, in eine 14-tägige Quarantäne zu zwingen, als unrechtmäßige Freiheitsberaubung erklärt hat.

Zu erwarten ist wohl auch, dass Gerichte in anderen EU-Ländern diese Urteile zum Anlass nehmen könnten sich auch mit den wissenschaftlichen Grundlagen zu befassen, die für diese Urteile ausschlaggebend waren.

Diese virologischen Defizite bestimmen auch das gesamte Massentest-Regime in Deutschland. Es wird nirgendwo angegeben, ob die getesteten Personen bei einem Arzt/einer Ärztin waren, was bei einem riesigen Anteil vermutlich nicht der Fall ist. Zweitens wird nirgendwo prominent oder überhaupt angegeben, wie hoch der Ct-Wert ist, also wie viele Zyklen die Probe durchlaufen hat, ob überhaupt eine ausreichende Viruslast vorhanden ist. Bei Quarantäne-Bescheiden für Kontaktpersonen, die selbst überhaupt nicht getestet wurden, ist diese hygienediktatorische Maßnahme noch himmelschreiender.

Doch wie schaut es überhaupt mit der „Epidemie“ aus? Also nicht mit der Panik-Epidemie, die seit März 2020 die ganze Welt in ihren Grundfesten erschüttert und die demokratische Welt in weiten Teilen politisch zerstört hat, sondern wie sieht es mit der „Epidemie von nationaler Tragweite“ bzgl. dem Virus SARS-Cov-2 aus?

2. Epidemiologische Defizite

Das berüchtigte Infektionsschutzgesetz legt in §5 fest:

Eine epidemische Lage von nationaler Tragweite liegt vor, wenn die Bundesregierung eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland festgestellt hat, weil

  1. die Weltgesundheitsorganisation eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite ausgerufen hat und die Einschleppung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit in die Bundesrepublik Deutschland droht oder
  2. die dynamische Ausbreitung einer bedrohlichen übertragbar Krankheit über mehrere Länder in der Bundesrepublik Deutschland droht.

Die Bundesregierung hat die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite unverzüglich aufzuheben, wenn die Voraussetzungen für ihre Feststellung nicht mehr vorliegen.

Das ist offenkundig keine Definition. Das ist ein Freifahrschein für eine beliebige Festlegung einer bedrohlichen Situation. Was ist eine gefährliche Krankheit? Ein Grippevirus, gegen das weite Teile der Bevölkerung offenkundig teilweise immun ist, da es sonst nicht so dermaßen wenige Todesopfer geben würde?

Vielmehr hört sich diese „Definition“ eher nach Louis XIV an: „L‘etat c‘est moi!“ Oder, treffender noch, nach Carl Schmitt:

Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet. (…) Der Ausnahmefall offenbart das Wesen der staatlichen Autorität am klarsten (…) die Autorität beweist, dass sie, um Recht zu schaffen, nicht Recht zu haben braucht.

Die Bundesregierung und die 16 Landesregierungen sind also „souverän“, schaffen Recht, ohne notwendigerweise Recht zu haben.

Dass weder Merkel noch Malu Dreyer, Kretschmann oder Söder Recht haben, zeigt die epidemiologische Forschung. Professor Matthias Schrappe von der Universität Köln, Experte in Klinischer Epidemiologie und Evidence-Based Medicine, hat zusammen mit acht weiteren Forscher*innen und Expert*innen im Bereich Medizin, Epidemiologie, Demokratietheorie und Krankenhauswesen, darunter Professor Klaus Püschel, Rechtsmediziner vom Klinikum Hamburg-Eppendorf und Prof. Dr. rer. pol. Philip Manow, Universität Bremen, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, seit April 2020 sechs „Thesenpapiere“ zur Coronakrise publiziert. Schrappe sprach bereits mehrfach im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages über Corona. Im Thesenpapier 6.1 vom 22. November 2020 geht es um Epidemiologie. Darin attackieren die neun Expert*innen die Bundesregierung frontal:

These 1: Ein Strategiewechsel ist notwendig. Der asymptomatische Infektionsweg und der Stand der (sporadischen) Ausbreitung macht eine Kontrolle der Infektion allein durch Kontaktvermeidung und -nachverfolgung unmöglich. Als wichtigste Voraussetzung gelten valide, reliable und erreichbare Zahlenwerte, die zur Gestaltung spezifischer Präventionsangebote für die verletzlichen Gruppen der Bevölkerung herangezogen werden können. (…) Vor diesem Hintergrund ist das Festhalten am Narrativ einer Bedrohung à la Bergamo mit modernen Methoden der Risikokommunikation und –bewältigung nicht vereinbar.

 

Klaus Püschel hat unendlich mehr Ahnung von Corona als Merkel, Spahn und alle Politiker*innen zusammen. Er hat die ersten 100 Corona-Toten in Hamburg obduziert und ist dafür weltweit bekannt. Ohne Vorerkrankung war keiner der Toten. Auch der Philosoph Julian Nida-Rümelin betonte in einer ZDF-Talkshow, dass unter den ersten 2000 Corona-Toten in Italien extrem wenige Menschen ohne Vorerkrankung waren, exakt 0,8 Prozent.

Direkt neben Nida-Rümelin saß Kanzleramtsminister Braun, sprich: die Bundesregierung weiß wie ungefährlich Corona ist, sie sagt aber der Bevölkerung absichtlich nicht die Wahrheit. Denn die Wahrheit würde ihre Macht schwächen.

Die Pointe von einem Virus wie Corona ist die Asymptomatik, sprich: Corona ist für fast alle Menschen ganz oder relativ ungefährlich, nur für eine kleine oder sehr kleine Gruppe von Menschen kann es gefährlich werden. Diese Gruppen gilt es gezielt und auf demokratische Weise zu schützen, immer in Absprache mit den betroffenen Gruppen und Menschen und nicht so, wie das Merkel, Söder, Kretschmann und Laschet & Co. ab März 2020 exekutiert haben: menschenverachtend und in Isolationshaft.

Die Tatsache, dass die übergroße Mehrzahl aller mit SARS-CoV-2 Infizierten nicht erkannt werden und nicht spüren, dass sie krank sind, führt dazu, dass die offiziellen Zahlen nicht stimmen können. Das ist mathematisch und epidemiologisch ausgeschlossen.

Vielmehr werden mit geradezu krimineller Energie im Bundeskanzlerinnenamt Höchstwerte festgelegt, die jenseits der Realität liegen. Schrappe, Manow, Püschel und ihre Arbeitsgruppe schreiben:

These 3: Der Begriff der Inzidenz wird in der Berichterstattung falsch verwendet. Bei den Häufigkeitsangaben des RKI handelt es sich um unsystematisch gewonnene, anlassbezogene Prävalenzwerte, die über 7 Tage hinweg addiert werden (am ehesten als Periodenprävalenz zu bezeichnen). Der durch den Begriff ‚Inzidenz‘ bzw. ‚7-Tages-Inzidenz‘ geweckte Eindruck, man wisse über den Stand der Epidemie und die tatsächlich in einem Zeitraum auftretenden Neuerkrankungen Bescheid, täuscht und untergräbt die Glaubwürdigkeit des politischen Handelns.

Das Robert Koch-Institut (RKI) tut so, als ob es sagen könnte, wie viele Menschen täglich oder wöchentlich mit SARS-CoV-2 infiziert seien. Das ist eine epidemiologisch völlig unsinnige, absurde Annahme.

Folgende Tabelle von Schrappe, Manow, Püschel et al. ist höchst aufschlussreich und zeigt, dass wir in Deutschland enorm viel mehr Fälle von SARS-CoV-2 haben, als die Politik, das RKI und die Medien uns suggerieren. Das hier ist seriöse epidemiologische Forschung. Folgende Abbildung zeigt, wie stark sich das Testergebnis verändert, sobald wir in der nicht-getesteten Bevölkerung von 81,5 Millionen pro Woche davon ausgehen, dass mindestens 0,5 Prozent davon auch infiziert sind. Eine Annahme von 0 Prozent SARS-CoV-2 Fälle bei 81, 5 Millionen Menschen und 9 Prozent „Positive“ der 1,5 Mio. Getesteten ist unwissenschaftlich und kann nicht ernst genommen werden.

Quelle: Thesenpapier 6.1, Schrappe et al., 22.11.2020

Diese Abbildung zeigt somit, dass bei einer sehr geringen und unwahrscheinlich niedrigen Verbreitung des Virus von 0,5 Prozent in der nicht getesteten Bevölkerung bedeutet, dass zwischen 75 und 86 % aller Fälle vom RKI nicht erkannt werden, weil das gar nicht geht.

Was heißt das? Das heißt, die von Bundeskanzlerin Merkel und allen Ministerpräsidenten plus Ministerpräsidentin Malu Dreyer in das Infektionsschutzgesetz geschriebene Inzidenz von 50/100.000 bzw. 35/100.000 ist ein niemals erreichbarer Wert zur Zeit einer Ausbreitung eines Virus.

Aktuell haben sehr viele Landkreise oder Städte die Marke von 50 längst überschritten. Am 23.11.2020 liegen die sog. Inzidenz-Werte der letzten 7 Tage nur in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit jeweils 46,5 unter 50, aber über 35, alle anderen Bundesländer haben viel höhere Werte, Berlin mit 219 den höchsten. Die Pointe ist nun – und man könnte darüber lachen, wäre die Coronapolitik nicht so tödlich für viele Menschen, Geschäfte, die Kultur, die Entwicklungsländer etc. pp. – diese Zahlen werden in jedem Bundesland vermutlich um den Faktion 6-7 höher liegen! Berlin hat nicht 219, sondern vermutlich 1300 „Fälle“ im 7-Tagesschnitt, und auch Meck-Pomm hat vermutlich ca. 300 Fälle / 100.000 Einwohner*innen.

Das zeigt die ganze Absurdität dieser unwissenschaftlichen Höchstgrenzen, die ja extrem in die Persönlichkeitsrechte aller Menschen eingreifen. Mit diesen Höchstwerten werden Grundrechte ausgesetzt, Berufsfreiheit, Bewegungsfreiheit, Unverletzlichkeit der Wohnung und viele Grundrechte mehr.

These 5: Eine einfache Abschätzung zeigt die quantitative Dominanz der Infektionen in der nicht-getesteten Population (‚Dunkelziffer‘ unter verschiedenen Annahmen) über die Zahl der bekannten, neu gemeldeten Infektionen. Legt man die Prävalenz von 1% aus der Gesamterfassung der Bevölkerung der Slowakei zugrunde, erhält man für Deutschland gegenüber 130.000 bekannten Meldungen in einer Woche weitere 815.000 Infektionen in der nicht-getesteten Bevölkerung. In der Konsequenz kann damit den Grenzwerten, die lediglich auf den Meldungen der Infektionen nach Testungen (Melderaten) beruhen, keine tragende Bedeutung zugemessen werden.

 

Die folgende Zusammenfassung ihrer Kritik an den Inzidenz-Werten von Schrappe, Manow, Püschel et al. zeigt auf dramatische Weise, wie völlig falsch die Bevölkerung von der Bundesregierung, den Landesregierungen, den Medien und vorneweg dem RKI und den sog. wissenschaftlichen Experten informiert bzw. besser: indoktriniert wird. Wir haben es mit einer Desinformationsepidemie zu tun.

Schrappe, Manow, Püschel et al. schreiben also:

3. Erreichbarkeit: Noch im Beschluss der Bkin/MP/innen-Konferenz (Anonymous 2020B Nr. 3) vom 6.5.2020 wurde ein Grenzwert (Melderate) von 50 neu gemeldeten Infektionen auf 100.000 Bewohner pro Woche genannt, um Einschränkungen einzuführen, und es wurde völlig richtig darauf hingewiesen, dass dieser Grenzwert nicht bei Auftreten eines Herdgeschehens gelte. Im Beschluss der Bkin/MP/innen-Konferenz (Anonymous 2020C) vom 14.10.2020 wurde faktisch eine Verschärfung auf 35/100.000 Einwohner vorgenommen, von der Differenzierung von Herden und sporadischer Ausbreitung fand sich kein Wort mehr. Faktisch ist jedoch jeder dieser Grenzwerte völlig außer Reichweite geraten, das neuerliche Festhalten an dem Grenzwert von 50/100.000 in der Konferenz vom 16.11.2020 entbehrt bei einer gegenwärtigen Melderate von knapp 150/100.000 für die gesamte Bundesrepublik jeder realistischen Grundlage (Anonymous 2020D). Die Forschung und praktische Erfahrung zu diesem Thema gibt eine klare Auskunft: wenn es irgendein Mittel gibt, um die Steuerung durch Zahlenwerte und Grenzwerte untauglich zu machen, dann ist es das Gefühl der Bürger (genauso: Mitarbeiter), dass die Grenzwerte sowieso außerhalb der Erreichbarkeit liegen und sie trotz aller Anstrengungen nicht zu erfüllen sind (sog. crowding out).

Sprich: Es muss sofort Schluss gemacht werden mit diesen irrationalen 7-Tage-Inzidenz-Werten des RKI. Sie sind wissenschaftlich unhaltbar und unerreichbar.

Es sollte im Gegensatz sogar betont werden, dass es gut ist, wenn sich weite Teile der Bevölkerung, die nicht gefährdet sind, mit SARS-CoV-2 anstecken und somit die Immunität der Gesellschaft, Herdenimmunität, aufbauen. Denn nichts anderes wird das Ziel sein: eine Immunität aufbauen.

Die Konsequenz des Maskenwahnsinns der Regierung wird hingegen sein, dass die Toten nur ins Frühjahr verschoben werden (eine Impfung bringt überhaupt gar keine Sicherheit, das weiß jeder Mediziner, die Grippeimpfung hat eine sehr geringe Relevanz, 2018 gab es sie auch schon und trotzdem gab es 25.000 Tote, was wiederum kein Problem war, das gehört zum Leben). Darüber hinaus wird die Immunität gegenüber der Grippe und vielen anderen Erregern massiv geschwächt, wer sich nicht mit anderen trifft, sich nicht allen möglichen harmlosen Viren aussetzt, hat auch weniger Immunität, was wiederum für die geschwächten Teile der Bevölkerung sehr wohl gefährlich werden kann.

Eine seriöse Regierung, die evidenzbasiert arbeitet, würde der Bevölkerung sagen, dass Corona erstens nicht sehr gefährlich ist und für Menschen unter 70 Jahren weniger tödlich als die Grippe, das zeigen die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation. Sodann würde eine seriös argumentierende Regierung sagen, dass jeglicher Lockdown aufgehoben wird, weil die Kontaktverfolgung unmöglich und auch unnötig ist, weil es ausschließlich um den Schutz der Schutzbedürftigen ankommt: Alte und schwer vorerkrankte Menschen (dazu gehört auch Fettsucht, Herr Braun oder Herr Altmaier).

Wenn wir schon jetzt, vor dem Beginn des Winters, der eigentlichen Saison für Coronaviren, in Berlin bei 1300 Fällen / 100.000 EW liegen dürften und 35 der Grenzwert ist, ab dem massive Einschränkungen des Lebens vom Staat brutal durchgesetzt werden, dann ist das eine Wahnsinnspolitik, die niemals Erfolg haben kann (außer dass Menschen sich in den Tod stürzen, verzweifeln, jegliches Vertrauen in die Demokratie verlieren, Beziehungen und Freundschaften zerstört werden etc. pp.). Das wäre so, als wenn ein Sportlehrer des Abiturjahrgangs festlegt, dass nur jene das Sportabitur bekommen, die in der Lage sind, einen 100-Meter-Lauf unter 8 Sekunden zu schaffen. Der Weltrekord liegt bei 9, 58 Sekunden (Usain Bolt, 2009).

3. Demokratische Defizite

Nehmen wir abschließend einen ganz typischen Text eines deutschen Autors und Bloggers, der sinnbildlich steht für fast 100 Prozent der deutschen Presselandschaft von der Zeit über den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, die FAZ, die junge Welt, Freitag, jungle world, Konkret, Frankfurter Rundschau und jede einzelne sonstige Tages- oder Wochenzeitung: Heinrich Schmitz von den Kolumnisten, einer kleinen Gruppe von Bloggern, die sich häufig durch eine besondere Obercoolness auszuzeichnen vermeinen, abgeklärt, aufgeklärt und kritisch. Hören wir erstmal, was Heinrich Schmitz schreibt:

Dazu müssen wir einen kleinen Exkurs in das allgemeine Verwaltungsrecht machen. So was lernt man ja aus unerfindlichen Gründen nicht in der Schule, obwohl es vielleicht wichtiger zu wissen wäre, als manche chemische Verbindung, der man im Laufe seines Lebens außerhalb der Schule nie mehr begegnen wird. Aber gut. Ich mach‘s ja möglich. (Hervorhebung d.V.)

Dieser unerträglich selbstgefällige Tonfall durchzieht den gesamten Text. Hierzu ein weiteres Beispiel:

Wenn Sie in Mengenlehre gut aufgepasst haben, dann sehen Sie, dass die Handlungsmöglichkeiten des Bürgers wesentlich weiter gehen als die der Verwaltung. Wenn Sie sich gerne die Haare blau färben möchten, dann können Sie das tun; eine Verwaltung darf Ihnen aber nicht vorschreiben, sich die Haare färben zu lassen, nur weil ihr das Spaß macht.

Das könnte man doch mal auf die Masken anwenden! Wer meint, sich und anderen etwas Gutes zu tun, indem er einen schlecht sitzenden, vollgerotzten Stofffetzen tagelang vor sein Gesicht schnallt, bitteschön. Aber warum muss man Menschen, die Püschel, Schrappe und Co. gelesen und verstanden haben, dazu zwingen? Zumal viele schlichtweg medizinische Gründe haben, keine Maske zu tragen. Einwandfreie Atteste bestätigen ihnen das – dennoch erfahren diese Leute ein Mobbing, das so bislang nicht existiert hat und für die Idealist*innen unter uns nicht mal imaginierbar war. So wurde in Regensburg kürzlich ein Vierzehnjähriger von einem wütenden Mob zusammengeschlagen, weil er keine Maske trug.

Wer eine Grunderkrankung hat, leidet schon genug, der braucht wahrlich keine Maßregelung seitens selbsternannter Blockwarte. Man sieht vielmehr an diesem unfassbaren, relativ neuen Phänomen, was jahrzehntelanges Gesülze über Inklusion gebracht hat – einen feuchten Kehricht. Handfeste Diskriminierung Behinderter und oder chronisch Kranker ist unter dem Deckmantel des Infektionsschutzes nicht nur legitim, sondern voll im Trend.

Schmitz – von seiner Kanzel herab – findet nun, mit selbstständig denkenden Maßnahmenkritikern

zu reden ist ungefähr so sinnvoll, wie mit einer leeren Mülltonne zu kommunizieren. Kann man tun, bringt aber nichts. Vergebliche Müh und auch gar nicht notwendig.

Das ist genau das, was man sich denkt, wenn man seinen Text liest: „vergebliche Müh und auch gar nicht notwendig“. Not-wendig hingegen ist die Kritik an den Schmitz‘ dieser Welt.

Denn offenbar hat der Blogger monatelang die fundierte Maßnahmenkritik international renommierter Mediziner*innen, Jurist*innen und Wissenschaftler*innen aus diversen Branchen standhaft ignoriert, anders lassen sich Sätze wie folgender einfach nicht erklären:

auch wenn es manchmal schwerfällt, mit anzusehen, wie da Menschen ohne Masken und ohne Abstand, um von Anstand gar nicht zu reden – andere gefährden und nicht ansatzweise bereit sind, die Auflagen, die ihrer eigenen Gesundheit dienen, einzuhalten.

Schon mal was von Eigenverantwortung oder gar genuiner Selbstbestimmung gehört? Oder einfach mal die wissenschaftliche Analyse der Nutzlosigkeit einer Alltagsmaske von Professorin Ines Kappstein in der Zeitschrift Krankenhaushygiene up2date lesen („Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit“), wie wäre es damit?

Wenn sich eine Alysson Jadin in Belgien mit 24 Jahren umbringt, weil sie aufgrund drakonischer, eben nicht verhältnismäßiger Maßnahmen ihre Existenz verlor, dann ist das in Schmitz‘ Augen vermutlich ein ebenso verkraftbarer Kollateralschaden wie die unzähligen Alten und Singles, die an Einsamkeit sterben, die Millionen Kunstschaffenden und Gastronomen, die nicht mehr arbeiten können, die Millionen im Trikont, denen u.a. unterbrochene Lieferketten den sicheren Tod bringen und die Millionen afrikanischer Mädchen, denen maßnahmenbedingt der Schulbesuch verwehrt ist, die aber dafür jetzt zwangsverheiratet und genital verstümmelt werden. Vielen Dank, Herr Schmitz, das ist gelebte Empathie, eines echten Linken und Liberalen würdig!

Die 24/7 Agitation und Panikmache durch Angela Merkel, Olaf Scholz oder aber von zwar unbedeutenden, aber doch die politische Kultur des einfachen Volkes widerspiegelnden Bloggern führt zu Konsequenzen. Das brutale Zusammenschlagen eines 14-jährigen Jungen in Regensburg durch zwei Männer, die dem armen Schüler eine Rippe brachen, ist die natürliche Folge dieser erbarmungslosen Hetze gegen Nicht-Maskenträger*innen, wie sie seit Ende April, als die Maskenpflicht eingeführt wurde (weil es kaum noch neue „Fälle“ gab und die Epidemie fast vorbei war), nonstop herausposaunt wird.

Das Zusammenschlagen eines 14-jährigen Jungen in Regensburg zeigt die Verkommenheit dieser Gesellschaft an, die beiden kriminellen Täter („Die Regensburger Polizei sucht nun nach zwei Männern im Alter von 20 bis 25 Jahren, 180 cm bzw. 160-175 cm groß, jeweils dunkel bekleidet mit weißen Turnschuhen“, Mittelbayerische Zeitung, 20.11.2020) führten nur aus, was weit über 80 Prozent oder mehr der Bevölkerung exekutiert wissen wollen.

Die Verrohung der Gesellschaft hat nie geahnte Dimensionen erreicht. Für diese Selbstjustiz ist die Politik Hand in Hand mit der ebenso die Desinformationsepidemie fördernden Presse und den ich-schwachen Charakteren, die schon immer auf die Schwachen und „den anderen“ draufgehauen haben, hauptverantwortlich.

Wäre ein muslimischer Junge von Nazis zusammengeschlagen worden, gäbe es hoffentlich und selbstverständlich eine Demo gegen Nazi-Terror. Gibt es jetzt es in Regensburg eine „Demonstration gegen den Maskenwahnsinn und Tugendterror der Maskenfetischisten?“

Es braucht einen Aufstand der Denkenden, der jenen kriminellen Schlägern, der Regierungspolitik, den fanatischen Bloggern und Journalist*innen die Grenzen aufzeigt. Es braucht einen Aufstand der Empathischen, jener, die die „Kollateralschäden“, die vielen Toten im Trikont und auch die Toten wie die Verzweifelten und ökonomisch und psychisch wie physisch zugrunde Gerichteten hierzulande nicht hinnehmen wollen.

Dazu braucht es keine pro-natalistische AfD, die mit ihrer Familienideologie für die weltweite Überbevölkerung und in Einklang mit der kapitalistischen Weltwirtschaft für die damit unweigerlich einhergehende Umweltzerstörung steht, dazu brauchen wir keine Nazis, Esoteriker, selbst ernannten Querdenker und Verschwörungswahnwichtel, nein: Dazu braucht es evidenz-basierte Mediziner*innen, kritische Gesellschaftstheoretiker*innen, Kritiker*innen der Coronamassenpanik und eine realistische Politik, die vom existenzphilosophischen Standpunkt ausgeht, dass wir alle eine 100-prozentige Sicherheit haben, zu sterben – allerdings ist die Chance, an Corona zu sterben, extrem gering, im Schnitt laut Weltgesundheitsorganisation 0,14 Prozent der Infizierten, basierend auf weltweit 750 Millionen Infizierten aktuell.

Gerade in Zeiten einer Krise braucht es keine Autoindustrie und keine Baumärkte, keinen Lidl und keinen Aldi, es hätte Kunst, Kultur, Wissenschaft, Theater, Musik, Universität und Kritik gebraucht, aber die sind alle „nicht systemrelevant“. Für ein solches System, für eine Gesellschaft, die solche Monster gebiert, die 14-jährige Jungen zusammenschlagen, weil die keine Maske tragen, lohnt es sich nicht, „relevant“ zu sein. Man sollte kritisch sein und zugleich pragmatisch die Krise so schnell als möglich beenden, wie es Schrappe, Manow, Püschel et al. mit verschiedenen Konzepten sehr wohl andenken.

Doch die gezielte und geplante Panik von Spahn, Merkel, Söder, Kretschmann, Laschet, Müller & Co. wird noch weitere brutale Schläger hervorbringen, die meinen, die Welt zu retten mit ihren versifften Lappen vor der Fresse (früher: Mund). Dabei schützen die Masken nicht einen Menschen, aber tragen zur Massenpanik bei und unterstützen den täglichen Hungertod im Trikont sowie den Tod der „Kollateralschäden“ hierzulande wie Alysson Jadin in Belgien, die junge Frisörin mit Kraft, Mut, Würde und Stolz – aber gegen ein Meer von Wahnsinnigen, von Vorschriften und Lockdowns in ganz Europa hatte sie keine Chance.

Das Schlimmste, was man derzeit tun kann, ist somit zu diesen Toten zu schweigen, ja affirmativ herablassend Kritiker*innen der Coronamassenpanik als „Mülltonnen“ zu bezeichnen, ohne dabei in Grund und Boden zu versinken vor Menschenverachtung. Antifaschismus hingegen zeichnet sich dadurch aus, sowohl die Regierungspolitik, ihre Nachbeter*innen und das bloggende Fußvolk, als auch die antisemitischen Verschwörungswahnwichtel zu kritisieren.

Wenn nicht umgehend die Kanzlerin, jeder Ministerpräsident und die einzige Ministerpräsidentin, jede Oberbürgermeisterin und jeder Oberbürgermeister laut und deutlich erklären und betonen, dass es Ausnahmen von der Maskenpflicht gibt und dass Minderheitenschutz der Kernpunkt einer Demokratie ist, dann wird dieses Land weiterhin solche Gewalt erleben, sei es von kriminellen Schlägern oder auf andere Weise von Schuldirektoren und leitenden Angestellten aller Unart, von Bodyguards am Eingang von Supermärkten oder an Bahnhöfen die Polizei sowie in Berlin die Wasserwerfer, die friedliche Demonstrationen auflösen.

Das brüllende Schweigen der Kirchen ist ebenso schockierend. Nicht mal zu Weihnachten, dem angeblich wichtigsten Fest der christlichen Bürgerlichen und Kleinbürgerlichen, der Familien, mombies, daddiots, Großeltern und Kinder, gibt es einen Aufstand, dass die irrationalste Regierung, die es in Deutschland seit 1945 gab, das Singen verbietet und erwachsenen Menschen – viele weit über 75 Jahre alt – paternalistisch vorschreibt, wie sich zu verkleiden, verschleiern und zu verhalten haben („seiet stumm und sklavisch, freuet euch nicht zu laut“).

Was geht es Scholz, Söder, Habeck, Merkel, Laschet & Co. an, ob sich 87-jährige an Weihnachten mit einer Vielzahl von Menschen treffen, singen und feiern, wenn sie schon an dieses Fest glauben? Was geht es diese autoritären Herrscher an, ob sich 83-jährige oder 79-jährige in Gefahr bringen und so viele Kinder treffen und umarmen, wie sie wollen, Hauptsache, es ist ein schönes Fest?

Lieber das Risiko eingehen, an Corona zu sterben und noch einmal Weihnachten zu feiern, als eine Ansprache von Merkel oder Steinmeier zu Neujahr zu erleben, das werden sich nicht wenige dieser alten Menschen denken, die von exakt dieser politischen Elite in Isolationshaft im Altersheim oder Krankenhaus gehalten wurden, ohne sie je nach ihrer Meinung gefragt worden zu sein.

Würde, Selbstachtung, Demokratie, Selbstbestimmung, Metaphysik, Eigenverantwortlichkeit und Risikoeinschätzung sind Worte, die der politischen Klasse wie der kulturellen Elite fremd sind – das ist das Schockierende und Dramatische am Jahr 2020, nicht ein neues und sehr gut einschätzbares Virus.

Dieser unerträgliche Hygienestaat zerbröselt das Mensch-Sein und die Demokratie wie kein Vorgang seit 1945. Singles dürfen sich weder an Weihnachten noch davor und danach in Kneipen, Bars, Theatern, Kultureinrichtungen oder Museen etc. treffen, obwohl da – angenommen man glaubt der Panikindustrie und hält Abstand – die absurdesten „Hygienekonzepte“ schon vor Monaten implementiert wurden, keine Infektionen stattfanden und trotzdem wurde alles geschlossen, weil Merkel und Scholz zeigen mussten, dass es gerade im Hygienestaat Herrscher gibt, die so gnadenlos und irrational sind wie niemand in diesem Land seit dem Ende des Nationalsozialismus.

Wissenschaft ade, jetzt kommt die Coronapolitik. Patientenschutz ciao, jetzt kommen der PCR-Test und Quarantäne.

Für die Langsam-Blicker*innen und Begriffsstutzigen: Es gibt Corona, es gibt auch Nazis, Esoteriker und Verschwörungsideolog*innen, die das Virus nicht sehen wollen oder böse Mächte herbei fantasieren und die krudesten Mythen erfinden, viele sind seit 9/11 in diesem Lager der Verschwörungswahnwichtel.

Rationale Kritiker*innen der Coronapolitik hingegen sind keine Trottel oder „Covidioten“ (Esken, SPD), diese Kritiker*innen sind wissenschaftlich fundiert, was die Regierungspolitik gerade nicht ist.

Corona ist eine Art mittelschwere Grippe, die Todesrate bewegt sich zwischen 0,14 und 0,23 Prozent, so die WHO. Corona ist „kein Killervirus“, ja: „Gerade Kinder, Jugendliche, die arbeitende Bevölkerung wird normalerweise diese Krankheit schadlos überstehen“, so Prof. Klaus Püschel. Wer anderes sagt, fantasiert und fanatisiert, ohne jede Evidenz.

Corona ist vor allem das brutalste Sozialexperiment der jüngeren Geschichte, weltweit und simultan. Wieviele Qualen lassen sich die Menschen bieten, ohne Aufstände zu machen? Wie lange muss man 83 Millionen voneinander isolieren („social distancing“, ein Unwort des Jahrtausends), in den Wahnsinn treiben, damit sich der sensible Teil von selbst umbringt und der Rest für alle Zeiten das tun wird, was die Politik diktiert?

Mensch-Sein heißt Sozial-Sein, Nähe und Kommunikation sind zentrale Elemente, nicht Fressen und Saufen, das können auch Kühe, Lemminge oder Greifvögel. Dieses Mensch-Sein, das selbstverantwortliche Handeln, wird den Menschen seit März 2020 24/7 jeden Tag ausgetrieben, alle Medien, die gesamte Politik, alle Verbände mit leiser Ausnahme von manchen Ärzteverbänden, die kurzfristig etwas Alarm schlugen (Kassenärztliche Bundesvereinigung, Prof. Gassen, Prof. Streeck u.a.), die Gewerkschaften und vor allem auch die Linken machen jauchzend, geifernd und ohne jede Diskussion mit Kritiker*innen mit.

Die kritische Wissenschaft (wie Prof. Ines Kappstein) hingegen steht hinter den Maskenkritiker*innen und hinter jenen Menschen, das sind Millionen, die aus gesundheitlichen Gründen, erlittener Gewalt und psychologischer Traumata keine Maske tragen können. Das wirklich jahrzehntelange Reden von „Inklusion“, „Vielfalt“, Demokratie, „Schule ohne Rassismus“ oder – in seltenen Fällen – „Wochen gegen Antisemitismus“, all diese Maßnahmen der Bildungsbürger*innen und Wohlfühlgutmenschen zeigen im Jahr 2020 ihre ganze Heuchelei: „Sooo war das nicht gemeint mit der Inklusion, Opfer psychischer Gewalt oder von industriekapitalistisch induziertem Asthma, oder gar die vereinsamten Soloselbständigen, die Restaurant- und Hotelbetreiber*innen, die Armen, Hoffnungslosen und vom Weltmarkt Abgekoppelten, die sind nicht gemeint“.

Die aggressiven Maskenträger*innen, die RKI- und 7-Tage-Inzidenz-Anhänger*innen, die Fans des unwissenschaftlichen PCR-Tests, der lt. einem portugiesischen Berufungsgericht nicht legal Verwendung findet und Menschen ohne ärztliche Konsultation sowie ohne Qualitätskontrolle (Ct-Wert etc.) in Quarantäne bringen kann, die Leugner*innen der viel größeren Zahl an Infizierten und der riesigen Zahl der asymptomatischen Fälle: All jene fanatisieren die Gesellschaft, schützen weder sich noch andere und goutieren den Tod im Trikont wie auch hierzulande. Sie sind die Feinde der vielfältigen Demokratie. Sie sind die Feinde der rationalen Debatte und der evidenzbasierten Medizin. Gegenüber all diesen Menschen braucht es einen Aufstand der Denkenden!

 

Verena Brunschweiger ist Radikalfeministin und Autorin des im Oktober 2020 von Clemens Heni edierten Bandes „Gefährderansprache. Wie die Regierungs-Politik, eine nicht evidenzbasierte Virologie und Verschwörungswahnwichtel die demokratische Gesellschaft zerfleddern

ISBN 978-3-946193-34-0 | 380 Seiten | Literaturverzeichnis | Personenregister |
Softcover | 14,8 x 21,0 cm | 20€ |

 

Prof. Robert Dingwall on Corona, Sociology and the UK situation

Interview, November 16, 2020, by Dr. Clemens Heni, political scientist and Prof. Robert Dingwall:

Robert Dingwall is a Professor at Nottingham Trent University and one of the UK’s leading sociologists, having advised on government policy for pandemics since the Blair government of the early 2000s. He is currently part of two advisory groups supporting the UK Government on their response to the COVD-19 pandemic.

Topics of this interview are:

  • the role of sociology during the pandemic
  • the troubling focus on economy only in the UK – and not on all of social sciences
  • the ignorance of existing epidemic plans (for Influenza) during Covid-19
  • no scholarly justification for school closures, mask wearing and 2 meter distancing (one meter was the rule before)
  • population or herd immunity
  • discussion about the Great Barrington Declaration
  • nasty defamation of critics in the Guardian (like against epidemiologist Prof. Sunetra Gupta from Oxford University)
  • place for critics in the Daily Mail, strange new friends or allies during the Corona crisis
  • situation of students in Manchester and the UK during Corona
  • mental health problems when locked down
  • at the end: a few remarks about Nottingham Forest and football, of course

https://www.youtube.com/watch?v=FHQS671E468

 

Masken raus und Nazis raus – Aber die Linken unterstützen lieber den Tod in den Nicht-Industrieländern. Der Fall Regensburg

Von Dr. phil. Clemens Heni, 13. November 2020

 

Anstatt sich seriös und wissenschaftlich, ja politisch mit der Corona-Krise zu befassen, gibt es eine Hetze in diesem Land, die es seit 1945 nicht mehr gab.

Dagegen war der deutsche Herbst 1977 nur ein laues Lüftchen.

Heute hetzen sie nicht mehr gegen Kommunisten und Terroristen, sondern gegen Bürger*innen, die gegen die unsagbar irrationale Coronapolitik der Regierungen sind.

Die Weltgesundheitsorganisation betont, dass für Menschen unter 70 Jahren Corona weniger tödlich ist als die Grippe: Letalität 0,05 Prozent. Das sagt die WHO, wissenschaftlich fundiert – wer anderes behauptet, lügt und hetzt.

In people < 70 years, infection fatality rates ranged from 0.00% to 0.31% with crude and corrected medians of 0.05%.

Für ältere Menschen kann Corona gefährlicher sein als eine Grippe, aber es starben bislang im Jahr 2020 in Deutschland fast exakt diejenigen Menschen, die ohnehin gestorben wären. Woher wissen wir das? Es gibt keine Übersterblichkeit, sprich: es sind so viele Menschen gestorben, wie man 2020 statistisch erwartet hat.

Wo es aber noch mehr Tote als üblich gibt, das sind die Nicht-Industrieländer, die armen Länder der Welt. Deshalb wurde 2020 der Friedensnobelpreis an das World Food Programme der Vereinten Nationen verliehen (WFP), das viele Hunderttausende Tote befürchtet, die wegen der Coronamassenpanik weltweit sterben werden.

Seien es weggebrochene Lieferketten von Waren, ausbleibende Touristen, verschobene Impfungen (wie gegen Masern), geschlossene Schulen, die vielen Millionen Kindern die einzige nahrhafte Mahlzeit am Tag bieten, oder sei es wegen Kriegen, die noch weniger in der Weltöffentlichkeit Thema sind, während die Rüstungsexporte der westlichen Welt plus Russland und China für das Elend auf der Welt verantwortlich sind.

Die größten Heuchler jedoch sind jene „Linken“, die als Lakaien von Söder, Merkel, Scholz, Michael Müller oder Kretschmann fungieren, die schreien „Masken auf, Nazis raus“, wie aktuell in Regensburg.

Nazis raus ist richtig und Auftritte von antisemitischen, rechtsextremen, rassistischen, verschwörungsmythischen und deutsch-nationalen Agitatoren wie Thorsten Schulte, der am Samstag in Regensburg auf einer „Querdenken“-Kundgebung reden soll, sind elendig. Schulte sollte ausgeladen werden, wie alle rechten Redner*innen.

Aber die Antifa ist nicht besser – ja, realpolitisch noch schlimmer als die machtlosen Nazis und Rechten. Denn die Antifa und die selbst ernannten Linken sorgen dafür, dass der Tod in den Nicht-Industrieländern auch ohne Unterbrechung weitergeht.

Die selbst-verliebten Regensburger*innen fantasieren, dass grade im Freien das Virus sich übertrage – bar jeder wissenschaftlichen Erkenntnis. Man könnte darüber lachen, aber diese Leute unterstützen eine mörderische Coronapolitik mit ihrem Mitmachen und Selbst-Verschleiern (da lacht der Jihad!).

Der Lockdown und die Reisebeschränkungen sollen unbeschränkt weiter gelten, egal wie viele Von-der-Hand-in-den-Mund Tagelöhner*innen, Kinder, Jugendliche, Erwachsene in Indien, Afrika oder auf den Philippinen elendig krepieren – und zwar explizit und laut World Food Programme wegen der präzedenzlosen Massenpanik aufgrund eines ganz normalen, nur eben neuen Art Grippevirus. Wer anderes behauptet, lügt. Corona ist gefährlich – aber nur für eine sehr kleine Gruppe von Menschen. Wer behauptet, Corona sei für die gesamte Gesellschaft ein „Killervirus“, lügt und trägt zum Tode unzähliger gesunder Menschen hierzulande und in den Nicht-Industrieländern bei.

Wer den Maskenwahn mitmacht, obwohl wir wissen, dass man ein respiratorisches Virus niemals verhindern kann, trägt zu Tod und Elend bei. Wer weiterhin der Tagesschau glaubt, dass wir z.B. 18.000 neue Corona-Fälle hätten, hat nicht mehr alle Tassen im Schrank – die Zahl ist um den Faktor 10 höher! Das zeigt die Ungefährlichkeit von Corona. Warum spricht die WHO von bis zu 750 Millionen Corona-Fällen, aber das RKI nur von ca. 51 Millionen? Weil die WHO besser rechnen kann und in diesem Fall wissenschaftlicher arbeitet.

Es geht um den Schutz der Alten und Kranken. Wer weiterhin die ganze Gesellschaft mit Restaurant- und Theaterschließungen terrorisiert, rettet nicht einen Menschen, aber tötet viele Tausend hier und dort.

Nochmal, für die Ich-kann-nicht-so-gut-Lesen-Fraktion: Wenn es in Deutschland keine Übersterblichkeit gibt, dann sind auch keine Massen an Menschen gestorben, die nicht ohnehin dieses Jahr gestorben wären. Daher ja das durchschnittliche Todesalter von ca. 82 Jahren in Deutschland oder England etc. pp.

Und noch ein Wort zu diesen Witzfiguren, die sich „Antifa“ nennen und in Bayern, Berlin, Köln, Wuppertal, Hamburg oder Regensburg und Stuttgart dümmlich rumhüpfen, sich maskieren und als die moralischsten Menschen der Welt vorkommen: Ihr seid mitverantwortlich für den Tod von Menschen. Ihr seid mitverantwortlich für die fortgesetzte, extrem kapitalistisch-patriarchal-paternalistische Coronapolitik von Merkel, Johnson, Macron und allen 16 Ministerpräsident*innen hierzulande.

Ich war schon bei der Antifa, als die meisten von euch noch nicht mal geboren waren. Ich hab mehr zur Kritik am Antisemitismus (auch von „Querdenken 711“, Ken Jebsen etc. pp.) beigetragen als jeder eurer selbstverliebten Aufkleber, Transparente, Aufrufe oder Parolen – weil ich nicht den Tod von Kindern und Erwachsen im Trikont goutiere, so wie ihr das gewalttätig tut.

Im Gegensatz zu euch beziehe ich mich auf die internationalistische Parole „Hoch die internationale Solidarität!“  –  DAS war schon immer DER Slogan der linken Szene, fast so gut wie „Nie, nie, nie wieder Deutschland – wir scheißen auf das Vaterland!“

Im Gegensatz zu euch haben die drei Protagonist*innen der Great Barrington Erklärung Sunetra Gupta, Martin Kulldorff und Jay Bhattacharya das Elend in den Nicht-Industrieländern im Blick.

Im Gegensatz zu euch egoistischen Würstchen haben zumal Gupta und Bhattacharya aus England bzw. den USA ihre Vorfahren aus Indien, sie wissen, was Elend bedeutet.

Das gilt auch für Sucharit Bhakdi, der weiß, was Hunger, Elend und Tod in Thailand bedeuten.

Das alles ignoriert ihr elenden selbst ernannten Linken, die ihr das Geschäft des großen Kapitals, des Staatsfetischismus und des Patriarchats mitmacht – „husch, husch ins Körbchen, sonst gibts kein Abendbrot von Mutti und Vati versohlt euch den Hosenboden!“; „Brav seid ihr gewesen, Grüne Jugend und Antifa, jetzt könnt ihr mit Mama und Papa auch die Geschenke an Weihnachten genießen“.

Es lebe die internationale Solidarität.

Nieder mit den Nazis, der AfD, der NPD und vielen anderen ach-so-hirnlosen Verschwörungstrotteln und „Querdenkern“.

Nieder mit den heuchlerischen Linken, die den Coronawahnsinn mitmachen und sich jeder wissenschaftlichen Diskussion verweigern.

Nieder mit den heuchlerischen SPD (CSU-CDU-Linken-Grünen etc.) -Bürgermeister*innen, die Demonstrationen und Kundgebungen gegen die Coronamassenpanik verbieten.

Von euch „bürgerlichen Parteien“ werden die Nazis und die AfD lernen, wie man 83 Millionen Menschen in eine ein- oder zwei- oder mehrjährige Massenpanik versetzt und sie dazu bringt, noch jedes Grundrecht auszusetzen, um „das Leben“ zu schützen.

Die Nazis, die Querfront und andere Antisemiten und Verschwörungswahnwichtel sind wie immer Demokratiefeinde und sehr gefährlich – aber noch gefährlicher sind aktuell die Antifa, die Bundesregierung und die 16 Landesregierungen, da sie hier und heute die Grundrechte einschränken bzw. abschaffen (Spahn und Söder exekutieren ihre Coronapolitik auf antidemokratische Art und Weise und die Antifa klatscht), Berufsverbote erlassen, die größte Wirtschaftskrise seit 1945 absichtlich herbeiführen und viele Tausend Menschen in den Tod treiben, hier und vor allem in den Nicht-Industrieländern.

Während die Fließbänder bei VW, Audi, Mercedes, BMW und die Verkäufe bei Lidl, Aldi und OBI den Status Quo sichern sollen, sind die Theater und Universitäten geschlossen – „systemrelevant“ sind nur der Betrieb des Kapitalismus und die Antifa.

Die wirklich widerlich ich-verliebten „Linken“ hierzulande, die im Sozialstaat alles abfedern können, die schweigen zu den elendig krepierenden Kindern und Erwachsenen in den Nicht-Industrieländern, die keinen Sozialstaat haben. Dem bürgerlichen Mainstream waren die Kollateraltoten des Kapitalismus schon immer scheißegal – aber die Linken taten so, als würde sie das jucken. Tut es nicht, die Linken nehmen die Kollateraltoten der Coronamassenpanik hin und brüllen die Kritiker*innen nieder oder werden gewalttätig.

Es lebe die Great Barrington Erklärung, die einzige solidarische Antwort auf die Coronamassenpanik der widerwärtigen kapitalistisch-patriarchalen Welt.

 

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