Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Ariel Scharon

Getränke der Anti-Globals – Bionade in Heiligendamm und Muttermilch aus Kairo

Original auf Achgut, 02.06.2007

Ich erinnere mich noch ziemlich genau, dass zu mir und einem daneben stehenden Polizisten so ein fetter, bayerischer Passant in München im Sommer 1992 sagte: „An die nächste Wand stellen und abknallen.“ Ein weiterer Polizist in Kampfuniform sagte zu mir wenig später: „Eß mal ein paar Knödel, dann reden wir weiter“, als ich ob der völlig unverhältnismäßigen Polizeigewalt protestierte, verbal. Das war zur Zeit des Weltwirtschaftsgipfels in München 1992. Wenngleich ich meine anfängliche „Friedensbegeisterung“ von 1991 zu Zeiten des Golfkrieges abgelegt hatte, war ein Teilnehmen an den anti-WWG-Aktionen, unorganisiert und ohne ›Gruppenzusammenhang‹, selbstverständlich. Diese „Friedensbegeisterung“ hatte ich nach einer Veranstaltung mit Lea Fleischmann in Stuttgart Ende 1991 im damals legendären Theaterhaus Wangen abgelegt. Fleischmann hatte aus ihrem Buch „Gas“ gelesen und mir deutlich gemacht, wie unreflektiert, naiv, kaltherzig, einseitig, heuchlerisch, ahistorisch und antijüdisch diese deutsche, europäische und weltweite Hetze gegen den Krieg am Golf war. Juden waren in Israel wieder vom Gastod bedroht gewesen, mussten mit Gasmasken hantieren lernen und ›wir Linken‹ in Deutschland ignorierten das heftig und sahen in Saddam Hussein nicht die Gefahr welche er darstellte. Es gab zwar vereinzelt Stimmen für diesen Krieg, aber die hatte ich damals noch nicht zur Kenntnis genommen. Das war nur konsequent.

Wenngleich ich im Mai 1985 noch nicht politisch aktiv war, ist es doch bezeichnend, dass damals, beim Weltwirtschaftsgipfel, wie wild mobilisiert wurde und zeitgleich die antijüdische Erinnerungsabwehr durch Helmut Kohl, die Bundesregierung und den US-Präsidenten Ronald Reagan in Bitburg kaum eine Reaktion wert war. Antisemitismus war weder 1985 noch 1992 in irgendeiner Form substantiell Anlass als Linke dagegen zu demonstrieren und Kritik zu üben. 1988 beim IWF-Treffen in West-Berlin war es nicht anders, ja viel schlimmer noch: die Phalanx der Autonomen aus mit PLO-Tüchern vermummten Israelhassern war bemerkenswert. Ich hatte das Treffen in Berlin als Schüler zwar nur als isolierter Mitdemonstrant erlebt, ohne PLO-Tuch, aber schlimm genug. Kurz und knapp: wer vor 9/11 gegen die Treffen der Mächtigen demonstrierte zeigte fast immer Unverständnis für die wahren Gefahren der Welt (Antisemitismus unter Kohl, 1. Intifada der Palästinenser 1987, Husseins Vernichtungsdrohung gegen Israel 1991).

Wer jedoch noch nach dem 11. September 2001 gegen die G8 demonstriert zeigt noch viel mehr: es ist ein Zeichen für den Hass auf die westliche Zivilisation. Wer allerspätestens seit diesem Massenmord im WorldTradeCenter von New York nicht erkannt hat, dass der islamische Terrorismus, der heilige Krieg, der Djihad, mit seinem reaktionär-revoltierenden Ressentiment jede zivilisatorische Errungenschaft zerstören möchte und einen islamischen Gottesstaat nach dem anderen gern ausrufen würde, der oder die haben nix kapiert. Gar nichts. Ich erinnere mich auch noch an diese gut 1000 DemonstrantInnen in Bremen, die wenige Tage nach diesem Massenmord durch die Strassen dieser Hansestadt liefen und skandierten „USA – Völkermordzentrale“. Das war eines der unglaublichsten Erlebnisse meiner kurzen politischen Geschichte. Dies antizipierend hatte ich kleine Flugblätter gebastelt, auf denen sinngemäß stand „Friedenshetzer schützen die Islamisten“ oder „Hinter dem Ruf nach Frieden verschanzen sich die Mörder“. Diese einige hundert Flugzettelchen habe ich dann über dieser Demonstration abgeworfen.

2003 dann, bei einer Demonstrationen gegen das Weltwirtschaftsforum im schweizerischen Davos, erklommen diese NoGlobals einen weiteren antijüdischen Höhepunkt, als sich Leute als Scharon oder Rumsfeld verkleideten, mit gelbem Stern, und um ein goldenes Kalb tanzten. Der Topos „Tanz um das goldene Kalb“ ist ein alter Bekannter antijüdischer Agitation, nicht nur in Deutschland, wo allerdings schon Anfang des 20. Jahrhunderts Steinkrüge mit diesem antisemitischen Bild produziert wurden, im Westerwald. Passend zu diesem Tanz in Davos formulierten 2003 der französische Philosoph Jacques Derrida und der deutsche Jürgen Habermas, warum sie die europäischen „Friedensdemonstrationen“ vom Februar 2003 als Gründungsmanifest eines geeinten Europa in explizitem Gegensatz zu den USA begreifen möchten. Philosophisch wurde damit Antiamerikanismus und Antisemitismus legitimiert, ja forciert.

Heute kehrt solch antiwestlich/pro-europäisch/poststrukturalistisch-diskursanalytisch/antizivili-satorische Agitation auf wahnsinnige Weise wieder, wenn globalisierungs›kritische‹ KünstlerInnen Plakate entwerfen auf denen ein Balken in Art eines Galgen zu sehen ist, dessen Schlingen die bekannten G8-Staaten mit ihren Nationalfarben symbolisieren. Darunter steht: »We want to civilize you«.1 Damit soll gesagt werden, dass gerade die Zivilisation die Menschen ermorde. Diese ›künstlerische‹ Agitation ist an Absurdität und Perfidie nicht zu überbieten, wenn man bedenkt, dass die größte Gefahr für den Weltfrieden von antizivilisatorischen Regimes wie dem Mullah-Faschismus im Iran ausgeht oder wenn man reflektiert, dass Folter, Verschleppung, Mord, Genitalverstümmelung und Völkermord in Ländern wie Sudan, Iran, China oder Jemen auf der Tagesordnung stehen. Alles keine Staaten, die man zivilisiert nennen könnte. Insbesondere der völkisch-ethnisch motivierte Massen- bzw. Völkermord in der sudanesischen Provinz Darfur wäre neben dem Islamfaschismus aus Teheran ein Beispiel sowohl für das Versagen der Weltgemeinschaft, der Vereinten Nationen und auch der sog. ›Linken‹, die eben gerade nicht solche antizivilisatorischen Regime kritisieren, vielmehr den Westen oder die Industriegesellschaft als solche in althergebrachter gegenaufklärerischer Diktion des Mordes anklagen.

Auch Rechtsextreme sind in genau dieser Weise antizivilisatorisch, weil in deren kulturrelativistischen Weltbild jede universalistische Form der Einmischung gleichsam böse sei. Menschenrechte gibt es für diese Leute nicht. Nur regional verschiedene Rechte. Das ist auch ein Topos der Friedens- und Konfliktforschung bzw. der Politikwissenschaft.2 Das antidemokratische, stalinistische Gebaren des „Sozialisten“ Chavez in Venezuela, einem Intimus und wirtschaftlichen Kooperationspartner des Holocaustleugners Ahmadinedjad, das der jungen Welt oder den PDS-Theoretikern Freudentränen beschert3, passt dazu. Es ist jedoch ein Zeichen, wie noch zu Beginn, ja gerade zu Beginn des 21. Jahrhunderts nicht diktatorische Regime (wie der Irak Saddam Husseins oder das Afghanistan der Taliban) angegriffen werden von solchen anti-Globals oder Gutmenschen, vielmehr die Befreier von solchen Regimen, zuallererst natürlich die USA und sodann Großbritannien, welche die beiden größten Schlingen repräsentieren auf diesem Plakat, das paradigmatisch stehe für die weltweite anti-G8-Bewegung auf dem Weg nach Heiligendamm.

Es ist ein Zeichen von Zivilisation, dass sich Frauen und Männer begegnen können, wie sie wollen. Nun tobt in Ägypten eine Debatte darum, ob es erlaubt werden kann, aus islamischer Sicht, dass eine Frau dann einen Mann unverschleiert und gar im selben Raum treffen darf, wenn sie ihn zuvor gestillt hat. Das ist kein Witz.4 Wenn eine islamische Frau einen islamischen Mann, sagen wir einen 47jährigen Typen aus Kairo, an die Brust nimmt, darf sie ihm fürderhin ohne Schleier oder andere Einschränkungen begegnen, er ist nach islamischem Recht ein Verwandter von ihr. Wer nun die nächsten Tage in Heiligendamm gegen die Zivilisation demonstriert – und diese Plakatreihe der „holy-damn-it.org“ sind offenbar symptomatischer Ausdruck weitester Teile der Antiglobalisierungsbewegung – demonstriert damit ganz klammheimlich und subkutan für Kulturrelativismus und solche Stillpraktiken. Da mögen überschätzte Medien wie Konkret oder die Jungle World noch so sehr zu den ›Protesten‹ gegen das G8-Treffen auf- und hinterherrufen „Keine Gewalt“ – der Ansatz dieser „Linken“ ist Gewalt a priori. Das müsste sich nach 9/11 auch in Redaktionsstuben in Hamburg oder Berlin-Kreuzberg herumgesprochen haben. Was anderes als Gewalt ist es, Djihadisten gewähren zu lassen und gegen die Befreier von ihnen wie die USA oder Großbritannien zu agitieren, heute?

Bildung, Armut und Klima sind die Themen, prima. Es ist bezeichnend, dass weder von den anti-G8-Hunderttausenden noch von Angela Merkel als Gastgeberin der Islamfaschismus und seine deutschen oder österreichischen Freunde5 wie der CSU-Mann Wiesheu, der offenbar eine großen, ökonomischen Coup gelandet hat und jetzt Transrapid-Züglein zwecks Pilgerfahrt quer durch Iran nach Maschhdad fahren lassen möchte6, oder der OMV, einer riesigen Mineralöl-AG aus Wien, auf der Tagesordnung stehen, und zwar ganz oben. Das wäre ein guter Grund, gegen das G8-Treffen zu mobilisieren. Andererseits: warum? Solche Wirtschaftsabkommen sind ja Zeichen von Wachstum, also absolut G-8-kompatibel.

Es ist furchterregend, dass 100 Jahre nach der Jugendbewegung mit ihren sehr häufig antimodernen, antisemitischen und national-sozialistischen Imperativen – Ludwig Klages‘ Mensch und Erde oder Der Geist als Widersacher der Seele lässt grüßen – nun „Linke“ gegen die Zivilisation agitieren und die Moderne als mordbringend darstellen. Sie könnten für eine bessere Welt demonstrieren. Selbstverständlich. Gegen den Djihad zuallererst. Das wäre schon viel. Doch sie tun das Gegenteil. Gegen die USA, Großbritannien und alle anderen G8-Staaten kämpfen sie, wovon keiner ein islamischer Gottesstaat ist. Eine Demonstrationen gegen den Iran wird es von solchen anti-G8-Kreisen nicht geben. Die Antiglobals leben in einer Parallelwelt, ähnlich der islamischen, kaufen und verkaufen Produkte aber fühlen sich ganz unkapitalistisch. Dazu passt das zweite hippe Getränke dieser Kreise: „Bionade. Das offizielle Getränke einer besseren Welt.„7 Bestimmt antikapitalistisch gebraut. Deutsche sind immer antikapitalistisch, wenn sie Waren produzieren. Ganz sicher. „Gegen Krieg und Imperialismus“, wie der schwarze Block hinzuruft.

Ich freue mich schon auf den Mc-Donalds-Drive-In in der Wrangelstrase in Berlin-Kreuzberg, da werde ich mit meinem Fahrrad hinfahren, etwas kaufen, eine Cola trinken, essen und schwups ist die Welt für mich wieder besser.

1 http://holy-damn-it.org (28.05.2007).

2 »Der erste ›Glaubenssatz‹ postmoderner Politikwissenschaft und Entwicklungstheorie, stamme sie nun von links oder rechts, lautet ja, Demokratie und Rule of Law seien nur in wohlhabenden Ländern implementierbar. Noch jeder Sozialdemokrat aus der Provinz weiß schließlich, dass erst das Fressen, dann die Moral komme. So überschlagen sich ganz antirassistische, sich um das Wohl der Dritten Welt besorgt gebende Menschen, in ihren Rechtfertigungen sog. Entwicklungsdiktaturen. Erst vor wenigen Tagen hatte ich etwa das zweifelhafte Vergnügen auf einer Konferenz an der Frankfurter Universität einem Vortrag von Prof. Dr. Harald Müller von der Hessischen Stiftung für Friedens- und Konfliktforschung lauschen zu dürfen. Müller bezeichnete die auf Aufklärung und bürgerliche Revolution fußenden Ideen und Ideale von Individualismus, Demokratie, Emanzipation und Säkularismus als ›westliche Kultur‹, der eben andere Kulturen gegenüber stünden. Als recht positives Beispiel einer genuinen Entwicklung lobte er dann Saddam Husseins Irak, wo immerhin Ökonomie und Gesundheitswesen gut ausgebildet seien. Die Idee, Menschen in anderen Ländern könnte es um so westliche Vorstellungen wie Freiheit, Rechtssicherheit und der Möglichkeit gehen, sich einer Regierung in freier Wahl zu entledigen, schien in diesem Weltbild vor allem abwegig. Immer wieder wurde von Armen gesprochen, deren ›Recht‹ vor allem eines auf Entwicklung sei. Ein Argument, dass ich schon so oft gehört habe und für eines der zynischsten aus dem Repertoire des europäischen Gutmenschentums halte.« http://www.wadinet.de/blog/?p=270

3 http://hsozkult.geschichte.hu-berlin.de/termine/id=7345

4 http://www.islaminstitut.de/Nachrichtenanzeige.4+M57738d69297.0.html

5 http://www.matthiaskuentzel.de/contents/berlin-teheran-eine-un-heimliche-allianz

6 http://de.wikipedia.org/wiki/Maschhad ; http://www.businessnews.com/politik/art620,491794.
html?fCMS=1a6c768a462445bb2eeb1626259cfdfa

7 http://www.welt.de/wirtschaft/article903228/Bionade_umgarnt_die_durstigen_Gipfel-Gegner.html?r=RSS

 

„Klaus der Woche“: Antisemitisches Video im NDR-Fernsehen

Dieser Text erschien zuerst am 28.04.2004 auf www.hagalil.com

Am 22. April 2004 wurde in der Sendung Extra 3 beim ARD-Sender NDR ein antisemitisches Video ausgestrahlt. Der „Klaus der Woche“ stellt Ariel Scharon vor. Wir möchten Sie bitten, gegen dieses Hetz-Video zu protestieren.

Scharon wird gleich zu Beginn dieses Videos im Kreise tanzender Juden gezeigt, danach: „Scharon, kennt Ihr nicht ? Erklär ich euch: Scharon ist der Chef-Boß von Israel“. „Der will da ganz viel Frieden“ und Scharon knutscht ein Tierchen auf seinem Arm. „Die Idee mit dem Frieden hat er schon damals gehabt, als er mal mit dem Panzer in Israel spazieren gefahren ist“ – 1948, Bilder von Panzern. Damit wird den ‚Kindern‘, die Extra 3 schauen, das ganze ist eine Parodie auf die Sendung mit der Maus, schon mal erklärt, nicht die arabische Seite hat den UN-Teilungsplan nicht akzeptiert und Israel nicht akzeptieren wollen, sondern die Juden, denn als solcher wurde Scharon ja im Kreis orthodoxer Juden in der ersten Scharon-Sequenz gezeigt, die Juden also fahren Panzer, merken aber plötzlich, dass da noch andere sind.

In der nächsten Sequenz sitzt der ideelle Gesamtjude, schwarz gekleidet, super lachend auf einem mit PLO-Tuch bekleideten Palästinenser, der das Schild „doof“ vor sich hin hält, auf dem Rücken. Juden quälen Palästinenser, die sind die Doofen. Das Bild vom verschlagenen, geschickten, hinterhältigen Juden, der die ‚Dummen‘ ausbeutet und benutzt, wird hier transportiert. Das ist primärer Antisemitismus.

Dem armen Arafat wurde „der Balkon vergrößert, kostenlos“ (die Mukatha angegriffen) und Siedlungen gebaut. Und was gehört zu Siedlungen dazu ? „Der größte Gartenzaun der Welt.“ Und dann mit den Bildern von in Reihe stehender suicide-bomber: „Da sind die Palästinenser vor Freude in die Luft gegangen“, und es ist eine Explosion zu sehen und zu hören. Damit wird dem antisemitischen Kindergarten, der genüßlich das NDR-Programm am Abend goutiert, erklärt, die Massenmorde an Israelis sind aus Reaktion über die Siedlungen entstanden.

Der ideologische Charakter des Islamismus und Antisemitismus/Antizionismus wird im Huldigen der suicide-bombers, die ja nur als völlig berechtigte Reaktion auf Scharon da stehen, geleugnet. Solche mediale Verkürzung hat insbesondere zu Zeiten aktueller politischer Debatten, Kongresse wie der gerade stattfindenden Konferenz des World Jewish Congress bzw. der OSZE Konferenz zu Antisemitismus eindeutig den Charakter von Aufstachelung der Bevölkerung, von Schüren von Hass auf israelische Politiker wie den israelischen Staatspräsidenten Katsav, der am Mittwoch Gast in Berlin sein wird, während das antisemitische Video des NDR bereits zur gleichen Zeit, seit dem 26.04.2004 wenigstens, online einzusehen ist.

Die Siedlungen fand nur „Meckerscheich Yassin voll Kotze“. „Und warum ? Einfach so, einer nörgelt immer“. Der Judenhasser und Freund der Nazis (vgl. Yassin Interview vom Frühjahr 2003) wird als „Meckerscheich“, der „nörgelt“, als Opfer der Israelis, als Opfer des brutalen Mörders Scharon gedacht. Der Beitrag des NDR kann geradezu als Epitaph der Hamas gelesen werden!

Den auch Rantisi wird als armes Opfer blinder Gewalt dargestellt, Scharon als der noch schrecklichere Kriegsherr wie Bush, dessen Soldaten in der vorherigen Einstellung knapp einem Bombenanschlag im Irak entkommen waren (und für diesen „Frieden selbst verantwortlich gemacht werden“, also nicht gesagt wird, daß die Freunde des Massenmörders Hussein hinter den Anschlagsserien im Irak stecken, sondern die USA selber, so der infame Bericht), was unter „Frieden im Irak“, den Scharon noch „besser“ hinbekäme, firmiert. Scharon wird als einer, der Rantisis den Kopf abschießt, was filmisch widerwärtig gemacht wird, an den Pranger gestellt, alsbald aufgehängt, zuerst als Puppe…

Es wird in diesem Video noch nicht einmal die übliche links-autonome Gleichsetzung von Bush und Bin Laden, Scharon und Yassin getrieben, sondern in der Tat gleichsam als Grabesinschrift einer ganzen Generation Hamas-Kämpfern und Ideologen wie Yassin und Rantisi gedacht, nicht als Massenmörder, sondern als Friedensfreunde, die seit 1948 von einem panzerfahrenden Ober-Boß der Israelis gedemütigt und massenhaft ermordet werden. Der Norddeutsche Rundfunk ehrt den Islamismus und seine Führer – beide eint der Hass auf Israel als jüdischem Staat.

Israelis sind Täter, die hier mehrfach in Stürmer-Manier als widerliche Juden dargestellt werden – komische Haare, schwarz angezogen, lachend auf dem palästinensischen Opfer sitzend, ihn körperlich quälend, Scharon dagegen als Tierfreund gleich in zwei Szenen ! Scharon mag Tiere und tötet Menschen, das soll rüber kommen.

Am Schluss des Videos wird ein am Baum hängender Scharon gezeigt, als Puppe (an der die Palästinenser „hängen würden“) und schließlich – jetzt ohne jede Ironie – eine Israel-Fahne verbrannt.

Das Video von Extra 3 verunglimpft die jüdische Religionsgemeinschaft, indem tanzende Juden lächerlich gemacht werden, über orthodoxe Juden und deren Frisur abwertende, geschmacklose Bemerkungen gemacht werden und die selben Juden als böse Menschen, die Palästinenser ausbeuten, auf deren Rücken sitzen und hämisch lachen.

Wir protestieren aufs Entschiedenste gegen dieses Video und rufen dazu auf, sich beim Sender zu beschweren.

Das Video ist hier zu sehen:
http://www.ndr.de/tv/extra3/

Anmerkung: Das Video wurde mittlerweile aus dem Netz genommen!

Email: fernsehen@ndr.de

hagalil.com 28-04-2004

 

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