Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Boris Palmer

Antisemitismus, Boris Palmer, Susanne Schröter und das Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam

Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), 30. April 2023

Der Vater von Boris Palmer war ein vorbestrafter Schwätzer und sekundärer Antisemit, einer der die Erinnerung an den Holocaust auf widerwärtige Weise in den Dreck zog. Helmut Palmer, laut Presseberichten Vater von fünf Kindern von drei Frauen, wobei mindestens eine Tochter vor Jahrzehnten mit ihrem Vater gebrochen hat, warf dem damaligen baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth vor, einen Holocaust gegen Helmut Palmer durchzuführen:

Screenshot, http://wirtemberg.de/palmer-helmut-2.htm (30.04.2023)

Über den erinnerungsabwehrenden Antisemitismus von Boris Palmer habe ich schon vor vielen Jahren geschrieben, unter anderem am 26. Juli 2009. 2009 bekam die Israelfeindin und Islamismusfreundin Felicia Langer das Bundesverdienstkreuz, Tübingens OB Palmer unterstützte die hohe Würdigung der jüdischen, aber antizionistisch-antisemitischen Aktivistin. Der Holocaustüberlebende und damalige Vorsitzende der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnberg Arno Hamburger gab sein Bundesverdienstkreuz aufgrund der Würdigung Langers zurück. Das Bundespräsidialamt reagierte erst viele Wochen später auf die bundesweite und internationale scharfe Kritik:

Auch die Staatskanzlei Baden-Württemberg will sich weder zur verzögerten Antwort noch zu der Auszeichnung Langers und die darum entstandene Diskussion äußern. Dort hatte der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer (Grüne) auf Anregung der Antizionistin Evelyn Hecht-Galinski Frau Langer für die Ehrung vorgeschlagen. Damals hieß es in einer Erklärung der baden-württembergischen Staatskanzlei, die Auszeichnung würdige Langers »humanitäre Verdienste unabhängig von politischer, weltanschaulicher oder religiöser Motivation«. Das kann Stephan J. Kramer nicht nachvollziehen: »Offensichtlich reicht die Tatsache, jüdische Israelhasserin zu sein, heute allein schon aus, um die hohe Auszeichnung der Bundesrepublik zu erhalten.« Kurz nach der Verleihung kam auch Kritik vom israelischen Außenministerium. Dessen Sprecher Yigal Palmor sagte, Langer habe über Jahre immer wieder Kräfte unterstützt, die Gewalt, Tod und Extremismus befürworten.

Schon 2004 war die Tendenz zur Israelfeindschaft bei Boris Palmer unübersehbar, als er Holocaustüberlebenden in Tübingen, die sich für Israel und wehrhafte Juden einsetzten, wilhelminisch-kolonialistisches Denken unterstellte. Dazu schrieb ich am 16. August 2009:

Schließlich betont Arnold Marque, ehemaliger Tübinger Jude aus Kalifornien, in einer Widerrede die Wehrhaftigkeit der Juden zumal im Staat Israel. Das kann ein junger Politiker wie Boris Palmer, 2004 Landtagsabgeordneter der Grünen im Baden-Württembergischen Landtag in Stuttgart, nicht ertragen. „Frechdeutsch“, wie mir kürzlich ein neuer Bekannter schrieb, pöbelte der Grüne antisemitisch drauf los.

In einer bemerkenswerten Replik, einem Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt, meldete sich damals der bis vor kurzem aktive FDP-Stadtrat Dr. Kurt Sütterlin zu Wort:

„Nicht hinzunehmen ist die berichtete Reaktion Boris Palmers auf die Antwortrede von Arnold Marque, dem er vorwirft, Begriffe aus dem Kaiserreich und der Nazizeit verwendet zu haben. Man mag dies als bloße Ungezogenheit einordnen. Da sich Herr Palmer aber als politischer Profi versteht, muss mehr dahinter stecken. Herr Marque hat im Film [es gibt einen Film über die ehemaligen Tübinger Juden, C.H.] und auch bei seinen Äußerungen in sachlich unaufdringlicher Weise sein Schicksal und das der anderen jüdischen Gäste beschrieben. Er hat in Wort und Tat die Hand ausgestreckt zu den Menschen einer Stadt, aus der er in seiner Jugend, um das Leben zu retten, fliehen musste, dessen Vater kurz vor der Verhaftung durch die Gestapo Selbstmord beging. Herr Marque hat in seiner kurzen Rede im Rathaus keineswegs den Palästina-Konflikt diskutiert, sondern aus der Geschichte den Auftrag an die Juden abgeleitet, nie mehr wehrlos zu sein. Es tut mir außerordentlich Leid, dass sich eine Persönlichkeit wie Arnold Marque in Tübingen einer solchen Anmaßung ausgesetzt sieht vor einem Abgeordneten, der wohl auch bei dieser Gelegenheit nichts anderes im Kopf hat, als gängige Vorurteile zu bedienen.“ (erschienen im Tagblatt, 14.05.2004)

Am Freitag, den 28. April 2023 gab es nun in Frankfurt am Main an der Goethe-Universität eine schon im Vorfeld heftig kritisierte Veranstaltung um die Ethnologie-Professorin Susanne Schröter. Der Titel der Veranstaltung „Migration steuern, Pluralität gestalten. Herausforderungen und Konzepte von Einwanderungspolitiken“ hat in der Tat einen typisch rechten Einschlag.

 

Screenshot, https://aktuelles.uni-frankfurt.de/event/migration-steuern-pluralitaet-gestalten-herausforderungen-und-konzepte-von-einwanderungspolitiken/

Migration steuern wird ja meist mit Migration begrenzen interpretiert, was angesichts Tausender Toter im Mittelmeer zynisch ist. Es kann auch bedeuten, Flüchtlinge besser zu unterstützen, aber die Begrifflichkeit ist jedenfalls nicht eindeutig.

Susanne Schröter ist zwar eine Kritikerin des Islamismus, aber vor allem vertritt sie eine anti-linke Agenda, wie ihr neues Buch „Global gescheitert“ zeigt:

 

In diesem Buch schreibt Schröter, wie man in der Leseprobe des Verlags online sehen kann, vom Märchen des ach-so-freien Westens, der ungeheuerlich wundervollen Errungenschaften des Kapitalismus (Stichwort: Klimakatastrophe!) und den armen Weißen, die gerade in Deutschland von besonders perfidem Rassismus betroffen sind:

 

Schröters Buch hat schon vier Auflagen erreicht, was ihre Beliebtheit indiziert. Noch beliebter ist der von den Tübinger*innen im Oktober 2022 zum wiederholten Male wiedergewählte Oberbürgermeister Boris Palmer. Sie haben ihn nicht nur wegen seiner wiederholten neu-rechten Ideologien, seiner Hofierung der Israelfeindin Felicia Langer, sondern auch wegen seiner totalitären Fantasie von Dezember 2021, Ungeimpfte doch am besten in „Beugehaft“ zu nehmen, wiedergewählt. Bei der Beugehaft für nicht gegen SARS-CoV-2 Gentherapierte dürfte Palmer viele Schenkelklopfer bei der Antifa bekommen haben.

Screenshot, https://www.welt.de/politik/deutschland/article235810706/Boris-Palmer-will-Beugehaft-fuer-Impfverweigerer.html

Die Gewaltandrohung durch die Antifa – beziehungsweise jenen, die meinen, sie seien Antifas, doch realiter sind sie gewaltbereite, autoritäre, biopolitische, irrationale Pharma- und Gentechnik-Vertreter*innen – war schon im Mai 2020, bevor es überhaupt Impfstoffe gegen Corona bzw. SARS-CoV-2 gab, unübersehbar:

Screenshot, https://twitter.com/msulzbacher/status/1263112603007627265

Die Konferenz von Schröter an der Universität Frankfurt wurde im Vorfeld gerade wegen der Personalie Boris Palmer kritisiert. So hat der SPD-Politiker Jan Pasternack die Konferenz wegen der Teilnahme von rechtslastigen Referent*innen kritisiert und dabei auch die Veranstaltungen von Schröters Frankfurter Forschungszentrum Globaler Islam der letzten Jahre in den Blick genommen:

Dabei ist die Kritik am Islamismus, am Kopftuch, Antifeminismus, Antisemitismus, Israelhass, am Erdogan-Cult, Clandenken und -handeln von hoher Bedeutung. Das wird der SPD-Politiker Pasternack sicher gar nicht bestreiten. Aber er hat völlig Recht, dass eine Konferenz, die Boris Palmer einlädt, nicht Aufklärung, sondern das Pöbeln wie in Talkshows im Sinn hat.

Und so ist ein Bericht in der Zeitschrift Emma vom 26. April 2023 höchst aufschlussreich – weil er nämlich von der Emma selbst wieder gelöscht wurde, weil er doch viel zu peinlich ist. In dem Artikel, den man über die Wayback Machine locker finden kann, heißt es:

Jan Pasternack, Mitglied im Landesvorstand der SPD Hessen, fuhr schwere Geschütze auf: Das Panel sei einseitig besetzt, die ReferentInnen seien bekannt für „rechte Positionen“, behauptete der 36-jährige Politikwissenschaftler und Fachbereichsleiter für „Sozialen Zusammenhalt“ an der Frankfurter Volkshochschule. (…) Insbesondere die Einladung von Boris Palmer erklärte Pasternack zum No-Go: „Boris Palmer ist objektiv nicht qualifiziert, sich zu diesem Thema fachlich zu äußern.“

Warum wohl hat die Emma den Artikel nach wenigen Tagen wieder gelöscht? Weil sich mal wieder zeigt, was für ein Typ Boris Palmer ist. Man konnte das im Vorfeld wissen, wenn man sich mit ihm beschäftigt. Doch diese Vorrecherche hat Susanne Schröter offenkundig nicht gemacht, sie hat Palmer absichtlich eingeladen. Im Gespräch mit der Emma sagte sie im jetzt gelöschten Artikel:

Susanne Schröter selbst scheint bei derlei Angriffen inzwischen eine gewisse Routine entwickelt zu haben. „Das war wieder einmal der Versuch, eine Debatte zu verhindern“, sagt die Ethnologin im Gespräch mit EMMA. Aber das sei „auch diesmal wieder überhaupt nicht durchgegangen.“ Das Ganze habe gezeigt: „Alles, was nicht der Meinung woker Akteure entspricht, als Rassismus zu diskreditieren, ist eine Verirrung – und am Ende kontraproduktiv für sie.

„Antirassisten schießen Eigentore“ heißt der Emma-Artikel – selten so gelacht! Wer sich hier nicht nur ein, sondern gleich viele Eigentore geschossen hat, ist Susanne Schröter.

 

Die anti-woke Schröter ist auch eine der Initiatorinnen des neu-rechten ThinkTanks R21 – Denkfabrik für neue bürgerliche Politik um die CDU-Politikerin und Ex-Bundesministerin Kristina Schröder, dem CDU-Vordenker Andreas Rödder sowie Harald Mosler. Auch die Referent*innen bei der Frankfurter Tagung letzten Freitag Ahmad Mansour (als Initiator) und Sandra Kostner (im Beirat) sind bei R21 ganz vorne mit dabei.

Als Boris Palmer am Freitag, den 28. April 2023 in Frankfurt am Main an der Goethe-Universität ankommt, wird er von linken Kritiker*innen des ASta und anderen ‚begrüßt‘. Er verwendet die rassistische Terminologie und das N-Wort. Dann skandieren die Kritiker*innen „Nazis raus“, wo Palmer selbst mit einstimmt, wie man in einem Video sehen kann. Und schließlich vergleicht sich Palmer mit den Juden im Holocaust, denn die Kritik an ihm oder Slogans wie „Nazis raus“ erinnerten ihn an den „Judenstern“. Dass er wegen seiner Verwendung des Wortes „Neger“ kritisiert werde und als „Nazi“ bezeichnet, das „ist nichts anderes als der Judenstern“, so die antisemitische Reaktion des beliebten Tübinger OBs.

 

Das ist sekundärer Antisemitismus, eine Erinnerungsabwehr und eine Täter-Opfer Umkehrung. Der neu-rechte Pöbler macht sich zum Opfer.

Danach ging Palmer in das Gebäude. Viele Stunden dürfte auf Twitter dieser Skandal bereits Thema gewesen sein, aber Palmer durfte am Abend dann doch auftreten, laut Programm gegen 18:00 Uhr. Dass Palmer überhaupt als Redner eingeladen wurde ist bezeichnend genug für die politische Ausrichtung von Susanne Schröter. Dass er nach der antisemitischen und rassistischen Äußerung gegenüber Studierenden viele Stunden später dennoch reden durfte, ist ein unentschuldbarer Skandal – aber Sinnbild für das, wofür offenkundig die Universitätsstadt Tübingen steht.

Ziemlich exakt so wie sich sein Vater zum Opfer eines Holocaust unter dem baden-württembergischen Ministerpräsidenten Lothar Späth imaginierte.

Die Krokodilstränen, die Susanne Schröter jetzt weint, die kann sie sich sparen. Denn dass so etwas passieren würde, war völlig klar. Wer Palmer einlädt, bekommt Palmer. Da ist nichts Überraschendes dabei.

2019 publizierte das American Jewish Committee eine Broschüre von Susanne Schröter zur Kritik des Islamischen Zentrums Hamburg, ein sehr wichtiges Thema. Das Vorwort schrieb Dr. Remko Leemhuis, Direktor des AJC in Deutschland. Was aber sagt das AJC zu den rechten Gesprächspartnern, zur anti-woken Ideologie der CDU, von R21, Susanne Schröter und ihrer Tagung letzten Freitag? Das Problem ist seit vielen Jahren, dass die Linke es verpasst, die riesige Gefahr von Parallelgesellschaften, Patriarchat, Antisemitismus, Israelhass, Holocaustleugnung und Holocaustverharmlosung durch postkoloniale Ideologie und ihre Akteure, durch den ‚legalen Islamismus‘ wie durch säkulare NS-Verharmloser zu erkennen.

Die Kritik am Antisemitismus, Kopftuch und Islamismus, die wird links sein – oder sie wird nicht sein!

Am 10. Mai 2023 soll Boris Palmer schon wieder auf einer Veranstaltung auftreten, diesmal bei der Geschichtswerkstatt Tübingen:

Mit Boris Palmer über die „bedrohte Demokratie“ zu reden, ist vielleicht auch einfach nur ein verspäteter Aprilscherz der Tübinger Historiker*innen. Die Universität Tübingen ist Mit-Veranstalterin. Mit diesem Boris Palmer eine Veranstaltung machen? Ernsthaft? Von Leuten, die sich gegen Antisemitismus einsetzen? Mit einem, der Beugehaft für Nicht-Geimpfte vorschlug, vor Jahren eine führende Anti-Israel-Aktivistin aus Tübingen für das Bundesverdienstkreuz vorschlug, das „N-Wort“ verwendet und von „Judenstern“ faselt, wenn er von Linken kritisiert wird?

Und zum Schluss doch noch was Versöhnliches, denn wir alle wollen doch Versöhnung:

Warum reden Boris Palmer, die Antifa und die organisierten Linke nicht über Corona, die Möglichkeit von „Beugehaft“ und „Wir impfen euch alle!“ ?

Das könnte doch zeigen, dass die Schnittmenge gar nicht so klein ist unter der sehr großen Religionsgemeinschaft der Zeugen Coronas. Die Maskenfetischistin Katja Thorwarth könnte die Moderation übernehmen…

 

Der neue Till Eulenspiegel – Nur Boris Palmer kann das Corona-Virus „sehen“: „Tübinger Tagesticket“

Von Dr. phil. Clemens Heni, 14. März 2021

Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer möchte die nicht evidenzbasierte Politik von seinem Großen Vorsitzenden Winfried Kretschmann sowie von Jens Spahn oder Malu Dreyer (SPD) auf eine neue irrationale Stufe heben: Ab Montag, den 15. März 2021 soll es das „Tübinger Tagesticket“ geben.

Wie das Schwäbische Tagblatt aus Tübingen berichtet, möchte Palmer gesunde Menschen zwingen motivieren, sich jeden Tag testen zu lassen. Ohne ein negatives Testergebnis ist der Besuch von Geschäften nicht mehr möglich. Ausnahmen sind jene Geschäfte, die angeblich „lebensnotwendig“ sind, wie Supermärkte oder Drogeriefachmärkte. Alle anderen Geschäfte, Restaurants, Theater, Kinos sind nicht wirklich zum Leben notwendig – wer diesen Luxus braucht, in ein Theater oder ein Bekleidungsgeschäft, zu einem Frisör oder einer Massagepraxis zu gehen, der oder die MUSS sich testen lassen. Und zwar jeden Tag aufs Neue.

Was viele Menschen nicht wissen: Boris Palmer ist ein Genie.

Er weiß ganz exakt, wo sich ein Virus aufhält, nämlich nicht zwischen dem Weg von der Teststation zu einem Laden.

Das SARS-CoV-2-Virus mied schon immer die Gegenden zwischen Teststationen und Läden in der Innenstadt von Universitätsstädten, das hat er persönlich getestet.

Und so wie Till Eulenspiegel seine eigenen Bilder sehen konnte (die Sündigen aber nicht) ist auch nur Palmer in der Lage, die Wege des Virus zu sehen.

Das hat Palmer in intensiven Gesprächen mit dem Virus entdeckt. Ein ächtes Käpsele, der Palmer, wie die Schwaben sagen würden!

Palmer betont auch, wie sinnlos alle bisherigen Zwangsmaßnahmen wie Abstandhalten, Maskenwahn, Lüften sind. Denn wären diese Maßnahmen zielführend, würden die „Zahlen“ ja nicht steigen. Alle Maßnahmen seit März 2020 waren also sinnlos – und vor allem „verfassungswidrig“, wie das Amtsgericht Ludwigsburg für die CoronaVO BaWü urteilte.

Da die Maske, das Abstandhalten und Sich-mit-niemandem-außer-sich-selbst-Treffen nichts bringen, wird jetzt getestet und weiterhin die Maske, der Abstand und das Distanzieren beibehalten. Das hat wenigstens eine Tübinger Logik.

Wer sich also zum Beispiel ab Dienstag auf der Neckarbrücke in Tübingen um 9 Uhr auf ein grippeähnliches Virus wie C testen lässt, kann sicher sein, bis 19 Uhr das Virus nicht zu bekommen.

Da das ganz sicher so ist, muss weiterhin die Maske getragen, Abstand gehalten und von anderen Menschen Distanz gehalten werden.

Dann jetzt kommt noch ein Clou: Wo man sich zwischen 9 und 19 Uhr aufhält, ist völlig egal! Das Virus meidet Menschen nämlich grundsätzlich, die klar sichtbar um den Hals das „Tübinger Tagesticket“ baumeln haben! Das wusste bislang kein OB, aber der schlaue und clevere Boris Palmer hat das entdeckt.

Ob Sie zwischendurch im Aldi, bei REWE und Lidl sowie bei Edeka einkaufen waren, und dort aus Pietätsgründen das „Tübinger Tagesticket“ versteckten, das ist egal. Das Virus hält sich ohnehin in Lebensmittelsupermärkten nicht auf, das wissen ja bereits die Kinder. Daher auch die Maskenpflicht – wer 10 Stunden ohne Pause eine FFP-10-Maske trägt, kann sterben. Das sagt Ihnen jede Arbeitsschutzabteilung.

Denken wir das mal zu Ende: Wenn in Deutschland jetzt jede Gemeinde anfängt mit diesen täglichen Massentests, was wird das bedeuten?

Jeden Tag müssten sich 60 Millionen Menschen testen lassen (lassen wir Kinder, Menschen auf Palliativstationen und Sich-in-der-Wohnung-Verbarrikadierte mal außen vor).

Nehmen wir optimistischerweise an, so ein Schnelltest oder auch ein PCR-Test habe eine Trefferquote von exakt 99 Prozent. Hört sich gut an?

Das hieße, jeden Tag werden 600.000 Menschen mit einem falsch-positiven Testergebnis für 14 Tage eingesperrt. Macht pro Woche 4,2 Millionen Menschen.

Jeden Tag können Sie mit so einer Testmethode eine Stadt von der Größe Stuttgarts, Dortmunds, Essens, Leipzigs oder Düsseldorfs komplett einsperren. Die ganze Stadt falsch-positiv! Das sind die Träume totalitärer Monster.

Das wäre die größte Freiheitsberaubung in der Geschichte der „Gesundheitspolitik“.

Boris Palmer wird der gekrönte Corona-König!

China wird ihn zum Ehrenvorsitzenden der KP machen.

Gesunde Menschen zu testen, in jedem von uns eine Gefahrenquelle zu sehen, ist der unglaublichste Vorgang in der Geschichte der Public Health, der öffentlichen Gesundheit, die sich hier zum öffentlichen Wahnsinn verkehrt.

Was ist die Alternative zum autoritären Palmer?

Schluss mit den anlasslosen PCR- und den Corona-Schnell-Tests.

Sofort.

 

Eine junge Studentin aus Brokdorf möchte nach Tübingen reisen – lässt Boris sie rein?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 09. März 2021

Ich habe schon 2009 über problematische Ideologeme („Boris Palmers antisemitische Ressentiments – Besuch ehemaliger Tübinger Juden im Jahr 2004“) berichtet („Boris Palmer und der Wohlfühl-Antisemitismus. Grüne, Felicia Langer und das Tübingen-Syndrom oder: Wir mögen Juden – aber nur, wenn sie gegen Israel sind“), die man bei Boris Palmer, dem Oberbürgermeister von Tübingen, analysieren konnte. Zuletzt hatte ich ihn aufgrund seiner tendenziell Lockdown kritischen Position positiv hervorgehoben (Corona decline: Great Barrington Declaration works – The case of the German University town of Tubingen!), ohne seine antiisraelische Ideologie, die sich seinerzeit auch im Promoten der antizionistischen Aktivistin und Tübinger Bundesverdienstkreuzträgerin Felicia Langer zeigte, zu verschweigen.

Die vorgeblich Coronapolitik kritische Position von Palmer war von Anfang an auf wackligen Füßen gebaut. Zwar waren Teile der Palmerschen Politik nicht uninteressant, wie kostenlose Taxis für alte Menschen oder bevorzugte Öffnungszeiten von Supermärkten für die ältere Bevölkerung. Das sind Elemente, wie wir sie aus der Great Barrington Erklärung kennen – gezielter Schutz der Alten und Gefährdeten („focused protection“) und normales Leben für alle anderen.

Doch aufgrund seines bekannten autoritären Auftretens gegenüber kritischen Studenten („Oh je, der schon wieder“) war klar, dass es nicht lange dauern dürfte, bis Palmer tendenziell auf chinesischen, australischen oder österreichischen Corona-Kurs einschwenken würde. In Australien passierte es kürzlich, dass wegen nur eines einzigen (!) ‚Corona‘-Falls Millionenstädte wie die Metropole Perth komplett abgeriegelt wurden. Das ist demnach die Traum-Politik der totalitären ZeroCovid-Monster, wie wir sie auch hierzulande haben, von Antje Schrupp (Evangelische Frauen) über Georg Restle (ARD, Monitor) hin zur Spiegel-Kolumnistin Margarete Stokowski.

So ein Abriegeln selbst bei Tausenden Fällen wäre antidemokratisch und widerspricht dem Grundwissen der Public Health wie der Epidemiologie. Australien wird sich nie mehr der Welt öffnen können, da es logisch ist, dass durch Touristen aus allen anderen Gegenden der Welt logischerweise Menschen einreisen werden, die ein so harmloses Virus wie Corona oder Influenza mit sich tragen. Diese Lektion wird Australien noch lernen, auch wenn das Land für rationale Tourist*innen für unabsehbare Zeit gestorben ist, wie Neuseeland. Corona ist eine „schwere Influenzawelle“, sagt das Robert Koch-Institut (RKI).

Tübingen plant jetzt alle Menschen zu kontrollieren, die aus Stadt- oder Landkreisen, oder gar Ländern und Gegenden kommen, die eine „Inzidenz“ von mehr als 50 „Infektionen“ (die fast alle keine sind und nie waren) pro 100.000 EW in den letzten 7 Tagen haben.

Das betrifft aktuell einen Großteil aller Stadt- und Landkreise von Baden-Württemberg, unter anderem Stuttgart, Esslingen, Ludwigsburg oder das direkt an Tübingen angrenzende und größere Reutlingen. Menschen aus diesen Stadt- und Landkreisen werden kategorisch und zwar alle als Gefahr für die Volksgesundheit betrachtet und müssen einen tagesaktuellen negativen C-Schnelltest vorweisen. Während es seit März 2020 ohne Probleme möglich war, nach Tübingen zu reisen, ist das jetzt kaum noch jemand einfach so möglich. Jeder Mensch ist ein Verdachtsfall bzw. wird durch Boris Palmer zu einem solchen gemacht. Diese totalitäre Willkür ist jetzt in Mode. Alle folgen dem chinesischen Modell, also dem Totalitarismus des dortigen Einparteien-Staates unter der Führung der Kommunistischen Partei.

In Österreich planen sie jetzt, eine Gemeinde wie die Wiener Neustadt, südlich von Baden bei Wien, komplett abzuriegeln – weil offenkundig zu wenige Menschen in Österreich mit Corona im Krankenhaus liegen (nur 317 Intensivbetten sind mit Corona-Pat. belegt) und so eine Polizei- oder Militärstaatsmethode Leute doch einschüchtert und krank machen wird oder Gewalt aufkommen wird.

Palmer hat nicht gelernt, dass es gut ist, wenn sich die junge Bevölkerung – alle unter 60 Jahren – mit Corona ansteckt, da dies und nur dies eine Herdenimmunität aufbaut, unsere Körper schaffen das. Nur die enorm kleine Gruppe von sehr alten, sehr kranken oder sonst massiv vorerkrankten und vor allem immungeschwächten Personen ist theoretisch gefährdet. Corona ist eine Art schwere Grippe, nichts weiter – sagt das RKI.

Palmer hat seit März 2020 nicht verstanden, dass man ein respiratorisches Virus nicht stoppen kann. Er sucht den Schuldigen, ganz analog wie das die Regierungspolitik bundesweit seit März 2020 tut – wer sich nicht an die „Maßnahmen“ hält, weil sie oder er mehr Ahnung von Epidemiologie, Virologie, Public Health oder gar – Gott behüte – von Demokratie, Freiheit, Menschen- und Grundrechten hat, die oder der werden diffamiert, wie seit 1945 niemand in diesem Deutschland diffamiert und denunziert wurde.

Nehmen wir einen ganz typischen Fall: Eine 27-jährige Studentin der Universität Hamburg aus Brokdorf in Schleswig-Holstein (Landkreis Steinburg, Inzidenz 15,3), die ihre Tante in der Tübinger Südstadt besuchen möchte. Auf dem Weg dahin fährt die junge Frau entgegen der Sorge ihrer vollautonomen Eltern, Brokdorf-Kämpfer*innen der ersten Stunde, mit dem geerbten Maserati ihres Onkels bei ihrer lesbischen Freundin in Thüringen vorbei. Diese wohnt im Landkreis Greiz (Inzidenz 260,8), wirkt hardcore asymptomatisch, die beiden kommen sich in den drei Stunden Zwischenaufenthalt näher, auch wenn der eigentliche Besuch erst auf der Rückfahrt von der Tante aus Tübingen einige Tage später geplant ist.

Die 1006 km von Brokdorf via Greiz nach Tübingen sind mit dem Maserati durchaus an einem Tag zu schaffen. Daher ja auch der Zwischenstopp in der Ex-DDR. In Tübingen angekommen, wundert sich die Studentin über den verglichen mit Steinburg an der Elbe doch deutlich erhöhten Inzidenz-Wert von 27,1.

Es fällt ihr in Tübingen schon auf, dass viele Leute etwas schwer atmen, einige husten, wieder andere setzen sich öfters mal auf eine Bank auf der Platanenallee am Neckar und ruhen sich aus (vis-à-vis vom Hölderlinturm). Ihr fällt auf, wie winzig der Neckar ist, eher eine Art Bach – verglichen mit der Elbe bei Brokdorf. Ob das etwas mit der Inzidenz zu tun hat?

Wie wird nun die Tübinger Polizei mit ihr umgehen? Ihr eindeutig nicht-schwäbisches Idiom verrät sie sofort, die klare Aussprache, ihre blonden Haare, ihre große Statur und ihre schicke Hamburger Kleidung verraten sie obendrein.

Wer wird die junge Frau ansprechen, ob sie überhaupt aus einem Landkreis kommt, der eine Inzidenz unter 50 hat, damit die super Inzidenz von 27,1 von Tübingen nicht verwässert wird? Was, wenn sie erfährt, dass der Landkreis Steinburg eine viel niedrigere Inzidenz hat? Was wäre passiert, wenn ihre Freundin aus Greiz spontan Lust bekommen hätte, mitzufahren in die schwäbische Provinz, erstmals eine Reise in die alte BRD? Hat die Studentin beim distanzlosen Körperkontakt mit ihrer Geliebten einen Teil der 260er Inzidenz aus Greiz abbekommen? Woran könnte sie es merken?

Müsste sie dann mit ihrer womöglich teilweise krassen Nähe zu ihrer Freundin mit 260er Inzidenz an der Stadtgrenze von Tübingen aussteigen und im Landkreis Reutlingen verweilen? Würde das die Bundespolizei oder die Tübinger Polizei kontrollieren, oder die Bundeswehr, nachdem ja schon vor Jahrzehnten „die Franzosen“ das Musterländle verlassen hatten und die man sonst hätte fragen können (Macron ist weiter „im Krieg“ gegen das Coronavirus) ?

Oder hofft Palmer auf das traditionelle Denunzieren von Abweichlern und Verdächtigen im Ländle? Neigschmeckte werden in Tübingen sofort enttarnt. Dabei würde ein echter Tübinger ja sogar den Dialekt einer Heilbronnerin sofort erkennen, der dortige Singsang ist unverkennbar und hat bereits einen Hauch Badisches oder gar Hohenlohisches an sich. Wenn erst jemand aus Mannheim den Weg von der Neckarmündung zurück zum Oberlauf des Neckars bei Tübingen machen sollte, ist alles verloren, da muss man gar nicht erst fragen, woher der Mann kommt, oder auf das Nummernschild des Autos schauen – Badenser haben in Tübingen eh nichts zu suchen und am Rhein ist die Inzidenz immer höher als im vorbildlichen Universitätsstädtle. Darauf können Sie Gift nehmen.

Ironischerweise trifft sich nun Palmer mit der hardcore aggressiven, irrationalen und auf das Testen, Impfen und Aussperren der Nicht-Geimpften basierenden israelischen Coronapolitik von Benjamin Netanyahu, einem Kumpel von Basti Kurz aus Wien, dem harten Mann Österreichs. Vielleicht wird aus Palmer dann doch noch ein Israelfreund, wenn auch kein zionistischer, sondern ein coronagläubiger…

 

Der Autor war von 1991 bis 1996 Student an der Universität Tübingen (Philosophie, Geschichte, Empirische Kulturwissenschaft (EKW), Politikwissenschaft), zeitweise hatte er ein Zimmer im Studentenwohnheim, direkt gegenüber dem Arbeitszimmer des Ex-SS-Mannes Theodor Eschenburg, Professor für Politikwissenschaft. 1996 anlässlich der Goldhagen-Debatte meinte eine Kommilitonin, ob nicht für einen „Antideutschen“ die „rote Uni Bremen“ besser passen würde, und so kam es 😉

Zugleich war der Autor beim Antifaschismuskomitee Tübingen/Reutlingen und in anderen antirassistischen und Pro-Flüchtlingsgruppen aktiv.

 

Corona decline: Great Barrington Declaration works – The case of the German University town of Tubingen!

The Times of Israel (Blogs) | Dec. 9, 2020

Corona decline: Great Barrington Declaration works

The case of the German University town of Tubingen!

Most people have heard of Tubingen, the 89,000 inhabitants old and famous university town, located in the south-west of Germany in the state of Baden-Wurttemberg, 50 km south of Stuttgart. You might recall Hegel, Hölderlin, Schelling, the strange Protestant spirit or even the late Ernst Bloch and many others, including myself, just kidding – seriously: I was a student there and a member of local antifascist groups in the early 1990s.

On Oct. 10./11. 2004, Jerusalem’s Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA, Prof. Robert S. Wistrich, Dr. Simcha Epstein, Dr. Schaul Baumann) held a conference in Tubingen: “The Cultural Side of Antisemitism between Enlightenment and the Shoah“. The entire book of that event is now online available for free.

In 2020 the German and Israeli establishment runs riot and proofs its irrational agenda, mainly Bibi’s closure of the economy and culture, or Merkel’s and Bavarian prime minister Soder’s equally irrational and antidemocratic policies. Politicians all over the world failed to realize that it is a good sign when young people (under 60) go to work, take the harmless virus, establish a herd immunity, as we all do every winter with all kinds of viruses.

Young people do not get sick and even if, after a few days they are fine again, just look at the data from the World Health Organization (WHO): The tiny number of 0,05 percent of people under 70 infected with Corona, die (Prof. John Ioannidis, WHO Bulletin: “Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data“).

People without serious preconditions have close to no risk from Corona – without ignoring the fact that we all can get sick or injured or die every single day, life is a risk. Smoking, obesity might be dangerous, too – and being intimated 24/7 ever since March 2020 by the politics of propaganda, irrationalism, anti-hope and panic, might be the most dangerous result of the year 2020 and the years to come. The flu is more dangerous for that part of the population, while Corona is more dangerous to the elderly.

However, take Nobel Prize Laureate (2013) in Chemistry, Prof. Michael Levitt from Stanford University. Alongside with Prof. Martin Kulldorff and Prof. Jay Bhattacharya he was one of the experts Florida’s Governor Ron DeSantis spoke to on Sept. 24, 2020, when DeSantis planned lifting Corona restrictions in his state the following day. Levitt’s father was from Lithuania, his mother from the Czech Republic, he once served a few weeks in the IDF in 1985 and is against lockdowns. During the roundtable with DeSantis, Levitt was pretty cool and said, that he knows about the risks of life. Being 73 years old now, he just bought a motor bicycle, because it is fun, it is his life, his decision and his well-being. Our governments worldwide, though, have become nanny-states who dictate us our daily life. I say this not as a capitalist libertarian, but as a left-winger, to be sure.

Contrary to the antidemocratic policies of Germany or Israel, the UK and America, there is another approach that really seems to be working: The city of Tubingen.

Take this: while the number of Corona infections (the so-called 7-days-incidence, a fake number, as the huge amount of asymptomatic cases, which is 6-10 fold the official number, is not counted!) in the age group 60+ in all of Germany currently is 128 cases per 100,000 people, in Tubingen the number for people 65+ it is 10 (ten) and for people over 75 years – the most vulnerable group – it is zero (0)! This is what the Bild boulevard newspaper reports on December 8, 2020. Many German newspapers report about this remarkable Tubingen story how to fight Corona!

How has this come? Well, ever since April 2020 there exist taxis for the elderly instead of public buses. More recently, they introduced reserved shopping hours for the old and elderly, 9-11 am. Tests for all medical health workers and staff in nursing- and elderly homes are done on a regular basis, a PCR test every 14 days and in between every 3 or 7 days a flash test. Cost-free FFP2 masks for all people 65+ are distributed by the town (with no or not much support by the federal or regional government). Equally cost-free rapid tests for relatives, who want to visit their loved ones.

This translates pretty much to the measures promoted by the famous Great Barrington Declaration by Prof. Jay Bhattacharya (Stanford), Prof. Sunetra Gupta (Oxford) and Prof. Martin Kulldorff (Harvard). They signed the Great Barrington Declaration on October 4 and ever since 38,154 medical practitioners, 12,717 medical & public health scientists alongside 686,184 concerned citizens have signed that document.

Tubingen’s major Boris Palmer urges chancellor Merkel and all politicians to change course. While the number of infected elderly and old people (most with pre-conditions, to be sure) in all of Germany even rose during the latest and ongoing lockdown, Tubingen is different and has much lower numbers.

Merkel’s Corona policies will ruin the entire country, it will kill many more people than Corona ever could. Lockdowns kill, they destroy businesses, but even more importantly, they destroy us as social-beings, they deny that human beings are social beings and not machines. You can put your car in your garage for a few weeks and after that it will just roll like before. Human beings are not machines. I just remind my readers to Erwin Chargaff (born 1905 in Czernowitz, he died 2002 In New York City), who argued in 1990 (during a series of lectures by several contributors, given in Hannover in Germany) against the change of our portray of human beings ever since the modern times, and against the comparison of human beings and machines. Already then, Chargaff, who was a chemist, argued against mass testing in the US and the maniac to control all aspects of our life. He said this in 1990, as if he anticipated 2020!!

The mainstream Corona policies are completely out of touch with reality: We have plenty of ICU beds in Germany (almost the same number ever since August 2020, many thousands beds still empty). Look at the dark blue area in this graph below, this indicates hospitalized people in Germany in ICU beds. Pretty much the same number ever since August 2020, between 21,000 and 22,000 patients. However, look at the strange decline of the free beds still available, the light blue area: a decline from some 9000 free beds to some 5000 free beds, while the occupied beds just vary smoothly.

That is irrational! It will be result of the failure of the German government to have enough staff and medical health workers available. That might be a severe and not surprising, but shocking long-term failure of German Minister of Health Jens Spahn.

Thanks to the panic driven, antidemocratic Corona policies of Merkel and the establishment, we have millions of people with mental health problems, people get stomach ache, headaches, physical problems as all swimming pools in town are closed, no culture, no events, no cinema, no theater, no concerts, no pub, nothing. That destroys people without saving a single  83-year-old from a severe flu like Corona. For people under 70, Corona is less dangerous than Influenza, says the WHO.

You cannot put people in their prison cells like students in tiny apartments or small families in a two-bedroom with no escape from the violent father or husband etc. Merkel did not learn the lesson from Corona. She acts like a religious fanatic, the same holds for all prime ministers of the 16 German lands, headed by Bavarian Soder, or for Bibi, Macron, Johnson, Biden.

Tubingen, though, indicates that there is a serious way to deal with Corona.

However, we are not sure, if the much more liberal and protective measures taken by the local government are the reason for the tiny numbers of Corona cases there. Perhaps it is the environment near the small but nice river Neckar or the old philosophical spirit of the town, or even the good Swabian food (with restaurants closed, not really convincing an argument).

Focused protection as promoted by the Great Barrington Declaration might indeed be the realistic solution to our maniac Corona world.

As it is unlikely that German courts rule against the unscholarly PCR-test. On the other side,  the Lisbon Court of Appeal ruled against the PCR test and against quarantine, based on that dangerous test:

The PCR test ‘is unable to determine, beyond reasonable doubt, that such positivity result corresponds, in fact, to the infection of a person by the SARS-CoV-2 virus’, said the Lisbon Court of Appeal“.

As we all know by now, the cycle threshold of the PCR test is crucial, the Ct-value. If it is above 26 or maximum 30, it indicates that a person is not only not sick, but also will not at all make another person sick. Most laboratories worldwide use a Ct-value of 35, 37 or even 40, without indicating this to the people!

German courts, though, so far refused to rule against the not validated and unscholarly PCR test. They also reject to rule against the equally unscholarly 7-days incidence and the unconstitutional shutting down of theaters, restaurants, public life etc. Why is the 7-days incidence stupid? Because we have 6-7 times more asymptomatic cases in all countries, as Prof. Matthias Schrappe and his working group point out. Schrappe spoke before the Health Committee of the German Parliament about the failure of the German Corona policies. If people run riot, like in Germany today, about incidences of 200 or more, that is ridiculous – the real number is 6-7 times higher! That is very good news, as we still have so few cases of Corona. Most people these days just die with and not of Corona. This is a rather criminal and not ethical or scholarly way of categorizing a patient as Corona patient – a simple positive PCR test might be enough, regardless if that person is in hospital due to a heart attack, a car crash or a lethal cancer disease and became PCR positive just in his or her ICU bed, for example.

The official Corona cases are around 65 million, which is nonsense. In fact, we have over 750 million Corona cases worldwide, says the WHO. Got it? The more people are touched by Corona, the better – because most people not even get slightly sick, but build herd immunity, which is essential when it comes to a new virus. Corona is mainly an asymptomatic disease, which almost exclusively is a threat to the old and very old people with pre-conditions.

Despite the fact, that we do not have a medical crisis at all, no excess mortality in Germany, this Tubingen solution might be our only answer at hand to fight the Biden-, Trudeau-, Merkel-, Macron-  Bibi- or Johnson-style hygiene or vaccination state…

For my English and New England friends: V-Day will always remain May 8/9, 1945, the unconditional surrender of Nazi Germany, and not that day in December 2020, when the UK started vaccinating its population. Just saying.

Finally, Zionists should be on the forefront to attack authoritarian, anti-working class and irrational policies, taken by Bibi or the entire Western world these days. Zionists could align with the Tubingen approach, without ignoring the previous anti-Israel stance of the major of that university town.

About the Author
Dr Clemens Heni is director of The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)

Boris Palmers antisemitische Ressentiments

Boris Palmers antisemitische Ressentiments

Besuch ehemaliger Tübinger Juden im Jahr 2004

Dr. Clemens Heni, Yale Initiative for the Interdisciplinary Study of Antisemitism (YIISA), YALE University

 

Es ist wieder still geworden um Felicia Langer, Boris Palmer und den Tübinger Antisemitismusskandal. Die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes an eine antisemitische Jüdin ist de facto nie wirklich skandalisiert worden, weil der Mainstream in Deutschland, von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, genau solche Ehrungen an Israelhasser geradezu erfleht, ersehnt, beklatscht und dankend, wenn nicht johlend zur Kenntnis nimmt. Auch die anderen Träger des Bundesverdienstkreuzes sind letztlich fast alle still geblieben und keiner der Träger in Deutschland hat dieses Stück Blech weggeschmissen oder zurück gesandt.

Kürzlich hat John Rosenthal gezeigt, wie die Lobrede für Langer des Baden-Württembergischen Staatssekretärs Hubert Wickert deutlich macht, dass Langer gerade wegen ihrem Israel-Hass die Medaille der Deutschen erhalten hat, und nicht etwa ‚trotz‘.

Was jedoch noch niemand erwähnte: Boris Palmer hat schon 2004 eine zentrale Rolle bei der Verbreitung von antisemitischen Ressentiments in Tübingen gespielt. Das wird weiter unten zu zeigen sein.

Was ist die heutige Situation? Die Vernichtungsdrohungen von Mahmoud Ahmadinejad gegen Juden und den jüdischen Staat Israel lösen in Deutschland, Europa und der Welt keinen Schock aus. So gut wie niemand fühlt sich an die Drohungen des nationalsozialistischen Deutschland (und der Deutschen seit Jahrhunderten und Jahrzehnten davor ebenso, welche eine politische Kultur des eliminatorischen Antisemitismus vorbereiteten und entwickelten) und namentlich Adolf Hitlers erinnert, die Juden Europas zu vernichten. Keine Regierung Europas unternimmt heute etwas Substantielles gegen das iranische Atomprogramm. Im Gegenteil blüht der deutsch-iranische Handel und die Bundesregierung pflegt weiterhin diplomatische Beziehungen zur Islamischen Republik Iran, sie verhindert ernsthafte Sanktionen und verbietet es geradezu, das Wort „unilateral“ der deutschen Öffentlichkeit auch nur zu erläutern.

Sollte der Iran Atomwaffen produzieren, wäre das ein point of no return, eine unerträgliche, lebensgefährliche Situation für Israel und die Juden. Es würde zudem einen atomaren Wettlauf im Nahen Osten eröffnen, gegen den der Kalte Krieg harmlos war. Im Vergleich zum Irrationalismus des Islamfaschismus (nicht nur aber namentlich des Iran) war die Sowjetideologie in ihrer ganzen strategischen und taktischen Dimension rational und nie wirklich extrem gefährlich wie der Iran es ist und atomar bewaffnet erst recht wäre.

Niemand findet es ungeheuerlich, dass Israel nonstop als einziger Staat herausgerissen wird aus den United Nations (UN), und gar von anderen UN-Mitgliedsländern wie dem Iran existentiell bedroht wird. Im September 2009 wird Ahmadinejad wieder nach New York zur UN-Generalversammlung reisen können, da weder die Obama-Administration noch die Weltöffentlichkeit vor einem Islamfaschisten erschrickt und ihn bekämpft, lieber mit ihm kuschelt, kuscht, kungelt und Geschäfte macht und warme Handshakes verteilt. Wer je mit 10.000 Menschen am Tag vor einer UN-Rede des gegenwärtigen Iran vor dem UN-Hauptgebäude in Manhattan stand und gegen Antisemitismus/Antizionismus demonstrierte, hat (trotz der power dieser pro-israelischen Leute!) ein Gefühl der unfassbaren Hilflosigkeit gegenüber der Realpolitik heutiger Staatsmännern/frauen wie Obama, Merkel, oder Sarkozy. Keiner der drei hat die Lektionen aus dem Holocaust gelernt und stellt sich schützend vor Juden und Israel, von belanglosen Lippenbekenntnissen zumal der Deutschen einmal abgesehen.

Vor diesem Hintergrund ist es selbstredend nicht verwunderlich, dass in der Bundesrepublik eine Frau ein Bundesverdienstkreuz um den Hals gehängt bekommt, welche die antisemitische und antiwestliche Hetze Ahmadinejads vor den UN in Genf im April 2009 bei der sog. „Antirassismuskonferenz“  – wenn die UN von Rassismus spricht, ist das eine contradictio in adjecto, da Antisemitismus, zumal kaschiert als Antizionismus, als Kategorie apriori eskamotiert wird – so zusammengefasst hat: „Er hat die Wahrheit gesagt“.

Zu denken, Deutsche überlassen diese in der Tat „Drecksarbeit“, islamische Faschisten zu loben und zu preisen und Juden und den Staat Israel zu diffamieren und zu attackieren, primär und am liebsten jüdischen Antisemiten/Antizionisten, ist jedoch längst überholt. Der Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer hat bereits 2004 gezeigt, wie stolzdeutsch die Grünen sind und dass sie völlig ungeniert Juden attackieren, wenn diese sich im deutschen Sinne nicht ‚angemessen‘ verhalten.

Was ist passiert? 2004 wurden von der Stadt Tübingen ehemalige Tübinger Juden eingeladen. Es gab einen Empfang im Rathaus. Die damalige Oberbürgermeisterin Brigitte Russ-Scherer (SPD) generiert typische Muster der Erinnerungsabwehr an die präzedenzlosen Verbrechen der Deutschen im Holocaust, wenn sie gerade auf einem Empfang für ehemalige Tübinger Juden von einem armen deutschen, nicht-jüdischen Mädchen redet, welches eine Bombennacht im Zweiten Weltkrieg erlebte. Der katholische Tübinger Theologieprofessor und „Weltethos“-Vertreter Karl-Josef Kuschel klagt daraufhin Israel an und fordert, „manchmal in die Haut derer zu schlüpfen, die einem bisher als Gegner oder gar Feinde erscheinen“. Die ehemalige Tübinger Jüdin Noemi Klein verlässt daraufhin den Saal. (vgl. Schwäbisches Tagblatt, 11.05.2004)

Schließlich betont Arnold Marque, ehemaliger Tübinger Jude aus Kalifornien, in einer Widerrede die Wehrhaftigkeit der Juden zumal im Staat Israel. Das kann ein junger Politiker wie Boris Palmer, 2004 Landtagsabgeordneter der Grünen im Baden-Württembergischen Landtag in Stuttgart, nicht ertragen. „Frechdeutsch“, wie mir kürzlich ein neuer Bekannter schrieb, pöbelte der Grüne antisemitisch drauf los.

In einer bemerkenswerten Replik, einem Leserbrief im Schwäbischen Tagblatt, meldete sich damals der bis vor kurzem aktive FDP-Stadtrat Dr. Kurt Sütterlin zu Wort:

„Nicht hinzunehmen ist die berichtete Reaktion Boris Palmers auf die Antwortrede von Arnold Marque, dem er vorwirft, Begriffe aus dem Kaiserreich und der Nazizeit verwendet zu haben. Man mag dies als bloße Ungezogenheit einordnen. Da sich Herr Palmer aber als politischer Profi versteht, muss mehr dahinter stecken. Herr Marque hat im Film [es gibt einen Film über die ehemaligen Tübinger Juden, C.H.] und auch bei seinen Äußerungen in sachlich unaufdringlicher Weise sein Schicksal und das der anderen jüdischen Gäste beschrieben. Er hat in Wort und Tat die Hand ausgestreckt zu den Menschen einer Stadt, aus der er in seiner Jugend, um das Leben zu retten, fliehen musste, dessen Vater kurz vor der Verhaftung durch die Gestapo Selbstmord beging. Herr Marque hat in seiner kurzen Rede im Rathaus keineswegs den Palästina-Konflikt diskutiert, sondern aus der Geschichte den Auftrag an die Juden abgeleitet, nie mehr wehrlos zu sein. Es tut mir außerordentlich Leid, dass sich eine Persönlichkeit wie Arnold Marque in Tübingen einer solchen Anmaßung ausgesetzt sieht vor einem Abgeordneten, der wohl auch bei dieser Gelegenheit nichts anderes im Kopf hat, als gängige Vorurteile zu bedienen.“ (erschienen im Tagblatt, 14.05.2004)

Nun wäre Boris Palmer nicht Boris Palmer und die Grünen wären nicht die Grünen, wenn Palmer daraufhin seine Ressentiments revidiert oder zumindest angefangen hätte, zu reflektieren.  Im Gegenteil: Palmer hat seinerseits seine von deutschem Stolz und erinnerungsabwehrendem Antisemitismus nur so strotzenden Auslassungen schriftlich fixiert. Wenige Tage nach Sütterlins Kritik wird Palmers Leserbrief publiziert. Was sagt der Freund des heutigen Bundesvorsitzenden Cem Özdemir? Ich zitiere:

„Nach meiner Erinnerung hat Herr Marque in seiner Replik auf Prof. Kuschel die zwei folgenden Formulierungen gebraucht: ‚Der Jude muss zeigen, wozu er fähig ist‘ und ‚Israel muss sich seinen Platz an der Sonne sichern.‘ Die erste Formulierung hat sprachliche Vorbilder im Dritten Reich, die zweite im Wilhelminischen Imperialismus.“

Auch die folgenden Zeilen erinnern nur allzu gut an Felicia Langer, weshalb Boris Palmer geradezu prädestiniert ist, nun als Oberbürgermeister von Tübingen, 2009 Antisemitismus zu prämieren. Wer wie er Juden mit Nazis vergleicht, argumentiert antisemitisch. Der deutsche Oberlehrer Palmer weiß auch nur zu gut, dass Juden das falsche gelernt haben aus dem Holocaust, während die ganz normalen Deutschen wie er selbst, ihre Lehren gezogen haben, so die typische Imagination aus dem unerschöpflichen Arsenal antisemitischer Stereotypen:

„Mich hat erschüttert, welche Schlüsse Herr Marque und Herr Rosenthal aus dem Holocaust gezogen haben. Ich glaube, dass die von beiden propagierte ‚Wehrhaftigkeit‘ Israels keinen Frieden, sondern Verderben bringt.“ (Leserbrief Boris Palmer an das Tagblatt, erschienen am 18.05.2004)

Wer diese ungeheuerlichen Zeilen aus dem Jahr 2004 liest, weiß warum die Vernichtungsdrohungen des iranischen Präsidenten vielen Grünen und anderen Deutschen wie Honig das Maul hinunter laufen. ‚Die Juden haben halt nicht kapiert, was eigentlich der Sinn und Zweck von Auschwitz und Treblinka war‘, will Boris Palmer offenbar sagen. ‚Wehrhafte‘ Juden kann er nicht leiden. Opfer sollen sie sein, wie damals im Holocaust. Dann kann man sie betrauern, die toten Juden. Die Überlebenden nerven, stören, und zeigen, dass Juden nix gelernt haben aus den Erziehungsmethoden- und Anstalten der Deutschen von 1933 bis 1945, wenigstens, so die an Perfidie, Ressentiment und Abwehr der Erinnerung an die deutschen Menschheitsverbrechen nicht zu überbietenden Wahnphantasien neu-deutscher Ideologie aus dem Munde eines immer noch jungen, grünen Nachwuchspolitikers. Die Respektlosigkeit, Überheblichkeit, Arroganz und Schuldprojektion sind typisch für die antisemitische Schuldabwehr der Deutschen. Die grüne, stolzdeutsche Ideologie von Boris Palmer hat Martin Ulmer aus Tübingen in einem Leserbrief sehr richtig als „Gipfel neuer Unverschämtheiten bezeichnet“ (Leserbrief an das Tagblatt 28.05.2004).

Irgendwann einmal wird es einen Umsturz in Iran geben, Ahmadinejad wird „Asyl“ in Deutschland beantragen und mit Unterstützung zumal der Grünen „Menschenrechtsaktivisten“ (sprich: der deutschen Sektion der Antizionistischen Internationale) dieses auch erhalten und alsbald Boris Palmer für das Bundesverdienstkreuz vorschlagen.

Um nochmal auf Tübingen en detail zu kommen: das ist Deutschland in Miniatur, Ökostrom und Grünwähler, Epple-Haus, Schlatterhaus, ‚Antirassismus‘, ‚Flüchtlingshilfe‘, Sympathien seinerzeit für die RAF oder die Revolutionären Zellen, das freie Radio ‚Wüste Welle‘, Antizionismus und „Menschenrechte“ (für alle außer für Juden versteht sich) gehen hier Hand in Hand. Leider sind die französischen Besatzungstruppen längst abgezogen aus’m Ländle. Die Kasernen werden jetzt von Deutschen bewohnt, die bevorzugt Grünenwähler sind, auch im Französischen Viertel im Süden Tübingens. Wie schrieb mir doch jener neue Bekannte kürzlich? „‘Französisches Viertel‘ heißt: Mainstream sein, sich aber als Randgruppe fühlen; der Kopf ist zwar leer, wird aber hoch getragen.“

Boris Palmer und der Wohlfühl-Antisemitismus

Boris Palmer und der Wohlfühl-Antisemitismus

Grüne, Felicia Langer und das Tübingen-Syndrom oder:

Wir mögen Juden – aber nur, wenn sie gegen Israel sind

Dr. Clemens Heni, Post-Doctoral Researcher an der Yale Initiative for the Interdisciplinary Study of Antisemitism (YIISA), YALE University, USA

Felicia Langer wurde kürzlich das Bundesverdienstkreuz der Bundesrepublik Deutschland verliehen und würdevoll überreicht. Frau Langer ist seit Jahren berüchtigt für ihre anti-israelischen Texte, sie hat auch den iranischen Präsidenten Ahmadinejad für seinen Hass auf Israel und den Westen gelobt.  Langers Wort von der „Antisemitismuskeule“, welches sie für ihre Kritiker benutzt, ist beachtlich und kaschiert ihren eigenen Antizionismus, der von jedem Antisemitismus gereinigt werden möchte. Wer wie Langer das Rückkehrrecht von palästinensischen Flüchtlingen nach Israel befürwortet, der will den jüdischen Staat Israel bewusst zerstören. Das ist antisemitisch. Am 13. Juli 2005 hielt Langer im Tübinger Schlatterhaus einen Vortrag über den Nahen Osten, wo sie u.a. jüdische Siedler als „faschistische Extremisten“ bezeichnete und infam suggerierte, die „Mauer“ zwischen Israel und den palästinensischen Gebieten würde ein „Ghetto“ herstellen – dabei spielt sie mit dem Vergleich zu Nazi-Deutschland. Nach der Definition der EUMC ist ein Vergleich Israels mit den Nazis antisemitisch. Frau Langer symbolisiert nachdrücklich die politische Kultur des neuen Antisemitismus. In der Wissenschaft wird seit einiger Zeit der neue Antisemitismus zumeist als Antizionismus und Israelfeindschaft analysiert. Schon 1974 gab es in USA einen Band über den „New Anti-Semitism“, der sowohl christlichen, linken, rechtsextremen, als auch arabischen/islamischen Antisemitismus untersuchte. Seit den Massenmorden im World Trade Center am 11. September 2001, sowie der zweiten Intifada, welche im Herbst 2000 begonnen hatte, ist der neue Antisemitismus eine der größten Gefahren für den Weltfrieden, Israel und die Juden. Das Atomprogramm des Iran, kombiniert mit den wiederholten Vernichtungsdrohungen gegen den jüdischen Staat, namentlich von Ahmadinejad, ist schockierend. Frau Langer jedoch unterstützt den Antisemitismus von Ahmadinejad. Der iranische Präsident hat in seiner Rede vor der UN in Genf im April 2009 gesagt, Israel sei ein „rassistischer Staat“, einen „jüdischen Staat“ könne es gar nicht geben, und Israel habe das Gedenken an den Holocaust nur benutzt, um selbst Verbrechen an den Palästinensern zu verüben.

Was würde beispielsweise passieren, wenn Wigbert Grabert vom Tübinger OB Boris Palmer vorgeschlagen würde für ein Bundesverdienstkreuz? Grabert ist der Sohn von Herbert Grabert, einem Nazi und Holocaustleugner und bis zu seinem Tod eine der führenden Figuren im bundesdeutschen Neonazismus. Grabert junior, der bis heute in Tübingen sein Unwesen treibt (Grabert Verlag), publizierte u.a. im Umfeld der „Antizionistischen Aktion“, einer rechtsextremen Gruppe in den 1980er/90er Jahren, die ein ähnliches Programm hatte wie Felicia Langer und ihre Freunde heute. Israel sei böse und schuld an allen Konflikten im Nahen Osten, die Palästinenser seien Opfer bösen westlichen Imperialismus‘, Zionismus sei ein Verbrechen.

Würde Palmer einen Rechtsextremen wie Grabert ehren? Es wäre nur logisch, denn auch für Grabert ist Israel ein Übel und ein jüdischer Staat unerträglich. Boris Palmer jedoch steht in einer Kontinuität eines grünen Antisemitismus seit Anbeginn der Partei Die Grünen im Jahr 1979. Damals waren ehemalige Nazi-Sympathisanten, SA-Leute oder Ex-NSDAPler wie Baldur Springmann sowie Werner Vogel, oder führende Personen der rechtsextremen Neuen Rechten wie Henning Eichberg aktiv am Aufbau der Partei Die Grünen beteiligt. Später kritzelten Grüne Politiker bei einem Besuch in Israel in ein Gästebuch „Nie wieder Faschismus“, der langjährige Bundestagsabgeordnete aus Berlin Hans-Christian Ströbele hat die irakischen Luftangriffe 1991 auf Israel als „logische“ Folge der Politik Israel gerechtfertigt und den Tod und die Angst von Juden vor einem weiteren Gastod schulterzuckend zur Kenntnis genommen. Heute nun fantasiert die einflussreiche Grünen Politikerin Renate Künast, dass die deutsche NGO „Stop the Bomb“ vom „Mossad“ finanziert sei. Dem liegt nicht nur eine antisemitische Verschwörungstheorie zu Grunde, was skandalös genug ist. Es ist auch ein Zeichen, dass sich ganz normale Deutsche nicht vorstellen können, dass nicht-Juden gegen Antisemitismus und Antizionismus sind.

Wer Tübingen etwas kennt – wie der Verfasser als ehemaliger Student der Kleinstadt in den Jahren 1991 bis 1996 – weiß, wie tief verankert eine anti-israelische Kultur ist. Wer die Boykottaufrufe gegen Israel von Tübinger Gruppen wie dem AK Palästina kennt, wer die Politik des „Friedensplenums“, der evangelischen Kirche oder anderer sog. antirassistischer, internationalistischer Politgruppen kennt, weiß, dass ein Boris Palmer Ausdruck einer politischen Kultur des grün-alternativen Wohlfühlens ist. Eines Wohlfühlens und Grün-Wählens, welches das Gutmenschentum stärkt, Solartechnik auf dem Dach hat, den Müll sogar sonntags trennt, welches Flüchtlinge unterstützt, solange sie das Gefühl „gegen den Imperialismus“ und die „westliche Dominanz“ und „westliche Werte“ stärken, und natürlich ein Wohlfühlen, welches immer und überall für Frieden ist, nachdem 1945 der von Deutschen begonnene Krieg verloren ging. Nur der Krieg des politischen Islam gegen den Westen, Amerika, Israel und die Juden, dieser Krieg wird klammheimlich unterstützt, wenn Felicia Langer für das Bundesverdienstkreuz vorgeschlagen wird, nicht obwohl, sondern weil sie gegen Israel Propaganda macht seit vielen Jahren. Das Schicksal der Palästinenser im Gazastreifen unter der Regierung und Tyrannei der islamofaschistischen Hamas ist ihr völlig egal.

Die beste Entlastung für die deutschen Verbrechen ist noch immer und zunehmend, Juden Antisemitismus (wie heißt es heute so schön: „Israelkritik“) artikulieren zu lassen. Für diese Drecksarbeit ist sogar Grünen, der CDU-Landesregierung unter Oettinger, und auch dem Bundespräsidenten Horst Köhler (auch ein Schwabe) eine Jüdin Recht.

Das ist noch nicht alles. Boris Palmer hat Henryk M. Broder e-mails geschrieben, welche auf dem Internetportal achgut publiziert wurden. Dabei rechtfertigt Palmer Langer vorgeschlagen bzw. unterstützt zu haben und wirft Broder hingegen eine „Vorstufe zu totalitären Denkmustern“ vor. Palmer imaginiert sich und alle ‚Friedensfreunde‘ als Opfer eines bösen Juden wie Broder. Langer ist eine gute Jüdin, da sie ja gegen Israel ist. Boris Palmer jedoch hat das sich-zum-Opfer-Stilisieren von seinem Vater gelernt, dem Pomologen und Populisten Helmut Palmer; in einem Interview der beiden Palmers gesteht Boris, „der Apfel fällt nicht weit vom Stamm“. Palmer senior hatte sich vor Jahren einmal, als er eine kurze Gefängnisstrafe absitzen musste, mit Häftlingskleidung gezeigt, inclusive Judenstern. Palmer zeigte sich mit Plakaten welche vom „Späthen Holocaust“ daher reden. Der arme Helmut Palmer imaginierte sich dabei zum Juden in der Bundesrepublik, was dazu passt, wenn man weiß dass er auch Polizisten gern mal mit „Heil Hitler“ begrüßte, um sich wiederum zum Opfer des Rechtsstaates BRD zu imaginieren. Diese Form des sekundären Antisemitismus wäre es wert, von Sohnemann Boris mal analysiert zu werden.

Boris Palmer selbst jedoch ist Ausdruck einer neu-deutschen Unbefangenheit und Unverschämtheit Antisemitismus mit gutem Gewissen zu formulieren. Wenn ein Nazi gegen Israel hetzt ist das „pfui-bäbä“ (schwäbisch für „pfui Teufel“). Wenn ein Islamist oder eine antisemitische Jüdin gegen Israel hetzen, ist das prima. Es ist kein Zufall dass Palmer sowohl von der Baden-Württembergischen Landesregierung Oettinger als auch dem Bundespräsidenten Unterstützung bekommen hat. Deutschland braucht eine Entlastung und Entschuldung für seine Verbrechen. Besser als mit der Ehrung einer Jüdin, die gegen Israel Hetze betreibt, geht das nicht.

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