Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: CFR

Offener Brief an Prof. Forgó und Prof. Ulrike Guérot – Ist es belanglos, ob die Infektionssterblichkeit bei 1:50 oder 1:3333 liegt?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 17. Mai 2021

Unten stehenden Brief hatte ich gestern privat an Herrn Forgó und an Frau Guérot geschickt, die sich auch beide gestern Abend bei mir rückmeldeten. Da ich die Antwort von Herrn Forgó wenig zielführend fand, denke ich, dass im sehr kleinen und bescheidenen Rahmen der Leser*innenschaft meines Blogs (verglichen mit den Zugriffszahlen auf das in Frage stehende Video) dieser Brief als Offener Brief eventuell anregend sein könnte, sich mal über das Verhältnis von Zahlen, Panik, Grundrechte und Demokratie Gedanken zu machen.

Es sollte um evidenzbasierte Medizin gehen und dazu gehört auch, Zahlen so gut es geht, rational zu verwenden und sich selbst und anderen bewusst zu machen, wie hoch oder gering de facto das Risiko ist, an Covid-19 zu erkranken oder gar schwer zu erkranken oder gar zu sterben.

Selbst wenn das Risiko groß wäre, steht weiterhin vollständig in Frage, ob Grundrechtsbeschränkungen in einer Demokratie zulässig sind, da sie nämlich die Opfer, die an diesen Beschränkungen zugrunde gehen, nicht nur ignoriert, sondern affirmiert. Diese Frage wurde von Merkel und der Politik nie gestellt und in der Gesellschaft nie wirklich diskutiert.

Philosophische, metaphysische und weitere politische Fragen hatte ich im Epilog zu dem von mir Mitte Oktober 2020 edierten Band „Gefährderansprache. Wie die Regierungs-Politik, eine nicht evidenzbasierte Virologie und Verschwörungswahnwichtel die demokratische Gesellschaft zerfleddern

so in Worte gefasst:

Epilog: Selbst Wenn

Selbst wenn Corona eine Pest wäre, haben die Regierungen weltweit falsch gehandelt. Wir hätten alle zu einem letzten Mahl zusammenkommen können, zu einem letzten rauschenden Fest, einem letzten Sich-Vorlesen, einem letzten Sketch, einer letzten Musik, einem Fußballspiel, einer Theateraufführung, einer Morgenröthe, einer Flädlesuppe oder einem Sieben-Gänge-Menü. Es wäre Pech gewesen und sehr traurig, wenn eine Zivilisations-Krankheit oder Naturkatastrophe uns alle befallen hätte und es keine Rettung gäbe wie bei der mittelalterlichen Pest. Aber gerade dann müsste sich das Mensch-Sein zeigen, das durch Kultur, Kunst und das Sich-Verausgaben, die Verschwendung, den Potlatch gekennzeichnet ist. Das würde reife, selbstbestimmte und souveräne Menschen bedingen. Die gibt es in der patriarchal-kapitalistischen Gesellschaft nicht. Die atomisierten Würstchen zappeln und zappen alleine vor den Multimedia-Geräten herum, schauen sich nochmal „Mutti“ oder den bayerischen „Kronprinzen“ an und denken, alles sei „alternativlos“ und krepierten elendig. Werden die Menschen je wieder lernen, was das Mensch-Sein ausmacht? Wussten sie es je?

Ob darüber hinaus schon bis Anfang 2021 2,5 Millionen Menschen im Globalen Süden an Hunger, Krankheiten, Erschöpfung etc. starben (wie eine schwedische Studie und ein schwedischer Film zu zeigen versuchen), aufgrund der Lockdownpolitik, das ist für fast alle Menschen hierzulande kein Thema, ich hatte das kürzlich wieder mal thematisiert.

Auch das ist ein Hintergrund für die Diskussion über Zahlen – denn wenn die Menschen hierzulande keine solche präzedenzlose Panik hätten – eine gezielt produzierte Angst durch die deutsche Bundesregierung, wie wir wissen -, dann sähe die Welt heute vermutlich anders aus. Corona ist eine Gefahr – aber keine größere Gefahr wie die Lockdownpolitik. Die Lockdownpolitik führt zu Arbeitslosigkeit, psychischen Problemen ungeahnten Ausmaßes und das wird jeweils zu vielen Toten führen, früher oder später, das trifft auch auf die Millionen verschobenen Operationen und Untersuchungen in Europa und der Welt zu.

Das ignoriert fast der gesamte Mainstream. Mittlerweile sind kaum noch alte Menschen gefährdet, da geimpft oder sonst immun – doch die „Maßnahmen“ sind so irrational und totalitär wie nie zuvor. Konnte man 2020 problemlos durch Europa reisen, wird das 2021 für den selbst denkenden und nicht geimpften Teil der Bevölkerung fast unmöglich. Konnte man 2020 im Sommer problemlos in ein Restaurant, wird das 2021 an Tests oder gar Impfung und dem Herzeigen an x-beliebige Blockwarte oder „Sicherheitsbeauftragte“ von dem Informationsgeheimnis der Bürger*innen unterliegenden medizinischen Unterlagen wie Genesung, Impfung, Krankheit gekoppelt. Konnte man 2020 in alle möglichen Läden gehen, ist auch das 2021 nicht mehr ohne Test, Impfung etc. möglich, sollten die Läden überhaupt wieder aufmachen. Die Gefahr war 2020 größer als heute, aber die „Maßnahmen“ sind 2021 noch viel irrationaler, autoritärer und wollen den endgültigen Übergang bzw. die toxische Verschmelzung von der Disziplinargesellschaft und Kontrollgesellschaft festzurren. Der digitale Kapitalismus wird uns 24/7 überwachen, quasi chinesische Zustände, getarnt als demokratische „Maßnahmen“ zum Wohle Aller.

Und das ist meines Erachtens primär ein Resultat der unglaublichen Panik, die ganz stark mit Zahlen gekoppelt ist. Daher dieser Offene Brief.

Dabei ist es für mich als Politologe eine Freude, dass mit Ulrike Guérot eine der bekanntesten Politologinnen Europas eine Kontraposition zum Lockdownfetischismus und gegen die Demokratie-Aussetzung einnimmt und sich vehement und eloquent für die Grundrechte, für den kritischen Diskurs und für die rationale Risikoeinschätzung einsetzt.

Dazu möchte ich auch auf ein weiteres längeres Interview von Elisabeth Scharang mit Ulrike Guérot vom 10. Mai 2021 hinweisen, das nicht zuletzt demokratietheoretisch und rechtswissenschaftlich bzw. rechtssoziologisch inhaltsvoll ist und einer gesonderten kritischen Würdigung harrt. 

 

Sehr geehrte Frau Guérot,

sehr geehrter Herr Forgó,

mit Interesse haben ich Ihre Diskussion

Ars Boni 148 – Einschätzungen zum Zustand Europas nach der Pandemie und mögliche Schlussfolgerungen

angeschaut.

Ich bin Politologe (Dr. phil., bei Prof. Anton Pelinka in Innsbruck, danach Post-Doc in Yale), Experte für die politische Kultur in Deutschland, zu Rechtsextremismus und Antisemitismus. Ich habe aber in den 1990er Jahren auch in Bremen bei Prof. Ivan Illich studiert, einem der bekanntesten Medizinforscher. Auch daher mein Bezug zur Public Health. Ich habe seit März 2020 über 100 Texte und bislang zwei Bücher zu Corona publiziert (Mai 2020 und Oktober 2020).

Insbesondere viele Einschätzungen von Frau Guérot in Ihrem sehr aufschlussreichen Gespräch teile ich und finde ihr Beharren auf den Grundrechten, der European Citizenship und zumal Ihre Betonung der  bisherigen Selbstverständlichkeit, dass man Grundrechte nicht an etwas gekoppelt hat und zumal nicht beweisen musste, gesund zu sein, elementar.

Einige Äußerungen am Rande, wie die Skepsis von Ulrike Guérot bezüglich der Existenz von Verschwörungsmythen zu Corona, die es sehr wohl gibt und die gefährlich sind, oder Ihre Erwähnung, dass jetzt erst die „Büchse der Pandora“ geöffnet würde, das geschah meines Erachtens mit Lockdown eins im März 2020, würde ich kritisch diskutieren, aber das führte mich jetzt von dem Anliegen in diesem Schreiben weg.

Bislang musste man in einem Rechtsstaat oder einer Demokratie einem Gegenüber nicht beweisen, ob man gesund ist, um in eine Sauna zu gehen, so völlig richtig Ulrike Guérot. Vielen Dank für diese Klarstellungen.

Was mich sodann wirklich nachhaltig irritierte, war eine Bemerkung von Ihnen, Herr Forgó: Sie sagten, als es um die Gefahr durch Covid-19 geht, dass einer von 50 daran sterben würde.

Wie meinen Sie das? Sie sagten wörtlich: „…ich eine 1:50 Chance habe, an Corona zu sterben und wenn ich über 80 bin, eine 1:2 Chance“ – https://www.youtube.com/watch?v=qQ7NatCkH3o (ab Min. 49:29).

Das ist, soweit ich sehe, empirisch falsch und zwar extrem falsch. Sie nehmen ja offenbar die ganze Gesellschaft als Basis an, und wenn ich mich wo aufhalte, wie in einer Sauna, hätte ich eine 1:50 Chance mich dort anzustecken und zu sterben.

Warum haben Sie das gesagt? Was sind Ihre Quellen?

Meinen Sie ernsthaft, dass von 50 Personen, die sich in einem Hallenbad oder einer Sauna aufhalten, einer an Corona stirbt? Das wäre mathematisch vollkommener Irrsinn. Denn auf die Gesamtbevölkerung gerechnet, starb bislang eine von 976 Personen „an“ oder „mit“ Covid-19 (85.000 Tote von 83 Mio EW in Deutschland). Das ist aber sehr grob, hat nichts mit der Infektionssterblichkeit (und nur um die wird es gehen) zu tun und wir werden diese Berechnung der Letalität noch deutlich verfeinern und relativieren müssen. Wir werden sehen, wie gering die Wahrscheinlichkeit für Sie als Mann Anfang 50 wirklich ist, an oder auch nur mit Corona zu sterben.

Ich denke also, Sie haben sich da mindestens unglücklich und sehr verwirrend ausgedrückt.

Mehr noch: 1:976 ist auf zwei Grippe-Saisons gerechnet, denn wissenschaftlich korrekt wäre es, eine Grippewelle wie z.B. 2017/18 von Herbst bis zum Frühjahr laufen zu lassen. Danach beginnt eine neue Saison.

Doch aus Gründen, die wir nicht kennen, wird bei Corona seit März 2020 bis heute einfach durchgezählt, was man bei keiner Grippe bislang machte. Aber das nur am Rande.

Nochmal: Ihre Behauptung, einer von 50 würde an Corona sterben – woher haben Sie diese Zahl?

Erstens: In der epidemiologischen Forschung wird zwischen Infektionssterblichkeit (IFR) und Fallsterblichkeit (CFR) unterschieden. Das Robert Koch-Institut (RKI) gibt nur die CFR an. Wir wissen aber von der einzigen relevanten Studie aus Deutschland – der legendären Gangelt-Heinsberg Studie von Streeck von April 2020 -, dass die IFR bei 0,37 Prozent liegt. Das hat das Team der Uni Bonn durch Antikörperuntersuchungen im Blut herausbekommen und gerade nicht aufgrund der offiziellen „Fälle“.

Sprich: Eine viel größere Gruppe als gedacht hatte Kontakt mit SARS-CoV-2. Daher die IFR von 0,37 Prozent. Dutzende Studien weltweit haben ähnlich niedrige IFRs empirisch gesichert erforscht. Das wären ca. 23 Millionen „Fälle“ in Deutschland. D.h. 1:270 berechnete Infektionssterblichkeit. Das ist aber völlig verzerrend, da die Gefahr für Kinder und Jugendliche so gut wie Null ist, für unter 60-jährige auch minimal, aber für alte und sehr alte und kranke Menschen exorbitant viel höher, aber auch für die Alten ist es nicht äußerst dramatisch, da wir im Jahr 2020 so gut wie keine Übersterblichkeit hatten in Deutschland (laut Statistischem Bundesamt, gutes Beispiel: Frankfurt am Main).

Die WHO ging dann im Oktober 2020 von einer IFR weltweit von 0,23 Prozent aus. Der von der WHO publizierte Prof. John Ioannidis von der Universität Stanford hat weitere Studien zur IFR weltweit untersucht und aktuell haben wir daher eine IFR von 0,15 Prozent.

Also Ihre Aussage, dass die Chance, an Corona zu sterben, bei 1:50 liege, sehr geehrter Herr Forgó, ist nicht nur dramatisch falsch, wenn wir sie auf die Gesamtbevölkerung beziehen – was Sie getan haben, da Sie nicht differenziert haben, welche Bevölkerungsgruppe Sie für diese 1:50 zugrunde legen -, nein, sie ist auch falsch, wenn wir die Zahlenbasis auf die offiziellen Zahlen des RKI beschränken.

In Deutschland starben selbst bei Zugrundlegung der falschen CFR  nur 20,1 Prozent der über 80-jährigen „an“ oder doch nur „mit“ Corona (57.542 von 285.066 „Fällen“), wobei die häufig massive Vorerkrankungen haben, wie fast alle Covid-19 Todesfälle (erinnern wir uns an die ersten 100 obduzierten Todesfälle in Hamburg – die ersten Obduktionen dieser Art weltweit, Prof. Püschel, wo nicht ein Toter dabei war, der nicht mehrere schwere Vorerkrankungen hatte).

Noch viel drastischer ist Ihre Fehleinschätzung bezüglich des Sauna-Besuchs, denn um den ging es ja Frau Guérot. Laut Statistik waren 2020 74 Prozent aller Saunabesucher*innen  jünger als 60 Jahre und nur 10 Prozent älter als 70 Jahre:

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/272546/umfrage/sauna-und-dampfbadgaenger-in-deutschland-nach-alter/ .

Und für junge Menschen unter 60 Jahren liegt selbst die viel zu hohe und unwissenschaftliche Fallsterblichkeit oder Case Fatality Rate (CFR) bei Corona in Deutschland bei nur 0,12 Prozent, also 1:800 (3456 Tote „an“ oder „mit“ Corona von 2.766.843 „Fällen“).

https://de.statista.com/statistik/daten/studie/1103904/umfrage/corona-infektionen-covid-19-in-deutschland-nach-altersgruppe/

Von den offiziellen Zahlen des RKI sind Mitte Mai 1.360.345 Fälle im Alter von 35 bis 59 Jahre (Zeitraum: 1. März 2020 bis 14. Mai 2021). Davon sind 2592 „an“ oder „mit“ Covid-19 gestorben, das sind 0,19 Prozent oder 1:520.

Schon bei diesen ganz offiziellen Zahlen des RKI liegen Sie mit 1:50 ganz daneben.

Die wissenschaftlich korrekte und das Infektionsgeschehen tatsächlich realistischer abbildende Infektionssterblichkeit (IFR) – nur um die geht es, nicht um die beliebige Anzahl der PCR-Tests, die positiv waren und die die Fallsterblichkeit errechnen lassen – liegt noch deutlich darunter, so die internationale epidemiologische Forschung, in die wir uns alle, seien wir Juristen oder Politolog*innen, etwas einarbeiten müssen, wenn wir substantiell was zu Zahlen und Corona sagen wollen. Ob ich das als Nicht-Mathematiker besser mache als Sie, Herr Forgó, weiß ich nicht, aber Ihre Panik-Zahl 1:50 ist meines Erachtens kategorial und ganz extrem falsch, wie ich zu erläutern versuche.

Wobei Zahlen nur ein Teil sind, der Kern – darauf weist Frau Guérot ja immer wieder hin, auch in Ihrem Gespräch, sind die Grundrechte und die Demokratie. Die sind nie verhandelbar bzw. hätten es nie sein dürfen, doch fast alle Grundrechte werden seit März 2020 ausgesetzt.

Selbst in einer echten Krise hätte man anders handeln müssen als Demokrat – und Corona war medizinisch zu keinem Zeitpunkt eine echte Krise, die Sterblichkeit liegt im Bereich einer schweren Grippe (gibt sogar das RKI zu), die Krankenhäuser waren nie überlastet (das gibt sogar Spahn zu), auch nicht in Schweden oder Florida, wo es keinen Lockdown und nie eine Maskenpflicht gab bzw. Florida hat die meisten krassen „Maßnahmen“ im September 2020 ausgesetzt und hat bis heute deutlich weniger Tote als viele hardcore Lockdown-Bundesstaaten wie New York oder New Jersey, und Schweden hat seit Monaten (umgerechnet auf die Bevölkerungsgrößte) bis zu vier Mal weniger Tote als Deutschland und insgesamt seit März 2020 deutlich weniger Tote als Spanien, UK, Italien, Frankreich, Belgien etc., alles Masken- und Lockdown-Länder. https://www.worldometers.info/coronavirus/ ; https://www.worldometers.info/coronavirus/country/us/ .

Doch die Grundrechte sind in Quarantäne, wie Heribert Prantl pointiert sagt. Das war ja auch der Tenor von Ulrike Guérot und das war sehr erhellend, auch wenn man merkt, dass Sie dem nicht über den Weg trauen und argumentativ wenig entgegensetzten, Herr Forgó. Dazu kommt, würde ich ergänzen, gesamtgesellschaftlich seit März 2020 eine präzedenzlose metaphysische Hilflosigkeit und geradezu peinliche Todespanik von erwachsenen Menschen, die empirisch zudem überhaupt nicht gefährdet sind (das konnte man schon im Februar 2020 wissen angesichts des Schiffes Princess Diamond).

Das Brutale ist nun, dass eine äußerst wortstarke und eiskalte, nicht evidenzbasierte, der zumal virologischen Eminenz geradezu hörigen Elite aus Regierung, Medien, Twitter-Usern und der Pharmaindustrie sowie gewisse Ärzteverbände es schaffen, eine tatsächlich volksgemeinschaftliche Situation zu schaffen, wo Minderheiten und Kritiker*innen nicht den Hauch einer Chance hatten und haben. Es gab und gibt nicht eine große oder kleine Tageszeitung, die sich von Anfang an oder überhaupt jemals kampagnenmäßig gegen Lockdowns, irrationalen Maskenwahn, die Testpflicht, Quarantäne von gesunden Menschen oder gar die Impfpflicht ausgesprochen hätte, von Fernsehstationen oder dem Rundfunk wollen wir erst gar nicht reden.

Daher war #allesdichtmachen ja so ein sensationeller Erfolg und wurde so wahnwitzig primitiv von so gut wie allen Medien (ironisch diesmal, dass der Springer-Konzern offener war für Kritik als alle anderen) attackiert.

Vor allem aber Ihre Panikzahl von 1:50 ist das Problem. Sprich: Selbst die ganz sicher viel zu hohen Zahlen des RKI besagen, dass von den 35-59-jährigen in Deutschland nur einer von 520 „an“ oder „mit“ Covid-19 starb, das sind 2592 Tote „an“ oder „mit“ Corona (Covid-19) von 1.360.345 „Infizierten“ oder „Fällen“. 1:520 und niemals 1:50.

Selbst der Mainstream spricht ja davon, „an“ oder „mit“ Corona gestorben, weil die Todesursache nicht klar ist, nur der positive PCR-Test liegt vor, der wiederum wissenschaftlich fragwürdig ist, solange der Ct-Wert über 27/28 liegt und keine klinische Diagnose zur Krankheit Covid-19 vorliegt.

Nehmen wir alle „Fälle“ von 0 bis 59 Jahren, so liegt die CFR noch niedriger und zwar bei 0,12 Prozent oder 1:840 (3456 Tote „an“ oder „mit“ Covid-19 von 2.740.039 „Fällen“).

Wenn wir also die Infektionssterblichkeit von Gangelt als Maßstab anlegen, also 0,37 Prozent

https://www.nature.com/articles/s41467-020-19509-y ,

dann würde das bedeuten, dass wir aktuell bei 85.000 Toten „an“ Covid-19 oder auch nur „mit“ einem positiven Test auf SARS-CoV-2, ca. 23 Millionen Corona-Fälle in Deutschland haben bzw. hatten und nicht nur die offiziellen ca. 3,6 Millionen „Fälle“ von März 2020 bis Mitte Mai 2021

https://www.corona-in-zahlen.de/weltweit/deutschland/ .

Bei der IFR der WHO von 0,23 Prozent wären es sogar knapp 37 Millionen in Deutschland, die mit Corona in Berührung kamen und fast alle merkten davon nichts, haben aber eine Antikörper-Immunität erworben bzw. ohnehin eine (so die Uni Tübingen) 80-prozentige T-Zellen Kreuzimmunität aufgrund früherer Berührungen mit Corona-Viren.

Wenn wir also davon ausgehen wie die Gangelt-Studie oder auch die Arbeitsgruppe um Prof. Matthias Schrappe, die WHO und Ioannidis es tun, dass viel mehr Menschen mit Corona in Kontakt kamen als offiziell angegeben, nehmen wir nur mal den Faktor 6, dann liegt die Infektionssterblichkeit bei Menschen im Alter von 35-59 Jahren bei 0,03 Prozent (2592 Tote „an“ oder „mit“ Corona von 8.162.070 „Infektionen“, das ist der 6-fache Wert der offiziellen 1.360.345 „Fälle“, die eine CFR von 0,19 bedeuten, also eine Person von 520 – auch das meilenweit entfernt von Ihrer Zahl 1:50).

Die Infektionssterblichkeit der Gruppe der 35-59-jährigen liegt demnach bei 3 von 10.000 oder 1:3333 – nicht bei 1:50, wie Sie sagten. Verstehen Sie, was ich meine? Ich kann mich mathematisch irren, dann bitte ich um Korrektur, wir machen alle mal Fehler, das ist nur menschlich (so ein Spruch kostet 5€ ins Sparschweinderl), völlig klar.

Wir haben in dieser Mega-Krise so unsagbare Sachen erlebt, so viel Ablehnung von evidenzbasierter Medizin, so viele falsche Zahlen und falsche Balken und Diagramme, so viel geplante Verhetzung des Volkes (Stichwort „Panikpapier“ von Horst Seehofer und dem BMI, das bei ‚Wissenschaftlern‘ wie dem RKI im März 2020 bestellt wurde) und so viel Nicht-Diskutieren über die unfassbaren Kollateralschäden und Kollateraltoten der Lockdownpolitik (die ein Vielfaches der Toten an Corona darstellen, vor allem im Globalen Süden), dass wir oft nicht mehr wissen, was wirklich menschlich ist, was totalitär, was irrational und was verfassungswidrig.

Nie seit 1945 war die Welt so irrational, so aus den Fugen wie heute. Und dabei ist der Normalzustand von 2019 schon schlimm genug gewesen, aber KEIN Vergleich mit dem was hier und weltweit seit März 2020 passiert. Und das liegt primär an kontextlosen Zahlen. Und meines Erachtens an solchen Zahlen, wie Sie sie in diesem Video verbreiten, Herr Forgó.

Also nochmal: Woher haben Sie diese Panikzahl, dass einer von 50 an Corona sterben würde, Herr Forgó? Was soll das für eine Zahl sein?

Um das mit offiziellen Zahlen des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) aus den USA zu ergänzen: Die Wahrscheinlichkeit, wegen Corona hospitalisiert zu werden,  liegt bei Menschen über 75 sage und schreibe 3200 Mal höher als für die Referenzgruppe der 5 bis 17-jährigen. Für über 85-jährige liegt die Gefahr durch Covid-19 um das 8700-fache höher als bei den 5-17-jährigen. Das ist auch deshalb so wichtig, weil es zeigt, wie sinnlos und perfide eine Impfung von Kindern und Jugendlichen ist. Sie schürt nur die Panik, obwohl so gut wie kein Kind an Corona starb (ich habe darüber geschrieben).

Die 50-64-jährigen haben eine 440 Mal höhere Wahrscheinlichkeit, wg. Covid ins Krankenhaus zu kommen, als die Referenzgruppe der jungen Menschen, so das CDC. Und selbst für die 50-64-jährigen ist die Wahrscheinlichkeit eben extrem gering.

https://www.cdc.gov/coronavirus/2019-ncov/need-extra-precautions/older-adults.html

Laut WHO hatten wir schon im Oktober 2020 ca. 750 Millionen Fälle und nicht nur 36 Millionen, wie es offiziell hieß – aktuell haben wir nicht nur 163 Mio. „Fälle“, sondern vermutlich 2 Milliarden, was zeigt, wie relativ harmlos Corona ist. Daher verlangen ja die seriöser Forscher*innen wie von der Great Barrington Declaration, epidemiologische Stars der Szene sozusagen, einen Schutz der Alten und Vulnerablen und sie wenden sich gegen Lockdowns, Maskenwahn oder Impfpflicht (ohne die Impfung für jene, die sie wollen und für die gefährdeten Gruppen abzulehnen).

Zum Vergleich: die Hongkong Grippe 1969/70 hatte in Deutschland eine IFR von 0,29 Prozent, sagt das RKI. Laut WHO hat Corona eine IFR zwischen 0,15 und 0,23 Prozent. Wird man da nicht skeptisch bezüglich der angeblich nie dagewesenen Situation wegen Corona?

Kurze Rede, langer Sinn, sehr geehrter Herr Forgó:

Ihre Aussage, „…Ich eine 1:50 Chance habe, an Corona zu sterben“ ist meines Erachtens empirisch vollkommen falsch. Ich möchte Sie bitten, das auch öffentlich zu erläutern, wie Sie auf Ihre Zahl kommen und sich an der epidemiologischen Forschung und den offiziellen Zahlen von WHO und RKI zu orientieren, die beide diese panische Zahl, die Sie da verbreiten, nicht stützen, weder basierend auf der CFR noch der IFR.

Nochmal die WHO:

In people < 70 years, infection fatality rates ranged from 0.00% to 0.31% with crude and corrected medians of 0.05%. –

Das sagt die WHO, die Weltgesundheitsorganisation, also stirbt eine von 2000 ‚infizierten‘ Personen, das sind 0,05 Prozent, unter 70 Jahren „an“ oder „mit“ Covid-19.

https://www.who.int/bulletin/online_first/BLT.20.265892.pdf.

1:2000 – Das ist eine ganz andere Zahl, empirisch belegt und wissenschaftlich bestätigt, als die von Ihnen in den Raum geworfene Panikzahl von 1:50.

Die Sterblichkeit von Corona für Menschen unter 60 – und um die geht es hier – liegt somit irgendwo zwischen bei der auch nicht wissenschaftlichen Zahl 1:520 CFR der Altersgruppe 35-59 Jahre (und schon das ist eine GANZ andere Zahl als Ihre 1:50), 1:976 auf die Gesamtbevölkerung gerechnet, 1:2000 basierend auf der IFR laut WHO für Menschen unter 70, und der realistischsten Zahl 1:3333 basierend auf der IFR der 35-59-jährigen von 0,03 Prozent (Ihre und unsere Altersgruppe und um Ihr Risiko, Herr Forgó, geht es ja in Ihrem Video), hochgerechnet von den „harten Fallzahlen“ der 35- bis 59-jährigen in Deutschland.

Das sind alles völlig andere Zahlen als die meines Erachtens nicht evidenzbasierte, nicht wissenschaftliche und willkürliche Panikzahl von Ihnen von 1:50.

Das ist die Neuigkeit des Tages: 1:3333 statt 1:50 – das ist die realistische Wahrscheinlichkeit als Mensch unter 60 Jahren „an“ oder „mit“ Covid-19 zu sterben.

Da dieser Zahl 1:50 auch von Ihnen, Frau Guérot, wenn ich recht zugehört habe, nicht widersprochen wurde (obwohl Sie sicher wissen, dass diese Zahl mit der Realität nichts zu tun hat), wollte ich das klarstellen, dass diese Zahl vollkommen unwissenschaftlich und empirisch nicht belegt ist bzw. unterstreichen, dass Sie, Herr Forgó nicht verdeutlichten, wie Sie zu dieser Zahl kommen.

Verstehen Sie, was ich meine, sehr geehrte Frau Guérot und sehr geehrter Herr Forgó?

Mit freundlichen Grüßen,

Clemens Heni

 

Könnte Merkel rechnen, wüsste sie, dass wir aktuell ca. 100.000 „Fälle“ Pro Tag in Deutschland haben – was gerade Corona-Entwarnung gibt

Von Dr. phil. Clemens Heni, 25. Oktober 2020

Die Überschrift sagt alles. Think about it. Stichworte für die Nach-über-7-Monaten-Pandemie-immer-noch-nicht-selbst-denkenden Menschen: WHO, Ioannidis, 500 bis 750 Millionen, IFR vs. CFR, Symptomatische vs. Asymptomatische, 82 Millionen nicht-getestete Leute pro Woche, Jens-Spahn-lacht-mit Corona-und-das-ist-auch-gut-so, Letalität.

Viel mehr Fälle heißt viel geringere Gefahr: WHO sagt, weltweit sind mehr als 500 Millionen „infiziert“, Todesrate gering: 0,23 %

Von Dr. phil. Clemens Heni, 22. Oktober 2020

In einer äußerst wichtigen Studie für die Weltgesundheitsorganisation WHO hat der kalifornische Epidemiologe Prof. John P.A. Ioannidis in einem peer-review Artikel, der „akzeptiert“ wurde, in einer Analyse von 61 Studien zu Corona die Sterblichkeit und das Vorkommen von Antikörpern erforscht. Bezüglich der Gefährlichkeit von Corona für die riesengroße Mehrheit unserer Weltbevölkerung (zwischen 86 und über 90 Prozent der jeweiligen Landesbevölkerung ist unter 70 Jahre alt) schreibt die WHO:

In people < 70 years, infection fatality rates ranged from 0.00% to 0.31% with crude and corrected medians of 0.05%.

Für Menschen unter 70 Jahren ist also die Gefahr, an Corona zu sterben, höchstens so groß wie bei einer Grippe. Die vom RKI angegebene Sterblichkeit, 2,6% am 21.10.2020, ist falsch und entspricht nicht der Wirklichkeit. Das ist die Fallsterblichkeit, die kein seriöser Forscher heranzieht, da hier absichtlich (!) jene übergroße Zahl der Corona-Fälle, die keine Fälle sind, weil sie nichts davon mitbekamen, aber sehr wohl mit Corona in Kontakt kamen, nicht eingerechnet wird.

Das RKI müsste berichten, dass lt. WHO die Sterblichkeit der Gesamtbevölkerung  0,23 Prozent beträgt und nicht 2,6 Prozent. Alles anders ist unwissenschaftlich, Panik machend, antidemokratisch und unseriös. Lt. der einzigen relevanten Studie aus Deutschland, Gangelt im Kreis Heinsberg, liegt sie bei 0,37 Prozent, doch Gangelt war ein Hotspot, also dort waren viel mehr Menschen infiziert als andernorts – und trotzdem ist die Zahl von 0,37 Prozent realistisch, die 2,6 Prozent des RKI entsprechen nicht der Wahrheit. Das sagt de facto auch die WHO exakt so.

Entgegen der unprofessionellen Arbeitsweise des Robert Koch-Instituts oder von Drosten an der Charité wird von der WHO und von Ioannidis die riesige Zahl der nicht als „Fälle“ erkannten Covid-Fälle wissenschaftlich herangezogen.

Das heißt, es gibt mehr als 10 mal mehr Berührungen mit SARS-CoV-2 als offiziell angegeben. Die offizielle Zahl von ca. 40 Millionen „Infektionen“ ist völlig falsch, ja läppisch und grotesk. Es gibt laut der WHO-Studie von Ioannidis über 500 Millionen (bis 750 Millionen, so ein WHO Offizieller zur Irish Times am 2. Oktober 2020) Corona-Fälle weltweit. Da sind die asymptomatischen Fälle mitgezählt, die bei dieser respiratorischen Krankheit den überwiegenden Anteil ausmachen.

Sie zeigen an, wie ungefährlich Corona für gesunde Menschen unter 70 ist.

Auch für ältere Menschen ist die Wahrscheinlichkeit, eine Covid-19 Erkrankung zu überstehen, riesengroß, sie liegt laut den Zahlen der amerikanischen Behörde CDC (Centers for Disease Control and Prevention) bei Menschen über 70 bei 94,6 Prozent.

Der Kern ist aber, dass die angeblich hohen täglichen Zahlen, die in der Tagesschau oder der Heute-Sendung mit bebender Stimme vorgetragen sind –  lächerlich sind!!

In Wahrheit dürften am 21. Oktober 2020 nicht 7595 Menschen neu „erkrankt“ sein an Covid (wie das RKI berichtet), sondern weit mehr 10 mal so viele, also mindestens 76.000 Menschen. Das ist auch logisch, wenn es derzeit pro Woche ca. 1,1 Millionen Tests gibt, also ca. 160.000 Tests am Tag, dann wird der überwiegende Teil der Gesellschaft gar nicht getestet, von gut 83 Millionen Menschen werden in Deutschland nur 1,1 Millionen pro Woche getestet.

Wenn die WHO offiziell von über 500 Millionen Corona-Fällen ausgeht, aber offiziell vom RKI und allen anderen Stellen nur ca. 40 Millionen angegeben werden, liegt die tatsächliche Zahl, die erkannte und unerkannte SARS-CoV-2 „Infektionen“ zusammenrechnet, um den Faktor 10+ darüber. Deshalb gibt es voraussichtlich aktuell täglich zehnmal mehr Fälle als der Panikton der Tagesschau uns weismachen möchte. Denn 10 mal mehr Fälle heißt auch: Corona ist gar nicht so gefährlich, daher ja auch die relativ wenigen Toten in Deutschland und weltweit.

Man kann rein logisch nicht davon ausgehen, dass am jeweiligen Tag oder der entsprechenden Woche die anderen fast 82 Millionen Menschen nicht in Berührung kamen mit Corona, ein bestimmter Teil von ihnen wird logischerweise ebenso mit Corona in Kontakt gekommen sein. Wer aber nicht krank wird und nicht sinnlos getestet wird, wird nie zu einem „Fall“. Daher gibt es weit mehr als 10 mal mehr „Fälle“ als die Medien berichten und das RKI angibt. Das leuchtet jedem auch nur minimal medizinisch oder mathematisch denkenden Menschen eigentlich ein.

Auf diesen Sachverhalt weisen auch Prof. Matthias Schrappe, Prof. Klaus Püschel, Prof. Philip Manow und weitere Kolleg*innen einer evidenzbasierten Medizin in einer ad hoc-Stellungnahme vom 18. Oktober 2020 hin:

Diese Mängel in der Zuverlässigkeit der Erhebung (Reliabilität) geben Anlass zu größten Bedenken, vor allem wenn man sich die Konsequenzen vor Augen führt, die mit einem Überschreiten der Grenzwerte verbunden sind. Zunächst scheint das Vorgehen ja völlig einleuchtend: die Grenzwerte werden berechnet, indem man die erkannten Neuerkrankungen zählt (derzeit rund 25.000 pro Woche bei einer Million Teste, entspricht einer Prävalenz von 2,5%) und sie in Deutschland auf die gesamte Bevölkerung von 83 Mill. Personen umlegt (macht rund 300 PCR+ Befunde pro 1 Mill. oder 30/100.000). Von der Gesamtbevölkerung sind also 1 Mill. getestet, 82 Mill. sind nicht getestet. Dieses zunächst eingängige Vorgehen hat nur einen Haken: man setzt bei der Umrechnung voraus, dass unter den 82 Mill. nicht getesteten Einwohnern im gleichen Zeitraum keinerlei Infektionen aufgetreten sind, eine Annahme, die sicher nicht der Realität entspricht. Es lässt sich nun einfach darstellen (Zahlen hier nicht gezeigt), dass die tatsächliche Häufigkeit von Neuinfektionen praktisch ausschließlich von der ‚Dunkelziffer‘ in der nicht-getesteten Population bestimmt wird und daher die Zahl ‚x/100.000‘ keinerlei praktische Wertigkeit hat (und damit auch keine Validität, denn nicht reliable Grenzwerte sind – ein Grundsatz der Messmethodik – in keinem Fall valide).

Die Autor*innengruppe um Schrappe, Püschel und Manow betont auch, dass es andere Krankheiten gibt, wo man ziemlich sicher sein kann, dass alle gemeldeten Fälle auch so gut wie alle existenten Fälle abdecken:

Dagegen wird von offizieller Seite mit dem Begriff der ‚7-Tage-Inzidenzrate‘ insinuiert, man wüsste über die neu aufgetretenen Infektionen genau Bescheid. Das mag bei Gehirntumoren oder bei der Akuten Myeloischen Leukämie stimmen (die Neuerkrankungen pro Jahr sind bekannt), aber dort sind asymptomatische Verläufe extrem selten, und Patienten mit diesen Neoplasien stecken sich mit ihrer Erkrankung auch nicht in der Bevölkerung an. Aus diesen Beispielen ist jedoch ersichtlich, in welcher Denktradition die politische Berichterstattung steht: die Erfassung als statisches Konstrukt, ohne die wesentlichen Charakteristika des zu messenden Problems (hier: asymptomatische Übertragung außerhalb der Stichprobe) zu berücksichtigen.

So wie Schrappe, Püschel, Manow & Co. arbeitet auch die WHO mit den seriösen Zahlen der symptomatischen – oder, um wirklich genau zu sein, der erstmal nur positiv getesteten Fälle, es gibt falsch positive oder der Ct-Wert der Anreichung der Speichelprobe ist nicht immer oder selten bekannt und wenn er über 30 ist, ist es ohnehin keine Infektion und es liegt auch keine Infektiosität vor etc. – und asymptomatischen Fälle. Das macht die seriöse Forschung der WHO an diesem Punkt so wichtig. Es gibt viel mehr nicht erkannte Corona-Fälle, die dazu führen, dass die Infektionssterblichkeit bei Corona weltweit bei 0,23 Prozent liegt.

Es muss nur um die Infektionssterblichkeit gehen und nicht um die Fallsterblichkeit.

Dabei sollte man fairerweise und wissenschaftlich festhalten: Das RKI arbeitet mitunter sehr wohl seriös und hat z.B. 2016 in einer Studie die Infektionssterblichkeit der Grippewelle 1969/70 in Deutschland festgestellt:

0,29 %.

Die Infektionssterblichkeit von Corona ist laut diesem Papier der WHO aktuell:

0,23 %.

Covid-19 ist „weniger tödlich“ als vermutet, um eine Frage von n-tv zu dieser neuen WHO-Studie zu beantworten.

Es muss um den Schutz der Risikogruppen gehen – und das sind sehr wenige Gruppen, Bewohner*innen von Altenpflegeheimen, Menschen mit ambulanter Pflege und Krankenhäuser. Das ist ja auch das Ziel der Great Barrington Erklärung, die von führenden Epidemiolog*innen und Public Health-Expert*innen weltweit unterzeichnet wurde.

Ein Eindämmen von Corona ist völlig absurd, ja unmöglich. Politiker wollen sich als extrem starke Persönlichkeiten darstellen, als Macker oder Patriarch. Dabei hat das Bundesland mit der brutalsten Rhetorik und Politik, die meisten Toten und Infektionen: Bayern.

Wenn also Merkel, Söder oder Spahn, das RKI oder die Charité Panik verbreiten wegen 10.000 oder 20.000 „Neuinfektionen“, muss man dem erwidern: Das sind lächerlich geringe Zahlen, erstens ist nur ein minikleiner Bruchteil davon „infiziert“ im Sinne von „der Körper reagiert auf ein Virus und wehrt sich, bildet Abwehrkräfte“. Zweitens dürfte in Wirklichkeit die Zahl mindestens 10mal so hoch sein, also 100.000 oder mehr neue Fälle am Tag – wovon eben fast alle nichts mitbekommen, da Corona eine sehr spezifische Krankheit ist, die für Menschen unter 70 weniger gefährlich ist als die Grippe. Das zeigen die Zahlen der WHO, aber auch die Ergebnisse der Studie des RKI von 2016 bezüglich der Grippewelle 1969/70.

Nochmal:

Bezogen auf die Gesamtgesellschaft war die Sterblichkeit bei der Grippe 1969/70 in Deutschland (BRD + DDR) 0,29 Prozent. Lt. WHO liegt aktuell die Sterblichkeit bei Corona weltweit bei 0,23 Prozent.

Die Kollateralschäden 1969/70 waren kaum messbar.

Die Kollateralschäden 2020 sind Millionen Tote in den Nicht-Industrieländern, wie ein Mitarbeiter des Friedensnobelpreisträgers 2020 „World Food Programme“ der Vereinten Nationen (UN) schockiert festhält.

Die Kollateralschäden der Coronapolitik für die Demokratie in Deutschland sind ebenso unermesslich, das „Durchregieren“ wie in einer Monarchie, Theokratie oder Hygienediktatur, wie es Jens Spahn, Merkel, Scholz und Söder & Co. lieben, das beschädigt die parlamentarische Demokratie so stark wie kein anderer Vorgang seit 1945.

Die Toten der Panik-, Droh-, Einschüchterungs-, Denunziations-, Operations-Verschiebungs- und Lockdownpolitik von Söder, Merkel, Spahn, Scholz und allen anderen Verantwortlichen werden die geringe Zahl an Coronatoten in Deutschland die nächsten Jahre um ein Vielfaches übertreffen.

 

Siehe hierzu auch die Neuerscheinung:

Clemens Heni (Hg.)

Gefährderansprache

Wie die Regierungs-Politik, eine nicht evidenzbasierte Virologie und Verschwörungswahnwichtel die demokratische Gesellschaft zerfleddern

ISBN 978-3-946193-34-0 | 380 Seiten | Literaturverzeichnis | Personenregister |
Softcover | 14,8 x 21,0 cm | 20€ |

Inhaltsverzeichnis

Seit dem 20. Oktober 2020 lieferbar (info@editioncritic.de oder in jeder Buchhandlung):

 

Die Kritik an der Coronapolitik wird jetzt richtig laut – Deutsche und britische Forscher: „Coronapandemie nicht so gefährlich“

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. August 2020

Endlich gibt es in der Mainstream-Presse laut hörbare Stimmen der Coronamaßnahmen-Kritiker*innen. Am Samstag, den 8. August 2020, bringen die Kieler Nachrichten ein fast ganzseitiges Interview mit den beiden Coronaforscher*innen Karina Reiss und Sucharit Bhakdi, deren Buch „Corona: Fehlalarm?“ (das ich bereits am 20. Juni 2020 rezensierte) seit sieben Wochen auf Platz 1 der Spiegel-Bestsellerliste (Sachbuch, Taschenbuch) rangiert.

Am darauffolgenden Montag, 10. August, publiziert die Tageszeitung (taz) einen Gastbeitrag der beiden Epidemiolog*innen Angela Spelsberg und Ulrich Keil.

Darin heißt es:

Aus unserer Sicht haben sich Politik und öffentliche Meinung selten so sehr auf den Rat von nur wenigen Fachleuten gestützt wie jetzt in der Coronakrise. Und es stellt sich die Frage, ob die Expertengremien genügend interdisziplinär und ausgewogen zusammengesetzt sind, um die Politik in dieser Krise mit Gelassenheit und Augenmaß und ohne Interessenkonflikte beraten zu können.

Auf diese Kritik im Mainstream warten wir seit Februar 2020, da die Unwissenschaftlichkeit und Einseitigkeit, mit der sich Merkel, Scholz und Spahn, Söder, Laschet oder Kretschmann informieren, himmelschreiend ist.

Zu keinem Zeitpunkt ging es der Politik um die Gesundheit der Bevölkerung, das zeigt schon das Panikpapier von Horst Seehofers Bundesinnenministeriums, das ab Mitte März in Entscheidungsgremien der Politik zirkulierte und die größte Massenpanik in Deutschland seit 1945 intonierte.

Angela Spelsberg war an der Harvard Universität und hat von dort einen Abschluss in Epidemiologie, Ulrich Keil ist emeritierter Professor am Institut für Epidemiologie und Sozialmedizin an der Universität Münster und war Berater der WHO und von 1994 bis 2012 Direktor des WHO-Kooperationszentrums für Herz-Kreislauf- und andere chronische Erkrankungen an der Universität Münster, so die taz.

Was zumindest einige Geistes- und Sozialwissenschaftler wie der Verfasser seit Monaten betonen, wird hier von Größen im Fach Epidemiologie endlich auch in Deutschland lautstark verkündet: Die vom Robert-Koch-Institut (RKI) propagierte Fallsterblichkeit ist eine (absichtliche) Falschinformation, sie kann gar nicht richtig sein, da ein riesiger Teil der Menschen, die mit SARS-CoV-2 in Berührung kamen, in keiner Statistik je auftauchen, weil sie nichts von der Infektion merkten.

Das liegt daran, dass das RKI wiederum und offenkundig absichtlich den Menschen und der ihm hörigen Bundes- und Landesregierungen nicht sagt, dass die internationale Forschung zwischen Fallsterblichkeit (CFR, Case Fatality Rate) und Infektionssterblichkeit (IFR, Infection Fatality Rate) unterscheidet, was den Forscher*innen der RKI sehr wohl bewusst ist – sie das aber nicht kommunizieren, sondern bis heute die völlig falsche Zahl von 4,3 Prozent Fallsterblichkeit propagieren (RKI, 10.08.2020).

Diese Zahl ist sogar immanent gedacht falsch, wenn man eine Studie der Medizin-Forscher Carl Heneghan von der Oxford Universität und seinem Kollege Jason Oke vom 10. August 2020 heranzieht. Warum? Die beiden britischen Forscher nehmen nachvollziehbarer Weise alle aktuellen offiziellen Fälle zur Hand und dividieren die Anzahl der Toten, die an Covid-19 starben (ob „an“ oder „mit“ ist wie immer eine andere, sehr wichtige Frage, die primär Patholog*innen feststellen könnten) mit der aktuellen Zahl der Infizierten.

Sie nehmen einen Zeitrahmen von 14. Juli 2020 bis zum 9. August 2020. Ihr Hauptfokus ist zwar die sehr hohe CFR in England bzw. UK, aber es ist interessant, welches Land in den letzten 4 Wochen die geringste Sterblichkeit hat: Spanien.

Das ist deshalb absolut bemerkenswert, weil Spanien von allen EU-Ländern die größte Zahl an positiv Getesteten hat: 64.703, davon sind 94 gestorben. Das gibt eine Fallsterblichkeit von 0,15 Prozent! Das ist Grippeniveau. Das ist deshalb so interessant, weil diese Zahl in Wirklichkeit noch niedriger ist, da die nicht-symptomatischen Fälle in diese offizielle Statistik nicht mit einfließen, es handelt sich hier nicht um eine medizinische Studie wie von Streeck oder von Ioannidis, wo Antikörper oder Bluttests gemacht wurden, um gerade nicht-symptomatische Fälle repräsentativ für die ganze Bevölkerung (eines Kreises, einer Stadt, eines Landes) zu finden.

Also selbst bei der kategorial zu hohen CFR hat derzeit Spanien einen Wert von 0,15 Prozent. Das beweist, dass die Anzahl der positiv Getesteten überhaupt gar nichts aussagt oder, anders herum gedacht: eine sehr hohe Zahl von positiv Getesten und eine sehr geringe Sterblichkeit zeigen an, wie ungefährlich Covid-19 ist, nämlich so gefährlich wie eine Grippe.

Das heißt: Die panische Schließung von Kindergärten oder Schulen und anderen Einrichtungen, wenn ein positiv getesteter Fall auftaucht, ist eine Überreaktion, die der Gesellschaft enormen Schaden zufügt und nicht eine Person schützt, aber viele gefährdet. Denn Stress, Isolation, Panik und Quarantäne oder Lockdowns führen nachweislich zu Schäden bei Menschen – und das betrifft viel mehr Menschen als die sehr geringe Zahl an Coronainfizierten oder -toten.

Doch wird die im extremen Panikmodus verharrende Politik lernen, dass sehr hohe Infektionszahlen in Spanien derzeit zu rein gar keiner Panik führen, weil Spanien in der ganzen EU die geringste Sterblichkeit hat, wie wir nun empirisch gesichert für den Zeitraum Mitte Juli bis Mitte August 2020 wissen?

Wird die Politik sich endlich nach fast sechs Monaten der Realität zuwenden?

Nach dieser Statistik von Heneghan und Oke hat Deutschland seit Mitte Juli eine Fallsterblichkeit von 0,6 Prozent, was der Panik induzierenden CFR des RKI von 4,3 Prozent jeden empirischen Boden entzieht. Wie kommt das RKI auf diese Zahl? Das RKI zählt alle Todesfälle seit dem 1. März 2020 und alle offiziell gemeldeten Corona-Fälle, das ergibt seit Monaten die fast gleiche Fallsterblichkeit, die gar nicht stimmen kann. Aktuell hat Deutschland eine Fallsterblichkeit von 0,6 Prozent, wie die beiden britischen Forscher betonen. Hollands CFR der letzten 4 Wochen liegt bei 0,27 Prozent.

Es ist ein weiteres sehr gutes Zeichen, dass Heneghan im britischen Magazin Spectator den Lockdown massiv kritisiert, worauf der Arzt und Publizist Gunter Frank hinweist. Heneghan schreibt:

The coronavirus outbreak has involved powerful emotions and strong impulses for taking action. Despite evidence pointing to the contrary, many want to stay in lockdown. Relying too heavily on the first piece of information we come across is a bad idea. We all need to be aware of the fact that we have this anchoring tendency. The solution involves slowing your decision-making processes, seeking additional viewpoints and information. Reacting in haste acts to underpin anchoring and its associated problems.

When it comes to Covid-19, the real threat is not the disease; it’s how we react to the emerging information.

Der britische Autor analysiert die aktuelle Politik und politische Kultur folgendermaßen: Wir befänden uns in einem „Tunnel“ und würden somit gar nicht sehen, was drum herum passiert. Die Dominanz der Virologen muss gebrochen werden, wir müssen – zumal in einer Demokratie – wieder lernen, dass es mehrere Sichtweisen und mehrere analytische Zugänge zu einem Problem oder einer Krise gibt. Doch Heneghan betont auch, dass viele eine einmal eingenommene Position nicht mehr verlassen und stur darauf beharren. Willkommen im post-demokratischen Zeitalter!

Die Kieler Nachrichten, der Spectator und jetzt die Tageszeitung (taz) sind also endlich dabei, Aufklärung zu leisten, nachzuhaken, kritische Stimmen zu Wort kommen zu lassen und die Panikindustrie zumindest in Ansätzen zu erschüttern. Weiter so!!

Während der Unterschied von CFR und IFR, die sich dramatisch unterscheiden und die Bevölkerungen massiv beruhigen könnten, in den USA seit Anbeginn von John A. Ioannidis betont wurde, wird jetzt in der taz von Spelberg und Keil Folgendes gesagt:

Viele nun vorliegende Studien zeigen aber, dass die Infection Fatality Rate (IFR), der Anteil der Todesfälle an allen Corona-Infektionen, in einem Bereich von 0,1 bis 0,3 Prozent liegt, also dem einer normalen Grippe. In diesen Studien wurden repräsentative Zufallsstichproben von Bevölkerungsgruppen untersucht und die Infizierten durch serologische Antikörpertests identifiziert. Dabei stellte sich heraus, dass die Zahl der mit Sars-CoV-2 Infizierten viel größer ist als die der positiv getesteten Menschen mit Symptomen. Wenn die Covid-19-Todesfälle auf diesen größeren Nenner bezogen werden, errechnen sich deutlich geringere IFR-Zahlen als vom Robert-Koch-Institut (RKI) und der WHO angegeben. Mittlerweile haben wir verlässlichere Daten darüber, dass die Coronapandemie nicht so gefährlich ist wie ursprünglich angenommen.

So wie z.B. ich das seit März 2020 einfordere, beziehen sich auch Fachwissenschaftler*innen, die unendlich mehr vom Thema wissen als ein Laie und lediglicher Geistes- und Sozialwissenschaftler wie der Verfaser, auf John A. Ioannidis von der Stanford Universität und betonen, dass von viel zu großen Todeszahlen ausgegangen wurde – und das ohne jede Zahlenbasis.

Die beiden taz-Autor*innen, die wie gesagt u.a. mit der WHO zusammenarbeiteten, können nicht als „Covidioten“ diffamiert werden, wie das die SPD-Vorsitzende Saskia Esken mit Kritiker*innen der Coronamassenpanik gerne tut. Es gibt Verschwörungswahnsinnige und rechtsextreme Profiteure der Krise, aber die SPD wie die CDU/CSU und alle Parteien und Politiker*innen müssen lernen, dass sie einen historischen Fehler gemacht haben mit dem Lockdown und dem anhaltenden, juristisch nicht begründbaren und medizinisch nicht abgesicherten Ausnahmezustand – und sich entschuldigen, eine Kehrwende machen.

Das können doch Poltiker*innen sonst auch ganz gut. Doch diesmal wissen sie wohl schon, dass der ökonomische, soziale, politische und psychologische Schaden so groß ist, dass das nicht ungeschehen gemacht werden kann.

Bis heute gibt es keine repräsentative Studie über die Verbreitung des Coronavirus SARS-CoV-2 in Deutschland, das RKI hat sich bis heute geweigert, eine solche Studie zu machen, wohlwissend, dass dann der kategoriale Unterschied von CFR und IFR zu Tage treten würde.

Einzig Professor Hendrik Streeck und sein Team von der Universität Bonn haben eine kleine repräsentative Studie dieser Art unternommen und kamen bekanntlich zu dem Ergebnis, dass in Gangelt im Kreis Heinsberg in NRW eine IFR von 0,37% besteht, also 0.37% der Infizierten sind gestorben.

Die unwissenschaftliche und einseitige Beratung der Großen Koalition und aller Entscheidungsträger, also von der großen Politik bis hin zu Bürgermeister*innen und Oberbürgermeister*innen, Abteilungsleiter*innen, Schuldirektor*innen, Universitätspräsident*innen, Gesundheitsämtern, der Polizei, sämtlichen Verwaltungsbehörden, Museen, Theater, Schwimm- und Hallenbäder und so weiter und so fort, nehmen Spelsberg und Keil ins Visier:

Es ist dringend notwendig, dass die politischen Entscheidungen zur Pandemiebekämpfung unter Einbeziehung eines unabhängigen interdisziplinären Expertengremiums getroffen werden, das nicht nur mit Vertretern der Biomedizin, sondern weiterer relevanter Fachrichtungen wie Public Health, Sozial-, Kultur- und Bildungswissenschaften besetzt ist. Ein interdisziplinärer Austausch zwischen Modellierern, Virologen, Immunologen und bevölkerungsbezogen arbeitenden Epidemiologen hätte aus unserer Sicht Politik und Gesellschaft astronomische Fehlrechnungen – mit ihren noch nicht absehbaren Folgen – ersparen können.

Also: Der Mainstream wacht endlich auf, die Kieler Nachrichten, der Spectator und die Tageszeitung (taz) stehen dafür. Die Kritik an den Coronazwangsmaßnahmen wird lauter und immer lauter und wird dazu führen, dass die Maskenpflicht, der Abstandswahnsinn, absurdeste „Hygienekonzepte“ und alle Coronamaßnahmen aufgehoben werden, so oder so.

Selbst das Ansteigen von positiv Getesteten in Spanien – welches die mit Abstand meisten „Fälle“ in den letzten Wochen in der EU hatte -, zeigt, wie ungefährlich Corona (aktuell) ist, Spanien hatte von Mitte Juli bis Mitte August 64.703 und Deutschland 21.602 „Fälle“, Spanien sogar eine viel geringere Sterblichkeit als Deutschland, 0,15 zu 0,60 Prozent. Doch die Regierung wird sagen, in Spanien drohe jetzt die Pest, wetten dass?

Und doch gibt es Hoffnung, dass sie mit diesem Irrationalismus nicht mehr lange durchkommen.

 

Prof. Ioannidis ist besorgt über die Massenpanik bezüglich des Coronavirus Covid-19

Von Dr. phil. Clemens Heni, 25. März 2020

Siehe dazu auch Katja Thorwarth, Frankfurter Rundschau: Die Bewegungsfreiheit ist aufgrund der Coronakrise massiv eingeschränkt. Sind die Einschnitte notwendig bzw. rechtens? Die Juristin Jessica Hamed im Interview.“ Coronavirus: „Risikogruppen haben nichts davon, wenn  alle ‚weggesperrt‘ werden“, 25.03.2019

Einer der weltweit führenden Gesundheitswissenschaftler und Statistiker, der 1965 in New York geborene John P. A. Ioannidis, C.F. Rehnborg Chair in Disease Prevention an der Stanford Universität in Kalifornien und Professor für Medizin, Gesundheitsforschung- und politik sowie Statistik, hat jüngst mit zwei Aufsehen erregenden Artikeln die unabschätzbaren Gefahren der gegenwärtigen Massenpanik angesichts der Coronavirus-19-Pandemie herausgestellt. Am 17. März veröffentlichte er den Artikel „A fiasco in the making? As the coronavirus pandemic takes hold, we are making decisions without reliable data”, am 19. März publizierte die peer-review Fachzeitschrift European Journal of Clinical Investigation seinen Text „Coronavirus disease 2019: the harms of exaggerated information and non‐evidence‐based measures“, der frei zugänglich im Netz steht. Peer-review heißt, dass mindestens zwei andere Wissenschaftler*innen einen Artikel prüfen und für eine Publikation zur Veröffentlichung vorschlagen, ablehnen oder Änderungen anmahnen. Das heißt, das ist ein wissenschaftlich hochkarätiger Text, der ernst genommen werden muss.

Ioannidis stellt zentrale Fragen:

Early estimates of the projected proportion of global population that will be infected seem markedly exaggerated

  • Early estimates of case fatality rate may be markedly exaggerated
  • The proportion of undetected infections is unknown but probably varies across countries and may be very large overall
  • Reported epidemic curves are largely affected by the change in availability of test kits and the willingness to test for the virus over time
  • Of the multiple measures adopted, few have strong evidence, and many may have obvious harms
  • Panic shopping of masks and protective gear and excess hospital admissions may be highly detrimental to health systems without offering any concomitant benefit
  • Extreme measures such as lockdowns may have major impact on social life and the economy; estimates of this impact are entirely speculative
  • Comparisons with and extrapolations from the 1918 influenza pandemic are precarious, if not outright misleading and harmful.

Demnach werden also ohne eine auch nur annähernd seriöse Datenbasis gravierende Maßnahmen ergriffen.

Der „renommierte Gesundheitswissenschaftler Professor John Ioannidis“ hatte Ende März 2019 „eine Dependance seines kalifornischen Forschungszentrums Metrics am Quest-Center des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIH) eröffnet“, er ist also auch in Deutschland bekannt. Durchaus ähnlich wie der Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité in Berlin Stefan Willich es in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel kundtut, ist auch Ioannidis sehr kritisch gegenüber Ausgangssperren und dem totalen Lockdown ganzer Gesellschaften und Ökonomien.

Ioannidis sieht schlechterdings unverhältnismäßige Maßnahmen und schreibt in seinem peer-review Artikel, dass die Todesraten extrem übertrieben sind und ausgesprochen haltlos, da wir gar nicht ausreichend testen. In Gesellschaften, die alle Personen in einem bestimmten Gebiet testen, kommen viel geringere Todesraten anstelle der ca. 3,4 Prozent, von denen häufig die Rede ist, zu Tage. Auch die Anzahl der Personen, die von einer infizierten Person angesteckt werden können, variiert ganz extrem und zwar von 1,3 bis 6,5. Mit solchen ungeheuerlichen Schwankungen kann eine Panik geschürt werden und nie zuvor haben die Medien und die Politik diese Chance der Aufhetzung der ganzen Welt sofort ergriffen.

Ioannidis schreibt:

Leaving the well-known and highly lethal SARS and MERS coronaviruses aside, other coronaviruses probably have infected millions of people and have killed thousands. However, it is only this year that every single case and every single death gets red alert broadcasting in the news.

Es gab also schon früher Coronaviren, nur hat sie niemand beachtet, es führte zu keiner Panik. Warum jetzt? Ioannidis betont nachdrücklich, über was für Dimensionen wir hier reden. Weltweit sterben ca. 60 Millionen Menschen jedes Jahr. Davon werden ganz evtl. 0,01 Prozent Corona-19 zugeschrieben werden, wobei das fast alles alte und schwer vorerkrankte Menschen sein werden – gleichzeitig aber werden Milliarden Menschen durch den ökonomischen Lockdown extrem getroffen und viele Menschen werden verarmen und die Beziehung von Armut, Krankheit und Tod ist unzweifelhaft.

Ob diese Menschen nur an Covid-19 sterben oder einem Mix mit anderen Viren bzw. den jeweiligen Vorerkrankungen, muss ohnehin in die Berechnung mit einfließen, was derzeit nur sehr unprofessionell geschieht. Wenn ein Toter in Italien in Bergamo (auch posthum) auf Covid-19 positiv getestet wurde, zählt die Person als Corona-Toter, doch ob das die Todesursache war, ist damit keineswegs gesagt, wie kritische Mediziner betonen.

Als Epidemologe und Medizinwissenschaftler und Statistiker warnt Ioannidis davor, die derzeit weltweit pulsierende Panikmache mitzumachen und plädiert nachdrücklich dafür, besser anzufangen, kritisch zu bedenken und inne zu halten.

Neben den konkreten Menschen, die durch Ausgangssperren und Kontaktsperren verzweifeln und sterben werden, wird auch die Seriosität von Wissenschaft und Forschung im Bereich der Medizin ganz massiv leiden, wenn mit gänzlich unterschiedlichen Datensätzen in verschiedenen Ländern extrem unterschiedliche Todesraten publiziert werden, die einer wissenschaftlichen Analyse am Ende womöglich alle nicht standhalten. Es braucht viele Millionen mehr Tests, denn jedem nur halbwegs mathematisch denken Menschen ist klar, dass 40.000 Infizierte bei 500.000 Getesteten eine ganz andere Bedeutung haben als die gleiche Anzahl bei 7 Millionen Getesteten.

Viele Menschen sehen jetzt in wenigen Wochen ihr Lebenswerk dahinschmelzen, sei es ein Club, ein Restaurant, eine Kneipe, ein Kleiderladen, ein Töpferladen oder Schmuckatelier, linke und sonstige Veranstaltungsorte, Theater aller Art, ja fast alle Branchen sind betroffen. Es kann sich als die unglaublichste Umstrukturierung unserer Ökonomie handeln. Verstaatlichungen wären kein Resultat einer rationalen Überlegung, sondern Panikmaßnahmen. Der Kern ist und bleibt die Stabilität von Polizei und Krankenhäusern, diesem polizeistaatlichen Imperativ ist alles – alles – untergeordnet, vorneweg die Freiheit der Menschen.

Die Büchse der Pandora ist jedenfalls geöffnet. Die aktuelle quasi Gesundheitsdiktatur zeigt: Jede faschistische Regierung, die Europa in den nächsten Jahren und Jahrzehnten heimsuchen wird, hat jetzt schon mal gelernt, wie unfassbar schnell weiteste Teile der Bevölkerung sich manipulieren, einsperren und elementarer Grundrechte berauben lassen.

Aber er ist noch viel schlimmer, weil wir jetzt merken, wie geradezu erpicht weite Teile der Bevölkerung sind, wesentliche Rechte wie das Asylrecht, die Versammlungsfreiheit, die Religionsfreiheit, die Bewegungsfreiheit, die Gewerbefreiheit, die Freiheit der Wissenschaft und der Bildung und andere Freiheiten mehr, einfach zeitweilig aufzugeben – und damit autoritären Politiker*innen zu zeigen, wie willfährig und ohne jede substantielle Opposition das deutsche Volk da mitmacht. In Frankreich oder Ungarn und Österreich und Italien sieht es teils noch autoritärer aus, denken wir an das unverantwortliche, die Bevölkerung aufpeitschende wie einschüchternde Gerede Macrons vom „Krieg“ gegen das Virus.

Würde es der Bundesregierung und den Landesregierungen tatsächlich um das Wohl der Menschen gehen, würden sie die Rüstungsproduktion stoppen, Tempo  120 auf Autobahnen einführen (wie in den USA, wo es noch niedriger ist, es aber trotzdem 40.000 Tote im Straßenverkehr gibt, die 120 km/h sind eher ökologisch begründet), die kapitalistische Grundstruktur der Gesellschaft in Frage stellen, den patriarchal-natalistischen Imperativ zur Diskussion stellen, sich aktiv gegen den Klimawandel und z.B. sofort gegen Kohlekraftwerke und gegen die extreme Gefahr von Atomkraftwerken stellen (was wiederum nicht wenige extrem rechte vorgebliche Kritiker der aktuellen Coronoa-Hysterie nicht tun), die Politik hätte schon vor Jahrzehnten Billigflugreisen massiv besteuern können oder sich für die Produktion von klimaneutralen Aircondition-Geräten eingesetzt, die womöglich mehr Menschen in den kommenden Sommern das Leben retten würden als die paar Tausend Beatmungsgeräte, die jetzt jeden Ausnahmezustand rechtfertigen.

Es gibt übrigens von ganz anderer Seite auch eine Art Verhetzung des Volkes, wenn die Spiegel Kolumnistin Ferda Ataman auf Twitter suggeriert, dass Nicht-Deutsche bzw. als solche Kategorisierte bei der Verwendung von Beatmungsgeräten im Zweifeslfall zu kurz kommen würden – ohne jeden empirischen Anhaltspunkt Ärzten in Deutschland diesen Rassismus zu unterstellen, ist ungeheuerlich und sie spielt nur auf besonders perfide Weise auf der Klaviatur der Coronamassenpanik:

Screenshot

Die Skepsis des führenden Gesundheitswissenschaftlers und Epidemologen John P. A. Ioannidis sollte auch hierzulande die wenigen Kritiker*innen darin bestärken, massive und laute Kritik daran zu üben, wie in ganz kurzer Zeit das gesamte Land lahmgelegt wird aufgrund von Annahmen von Virologen, die international wie von Professor John P. A. Ioannidis, einem der weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftler unserer Zeit überhaupt, in Frage gestellt werden. Dass die Bundeskanzlerin mit Virologen Pressekonferenzen macht, ohne zugleich Soziolog*innen oder Politolog*innen auf dem Podium zu haben, ist eine Katastrophe für die Demokratie.

Schon jetzt fangen Juristen an, das Grundgesetz daraufhin zu untersuchen, wie man noch schneller Notstandsgesetze implementieren kann – beim nächsten kompletten Lockdown riesiger Gesellschaften, die wir bislang Demokratien nannten (Frankreich, Deutschland, Österreich, Indien, USA, etc.). Während die Notstandsgesetzgebung von 1964 bis zur endgültigen Verabschiedung durch die große Koalition Ende Mai 1968 zu den massivsten Protesten der Studentenbewegung führte, ist die heutige Jugend im Alter von 16 bis 40 so dermaßen angepasst, dass man dafür noch Worte suchen muss. Vorauseilender Gehorsam wäre ein Euphemismus, das Internalisieren techno-faschistischer Maßnahmen wie das Überwachen von Handys oder das Registrieren der Körpertemperatur, mit direktem Link zu Gesundheitsämtern und Verfassungs- und Staatsschützern ist ubiquitär.

Um das etwas aufgelockerter zu sagen: für die ganz krassen Leute wird das ohnehin nichts ändern, weil der Heavy-Metal-Universalismus dem partikularistischen Nationalismus apriori entgegengesetzt ist und festlegt: „Metal is for everyone, stronger than the Law„.

Die Demokratie zu retten, heißt Skeptiker und Kritiker der aktuellen Massenpanik zu sein. Es ist wissenschaftlich unklar, ob es mehr Tote geben würde, wenn überhaupt keine restriktiven Maßnahmen ergriffen worden wären, oder ob es mehr Tote geben wird, weil die sozialen Folgen eines Shutdowns so extrem sind, dass Armut, wirtschaftlicher Bankrott, Gewalt gegen Frauen, Einsamkeit und Suizid in einem Maße zunehmen werden, wie wir es weltweit zum gleichen Zeitpunkt jedenfalls im 21. Jahrhundert noch nicht gesehen haben.

Bei einem Virus, dessen Gefahr noch überhaupt nicht abschätzbar ist, der aber empirisch bis heute viel weniger Menschen tötet als die Grippe (Influenza), ist es ethisch problematisch, die ganze Welt in Atem zu halten und massiv zu gefährden, damit eine offenkundig sehr kleine und vorerkrankte Gruppe von Menschen evtl. weniger in Gefahr gerät, was diese Gruppe jedoch auch ohne faschistoide Maßnahmen selbst tun könnte.

Was wir jetzt und in Zukunft brauchen, sind politik- und sozialwissenschaftliche wie geisteswissenschaftliche Institute für kritische Epidemologie- und Krisenforschung. Es kann nicht sein, dass weiterhin Virologen die Politik bestimmen. Sie können zu Rate gezogen werden, aber ausschlaggebend müssen Politikwissenschaftler*innen und kritische Gesundheitspolitiker*innen sein, die die gesamte Gesellschaft im Blick haben und nicht nur ein Virus, das irrational als die einzige und wahnwitzig große Gefahr herbei halluziniert wird, bar jeder Empirie. Die ersten politikwissenschaftlichen und kommunikations- und medienwissenschaftlichen Doktorarbeiten zur Erzeugung der Massenhysterie bezüglich Covid-19 sind schon auf ihrem Wege. Die Tage der wissenschaftlichen wie politischen Abrechnung werden kommen.

Ioannidis schreibt, dass wir diese Saison womöglich sogar weniger Grippetoten haben werden wegen den heftigen Ausgangssperren, wobei wir bislang noch nie wegen der Influenza solche Maßnahmen getroffen hatten:

Most lives saved may actually be due to reduced transmission of influenza rather than coronavirus.

Die Medien spielen eine absolut zentrale Rolle. Ohne die wahnsinnige Panikmache durch alle Mainstreammedien wären wir an einem anderen Punkt und würden zur Prime Time Professoren wie Ioannidis hören anstatt provinzielle deutsche Virologen aus Berlin. Was sagt der Professor?

Exaggerated case fatality rate (CFR): Early reported CFR figures also seem exaggerated. The most widely quoted CFR has been 3.4%, reported by WHO dividing the number of deaths by documented cases in early March.7 This ignores undetected infections and the strong age-dependence of CFR. The most complete data come from Diamond Princess passengers, with CFR=1% observed in an elderly cohort; thus, CFR may be much lower than 1% in the general population; probably higher than seasonal flu (CFR=0.1%), but not much so.

 

Neben den Medien ist die ganz breite Masse des Volkes jetzt als Faschismus kompatible, äußerst manipulierbare Gruppe zu identifizieren. Kaum jemand denkt kritisch oder stellt Maßnahmen in Frage, vielmehr wird die Politik geradezu angeheizt, noch schärfer vorzugehen. Das Volk umfasst diesmal keineswegs nur AfD-Wähler*innen, sondern weiteste Teile, nicht zuletzt das ach-so-linksliberale Milieu, das nicht mal der brutale Schrei nach dem neuen Führer à la Sebastian Kurz (Österreich), Söder (Bayern) oder Spahn (Berlin, Bundesregierung) zum Nachdenken bewegt oder für Irritation sorgt.

Es gibt gegen die Influenza sogar eine Impfung, warum aber werden allein in dieser Grippesaison 2019/2020 Grippetote einfach so hingenommen, aber bei Corona-Toten wird völlig durchgedreht? Diese Frage stellt sich der Professor aus Stanford:

This year’s coronavirus outbreak is clearly unprecedented in amount of attention received.Media have capitalized on curiosity, uncertainty and horror. A Google search with “coronavirus” yielded 3,550,000,000 results on March 3 and 9,440,000,000 results on March 14. Conversely, “influenza” attracted 30- to 60-fold less attention although this season it has caused so far about 100-fold more deaths globally than coronavirus.

Die Grippe (Influenza) hat also schon bislang 100mal mehr Tote verursacht als Corona – wo ist der Aufschrei, wo die Panik ob der Grippe?

Wo bleibt die Gelassenheit, dass Menschen wissen, dass sie sterben und dass es immer Viren geben wird oder andere Ursachen, die nicht zu vermeiden sind, vor allem wenn man alt und vorerkrankt ist?

Die Leute überbieten sich mit Vorschlägen nach dem Motto „Wie werde ich Blockwart, ohne mich schlecht zu fühlen?“, „Ist nicht Musizieren Zuhause mindestens so schön wir in einem Konzerthaus mit Profis?“ oder „Ist der Büroalltag nicht schon immer überbewertet worden? HomeOffice als Zukunftsprojekt der postkapitalistischen Monade“ und so weiter.

Ich warte weiter auf den neuen Foucault (w/m/d), denn so viel biopolitische und machtpolitische history in the making gab es seit 1945 noch nie.

Wie sagt Ioannidis?

The current coronavirus disease, Covid-19, has been called a once-in-a-century pandemic. But it may also be a once-in-a-century evidence fiasco.

(Die aktuelle Coronavirus-Krankheit, Covid-19, wurde eine Jahrhundert-Pandemie genannt. Es könnte sich aber ebenso als ein Jahrhundert-Evidenz-Fiasko herausstellen.)

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