Wissenschaft und Publizistik als Kritik

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Gibt es eine linke Kritik der Zeugen Coronas? Wer die irrationale Coronapolitik kritisiert, sollte vom Antisemitismus im Libanon, der Hisbollah oder der Deutschen Welle nicht schweigen

Von Dr. phil. Clemens Heni, 20. Dezember 2021

Ich hab mehrfach und ausführlich über problematische Aspekte beziehungsweise Ideologeme in der Coronakritiker*innenszene berichtet. Seien es Verschwörungsideologien bei Portalen wie Rubikon, Multipolar, Ressentiment gegen das Geld bei Lisa Fitz und ihren Fans bei den NachDenkSeiten, ein entspanntes Verhältnis zum Verbrennen von Israelfahnen bei Ulrike Guérot, noch viel krassere connections wie jene des Basis-Bundestagskandidaten Ernst Wolff zur Anti-Zensur-Koalition … Ausführlich zu Achgut, Kaiser TV, NDS, Rubikon und anderen schreibe ich in meinem Buch „Die unheilbar Gesunden„, z.B. das hier:

Die AfD plakatiert zum Bundestagswahlkampf 2021 „Deutschland. Aber normal“. Diese Normalität schon lange vor Corona ist das Problem. Deutschland ist das Problem. Am 11. Mai 2019 fand die „Erste Konferenz der freien Medien“ der AfD im Deutschen Bundestag statt. Geladen waren bekannte rechte Redner*innen, eine Stellwand zeigte eine Liste derjenigen, die unter „freien“ oder nicht-mainstreamigen Medien gemeint sind: Vom rechtsextremen Compact Magazin von Jürgen Elsässer über PI-News hin zu Kla.TV und AZK, der Anti-Zensur-Koalition und vielen anderen.[1] Die AZK ist eine vom Sektenführer (Organische Christus-Generation, OCG) Ivo Sasek aus der Schweiz gegründete Gruppierung. 2012 sprach die Holocaustleugnerin Sylvia Stolz auf der AZK Konferenz und Sasek war ganz gerührt von ihrem Vortrag, für den sie später verurteilt wurde.[2] Kla.TV (Klagemauer TV) ist auch ein Projekt, das Saseks Ideologie promotet, gegen Israel Stimmung macht, es als „Apartheid“ diffamiert und z.B. die mit der BDS-Bewegung sehr wohl kokettierende Nirit Sommerfeld interviewt.[3] Auch der Querdenken-Redner Heiko Schrang, der im August 2020 in Berlin auf einer großen Demonstration sprach, wurde von Kla.TV schon interviewt.[4]

(…)

Die radikalen Abtreibungsgegner*innen und Antifeminist*innen von Kla.TV[1] promoten weite Teile der Coronapolitik-Skeptiker*innen-Szene wie Samuel Eckert, Oliver Janich und Heiko Schrang.[2] Kürzlich wies mich ein linker und kritischer Leser meiner Seite darauf hin, dass in dem eigentlich in vielen Punkten interessanten und wichtigen Papier „Covid-19 ins Verhältnis setzen“[3] einer Arbeitsgruppe um die Professorin für Politikwissenschaft Ulrike Guérot und die Rechtsanwältin Jessica Hamed (die beiden sind die bekanntesten Namen der Gruppe), auf das ich ja in diesem Buch ausführlich eingehe, zum Beispiel die Fußnote 247 auf Seite 40 irritiere. Diese Fußnote zitiert eine Homepage mit dem Namen „wissenschaftstehtauf“.[4] Das ist ein Zusammenschluss von aktuell 60 Personen (Stand 21.08.21), der sich auf Anregung des Corona-Untersuchungsausschuss zusammengefunden hat und dem Mantra, es gebe nur die eine wissenschaftliche Position zu Corona, völlig zurecht widerspricht. Doch ist „wissenschaftstehtauf“ seriös? Mit dabei sind viele der bekanntesten Gesichter der Corona­politik-Kritiker- oder Skeptiker*innen-Szene: der Philosoph Michael Esfeld, der Kinderarzt Steffen Rabe, der Arzt Gunter Frank, der YouTuber Gunnar Kaiser, die Basis-Politiker Wolfgang Wodarg und Sucharit Bhakdi, der Verschwörungsideologe Daniele Ganser, der konservative Publizist Raymond Unger,[5] der AfD-nahe CDU-Politiker Max Otte oder eben auch und insbesondere der ehemalige Referent bei der Anti-Zensur-Koalition (AZK) Ernst Wolff.

(…)

Ernst Wolff sprach 2021 mit dem Internetportal NuoViso.[1] Auch die von Main­stream­medien wie Sat1 bekannte Journalistin Milena Preradovic sprach 2021 mit NuoViso und dem Sendungsmacher Robert Stein.[2] NuoViso hat eine eindeutige extrem rechte Ausrichtung, wie die taz 2017 berichtete (…).

[1] https://nuoviso.tv/steinzeit/steinzeit-tv/der-digital-finanzielle-knast-ernst-wolff-bei-steinzeit/. Wolff tritt am zur Bundestagswahl 2021 in Sachsen-Anhalt im Wahlkreis 70 Dessau-Wittenberg als Direktkandidat für die Partei Die Basis an, https://diebasis-st.de/allgemein/diebasis-stellt-direktkandidaten-auf/.

[2] https://nuoviso.tv/steinzeit/steinzeit-tv/die-zeit-des-hypermoralismus/.

[1] https://www.kla.tv/Abtreibung.

[2] https://www.kla.tv/HeikoSchrang/16959.

[3] https://coronaaussoehnung.org/wp-content/uploads/2021/07/Corona_ins_Verhaeltnis_setzen_Update_15-Juli-2021.pdf.

[4] https://www.wissenschaftstehtauf.de/.

[5] https://www.editioncritic.de/allgemein/autorin-des-verlags-edition-critic-widerrechtlich-zitiert-von-raymond-unger/.

[1] https://correctiv.org/faktencheck/hintergrund/2019/05/21/erste-konferenz-der-freien-medien-wie-die-afd-rechte-blogger-und-identitaere-in-den-bundestag-einlud/. Bei der Ausgabe  dieses Who is Who der rechten Medien von 2020 sprach auch der Publizist Norbert Bolz vor der AfD, https://www.youtube.com/watch?v=2Sy21OyseFg&list=PLqubM6Pk6_adVa5Ywrt1FSskc2JNrzp1U&index=11.

[2] https://www.sueddeutsche.de/muenchen/urteil-des-landgerichts-rechtsextreme-ex-anwaeltin-muss-in-haft-1.2367053; https://www.derstandard.de/story/2000118879081/holocaust-verschwoerung-und-diverse-dunkelziffern-die-irre-welt-des-ivo.

[3] „Wenn der Jerusalemsverein doch einmal Israelis zu Wort kommen lässt, dann sind es vorzugsweise solche wie Nirit Sommerfeld von der ‚Jüdischen Stimme für gerechten Frieden in Nahost‘, einer Initiative, die wiederum eng mit der Boykott-Bewegung verwoben ist. Und auch der ‚Weihnachtsaufruf aus Bethlehem 2020‘ beinhaltete zahlreiche Passagen aus ‚Ein Moment der Wahrheit‘, in denen ebenfalls zum Boykott gegen Israel aufgerufen wird“, Ralf Balke (2021): Jerusalemsverein. Dringender Handlungsbedarf, https://www.juedische-allgemeine.de/politik/dringender-handlungsbedarf-2/, 18.03.2021.

[4] https://www.kla.tv/HeikoSchrang.

Wenn man dann zum Beispiel bei einem der Top-Wissenschafts-Blogger zu Corona im deutschsprachigen Raum, Dr. Peter Mayer aus Österreich, in einem Reisebericht vor wenigenWochen lesen kann:

Der Libanon

Einstmals als die Schweiz des Ostens berühmt, leidet das Land seit Jahrzehnten unter seinen Nachbarn, insbesondere Syrien und Israel, sowie der seit dem Bürgerkrieg vorgenommenen Aufteilung der politischen Ämter und Posten auf die einzelnen religiösen Sekten.

, dann werde ich da skeptisch. Denn von wem geht im Libanon die Gefahr aus? Von der Korruption, ja, aber doch vor allem von der islamistischen Terrororganisation Hisbollah. Dass der Libanon von Israel bedroht sei, ist völlig widersinnig: die Israelis zogen sich sogar aus dem Südlibanon zurück und werden seither in regelmäßigen Abständen von der Hisbollah und ihren Freunden bedroht, und zwar mit ideologisch-antisemitischer Hetze wie auch mit Terroranschlägen oder Raketenangriffen. Doch davon nicht ein Wort bei tkp.at Peter Mayer. Warum?

Was sagt er zu Jordanien?

Jordanien ist hervorragend organisiert, Sicherheit wird penibelst betrieben, Koffer beim Check in im Hotel durchleuchtet. Die Fahrt von Amman am Toten Meer vorbei ist ein Erlebnis. Man kommt relativ rasch von 1000 Meter Höhe auf 400 Meter unterhalb des Meeresspiegels und spürt das durchaus. Und die ganze Zeit gegenüber nur einige Tausend Meter entfernt Palästina oder Israel.

Da würde ich erstmal aus eigenem Erleben ergänzen: Die Fahrt von Jerusalem ans Tote Meer ist übrigens auch ein berauschendes Erlebnis, zumal wenn man zuvor den Blick hinunter vom Mount Scopus an der Hebräischen Universität Jerusalem genossen hat. Problem: Auf dem Weg dorthin kommt man bei den Palästinensern vorbei, es kann passieren, dass man an einer Raststätte „NGO-Mitarbeiter“ trifft, die sich nach einigen mega lustigen „you are from Germany, great!“-Augenzwinkern als Hamas-Leute entpuppen. Also am besten auf dem Weg zwischen Jerusalem und dem Toten Meer keine Stopps einlegen.

Zurück zu Peter Mayer: Jordanien mag „gut organisiert“ sein und hat ja sogar einen Friedensvertrag mit Israel, aber vom auch heute virulenten Antisemitismus kein Wort. Dagegen berichtete jüngst wieder die FAZ zum Antisemitismus im Libanon sowie in Jordanien am Beispiel der „Deutschen Welle“:

Abermals muss sich die Deutsche Welle (DW) mit Antisemitismus-Vorwürfen gegen einen ausländischen Medienpartner beschäftigen. Nachdem der deutsche Auslandssender die Kooperation mit dem jordanischen Sender Roya TV unter anderem wegen antisemitischer Karikaturen ausgesetzt hat, veröffentlichte das Magazin „Vice“ am Mittwoch eine weitere Recherche, wonach der libanesische Kooperationspartner Al Jadeed TV ebenfalls antisemitische Inhalte verbreiten soll. In einem Bericht von Al Jadeed TV im Jahr 2015 sollen etwa Funktionäre der Schiitenmiliz Hizbullah unwidersprochen von den „Heldentaten“ eines Terroristen erzählen, der in einer israelischen Kleinstadt eine Familie ermordet haben soll. Der Sender soll zudem ohne Einordnung „minutenlang Propaganda-Videos“ der Schiitenorganisation gesendet und Israel immer wieder als „zionistischen Feind“ oder „räuberische Zionisten“ bezeichnet haben. Attentäter, die Israelis angreifen, würden als „Märtyrer“ oder „Helden“ bezeichnet.

Rückblick und ideologiekritischer Ausblick: In meinem Verlag Edition Critic habe ich 2011 das Buch „Muslimischer Antisemitismus“ des zu Lebzeiten weltweit renommiertesten Antisemitismusforschers Professor Robert S. Wistrich (1945-2015) aus dem Englischen übersetzt, darin steht:

Eine ähnlich radikale Ideologie motiviert die schiitisch-libanesische Bewegung Hizballah („Partei Gottes“), die im Zuge der Invasion Israels in den Libanon im Jahr 1982 zu Bekanntheit gelangte. Ihre totale Ablehnung der Existenz Israels und ihre Sicht des Judaismus als dem ältesten und erbittertsten Feind des Islam verdankt sie hauptsächlich den „antizionistischen“ Predigten Ayatollah Khomeinis und der symbiotischen Beziehung, die sie mit der Islamischen Republik Iran pflegt.

(…)

Der Rückzug Israels aus dem Libanon im Jahr 2000 wird als nicht mehr denn ein Vorgeschmack der zukünftigen Vernichtung des großen „gewaltigen Feindes“ des Islam gesehen – Israel wird von der Hizballah (wie auch in der iranischen Propaganda) häufig als ein „Krebs“ und als Gift beschrieben, das die ganze Welt bedrohe.

Der führende Kleriker der Hizballah, Scheich Husayn Fadlallah [1935–2010], betonte in den 1990er-Jahren immer wieder, Israel sei nicht nur ein jüdischer Staat im formalen Sinne des Wortes. Vielmehr sei es der absolute Ausdruck des korrupten, betrügerischen und aggressiven „Jüdischen“ an sich. Juden seien tatsächlich aufgrund ihres „Rassismus“ und ihrer herablassenden Haltung gegenüber anderen Völkern, sowie wegen ihrer unbarmherzigen Zuneigung zu globaler Dominanz „die Feinde der ganzen Menschheit“. In einem Interview in den späten 1980er-Jahren drückte Fadlallah bereits eine weithin geteilte fundamentalistische Haltung über die angeblich unbegrenzten jüdischen Ambitionen aus:

„Die Juden wollen eine Weltsupermacht sein. Dieser rassistische Zirkel von Juden will an der ganzen Welt Rache für ihre Geschichte der Verfolgungen und Demütigungen nehmen. Angesichts dessen arbeiten die Juden auf der Grundlage, dass jüdische Interessen über allen Weltinteressen stehen.“[i]

Die durchweg kompromisslose Philosophie der Hizballah, die einen umfassenden Krieg gegen Israel, den Zionismus und die Juden führt, hat eine unmissverständliche, virulent antisemitische Basis, die verknüpft ist mit ihrer alles bestimmenden panislamischen revolutionären Perspektive.

(…) Manchmal werden auch Holocaustleugnung und der „Zionismus ist Nazismus“-Mythos gekoppelt, wie in einer Antwort des staatseigenen syrischen Radios Ende Februar 2000 in Bezug auf den damaligen israelischen Außenminister David Levy und dessen in der Knesset vorgetragene deutliche Warnung an den Libanon, die Hizballah endlich in die Schranken zu weisen. Das syrische Radio beschuldigte Israel prompt, „die Rolle der Nazi-Massenmörder zu spielen, die, laut den Zionisten, die Juden in Auschwitz verbrannt hätten“. Das staatlich betriebene libanesische Fernsehen sendete am 28. Februar 2000 ein Echo zu dieser syrischen Propaganda, indem es Bilder von Opfern von Angriffen der IDF im Libanon mit solchen aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern in Beziehung setzte, umschrieben mit den Worten: „Gleicher Hass. Gleicher Rassismus. Gleiche Kriminalität. Gleiche Geschichte.“[i]

(…)

Es wird oft übersehen, dass die arabische Welt schon vor siebzig Jahren stark mit dem Gift der Nazis infiziert war. In Ägypten, Syrien, dem Libanon, im Irak und in Palästina wurde das Beispiel Hitlers vielfach bewundert, und die arabische Identifikation wie auch Kollaboration mit dem deutschen Nationalsozialismus waren weitreichend.

Ein bedeutendes Beispiel für diesen Einfluss war die ägyptische Muslimbruderschaft, die 1928 von Hasan al-Banna gegründet wurde. Ein anderes notorisches Beispiel stellte die palästinensische arabische Nationalbewegung dar, angeführt von Haj Amin al-Husaini, der ein enger Vertrauter Hitlers und ein rabiater Antisemit war. Wie der Politikwissenschaftler und Antisemitismusforscher Clemens Heni in seiner neuen, umfassenden, sehr wichtigen und aktuellen Studie Schadenfreude. Islamforschung und Antisemitismus in Deutschland nach 9/11 zeigt, wurde dieser Einfluss bereits 1947 in einer Broschüre des Holocaustüberlebenden Simon Wiesenthal dokumentiert.

(…)

Abbildung 18–25

Antisemitische Karikaturen in der arabischen Welt während der Operation Cast Lead („Gaza-Krieg“, Dezember 2008/Januar 2009); 1. Reihe links: Al-Bayyan (Vereinigte Arabische Emirate), 28. Dezember 2008; Karikaturist: Hassan Idleby; rechts: Al-Ghad (Jordanien), 4. Januar 2009, Karikaturist ‚Imad Hajjaj; 2. Reihe links: Al-Ahram (Ägypten), 5. Januar 2009; rechts: Al-Ahram, 5. Januar 2009. 3. Reihe, links: Al-Hayat (London), 6. Januar 2009, Karikaturist: Habib Haddad; rechts: Al-Rays (Qatar), 27. Dezember 2008, Karikaturist: Fares Qarabet; Unterste Reihe, links: Al-Mustaqbal (Libanon), 29. Dezember 2008, Karikaturist: Hassan Bleibel; rechts: Al-Ghad (Libanon), 31. Dezember 2008, Karikaturist: ‘Imad Hajjaj.

[i]                       Filmmaterial des libanesischen Fernsehens vom 28. Februar 2000, das David Levy’s Rede in der Knesset, in der er (als Antwort auf Attacken der Hizballah) drohte, „die Erde im Libanon zu verbrennen“, mit Filmmaterial von Hitler’s Naziaufmärschen analogisierte.

[i]                       Middle East Insight, März–April 1988, S. 10.

 

Da wäre also ein kritischerer Blick auf den Antisemitismus im Libanon von Seiten Peter Mayers sicherlich nicht schlecht.

Also: die Coronapolitik-Kritiker*innenszene ist ein ganz typisches Abbild der Gesellschaft. Antisemitismus ist da ein typischer Bestandteil, nicht nur Kritiker*innen der Regierungspolitik zu Corona sind häufig Verschwörungsideologien gegenüber aufgeschlossen, sondern auch Anhänger*innen der ZeroCovid-Fraktion im Bundeskanzleramt und in der Gesellschaft. Antifeminismus und Pro-Natalismus und völliges Unverständnis für die Probleme einer zu stark mit Menschen bevölkerten Erde finden sich bei der Corona kritischen Seite Achgut nicht weniger als bei der die Corona Panikindustrie fütternden Bundesregierung und ihrer neuen Familienministerin (4 Kinder, wäre sie nicht besser bei der AfD aufgehoben, die Frau Spiegel?).

Stolz auf Deutschland findet sich beim Ex-Bundesinnenminister und Auftraggeber für das präzedenzlose Panikpapier schwarzer Pädagogik vom März 2020, CSU-Horst-Seehofer – die Blaupause für den gesamten totalitären Umbau unserer Gesellschaft – wie auch bei Querdenkern, die z.B. in Heilbronn am Wochenende auf einer Abschlusskundgebung einer Corona kritischen Demonstration mit über 1000 Teilnehmer*innen fabulierten, dass „wir mehr Nationalstolz“ brauchen würden und es „keine Schuld für Weltkriege vor 80 Jahren“ gebe (es gab auf der „Theresienwiese“ eine „Querdenken“-Fahne).

Die selbstverliebten „Guten“, die Antifa, sind zu den Fanatiker*innen geworden, die alle Menschen zwangsimpfen wollen gegen ein Virus, das für fast alle Menschen harmlos ist. Es kann jeden treffen, wie die Influenza oder ein Herzinfarkt, aber die Wahrscheinlichkeit ist in jungen Jahren und ohne Vorerkrankung unter 65/70 eben sehr gering. Als ich jüngst so eine fanatische, irrationale und aggressive Antifa-Frau in einem Video sah, musste ich nur lachen, da sie ca. 25 Jahre alt war und locker 95 kg wog bei einer Körpergröße von ca. 1,64 Meter. Da sollte sie sich mal überlegen, ob sie wegen ihrer Vorerkrankung nicht alle möglichen Krankheiten bekommen kann, egal wie oft sie geboostert ist. Aber klares Denken und rationales Analysieren der Gefahr eines Virus ist nicht angesagt, es gilt brutal die Impf-Apartheid durchzuboxen. Und ich sage es voraus: in einigen Jahren werden sich die Antifa-Historiker*innen für die heutige Antifa schämen wie für keinen anderen Vorgang in der langen Liste der Fehler der radikalen Linken in der BRD oder in Österreich, vom Judenhass und Entebbe etc. mal abgesehen, aber da gab es wie zu 9/11 immerhin noch Gegenstimmen, heute steht fast die ganze Linke stramm hinter „es-gibt-keine-roten-Linien-mehr“-Olaf S.

Und bei den Kommentaren auch hier auf meiner Seite gibt es leider zu viele Hirnlose – nicht nur Pro-Covid-Impf-Apartheidsfaschos, sondern auch andere Spinner aus dem Anti-Coronapolitik-Lager -, dass ich mir das nicht weiter antue, das versteht jeder, denke ich.

Jedenfalls nerven mich anti-israelische Texte oder Anti-Gender-Agitatoren und -Kommentator*innen, die es bei tkp.at und der gesamten Anti-Corona-Maßnahmen-Szene häufig gibt, da jene Ideologeme transportieren, die nicht minder gefährlich sind für eine demokratische Gesellschaft wie Impf-Apartheids-Wahnwichtel der deutschen Landesregierungen und der Bundesregierung.

 

 

Prolegomena einer intellektuellen und antideutschen Kritik der Zeugen Coronas – Eine erste Annäherung, mit Blick auf die USA, HIV, Homophobie, Kennzeichnungsobsessionen und „Metapolitik“

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. Dezember 2021

Die Fakten sprechen für sich. Corona ist ein respiratorisches Virus, der oder das in typischen saisonalen Wellen sich verbreitet. Lockdowns, Maskenwahn, Quarantäne, Abstand etc. bewirken nie für möglich gehaltene soziale, kulturelle, psychische und gesundheitliche Verwerfungen und Millionen Tote im Trikont – aber sie verhindern nicht die Ausbreitung eines Virus, wie fast 400 internationale wissenschaftliche Texte und Studien gezeigt haben.

Maskenpflicht auch im Freien, wie sie in Spanien, Italien, Frankreich, Israel etc. galt, ist völlig schwachsinnig und epidemiologisch unsinnig – bewirkt aber eine Panik in der Gesellschaft, die präzedenzlos ist, selbst für Israel, das viele Kriege erlebte, aber selten so eine Panikstimmung wie seit 2020 wegen einem relativ läppischen Virus verglichen mit Tuberkulose, Ebola oder der Pest. Jeder seriöse Virologe wird sagen, dass im Freien ein solches Virus sich so gut wie nicht überträgt – zumal man dazu auch in Innenräumen in direkter Nähe – mehr als 15 Minuten – mit einer infizierten Person sich unterhalten muss. Und wenn, dann ist eine Infektion nichts besonders Dramatisches für fast alle Leute.

Bis heute haben die Medien und die Politik nicht verstanden, wie menschenverachtend sie – die Zeugen Coronas – agieren: sie sagen uns seit März 2020 jeden Tag ganz schamlos ins Gesicht, ja sie schreien es in jeder Anne-Will oder Sandra-Maischberger etc.-Sendung, im Bundestag, den Landtagen, im Radio, auf Pressekonferenzen laut heraus:

Ob 33 Millionen Kinder, Frauen und Männer in den Ländern des armen Südens verhungern, ob Millionen Menschen in Europa oder Amerika an sozialer Verelendung, an häuslicher Gewalt, an psychischem Elend, an Suiziden, an zu spät oder nicht behandelten Herzinfarkten oder Tumoren sterben, ob Mädchen in Afrika wieder verstärkt zwangsverheiratet oder genitalverstümmelt werden, wegen der panischen Lockdownpolitik, die die Eliten von den fanatischen Europäer*innen übernommen haben, all das ist uns so was von völlig scheißegal: ES GEHT NUR DARUM, DASS DIE LEUTE NICHT AN COVID-19 STERBEN. ALLE – ALLE, wirklich ALLE anderen Todesarten sind uns so was von völlig egal. WIR sagen, welcher Tod schlimm ist und welcher nicht nur hingenommen, sondern von uns sogar produziert werden DARF oder SOLL. Klagt doch – da lachte Karlsruhe nur. So ist das Leben.

Dabei gibt es hervorragende Möglichkeiten der Behandlung von Covid-19. Doch eine Behandlung ist – im Gegensatz zu Indien – gar nicht gewollt und der Bevölkerung wird suggeriert, dass es außer der Impfung keinen Schutz gebe, obwohl doch die Kassenärztliche Bundesvereinigung so stolz ist auf ihre niedergelassenen Ärztinnen und Ärzte, die 13 von 14 Covid-Pats. ambulant behandeln konnten. Aber von der Forderung der KBV nach einem Ende aller Maßnahmen ist jetzt nichts mehr zu hören.

Es gibt aber weiterhin z.B. viel Material über die Wirkung z.B. von Vitamin D und die Bedeutung von Vitamin-D-Mangel bei fast allen Covid-19-Pats.

Die Sterblichkeit von Corona liegt zwischen 0,14 und 0,23 Prozent, so die Weltgesundheitsorganisation (WHO). Das durchschnittliche Todesalter liegt in Deutschland von Anfang an bei über 80 Jahren.

Selbst wohlwollende Autorinnen und Kritikerinnen des Coronawahns wie die Rechtsanwältin Anette Heinisch, die sich scharf gegen die Impfpflicht wendet und bei den Bundestagsparteien anfragte, wie das überhaupt je umgesetzt werden soll und mit welcher Gewaltförmigkeit, der Androhung von Gefängnis, Geldstrafen, wer es kontrolliert etc., geht von einer FALLsterblichkeit aus, die bei Corona zwischen 1,65 und 1,97 Prozent liege. Das ist natürlich nicht wissenschaftlich, da man in der Epidemiologie von der Infektionssterblichkeit ausgeht, was ja logisch ist: es geht darum wie viele Menschen, die mit einem bestimmten Erreger in Kontakt kamen, sterben. Alles andere ist beliebig und hängt vom Testen ab. Wir haben ja weltweit vollkommen absurde Massentests, anlasslose Massentests wie auf der Arbeit, in Schulen, beim Besuch von Theatern oder Restaurants etc. Es gibt 6-10 Mal so viele „Infektionen“ mit SARS-CoV-2 als in Deutschland offiziell erzählt wird, das bestätigt jeder halbwegs epidemiologisch geschulte Mensch, die WHO ging im Herbst 2020 sogar von bis zu 20 Mal so vielen Infektionen aus, als offiziell bestätigt.

Und doch dreht das Establishment in Österreich und Deutschland so durch wie nie seit dem Ende des Nationalsozialismus am 08. Mai 1945. Es sind exakt Österreich und Deutschland, die am faschistoidsten agieren – jetzt mit der Impfpflicht. Zwar gibt es in Österreich mehr Widerstand auf der Straße, aber dafür teilweise fast noch antidemokratischere, unwissenschaftlichere, vulgärere und aggressivere Politiker*innen. Dr. Peter Mayer berichtet:

Aber den Vogel schießen noch immer Regierungsmitglieder ab. Die Aussage der österreichischen „Verfassungsministerin“ erreicht einen neuen Grad von Hetze:

Erschienen in der Kronen Zeitung von 10.12.2021 um 22:26 Uhr. Auch der Titel ist drohend: „Kündigung für Ungeimpfte wahrscheinlich möglich“. Die Aufmachung in der Kronen Zeitung empfinde zumindest ich als zustimmend.

Also erst kündigen und dann obdachlos machen. Und das will eine „Verfassungs“ministerin? Sie denkt da offenbar aber an eine Verfassung, die seit 1945 nicht mehr gilt. Allerdings, Obdachlose brauchen offenbar nicht geimpft zu werden, da die Impfpflicht im Gesetzesentwurf an einen Wohnsitz in Österreich gebunden ist.

Denkt man Edtstadlers Drohungen weiter, dann ist klarerweise der nächste Schritt die Enteignung von ungeimpften Hausbesitzern, damit die sich nicht mehr auf ein Wohn- und Aufenthaltsrecht berufen können.

Edtstadler war schon immer eine rechtsaußen angesiedelte Scharfmacherin, aber jetzt hat sie alles und jeden rechts überholt. Ich hätte nie gedacht, dass es in Österreich nach 1934 bis 1945 wieder so weit kommen wird. Wenn in nächster Zeit viele Menschen aus Österreich flüchten, würde mich das nicht sehr wundern.

Das Wiener Modell der Radikalisierung ist wieder voll im Laufen. So ähnlich ist die Radikalisierung in den 1930-Jahren verlaufen, wie mir meine Eltern noch sehr zeitnahe erzählt haben. Noch sind wir nicht dort. Es ist noch Zeit der Entwicklung Einhalt zu gebieten. Dass es dazu neben dem Burgtor am Heldenplatz in der Nähe vom Bundeskanzleramt und Parlament eine Ausstellung gibt, ist ein Hohn.

Dabei wird in Deutschland, Österreich, ja weltweit jeder – jeder – Mensch als potentielle Gefahr gesehen, das ist der Mythos der asymptomatischen Übertragung. Eine solche mag es in seltenen Fällen geben, aber primär ist es so wie auch bei der Grippe, dass jene ansteckend sein können, die selbst krank sind und zwar symptomatisch krank. Wer  Kinder testet, quält sie. Wenn der Gesundheitsminister Kindern sogar FFP2-Masken vorschlägt, dann ist das Folter und epidemiologischer Wahnsinn, denn jede Infektion bei Kindern ist überlebensnotwendig für die Gesellschaft – Kinder werden nicht krank, aber bilden eine starke Immunität gegen das ganze Virus aus. Die Impfung ist weniger immunisierend wie eine Infektion, ja die Impfung bringt im Gegensatz zu richtigen Impfungen weder eine sterile noch klinische Immunität. JEDER – jeder – Geimpfte kann das Virus mit der exakt gleichen Viruslast (5 Tage) und der exakt gleichen Dauer (13 Tage) übertragen, so das US Justizministerium und das amerikanische RKI, das Centers for Disease Control and Prevention (CDC).

Das macht jede Impfpflicht juristisch illegal, sie kann gar nicht die Ausbreitung von SARS-CoV-2 beenden oder auch nur nachhaltig reduzieren. Im Gegenteil: wir haben diesen Winter bis zu dreimal mehr „Fälle“ als noch 2020, was nicht nur an der wahnwitzigen Testgeilheit der deutschen Bundesregierung liegt, sondern an der Tatsache, dass Geimpfte womöglich anfälliger sind für das Virus, jedenfalls scheint es einen Zusammenhang von nicht stark immunisierten Gesellschaften, hoher Impfquote und den sog. „Fällen“ zu geben. Gegen eine Impfpflicht sprechen sich juristische Expertinnen wie die Professorin für Rechtsphilosophie Katrin Gierhake von der Universität Regensburg aus, der ehemalige Bundesinnenminister Otto Schily (SPD), die Gewerkschaft ver.di in Nordrhein-Westfalen (NRW) und aktuell auch eine größere Gruppe von Wissenschaftler*innen, die großteils Lehrstühle und Professuren an deutschen Universitäten inne haben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) sprach sich bereits 2020 gegen eine Impfpflicht aus und untermauerte ihre ablehnende Haltung gegen eine Impfpflicht, die das Vertrauen in alle möglichen Impfungen erschüttern würde, Ende 2021 noch einmal.

Corona ist für Kinder und fast alle Jugendlichen und Erwachsenen unter 70 harmlos bzw. wie eine Grippe. Auch das RKI vergleicht Corona mit einer schweren Grippe:

Die Analyse der Übersterblichkeit legt aber nahe, dass die COVID-19-Pandemie am Ende des Jahres 2020 etwa das Niveau schwerer Influenzawellen erreicht hat.

Ja, mehr noch: es starben 2020 sogar weniger Menschen, als zu erwarten gewesen wäre. Am 07. August 2021 schrieb ich daher:

Wie der Arzt Dr. Gunter Frank bewiesen hat, sind in der Gruppe der über 80-jährigen 2020 prozentual weniger Menschen gestorben als z.B. 2018 oder 2006. Das heißt: Die Gesellschaft wird immer älter und selbst ohne Impfung sind 2020 nicht katastrophal viele alte Menschen gestorben, sondern prozentual sogar innerhalb der Gruppe der über 80-jährigen weniger als die Jahre zuvor.

Laut einer Studie der Universität Duisburg-Essen gab es 2020 gerade keine Übersterblichkeit – es handelt sich laut der Panikindustrie von Tagesschau und Bundesregierung um die schlimmste Epidemie in der Geschichte der BRD – sondern sogar eine Untersterblichkeit:

Forscher der Medizinischen Fakultät der UDE haben mit Kollegen die Zahl der Sterbefälle in Deutschland, Spanien und Schweden der Jahre 2016 bis 2020 analysiert*. Sie wollten herausfinden, ob dort im vergangenen „Corona-Jahr“ mehr Menschen gestorben sind, als dies ohne den Ausbruch einer Pandemie erwartet worden wäre. Das Ergebnis: 2020 gab es keine Übersterblichkeit in Deutschland, auch wenn es etwa 34.000 Todesfälle gab, die mit COVID-19 assoziiert werden.

„Durch den Fokus auf die Übersterblichkeit vermeiden wir Probleme, die sich sonst aus den beträchtlichen Unterschieden ergeben würden, die weltweit bei der Definition von COVID-19-Todesfällen gemacht werden“, sagt Erstautor Dr. Dr. Bernd Kowall vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen. „Es reicht jedoch nicht aus, sich allein auf die Nettozahlen der Todesfälle zu stützen. Auch Veränderungen durch den demographischen Wandel sollten berücksichtigt werden, insbesondere die größere Zahl älterer Menschen und die gestiegene Lebenserwartung“, betont der Epidemiologe. Berücksichtigt man die Alterung der Gesellschaft, können die Studienautoren für Deutschland sogar eine Untersterblichkeit für 2020 nachweisen (2,4 %).

Seit Ende November ist die aktuelle vierte „Welle“ schon wieder am abklingen, das zeigen alle Zahlen, die Hospitalisierungsrate liegt bei 5,73 / 100.000, vor einem Jahr am 11.12.2020 lag sie noch bei 12,66 und beim Höchststand bei über 15. Also werden aktuell weniger als halb so viele Menschen wegen oder doch nur mit Corona hospitalisiert.

Das schlägt sich in der Auslastung der Intensivbetten aber gar nicht nieder, was daran liegt, dass es extra finanzielle Anreize für die Krankenhäuser gibt, Patient*innen mit Corona auf der ITS zu behandeln, egal ob das notwendig ist oder nicht.

Es gibt, gültig seit 1. November [2021], für jeden positiv Corona-getesteten und an das Gesundheitsamt gemeldeten Patienten im Krankenhaus zusätzlich zur normalen Abrechnung 7.800 Euro, wenn er mindestens 2 Nächte im Krankenhaus verbleibt, steigerungsfähig bei längerem Aufenthalt bis knapp 10.000 Euro. Covidsymptome muss der Patient gar nicht haben, es reicht ein Test. Ein völlig grotesker Anreiz mit Folgen. Knöchel verstaucht, positiver Test: „Bleiben Sie besser zwei Tage zur Beobachtung hier.“ So füllt man die Krankenhäuser mit angeblichen Coronakranken, ganz ohne Arbeit, denn diese Patienten sind ja grundsätzlich fit, und verdient sich dabei eine goldene Krankenhausnase.

Dann gibt es die begründete Befürchtung, dass geimpfte Covid-19 Patient*innen länger behandelt werden müssen als Ungeimpfte – ein merkwürdig anmutender Aspekt einer Impfwirkung. Mehr als 40 Prozent aller Intensivpatient*innen sind geimpft – so gut wie alle jedoch haben Vorerkrankungen, was aber nirgends systematisch erfasst wird, da dies das unwissenschaftliche Narrativ eines Virus, das alle betreffe, sofort zerstören würde.

Der R-Wert ist seit Wochen unter 1, die absurde „Inzidenz“ sinkt auch und zeigt doch nur an, welche jungen Menschen einen positiven Test bekommen. Hätte Deutschland die Schulen immer offen gehabt und realisiert, dass jede Infektion von Schüler*innen und Kita-Kindern sehr gut ist, da harmlos verlaufend, aber immunisierend, dann hätten wir heute nicht 300+ Tote am Tag an oder mit Covid-19, während Schweden 1-2 Corona-Tote am Tag hat, letztes Jahr aber noch über 60 Tote an oder mit Corona zu dieser Jahreszeit. Auch England bzw. das UK haben fast viermal weniger Tote an oder mit Covid-19 als noch vor einem Jahr – und das liegt am Wegfall fast aller Maßnahmen im Sommer 2021 (wir erinnern uns an die fantastische Fußball-Europameisterschaft und die unmaskierten, jubelnden Fans), namentlich das Ende der Maskenfreiheit hat offenkundig zu einer sehr starken Immunisierung beigetragen, denn die Impfquote in England/UK ist identisch mit der in Deutschland (knapp unter 70 Prozent).

Wenn jedoch die Neue Zürcher Zeitung (NZZ), repräsentativ für fast alle deutschsprachigen Zeitungen, am 09.12.2021 schreibt:

Zwar können sich geimpfte Personen trotzdem infizieren, die Wahrscheinlichkeit an oder mit Covid-19 zu sterben ist jedoch sehr gering.

, dann sind das Fake News. In Wahrheit ist die Mehrzahl aller Todesfälle, die als Covid-19-Todesfälle z.B. im Vereinigten Königreich (UK) geführt werden, vollständig geimpft. In den letzten 4 Wochen waren 77 Prozent aller Corona-Toten in England bzw. UK Geimpfte (S. 33).

In einem Gespräch mit einem Handwerker, der die ganze Panikindustrie seit März 2020 24/7 konsumiert hat, wird deutlich, wie dünn die Eisschicht ist, auf der sich das Panik-Narrativ bewegt. Er meinte, dieser und jener sei gestorben und es sei alles so gefährlich, man müsse Abstand halten – er hatte Hochsicherheitsüberzieher für seine Schuhe, die ich nicht mal beim mehrfachen Besuch einer Intensivstation in einem großen deutschen Krankenhaus tragen musste, eine FFP2-Maske, wo man unschwer erkennen konnte, wie unpassend für sein großes Gesicht die war und dass 75 Prozent der Luft, die er ein- bzw. ausatmet, seitlich vorbeiströmt, so ja auch die wissenschaftliche Forschung zu nicht professionell angelegten FFP2-Masken wie von der deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene, und gab eben das wieder, was er im Radio und TV so indoktriniert bekommen hat die letzten 22 Monate. Doch als ich ihm sagte, dass das RKI (Robert Koch-Institut) sagt, dass Corona im Dezember 2020 das Niveau „schwerer Influenzawellen“ erreicht habe, meinte er „die ändern doch auch dauernd ihre Meinung“.

Also überzeugt vom RKI war er dann plötzlich nicht mehr. Er meinte auch, „Ebola“ sei ja nun wirklich ganz was anderes und wunderte sich, dass es in Afrika kaum Covid-Tote gebe. Schweden fand er dann plötzlich auch ein ganz faszinierendes Beispiel, da dort ja kaum jemand noch an Covid sterbe – und das im schwedischen Winter, der kaum milder sein dürfte als der in Köln. Doch die Menschen haben sich immunisiert, das verstand er. Was er aber wirklich gar nicht wusste, war die Hongkong-Grippe von 1968-70, die ja 69/70 in der alten BRD eine Infektionssterblichkeit von 0,29 hatte – vergleichen wir das mit der Infektionssterblichkeit von Corona von 0,14 bis 0,23, so die WHO, dann wird klar, das ist sehr wohl vergleichbar. Unterschied: 1970 merkte es niemand, keine Panik nirgends. Hochgerechnet auf heute starben damals in der BRD 56.000 Menschen an der Influenza. In einer Grippe-Saison (1969/70). Jetzt haben wir 104.000 Tote an oder mit Covid-19 – allerdings in mittlerweile drei Saisons (2019/2020, 2020/2021, 2021/2022). Diese Sache mit der Infektionssterblichkeit will der Handwerker „nochmal googeln“. Viel Erfolg!

Daher ist auch der erste Satz in folgendem Zitat von Heinisch, um auf ihren Text zurück zu kommen, zu hinterfragen:

Mittels dieser Veränderung ist die Herausforderung durch eine Infektion mit einer Fallsterblichkeitsrate in Deutschland von 1,65% nach den Angaben der Johns Hopkins Universität oder von 1,97% laut Statista, wobei diese bei Menschen unter 60 Jahren noch deutlich niedriger ist. Diese Pandemie ist in ihrer Gefährlichkeit also nicht ansatzweise zu vergleichen mit anderen Virusausbrüchen, z.B. Marburg 1967 mit einer Letalitätsrate von 80% oder der Vogelgrippe (H7N9) von 2013 mit einer Fallsterblichkeit von 39,3%. Die jetzige Virusinfektion ist zweifellos gefährlicher als die „normale“ Grippe, dürfte aber ein Land mit einem gut ausgebauten Gesundheitssystem nicht aus der Bahn werfen.

Richtig ist hingegen laut WHO: Die (Infektions)Sterblichkeit von Corona liegt zwischen 0,14 und 0,23 Prozent, bei Menschen unter 70 Jahren bei 0,05 Prozent.

Sehr wichtig ist aber vor allem Folgendes in dem Text von Anette Heinisch:

Am 27.01.2021, also auf dem Höhepunkt der Pandemie, hat dieser Europarat bezüglich der Impfung gegen Covid-19, auf die alle Staaten dringend hofften, die europäischen Standards so niedergelegt:

7.3.1. ensure that citizens are informed that the vaccination is not mandatory and that no one is under political, social or other pressure to be vaccinated if they do not wish to do so;

7.3.2. ensure that no one is discriminated against for not having been vaccinated, due to possible health risks or not wanted to be vaccinated;“

Der Europarat ging also davon aus, dass es keine Impfpflicht geben wird und niemand diskriminiert werden darf, der sich nicht impfen lässt. Dabei handelt es sich um Selbstverständlichkeiten, so leben und denken wir in Europa. Eigentlich. Der Hinweis darauf hat allerdings zu heftigen Reaktionen peinlich Berührter geführt.

Dabei zitiert sie einen Focus-Artikel, der zeigt, dass das deutsche Bundesgesundheitsministerium unter Jens Spahn an der Ausarbeitung dieser Resolution der Parlamentarischen Versammlung des Europarates beteiligt war:

Keine Impfpflicht. Das versprachen monatelang die meisten deutschen Spitzenpolitiker. Auch in einer Resolution des Europarates wurde dies festgehalten – unter der Mitwirkung des von Jens Spahn geführten Gesundheitsministeriums. Genau diesen Beschluss kramen nun Impfgegner heraus.

Unter dem Europaparlament oder auch der Europäischen Kommission können sich wohl die meisten Bürger etwas vorstellen. Doch es gibt eine europäische Institution, die eher ein Schattendasein fristet. Der Europarat. Dieses Gremium existiert seit 1949. 47 europäische Staaten gehören ihm an, darunter alle EU-Staaten. Es bezeichnet sich selbst als „Europas führende Organisation für Menschenrechte“. Unter anderem beschließt seine parlamentarische Versammlung Resolutionen und stellt dort, rechtlich nicht bindende, Forderungen an die Mitgliedstaaten.

Nun, „wir“ sind keine „Impfgegner“, richtige Impfungen sind lebensnotwendig und schützen – „wir“ sind Kritiker der Gentechnik und Anhänger*innen der evidenzbasierten Medizin. Die meisten Menschen sind nicht bedroht von Corona (im Gegensatz zu Masern oder Polio und Wundstarrkrampf etc.).

Man sieht den irrationalen und despektierlichen Ton des Focus im Wörtchen „kramen“ „heraus“. Nun, wir „kramen“ da nichts „heraus“, sondern argumentieren demokratisch und parlamentarisch, evidenzbasiert und nicht eminenzbasiert, wie es die Deutschen lieben – wo ja bekanntlich Talkshows und Twitter-User die Regierungsgeschäfte machen und nicht das Parlament, das anfangs gar nichts zu sagen hatte, und seither nur abnickt, was bei Anne Will, Maischberger, Lanz oder Plasberg aggressiv in die Echokammer der Zeugen Coronas geworfen wurde und via Twitter in Sekundenschnelle im Bundeskanzleramt landet. Von Reflektion, Wissenschaft, demokratischem Prozess und Verhältnismäßigkeit keine Spur. Und das geht seit März 2020 so und wird immer dramatischer.

Ich hatte schon am 16. Februar 2021 über die Resolution 2361 berichtet.

Wie sieht es nun mit einem Vergleich der homophoben Hetze gegen Schwule in den 1980er Jahren in Bayern und der heutigen Coronapolitik aus? In einem Text von Georg Etscheit heißt es treffend:

Unter Gauweilers Ägide wurde im Mai 1987 ein „Maßnahmenkatalog“ in Kraft gesetzt, der beinahe sprichwörtlich geworden ist. „Ansteckungsverdächtige“ sollten zum HIV-Test geladen und bei Nichterscheinen durch die Polizei vorgeführt werden, wobei man gerne auch auf „Hinweise aus der Bevölkerung“ setzte, was augenblicklich Denunzianten ermunterte, angeblich aidsinfizierte Individuen zu melden.

Als es die ersten HIV-Tests gab, plädierte Gauweiler dafür, man solle „so viele Gruppen wie möglich der Testung zufahren“. Schnell waren auch Zwangstests von „Risikogruppen“ wie Prostituierten und Fixern gesetzlich verankert. Und wer in Bayern Beamter werden oder als Ausländer eine Aufenthaltserlaubnis beantragen wollte, musste einen negativen Befund vorweisen. Die Zwangstests für neue Beamte wurden erst 1995 wieder gestrichen, die übrigen Maßnahmen blieben bis 2001 in Kraft; die Berliner Polizei erfasste sogar noch 2018 HIV-Infizierte in ihren Datenbanken. Ein böses Omen für den mutmaßlich jahrelangen Fortbestand der heutigen Corona-Maßnahmen einschließlich regelmäßig wiederkehrender Zwangsimpfungen.

Brendan O’Neill von Spike sieht das Ende Europas kommen mit der Impfpflicht:

What is happening in Europe right now is nothing short of terrifying. We are not merely witnessing another round of Covid restrictions. This isn’t just the introduction of another set of emergency measures that some people believe are necessary to stave off the latest Covid wave and the Omicron threat lurking on the horizon. No, we are living through a chilling overhaul of the entire relationship between the state and the individual, with the state empowered to such an extraordinary degree that it can now instruct its citizens on what to inject into their bodies, and the individual so politically emaciated, so denuded of rights, that he no longer even enjoys sovereignty over himself, over that tiny part of the world that is his own body and mind. We are witnessing the violent death of European liberalism and the birth pangs of a new and deeply authoritarian era.

Und ich kann es nicht anders ausdrücken: Wer uns Ungeimpften mit Zwang etwas spritzen möchte, was wir nicht möchten, der handelt gegen den Nürnberger Kodex.

Der sogenannte Nürnberger Kodex ist eine zentrale, aktuell heute angewandte ethische Richtlinie zur Vorbereitung und Durchführung medizinischer, psychologischer und anderer Experimente am Menschen. Er gehört seit seiner Formulierung in der Urteilsverkündung im Nürnberger Ärzteprozess (1946/47) insbesondere zu den medizinethischen Grundsätzen in der Medizinerausbildung (ähnlich wie das Genfer Gelöbnis). Er besagt, dass bei medizinischen Versuchen an Menschen

„die freiwillige Zustimmung der Versuchsperson unbedingt erforderlich (ist). Das heißt, dass die betreffende Person im juristischen Sinne fähig sein muss, ihre Einwilligung zu geben; dass sie in der Lage sein muss, unbeeinflusst durch Gewalt, Betrug, List, Druck, Vortäuschung oder irgendeine andere Form der Überredung oder des Zwanges, von ihrem Urteilsvermögen Gebrauch zu machen; dass sie das betreffende Gebiet in seinen Einzelheiten hinreichend kennen und verstehen muss, um eine verständige und informierte Entscheidung treffen zu können“.

Es braucht für medizinische Eingriffe in den menschlichen Körper die Zustimmung des jeweiligen Menschen. Doch hier wird gedroht wie seit 1945 nicht mehr gedroht wurde! 15 Millionen Menschen werden bedroht wie noch nie in ihrem Leben – und das in der BRD. Das ist 2021. Die Impfpflicht-Fanatiker*innen haben nichts gelernt aus der Geschichte und zeigen, in welcher Kontinuitätslinie die politische Unkultur in Deutschland und Österreich steht. In England können es die Intellektuellen nicht fassen, was auf dem Kontinent, bei den ehemals Nazi-Ländern Österreich und Deutschland, jetzt wieder passiert!

Natürlich ist heute nicht die Intention, zu töten, auch wenn viele der Impf-Fetischist*innen und Maßnahmen-Fanatiker*innen sehr wohl so reden und schauen, als ob sie die 15 Millionen Nicht-Geimpften lieber tot sehen würden. Aber es gibt die Intention, mit Zwang Menschen etwas in ihre Körper zu injizieren, was diese Menschen nicht wollen. Dieses Recht auf körperliche Unversehrtheit und menschliche Würde war bislang vom Grundgesetz abgesichert. Das ist jetzt zu Ende, wenn es nach dem Willen von Olaf Scholz, Annalena Baerbock und Christian Lindner geht, alle drei haben kein Veto gegen eine Impfpflicht, sondern Zustimmung signalisiert und zumal Lindner sein Wort gebrochen.

Da wir schon jetzt wissen, empirisch bewiesen, dass die mRNA-Impfstoffe bzw. die 4 aktuell in der EU zugelassenen „Impfstoffe“ gegen Corona in außergewöhnlich großer Häufigkeit zum Tode und zu schweren Nebenwirkungen führen können, dann wird hier mit dem Leben von Menschen gespielt. Am 26.11.2021 schrieb ich:

Nebenwirkungen (bei den in Deutschland bzw. der EU zugelassenen) Coronaimpfstoffen:

  • 2.584.127

Zum Vergleich die Nebenwirkungen der üblichen und seriösen Impfstoffe seit 1968 bzw. 1980:

  • Polio (seit 1968): 122.426
  • Masern (seit 1968): 5832
  • Influenza (seit 1968): 274.847
  • Pneumokokken (seit 1980): 238.230
  • Tetanus (seit 1968): 15.127

 

Dass es in einer Demokratie dazu kommen könnte, dass der Staat bis zu 15 Millionen zur Impfung zwingt, mit purer struktureller Gewalt – massivste Geldbußen oder die Drohung mit Gefängnis sind Formen von purer struktureller Gewalt – und somit auch physischer Gewalt (Bullen-Gewalt), das wäre bis März 2020 kaum vorstellbar gewesen. Sicher wusste man, dass so etwas in extremen Ausnahmefällen passieren kann, gerade Polizeigewalt ist ein typisches Thema linker Politik, vom Tode durch brutal verabreichte Brechmittel nicht zu schweigen.

Aber jetzt haben wir es mit 15 Millionen „Versuchskaninchen“ zu tun, die sich bislang gegen eine Impfung bzw. gegen eine von Big Pharma wie Bayer selbst so bezeichneten „Gentherapie“ (auf dem World Health Summit im Oktober 2021 in Berlin, das entsprechende Video ist hier verlinkt) wenden. Dabei wird noch nicht mal groß thematisiert, dass die meisten Menschen weltweit nicht mit der Gentherapie behandelt, sondern mit herkömmlicheren Impfstoffen – die ’natürlich‘ in der EU oder Amerika nicht zugelassen sind bislang (absichtlich, denn in Indien sterben die Menschen seltener an der Impfung als in der EU oder Amerika) – geimpft sind. Aber die EU und Amerika sind Anhängsel von Big Pharma.

Das Tablet Magazine ist eines der bekanntesten jüdischen (online) Magazine in den USA. Es ist in weiten Teilen eine der letzten Bastionen gegen die Zeugen Coronas und für eine rationale, kritische und evidenzbasierte Analyse der Corona-Krise. Ich habe ja über herausragende Anti-Corona-Panikindustrie-Texte im Tablet Magazine von Alex Gutentag berichtet. Auch der weltweit führende Epidemiologe Professor John P.A. Ioannidis hat im Tablet Magazine zu Corona publiziert. Ich selbst hatte bekanntlich im Tablet Magazine 2016 und 2019 gegen die Neue Rechte, die Alternative für Deutschland (AfD) und ihre deutschen Freunde geschrieben.

Tablet Magazine berichtet zum Beispiel aktuell über die Städte Mainz, Speyer und Worms – die als das „Jerusalem am Rhein“ im Juli 2021 als „UNESCO Weltkulturerbe“ aufgrund ihrer langen jüdischen Geschichte anerkannt wurden. Dabei ist das Magazin wohlwollend unabhängig, hat längere und nicht selten auch mal polemische Texte und ist nicht so dermaßen angepasst, staatstragend – was sich in der nie dagewesenen Coronakrise besonders schockierend zeigt – und tendenziell seicht wie die Jüdische Allgemeine in Deutschland.

These Holy Communities—they came to identify themselves as “Jerusalem on the Rhine,” with the 11th-century building of the Worms Synagogue including replicas of two pillars from the Solomonic Temple in Jerusalem—have long been recognized as the bastion of Ashkenazi Judaism, beginning a millennium ago and continuing to influence Jewish culture, architecture, religious practice, and religious thought to this day. Gaining World Heritage recognition, however, entailed an arduous effort to document centuries of contributions that led to the flourishing of Jewish life on the Rhine and its influences far beyond the borders of Germany.

Andere Autoren beleuchten in diesem 2009 gegründeten Online-Magazin den Islamismus in Frankreich, den von England nach USA schwappenden antizionistischen Antisemitismus à la Jeremy Corbyn oder befassen sich mit der Lab Leak Theory, einem möglichen (und wahrscheinlichen) Laborunfall in Wuhan (ich kündigte vor Wochen an, dazu zu schreiben, das kommt ggf. noch). Ein weiterer Autor im TM ist James Kirchick, der andernorts klar in Worte fasste, was er von Donald Trump hielt und was den liberalen Kirchick von Teilen der mit dem Demagogen liebäugelnden marxistisch-antideutschen Linken abhob:

(„Trage auf dieses Schwein keinen Lippenstift auf“.)

Zwei aktuelle Texte im Tablet Magazine von Anfang Dezember 2021 beleuchten die aktuelle Situation anschaulich. Da  ist zuerst der israelische und in den USA lebende Medienwissenschaftler und Publizist Liel Leibowitz. Er schreibt in einem biographischen Abriss, wie er als Mitglied in sozialistischen Jugendgruppen und Kritiker des Establishments, der promovieren wollte und eine Professur am besten an der New York University (NYU) anstrebte, damit er den Washington Square in Manhattan überblicken könnte von seinem Arbeitszimmer, so ganz normaler linker Mainstream war. 2014 war Leibowitz einer der Zuhörer bei einem Vortrag über Kritische Theorie und Israel (der ihn als Nicht-mehr-Linken nicht so ganz überzeugt haben mag), den ich auf Einladung des Institute for the Global Study of Antisemitism and Policy (ISGAP) am 27. März 2014 in New York, Manhattan, hielt (Video).

Nach 9/11 merkte Leibowitz, dass es hipp war und unabdingbar, dass man bei Dinner Partys Witze oder abschätzige Bemerkungen über George W. Bush machen musste. Wer das Problem des Jihad ansprach, galt als Verräter oder rechter Verteidiger des Mainstreams. Das war in Deutschland nicht anders, auch hier herrschte Schadenfreude vor, wobei der Antiamerikanismus in Deutschland deutlich ressentimentgeladener war und ist als die Ideologie der Anti-Bush- oder Anti-Republikaner-Linken und Anhänger*innen der „Democrats“ in den Vereinigten Staaten.

 

Der Vorteil der antideutschen Linken war es jedoch, dass sie schon seit dem 9. November 1989 („Mauerfall“) ihre Distanz zu Deutschland klar gemacht hatten, was sich im Zuge der Kritik an rassistischen Mordanschlägen auf Migrant*innen und pogromartigen Ausschreitungen (Solingen, Mölln, Rostock-Lichtenhagen usw.) Anfang der 1990er Jahre verstärkte. Durch die Goldhagen-Debatte 1996 ff. wurde die Distanz von Teilen – nicht von allen – der antideutschen Szene zum linken Mainstream noch deutlicher, da jetzt der Antisemitismus der Deutschen ins Zentrum rückte. Die Studie von Daniel J. Goldhagen war in dieser Hinsicht weltweit für die kritische Holocaustforschung ein Meilenstein (und wurde deswegen in Deutschland natürlich diffamiert, aber von den Pseudo-Linksliberalen wie Habermas gefeiert, einem Habermas, der jetzt 2020/21 zeigt, wie antiliberal und autoritär sowie äußerst unwissenschaftlich er in Coronazeiten denkt). Auch die Kritik am ersten Krieg der BRD 1999 gegen Serbien („Kosovokrieg“) machte die unüberwindbare Kluft von Links-Sein und Rot-Grün überdeutlich. Und dann kam der 11. September, der die verbliebene Linke nochmal spaltete und nur ein sehr kleiner Teil, primär die Antideutschen, verstand sofort, was dieser islamistische Anschlag bedeutete. Das Kuscheln mit dem Jihad und dem sog. legalen Islamismus ist in Deutschland bis heute weit verbreitet, man denke nur an die Iranpolitik der deutschen Bundesregierungen der letzten Jahrzehnte oder an die Möllemann (Todenhöfer) Fraktion der deutsch-arabischen Freundschaft. Ein übergroßer Teil der Coronapolitik-Kritiker*innen ist jedoch im verschwörungsmythischen Lager fest verankert und sieht 9/11 wie Corona als mehr oder weniger gut geplante „Staatsaktion“.

Leibowitz (Jg. 1976) ist heute offenbar auch ein Kritiker des irrationalen Coronawahns, das ist jedenfalls der Tenor in seinem Text, der seine Heimatlosigkeit als Ex-Linker dechiffriert. Sein jüngerer Kollege Blake Smith von der University of Chicago, der mir ansonsten in anderen Texten unkritisch Heidegger, Agamben, Roberto Esposito und dessen arg direkte Linie von der Nazizeit zu allen möglichen Formen von „Biopolitik“ (ohne das Präzedenzlose von Auschwitz auch nur zu erwähnen) oder die den Jihad derealisierenden Ideologeme nach 9/11 rezipiert, schreibt diese Woche im Tablet Magazine über die Verbindung von HIV-Hysterie und Schwulenhass in den 1980ern und der Agitation gegen Coronapolitik-Kritiker*innen heute.

Er zitiert einen konservativen, antikommunistischen, homophoben und katholischen Publizisten aus den USA, William F. Buckley, der in den 1980ern zu Ronald Reagan in einem widerwärtig sarkastischen Scherz meinte, man solle erstens das ganze Land auf HIV testen (siehe: heute Corona!) und zweitens die positiv Getesteten kennzeichnen. Wie kennzeichnen? Mit einer Tätowierung über dem Gesäß und dem Spruch:

abandon hope, all ye who enter here.

Dieser Zynismus gegenüber schwulem Sex war menschenverachtend. Wie menschenverachtend sind heute gelbe oder rote Armbändchen, die Geimpfte bekommen, wenn sie auf einen Weihnachtsmarkt oder in ein Geschäft gehen? Wie menschenverachtend sind deutsche Polizisten, die Demonstranten als „indirekte Mörder“ diffamieren, nur weil ein Demonstrant ggf. mehr Hirnmasse hat als ein solcher Beamter und selbst denken kann, nicht obrigkeitshörig und autoritär ist, vielmehr die Gefahr von Covid-19 realistisch einschätzt und zumal solidarisch ist mit den nationalen und internationalen Opfern der präzedenzlosen und vom totalitären China stammenden Idee des Lockdowns sowie der deutsch-österreichischen Impf-Apartheid?

Gegen diese Art Hysterie und Hetze gegen Schwule, Prostituierte und HIV-„Verdächtige“ gab es damals aber Kritik – von Linken, Liberalen, Rita Süßmuth (CDU), der Queer-Community. Heute sind auch LGBT+-Leute wie Feministinnen vorne mit dabei, wenn es um die Diffamierung von Coronapolitik-Kritiker*innen geht. In den 1980ern wie heute ging und geht es um Epidemien und beides mal spielt der Moralismus und die Selbstgerechtigkeit der Agitator*innen eine große Rolle.

Covid-19 ist eine relativ harmlose Erkrankung für fast alle Menschen. Wer vorerkrankt ist, schwer vorerkrankt und sehr alt, kann daran schwer erkranken und auch sterben – so wie bei einer schweren Influenza und vielen anderen Keimen, ich nenne nur Krankenhauskeime, an denen seit Jahrzehnten Zehntausende sterben (jedes Jahr).

Wenn nun Gerichte, Läden, Zoos oder Buchhandlungen und Bibliotheken, Forschungsreinrichtungen 2G+ oder 1G+ verlangen, dann wollen sie damit nicht epidemiologisch handeln und „Infektionen“ verhindern, weil das nicht geht, da Geimpfte exakt – exakt – so ansteckend sein können wie Ungeimpfte. Nein, wer 2G+ oder 1G+ einführt, will die totale Impf-Apartheid. Wer 2G+ oder 1G+ einführt, will den totalen Coronawahn institutionalisieren und Menschen selektieren. Das ist nicht die Rampe von Auschwitz.

Es geht vielmehr um die deutsche Tradition des Gehorsams, des Staatsfetischismus, der heute am aggressivsten von der Antifa gezeigt wird, die Angela-Merkel-Jünger sind und die ganze Welt impfen wollen („wir impfen euch alle“). Diese Liebe zur Gewalt war schon lange Teil der häufig patriarchal mackermäßig strukturierten Antifa. Eine antideutsche Antifa hingegen sah schon in den 1990ern den Antisemitismus als zentral und als spezifische deutsche (und österreichische) Eigenschaft, historisch gewachsen. Und Teile dieser antideutschen Antifa sind heute eben auch Kritiker*innen des Coronamassenwahns von Scholz, Baerbock, Lindner und weitesten Teilen des kulturellen, politischen, religiösen und kapitalistischen Establishments in Deutschland und Österreich.

Es ist eine deutsche und österreichische Tradition, der Obrigkeit zu gehorchen, dem eigenen Fanatismus eine Chance zu geben und Menschen nach Belieben zu selektieren. Und diese Tradition schien nach 1968 aufgebrochen. Aber exakt jene Pseudo-Linken, die immer so taten, als würden sie die Gleichheit der Menschen unterstützen, die zeichnen sich jetzt neben den extrem rechten Hetzer*innen, von denen wir nie anderes erwartet haben, wie aus Bayern, als jene aus, die wieder Menschen selektieren und die Ungleichheit der Menschen festzurren.

Dagegen ist die doppelte Freiheit nach Marx – die Freiheit als Bürger, aber auch die Freiheit von Produktionsmitteln, also das Sich-Verkaufen-Müssen auf dem Markt, fast schon harmlos gewesen. Deshalb sind die USA – Florida und Texas, Georgia und South Dakota – auch Inseln der Freiheit in einem Meer von Zeugen Coronas und totalitären Monstern.

Aber es gibt diese Inseln – so wie es Schweden gibt -, und das zeigt uns: es gibt auch heute noch Hoffnung. Wir Kritiker*innen jedenfalls haben alles aufgeschrieben, so gut wir es konnten und können, wir haben den Verstand im Gegensatz zum Mainstream nicht verloren. Wir haben Empathie mit den Opfern der Coronapolitik. Wir sind solidarisch und denken international. Und das wird in Jahrzehnten von Historiker*innen erinnert werden. Wir haben Distanz gehalten zum weltweit herrschenden Coronawahn und tun das, was wir können: Kritik üben, evidenzbasiert, theoriegesättigt, mit Herz und Intellekt. Wir Kritiker*innen stehen ein für 1789 und die Gleichheit der Menschen. Für uns sind Geimpfte keine anderen Menschen wie Ungeimpfte, wir finden schon die Idee menschenverachtend, jemanden danach zu fragen, ob, wie lange und warum er oder sie geimpft ist oder nicht. Und schließlich bekommt eine antideutsche Kritik insofern wieder Oberwasser, weil wir eben sehen, dass jene Länder, die mindestens gespalten sind und sehr starke Gegenkräfte gegen die Zeugen Coronas haben – weite Teile der USA und jetzt auch wieder England, dazu Schweden – eben westliche Länder sind mit einer sehr langen demokratischen Tradition.

Foto: privat

Dass es eine deutsche Spezifik im autoritären und totalitären Denken und Handeln gibt – etwas, was Peter Viereck 1941 so überragend in seiner Dissertation in Harvard – Metapolitics – am Beispiel von „Turnvater“ Jahn, dem „Lebenskult“, den Romantikern und Richard Wagner bis hin zu Hitler analysierte (neue Auflage 2004) -, das zeigte sich seit 1945 nie so deutlich wie in der Corona-Krise. Und es zeigt an, wie wichtig eine antideutsche Kritik weiterhin ist.

 

Epidemie der Alten und Fetten – Warum ignoriert die Regierung die Realität und agiert weiter antidemokratisch?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 21. September 2021

Was würde passieren, wenn wir Menschen, die mehr oder weniger selbst verschuldet medizinische Behandlung benötigen, als Asoziale ausgrenzen und tagtäglich diffamieren würden, weil sie verantwortlich seien für die starke Belastung des Gesundheitssystems? Was, wenn der Nasenbeinbruch, den sich Wirtschaftsminister Peter Altmaier beim Sturz von einem Podium 2019 zuzog, nicht passiert wäre, wenn er weniger dick wäre und evtl. ein Stolpern hätte abfedern können? Was, wenn auch der kürzliche Transport von Altmaier mit dem Notarztwagen in ein Krankenhaus dem zu großen Stress als Minister oder dem womöglich in Teilen oder primär dem ungesunden Lebensstil und dem Beruf des Politikers mit geschuldet ist?

Oder was ist mit den ca. 120.000 Toten pro Jahr (!), die an den Folgen des Rauchens sterben? 2020 starben 40.000 Menschen „an“ oder doch nur „mit“ Corona, nur mal so als Vergleich. Dabei wären Tote durch das Rauchen in der Logik der ZeroCovid-Faschos doch völlig zu verhindern. Kein Tabakkonsum hieße kein einziger Toter durch den Konsum oder die indirekten Folgen des Rauchens (nicht alle Toten durch das Rauchen waren selbst Raucher, sondern nur Passivraucher*innen). Doch wer will so eine aseptische totalitäre Gesellschaft? Wer möchte das Verbot von Alkohol, obwohl wir wissen, wie häufig Alkohol für häusliche Gewalt oder Tote im Straßenverkehr mit verantwortlich ist? Wer möchte eine Welt ohne Zucker, auch wenn wir wissen, dass Fettsucht bzw. Gewichtszunahme schon bei Kindern während des Lockdowns 2020 enorm zunahm, da sie sich seltener bewegten und de facto zu Hause eingesperrt waren?

Die Bedeutung des Körpergewichts für eine Erkrankung mit Covid-19 für Menschen unter 65 Jahren zeigt diese Statistik des Centers for Disease Control and Prevention (CDC) aus den USA:

Der amerikanische Comedian Bill Maher hat ja schon vor Monaten darauf hingewiesen, dass wirklich sage und schreibe 78 Prozent aller Covid-Toten bzw. wegen Corona Hospitalisierten in den USA fettleibig waren. Nun ist der BMI (Body Mass Index) natürlich ein Plastikwort aus der Rumpelkammer des mathematisch zugerichteten Legobaustein-Wörter-Gemischs des affirmativen Gesundheitsapostel-Establishments. Aber selbst in diesem immanenten Rahmen zeigen sich eben die krassen Unterschiede. In obiger Tabelle geht es um Personen unter 65 Jahre. Der Durchschnitt ist mit der Risikowahrscheinlichkeit 1 mit dem länglichen blauen Balken gekennzeichnet. Die waagrechten Balken zeigen die Wahrscheinlichkeit an, mehr oder weniger von Covid bedroht zu sein. Bei starkem Übergewicht bzw. Adipositas, also einem BMI von 35-39, 40-44 und ab 45 ist das Risiko, an Covid zu sterben um den Faktor 1,1 bis 2,3 erhöht. Die geringste Sterbewahrscheinlichkeit der unter 65-jährigen haben interessanterweise Menschen, die nicht ganz der Norm entsprechen (18,5 bis 24,9 BMI), sondern einen BMI zwischen 25 und 29,9 haben, also zum Beispiel 91 kg bei 1,83 cm James-Bond-Körpergröße (Sean Connery, ok, Muskelmasse zählt eh anders als Fettmasse und Alter spielt auch eine Rolle).

Das Journal of the Arkansas Medical Society in den USA hat schon im September 2020 auf diesen Umstand der enorm höheren Gefahr durch Covid für Fettsüchtige hingewiesen. Die peer-reviewed Zeitschrift Immunity & Ageing hat im Januar 2021 einen wissenschaftlichen Artikel publiziert, der sich auch mit der Thematik Fettleibigkeit und Corona beschäftigt und betont, dass „90 Prozent“ aller Menschen, die Corona bekommen, keine oder „milde“ Symptome haben – auch das sollte man immer wieder betonen, da die Panikindustrie das absichtlich vergisst oder ignoriert.

Im Fernsehen in Amerika hat Dr. Marty Makari von der Johns Hopkins Universität, wo er als Chef der Transplantationschirurgie arbeitet,

betont, welch enorme Bedeutung das Körpergewicht und Fettleibigkeit haben. Unsere „politisch-korrekte Kommunikation“ habe das als Fatshaming abgetan und würde so gut wie nicht darüber berichten.

 

Darauf weist der israelische Biologe Ran Israeli auf seinem Twitter Account hin.

Neben der enormen Bedeutung von Fettleibigkeit für die Erkrankung mit Covid-19 muss zudem Folgendes immer wieder betont werden:

  • die Krankenhäuser waren zu keinem Zeitpunkt auch nur im geringsten Ansatz überlastet.
  • nur 1,9 Prozent aller Patient*innen im Jahr 2020 waren mit oder wegen Corona hospitalisiert.
  • Und dann die absurdeste aller Zahlen: Die Intensivstationen waren bis heute fast konstant mit ca. 20.000 Patient*innen belegt, völlig – wirklich völlig – egal, ob 5700, 400 oder 2300 Pat. „mit“ oder „wegen“ Corona auf ICUs lagen. Nicht der kleinste Hauch eines Notstandes, da zudem immer Tausende Betten frei blieben und das trotz des geradezu kriminellen Abbaus von Intensivbetten, über den ich ja schon im Dezember 2020 berichtet habe und was mittlerweile bis zum Bundesrechnungshof durchgedrungen ist.

Sodann muss auch immer wieder betont werden,

  • dass Geimpfte die gleiche Viruslast haben können wie Ungeimpfte, wie die aktuelle Forschung zeigt
  • wenn also jemand Ungeimpftes für eine Ansteckung (bzw. einen lächerlichen positiven Test, der keine Infektion nachweisen kann) „verantwortlich“ gemacht wird, ist das Volksverhetzung, Nötigung, medizinisch haltlos und zeigt, was für eine Gesellschaft von Blockwarten und Amateur-Epidemiolog*innen wir derzeit haben. Es geht gegen „den“ Anderen wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. „Der“ Andere ist ungeimpft, kann selbst denken und zieht keine Maske auf. So einfach ist das im Hygienestaat.
  • die meisten Toten, die aktuell in Israel „an“ oder „mit“ Covid-19 sterben, sind geimpft (485 + 114 + 26 versus 427 Ungeimpfte):

Die Wahrscheinlichkeit, an Covid-19 zu sterben, ist für Menschen unter 65 minimal. Das zeigt die statistische Analyse, die auf Fox News in den USA vorgestellt wurde. Demnach starben 56.000 Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren in den USA seit März 2020 bis Mitte September 2021. Darunter war Covid-19 mit 469 C-Toten in den USA („mit“ oder „an“ ist eine große Frage, da in Deutschland bekanntlich nur 4 (vier) Kinder und Jugendliche ursächlich an Covid-19 starben) nur ein sehr sehr kleiner Teil der Toten, genau gesagt einer von 127 Todesfällen im Alter von 0 bis einschließlich 17 war Corona – also marginal. Was ist mit all den anderen Todesursachen der über 56.000 Todesfälle in dieser Altersgruppe?

Demnach ist auch die Chance, als 20-jähriger an Covid-19 zu sterben 1000 Mal geringer als mit 80+ !! Das ist der Kern der Harmlosigkeit von Corona für junge Menschen unter 65 oder 70. Es ist und bleibt eine Epidemie der Alten. Es wäre eine Untersuchung wert, ob die Tatsache, dass in Israel 26 Prozent der Erwachsenen fettsüchtig („obese“) oder nicht ganz so dünn sind und in Deutschland 22 Prozent, aber in Japan nur 4,3 Prozent etwas mit Corona zu tun hat, denn Japan hat nur 137 Tote an oder mit Corona pro 1 Mio. Ew, Israel 810, Deutschland 1114. Das wäre zumindest ein medizinischer Ansatz, sich das Verhältnis von Körpergewicht, Vorerkrankung und Covid-19 anzuschauen.

Diese Grafik zeigt, wie extrem stark sich das Risiko mit zunehmendem Alter verändert:

Und jetzt wollen die epidemiologischen und medizinischen Analphabet*innen der deutschen Bundes- und Landesregierungen Kinder zwingen, sich impfen zu lassen, bis hin zu den 5-jährigen. Das ist seit Monaten keine Dummheit mehr, das ist krimineller Vorsatz, das absichtliche Ignorieren medizinischer Fakten und der unglaubliche Wille zur totalen Macht über die Körper der ganzen Bevölkerung. Es geht um Biopolitik und Herrschaft, nicht um Public Health, ja für die öffentliche Gesundheit ist es schädlich, Kinder gegen Corona zu impfen, da deren Immunisierung via Infektion viel besser ist. Kinder sollen aber an Maskenwahn, Denunziationswahn („Laura hat das Fenster zugemacht, ich war das nicht“) und Blockwartverhalten geübt werden, die Indoktrination hat ungeahnte Ausmaße für eine angebliche Demokratie erreicht – zu einem faschistoiden Hygienestaat passend.

Andere Länder zeigen, dass es demokratisch geht, Schweden vorneweg, auch Holland hat ohne Masken weniger Tote an oder mit Corona als Deutschland, dabei ist das Virus in Venlo so harmlos wie in Duisburg, aber die Bevölkerung in Duisburg wird nonstop terrorisiert, in Holland hatte der Maskenterror im Sommer 2020 Pause und seit Juni 2021 ist er fast ganz vorbei.

Die Wahrscheinlichkeit, im Alter von unter 65 Jahren an Covid zu sterben, ist so gering, wie auf dem Weg zur Arbeit zu sterben, betont Fox News. Das hatte der Epidemiologe und Professor in Stanford John P.A. Ioannidis schon in 2020 analysiert.

Dass es mit den totalitären Maßnahmen wie 3G oder 2G oder 1G gar nicht um medizinische Maßnahmen sich handelt, sondern um pure brutale Gewalt, um Menschen zu zwingen, sich zu impfen, das hat der israelische Gesundheitsminister Nitzan Horowitz seiner Kollegin und der Innenministerin Ayelet Shaked bei einer Kabinettssitzung privat gesagt – blöd nur, dass das Mikrophon noch an war und es jetzt alle Welt weiß!

Der israelische Premier und ZeroCovid Anhänger Naftali Bennett fordert regelrecht zum mindestens verbalen Bürgerkrieg in Israel auf: er fordert (!) die geimpfte Bevölkerung auf, die nicht geimpften Nachbar*innen zu attackieren, zu denunzieren, zu diffamieren, bloßzustellen:

Epidemiologisch wissen wir auch 19 Monate nach Beginn der Krise nicht, wie riesengroß der Prozentsatz derer ist, die Corona hatten, es aber nicht spürten oder sich nie haben testen lassen. Die WHO ging schon im Herbst 2020 von bis zu 20 Mal mehr Infektionen aus, als gemeldet wurden, selbst wenn die Zahl 6 bis 10 Mal höher wäre, würde das bedeuten, dass in Deutschland nie im Leben nur schlappe 4,16 Mio. (so die offizielle Zahl am 21.09.2021) mit Corona „infiziert“ waren – ergo einen positiven PCR-Test hatten, sondern 24 bis 40 Millionen. All diese Menschen haben eine viel bessere Immunisierung gegen Corona als geimpfte Personen, da eine natürliche Infektion gegen das ganze Virus schützt und nicht nur gegen das Spike-Protein, wie es zumal die mRNA-Impfung von Pfizer-BioNtech macht.

Das wirklich Kriminelle, vorsätzlich Kriminelle ist nun, dass das RKI gar nicht wissen will, wie viele Menschen Corona hatten, denn das wäre ein leichtes gewesen, das seit März 2020 herauszubekommen. Man könnte alle 3 oder 4 Wochen die genau gleiche repräsentative Gruppe (z.B. 50.000 Menschen) testen und würde so sehen, wie sich die Gruppe derer, die Antikörper oder/und eine T-Zellen Immunabwehr gegen Covid-19 ausgebildet haben, verändert. Jeder seriöse Mediziner würde so eine Kohortenstudie machen, ja hätte sie im März 2020 in Auftrag gegeben.

Doch das hätte die Panik reduziert, weil infizierte Personen immun sind, also keine Impfung mehr brauchen. Es hätte die gesamte Panikindustrie unmöglich gemacht, weil es gezeigt hätte, wie gering der Anteil derer ist, die an oder mit Corona sterben. Denn bei dieser korrekten epidemiologischen Analyse würde eine Infektionssterblichkeit – und keine absurde und unwissenschaftliche „Fall“-Sterblichkeit – herauskommen. Während die offizielle Fallsterblichkeit in Deutschland für bald 19 Monate ca. 2,26 Prozent beträgt (93.000 Tote „an“ oder doch nur „mit“ Corona von 4,1 Mio. „Fälle“, positive PCR-Tests), ist die tatsächliche und wissenschaftliche Infektionssterblichkeit bei maximal 0,4 (bei 24 Mio. Fällen) oder eher bei 0,23 Prozent bei 40 Millionen „Infizierten“, was der IFR der WHO und von Ioannidis schon von Oktober 2020 entspräche.

Nochmal für jene, die das noch nicht mitbekommen haben: Die Influenza oder Grippe hatte 1969/70 eine Infektionssterblichkeit in der BRD von 0,29 Prozent (RKI 2016). Daher hat das Robert Koch-Institut (RKI) auch realistisch geschrieben:

Die Analyse der Übersterblichkeit legt aber nahe, dass die COVID-19-Pandemie am Ende des Jahres 2020 etwa das Niveau schwerer Influenzawellen erreicht hat (RKI, „COVID-19-Krankheitslast in Deutschland im Jahr 2020. Durch Tod und Krankheit verlorene Lebensjahre im Verlauf der Pandemie“, Ärzteblatt, 03.02.2021)

Wie gezeigt, spielen Fettleibigkeit und das Alter eine entscheidende Rolle bei der Erkrankung mit Covid-19. Die Politik tut seit März 2020 so, als wären wir alle lebensgefährlich bedroht. Das ist die größte Lüge seit 1945.

Der Jurist und Journalist Heribert Prantl hat das auf den Punkt gebracht mit dem Sozialstaat und der Solidargemeinschaft, die natürlich auch für Peter Altmaier oder Kettenraucher*innen und gestresste Politiker*innen da ist:

Die solidarische Gesellschaft ist nicht nur für die da, die angeblich alles richtig machen. Sie ist auch für die da, die echt oder angeblich einiges falsch machen. Solidarität hängt nicht davon ab, dass der, der Hilfe braucht, sich so verhält, wie es sich die anderen erwarten. Das Spital ist daher auch für den geöffnet, der betrunken an den Baum gefahren ist. Das Spital behandelt auch den, der sich selber vorsätzlich vergiftet hat. Und die Wasserwacht rettet auch den, der verbotenerweise ins Wasser gesprungen ist. Die Gesellschaft verabschiedet sich von dieser Solidarität, wenn sie den schneidet und schurigelt, der sich nicht impfen lässt – obwohl es ja angeblich keine Impfpflicht gibt.

Die a-soziale Politik und weite Teile der Bevölkerung sind epidemiologisch ungebildet und vor allem demokratisch ungebildet. Sie zeigen ihren autoritären Charakter wie noch nie seit 1945. Das muss aufhören. Und zwar sofort. Für die Verbreitung von Corona ist es völlig egal, ob jemand geimpft ist oder nicht. Wer geimpft ist, kann nach Logik der Impfindustrie nicht mehr an Covid-19 sterben. Also ist kein Ungeimpfter eine Gefahr. Wer eine Gefahr ist, ist jener übergroße Teil der Gesellschaft, der a-sozial gegen die Nicht-Geimpften hetzt wie noch nie gegen eine Bevölkerungsgruppe in Deutschland seit dem 8. Mai 1945 gehetzt wurde.

Antifaschismus im Zeitalter von Corona und dem pandemic turn heißt sowohl Peter Altmaier, Helge Braun, Ungeimpfte, Alkoholiker, Geimpfte, widerliche SUV-Fahrer*innen, Angela Scholz, Olaf Merkel, Robert Baerbock, Annalena Habeck, Winfried Söder, Markus Kretschmann, Bodo den Ramelow, Dumme, Kluge, Fette, Dünne, Schöne, Hässliche, Exzellenzcluster-maniacs, nerds, Magersüchtige, Kettenraucher, Kommunisten, Kapitalisten und sogar AfD-Politiker*innen, Neonazis oder Islamisten, Redakteur*innen von ARD, ZDF, der Süddeutschen Zeitung, sogar der jungle world, von Konkret oder dem Freitag mit jeweils den besten medizinischen Mitteln im Notfall zu behandeln und sie nicht für eine Erkrankung oder Verletzung verantwortlich zu machen.

Wer das nicht kapiert hat, ist nicht reif für die Demokratie.

Schluss mit allen „Maßnahmen“, nie wieder Mainz 05 und 2G. Es leben die ungeimpften Fußballprofis, die einzigen, die indizieren, dass sie noch selbst denken können.

Zum Glück muss das Schimanski nicht mehr erleben – Renan Demirkan umarmt den ZeroCovid-Polizeistaat Neuseeland

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. September 2021

1985 gab es den Kinofilm „Zahn um Zahn“ mit Schimanski als großteils suspendierter Bulle und der Journalistin Ulli als Protagonisten, die böse Fremdenlegionäre in Marseille und Duisburg aufspürten. Dramatisch stirbt gegen Ende Schimanskis Geliebte Ulli durch eine Explosion, als sie die Tür einer Villa öffnen wollte. Ulli wurde von Renan Demirkan gespielt. Sie haben Sex auf einem Kleinlaster, der Umzugsgut transportiert, behindern sich gegenseitig beim Ermitteln und am Ende wird der Bösewicht, gespielt von Charles Brauer (bekannt als Tatort-Partner von Manfred Krug), erschossen.

Bis heute ist Demirkan offenbar als Schauspielerin aktiv, wie man auf ihrer Homepage erfahren kann. Dort schreibt sie aber vor allem ganz großen affirmativen Blödsinn, der zeigt, wie wenig sie seit März 2020 mitbekommen, gelernt oder kapiert hat, entgegen vieler anderer und weit bekannterer Tatort-Schauspieler*innen wie Jan Josef Liefers, Felix Klare, Ulrich Tukur und all die anderen echten Helden von #allesdichtmachen, die noch selbst denken können und die Worte „Solidarität“, „Menschlichkeit“, „Verantwortung“ und Empathie tatsächlich buchstabieren können.

Denn was schreibt Demirkan im Januar 2021?

Zu allererst möchte ich Danke!! sagen!

Danke an all meine Helden und Heldinnen in diesem unvergesslichen, beängstigenden, pandemischen vergangenen Jahr:

Stellvertretend für alle – möchte ich die Krankenschwestern und Krankenpflegern nennen – die Alten- und Kinderbetreuerinnen und – Betreuer. All die Lehrerinnen und Lehrer – die Verkäuferinnen und Verkäufer – die Virologinnen und Virologen – die Ärztinnen und Ärzte – die Krankenwagen Fahrerinnen und Fahrer. Die Liste ist endlos, denn ich bin wirklich sehr sehr dankbar dafür, dass durch ihr Mittun und Zutun unsere Gesellschaft in jedem Augenblick ihre Menschlichkeit – Solidarität und Verantwortung bewiesen hat!

Das sind so sinnfreie und erbärmliche Plastikwörter-Sätze, dass einem schwindlig wird. Der normale Job von Krankenschwestern oder Ärzt*innen wird hier als heldenhaftes Verhalten dargestellt – dass ich nicht lache! Wenn es jemand gibt, der offenkundig vorsätzlich nicht auf die internationale Wissenschaft gehört hat, aber dafür die Panik geschürt hat, dann sind es die Ärzt*innen und das Pflegepersonal, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Weiter heißt es in dem floskelhaften SPD-nahen wirklichen Geschwätz dieser Tatort-Schauspielerin (Jg. 1955):

Ich bin dankbar, dass es sich wieder mal bewiesen hat, dass die Demokratie auf einem tief humanen und sozialen Gewissen und Wissen fußt. Und dass sie sich stets bemüht um den richtigen Weg und die beste Lösung, dass sie bereit ist, ständig dazu zu lernen und sich neu aufzustellen.

Wir haben es gesehen, dass es in einem kleineren Land wie Neuseeland mit einer großartigen politischen Verantwortlichen vielleicht etwas zeitsparender möglich ist – als in einem riesigen, föderalen System wie dem unseren, dessen politische Führung sich jedoch genauso zuverlässig – transparent – verantwortungsvoll – empathisch und solidarisch verhalten hat.

Der ZeroCovid-Polizeistaat Neuseeland, der so irrational und wahnsinnig ist, ein respiratorisches Virus ausrotten zu wollen, ist das Vorbild für die ARD-Schauspielerin, die ganz happy ist, dass sie Staatsanwältin in Köln spielen darf für den Tatort – da fragt man sich, ob sie jemals die Staatsanwältin spielen wird, die die verfassungsfeindliche Politik der Stadt Köln, der Landes- und Bundesregierung oder auch nur des Eff Zeh anklagen wird, die jetzt allesamt die Impf-Apartheid intonieren.

Es gab überhaupt keine Überlastung des Krankenhaussystems, zu keinem Zeitpunkt. Und würden die Mediziner*innen und Pfleger*innen seriös arbeiten, dann wäre der Fokus auf der Panikmache von Jens Spahn, auf dem kapitalistischen Gesundheits- und Profitsystem und vor allem darauf, dass Corona nie als das bezeichnet wurde, was es ist: Eine Krankheit, die schwer immunschwache Menschen angreift, fast nur Alte.

Die Millionen Lockdown- und Kollateral-Toten im Trikont scheren die Demirkans offenbar gar nicht, sie badet in ihren Plastikwörten und ihrer unerträglichen Selbstverliebtheit, dass man es kaum ertragen kann:

2020 hat mich in meiner tiefen Überzeugung bestärkt, dass wir weltweit solidarisch sein können und dass die überwiegende Mehrheit auf dem Planeten Mitmenschlichkeit – Fürsorge und Respekt praktizieren kann! – die elementaren Bausteine einer demokratischen und sozialen Lebens- und Staatsform in Frieden und Freiheit.

Nie war die Welt seit 1945 unsolidarischer – gerade international – als 2020. Auch die völlig zerstörte Kultur in diesem Land der Henker und Richter, die zerstörten Menschen, die sensiblen – zu denen sie demnach nicht gehört -, die sind ihr so was von völlig egal, es ist einfach „Scheiße“, was sie sagt, um mit Schimanski zu reden:

Deshalb möchte ich Sie Alle – liebe Gästinnen und Gäste bitten und auffordern:

lassen Sie uns gemeinsam die beste aller Lebensformen schützen vor so genanten Alternativen und Rettern und Großmachern – vor den Hetzern – den Rassisten – Nationalisten und Coronaleugnern!

Nie war Deutschland nationalistischer als 2020/2021. Die Grenzen zu! Flüchtlinge? Bleiben draußen! Das ganze Land war zeitweise ein Riesen-Gefängnis, das man so gut wie nicht verlassen konnte. Rassistisch war die Coronapolitik, weil die türkischen, bosnischen, irakischen, syrischen, togoischen Arbeiter*innen sehr wohl arbeiten mussten – Lieferservice, Verkäufer*innen, die Industrie – all das brummte weiter, während die ZeroCovid-Fanatiker*innen in ihren gemütlichen Altbauwohnungen in Köln, Hamburg, München, Berlin sich die Eier oder sonstiges schaukelten und mit dem Finger auf die türkischen kids zeigten, die sich nicht an die Ausgangssperren hielten. Die epidemiologischen Superstars Jay Bhattacharya (Stanford), Martin Kulldorf (Harvard) und Sunetra Gupta (Oxford) haben den Rassismus des Lockdown-Regimes, dem das Krepieren der Kinder und Wanderarbeiter*innen in Indien so was von völlig scheißegal ist, schon 2020 massiv kritisiert.

Wir leugnen das Virus nicht, „wir“ KritikerInnen, jedenfalls ich nicht – aber die Demirkans dieser Welt leugnen die Kollateraltoten, die Millionen Toten weltweit. Sie ist auch zynisch:

Aber gleichzeitig wurde mir auch klar, dass wir alle unterschiedliche Aufgaben haben auf der Welt, dass unsere Talente zu unterschiedlichen Zeiten gebraucht werden!

Und 2020 war nicht das Jahr der Künstlerinnen und Künstler – der Musikerinnen und Musiker – der Schreiberinnen und Schreiber – der Malerinnen und Maler und von noch Vielen – die in der Kreativwirtschaft ihr Geld verdienen.

Es war halt „nicht das Jahr der Künstlerinnen und Künstler“ – kann man das antiintellektuelle, paternalistische und totalitäre „Durchregieren“ von Kretschmann über Ramelow bis Scholz, Weil, Söder und Merkel zynischer in Worte fassen? Es hätte die Künstler*innen gebraucht, die aber fast alle – bis auf #allesdichtmachen im Frühjahr 2021 und einzelne weitere, völlig versagt haben und zu keinem Zeitpunkt die unwissenschaftliche, a-soziale, unsolidarische, auf den Millionen – Millionen – Toten im Trikont basierende Lockdownpolitik hinterfragt oder gar öffentlich kritisiert haben.

Es wäre von Anfang an viel humaner, sinnvoller und lebensschützender gewesen, wenn sich die Gesellschaft immunisiert hätte qua Infektion und die Alten und Immunschwachen gezielt geschützt hätte – von Anfang an. Das ist nicht passiert, weil Merkel & Co. das totalitäre und präzedenzlose Zerstören der ganzen Gesellschaft viel mehr Spaß machte.

Die These von der Immunisierung ist von einem renommierten Arzt aus München, der seit 20 Jahren in den USA forscht und arbeitet, wie am 8.9.21 die Passauer Neue Presse berichtet:

Der Münchner Mediziner Prof. Dr. Eckhard Alt beklagt Konzeptlosigkeit in der Pandemie – Plädoyer für natürliche Immunisierung. (…) Prof. Dr. Eckhard Alt (71), Gründer des Münchner Isarklinikums, forscht und lehrt seit fast 20 Jahren an der Tulane University in New Orleans und an der Universität von Texas. Er leitet Zentren für interdisziplinäre Stammzellforschung in Houston, New Orleans und South Dakota und ist ein führender Mediziner auf dem Gebiet der Inneren Medizin und Kardiologie. Mehr als 700 weltweite Patente hat er vorzuweisen. (…)

Der Arzt Eckhard Alt sagt:

„Eine Hysterie wie sie gegenwärtig von Politikern und Medien geschürt wird, ist im wesentlichen unangebracht. Weltweit sterben nach WHO-Statistik gerade mal fünf von 10 000 Infizierten unter 70 Jahren. Das Risiko an Covid-19 zu versterben, ist für gesunde Menschen vergleichsweise gering.“ Bei Menschen unter 70 Jahren, so Alt, sei indes die Sterblichkeit nach WHO Berichten mit 0,05 Prozent der Erkrankten deutlich geringer als z.B das Risiko, aufgrund eines Krankenhauskeims nach einer Operation in einer deutschen Klinik zu versterben.

Und weiter stehen in der Neuen Passauer Zeitung Dinge, die sonst kaum eine Zeitung prominent drucken würde:

„Eine Impfung von Kindern – auf keinen Fall. Sie sollen sich gesund immunisieren.“ Die überwiegende Mehrheit würde lediglich einen grippalen Infekt entwickeln. Nur Kinder mit Vorerkrankungen wie Mukoviszidose oder Immunschwäche sollte man impfen bzw. schützen. Maskenpflicht in Schulen entbehrte jeder wissenschaftlichen Grundlage, und verlängerte nur die Dauer der Krise. Ohnehin plädiert Alt für „eine gesunde natürliche Durchseuchung für die Gruppe Menschen, bei denen ein unkomplizierter Krankheitsverlauf erwartet werden kann, inklusive der Kinder“.

Und warum berichten die Mainstreammedien üblicherweise nicht von den Medikamenten gegen Corona? Weil es der Panikindustrie abträglich wäre, es würde die Panik der Krankenhausgesellschaften reduzieren und zeigen, dass die Impfung ganz sicher nicht aus der Krise führt, sondern eine viel bessere, weil nachhaltigere Immunisierung qua Infektion (gerade von Kindern und Jugendlichen!), durch Medikamente und eine Stärkung des Immunsystems. Es gab aber in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland keine Bundesregierung und keine Landesregierungen, die so stark das Immunsystem und somit die Gesundheit der Menschen beschädigt haben, wie die aktuellen Bundes- und Landesregierungen, von den Oberbürgermeisterämtern, dem Panik-Trommelwirbel der Medien 24/7, seit März 2020, ohne einen Tag Pause, etc. nicht zu schweigen.

Daher die Passauer Neue Presse:

Alte Menschen im Altenheim seien mehr gefährdet, weil sie oft ohne ausreichende Exposition zu Sonnenlicht einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel hätten. (…) Alt hat selbst ein Protokoll entwickelt, das mehreren Dutzend an Covid-19 erkrankten Patienten verabreicht wurde. Nach 48 Stunden seien alle behandelten Corona-Erkrankten zumindest symptomarm gewesen, und zwar unabhängig vom Alter. Seine
Rezeptur: Eine Mischung aus zwei bis drei Gramm Vitamin C, 100 bis 150 Milligram Zink, 2 Gramm Lysin und 2 Gramm Echinacin, 5000 Einheiten Vitamin D3, eine Aspirin-Tablette und eine Probiotikum 10 Kapsel, jeweils morgens und abends für zwei bis drei Tage eingenommen. Das seien sehr günstige und kosteneffektive Maßnahmen, die aber von unseren Politikern wenig gefördert würden.

Das Medikament Ivermectin kommt hier ins Spiel und in der Passauer Neuen Presse steht auch, dass z.B. in Bad Ischgl in Österreich, dem ersten Hotspot sozusagen in Europa, sich bis jetzt 85 Prozent der Bevölkerung immunisiert hätten und das großteils ohne Impfung bzw. schon vor der Impfung. Und wenn der unerträgliche, schmierige, unwissenschaftliche und wirklich nicht dem internationalen Stand der Forschung entsprechende Text von Demirkan dann auch noch vom nachvollziehbaren „Verzicht“ redet, kann man nur sagen: Der größte Verzicht war der des eigenen Denkens, es wurde und wird nicht mehr selbst gedacht, sondern nur nachgeplappert, was die Irrationalist*innen der ARD, des ZDF oder aller Regierungen von sich geben, die Neu-Kölner Tatort-Schauspielerin jedoch jubelt ob ihrer Unfreiheit:

So furchtbar diese weltweite Seuche für Hunderttausende war und leider noch lange sein wird und so sehr sie mir auch weiterhin Angst macht – so deutlich hat sie aber auch gezeigt, dass wir über alle Grenzen hinweg, einsichtig zusammenhalten und verzichten können – wo es und wenn es nötig ist.

Es war gerade international gesehen a-sozial, was Merkel & Co. veranstaltet haben und veranstalten. Die Forschung hat gezeigt, ich habe es seit Monaten oft zitiert, dass Einrichtungen wie das World Food Programme von Dutzenden Millionen extra Hungertoten (also zu den ohnehin zu erwartenden im Kapitalismus) warnten. Es ist völlig a-sozial und wahnsinnig, einen Kontinent wie Afrika „durchimpfen“ zu wollen, wo dort kaum jemand über 65 oder gar 80 Jahre alt wird, von den ex-europäischen Kolonien im Norden und in Südafrika mal abgesehen, aber auch dort war Corona so wenig eine Katastrophe wie in Europa oder Amerika.

Es geht mir zumal um diesen unsagbar schmierig-affirmativ-selbstverliebten Tonfall der Corona-Panikindustrie, den Renan Demirkan drauf hat und den sie mit den meisten Kolleg*innen teilt. Aber eben nicht mit allen. Es gibt kritische Mainstream-Schauspieler*innen, die was gelernt haben seit März 2020, #allesdichtmachen. Die Infektionssterblichkeit (IFR) von Corona liegt ca. zwischen 0,14 und 0,23 Prozent – Pocken hatte ca. 30 Prozent. Die Grippe 1969/70 in der alten BRD hatte eine IFR von 0,29 Prozent, sagt das Robert Koch-Institut (RKI). Vor allem aber geht es um die Demokratie, um Vielfalt, Wissenschaftlichkeit und Diskussion, Grundrechte und Verhältnismäßigkeit – das alles wischt Demirkan mit ihrer sülzigen Sprache und ihren peinlichen Danksagungen vom Tisch, Demokratie bedeutet ihr gerade gar nichts, entgegen ihrer Kritik am Faschismus und der AfD, wie es in ihrem Textlein heißt. Man kann aber nicht gegen die AfD sein und gleichzeitig die Merkelsche Coronapolitik, die Grundrechte aussetzt, goutieren und bejahen. Entweder man ist immer Antifaschist oder nie.

Ein Glück jedenfalls, dass Schimanski (Götz George, 1938-2016) die heutige Renan Demirkan nicht mehr erleben musste.

 

Wie krank ist Helge Braun wirklich?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 26. Juli 2021

Diese Frage stellen sich viele Bürgerinnen und Bürger angesichts seiner jüngsten Äußerung:

Zum Thema Schulstart nach den Sommerferien sagte Kanzleramtsminister Braun: Wenn die Inzidenz wie erwartet steige, werde es auch sehr schwer werden, die Infektionen aus den Schulen herauszuhalten. „Daher ist für mich ganz klar: Eltern, Lehrer, Hausmeister und Schulbus-Fahrer müssen sich impfen lassen. Wenn diese Gruppen alle geimpft sind, ist die Gefahr für die Kinder geringer.“

Helge Braun, der Schoßhund von Angela Merkel, sollte empirisch, medizinisch evidenzbasiert zeigen, dass für Kinder von 0 bis 19 Jahren überhaupt eine Gefahr von SARS-CoV-2 ausgeht. Denn dies bestreitet jeder Kinderarzt und jede Kinderärztin, die ihren Beruf gelernt haben.

Es gab in der Bundesrepublik Deutschland vom 1. März 2020 bis zum 11. April 2021 exakt vier (4) Kinder, die an Covid-19 starben: In einer Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) und der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) heißt es, wie ich bereits am 22.5.21 zitierte:

Seit 17. März 2020 hat die Deutsche Gesellschaft für Pädiatrische Infektiologie (DGPI) ein Register geöffnet, in das bundesweit Kinderkliniken stationär behandelte Kinder und Jugendliche mit SARS-CoV-2-Infektion melden. Mit Stand 11. April 2021 (dgpi.de/covid-19-survey-update) wurden in das Register bislang 1259 Kinder aus 169 Kliniken mit ihren detaillierten klinischen Verläufen eingetragen; ungefähr 1/3 der Kinder war jünger als 1 Jahr, 1/3 zwischen 2 und 6 Jahren und 1/3 zwischen 7 und 20 Jahre; 62 der 1259 Patienten (5%) mussten auf einer Intensivstation behandelt werden. Seit Beginn des Registers im März 2020 wurden insgesamt 8 verstorbene Kinder gemeldet, davon waren 3 Kinder in einer palliativen Situation verstorben, in einem Fall war die Einordnung nicht möglich. Bei insgesamt 4 Kindern wurde COVID-19 als Todesursache festgestellt.

Weiter heißt es in der Stellungnahme der Expert*innen, die von Braun bis heute ignoriert wird und die Tagesschau zitiert den irrationalen und viel zu gewichtigen Schoßhund der Kanzlerin trotzdem:

In der Saison 2018/19 wurden nach Angaben des RKI insgesamt 7461 Kinder unter 14 Jahren mit Influenza als hospitalisiert gemeldet, 9 Kinder verstarben. Nach Angaben des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur lag im Jahr 2019 die Zahl der durch einen Verkehrsunfall getöteten Kinder bei 55, nach Angaben der DLRG die Zahl der ertrunkenen Kinder bei 25.

Wer also weiterhin behauptet, für Kinder ginge von Corona eine Gefahr aus, muss sich fragen lassen, wie krank er oder sie selbst ist, und zwar sehr krank, aber nicht an Corona. Helge Braun möchte die Zwangsimpfung für bestimmte Bevölkerungsgruppen, ohne jede medizinische Evidenz. Dafür sollte er zurücktreten, weil sich das in einer Demokratie nicht gehört. Ende September ist es eh aus mit ihm im Bundeskanzleramt. Aber ein Rücktritt heute wäre noch viel besser.

 

 

Kann es nach Wembley noch Hoffnung auf Vielfalt, Diskussion, Selbständigkeit, Professionalität und anti-hierarchisches Denken geben?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. Juli 2021

Schlechter als der englische Trainer kann man sich in einem Finale nicht verhalten. Das fing schon beim traumhaften Tor der Engländer durch Shaw in der zweiten Minute an: ein genialer Eröffnungspass durch Kane nach rechtsaußen auf Trippier, dann die Flanke und Shaw schießt den Ball aus vollem Lauf mit höchstem Risiko per Dropkick ins kurze Eck. Das früheste Tor aller Europameisterschaftsfinals, es waren keine zwei Minuten gespielt.

Doch Southgate jubelte so gut wie gar nicht. Er ahnte, dass England trotzdem verlieren wird. Und dieses Trauma, das ihn selbst seit 1996 begleitet, konnte er nicht abschütteln. Als er in der zweiten Halbzeit merken konnte, dass Italien zwar auch nicht gut, aber doch deutlich überlegen ist, viel mehr Ballbesitz, wechselte er nicht das System, um Druck aufzubauen, speziell nach dem 1:1.

Als dann auch noch der einzige wirkliche offensive Spitzenspieler der Italiener, Chiesa, der mehrere sehr gute Chancen hatte, verletzt vom Platz musste, reagierte er wieder nicht. Das ging bis zur 118. Minute, als er zwei der unbedeutendsten Spieler der Engländer in diesem Turnier einwechselte: Sancho und Rashford. Beide berührten den Ball, soweit ich das im BBC-Livestream sehen konnte, nicht ein einziges Mal in den wenigen Sekunden, in denen sie auf dem Platz standen.

Dann wählte Southgate gerade diese beiden plus Saka, einen anderen jungen Spieler, der auch nur Einwechselspieler war, als die drei letzten Elfmeterschützen aus. Ganz Fußball-England war in Schockstarre ob dieser Entscheidung der Reihenfolge der Schützen. Man sah es schon bei der Einwechslung der beiden „Talente“, dass sie sich nichts von ihrem Einsatz versprachen.

England war nervös, zeigte Menschlichkeit, unglaubliche Aufgeregtheit und Chiellini lachte sich innerlich schief, wie man so naiv und wenig aggressiv sein kann (6 gelbe Karten für die Italiener, nur eine für England) – schauen Sie sich die Fouls der Italiener im Vergleich mit denen der Engländer an. Vor allem Chiellinis Foul an Saka hätte Rot geben müssen, es war brutal, er zog ihn am Trikot am Hals, würgte ihn fast und risse ihn um – und verhinderte eine fast 100-prozentige Torchance, denn Saka hätte freie Bahn zum Tor gehabt.

In einem Interview vor dem Spiel auf BBC live im Fernsehen zeigte sich diese wirklich schwer erträgliche Arroganz der Italiener am Beispiel von Nesta, einem Ex-Spieler, der in schlechtem Englisch meinte betonen zu müssen, dass Italien halt schon sehr erfahren sei mit Finalspielen und England so überhaupt nicht. Das stimmt zwar, aber es kommt auf die Art an, wie man das sagt. Und Ironie oder Selbstironie können halt Italiener fast so wenig wie Deutsche – Engländer hingegen, die können das häufig schon eher. Daher ja „Football is coming home“ – das ist selbstironisch, weil die Engländer doch wissen, dass sie nie gewinnen bzw. seit 1966 nie gewonnen haben und vermutlich nie mehr gewinnen werden.

Daher diese unsagbare Euphorie dieses Jahr und es wäre für dieses Land, das so viele Demonstrationen gegen den Coronawahn gesehen hat, während Italien eines der totalitärsten Corona-Regime hatte, ja das Ursprungsland des europäischen Lockdown-Wahnsinns im chinesischen Stil ist, ungemein wichtig gewesen, dass die three lions gewonnen hätten. Das macht es so bitter, dass gerade das üble Italien gewonnen hat – besser als die Germanen, das ist klar, aber um Welten schlechter als wenn England endlich gewonnen hätte.

Spielerisch hätte es Frankreich verdient gehabt, kein Team hat solche künstlerischen Einlagen gebracht, wie Pogba und Griezmann, auch Mbappé et al. gegen Deutschland und in anderen Spielen. Aber die Spielfreude allein war eben zu wenig, zu wenig auf das Siegen aus, also flog Frankreich raus und Italien wurde Europameister.

England kann Europa jetzt mit dem „Freedom Day“ zeigen, dass man die Coronakrise wenigstens halbwegs demokratisch beenden kann und dass man sie beenden kann, etwas, was Deutschland nicht kann und nicht will. Immerhin war der Heuchler vom Dienst, Keir Starmer, Chef der Labour-Party, auch im Stadion, obwohl doch seine von Panik zerfressenen Labour-Kolleg*innen davor warnten.

Das Problem der bürgerlichen Gesellschaft heißt Hierarchie und Unselbständigkeit. Es gibt immer andere, die für einen entscheiden, hier der Trainer oder, unendlich schlimmer: Die Regierung, das Corona-Panikorchester und „die Experten“.

Und das Allergefährlichste sind hilflose, aber machtbesessene Menschen. Wir erleben das tagtäglich seit März 2020 in der präzedenzlosen Corona-Krise. Die Herrschenden haben keine Ahnung, ob Masken schützen oder nicht, also wird es zum Zwang, sich zu vermummen, sie haben keine Ahnung, ob Geimpfte weiterhin „ansteckend“ sind, also wird jeder Mensch so eingeschüchtert, dass er oder sie sich lieber impfen lässt (500 € Prämie, oder ein Hamburger und Pommes oder die Aussicht, in den Urlaub fahren zu dürfen), als von der Belegschaft mit ihren hässlichen Fratzen gelyncht zu werden.

Der denkende Teil der Bevölkerung (weniger als ein Prozent?, das wären über 800.000 Menschen, ich glaube nicht, dass es so viele selbst denkende Menschen in diesem Land gibt) weiß, dass Corona für fast alle Menschen unter 70 total ungefährlich ist, das zeigten schon die allerersten Todeszahlen aus Bergamo am 12. März 2020, oder noch viel früher die wenigen Toten auf dem Schiff Diamond Princess, auch das nur alte Menschen, die fast alle vorerkrankt waren, wie in Bergamo.

Die Alten sind alle geimpft, so sie es wollten und das selbst bestimmen konnten, also kann es gar keine fünfte oder siebte Welle im Herbst 2022 oder Februar 2024 geben. Wenn doch, dann wirkt halt die Impfung doch nicht – das wäre Pech, aber auch nicht dramatisch, weil es ja schon ohne Impfung im Jahr 2020 weltweit so gut wie keine Übersterblichkeit gab, gerade in Deutschland nicht. In Schweden gab es ohne Lockdown und ohne Maskenwahn weder in Schulen noch in der Gesamtgesellschaft eine Krise. Alles ohne Impfung.

Schweden agierte besonnen und gerade nicht hilflos. Doch die Hilflosigkeit schlug zumal in Deutschland bereits im März um in totalitären Machbarkeitswahn. Einfach mal alles schließen – das war die post-faschistische Antwort aus Rom und alle europäischen Ländern folgten, eben bis auf das demokratische Schweden. Auch Amerika machte großteils mit, doch seit Herbst 2020 sind zentrale Bundesstaaten wie Florida oder Georgia und Texas nicht mehr mit dabei, sie wenden sich gegen Impfpässe, es gibt keine Strafen mehr für ein Nicht-Beachten von Maskenpflichten und die Stadien sind in Texas bis zu 100 Prozent gefüllt mit Fans (Texas Rangers).

Es war unprofessionell, sich nicht die ganze Vielzahl von Meinungen zur Corona-Krise von Anfang anzuhören. Merkel, Scholz, Söder, Laschet und Kretschmann drehten völlig durch und spürten, dass ein großer Wille nach einem regelrechten Krieg gegen ein Virus vorhanden ist, Macron folgend. Es stellt sich die Frage, wie muss eine Gesellschaft strukturiert gewesen sein, vor dem März 2020, dass so ein totalitäres Regime einfach so, von heute auf morgen, installiert werden konnte? Warum gibt es bis heute keine Aufstände, keine brennenden Barrikaden überall, keine Polizeieinheiten, die sich auflösen und den Wahn nicht mehr mitmachen?

Auf dem prolligen, primitiven Niveau des Fußballs lief es gestern nicht anders. Anstatt sich mit den zentralen Spielern wie Kane, Sterling, Phillips, Shaw und Maguire zu besprechen, zitterte sich der englische Trainer ganz allein mit seinen Zetteln durch seinen Kreis von Spielern und fällte die schlechtesten Entscheidungen, die man nur treffen konnte. Drei junge Spieler, die für den Turnierverlauf so gut wie keine  Bedeutung hatten, da sie kaum spielten, wurden als die drei letzten Schützen im Elfmeterschießen bestimmt.

Zwei davon hatten nicht eine einzige Ballberührung gehabt, da nur wenige Sekunden vor Abpfiff eingewechselt. Natürlich ist Elfmeterschießen immer Glückssache, das weiß jeder. Aber man kann das Glück auch absichtlich ignorieren, indem man zudem die unerfahrensten Spieler dafür einteilt, die sich dann auch noch kasperlmäßig trottelhaft verhalten, den Anlauf verzögern, rumhampeln und verschießen. Kane und Maguire sind Profis und wussten, wie man einen Elfmeter schießt, was sicher keine leichte Sache ist in so einem Finale obendrein, mit 30+ Millionen Zuschauer*innen in England und Hunderten Millionen in ganze Europa.

Natürlich ist Fußball lächerlich, es geht primär darum, dass Deutschland nicht gewinnt und deshalb war der Sieg der Italiener 2006 im Halbfinale der WM in Dortmund so wichtig und unsere Jubelschreie in Berlin-Friedrichshain konnte man noch in Charlottenburg hören, da die Stadt so in Schockstarre gefallen war und totenstill. Doch der gestrige Sieg der Italiener war unverdient, weil sie übers Turnier gesehen kein herausragendes Team waren – Spanien war spielerisch sicher besser, hatte aber auch Pech im Elfmeterschießen -, doch die typische italienische Arroganz (analog zur deutschen) hat wieder mal gewonnen.

Wie die Arroganz des totalitären Corona-Regimes weiterhin jeden Tag gewinnt – bis wir sie brechen, die Arroganz und die Irrationalität und Brutalität. Ungarn hebt die Maskenpflicht auf, in Holland gilt sie auch nicht mehr und Außenminister Heiko Maas hat gesagt, dass alle – alle – Coronamaßnahmen im August oder September 2021 aufhören müssen, sobald jeder Erwachsene ein sogenanntes Impfangebot bekommen hat. Das ist eine Ohrfeige für die Kanzlerin, die in ihrem Impfimperialismus und totalitären Machbarkeitswahn im Bundestag nochmal gesagt hat, dass die Krise erst vorbei sei, wenn die gesamte Menschheit geimpft ist.

Merkel und ZeroCovid werden verlieren – oder die Menschheit geht zugrunde und ist für viele Jahre vom Corona-Regime versklavt.

Diese Ohrfeige für Merkel war sehr schön und von einem führenden SPD-Mann nicht zu erwarten. Der große Vorteil Amerikas liegt darin, dass Fußball dort eine geringe Rolle spielt und Nationalteams im Vergleich zum Vereinssport kaum Bedeutung zukommt. Das korreliert sehr wohl mit der großen Autonomie der US-Bundesstaaten. Dort gibt es noch echte Konflikte zwischen den politischen Lagern und keine Präferenz für die Volksgemeinschaft wie in Deutschland. Ob Maas aus diesem Konsens jetzt tatsächlich ausschert und bei seiner Position bleibt, dass ein bloßes Impfangebot, das der denkende Teil der Bevölkerung ablehnen wird, ausreichen muss, damit der ganze Corona-Wahn endet, das wird sich zeigen.

Es braucht weniger Hierarchie und mehr Diskussion. Hätte sich Southgate mit Kane, dem Kapitän, Sterling, Maguire und Shaw unterhalten, hätten sie eventuell spätestens ab der zweiten Halbzeit offensiver gespielt und das 2:0 gemacht und niemals im Elfmeterschießen diese drei Bubis aufgestellt. Tragisch für England, aber es gibt sicher alsbald schwarzen Humor und Selbstironie, zwei Begriffe, die weder Deutsche noch Italiener kennen.

 

Baerbock wäre womöglich noch fanatischer als Jens Spahn und die CDU/SPD

Von Dr. phil. Clemens Heni, 22. Juni 2021

Auf meinen vorletzten öffentlichen Tagebucheintrag zu „Wäre Baerbock soooo irrational, fanatisch und totalitär wie Jens Spahn?“ bekam ich einige sehr interessante und treffende Zuschriften. Zustimmend schrieben mir Leser, dass ich mit der Einschätzung Spahns völlig richtig liegen würde, nur Baerbock würde ich unterschätzen, sie fordere gar FFP2-Masken für Kinder bzw. forderte solche totalitären Wahnsinns-Masken schon vor Spahn. Das ist richtig, dass der grüne Corona-Fetischismus und -Totalitarismus unerträglich ist und es könnte sogar ein wichtiges Element beim Opportunisten Spahn fehlen: Die ideologisch weltanschauliche Dimension. Die Grünen sind und waren (1999) Kriegstreiber, Antikommunisten (Ukraine, wobei ich die Gefahr von Putin entgegen vielen anti-grünen antiimperialistischen Linken und Altlinken nicht unterschätze) und autoritäre Charaktere, die beim Klimawandel nur Gehorsam und Dirigismus wollen, analog zur Corona-Zeit.

Mein Grund für den Text war gleichwohl von großer tagespolitischer Relevanz: Wie erfolgreich große, einflussreiche Kapitalistenkreise in diesem Land mit antisemitischen Motiven eine regelrechte Hetzkampagne gegen eine grüne Frau machen können und in wenigen Tagen zumindest nach Umfragen die CDU wieder ihren bürgerlichen 8-Prozent Abstand zu den Grünen hergestellt hat und niemand mehr von Baerbock als auch nur theoretisch möglicher Kanzlerin spricht.

Nun bin ich als intellektueller Kritiker ohnehin gegen einen deutschen Kanzler, es hätte nach 1945 niemals einen deutschen Nationalstaat wieder geben dürfen. Nie wieder Deutschland.

Realpolitisch waren es, da hatten die Zuschriften völlig Recht – die Grünen unter der SPD-Führerschaft von Gerhard Schröder, die 1999 einen Angriffskrieg auf Jugoslawien starteten (Kosovo-Krieg) und Joschka Fischer verharmloste Auschwitz, das er mit serbischer Politik gegen das Kosovo verglich. Man muss sich das schon wieder vor Augen führen, wie der damalige Außenminister unter Rot-Grün den präzedenzlosen industriellen Mord an den Juden in Auschwitz mit einer nationalistischen Politik im Jahr 1999 sehr wohl auf eine Stufe stellte. Mehr Auschwitzverharmlosung zum Zwecke eines Krieges – eines deutschen Krieges – gab es selten zuvor in dieser realpolitischen Dimension.

Im Fall der Ukraine stehen die Grünen in der Tradition des deutschen Antikommunismus vom „Schwarzbuch des Kommunismus“ (1997), über das seinerzeit Hermann L. Gremliza schrieb.

Das alles ist mir also wohl bewusst und ich danke den Lesern für ihre freundliche Hinweise in diese Richtung. Auch die natalistische Agenda ist bei Baerbock noch schärfer ausgeprägt als bei Spahn, der gleichwohl als kinderloser Schwuler sehr aggressive Familienpolitik betreibt, wie die Radikalfeministin Verena Brunschweiger in einer Diskussionssendung der Deutschen Welle zur Kritik der Erhöhung des Beitrags kinderfreier Menschen zur Pflegeversicherung betont. Insbesondere stellt Brunschweiger die sehr naheliegende Frage, was das für Leute sein müssen, die während des Lockdowns sich fortpflanzen und offenbar die Kindesmisshandlung via Masken, Test und Abstand so geil finden, dass sie es noch mehr Kindern zumuten – Deutschland hat aktuell die höchste Geburtenrate seit Ende der 1990er Jahre. Offenbar geht es doch primär um Zeitvertreib oder narzisstische Delegation und nicht um das Wohl eines Kindes. WTF.

Bei der irrationalen, medizinisch grotesken und antidemokratischen, ja totalitären ZeroCovid-Bewegung sind auch Grüne mit dabei wie „Campusgrün – Bundesverband grün-alternativer Hochschulgruppen“. Das sind dann die zukünftigen Staatssekretär*innen und Abteilungsleiter*innen von Spahn oder Baerbock.

Wie eine verglichen mit Europa noch wahnsinnigere Coronapolitik aussieht, die JEDE – jede – „Infektion“ (also einen positiven Test) eliminieren möchte, zeigt Australien. Dort gibt es seit Wochen panikartige Fluchtversuche der Bevölkerung vor dem Lockdown. Vorgestern berichtete der TV-Sender Sky, dass laut einer Umfrage 30 Prozent der Bewohner*innen des Bundesstaates Victoria (6,6 Mio) mit der Hauptstadt Melbourne (4,3 Mio) lieber das Land verlassen würden, wenn es die Arbeit ermöglichen würde („Melburnians ‚prefer to live elsewhere‘, poll finds„). Das mag ganz offensichtlich viel mit Corona zu tun zu haben.

Der Kabarettist Florian Schröder hat in der ARD die ZeroCovid-Wahnsinnigen kritisiert und ging dabei sowohl auf die Nähe dieser Leute zu China, als auch auf die Situation in Australien ein. Ihm ging es eher um die sozialistische Weltbeglückungsideologie der Linken, ohne den kapitalistischen Kern der de facto ebenfalls ZeroCovid-Ideologie der kapitalistischen Spahn, Merkel oder Scholz zu erkennen, aber immerhin ist er gegen den linken ZeroCovid-Wahn.

Und natürlich, wem sage ich es, wäre zuletzt die Verlängerung der ebenso irrationalen, medizinisch nicht begründbaren, aber zum Ziele der Zerbröselung der Demokratie gewollten „epidemischen Lagen von nationaler Tragweite“ ohne Zustimmung der Grünen im Bundestag gescheitert.

Nur 321 Stimmen kamen aus den Reihen der Großen Koalition, die einfache Mehrheit – die verfassungsrechtlich bei einer Abstimmung über die Aussetzung von weiten Teilen des Grundgesetzes gar nicht legal ist, dazu bräuchte es eine Zweidrittelmehrheit bzw. ist bei den wichtigsten der Grundrechte gar nicht möglich, dachten wir bislang – hätte bei 355 Stimmen gelegen. Also wäre die Verlängerung des totalitären Beschlusses gescheitert. Aber die Grünen, die ihre Rolle als Oppositionspartei absichtlich und freiwillig aufgaben, stimmten dafür. Nur mit den Stimmen der Grünen gibt es weiterhin diese antidemokratische Lage. Während es bei der CDU/CSU 13 Nein-Stimmen gab, bei der SPD eine, gab es bei den Grünen nicht eine Nein-Stimme zu diesem Antrag der Großen Koalition.

Wie hieß es noch 2013, nach der Bundestagswahl, bezüglich der Rolle der Opposition?

Gleich am ersten Tag der aktuellen Legislaturperiode, am 22. Oktober 2013, beantragte die Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, der Bundestag möge feststellen, dass Demokratie nur dann funktioniere, „wenn die parlamentarische Minderheit über effektive Rechte im Parlament und zur Kontrolle der Regierungspolitik verfügt.“ Er solle daher ankündigen, im Falle der Bildung einer Großen Koalition „die Minderheitenrechte der Oppositionsfraktionen im Hinblick auf diese außergewöhnliche Konstellation anzupassen und zu stärken.“

Doch seit März 2020 wurden die Grünen zu den Steigbügelhaltern der totalitärsten Macht, die es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland gab. Die Grünen haben also die Minderheitenrechte vorsätzlich aufgegeben und de facto regiert uns aktuell eine Große Koalition aus CDU/CSU/SPD/Grünen.

Der Politologe Thomas Gesterkamp kritisierte schon vor Monaten die Mischung aus „Protestantismus“ „Angst“ und den „Grünen“:

Für Panikmache war die grüne Klientel schon immer anfällig, siehe Atomkraft, Waldsterben und Klimawandel – wobei die enorme Relevanz dieser Themen unstrittig ist. Das alternativlose Regieren per Verordnung in einer „epidemiologischen Notlage“ befürworten auch Alt-68er, die einst gegen die Notstandsgesetze demonstrierten. Zudem irritiert die Nähe zu den No-Covid-Strategien.

Die Grünen und Baerbock sind unfähig zu begründen, worin die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ bestehen soll. Fast alle „gefährdeten“ Gruppen, das sind Menschen über 80 oder einige wenige schwer Vorerkrankte, sind geimpft oder können mit 89 oder 81 rational einschätzen, wie groß oder klein die Gefahr durch Corona ist. Ca. 25 Prozent der über 80-jährigen ließ sich nicht impfen (Berlin z.B.), wer also eine Politik nur für Geimpfte möchte, attackiert diese alten und rational denkenden Menschen. Das sei den völlig panischen und mega aggressiven 34-jährigen oder 52-jährigen gesagt, die jetzt dümmlich ihr Pflaster am Oberarm zeigen und sich dafür nicht schämen.

Vor allem aber wurde zu keinem Zeitpunkt die sog. „Notfallreserve“ von über 10.000 Notfallbetten in Anspruch genommen. Wie soll ein Notstand bestehen, der uns fast aller Grundrechte beraubt – Versammlungsfreiheit, Gewerbefreiheit, Freiheit der Wissenschaft, Bildung, freie Entfaltung der Persönlichkeit, Vereinigungsfreiheit, Freizügigkeit, Freiheit der Berufswahl, wenn diese Notfallreserve nicht zum Einsatz kam, nicht eine Sekunde oder ein einziges Bett? Ja noch nicht mal das Recht auf Infektion oder Selbsttötung, wie es vom Bundesverfassungsgericht zu einer Zeit, als es noch seriös arbeitete, im Februar 2020, geurteilt wurde, wird anerkannt. („Verbot der geschäftsmäßigen Förderung der Selbsttötung verfassungswidrig.“)

Also: Genauso wie Spahn agiert Baerbock gegen das Grundgesetz und kann nicht begründen, warum eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ jemals existiert haben soll, wenn nicht ein einziges Notfallbett in Anspruch genommen wurde und auch die normale Intensivbetten zu keinem Zeitpunkt auch nur annähernd belegt waren, trotz extremer Bemühungen der Intensivmedizin einen solchen Notstand künstlich herzustellen.

Es werden womöglich, sollten wieder demokratische und rationale Zustände herrschen, Gerichte darüber entscheiden, dass zu keinem Zeitpunkt eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ bestand, wenn doch bis August 2020 ca. 10.000 freie Intensivbetten da waren und ab August 2020 nochmal ca. 10.000 extra super Notfallbetten.

Ein Notfall ohne in Anspruch genommenes Notfallbett ist kein Notfall.

Versteht jedes Kind oder besser: Vor März 2020 hätte das jedes Kind verstanden. Egal, ob 5700 oder 885 Menschen oder gar keine Menschen mit einem positiven Test auf SARS-CoV-2 auf der Intensivstation liegen: Die Anzahl aller Intensivpatient*innen ist immer – immer – so gut wie gleich niedrig, ca. 20.000 Menschen:

Annalena Baerbock ist nicht weniger kapitalistisch als Jens Spahn, nur hat sie womöglich eine noch schärfere Beglückungsideologie und ist weniger opportunistisch, dafür ideologisch fanatischer.

Was aber weiterhin schockiert, ist die antisemitische Agitation gegen Moses, das Judentum, Baerbock und die Gesetzestafeln („Staatsreligion“) von Seiten der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM), die von der Süddeutschen Zeitung, der Zeit und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gedruckt wurde und somit Hunderttausendfach in den Briefkästen und Zeitungskiosken auslag und Millionen Menschen, nicht zuletzt die kleine, aber sehr aggressive Gruppe von Personen in Führungspositionen erreichte.

Mir ist klar, dass vielen Linken, auch aus dem Lager der Kritiker*innen der totalitären, medizinisch nicht evidenzbasierten und somit irrationalen, willkürlichen Coronapolitik, der Antisemitismus kein Problem ist. Der wird entweder goutiert oder als Flause abgetan.

Doch in ihm liegt der Kern des Denkens und Fühlens in diesem Land, sei es bei den Verschwörungswahnwichteln und somit weiten Teilen der Corona-Kritiker*innen-Szene, bei turbokapitalistischen Marktwirtschaftlern, bei den Rot=Braun-Auschwitz-Verharmlosern und Prager Deklaration-Anhänger*innen um Joachim Gauck (vorneweg wieder: Die Grünen, die sich für die Wahl von Gauck aussprachen 2012), bei den postkolonialen Holocaust-Trivialisierern auch in der Leopoldina (oder bei Corodok), oder bei den BDS-Anhänger*innen.

 

Long Lockdown ist viel tödlicher: Unsere politische und mediale Elite goutiert 33 Millionen Hungertote im Trikont

Von Dr. phil. Clemens Heni, 16. Juni 2021

Es gibt Hoffnung, immer mehr Bundesländer setzen die „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ aus, vorneweg jetzt NRW. Viele schaffen die Maskenpflicht erstmal im Freien – wo sie so sinnlos war wie in geschlossenen Räumen – ab, auch in Schulen gilt z.B. in Sachsen oder Rheinland-Pfalz und Baden-Württemberg schon jetzt oder in wenigen Tagen in Schulen für niemanden mehr Maskenpflicht.

Natürlich war es gestern auch wieder ein Hoffnungsschimmer, ein lauter und wunderschöner, als 67.000 Fans in Budapest feierten und anfeuerten und Fahnen schwenkten und grölten – obwohl Portugal gewann und nicht Ungarn. Aber die Fans, ein Stadion voll mit Fans! Dagegen das peinlich ausgestorbene Stadion in München mit ca. 16.000 Fans, die sich verloren und man primär lesen musste, dass dort „Bayern München“ steht auf den Rängen, als ob wir in der Provinz-Bundesliga wären. Doch das Spiel des Weltmeisters gegen die Germanen, das war Kunst.

Es zauberten die Ballkünstler aus Frankreich, sie drehten fast im Dutzend Pirouetten mit dem Ball (u.a. Pogba, der schlaksige Ästhet), zeigten sensationelle Antritte (Mbappé), der langhaarige Wirbelwind Griezmann war zentral für das Spiel, Organisator Kanté stabil wie gewohnt, eine blaue Abwehrmauer hinter sich wissend, die auch vom Trikot her einfach was hergibt und so peinlichste Nationalflaggen am Ende der Ärmelchen, wie es die Deutschen jetzt haben, nicht nötig hat – ca, c’est la France, der goldene Hahn und die Eleganz des Stoffes und der Bewegung und die Vielfalt der Frisuren und Gesichter stehen für Frankreich. Die Dumpfheit, Ungehobeltheit, Brutalität und Fantasielosigkeit stehen wie gehabt für das Deutsche. Also auch hier Hoffnung auf mehr Tore von Frankreich bei dieser EM, auch regulär selbst geschossene alsbald. Das unerschöpfliche Reservoir an neuen Talenten und Stars der Équipe Tricolore ist beeindruckend und macht die Grande Nation zum heutigen wie mittel- und langfristigen „Brasilien Europas“ – wie die New York Times in einer Lobeshymne festhält.

Und doch überwiegt auch über 15 Monate nach Beginn der größten Demokratiekrise in diesem Land, ja weltweit, der Wahn der Herrschenden. Mit Herrschenden sind nicht nur die irrationalen, nicht evidenzbasierten Politiker*innen gemeint, sondern auch jene, die de facto die Politik vor sich hertreiben: die Medien und vor allem einige wenige Hundert Twitter-User, die hauptverantwortlich sind, dass seit über 15 Monaten 83 Millionen Menschen gequält, in den Abgrund gestoßen, mit Masken und Tests gefoltert werden und die Alten isoliert im Altersheim aller Immunabwehrkräfte beraubt an Covid-19 oder an Verwzeiflung und Demenz starben.

Das Primitive von Twitter zeigt sich an der Kürze der Tweets, die eher einem Grunzen, einem Wildschweinschrei oder Wolfsgeheul ähnelt (ohne diese Tiere dafür zu kritisieren, es sind Tiere) und mit menschlicher Kommunikation nichts gemein hat.

Nehmen wir den ZDF-Pöbler vom Dienst Jan Böhmermann, der wohl immer noch meint, er sei irgendwie links der Mitte, dabei ist seine Desinfektionsspray-Obsession und sein antijüdisches Ressentiment ganz normaler deutscher Mainstream, siehe die Kritik von Mirna Funk:

Solange Böhmermann sich rund um die Uhr und ungefragt als erster und letzter Anti-Antisemit Deutschlands gebärdet und sich zu so etwas wie einer moralischen Instanz Deutschlands stilisiert hat – sein Unique Selling Point, by the way –, dann aber Juden öffentlich diffamiert, anstatt sich für sein unreflektiertes Deutschsein zu entschuldigen, brauchen wir Bücher wie Oliver Polaks „Gegen den Judenhass“, ihr hirnlosen Pappnasen. Normalerweise würde Jan Böhmermann den Desinfektionsspraytypen und Twitter-Antisemiten in einem seiner berüchtigten Parody Raps vernichten. Kann er aber nicht, er ist es ja selbst.

Wenn jetzt Böhmermann dem Star-Schauspieler Til Schweiger auf Twitter andichtet, „Honig im Kopf“ zu haben, weil Schweiger sich mit dem Journalisten Boris Reitschuster traf und die beiden die totalitäre Coronapolitik kritisieren, ja Reitschuster sogar in der Bundespressekonferenz für Aufklärung sorgt, wie das in der Geschichte dieser Einrichgung vermutlich kein Journalist in dieser Sorgfältigkeit und Kontinutität, gegen ungeheuerliche Widerstände, getan hat, dann ist Böhmermann das Problem. Er kann gar nicht argumentieren, was am Lockdown so genial ist, das ist für ihn eine unhinterfragte Alltagsreligion, das ist die Ideologie der Zeugen Coronas. Mit solchen Menschen – wie mit fast allen Twitter-Account-Besitzer*innen – kann man nicht rational diskutieren.

Dann ist die Antifa das Problem, aus der ich selbst komme (Antifaschismuskomitee Tübingen/Reutlingen, frühe 1990er Jahre), denn der Star-Pianist Martin Stadtfeld, der sich verständlicheweise gegen die heutige Antifa wendet, kann im Gegensatz zum ZDF-Pöbler vom Dienst noch klar und kritisch denken:

Ein Freund sagte zu mir: Wäre es denn nicht hilfreich, dass Veranstaltungen wieder durchgeführt werden könnten – mit Maske, Tests, Abstand und so weiter? Dann hätten unsere Kollegen, die von großer Not betroffen sind, doch wenigstens eine Perspektive? Und so geneigt ich war, zuzustimmen, so unwohl wurde es mir doch bei dem Gedanken, dass wir uns an all das gewöhnen werden. Irgendwann wird uns so vorkommen, dass eine Massenveranstaltung ohne gesundheitliche Sicherheitsvorkehrungen undenkbar, der fahrlässigen Tötung nicht unähnlich ist.

Wer möchte in einer solchen Dystopie leben? Manch einer wird sagen: Warum nicht, wenn es Leben rettet? Auch eine solche Haltung muss akzeptiert werden.

Doch das typisch europäisch-russische Element der Spontaneität von Entscheidung und Empfindungshaftem wird dann zerstört sein. Dostojewskis Protagonist in „Weiße Nächte“, der für viele schönsten Liebesgeschichte der Welt, begegnet seiner schicksalhaften Angebeteten mit FFP2-Maske? Ein Kafka wird sodann in sein Tagebuch schreiben: „Im Kino gewesen. Smartphone mit elektronischer Nachverfolgungs-App und digitalem Impfpass vergessen. Nicht eingelassen worden.“ Nein, wird er natürlich nicht, denn einen Kafka wird es in einer solchen Welt gar nicht geben.

Und schließlich, aber wen juckt das schon?, geht es ums Ganze: Um die Toten. Es geht um die geschätzten 33 Millionen Hungertoten – 33 Millionen Hungertote extra wohlgemerkt -, die es im Globalen Süden wegen und ausschließlich wegen der Folgen von Long Lockdown und der Lockdownpolitik im Westen sowie in den ärmeren Ländern Afrikas und Asiens gab und weiterhin gibt. Das berichtet die Zeitschrift OstSchweiz:

Das Fazit der Berechnungen lautet:  Im Schnitt hätte jeder Hungertote noch über 27 Lebensjahre vor sich gehabt. Jedes Opfer von Covid-19 verliere weltweit durchschnittlich 8 Lebensjahre; und das Median-Alter (85J.) der Covid-Opfer in der Schweiz sei gar um ein gutes Jahr höher als die durchschnittliche Lebenserwartung hierzulande. Frühere Quellen sprachen gar von nur 2 verlorenen Lebensjahren bei Covid-Opfern.

Die Massnahmen haben weltweit grob gesagt 50 Mal – bei früheren Quellen bis zu 150 Mal – mehr Lebensjahre gekostet als das Virus hätte fordern können, wenn man auf die Herdenimmunität ohne jeden Schutz gesetzt hätte. Allein in der dritten Welt starben laut Stalders Einschätzungen zusätzlich 33 Millionen Menschen an Hunger aufgrund der Coronamassnahmen, fast doppelt so viele wie in «normalen» Jahren.

Doch worin besteht der Zusammenhang zwischen Coronamassnahmen und verhungernden Menschen? Der Berner nennt eine Reihe von Faktoren. Es fliesst weniger Entwicklungshilfe, die Überweisungen in die 3. Welt halbierten sich, der Tourismus dort brach ein. Geschieht das nach und nach, könne sich ein Land auf die neue Situation einstellen, hier aber geschah es 2020 praktisch über Nacht. «Die 3. Welt war auf diesen rasanten Umbruch nicht vorbereitet und kennt keine Sozialsysteme, die das auffangen konnten.» Familien sei das Einkommen über Nacht weggebrochen.

Und wenn die Post-Stalinisten der Antifa nicht nur in Berlin kreischen „Wir impfen euch alle!“, dann wissen wir, wo der Feind steht, wo die Menschenverachtung heute ihre Zuhause hat, nicht nur bei den Neonazis und Islamisten, dem Jihad und der extremen Rechten, sondern bei den Linken, die jedes Links-Sein so beschmutzen, wie es niemand seit Stalin, Mao oder Pol Pot getan hat, auch ohne blutige Tote und Hinmassakrierte.

Ich habe Reitschuster in einigen Aspekten auch schon widersprochen, das ist klar, er ist kein Linker und wer meint, im ideologiefreien Raum sich zu bewegen, ist bestenfalls naiv und wer von Pro-Familien- und tendenziell sex- und lustfeindlichen und homophoben Events schon vor Jahren unkritisch berichtete, bezieht eben schon Stellung (ich habe auf dieser Seite darüber berichtet, in der Suchfunktion finden Sie das).

Aber jene Gutmenschen, denen die 33 Millionen extra Hungertoten im Globalen Süden so was von scheißegsl sind, das sind Menschen, für die ich noch nicht mal Verachtung habe, so tief stehen diese Existenzen. Und diese Existenzen, das sind fast alle Regierungspolitiker*innen in diesem Land, in Europa, ja der ganzen Welt, aber primär im Westen, das sind die großen Medien, die jetzt Til Schweiger bashen, wie sie zuvor Ulrich Tukur, Jan Josef Liefers und #allesdichtmachen gegrillt hatten, das sind zumal Twitter-Account-Besitzer*innen, und die kulturelle Elite insgesamt.

Wir leben in einer postkolonialen Welt, hätte Gambia einen Notstand ausgerufen, wäre das ein Schrei ins Nirwana. Rufen die ehemaligen Kolonialmächte Italien, England, Frankreich, Deutschland in ihren viel zu reichen kapitalistischen Ländern eine epidemische Lage von nationaler Tragweite aus – ohne den minimalsten Hauch von medizinischer Evidenz -, dann macht das die ganze Welt nach – das ist ein typischer postkolonialer Reflex – und die Eliten in Afrika oder Asien reiben sich gegenseitig beim dümmlichen Begrüßungszeremoniell der Zeugen Corona die Ellenbogen wund vor lauter Glücksgefühl der a-sozialen und aseptischen Solidarität. Dass so gut wie kein Mensch in Afrika von einer Epidemie der Alten bedroht ist – das kümmert nicht. Es geht nicht um Gesundheit, es geht um Macht, ums Quälen, Herrschen, darum, die Menschen gefügig zu machen, gefügig gerade für sinnlose Sachen wie Maske-Tragen, Abstand halten oder sich-testen-lassen als gesunder Mensch. So bricht man Menschen, das ist die Perfidie der Massenpsychologie des Corona-Totalitarismus.

Es ist hingegen ein weiteres kleines Zeichen der Hoffnung, dass ein Künstler wie Martin Stadtfeld im sicher nicht linken und von mir oft kritisierten Cicero Kritik übt am Lockdown-, Test-, Masken- und Abstandsirrsinn. Entgegen der häufig sehr schwülstigen, die eigenen Kinder als Grund der Kritik anführenden Rede sehr vieler Aktivist*innen im sog. Querdenker-Lager, schreibt er:

Es soll sogar Menschen geben, die keine Kinder haben und die es dennoch quält, dass die Kleinen Masken tragen müssen, dass sie keinen Kontakt mit anderen haben sollen, dass sie ein Schuljahr, ein Sportjahr, ein Musikjahr verloren haben. Dass viele ihre Lebensfreude einbüßen.

Natürlich möchte Ursula von der Leyen jetzt diese Mega-Ultra-Hardcore-Krise, die eine politische Krise ist, ausnutzen und durchsetzen, dass es alsbald keine schwedischen Sonderwege der Vernunft mehr geben soll – alles wird von Brüssel gesteuert. Dann wäre das von vielen Nationalisten gefürchtete totalitäre EU-Modell tatsächlich vollendet. Dann gäbe es nur noch die Schweiz oder vor allem Florida, Georgia, Texas als Oasen der Vernunft und evidenzbasierter Medizin, mit Freiheit, Vielfalt und Rationalität, der Verhältnismäßigkeit und der wissenschaftlichen Debatte.

Die aktuelle „Krise“ ist in keinster Weise eine medizinische, da es immer Viruserkrankungen gab und geben wird, ZeroCovid wird es nie geben und das ist auch gut so, denn gäbe es ZeroCovid, dann würden Sie diesen Text hier nicht lesen können und wir wären alle „mausetot„, wie es der Star-Schauspieler Ulrich Tukur in Worte kleidete.

Die alten Antifas wie ich selbst müssen jetzt gegen die neuen Anti-Antifas kämpfen, die alle impfen wollen, die post-stalinistisch wüten und hetzen, gegen die Twitter-Hetzer müssen wir Coronapolitik-Kritiker*innen vorgehen, die vom ZDF oder anderen Quellen bezahlt werden oder gegen (oder für, Erich Fromm im Gepäck) die innerlich offenkundig gebrochenen Klabauterbachs Aufklärung betreiben, die weder bei Schnee, noch bei Regen oder Sonnenschein das Schöne, Hoffnungsfrohe und Beglückende sehen können, weil sie nicht lieben können, weder sich selbst, noch die Natur, Tiere, andere Menschen, DEN Anderen, oder wenigstens Musik, Essen, Sport, Theater, Literatur, whatever.

Wir hier im Westen können diese Kämpfe führen oder auch nicht, hier sterben die Leute an Arbeitslosigkeit, Verzweiflung oder Alkoholismus nicht sofort, sondern häufig erst in vielen Jahren – das werden Millionen Long Lockdown-Tote werden im Westen.

Die Pointe ist: Ohne jede Corona-Maßnahme wären weniger Menschen gestorben. Es ist noch nicht mal klar, ob im Western mehr Menschen, oder nicht weniger gestorben wären, da eine natürliche Herdenimmunität besser schützt als eine Impfung, die aufgefrischt werden muss und nicht so gut ist wie eine durchgemachte Erkrankung mit einem für fast alle Menschen völlig oder relativ harmlosen Virus. Nur sehr alte und sehr kranke Menschen starben an oder mit Covid-19 – aber in keinem großen Umfang, kaum ein Land in Europa hat eine bemerkenswerte Übersterblichkeit, in vielen Ländern gab es früher deutlich (!) mehr Tote pro Jahr als in 2020 oder 2021, nehmen wir UK als Beispiel.

Keine Maske hat auch nur einen Menschen geschützt, aber eine nie dagewesene Panik erzeugt.

Kein Lockdown hat Menschen geschützt, sondern die ohnehin Schwachen und Alten noch mehr geschwächt, das Immunsystem geschwächt durch ultra-mega-harcore Stress und Panik, die gezielt geschürt wurden von Horst Seehofer und der Bundesregierung in Berlin seit März 2020 (in anderen Ländern lief es exakt gleich).

Boris Reitschuster, Til Schweiger oder Martin Stadtfeld sind die kleinen Helden, die jetzt vom ultra-primitiven Mainstreamjournalismus gebraten werden. Diese drei und viele andere, kluge, mutige, selbst denkende Menschen werden rückblickend jene sein, die die Demokratie womöglich vor dem endgültigen Ende bewahrt haben. Wenn denn die Demokratie vor dem endgültigen Ende bewahrt werden sollte, was nicht sicher ist.

Aber das ist auch egal. Jene 33 Millionen Toten im Globalen Süden werden es nicht mehr erleben und die starben nur und ausschließlich wegen der Panik von einigen durchgeknallten Twitter-Usern, die Angst hatten, sich womöglich ein paar Tage schlapp zu fühlen. In einer aktuellen Sendung von TalkRadio aus England sprachen Toby Young von lockdownsceptics.org und Mike Graham (TalkRadio) über das Verschieben des Endes des Lockdowns – das für den 21. Juni 2021 lange angekündigt war – in England / UK durch Johnson und sind außer sich – der Wahnsinn nimmt einfach kein Ende, nur durch die Bevölkerung, die aufhört mitzumachen. Durch Bedienungen im Restaurant, denen es egal ist, ob jemand auf dem Weg zur Toilette die sinnlose Maske aufsetzt oder nicht, oder hier in der trostlosen Einkaufsstraße einer schwäbischen Großstadt (das, was man hier „Großstadt“ nennt), wo Maskenpflicht herrscht, aber jedenfalls am Sonntag sich 95 Prozent daran nicht hielten.

Verglichen mit Long Lockdown ist Long Covid eine Lappalie. Long Lockdown verursacht präzedenzlose psychische Schäden bei Milliarden von Menschen – gleichzeitig ! -, während Long Covid eine blöde, aber nicht tödliche, sondern harmlose Nachwirkung ist wie nach einer schweren Grippe. Und vor allem starben schon bis jetzt – so die OstSchweiz – 33 Millionen Menschen im Globalen Süden an Long Lockdown. Und die sind den abgrundtief bösen Menschen, die meinen, sie seien die „Gutmenschen“, die uns alle umgeben, so was von scheißegal. Und das ist die moralische Katastrophe unserer Zeit.

 

Die „neue Normalität“ in Deutschland ist die alte Normalität: Antisemitische Attacke auf Baerbock von der INSM und Antisemitismus-Universalisierung/Verharmlosung durch Emcke

Von Dr. phil. Clemens Heni, 13. Juni 2021

Die Kampagne #allesdichtmachen war die wichtigste Kampagne, die deutsche Kulturschaffende in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland je gemacht haben. Der einzige Mainstream-Künstler, der die Kritik am Corona-Regime noch deutlich früher und mindestens so scharf formulierte, ist der Kabarettist Mathias Richling, der seit Frühsommer 2020 Kritik übt und nicht erst seit April 2021.

Die Rede von der „offenen Gesellschaft“ passt nicht zu einer ideologiekritischen Position, da in „offen“ bereits zuviel Vorurteil steckt – seit wann ist eine bürgerlich-kapitalistische Gesellschaft, zumal im deutschen Zuschnitt, „offen“ gewesen? Deutschland vor 1945 vernichtete das europäische Judentum und ermordete sechs Millionen Juden. Deutschland vor 1933 bereitete diesen präzedenzlosen Mord in unzähligen Facetten des antijüdischen Mordgelüstes, von Luther bis Achim von Arnim, der christlich-deutschen Tischgesellschaft, von Wagner bis zum Rembrandtdeutschen vor. Nach 1945 wurden die deutschen Nazis wieder in die BRD integriert, ja sie waren zu keinem Zeitpunkt ausgeschlossen gewesen, nur ein paar wenige waren von den Alliierten kurzzeitig interniert worden und eine verschwindend kleine Anzahl wurde gehängt.

Ich hab über die Desinfektionsobsession und ach-so-wahnsinnig-witzig-ironische Judenphobie von Typen wie Jan Böhmermann berichtet und Oliver Polak zitiert, das ist deshalb von Relevanz, weil sich Böhmermann ja als Saubermann präsentiert, doch Antisemitismus gibt es in Deutschland eben auf unterschiedlichsten Pfaden, es gibt ihn von links, rechts, von Muslimen, von Christen oder von der „Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“ (INSM): Die INSM hat eine Hasskampagne gegen die Kanzlerkandidatin der Grünen Annalena Baerbock gestartet, die an antijüdischem Ressentiment schwer zu überbieten ist:

Unter der Schlagzeile „Warum wir keine Staatsreligion brauchen„, sieht man Baerbock im dunkelgrünen Bademantel, wie sie zwei Gesetzestafeln hält, also wie eine weibliche Moses-Figur.

Wie anders als antisemitisch soll man das lesen? „Deutschland braucht kein über sie herrschendes Judentum“ wäre die ehrlichere Schlagzeile der INSM gewesen, denn sie macht ja eindeutig den Zusammenhang von „Staatsreligion“, Moses und den Gesetzestafeln aus.

Das ist deshalb fast komisch, wäre es nicht so katastrophal antijüdisch, weil wir doch schon eine Staatsreligion haben, ja mittlerweile sogar zwei: Erstens den Kapitalismus und zweitens die Coronareligion.

Es ist eine neue Eskalationsstufe im antisemitischen Repertoire, die Gesetzestafeln von Moses, also einen Kernpunkt des Judentums und der hebräischen Bibel, als den Feind der Deutschen zu präsentieren.

Darüber hinaus ist der Begriff „soziale Marktwirtschaft“ ohnehin, wem sage ich es, eine contradictio in adjecto, ein Widerspruch in sich: Entweder ich bin sozial, oder ich bin für die Marktwirtschaft.

Wer sind die „Botschafter“ der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft“?

Prof. Dr. Hans-Wolfgang Arndt 
Vorsitzender des Rektorats der Universität Mannheim

Prof. Dr. h. c. Roland Berger
Internationaler Unternehmensberater

Prof. Dr. Christoph Burmann
Inhaber des Lehrstuhls für innovatives Markenmanagement und Marketing (LiM) der Universität Bremen

Prof. Dr. Juergen B. Donges
Em. Direktor des Instituts für Wirtschaftspolitik an der Universität zu Köln

Dominique Döttling
Geschäftsführende Gesellschafterin Döttling & Partner Beratungsgesellschaft mbH, Mainz

Florian Gerster
Staatsminister a. D., Unternehmensberater

Prof. Dr. Otmar Issing
Präsident des Center for Financial Studies und ehemaliger Chefvolkswirt und Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank (EZB)

Martin Kannegiesser
Vorsitzender des Beirates der INSM 2000 bis 2014, Ehrenpräsident des Arbeitgeberverbandes Gesamtmetall, Geschäftsführer Herbert Kannegiesser GmbH

Oswald Metzger
Publizist und Politikberater

Dr. Arend Oetker
Unternehmer, Vizepräsident des BDI

Dr. Walther Otremba
Ehemaliger Staatssekretär in verschiedenen Bundesministerien, unter anderem im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie

Prof. Dr. Karl-Heinz Paqué
Minister a.D., Dekan der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg

Prof. Dr. Bernd Raffelhüschen
Direktor des Instituts für Volkswirtschaftslehre und Finanzwissenschaft der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg

Arndt F. Rautenberg
Gründer und Managing Partner der Rautenberg & Company GmbH, Düsseldorf / Frankfurt / London

Prof. Randolf Rodenstock
Geschäftsführender Gesellschafter der Optische Werke G. Rodenstock GmbH & Co. KG

Prof. Dr. Dagmar Schipanski
Rektorin des Studienkollegs zu Berlin

Dr. Kristina Schröder
Bundesfamilienministerin a.D.

Prof. Dr. h. c. mult. Nikolaus Schweickart
Vorsitzender der ALTANA Kulturstiftung

Erwin Staudt
Ehem. Vorsitzender der Geschäftsführung IBM Deutschland GmbH

Prof. Dr. Thomas Straubhaar
Professor am Lehrstuhl für Internationale Wirtschaftsbeziehungen, Universität Hamburg

Dr. Jürgen Stark
Ehemaliger Chefvolkswirt und Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB)

Der Politologe Michael Koß von der Universität in Lüneburg hat den Antisemitismus dieser abstossenden Kampagne gegen Baerbock von der INSM in der Zeit attackiert

[Update 14.06: Diese Kritik war jedoch nur ein minikleines Alibi für die Tatsache, wie ich erst jetzt sehe, dass die Zeit diese antisemitische Kampagne gemeinsam mit der Süddeutschen Zeitung und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung mitmacht und diese Anzeige der INSM, ja diese „Schmutzkampagne“ für viel Geld druckte – entgegen dem Spiegel oder t-online, wie t-online selbst berichtet]:

In seinem jüngst erschienenen Überblickswerk zum Antisemitismus in Deutschland definiert Peter Longerich Antisemitismus als Feindschaft gegen ein vorgestelltes Kollektiv. Antisemitisch sei, „Personen, die als Juden wahrgenommen werden, aufgrund dieser Zurechnung zum jüdischen Kollektiv negative Eigenschaften [zu] unterstellen“. Genau das passiert in der Moses-Anzeige der INSM, deren Subtext lautet: Die jüdisch-messianische Annalena Baerbock stellt unseren Lebensstil infrage.

Das Infame an diesem antisemitisch konnotierten Vorwurf ist, dass Baerbock und den Grünen damit die Zugehörigkeit zur politischen Gemeinschaft bestritten wird. Man hat sich nämlich ausweislich der Logik der Anzeige nicht nur getäuscht, wenn man höhere Weisheiten unters Volk bringen zu können glaubt, man gehört eigentlich gar nicht zu diesem Volk. Hier wird ein klarer Gegensatz konstruiert zwischen denen, die messianisch erreichbar sind, und denen, für die dies nicht gilt: „Die“ und „wir“. Man kennt das aus Zeiten, die man längst vergangen wähnte.

Der Antisemitismus der INSM ist zentraler und immer abrufbarer Teil der politischen Kultur in diesem Land.

Von daher musste ich so bitter auflachen, als einer der Co-Organisatoren der Kampagne #allesdichtmachen, Dietrich Brüggemann, der so dümmlich, aggressiv und bar jeder journalistischen Sorgfaltspflicht oder Expertise im Tagesspiegel diffamiert worden war und dem jetzt nach vielen Wochen dieses peinliche Blatt Raum bot für eine Replik, angesichts der Zustände im Corona-Hygienestaat und der Diffamierung von Kritiker*innen vor wenigen Tagen schrieb:

Und insgesamt: Was war mit meinem Land passiert?

Nun, wäre Brüggemann schon vor März 2020 ein radikaler Gesellschaftskritiker gewesen, würde er sich doch nicht so mit diesem Land identifizieren und überrascht sein. Das macht es unterm Strich für Kritiker dieses Landes, seiner politischen Kultur, seiner Geschichte, Philosophie und Kultur wie mich einfacher mit dem Coronastaat: Ich war schon vor März 2020 ein scharfer Kritiker der deutschen Zustände, es kam eben nur ein weiteres Puzzleteil hinzu, wobei ich die nie-dagewesene antidemokratische Aktion der Ausrufung eines zu keinem Zeitpunkt existierenden Zustandes – einer sog. „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ – nicht ansatzweise herunterspielen möchte.

Ich war nur nie ein Fan Deutschlands, es war wundervoll, als Südkorea gegen die Deutschen bei der letzten WM das Vorrundenaus endgültig besiegelte. Ende 1989 hatten wir die Kampagne „Widervereinigung“, also eine Wiedervereinigung ohne „e“, die die Zeitschrift Konkret damals startete. Das war schon damals meine Welt, „nie wieder Deutschland“.

Die Kampagne der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) ist antisemitisch, sie ist antifeministisch und möchte gerade eine Frau abschießen und diese Kampagne zeigt die ganze zutiefst deutsch-kapitalistische Ideologie.

Kaum jemand außer Ulrich Tukur und Jan Josef Liefers hat diese heuchlerische Ideologie, die Menschen ums Leben bringt und sich als die „Gutmenschen“ vorstellt, besser in Worte gefasst als Mathias Richling:

Mathias Richling

Satiriker und Kabarettist

Am Anfang der Corona-Zeit wollte man wegen Überlastung der Gesundheits-Systeme nicht entscheiden müssen, wen man überleben lässt und wen nicht. Heute warnen Schäuble und Welthungerhilfe wegen unterbrochener Lieferketten für Bauern aufgrund der Maßnahmen vor Millionen von Hungertoten. Lässt man also Millionen verhungern, damit Zehntausende nicht an Corona sterben? Das ist hoher politischer Sarkasmus. Der ergänzt wird, wenn beliebige Politiker anmerken, man wolle nicht, dass Menschen sterben. An Corona. Man entscheidet also doch. Denn an allem anderen dürfen sie verenden.

Abschließend möchte ich meinen Text vom 22. Oktober 2016 wiedergeben, der die Holocaust verharmlosende und den Antisemitismus universalisierende Ideologie der grünen Vorbeterin Carolin Emcke analysiert und kritisiert, denn Emcke hatte auf dem Parteitag der Grünen jetzt gesagt:

„Es wird sicher wieder von Elite gesprochen werden“, meinte die vielfach ausgezeichnete 53-Jährige [die zum Parteitag der Grünen per Video zugeschalten war, Habeck und Baerbock lauschten andächtig, CH]:

„Und vermutlich werden es dann nicht die Juden und Kosmopoliten, nicht die Feministinnen und die Virologinnen sein, vor denen gewarnt wird, sondern die Klimaforscherinnen.“

Hier meine Antwort an Emcke von Oktober 2016:

Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)

 

Die Publizistin Carolin Emcke schreibt in ihrem Buch „Gegen den Hass“, das 2016 auf den kulturindustriellen Markt geworfen wurde (Frankfurt a.M.: S. Fischer):

„Das Thema des Zugangs zu Toiletten für Transpersonen ist jüngst vor allem in den USA kontrovers diskutiert worden.“ (S. 158)

Es ist ein Buch über Hass hier und dort, und für Emcke führt die Diskriminierung von „Transpersonen“ ohne Umschweife zu allen möglichen Formen von „Hass“.

Nehmen wir Auschwitz als Beispiel, denn mehr als ein Beispiel ist es kaum. Immerhin nimmt sie EinwanderInnen in die Pflicht, sich auch mit den nicht so tollen Kapiteln eines Landes zu befassen (S. 203) – aber bitte einfühlend, sie hat schließlich Michel Foucault, Judith Butler und Axel Honneth gelesen (siehe Anmerkungen, S. 220–240), die immer wieder herbeizitiert werden. Emcke postuliert:

„Für das Erinnern an Auschwitz gibt es keine Halbwertszeit“. (S. 203)

Puuh, das ging nochmal gut. Der Holocaust war offenbar doch kein chemisches Experiment. Weiter schreibt die Preisträgerin:

„Es wird deswegen nötig sein, mit modernen didaktischen Methoden diese Geschichte als etwas zu erzählen, das sich mit neugieriger Einfühlung selbst aneignen lässt. Die vielen wunderbaren Beispiele aus den Programmen von Museen und Kultureinrichtungen zeigen längst, dass es möglich ist, auch Jüngere anzustiften, sich so kreativ wie ernsthaft mit der Geschichte des Nationalsozialismus auseinanderzusetzen.“ (S. 203)

„Wunderbare Beispiele aus den Programmen von Museen und Kultureinrichtungen“, die es ohne deutsche Vorarbeit gar nicht geben könnte, hätte an dieser Stelle der Publizist Eike Geisel festgehalten.

Bislang war es ja so gut wie unmöglich für junge Menschen, sich mit dem SS-Staat zu befassen, aber, endlich, dank „moderner didaktischer Methoden“ klappt das jetzt. Vor allem nicht so staubtrocken und nüchtern (wie z.B. ein Buch lesen), sondern mit „neugieriger Einfühlung“. „Frau Emcke, wie fühlt sich das an, einen Tag nackt im Schnee zu stehen und nicht umzufallen, im KZ?“ „Bekamen die danach wenigstens einen heißen Kakao?“ Sowas könnte man als Rollenspiel durchspielen, aber sicherlich einfühlend, nicht grob und unsensibel.

Oder: „Anstiften, hey, das klingt obercool“, denken sich ein paar Teenager, „lasst uns mal schauen, was wir Spannendes oder Schockierendes entdecken, bei den Juden geht immer was Krasses ab, eh“.

Oder sich „einfühlen“ in Anne Frank, der Klassiker schlechthin. „Sich einfach nicht alles gefallen lassen!“ „Tagebuch schreiben!“

Dass Anne Frank in Bergen-Belsen qualvoll starb und alles nur kein „Vorbild“ ist, geschenkt. Diese „Amerikanisierung“ des Holocaust (so der Kritiker Alvin Rosenfeld in „The End of the Holocaust“) ist längst eingermanisiert.

Ideologisierte AnhängerInnen der antisemitischen BDS-Kampagne drucken Anne Franks Bild als Ikone mit einem Palästinensertuch um den Hals und kämpfen so ausgestattet gegen „den“ Juden im Namen „der“ Juden gegen Rassismus und Israel und fügen Juden, Holocaustüberlebenden und ihren Nachfahren damit absichtlich Schmerzen zu, von der Verhöhnung Anne Franks und der Opfer der Shoah nicht zu schweigen.

Doch selbst und gerade die tollen neumodischen Konzepte, die Emcke vorschweben, sind das Problem. Die „Familiarisierung“, wie es die kritische Pädagogik nennt, promotet ein Einfühlen in die Geschichte Nazideutschlands und gerade der Holocaustopfer, suggeriert, „wir“ könnten so tun, als ob wir wüssten, was Auschwitz war und wie es sich „anfühlte“[1] und tut den Opfern somit ein zweites Mal Gewalt an. Die meisten der sich gutfühlenden Erinnerer merken das gar nicht.

Aber unterm Strich, und darauf kommt es ja an, ist Emcke glücklich und fröhlich:

„Mich beglücken die verschiedenen Rituale und Feste, Praktiken und Gewohnheiten. Ob Menschen sich in Spielmannszügen oder bei den ‚Wagner-Festspielen‘ in Bayreuth, ob sie sich im Stadion von FC Union Berlin oder bei ‚Pansy Presents…‘ im ‚Südblock‘ in Kreuzberg vergnügen, ob sie an die unbefleckte Empfängnis glauben oder an die Teilung des Roten Meeres, ob sie Kippa tragen oder eine Lederhose oder Drag – die gelebte und respektierte Vielfalt der Anderen schützt nicht nur deren Individualität, sondern auch meine eigene.“ (S. 195)

„Meine eigene“ – das passt, denn das Buch wirkt wie ein narzisstisches Bekenntnis. Sie sieht sich selbst als gleich doppeltes Opfer:

„Als Homosexuelle und als Publizistin gehöre ich gleich zu zweien der in diesem Kontext besonders verhassten gesellschaftlichen Gruppierungen.“ (S. 71)

So richtig und wichtig Ihre Kritik an Pegida oder AfD, an Homophobie, Rassismus und völkischem Nationalismus, an Antiintellektualismus, an Reinheit und Einheit ist, so völlig analyselos, eklektisch, additiv ist ihre Aufzählung der „Opfer“-Gruppen, was im ganzen Buch so rüberkommt, als ob sie es nur wegen sich selbst geschrieben habe.

Im Grunde analogisiert sie permanent und obsessiv Antisemitismus mit Homophobie, Rassismus und allerlei Diskriminierungen oder auch Hass. Sie verkennt den genozidalen Charakter des Antisemitismus und hat keinen Begriff davon. Keine andere Gruppe wird in aller Welt beschuldigt, an dieser oder jener Verschwörung beteiligt zu sein.

Die „Protokolle der Weisen von Zion“ inspirierten Deutsche und Hitler dazu, den Juden zu bekämpfen. Christen agitieren bis heute in nicht wenigen Kreisen, Juden hätten Jesus auf dem Gewissen. Arabische Antisemiten wie islamistische fantasieren, Israel und die Juden würden Wasser oder Bonbons vergiften und überhaupt hätten die Juden die Medien, das Kapital und die Regierungen in der Hand.

Ressentiments und Verschwörungsmythen, die nicht wenige Araber und alle Islamisten mit vielen FanatikerInnen in Deutschland bis weit in die Mitte der Gesellschaft teilen. Man denke nur an 9/11 und die diesbezüglichen Verschwörungsmythen, eine Kopplung aus Antiamerikanismus und Antisemitismus.

Juden stünden hinter dem Kapitalismus, dem Kommunismus, den Medien, der Moderne, der großstädtischen ausschweifenden Sexualität usw. usf.: keines dieser klassischen Topoi des Antisemitismus trifft auf Frauen, Homosexuelle, Flüchtlinge, Schwarze oder neue Nachbarn zu.

Die „lethal Obsession“ (Robert S. Wistrich) des Antisemitismus oder der „longest hatred“ (Robert S. Wistrich) zeigen einen obsessiven Hass, ein irrationales Ressentiment und gerade kein x-beliebiges Vorurteil oder eine x-beliebige „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ an. Der Antisemitismus kann sich in unendlich viele Facetten kleiden, wie die Geschichte seit der Antike gezeigt hat.

Aber auch die Abwehr der Erinnerung an die Shoah ist sehr spezifisch antisemitisch konnotiert und gerade nicht Ausdruck einer x-beliebigen „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“. Für die nationale Identität in Deutschland ist ein Trivialisieren der Shoah essentiell, wie das geschieht, ist variabel. Gleichsetzende „Vergleiche“ von Nationalsozialismus und Stalinismus oder Sozialismus (Rot=Braun)  sind derzeit beliebt („Schwarzbuch des Kommunismus“, „Prager Deklaration“), postkoloniale Ideologie ist ebenfalls en vogue („Von Windhuk nach Auschwitz“) und natürlich die Pegida-Agitation mit ihren Anleihen bei Goebbels und NSDAP-Propaganda, wie sie nicht zuletzt am 3. Oktober, dem „Tag der deutschen Einheit“ zu erleben war.

Sehr beliebt sind zudem die penetranten Vergleiche von Israel und den Nazis oder der Apartheid, typische Muster der Schuldabwehr und Schuldprojektion. Sodann nicht zu vergessen die Hinweise, welche perfiden britischen oder amerikanischen Bomber diese Brücke oder jenes Haus in Dresden, Hamburg oder Wien „zerstört“ haben und welche tapferen Deutschen oder Österreicher in einem neuen Kraftakt des „wir“ sie nach dem 8. Mai 1945 wieder aufbauten (oder sie als Mahnung gegen Krieg an und für sich stehen ließen, wie in Berlin die „Gedächtniskirche“).

Oder man denke an elaboriertere Theoreme wie jenes der bösen Moderne, die ein „Lager“ und das KZ nur die vollendete bürgerliche Gesellschaft sei, das seit Jahren Teil antisemitischer Trivialisierung der Shoah ist, hier vorgetragen vom italienischen Modephilosophen Giorgio Agamben.[2] All das kommt in „Gegen den Hass“ selbstredend nicht vor, weil das Decodieren subtilen Hasses oder antisemitischer Ressentiments Emckes Geschäft nicht ist.

Das angedeutete Spezifische des Antisemitismus kommt bei der Autorin nicht vor. Für sie sind die unterschiedlichsten Gruppen gleichermaßen, ohne kategorialen Unterschied, Opfer, sie wendet sich gegen Hass auf

die Juden, die Frauen, die Ungläubigen, die Schwarzen, die Lesben, die Geflüchteten, die Muslime oder auch die USA, die Politiker, der Westen, die Polizisten, die Medien, die Intellektuellen.“

Es ist diese Aufzählung, die das genozidale Ressentiment gegen die Juden – womit sie die vernichtungsantisemitische Pointe gegen den Juden treffsicher verpasst – mit Hass gegen die Frauen gleichsetzt; als ob ein Genozid an Frauen stattgefunden habe oder in Planung sei; ganz abgesehen davon, dass natürlich auch deutsche Frauen, oder auch ungarische, österreichische, litauische Antisemitinnen waren und auf andere Weise heute wieder oder noch sind. Wer Sexismus analysieren und bekämpfen möchte, kommt mit solchen undifferenzierten Analogien nicht weiter.

Mehr noch: Wenn Emcke schon ziemlich umfassend alle ihr in den Kopf kommenden Großgruppen, denen Hass begegnet, aufzählt, fehlen, das nur am Rande, einige Gruppen, neben Behinderten, Obdachlosen, frisch Um- oder Zugezogenen vor allem auch Hartz4-Empfänger oder Arme, Opfer des Kapitalismus.

Das mit den ‚frisch Um- oder Zugezogenen‘ („Etabliertenvorrechte“) ist nicht ironisch gemeint, nein, die sind ernsthaft Teil der sogenannten „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ (GMF) und meinen auch ganz normale Deutsche, die – umziehen. Deshalb hätte auch der Erfinder des Wortungetüms „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, Wilhelm Heitmeyer, den diesjährigen Friedenspreis des Deutschen Buchhandels erhalten müssen und nicht Carolin Emcke, das wäre ehrlicher gewesen.

Denn Emcke plappert nur nach, was Heitmeyer seit über 10 Jahren schon formuliert, und ein Kapitel in ihrem Buch heißt denn auch „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“. Um Nachfragen vorzubeugen: nein, auch der Verfasser dieses Textes ist nicht für „Menschenfeindlichkeit“, „gruppenbezogene“, wobei es gerade mit Blick auf den Deutschen schwer ist, jene nicht zu verspüren.

Auschwitz und die Shoah kommen in „Gegen den Hass“ im Kontext x-beliebiger „gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit“ vor. Ein weiteres Beispiel ist der rassistische Mob gegen Flüchtlinge in Sachsen in Clausnitz, ein anderes Rassismus in USA. Hass auf alle möglichen Gruppen, eben auch Juden. Emcke schreibt explizit, nachdem sie „Antisemitismus“ erwähnte, „[n]och immer gibt es gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“ (S. 69), also war die Shoah auch eine.

In ihrer publizierten Dissertation spricht Emcke wie der des Deutschen nicht mächtige gewöhnliche Feuilletonredakteur von „Verbrechen gegen die Menschlichkeit“, wo es doch „gegen die Menschheit“ heißen muss. Gegen die Menschlichkeit verstößt auch der ganz normale Kapitalismus der Deutschen Bank, oder jeder x-beliebige Vorstand einer Aktiengesellschaft, der Menschen als Ware betrachtet, wie es der Kapitalismus, das ökonomische a priori verlangt.

Der Holocaust hat damit gar nichts zu tun und ist ein Zivilisationsbruch gewesen, der nicht nur gegen die „Menschlichkeit“ gerichtet war, sondern gegen die Juden und die Menschheit.

Geradezu obsessiv verquickt Emcke Juden und Homosexuelle (also sich selbst), sie scheint Opfer sein zu wollen wie die Juden:

– „Es gab diesen diskreten, aber eindeutigen Vorwurf, nun sei doch seitens der Juden oder der Homosexuellen oder der Frauen auch mal etwas stille Zufriedenheit angebracht, schließlich würde ihnen so viel gestattet.“ (S. 13)

Man könnte meinen, Frauen seien Opfer einer Shoah geworden und würden nun so ressentimentgeladen attackiert werden wie Juden.

Weiter geht’s in Emckes Analogieamoklauf, dem friedfertigen, unblutigen und einfühlenden:

– „… das Geraune von einer ‚schwulen Lobby‘ oder jener Sorte Israel-Kritik, die mit einem ‚man wird ja wohl mal sagen dürfen‘ anhebt“ (S. 76)

– „…humorlos zu sein (gegenüber Feministinnen oder auch lesbischen Frauen gehört das zum Standardrepertoire), von der eigenen qualvollen Geschichte ‚profitieren‘ zu wollen (gegenüber Jüdinnen und Juden)“ (S. 102)

So als ob eines der antisemitischen Topoi nach dem Holocaust, die „Holocaustindustrie“, auch nur im Ansatz damit zu vergleichen sei, dass angeblich sehr häufig Feministinnen oder Lesben als humorlos bezeichnet würden. Was für ein additives, ohne jede Struktur mit Wörter herum fuchtelndes Gerede das ist.

Dann bringt sie besonders „surreale Beispiele“:

-„ …wenn an öffentlichen Schulen nur jüdische Feiertage gelten würden, wenn nur homosexuelle Paare Kinder adoptieren dürften …“ (S. 114)

Für Emcke ist Antisemitismus, auch der sekundäre, um den es hier geht (auch wenn sie das Wort nicht kennen sollte), nicht mehr als eine „abwertende Etikette“ und „strukturelle Missachtung“ (S. 102).

Diese völlige analytische Hilflosigkeit, die weder sozialpsychologische noch politisch-kulturelle oder ideologiekritische Analysemuster kennt, kommt gut an, weil sie „uns“ alle (solange „wir“ zu einer „diskriminierten“ Gruppe gehören) zu einem „wir“ der Opfer zusammen schmiedet, das ist der Tenor hierbei, der das ganze Buch  durchzieht.

Sodann folgt eine Analogie von Morden an Transgenderpersonen mit antisemitischen und rassistischen Morden (S. 156f.), und schließlich setzt Emcke am Beispiel des sog. Islamischen Staats dessen „Hass“ gegen Frauen, Juden und Homosexuelle auf eine Stufe (S. 169).

Jede Differenz wird hier geleugnet. Niemand strebt danach einen Staat der Homosexuellen zu zerstören, niemand agitiert weltweit gegen die Protokolle der Weisen der Transgenderpersonen. Die schrecklichen Diskriminierungen und der homophobe oder transphobe Hass sind schlimm und müssen bekämpft werden. Aber nicht indem man wie Heitmeyer oder Emcke das mit dem Konzept der „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ macht, indem der einzige weltweite, genozidale Hass, der Antisemitismus (und Antizionismus) völlig als solcher derealisiert wird.

Probleme über die Benutzung von Toiletten von Transgenderpersonen müssen in der Gesellschaft diskutiert und gelöst werden. Aber das auch nur in einem Atemzug mit dem genozidalen Hass auf „den ewigen“ Juden zu vergleichen ist das Ende jeder Analyse.

Es gibt widerliche Hetze gegen Schwule und Lesben oder „Transen“, nicht nur online, auch und gerade offline. Aber das homophobe Geschwätz von einer „schwulen Lobby“ ist eben lächerlich und konsequenzlos verglichen mit der auf die Auslöschung von Millionen Juden gerichteten Hetze gegen die „Israellobby“ oder die „jüdische Lobby“. Wer das nicht kapiert, hat wirklich gar nichts kapiert von der Gefahr, die vom Antisemitismus ausgeht.

Mehr noch: auch das Gendern Emckes von Jüdinnen und Juden in der Shoah ist an Absurdität und Perfidität nicht zu überbieten. Hierzu hat die Autorin Esther Dischereit schon vor über 20 Jahren geschrieben:

„Ende der achtziger Jahre schließlich – noch vor Ausbruch der Pogrom’feierlichkeiten‘ – ich meine die explosionsartig ins öffentliche Bewußtsein drängende Etablierung einer Erinnerungs’kultur‘ – war ich zu Gast bei einer kleinen radikal feministischen Gruppe, die sich vorgenommen hatte, etwas von Frauen zu erfahren, die während des Nationalsozialismus im Widerstand aktiv waren. Die Frauen wollten sich auch mit dem KZ Ravensbrück beschäftigen. Im Verlauf des Gesprächs wurde als Motiv formuliert: Die Jüdinnen seien es, mit denen sie sich befassen wollten, denn daß sie als Frauen so behandelt worden seien, sei das, was sie empörte. Ich weiß noch, daß ich wegen der feministischen Trauerbedürfnisse aufstand und wegging. Mir gelang keine Begründung, weil ich stammelte und mir die Luft wegblieb. Mit war das ganze Ansinnen der Gruppe diskreditiert. Sollte die Asche in männlich und weiblich geteilt werden? (…) Das, was mich so sprachlos machte, war wohl die Rigidität und Erbarmungslosigkeit, mit der mir der Begriff vom Mensch-Sein ersetzt schien durch Frau-Sein. Gegenüber den Lebenden in der patriarchalen Gesellschaft hätte mich solche Übertreibung nicht weiter aufgeregt, vielleicht hätte ich sie für eine Zeitlang als notwendig angesehen. Gegenüber den Toten war sie für mich von einer Grausamkeit, die ich nicht fassen konnte. (…) Der Jude war getötet worden als Jude – als non-human, als Nicht-Mensch –, es spielte vor der Geschichte keine Rolle mehr, ob er nach gender per se ein Patriarch gewesen oder nicht.“ (Esther Dischereit (1995): Übungen, jüdisch zu sein, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 168–170.)

***

Schließlich passt der Friedenspreis zu Carolin Emcke wie zu Martin Walser. Auch Emcke strebt nach einem starken „wir“ (S. 218), sie schreit danach dazugehören, ob nun als Teil einer Opfergruppe in einer Reihe mit Juden oder nicht, Hauptsache „wir“, natürlich kein fixes „wir“, ein offenes, lustiges, glückliches, nicht festgelegtes. Und wer in Buchläden geht, derzeit, sieht den Schrei nach einem „wir“ all überall, nicht nur bei Nazis und Pegidisten, grade auch bei den vorgeblich nicht so Völkischen.

Und sie gehört auch zum Kreis derjenigen um Axel Honneth und das heutige Frankfurter Institut für Sozialforschung, die Adornos Namen in den Dreck ziehen und feierte 2012 ihre alte Freundin (siehe den „Dank“ in der publizierten Fassung der Dissertation von Emcke), die antisemitisch-antiisraelische Autorin Judith Butler, die tatsächlich Adorno-Preisträgerin wurde. Emcke nahm die amerikanische Agitatorin, die nicht nur die Hamas als soziale linke Bewegung betrachtet, sondern vor allem Israel als jüdischen Staat kategorisch ablehnt, gegen Kritik in Schutz.

Emcke zitiert in „Gegen den Hass“ unkritisch die antisemitische Autorin Jacqueline Rose, die dafür berüchtigt ist, an anderer Stelle die unfassbare Lüge geschrieben und gedruckt bekommen zu haben, nach der sich womöglich Hitler und Theodor Herzl während des gleichen Konzerts mit Wagner-Musik für ihre jeweiligen Bücher „Mein Kampf“ oder „Der Judenstaat“ inspirieren hätten lassen. Das hätte bekanntermaßen spätestens im Mai 1895 stattfinden müssen, da zu diesem Zeitpunkt Herzl sein Manuskript abschloss. Hitler war da sechs Jahre alt. Und er kam erst 1940 in des Erzfeindes Land, mit der Wehrmacht.

Doch für Emcke ist das keine Erwähnung wert, für sie ist Rose zitierbar, was nicht wundert, wenn sie auch ein Fan von Butler ist oder dem antiamerikanischen und mit antisemitischen Invektiven nur so um sich werfenden Holocaustverharmloser Giorgio Agamben.

Emcke zitiert Agambens Buch „Homo Sacer“, in dem der Autor die Festsetzung illegaler Einwanderer in Italien 1991 mit der Deportation von Juden aus Vichy-Frankreich oder heutigen Warteräumen für Flüchtlinge auf internationalen Flughäfen gleichsetzt. Agamben schreibt darin auch folgenden Satz, der einer Preisträgerin für den Frieden mit dem Deutschen Buchhandel offenbar runterflutscht wie Honig:

„Jedenfalls wissen die Juden in Auschwitz, und dies wirkt wie eine grausame Selbstironie, daß sie nicht als Juden sterben werden.“

In einem seiner Bremer Vorträge von 1949 redet der deutsche Denker Martin Heidegger von der „Fabrikation von Leichen“, was Agamben im von Emcke zitierten Band ebenso unkritisch wiedergibt, ohne dieses Wort zu analysieren oder den Kontext des Zitats kenntlich zu machen. Heidegger sagt:

„Ackerbau ist jetzt motorisierte Ernährungsindustrie, im Wesen das Selbe wie die Fabrikation von Leichen in Gaskammern und Vernichtungslagern, das Selbe wie die Blockade und Aushungerung von Ländern, das Selbe wie die Fabrikation von Wasserstoffbomben.“

Die Gleichsetzung der präzedenzlosen Vernichtung der europäischen Juden in Gaskammern mit modernem Ackerbau ist ein Antisemitismus neuen Typs, eine Banalisierung des Unfassbaren wie eine Opferstilisierung der deutschen Täternation.

Für Carolin Emcke gibt es offenbar keinen kategorialen Unterschied zwischen Gaskammern und dem „Hass“, Transgenderpersonen die Benutzung dieser oder jener Toilette schwer zu machen. Sie meint es sicher nur gut, beide „Beispiele“ (für das eine steht Auschwitz) kommen im selben Buch offenkundig als Beispiele für „Hass“ vor.

Carolin Emcke ist eine würdige Preisträgerin, sie ist gegen das Differenzieren und das kritische Denken, für das Geplapper und die Affirmation der Kulturindustriemaschine. So mag es der Betrieb, und alle werden klatschen. Glück wird sich ausbreiten in der Paulskirche, langsam, aber immer stärker.

Für die Publizistin sind St.-Pauli-Fans so bescheuert oder gefährlich, deppert oder skurril wie Jihadisten, die sich 72 Jungfrauen erhoffen, nur böse „liberale Rassisten“ sehen das nicht, weshalb ich schon vor sechs Jahren schrieb:

„Heute spricht die junge und bislang kaum aufgefallene Autorin Carolin Emcke in der ZEIT in einem kulturrelativistischen Amoklauf, der zwischen islamistischen suicide bombern und den Fußball-Fans von St. Pauli keinen nennenswerten Unterschied sehen möchte, von einem ‚liberalen Rassismus‘ der Islamkritiker.“[3]

Die Preisträgerin ist „beglückt“ von den Wagner-Festspielen wie von den Dragqueens, ihre postmodern kapitalistische Offenheit lässt alles gelten. Carolin Emcke ist wirklich „beglückt“, weil nur das, diese vorgebliche Vielfalt, ihr erlaube als Lesbe und Publizistin so zu sein, wie sie ist. Ihr Beglücktsein wird von der Paulskirche ausgehend sich im ganzen Land verbreiten. Und das ist doch das Wichtigste.

 

[1] Zur Kritik an dieser Einfühlung und „Familiarisierung“ siehe die unpublizierte Dissertation von Marion Bremsteller: „Didaktik der Verfremdung. Bertolt Brechts Theater und seine Bedeutung für die Pädagogik, gezeigt am Stück Die Dreigroschenoper“.

[2] Siehe zu Agamben Clemens Heni (2013): Antisemitism: A Specific Phenomenon. Holocaust trivialization – Islamism – Post-colonial and Cosmopolitan anti-Zionism, Berlin: Edition Critic, 375–378.

[3] „[D]er männliche Blick, der junge Mädchen unter den Schleier zwingt, erscheint den einen ebenso sexistisch wie anderen der, der sie sich in High Heels quetschen und rundum entblößen lässt; die Vorstellung der Eucharistie ist den einen so befremdlich wie den anderen der Glaube an 72 Jungfrauen im Paradies; die Wagner-Begeisterten in Bayreuth wirken auf die einen so befremdend wie auf andere die St.-Pauli-Fans am Millerntor“ (Carolin Emcke (2010): Liberaler Rassismus. Die Gegner des Islams tun so, als würden sie Aufklärung und Moderne verteidigen. In Wahrheit predigen sie den Fremdenhass, in: Die Zeit, 25.02.2010).

 

Vom NS-Thingspiel und dem Frankenburger Würfelspiel bis Corona: Das Elend der Berliner „Waldbühne“ („Dietrich-Eckart-Bühne“)

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. Juni 2021

Der Witz von Öffentlichkeit ist, dass man neue Menschen kennenlernt. Ansonsten kann man sich auch auf dem Sofa mit dem Partner vergnügen und die EM schauen (ohne Ton, kein Fußball interessierter Mensch erträgt oder überlebt ARD- oder ZDF-Moderatoren!). Es geht also um Öffentlichkeit, um das Prickelnde, das Aufregende, das Neue, das Unerwartete. Die Berliner Waldbühne jedoch reglementiert ihre Events im Sommer 2021 so ermaßen deutsch und irrational, dass man schon ein Zeuge Coronas sein muss, um dorthin zu gehen.

Von Singles und Menschen, die absichtlich alleine leben, weil sie keine Natalisten sind, keine Normalos, keine Angepassten, keine Affirmativen, keine AfD-4-Kinder-Mutterkreuz-Fans, also eher ruhige Menschen, die nachdenken und die kein Kindergeschrei mögen, dafür Heavy Metal oder Rock’n’Roll statt Wagners Erlösungsantisemitismus mit den Philharmonikern auf den Waldbühnen dieses Landes, also Menschen, die lieber Günther Anders, Ivan Illich oder über die Beziehung von Zionismus und Nietzsche lesen, schicke, geschminkte oder ungeschminkte Menschen mit nacktem Gesicht, die eher antideutsch sind als Wähler der Linkspartei und der Grünen, also Leute, die lieber in der Öffentlichkeit DEN Anderen treffen, kennenlernen, spüren, riechen oder wenigstens sehen und anlächeln wollen, ist eh keine Rede.

Wir wissen, dass Corona so gefährlich oder läppisch ist wie „schwere Influenzawellen“, so das Robert Koch-Institut, das ich hier entgegen der perfiden Intention des Textes des RKI zitiere (es geht um die angeblich verlorenen Lebensjahre der Corona-Toten). Die WHO hat betont, dass die Infektionssterblichkeit für Menschen unter 70 bei 0,05 Prozent liegt. Das wissen Sie alles – aber die Berliner Waldbühne weiß es nicht, sie will es so wenig wissen wie Angela Merkel oder Olaf Scholz, die jetzt in verfassungswidriger Manier das Grundgesetz um weitere drei Monate aussetzen – damit auf keinen Fall ein seriöser Bundstagswahlkampf stattfinden kann im August und September 2021. Es gibt mittlerweile mehrere Landkreise, die eine unwissenschaftliche, willkürliche und irrationale „Inzidenz“ von 0 haben – also Null Komma Null. Gäbe es in diesem Land noch seriöse Gerichte – auch das wissen Sie, dass dies nicht so ist -, dann würde jede – jede – Maßnahme als illegal erklärt, die in so einem Landkreis eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ erklärt. Das gilt auch für alle anderen Landkreise, selbst wenn die Inzidenz bei 2345 liegen würde – da zu keinem Zeitpunkt die Krankenhäuser – und nur um die geht es – überlastet waren, zu keinem Zeitpunkt extrem viele Menschen „an“ Corona starben. Ja, die Arztpraxen und Krankenhäuser waren 2020 weniger voll als sonst – und das bei einer Pandemie! Auch in Schweden, ohne Lockdown und Maskenwahn, sieht es nicht anders aus. Die internationale Forschung hat gezeigt, dass es keinen Unterschied machte, ob ein Land Lockdowns machte oder nicht – aber Long Lockdown und der pandemic turn haben unsere Demokratien zerstört.

Es gibt in Europa nur noch eine Demokratie: Schweden.

Ja, wie wir jetzt sogar von der ARD wissen, handelt es sich um einen Mega-Betrug der Krankenhausgesellschaften, die Intensivbetten abgerechnet haben, die gar nicht existieren. Darüber hinaus wurde so getan, als ob mehr Betten belegt seien, als dies der Fall war – weil es seit November 2020 Prämien gibt für besonders ausgelastete Krankenhäuser. Dieser perfide Wahnwitz wundert niemand, der weiß, wie Jens Spahn Politik macht. Aber immerhin ist jetzt auch die ARD mal ein paar Sekündchen irritiert, bevor sie dort wieder die Panik dort hin hängen, wo sie hingehört: „ganz, ganz oben“ (Jan Josef Liefers) – „verzweifelen Sie ruhig, aber zweifeln sie nicht.“ Die Waldbühne Berlin zweifelt nicht, sondern hat folgende irrationalen Maßnahmen implementiert für den fröhlichen Sommer in Berlin:

Ganz oben steht hier folgende totalitäre Regel, gut 15 Monate nach Erklärung der „Pandemie“, an der fast niemand stirbt, der nicht ohnehin gestorben wäre:

Es dürfen nur Ehe- oder Lebenspartner:innen oder Angehörige aus einem Haushalt nebeneinandersitzen. Alle Tickets werden platzgenau und entsprechend der Hygieneregeln verkauft.

Doch es geht noch weiter: Von den von der evidenzbasierten Wissenschaft bzw. Medizin vermuteten ca. 20 Millionen „Infizierten“ allein in der Bundesrepublik Deutschland (BRD), die überhaupt nichts oder so gut wie nichts davon merkten, ist keine Rede.

Dabei sind alle Menschen, die Corona hatten, aber nichts oder fast nichts merkten und in keiner Statistik (!) je auftauchen, ungemein immuner als jede geimpfte Person! Ja, die Impfung verhindert sogar, dass Menschen, die gesund sind, sich anstecken und somit natürlich immunisieren. Von den bekannten und teils schockierenden Nebenwirkungen (oder der Wirklosigkeit für die ganz Alten) zu schweigen, schon dieses Ignorieren der sehr großen Gruppe von Menschen, die Corona hatte, aber nie einen Test dazu machte – weil sie nicht krank waren -, das ist medizingeschichtlich einer der größten Skandale seit 1945 überhaupt. Jeder weiß, dass es diese ca. 20 Millionen Menschen in Deutschland gibt, das sind ca. fünf bis sechsmal so viele „Fälle“ wie offiziell angegeben. Durch repräsentative Kohortenstudien und Antikörperstudien, wie wir sie fast nur aus Gangelt bislang aus Deutschland kennen, wäre es möglich gewesen, seit März 2020 herauszufinden, wie ungemein groß die Gruppe derer ist, die Corona hatten, ohne es zu merken – die aber immun sind, vermutlich ein Leben lang. Die Impfung hält vielleicht ein Jahr!

Aber schließlich leben wir im Kapitalismus und Big Pharma bedankt sich bei Ursula von der Leyen, Jens Spahn, Merkel, Macron und wie sie alle heißen, die immer nur das Gute wollen und das Schlimmste fabrizieren.

Merken wir uns:

  • Wer gesunde Menschen testet, handelt entgegen jeder Public Health-Forschung
  • Wer jeden Menschen a priori als „Gefahr“ betrachtet, ist ein a-soziales Monster
  • Wer von einer „epidemischen Lagen von nationaler Tragweite“ spricht oder eine solche beschließt, ist ein unwissenschaftlicher, irationaler, gefährlicher Antidemokrat
  • Wer im Juni 2021 so tut, als wären wir im März 2020 und könnten nicht wissen, wie ungefährlich Corona ist, hat völlig den Verstand verloren oder hatte nie einen, ist also Teil der riesigen Gruppe der a) Hirnverbrannten oder b) Hirnlosen.

Doch in der Berliner Waldbühne steckt noch mehr. Denn schon vor Corona, zu besten Berliner Zeiten, hätte ich die Waldbühne nie zu einem Konzert besucht. Warum? Dazu wieder einmal ein paar Auszüge aus meiner Dissertation von 2006 (Uni Innsbruck):

Zenit des ›kulturellen Things‹[1]: Möllers Würfelspiel (1936)

Die Kontinuität der extremen Weimarer Rechten in den NS hinein wird in dem Bezug Eichbergs auf Eberhard Wolfgang Möllers Thingspiel Das Frankenburger Würfelspiel noch deutlicher. Möller war schon vor seinem Eintritt in die NSDAP im Jahr 1932 SA-Mitglied geworden.[2]

Möllers Würfelspiel wurde am 2. August 1936, einen Tag nach der Eröffnung der Olympischen Sommer-Spiele in Berlin, auf der Dietrich-Eckart-Bühne als Thingspiel uraufgeführt. Das dem Stück zugrunde liegende historische Ereignis ist Teil der Gegenreformation im 17. Jahrhundert. Graf Herbersdorf, Gesandter Kaiser Ferdinands II., obliegt es, die Bauern in Oberösterreich zu rekatholisieren. 36 dieser Bauern sollen um ihr Leben würfeln, um die restliche Bevölkerung einzuschüchtern. Doch schließlich dreht sich alles gegen Graf Herbersdorf selbst; es fallen in diesem Bauernkrieg bis zu 7000 Bauern.[3] Möller bezieht die Klage der toten Bauern auf das nationalsozialistische Deutschland. Wie bei Euringer spielt die Klage über die Toten bzw. der noch Nicht-Toten eine große Rolle:

»Gebt uns die Todgeweihten wieder her, die uns auf unserm Weg vorangezogen! Wir sind nicht Kinder und nicht Bettler mehr, wir sind ein neues Volk, ein neues Heer, und wehe denen, welche uns betrogen. Wir sind ein Wille, und wir sind ein Schrei, und kein Versprechen kann uns mehr entzweien. Wir wollen uns von aller Schinderei von allem Joch und aller Tyrannei in Gottes Namen endlich selbst befreien«.[4]

Nicht nur 20 000 Zuschauer verfolgten die Aufführung, sondern auch 1200 Laiendarsteller und 27 Sprechrollen bestimmten »das Verhältnis von Individuum und Gesamtheit neu«.[5] Eichberg schwelgt:

»Auch wenn zu einer Aufführung in Erfurt 1937 fast 2000 Arbeiter und Mitglieder der Parteiformationen aufgeboten und eine ganze Stadt beschäftigt wurde, war die Grenze zwischen Akteuren und Publikum gleitend geworden.«[6]

Es handelt sich hier um seinen Habilitationsvortrag an der Universität Stuttgart vom 02. Juni 1976, der in der linken Szene-Zeitschrift Ästhetik&Kommunikation veröffentlicht[7] wurde, und Eichberg führt sich als der auf, der er sein möchte: als völkischer Beobachter.

Zu Möller, dessen Antisemitismus völlig offen zu Tage liegt[8], sagt er nicht mehr als in folgendem Zitat, Distanz oder gar Kritik entfallen im Schwärmen ob der ›Neubestimmung im Verhältnis von Individuum und Gesamtheit‹:

»Dieser Massenhaftigkeit standen auf dem Spielfeld nicht Individuen in ihrer Besonderheit gegenüber, sondern Typen, abstrakte Gestalten, häufig ohne Namen. Die Schauspieler des ›Frankenburger Würfelspiels‹ 1936 wurden sogar auf Kothurne[9] gestellt. Nicht individuelle Moral oder Psychologie wurde vorgeführt, sondern ein politisches Lehrstück. Nicht um persönliches Schicksal, Schuld und Sühne ging es, sondern um das Volk und um abstrakte Gegebenheiten, wie sie in ›dem Arbeitslosen‹, ›dem Bonzen‹ oder ›dem namenlosen Soldaten‹, in ›dem Richter‹ oder ›der Gestalt in schwarzer Rüstung‹ in Erscheinung traten.«[10]

Das Frankenburger Würfelspiel als »Weihe der Machtübernahme von 1933«[11] führt Möllers Sprache von vor ’33 fort, als er sie in den »Dienst der Massenmobilisierung durch Mobilisierung der Ressentiments der Masse gegen das ›System‹«[12] einspannte.

[1] Das ›kulturelle Thing‹, d. h. das Thingspiel, wurde womöglich auch aufgrund der Konkurrenz zum ›politischen Thing‹, den Nürnberger Reichsparteitagen bzw. insgesamt der Inszenierung des Staates als »›Volksdrama‹« (Goebbels), aufgegeben, vgl. Peter Reichel (1991)/1994: Der schöne Schein des Dritten Reichs. Faszination und Gewalt des Faschismus, Frankfurt a. M. (Fischer Taschenbuch Verlag), S. 339 f.

[2] Busch 1998: 148. »Zum ›Führergeburtstag‹ am 20.4.1934 schrieb Möller im Völkischen Beobachter: ›Wir sind in die S.A. gegangen, um als Soldaten die nationale Revolution durchzukämpfen, die wir an unseren Schreibtischen nicht hätten durchkämpfen können, und wir bleiben als Soldaten in unsern Stürmen, auch wenn wir schreiben‹« (ebd., Anm. 15).

[3] 25 Jahre nach seinen Thingspiellobeshymnen spricht Eichberg nebenbei und gezielt in der Diktion seiner rhetorischen Mimikry sein antiaufklärerisches Politikkonzept wieder an: »In seinem Buch ›Thing und Polis‹ versuchte der Maler Asger JORN eine politische Theorie aus dem Geiste des situationistischen Anarchismus heraus. Er setzte zwei Konfigurationen scharf gegeneinander, als historische Erfahrungen und zugleich als Ausgangspunkte zweier unterschiedlicher Auffassungen von Demokratie. Die Polis stand für das Modell der Bürgerpolitik; sie entstand historisch aus der Kombination von Burg bzw. Befestigung, stadtbürgerlicher Klassengesellschaft und Sklavenökonomie. Der Thing stand für die Selbstverwaltung ländlicher Sippen, für die Dorfdemokratie, und der Bauer wurde zum Joker zwischen urbaner Bourgeoisie und Proletariat« (Henning Eichberg (2001a): Bewegung in der Stadt – Bewegung im Labyrinth. Über fraktale Aspekte körperlicher Praxis, in: Jürgen Funke-Wiencke/Klaus Moegling (Hg.) (2001): Stadt und Bewegung. Knut Dietrich gewidmet zur Emeritierung, Immenhausen bei Kassel (Prolog-Verlag), S. 28–44, hier S. 34 f.).

[4] Eberhard Wolfgang Möller (1936)/1940: Das Frankenburger Würfelspiel. Volksausgabe, mit einem Nachwort und einer Bühnenskizze, Berlin (Theaterverlag Albert Langen/Georg Müller), S. 52.

[5] Eichberg 1976: 62 f.

[6] Ebd.: 62.

[7] Das Zeitschriftenprojekt Ästhetik und Kommunikation bot Eichberg gleich mehrmals die Gelegenheit zur Publikation seiner neu-rechten Gedanken, 1976, 1979 und 1994.

[8] »Whether in his dramatic works, poetry, or radio dramas, Möller always stressed the leitmotifs of heroism, anti-Semitism, and anticapitalism« (Jay W. Baird (1994): Hitler’s Muse: The Political Aesthetics of the Poet and Playwright Eberhard Wolfgang Möller, in: German Studies Review, Vol. XVII (1994), No. 2, pp. 269–285, hier p. 270). Als Beispiel für Möllers Antisemitismus vgl. Eberhard Wolfgang Möller (1934): Rothschild siegt bei Waterloo. Ein Schauspiel, Berlin (Theaterverlag Albert Langen Georg Müller), das seine Uraufführung am 5. Oktober 1934 in Aachen und Weimar hatte. »Eberhard Wolfgang Möllers ›Rothschild siegt bei Waterloo‹ liegt eine Anekdote zugrunde, nach der aus dem Blutopfer von Zehntausenden ein Börsenmanöver gigantischen Ausmaßes gemanagt wird. Es ist die bitterernste Satire des ewig raffenden Geistes schlechthin. Verdienen statt dienen, Risiko statt Einsatzbereitschaft, Geld als Endziel aller Macht sind seine Schlagworte«, Rhein.-Westf. Zeitung, Essen, Buchumschlag Möller 1934. Entgegen dem bereinigten Stück Frankenburger Würfelspiel, das ja der internationalen Öffentlichkeit zur Zeit der Olympiade 36 galt, ist hier also der Antisemitismus offenkundig. Im September 1939 fasste Möller während der Vorbereitung zu ›Jud Süß‹ sein nationalsozialistisches Weltbild zusammen: »Wir lassen die Geschichte sprechen. Und sie zeigt nicht, daß ›der Jude auch ein Mensch‹ ist, nein, sie stellt klar, daß der Jude ein ganz anderer Mensch ist als wir, und daß ihm die uns angeborene sittliche Kontrolle über sein Handeln fehlt. (…) Keinen bösen Dämon wollten wir darstellen, aber den Abgrund zwischen der jüdischen und der arischen Haltung wollten wir dartun«, zitiert nach Busch 1998: 157, Herv. im Original. Allerdings verweist Busch ohne Kommentar an mehreren Stellen auf Eichbergs NS-Thingspiel Band von 1977, vgl. Busch 1998: 149, Anm. 21; 163, Anm. 72; 184, Anm. 133. Ein solches Rekurrieren auf Eichberg noch im Jahre 1998 halte ich gerade in einer wissenschaftlichen Arbeit für symptomatisch für die Virulenz Eichbergs rhetorischer Mimikry. Ebenfalls kommentarlos wird Eichbergs Apologie Möllers nicht gesehen, wenn Sarkowicz/Mentzer in ihrem Standardwerk Eichberg in die sehr knappe Literaturliste aufnehmen, vgl. Hans Sarkowicz/Alf Mentzer (2000): Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biografisches Lexikon, Hamburg/Wien (Europa-Verlag), S. 284 f.

[9] Kothurne sind in der Antike aufgekommene Bühnenschuhe.

[10] Eichberg 1976: 63.

[11] So die Darstellung bei Karl-Heinz Joachim Schoeps (1992)/2000: Literatur im Dritten Reich (1933–1945), 2., überarb. u. erg. Aufl., Berlin (Weidler Buchverlag), S. 160. Allerdings zitiert Schoeps Eichberg ebenfalls gleich mehrfach, um ihn gar als ernstzunehmenden Historiografen der Thingspielbewegung heranzuziehen, demnach sei es evident, dass das »›Thingspiel als politisch-kultisches Massentheater den wichtigsten Beitrag darstellte, den der Nationalsozialismus zur Kunstform des Theaters und der Literatur leistete‹« (Eichberg 1977: 5, zitiert bei Schoeps 1992: 162, zu weiteren Bezugnahmen auf Eichberg vgl. ebd.: 167 f.).

[12] Christina Jung-Hofmann (2002): Engagierte Literatur und rhetorischer Realismus. »Panamaskandal« und Weimarer Republik bei Wilhelm Herzog und Eberhard Wolfgang Möller, in: Stefan Neuhaus/Rolf Selbmann/Thorsten Unger (Hg.) (2002): Engagierte Literatur zwischen den Weltkriegen, Würzburg (Köngishausen & Neumann), S. 219–237, hier S. 236.

 

 

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