Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: England

Vom aristotelischen Drama hin zum Nationalismus? Politikwissenschaftliche und sportwissenschaftliche Kritik an der Löschung von nationalismuskritischem Video der Bundeszentrale für Politische Bildung, mit Anmerkungen über das NS-Thingspiel

Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), 13. Juli 2024

Den größten nationalistischen Taumel bei der EURO24 veranstalteten bislang sicher die türkischen Fans. Das Zeigen des rechtsextremen „Wolfsgrußes“ störte viele Fans gar nicht, ja Tausende zeigten den Gruß wenig später ebenfalls. Dabei sind die Grauen Wölfe die größte rechtsextreme Organisation in der Bundesrepublik Deutschland, wie der Verfassungsschutz festhält:

Rechtsextremismus stellt in Deutschland eine der größten Bedrohungen für die freiheitliche demokratische Grundordnung dar. Kernelemente rechtsextremistischer Agitation – wie ein übersteigerter Nationalismus und gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit wie Rassismus und Antisemitismus – prägen auch die Ideologie der türkischen „Ülkücü“-Bewegung.

Ihre in Deutschland mehr als 12.000 Anhänger, die „Ülkücüler“ oder auf Deutsch „Idealisten“, sind bislang umgangssprachlich eher als „Graue Wölfe“ (auf Türkisch „Bozkurtlar“) bekannt.

Gleichwohl steckt natürlich im Wörtchen „übersteigert“ auch schon die nationale Falle drin, denn gibt es zumal in Deutschland oder auch in der Türkei einen nicht übersteigerten, also harmlosen „Nationalismus“?

Der Autor Burak Yilmaz sagt in einem Interview mit der ARD-Sportschau:

Der Wolfsgruß war bei Feiern nach den Siegen der Mannschaft bei der EM praktisch in jeder größeren deutschen Stadt zu sehen. Die „Grauen Wölfe“ nutzen den Fußball, um neue Anhänger zu finden. Im Umfeld der Spiele der Nationalmannschaft versuchen sie, ihre Symbole zu normalisieren. Merih Demiral hat mit dem Gruß bei seinem Torjubel maßgeblich dazu beigetragen.

Nationalismus und Islamismus sind Kennzeichen der Grauen Wölfe und sie ergänzen auch im Sport und der Fanszene weitere Formen des Islamismus wie die seit Jahren verstärkte Verschleierung von Frauen und insbesondere antisemitische Demonstrationen und Kundgebungen von türkischen Rechtsextremisten in Deutschland („Innenministerium alarmiert über Antisemitismus unter türkischen Rechtsextremen“, Der Spiegel, 10. November 2023) seit den Massakern der Hamas und des Islamischen Jihad am 7. Oktober 2023 im Süden Israels an 1200 Zivilistinnen und Zivilisten sowie dem Entführen von 240 Menschen durch die Hamas, wovon bis heute über 100 gefangen gehalten werden (und Dutzende schon tot sein könnten).

Über die Beziehung des Influencers Tarek Baé zum türkischen Nationalismus wie zum Antisemitismus und zu den Grauen Wölfen berichtete das ZDF. Die Anwesenheit des türkischen Präsidenten Erdogan beim Spiel Niederlande gegen die Türkei in eben jenem Berliner Olympiastadion war ein weiterer Tiefpunkt der EURO24 und ohne das sehr gute Spiel der Holländer wäre die Türkei (2:1 für die Niederlande im Viertelfinale) weiterhin im Turnier. Die massiven Demonstrationen von türkischen Fans auf deutschen Straßen zeigen die enorme Mobilisierung von Nationalismus gerade im Kontext von Sportereignissen und namentlich bei Fußball-Events. Die „Werde Deutscher, bleibe Türke“-Ideologie der Grauen Wölfe und türkischer Nationalisten wie Islamisten ist eine sehr große Gefahr für die Demokratie, worauf die Amadeu Antonio Stiftung 2020 hinwies.

Zwar wurde der türkische Rechtsextremismus und das Zeigen des Wolfsgrußes von der UEFA sanktioniert – der Spieler bekam aber nur eine Sperre von zwei Spielen -, doch im Alltag ist die Ideologie des Grauen Wölfe offenkundig weit verbreitet, es gab jedenfalls keine Massendemonstrationen von Türken in Deutschland gegen die Grauen Wölfe auf der EURO24.

Viele nationalismuskritischen Fußballfans wie Ultras werden froh sein, wenn die EURO24 am Sonntagabend wieder zu Ende gehen wird. Manche Fans sahen schon zu Beginn der EURO24 das Problem von nationalen Wettkämpfen, wie Fans des FC St. Pauli:

Wer als Patriot*in losläuft, kommt als Faschist*in ins Ziel“

 

Wenn nun Zehntausende englische Fans am morgigen Finaltag in Berlin im Spiel gegen Spanien wieder singen werden, wie nur Engländer in Fußballstadien singen, dann wäre es vielleicht eine letzte Möglichkeit, mit dem Song „Ten German Bombers“ dem alten Nazi-Stadion („Olympiastadion“) einen letzten Gruß zu geben.

Die taz schrieb Anfang Juni 2006, noch vor Beginn der WM, die mit Kampagnen wie „Du bist Deutschland“ seit Monaten Stimmung gemacht hatte für ein stolzes Deutschland, Folgendes über die antideutsche Adaption dieses beliebten englischen Fansongs – eine Version des Songs von der Band Egotronic um Torsun (1974-2023) kann man hier hören -:

Der 32-jährige Torsun hatte seine erste Punkband mit 13 Jahren und ist ein Kind der hessischen Autonomenbewegung von Anfang der 90er-Jahre. Sein Ziel ist es, irgendwann von der Musik zu leben. Heute singt er im Berliner Elektropopduo Egotronic, deren Texte zwar weitgehend unpolitisch sind, die sich aber trotzdem dem kommunistisch-israelsolidarischen „antideutschen“ Teil der deutschen Linken zuordnen. Ausgerechnet die bevorstehende Weltmeisterschaft, die er wegen des wachsenden Nationalgefühls in Deutschland verabscheut, und eine musikalische Koalition mit den englischen Fans haben ihn nun seinem Musikertraum näher gebracht. Denn seine Techno-Coverversion des provokanten englischen Fangesangs „Ten German Bombers“ erscheint heute auf dem Fußballparty-Sampler „Die Weltmeister – Hits 2006“. Gemeinsam mit Jürgen Drews’ Hit „FC Deutschland“ und Diana Sorbello, die auf dem Cover ihrer Solo-CD in Ballmusterbikini vor der Deutschlandflagge posiert.

Der Song „Two World Wars and One World Cup“ passt ebenfalls zum morgigen Spiel, auch wenn der Gegner Spanien heißt, es findet schließlich im Nazi-Stadium in Berlin statt:

Dass gerade die englische Fußballvereinigung FA den Song „Ten German Bombers“ respektlos und unangebracht findet und Fans, die ihn singen, mitunter Stadionsperren verpasst, ist nicht nachvollziehbar. Ist England etwa nicht dankbar für die Royal Air Force (RAF) und den gewonnenen Krieg gegen Nazi-Deutschland? Ohne Waffengewalt und ohne das Abschießen von deutschen Kriegsflugzeugen wären die Deutschen des SS-Staates nicht zu stoppen gewesen. Wo also liegt das Problem?

Das Berliner Olympiastadion wurde im Zweiten Weltkrieg leider nicht zerstört.

Das Internationale Olympische Komitee vergab dann die XI. Olympischen Sommerspiele im Jahr 1936 erneut an Berlin. Nach anfänglichen Überlegungen zum Umbau des Stadions ordnete Adolf Hitler den kompletten Neubau eines Großstadions an gleicher Stelle an. Den Auftrag erhielt Werner March, Sohn des Architekten vom Deutschen Stadion, Otto March. Das monumentale Bauwerk ist ein Beispiel für verbliebene Architektur der NS-Zeit in Berlin.

Es ist eine nationalistische und den Nationalsozialismus verharmlosende, ja seine Architektur feiernde Veranstaltung, dass es exakt dieses Stadion mitsamt den Plätzen drum herum weiterhin gibt und dort im Olympiastadion gespielt wird.

Gleichzeitig drehte letzte Woche die Bundeszentrale für Politische Bildung ziemlich durch. Sie hat ein von ihr selbst publiziertes und in Auftrag gegebenes Reel oder Kurzvideo zum „Sommermärchen 2006“ – das in einem Text des österreichischen Express verlinkt ist – auf Druck von rechten, extrem rechten, nationalistischen wie Mainstream-Kreisen wieder gelöscht. Das Video wurde produziert von einer Firma im Auftrag der Bundeszentrale für Politische Bildung und moderiert von der Influencerin Susanne Siegert, die mit ihren Videos Hunderttausende junge Menschen erreicht und Aufklärung bezüglich des Nationalsozialismus und des Holocaust betreibt. Das Video bezieht sich auf meine Kritik in einem Interview mit der Frankfurter Rundschau vom 16./17. Dezember 2017, Printausgabe, Feuilleton, S. 34/35, Titel: „Der Hitler-Stalin-Vergleich hat eine enorme Entlastungsfunktion“, Online-Version leicht verändert vom 4. September 2019, Titel „Sommermärchen bereitete der AfD den Boden“, wo ich die These aufstelle:

Ohne 2006 wäre es nicht in diesem Ausmaß zu Pegida gekommen, und ohne Pegida gäbe es keine AfD in dieser Form. Die Deutschland-Fahne bei der WM hat eine unglaubliche Bedeutung für das Zusammenschweißen von atomisierten Einzelnen, die sich zu großen Teilen gar nicht für Fußball interessiert haben. Insofern war das Thema nicht Sport, sondern nationale Identität.

Darauf bezieht sich die Bundeszentrale für Politische Bildung in ihrem Video und Nationalisten können das nicht ertragen und bringen die Bundeszentrale dazu, das Video nach knapp zwei Tagen online am Donnerstag, den 4. Juli 2024 wieder zu löschen.

Ein Shitstorm von NIUS, der WELT, t-online, der Jungen Freiheit, Reitschuster.de, Journalistenwatch, dem Compact Magazin und vielen weiteren teils obskuren oder randständigen, aber teils eben auch Mainstream-Medien sowie Aussagen von ein paar wenigen Bundestagsabgeordneten sorgten dafür, dass die Bundeszentrale für Politische Bildung nicht etwa eine weitere Diskussion über das Thema „Sommermärchen“ und Nationalismus anregte, wie es eine demokratische Einrichtung tun würde, sondern sie zensierte ihr eigenes Video und distanziert sich davon.

Das RTL-Nachtjournal (Freitag, 05. Juli 2024, ab 0:20 Uhr) berichtete auch vollkommen tendenziös und bettete, wie zu erwarten, eine kurze Stellungnahme von mir, die der TV-Sender wenige Stunden zuvor aufgenommen hatte, in einen deutsch-nationalen Trommelwirbel ein, der von kritischer Sportwissenschaft oder von Nationalismuskritik noch nie etwas gehört hat. Das wunderschöne Kopfballtor des Mittelfeldspielers Mikel Merino einige Stunden später, am Freitagabend zum 2:1 Sieg Spaniens, dürfte auch der deutsch-nationalen Dekoration des RTL-Studios wie von Kameras wieder die nüchterne Realität vor Augen geführt haben. Ende Gelände für die deutsche Elf, die ja primär nur gegen wirklich schwache Teams wie Schottland (5:1 gleich im ersten Spiel der EURO24) gut aussah, wobei die teils lustigen Dudelsack spielenden schottischen Fans den schlechten sportlichen Eindruck ihres Teams jenseits des Platzes zu kompensieren suchten.

Über das skandalöse Löschen des eigenen Videos durch die Bundeszentrale für Politische Bildung berichten Medien wie Telepolis („Nun muss man sich einerseits fragen, warum ein Shitstorm von konservativen und extrem rechten Kreisen ausreicht, damit die BPB einknickt“), der Merkur („Nun beweisen die in der Vergangenheit durchgeführten Studien tatsächlich, dass ein Zusammenhang zwischen Fußball-Patriotismus und Nationalismus besteht“), Der Spiegel („Die WM 2006, so also der Konsens, habe maßgeblich dazu beigetragen, Nationalstolz und nationale Symbolik zu normalisieren. Das Bild vom Harmlosen ‚Party-Patriotismus‘ wird in der Forschung dabei mit Skepsis gesehen.“), das ND („Kritik an Nationalstolz gelöscht“) oder die taz („Bundeszentrale für politische Bildung: Vor den Rechten eingeknickt“). All diese Medien diskutieren meine These, kontextualisieren sie oder nehmen Bezug auf andere Forscher*innen, die ähnliche Kritik am schwarzrotgoldenen „Overkill“ von 2006 hatten oder haben.

Die ARD-Sportschau hatte schon vor einem Jahr über meine These berichtet und selbstverständlich diese These zur Diskussion gestellt, auch neben anderen Thesen, die dem zuwiderlaufen. So etwas nennt man Demokratie:

Dr. Clemens Heni war einer derjenigen, die sich an dem schwarz-rot-goldenen Overkill mit kleinen Flaggen an Autospiegeln, gedruckten Flaggen auf Chipstüten und Backwaren, geschminkten Flaggen im Gesicht und großen Stoffflagen schon damals störten. Heni ist Politikwissenschaftler. Er forscht mit Schwerpunkten über Antisemitismus und die Neue Rechte.

„Das war damals kein gesunder Patriotismus, wie immer behauptet wird. Der ist in Deutschland auch schwer denkbar, weil er immer mit einer Abwertung des Gedenkens an den Holocaust einhergeht“, so Heni.

These: Ohne WM 2006 kein Erstarken der AfD

Seine These: Ohne die WM 2006 wären weder die rechtsextreme Pegida („Patriotische Europäer gegen die Islamisierung des Abendlandes“) noch die AfD so stark geworden.

Auch der Berliner Tagesspiegel berichtete 2023 noch über meine These:

Der Politikwissenschaftler Clemens Heni stellte kürzlich einem Interview mit der „Sportschau“ zudem die These auf, dass die AfD ohne die WM 2006 nicht so stark geworden wäre und bezeichnete Nationalismus und Fußball als „eine toxische Mischung in Deutschland“.

Und diese These der Beziehung von 2006 zum deutschen Nationalismus soll nur ein Jahr später, jetzt im EURO24-Jahr ein Grund sein, dass die Bundeszentrale für Politische Bildung ihr eigens hergestelltes Video wieder löscht? Ernsthaft?

Die Beziehung von Sport und Politik, um die es ja in dem gelöschten Video der Bundeszentrale geht, hat in Deutschland eine lange Tradition. In meiner Doktorarbeit von 2006 habe ich mich mit einem der einflussreichsten Vordenker der Neuen Rechten, Henning Eichberg (1942–2017), befasst. Dabei geht es auch um die Sportwissenschaft und die Beziehung von Sport und Politik. Zu diesem Zweck zitiere ich einige Seite aus meiner publizierten Dissertation („Salonfähigkeit der Neuen Rechten. ‚Nationale Identität‘, Antisemitismus und Antiamerikanismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland 1970-2005: Henning Eichberg als Exempel, S. 154-165).

Zur Nazi-Olympiade und dem NS-„Thingspiel“ schreibe ich:

 

Eichbergs Habilitation und das Thingspiel (1976)

Für die politische Kultur der Bundesrepublik ist die Stellung zum Nationalsozialismus ein zentrales Moment. Dabei positionierte sich die alte Rechte in etwa so: Hitler war irgendwie die ganze Sache mit dem Krieg aus dem Ruder gelaufen, aber die Idee des Nationalsozialismus war im Kern richtig. Die Neue Rechte, die sich gegen diese apologetischen, einfachen alt-rechten Antworten zu sträuben versucht, ist nun keineswegs anti-nationalsozialistisch. Die Analyse des Thingspiels, einem nicht unwesentlichen kulturpolitischen Baustein der nationalsozialistischen Volksgemeinschaft, kann zeigen, wie eine antihitleristische Neue Rechte die ›guten Seiten des Nationalsozialismus‹ begründen möchte. Weiter wird gezeigt werden, wie fahrlässig bis affirmativ Eichberg am Beispiel des Thingspiels bis heute in der Wissenschaft rezipiert wird.

Eichberg konnte sich 1976 an der Universität Stuttgart habilitieren. Sein Habilitationsvortrag vom Juni hatte das nationalsozialistische Thingspiel zum Thema. Dieser Vortrag war Basis des im Dezember desselben Jahres erschienen Artikels,[1] um den es hier wesentlich geht.

Die Geschichte des Thingspiels mit den Stadionspielen als direkten Vorläufern wird hier nicht dargestellt. Dies haben bereits die beiden Deutschlandfunk-Redakteure Klaus Sauer und German Werth 1971[2] geleistet. Erwähnt sei kurz der wichtige Programmatiker und Stückeschreiber der Stadionspiele, Gustav Goes. In dessen Stück »Opferflamme der Arbeit. Ein Freilichtspiel«[3] wird »Ahasver«, Abgesandter des »internationalen Judentums«, vorgestellt:

»Ahasver: Deutschland? …Kenne ich nicht! Ausgestrichen ist es aus der Karte! Wozu noch Deutschland? International Sind wir alle geworden Seit jenem Tag von Versailles …«.[4]

Wer ist Ahasver? Der ›Ewige Jude‹.[5] Dieser antisemitische Topos Goes’ ist Sinnbild auch des NS-Thingspiels.

a) Euringers Deutsche Passion (1933)

Gleich zu Beginn intoniert Eichberg, der Goes en passant erwähnt und dessen Rolle als Wegbereiter des Thingspiels durch Ablösung der »Guckkastenperspektive zugunsten eines Zuschauerrunds um ein Freilichtfeld herum« gut findet[6], mit dem ersten als Thingspiel des Nationalsozialismus betrachteten[7] Stück von Richard Euringer Deutsche Passion 1933. Hörwerk in sechs Sätzen.[8] Die »blutrote Nacht« am Ende des 1. Weltkrieges, lässt den »bösen Geist« jubilieren.

Doch ein Kind klagt:

»Not.—Not.—Not.—

Hunger und kein Brot.

Herd, und kein Brand.

Und kein Vaterland.«[9]

Da werden

»die Gefallenen unruhig. Chöre der Toten fragen aus der Tiefe, Chöre der Jungdeutschlandregimenter aus der Ferne. Da ›der Arbeitslose‹ die Klagen über das ökonomisch zerrüttete und von fremden Mächten geknechtete Land bestätigt, erhebt sich ›der Gefallene‹, der ›namenlose Soldat‹, um – als Mahnender – seine ›Passion‹ zu leiden und das Volk zu retten. Der böse Geist, eine Mischung aus Kriegsgewinnler, Umsturzpartei, Landesverrat und Kapitalismus, ruft gegen ihn zum totalen Konsum auf und hetzt unter dem Beifall des ›Hauptaktionärs‹ die Massen auf den ›namenlosen Soldaten‹. Aber sie können ihn nicht fassen und schließen sich ihm (…) an. Eine neue Welt der Arbeit entsteht.«[10]

Mehr wird Eichberg zu diesem Stück nicht sagen.

Dieser Bezug zu Euringer ist allerdings Anlass genug, die ganze Passion unter die Lupe zu nehmen und Eichbergs Auslassungen (…) deutlich werden zu lassen.

Der Antisemitismus Euringers steht dabei in direktem Verhältnis zum Judenhass bei Eberhard Wolfgang Möller, dessen Thingspiel Frankenburger Würfelspiel von 1936 Eichberg gleichfalls so darstellt, dass der Kontext Möllers, dessen nationalsozialistisches, parteipolitisches Engagement und seine antisemitischen Texte bewusst und gezielt verschwiegen werden (…). Für meine Kritik ist konstitutiv, dass das, was Eichberg zum Thingspiel sagt, so anti-individualistisch und pro-nationalsozialistisch ist, dass das Aufdecken der Auslassungen nur ergänzenden Charakter hat. Seine rhetorische Mimikry jedoch basiert auf solchen Auslassungen, mit explizit antisemitischen Texten eines Euringer oder Möller hätte er vermutlich nicht in zwei linken Zeitschriften reüssiert. Neben Ästhetik&Kommunikation übernahm auch die linke US-amerikanische Zeitschrift new german critique Eichbergs Aufsatz.[11]

Ziel seiner Beschäftigung mit dem NS-Thingspiel ist das Aufmachen einer fiktiven Opposition: hier das massengesättigte, revolutionäre, nationalsozialistische Thingspiel, dort das elitäre, hierarchisch, führermäßig gesteuerte Herrschaftssystem und die Kulturpolitik des NS-Staates. Sowohl »NS-Kulturfunktionäre« als auch »germanistische Autoren des Nachkriegs«[12] haben in seinen Augen den spontaneistischen Charakter der Thingspielbewegung negiert. Diese Gleichsetzung von germanistischer Kritik nach 1945 mit nationalsozialistischer Politik während des NS verharmlost letzteren in traditionell rechtsextremer Art und Weise. Somit hält sich Eichberg vor Angriffen schon einmal geschützt, stellt er doch NS-Kulturpolitik und Germanistik nach ‘45 auf eine Stufe und sich selbst abseits davon.

Der deutsche Hörer, Leser und später Zuschauer dieser Deutschen Passion 1933 wird nicht enttäuscht. Deutsch ist das Stück bis in die Kinderstube hinein, in die neben dem Schrei nach Brot der nach dem Vaterland hineinprojiziert wird. Der »Gefallene« war »Soldat«, jedoch: »Und bin ich gefallen, so richt’..ich..mich..auf. Deutschland muß leben. Ihr Toten, herauf!«[13]

Die christliche Symbolik von Dornenkrone und Leidensweg sticht stark hervor – »Der Gefallene ›Ob Stacheldraht, ob Dornenkron: ich will sie leiden, die Passion«[14] – und verleiht dem Stück eine christlich-endzeitliche Dimension: das Dritte Reich als Wiederkehr des (anti-jüdischen) Heilands nach 2000 Jahren. »Der Auswurf bin ich. Der Prolet, ein Fraß für Trust und Kapital, verschachert international«.[15] Und es ist der »Teufel, der dies getan«. Geradezu als Epitaph einer ganzen Generation werden die Täter herbeihalluziniert:

»Man lag da an der Somme und so, vor Ypern, Verdun, ich weiß nicht wo, da haben sie’s angezettelt, Phantasten und Literaten, Verbrecher und Demokraten, Juden und Pazifisten, Marxisten und Himbeerchristen. (…) Sie organisieren den Volksverrat. (…) Sie zerbrachen uns das Genick«.[16]

Juden sind also neben Marxisten, Demokraten und ›Himbeerchristen‹ die expliziten Feinde des Thingspiel-Autors Richard Euringer. Die komplette nationalsozialistische Kampftirade seit Anbeginn der Weimarer Republik wird in der Deutschen Passion in Szene gesetzt. Der tapfere Soldat wurde hinterrücks verraten – »Der Feind, er saß im eigenen Land«[17] –, doch nicht nur der Dolch im Rücken, auch das Ausland vor der Brust trägt Schuld:

»Als Rechtsanwalt ein Völkerbund der ungeheuren Lüge«.

Schließlich, in der Mitte des Stückes:

»So wahr ich lebe, mitten im Tod: ein Mann, ein Mann tut Deutschland not«.[18]

Doch der ›böse Geist‹ hintertreibt diese Ode an Hitler mit allen Mitteln:

»Bedarf an Damen! Wir führen aus. Europa wird ein Freudenhaus. Export in alle Lande. Gefragt ist Rassenschande«.[19]

Es wird immer »reeperbahnmäßiger«[20] und eine weitere bis unsere Tage hinein beliebte Formulierung hat ihren Auftritt, als »Kreischen der entfesselten ›Sieger‹«[21]:

»Am Ellbogen erkennt ihr den Mann, der das Rennen machen kann. Es reicht nicht für die Massen.«[22]

Ganz im Einklang mit völkischer und nationalsozialistischer Ideologie wird der »böse Geist«, der nur wenige Seiten bzw. Augenblicke zuvor klar und deutlich als »Jude« benannt wurde, mit seinen ›irdischen Materialisierungen‹ kenntlich gemacht:

»Der ist’s, der aus Warenhäusern gleißt, der hockt an der Börse als böser Geist«.[23]

Die antiurbane, antijüdische Abwehr von Warenhäusern und die häufig verschwörungstheoretisch argumentierende Angst vor ›zirkulärem Kapital‹, das an der Börse gehandelt wird, werden hier wie selbstverständlich theatralisch aufgeführt und sind deutlicher Ausdruck der ›Deutschen Revolution‹ im Jahr 1933.

Dieses erste Thingspiel hat einen alles vereinigenden Kristallisationspunkt, der ›namenlose Soldat‹[24] spricht es vor (und das »Echo aus der Menge«[25] wird immer hörbarer): er will die ›Rachsüchtigen‹ und ›Gierigen‹ »ackern lehren«, der Bauer soll auch die Stadt ehren, der Adel seine Herkunft nicht verachten, »[d]er Höfling war die welsche Schand«.[26] Der Bürger wird ermahnt, nicht nur zu »raffen«, und die Jugend beschworen:

»Von dir, du deutsche Jugend, erbitt ich eine Tugend: dein Leib und Leben ist nicht dein. Stirb, und du wirst unsterblich[27] sein!«, sodann, »mit offenen Armen«, die Arbeiterbewegung implizit für tot erklärt und propagiert: »du Klassenkämpfer und Prolet, tritt aus deiner Wolke! Sei wieder Volk vom Volke!«[28]

Von oben herab verkünden die »seligen Krieger« im Chor: »Mutter, klag nicht, daß wir geendet! Es war nicht umsonst: wir sind vollendet«[29] – und die himmlischen »Stimmen der Jungdeutschlandregimenter«[30] untermalen das effektiv. Der »böse Geist«, kurz vor dem ›tosenden Niedergang‹ in die »Tiefe«[31], hält es nicht mehr aus: »Das auch noch! Da zerplatz doch gleich! Das also gibt’s: ein drittes Reich!!?!!«[32], wobei der ›himmlische Orgelton‹[33] »rhythmisch und harmonisch vermählt dem irdischen Marschlied«[34] erklingen soll.

Damit endet die Deutsche Passion 1933[35] von Richard Euringer.[36]

Die Agitation gegen Warenhäuser, Sexualität und Nachtleben – »immer reeperbahnmäßiger« – und die Anklage gegen die ›Verräter‹ – »Juden, Marxisten, Himbeerchristen« – ist in ihrer explizit und implizit antisemitischen Diktion evident.[37] Dass das Thingspiel keineswegs vom Himmel fiel, so wenig wie der Nationalsozialismus, sondern auf der Akzeptanz weiter Teile der Bevölkerung aufbauen konnte, macht Eichberg in seiner Stil- oder Formfragen zentrierten Apologie dieser Frühform nationalsozialistischer Theaterkultur und -politik vergessen, er rehabilitiert vielmehr diesen Resonanzboden.

Die Schuldumkehr Euringers, schon kurz nach dem Ende des Nationalsozialismus, macht ihn für die Neue Rechte bedeutsam. Er, der Deutsche aus Passion, nach der Befreiung vom Nationalsozialismus von den Alliierten zumindest vorübergehend interniert, schreibt in seiner

»dreisten Rechtfertigungsschrift ›Die Sargbreite Leben‹ eine lange Liste von ›pathologischen‹ Auswüchsen und ›Phantasien einer keimenden Psychose‹ unter den Häftlingen auf: ›Die Ausrottung im Westen erfolgt nicht durch Massenerschießungen, sondern westlich humanitär mit feineren, unsichtbaren Methoden, und zwar in Etappen: (…) Preisgabe der Frauen an die Besatzung. Ruinierung der Frauen durch Überbürdung, Infizierung, Prostitution aus Not, künstliche Vermischung mit Fremdrassen (…). Systematische Verderbung durch ›Umerziehung‹ mittels Kino, Radio, Presse und Broschüren. (…) Ruinierung der Gesundheit der Internierten durch systematische Entziehung der notwendigen Aufbaustoffe‹«.[38]

Heutige Neonazis sprechen vom »›Massenmord an deutschen Kriegsgefangenen‹«.[39]

»Das heißt: In den Veröffentlichungen neonazistischer Gruppen wird das Wort Völkermord systematisch aus seinem gemeinsprachlich konventionalisierten Gebrauchszusammenhang herausgelöst; man deutet es um, transformiert es in ein ideologiespezifisches Schlagwort, indem man unterm dem Lexem Mord, das Bestandteil des Kompositums ist, nicht mehr die gewaltsame Vertreibung von Gruppen oder die Tötung von Menschen versteht, sondern das Resultat von Rassenmischung und die Vernichtung einer rassisch definierten Identität. Diese Umdeutung ist es, die das Schlagwort Völkermord in das Zentrum der für diese Gruppe spezifischen Geschichtsverdrängung und –verleugnung hineinrückt. Es ist ein Zeugnis der offensiven Selbststilisierung als Opfer.«[40]

Eichberg ist ein Freund und Anwalt des Things, denn »in den Schriften der Thingspieltheoretiker« werde »der Wille zum Bruch mit dem Bestehenden in revolutionärem Pathos immer wieder herausgestellt.«[41] Der ›Wille zum Bruch mit dem Bestehenden‹, der gewalttätige, mörderische Drang, namentlich der SA vor 1933, wird von ihm als kulturelles, ›revolutionäres Pathos‹ in die Frühphase des Nationalsozialismus an der Macht transportiert. Er stilisiert die Thingspielbewegung zum Opfer der NS-Führung, wenn er in den Raum wirft, dass

»das Thingspiel vom NS-Staat letztlich als zur ›Manipulation‹ untauglich angesehen und schon 1935/37 fallengelassen oder gar unterdrückt wurde.«[42]

Eichberg konstruiert das Thingspiel als quasi Gegenspieler des SS-Staates, um nicht als Apologet des Nationalsozialismus zu gelten. Die Marxisten von Ä&K wie auch die Editoren von New German Critique nahmen ihm diese Mimikry ab. De facto war das Thingspiel jedoch eine Bündelung genuin nationalsozialistischer Ideologeme.

Der Kampf gegen Versailles, das Pathos des nicht umsonst gefallenen deutschen Soldaten des Ersten Weltkrieges, das den Zweiten mit vorbereiten hilft, die Sehnsucht nach Erlösung und nach dem Retter, dem ›namenlosen Soldaten‹, der Hass auf den Westen, die Moderne, das Heterogene, Sexualität, Marxismus, (christlichen) Universalismus und Juden ist konstitutiv für die völkische Paranoia. Der anti-bürgerliche Affekt, der in Deutschland Tradition hat, ist hier auf der Ebene des Theaters konkret geworden. Eichberg unterstreicht dies:

»In dem Augenblick, in dem jedoch in unseren Tagen die liberale Totalitarismustheorie in die Krise geriet, entdeckte man auch, daß das Thingspiel als Formierungsinstrument des NS-Staates nur die eine Seite war. Die andere war eine bisher übersehene Spontaneität der Weihespielbewegung in den ersten Jahren nach 1933. Die Baupläne des NS-Staates (1934: 66 Thingstätten im ersten Bauprogramm) wurden weit übertroffen durch Anträge, die von lokaler Seite her an die Ministerien und Behörden gesandt wurden (1934: 500). Als 1933 die Deutsche Arbeitsfront ein Thingspiel-Preisausschreiben veranstaltete, sollen über 10 000 Einsendungen eingegangen sein. (…) Auch wäre das Thingspiel ohne ein spezifisches Rezeptionsverhalten breiter Volksschichten nicht realisierbar und wohl nicht einmal konzipierbar gewesen.«[43]

Das deutsche Volk konstruierte sich weitgehend homogen, was nicht nur die Leugnung des Klassencharakters einer kapitalistischen Industriegesellschaft impliziert und im Zerschlagen freier Gewerkschaften sowie im Kampf gegen die organisierte Arbeiterbewegung mörderisch zu Tage trat, vielmehr im ›Ausscheiden‹[44] des als »fremd« und »undeutsch« Imaginierten, Jüdischen, aus dem Deutschen, die Volksgemeinschaft kreierte. Eichberg möchte zu Euringer zurück und Strukturen einfordern

»mit denen das NS-Thingspiel die neue Theaterform hervorbringen wollte: Gesamtkunstwerk aus Bewegungs-, Sprech- und Musikformen, Freilichttheater, Vermengung von Darstellern und Publikum. Rhythmisierung durch musikalische und chorische Techniken, Massenhaftigkeit, agitatorische Typisierung der agierenden Gestalten und ihre Einfügung in ein duales Muster, im dem die politische Entscheidung für eine bessere Zukunft fällt.«[45]

Die »bessere Zukunft« heißt Deutsche Revolution, meint den nationalen Sozialismus an der Macht – er bezieht sich ja ganz explizit auf das NS-Thingspiel, das für ihn »für eine bessere Zukunft« steht – und verteidigt somit den Nationalsozialismus. Er hebt die antiuniversalistische und antiindividualistische Dimension hervor in der schwelgerischen Betonung der volksgemeinschaftlichen ›Vermengung von Darstellern und Publikum‹.

b) Zenit des ›kulturellen Things‹[46]: Möllers Würfelspiel (1936)

Die Kontinuität der extremen Weimarer Rechten in den NS hinein wird in dem Bezug Eichbergs auf Eberhard Wolfgang Möllers Thingspiel Das Frankenburger Würfelspiel noch deutlicher. Möller war schon vor seinem Eintritt in die NSDAP im Jahr 1932 SA-Mitglied geworden.[47]

Möllers Würfelspiel wurde am 2. August 1936, einen Tag nach der Eröffnung der Olympischen Sommer-Spiele in Berlin, auf der Dietrich-Eckart-Bühne als Thingspiel uraufgeführt. Das dem Stück zugrunde liegende historische Ereignis ist Teil der Gegenreformation im 17. Jahrhundert. Graf Herbersdorf, Gesandter Kaiser Ferdinands II., obliegt es, die Bauern in Oberösterreich zu rekatholisieren. 36 dieser Bauern sollen um ihr Leben würfeln, um die restliche Bevölkerung einzuschüchtern. Doch schließlich dreht sich alles gegen Graf Herbersdorf selbst; es fallen in diesem Bauernkrieg bis zu 7000 Bauern.[48] Möller bezieht die Klage der toten Bauern auf das nationalsozialistische Deutschland. Wie bei Euringer spielt die Klage über die Toten bzw. der noch Nicht-Toten eine große Rolle:

»Gebt uns die Todgeweihten wieder her, die uns auf unserm Weg vorangezogen! Wir sind nicht Kinder und nicht Bettler mehr, wir sind ein neues Volk, ein neues Heer, und wehe denen, welche uns betrogen. Wir sind ein Wille, und wir sind ein Schrei, und kein Versprechen kann uns mehr entzweien. Wir wollen uns von aller Schinderei von allem Joch und aller Tyrannei in Gottes Namen endlich selbst befreien«.[49]

Nicht nur 20 000 Zuschauer verfolgten die Aufführung, sondern auch 1200 Laiendarsteller und 27 Sprechrollen bestimmten »das Verhältnis von Individuum und Gesamtheit neu«.[50] Eichberg schwelgt:

»Auch wenn zu einer Aufführung in Erfurt 1937 fast 2000 Arbeiter und Mitglieder der Parteiformationen aufgeboten und eine ganze Stadt beschäftigt wurde, war die Grenze zwischen Akteuren und Publikum gleitend geworden.«[51]

Es handelt sich hier um seinen Habilitationsvortrag an der Universität Stuttgart vom 02. Juni 1976, der in der linken Szene-Zeitschrift Ästhetik&Kommunikation veröffentlicht[52] wurde, und Eichberg führt sich als der auf, der er sein möchte: als völkischer Beobachter.

Zu Möller, dessen Antisemitismus völlig offen zu Tage liegt[53], sagt er nicht mehr als in folgendem Zitat, Distanz oder gar Kritik entfallen im Schwärmen ob der ›Neubestimmung im Verhältnis von Individuum und Gesamtheit‹:

»Dieser Massenhaftigkeit standen auf dem Spielfeld nicht Individuen in ihrer Besonderheit gegenüber, sondern Typen, abstrakte Gestalten, häufig ohne Namen. Die Schauspieler des ›Frankenburger Würfelspiels‹ 1936 wurden sogar auf Kothurne[54] gestellt. Nicht individuelle Moral oder Psychologie wurde vorgeführt, sondern ein politisches Lehrstück. Nicht um persönliches Schicksal, Schuld und Sühne ging es, sondern um das Volk und um abstrakte Gegebenheiten, wie sie in ›dem Arbeitslosen‹, ›dem Bonzen‹ oder ›dem namenlosen Soldaten‹, in ›dem Richter‹ oder ›der Gestalt in schwarzer Rüstung‹ in Erscheinung traten.«[55]

Das Frankenburger Würfelspiel als »Weihe der Machtübernahme von 1933«[56] führt Möllers Sprache von vor ’33 fort, als er sie in den »Dienst der Massenmobilisierung durch Mobilisierung der Ressentiments der Masse gegen das ›System‹«[57] einspannte. (…)

Für Eichberg zeigt sich im ›olympischen Zeremoniell‹ die Kontinuität der mit »Weihe- und Feierspiele« »zusammenhängenden Verhaltensformen« über die »Veränderungen um 1937/45« hinaus.[58] Deshalb geht er gegen Ende seines Beitrages im Thingspiel-Band auf das während der Olympiade uraufgeführte ›Weihespiel‹ »Olympische Jugend« von Carl Diem ein.[59] Die verschiedenen Bilder dieses Spiels mit über 10.000 Teilnehmern werden dargestellt und einige zentrale Stellen ausführlich zitiert. Es geht in diesem olympischen Weihespiel um »›Kampf um Ehre, Vaterland‹«[60] (im ersten Bild), was ihn bei der Analyse des dritten Bildes unter Hinzuziehung einer zeitgenössischen Darstellung ausführen lässt:

»Während sich die Mädchen zum weiten Rand der Arena zurückziehen und diesen säumen, stürmen von der Ost- und Westtreppe Tausende von Knaben in das Spielfeld, lassen die Romantik aller Jugend aufklingen, indem Jugendgruppen verschiedener Nationen um Lagerfeuer geschart Volkslieder ihrer Heimat singen«.[61]

Gerade vor dem Hintergrund Eichbergs politischer Biografie, zu denken ist an sein Zeltlager 1966 in Südfrankreich (…), ist die Beschreibung einer weihevollen, heimatumwobenen (jugendlichen) Zeltlager-Stimmung des Jahres 1936 im nationalsozialistischen Deutschland bezeichnend. Die Jugend sieht ihrem Selbst-Opfer ins Gesicht:

»Allen Spiels heil’ger Sinn: Vaterlands Hochgewinn. Vaterlandes höchst Gebot in der Not: Opfertod!«[62]

 

Soviel zu Henning Eichberg und der Salonfähigkeit der Neuen Rechten schon in den 1970er Jahren bis heute. Wen wird es morgen Abend schon stören, dass das Berliner Olympiastadion ein Nazi-Stadion ist und dort antisemitische und das deutsche Opfer einfordernde Thingspiele aufgeführt wurden? Das ist eine historische Analyse der Beziehung von Sport und Politik.

Wen wird die Beziehung von NS-Stadion und NS-Thingspiel zum heutigen Berliner Olympiastadion stören in einer Zeit des Aufrüstungswahnsinns (für die Ukraine, für die NATO, für den Militarismus) und einer Zeit, wo noch jeder Magenta- oder ARD/ZDF-Moderator (m/w/d) von „wir“ gleichsam faselt und von einer nüchternen Betrachtung zumal der Spiele mit deutscher Beteiligung nicht ansatzweise die Rede sein kann? Wenn bei einer klaren Regel, die nicht jede Berührung mit der Hand als einen Regelverstoß sieht, die halbe Republik durchdreht und nur am Rande in sachlichen Berichten wie in der Sportschau („Das vermeintliche Handspiel erfolgte in der 106. Minute. Cucurella hatte den Arm draußen und berührte den Ball mit der Hand. Dass es in solchen Situationen keinen Strafstoß geben wird, hatte Roberto Rosetti, der Schiedsrichter-Chef der UEFA, vor dem Turnier angekündigt.“) auf deren Homepage die Sachlage korrekt dargestellt wird?

Vor 17 Jahren konnte man angesichts der Fußball-WM 2006 oder dem „Party-Patriotismus“ Folgendes lesen:

„Ein aktueller Anlaß der Analysen dieses Beitrags waren Identitätskampagnen und die nationale Euphorie während der Fußballweltmeisterschaft [2006]. (…) Während viele Menschen der Meinung sind, ein gesunder patriotischer Nationalstolz sei positiv, zeigen die vorliegenden Befunde, daß es sich hierbei um eine Fehleinschätzung handelt. Auch der während der Fußball-Weltmeisterschaft zu beobachtende  ‚Party-Patriotismus‘ zieht keine positiven Effekte nach sich – im Gegenteil, es zeigt sich ein Anstieg des Nationalismus.“[63]

So heißt es 2007 in einem Beitrag in der Langzeitstudie „Gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit“, die unter anderem im Suhrkamp Verlag in der Reihe „Deutsche Zustände“ publiziert wurde, die der Bielefelder Soziologe Wilhelm Heitmeyer von 2002 bis 2012 herausgegeben hat. Abgesehen davon, dass dieses Konzept der „gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ insbesondere in der kritischen Antisemitismusforschung skeptisch betrachtet wird, da jedwede Spezifik des Antisemitismus verwässert wird und er im Orkus x-beliebiger Vorurteile oder Ressentiments untergeht, und namentlich aufgrund des problematischen Begriffs der „Islamophobie“, der auch von islamistischen Kreisen gerne verwendet wird, ist dieser Forschungsansatz generell nicht unumstritten. Das heißt logischerweise nicht, dass dort nicht auch wichtige und relevante Forschungsergebnisse herausgekommen sind.

Nehmen wir das Beispiel Fußball-WM 2006, das allseits gehypte „Sommermärchen“, das dann 2024 bei der Fußball-Europameisterschaft der Männer doch nicht wirklich eine Wiederauflage bekam, jedenfalls nicht, was das exzessive Aufhängen von Fahnen und Wimpeln an Häusern, Balkonen oder Autos betrifft. Gefühlt nur ein Prozent der Anzahl der Fahnen wie 2006 waren zu sehen, auch schon vor dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft im Viertelfinale gegen Spanien am Freitag, den 5. Juli 2024 (2:1 für Spanien nach Verlängerung).

Der Professor für Sozialwissenschaften des Sports an der Justus-Liebig-Universität Giessen Michael Mautz und sein Co-Autor Markus Gerke untermauern die Kritik am ach-so-harmlosen deutschen Fußball-„Patriotismus“:

Gunter Gebauer (1996) hat in einem kurzen Beitrag über die Olympischen Sommerspiele 1992, bei denen zum ersten Mal nach der deutschen Wiedervereinigung eine gesamtdeutsche Auswahlmannschaft an den Start ging, einen fundamentalen Wandel der Sportberichterstattung diagnostiziert. Er beschreibt einen Wandel von einer „aristotelischen“ zu einer „nationalistischen“ Logik der Darstellung. Die aristotelische Logik der Inszenierung – entlehnt aus Aristoteles‘ Dramentheorie – basiert auf der In-sich-Geschlossenheit einer Handlung und der Einheit von Ort und Zeit. Bezogen auf den Sport wäre der einzelne sportliche Wettkampf eine geschlossene Handlungsepisode, die vom Beginn bis zum Ende am gleichen Austragungsort präsentiert wird. Die Dramatik ergibt sich hier aus der steigenden Spannung, die dem sportlichen Wettbewerb inhärent ist, sich in der Regel von den Vorkämpfen bis zum Finale langsam aufbaut und sich ruckartig löst, wenn die Siegerin oder der Sieger am Ende feststeht. Diese Inszenierungslogik wurde, so Gebauer, durch eine nationalistische Dramaturgie abgelöst, bei der die Regie schnell zwischen verschiedenen Wettbewerben, Orten und Zeiten hin und her springt und zwar immer dorthin, wo gerade deutsche Sportlerinnen und Sportler an den Start gehen. Die Einheit der TV-Berichte sind nicht mehr einzelne sportliche Wettbewerbe, sondern die Einheit wird dadurch konstruiert, dass entlang der Nationalität berichtet und selektiert wird.[64]

Mutz und Gerke resümieren:

Darüber hinaus zeigen unsere Daten – einschließlich der flankierenden Experimente –, dass Patriotismus und Nationalismus benachbarte, eng korrelierte Einstellungen sind, sodass jede Verstärkung patriotischer Bindungen immer auch mit nationalistischen Ressentiments assoziiert ist. Von der Liebe zum eigenen Land zur Überzeugung, das eigene Land sei besser und mehr wert als alle anderen, ist es kein langer Weg, sondern nur ein kurzer Schritt.[65]

Schließlich:

Zudem haben andere Studien zeigen können, dass sportbezogener Nationalstolz mit einer ethnisch-kulturell fundierten Vorstellung des Nationalen stärker korrespondiert als mit der Idee der zivilen Staatsnation.[66]

Das alles sind wissenschaftliche Analysen, die zeigen wie wichtig es ist, sich kritisch mit der Beziehung von Massenbewegungen wie den obsessiven „Party-Patrioten“ von 2006 ff. zu befassen.

Angesichts der Tatsache, dass bei der Europawahl 2024 die rechtsextreme AfD auf den zweiten Platz nach der CDU und vor der SPD kam, hätte man erwarten können, dass auch die Bundeszentrale für Politische Bildung sich kritisch und diskursiv mit den Folgen von 2006 und dem Fußball-Nationalismus beschäftigt. So wie es zum Beispiel die ARD-Sportschau 2023 unter anderem anhand meiner Thesen auch getan hat. Und diese Kritik war ja offenkundig auch die Intention der Produktionsfirma für das Video und der Serie „Politik raus aus den Stadien“.

Doch ein kleiner Shitstorm von rechten Kreisen reicht heutzutage schon aus, dass eine große Institution wie die Bundeszentrale einknickt und der kritischen Wissenschaft keinen Platz mehr einräumt und eine gesellschaftskritische Publizistik diffamiert.

Selbstbewusstes Handeln sieht anders aus.

Ob es morgen Abend auch nur ein Moderator oder eine Kommentatorin schaffen wird, ein aristotelisches Drama von Spanien gegen England zu übertragen, ohne auf die morgen beim Finale völlig irrelevante Situation der deutschen Nationalmannschaft in diesem Turnier zu rekurrieren oder diesen oder jenen Pass, Freistoß oder Kopfball geradezu zwanghaft obsessiv mit diesem oder jenem Pass, Freistoß oder Kopfball eines x-beliebigen deutschen Nationalspielers der letzten Jahrzehnten irgendwie in Beziehung zu setzen (wie es auch Co-Moderatoren wie Michael Ballack oder Lothar Matthäus gerne tun), um ganz sicher zu betonen, dass „wir“ ja auch so toll Fußball spielen können (nur halt „leider, leider“ diesmal wieder frühzeitig ausgeschieden sind), das ist zu bezweifeln.

Viele Fußball-Fans schauen ja ohnehin solche Spiele ohne Ton an oder haben eine Technik, nur die Stadiongeräusche zu hören, aber nicht die geschwätzigen und a priori pro-deutschen Kommentator*innen oder Moderator*innen.

Das Video über das Sommermärchen und den Nationalismus entspricht exakt dem „Beutelsbacher Konsens“ von 1976, der bis heute immer angeführt wird in der politischen Bildung:

I. Überwältigungsverbot.

2. Was in Wissenschaft und Politik kontrovers ist, muss auch im Unterricht kontrovers erscheinen.

3. Der Schüler muss in die Lage versetzt werden, eine politische Situation und seine eigene Interessenlage zu analysieren

Das Video entspricht genau diesem Standard, es überwältigt nicht, sondern regt zu Diskussionen an, es zeigt sowohl nationalistische Symbole, also auch die Kritik daran, also beide Seiten. Das Thema „Sommermärchen“ wird „kontrovers“ diskutiert, in aller Kürze der Zeit eines Reels oder Kurzvideos, und die Schüler*innen oder eben Rezipient*innen werden in die Lage versetzt, „eine politische Situation“ und „eigene Interessenlagen“ „zu analysieren“. Aufgrund dieses Videos ließe sich vortrefflich diskutieren, was die Beziehung von Nationalismus und Sport mit der politischen Kultur eines Landes macht, denn wegreden wird ja wohl niemand, dass es nach 2006 den Beginn und Aufstieg sowohl Pegida als auch der AfD gegeben hat und bis heute gibt, die nun mal beide, auch das wird niemand abstreiten, die deutsche Fahne als eines ihrer zentralen Symbole verwendet.

Was bleibt? Die Bundeszentrale für Politische Bildung muss das zensierte Video bzw. die zensierten Videos wieder online stellen und zeigen, dass es eine demokratische Institution ist, die sich umfassend, kritisch und wissenschaftlich mit Phänomenen beschäftigt, hier mit der Beziehung von Sport und Politik.

 

 

[1] Henning Eichberg (1976): Das nationalsozialistische Thingspiel. Massentheater in Faschismus und Arbeiterkultur, in: Ästhetik und Kommunikation, Jg. 7. (1976), H. 26, S. 60–69, hier S. 68.

[2] Klaus Sauer/German Werth (1971): Lorbeer und Palme. Patriotismus in deutschen Festspielen, München: Deutscher Taschenbuch Verlag.

[3] Gustav Goes (1934): Opferflamme der Arbeit. Ein Freilichtspiel, Berlin, zitiert nach Sauer/Werth 1971, S. 177. Goes hat auch den Aufsatz »Vom Stadion zum Thingspiel«, in: Bausteine zum deutschen Nationaltheater verfasst, der die »maßlose Wut« der Deutschen zum Thema hatte und den Konnex von Stadion- und Thingspiel beleuchtete, zitiert nach Sauer/Werth 1971, S. 176. Ohne Eichberg substantiell zu kritisieren oder seine Mimikry, im Reden über den Nationalsozialismus eine subkutane Apologie desselben zu leisten, zu erfassen, ist der Anspruch, die Bedeutung der Stadionspiele weniger als Vor- als vielmehr ›Nach‹läufer der Thingspielbewegung zu analysieren von Bernhard Helmich zu erwähnen, vgl. Bernhard Helmich (1989): Händel-Fest und »Spiel der 10.000«. Der Regisseur Hanns Niedecken-Gebhard, Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang (Europäische Hochschulschriften, Reihe XXX, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Bd. 32), hier S. 12 f. (u. a. im Bezug auf Eichberg).

[4] Goes 1934, zitiert nach Sauer/Werth 1971, S. 181 f.

[5] Vgl. Clemens Heni (2006): Ahasver, Moloch und Mammon. Der ‘ewige Jude‘ und die deutsche Spezifik in antisemitischen Bildern seit dem 19. Jahrhundert, in: Andrea Hoffmann et al. (Hrsg.) (2006), Die kulturelle Seite des Antisemitismus zwischen Aufklärung und Shoah, Tübingen: TVV, S. 51–79.

[6] Eichberg 1976, S. 62.

[7] Es wurde offiziell nie als Thingspiel bezeichnet, doch das tut hier nichts zur Sache. Über solche Kompetenzstreitigkeiten und inner-nationalsozialistischen Machtspiele werde ich hier nicht berichten. Beispielsweise verwahrte sich in einer Presseanweisung vom 23.10.1935 die NS-Führung dagegen, zukünftig Worte wie »Thing« zu verwenden. Eine solche Position ist selbstredend nicht anti-germanisch oder antivölkisch, vielmehr machtpolitisch motiviert gewesen, vgl. Wolfgang Emmerich (1971): Zur Kritik der Volkstumsideologie, Frankfurt a. M.: Suhrkamp (edition suhrkamp), S. 146 ff.

[8] Richard Euringer (1933): Deutsche Passion 1933. Hörwerk in sechs Sätzen, Oldenburg i. O./Berlin: Gerhard Stalling, Verlagsbuchhandlung. Es handelt sich um Band 24 der von Werner Beumelburg herausgegebenen Schriftenreihe »Schriften an die Nation«. Sie wirbt im Bandumschlag damit, » …hat die Schriftenreihe im stärksten Maße dazu beigetragen, die deutsche Revolution vorzubereiten«. Auch Euringer hat die deutsche Revolution antizipiert: »Entworfen Weihnacht 1932. Vollendet Frühmärz 1933. Urgesendet in der ›Stunde der Nation‹, Gründonnerstag, 13. April 1933, über alle deutschen Sender« (ebd., S. 4). Dieses Werk erhielt am 1. Mai 1934 durch den Reichspropagandaminister Goebbels den ›nationalen Buchpreis‹ als bestes Buch des Jahres, vgl. Umschlag.

[9] Euringer 1933, zitiert bei Eichberg 1976, S. 60.

[10] Eichberg 1976, S. 60.

[11] New german critique, 1977, H. 11, darin Henning Eichberg (1977b): The Nazi Thingspiel, in: New German Critique, No. 11, S. 133–150. In dem Standardwerk Sachwörterbuch der Literatur taucht in der Auflage von 1979 erstmals das Stichwort »Thingspiel« auf, und auch Eichbergs erst kurz zuvor erschienenen Texte, sowohl seine Monografie als auch sein englischer Aufsatz werden hierbei aufgeführt, vgl. Gero von Wilpert (1955)/1979: Sachwörterbuch der Literatur, 6. Aufl., Stuttgart: Alfred Kröner Verlag, S. 836 f.

[12] Eichberg, Henning u. a. (1977a): Massenspiele. NS-Thingspiel, Arbeiterweihespiel und olympisches Zeremoniell, Stuttgart-Bad Cannstatt: frommann-holzboog (problemata 58), S. 158.

[13] Euringer 1933, S. 16.

[14] Ebd. Auch auf dem Umschlag des schmalen Euringer-Bandes ist eine große Dornenkrone abgebildet.

[15] Ebd., S. 20.

[16] Ebd., S. 22.

[17] Ebd., S. 24.

[18] Ebd., S. 25.

[19] Ebd., S. 28.

[20] Ebd., Regieanweisung.

[21] Ebd., S. 29, Regieanweisung.

[22] Ebd., S. 29.

[23] Ebd.

[24] Dass das ›Führerprinzip‹ erst mit Möllers Würfelspiel (vgl. unten) 1936 eingeführt worden sei – so Henning Rischbieter (Hg.) (2000): Theater im ›Dritten Reich‹. Theaterpolitik Spielplanstruktur NS-Dramatik, Seelze-Velber: Kallmeyersche Verlagsbuchhandlung, S. 41 – ist also schon bei Betrachtung des ersten de facto Thingspiels zu revidieren: »Die Legende bezieht ihre mythische Qualität aber nicht nur aus ihrer Analogie zur Christuspassion, sondern bemüht zusätzlich den Mythos vom ›Unbekannten Soldaten‹, mit dem Euringer eindeutig auf Hitler verweist. Hitler nannte sich selbst gern den ›unbekannten Gefreiten des Weltkriegs‹« (Hannelore Wolff (1985): Volksabstimmung auf der Bühne? Das Massentheater als Mittel politischer Agitation, Frankfurt a. M. u. a.: Peter Lang (Europäische Hochschulschriften, Reihe 30, Theater-, Film- und Fernsehwissenschaften, Bd. 23), S. 198). Wolff nimmt Eichbergs Thingspiel-Aufsatz (Eichberg 1976) in ihr Literaturverzeichnis auf, ohne sich jedoch näher mit ihm zu befassen, also auch nicht seine Apologie des Thingspiels, zu erfassen.

[25] Euringer 1933, S. 34, Regieanweisung.

[26] Ebd., S. 35.

[27] Vgl. unten zu den Unsterblichen/Toten auch Diems »Weihespiel«.

[28] Euringer 1933, S. 34 f.

[29] Ebd., S. 46.

[30] Ebd., Regieanweisung.

[31] »Mit Getöse in die Tiefe« (ebd., S. 47, Regieanweisung).

[32] Ebd., S. 47.

[33] »Aus den Himmeln Orgelton« (ebd., Regieanweisung).

[34] Ebd., Regieanweisung.

[35] Von den 1920er bis in die 1950er Jahre war Hanns Niedecken-Gebhard Intendant und Regisseur, eine prägende Figur im Theaterleben der Nazis, zuvor und unmittelbar danach. Er durfte Euringers Passion in deutsche Szene setzen. Helmichs pure Deskription kann ich nicht anders als affirmativ lesen: »Statt der ›stumm vorbeiziehenden Jüngsten‹ hätte der Kritiker des ›Völkischen Beobachter‹ lieber ›stramme Hitler-Jugend oder SA‹ aufmarschieren sehen. Immerhin erreicht Niedecken, dass die fast 2.000 Zuschauer sich am Ende – beim Erklingen von volkstümlicher Musik und gleichzeitigem Entrollen von Hakenkreuzfahnen – spontan von ihren Plätzen erheben und die Arme zum ›Deutschen Gruß‹ in die Höhe strecken« (Helmich 1989, S. 180). Was für ein ›immerhin‹!

[36] Allgemein lässt sich zu den Thingspielen sagen: »Die Aufführungen endeten fast immer nach dem gleichen Schema, das häufig bereits in den Texten vorgegeben war: am Schluß des Spiels zogen nationalsozialistische Formationen, die Kolonnen der SA, der SS, des Arbeitsdienstes oder anderer Verbände mit ihren Fahnen und Standarten und begleitet von Marschmusik durch die Zuschauerreihen hindurch in das Theaterrund ein. Das Singen des Horst-Wessel- oder des Deutschland-Liedes, in das alle Versammelten, Mitwirkende und Zuschauer, einfielen, war in der Regel Höhepunkt und Abschluß eines Thingspiels« (Wolff 1985, S. 225).

[37] Scheits Interpretation, die das Fehlen eines offenen Antisemitismus in diesen Stücken betont, ist gleichwohl aufschlussreich. Sie sieht in dem »bösen Geist« die Gegenfigur zum »namenlosen Soldaten« bei Euringer: »Schon der erste große Erfolg in diesem Genre [dem ›Thingspieltheater‹, C. H.] – Richard Euringers Deutsche Passion 1933 – hatte nicht zufällig die Dramaturgie des Passionsspiels adaptiert; zugleich ist dieses Thingspiel der ersten Stunde so etwas wie eine trivialisierte und proletarisierte Version des Parsifal – mit deutlichen Anleihen beim deutschen Expressionismus. Es fällt auf, dass der Antisemitismus des Stücks dabei kaum konkreter wird als der von Wagners Musikdramen: Kontrahent des gefallenen Soldaten des Ersten Weltkriegs, der als Wiederauferstandener Deutschland erlöst wie Christus die Menschheit und Parsifal die Ritter, ist nicht ›der Jude‹, sondern ein »Böser Geist«, der nicht deutlicher auf das Judentum anspielt als etwa Alberich, Kundry oder Klingsor. (…) Die Christus- und Parsifalfigur der Deutschen Passion, der gefallene und wiederauferstandene Soldat, bedeutete eine unmittelbare und für jeden verständliche Anspielung auf Adolf Hitler. Näher wagten sich Theater und Spielfilm nie wieder an den ›Führer‹ heran« (Gerhard Scheit (1999): Verborgener Staat, lebendiges Geld. Zur Dramaturgie des Antisemitismus, Freiburg: ça ira, S. 358).

[38] Zitiert nach Stefan Busch (1998): »Und gestern, da hörte uns Deutschland«. NS-Autoren in der Bundesrepublik. Kontinuität und Diskontinuität bei Friedrich Griese, Werner Beumelburg, Eberhard Wolfgang Möller und Kurt Ziesel, Würzburg: Königshausen & Neumann (Studien zur Literatur- und Kulturgeschichte Band 13), S. 206, Anm. 180.

[39] So ein Flugblatt des »Freundeskreises Freiheit für Deutschland«, zitiert nach: Bernhard Pörksen (2000): Die Konstruktion von Feindbildern. Zum Sprachgebrauch in neonazistischen Medien, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, S. 143. Seit 02.09.1993 ist der »Freundeskreis Freiheit für Deutschland« eine verbotene Organisation.

[40] Pörksen 2000, S. 144; vgl. zum Topos ›Völkermord‹ bzw. ›Volkstod‹ III.4.e [in meiner Dissertation].

[41] Eichberg 1976, S. 62.

[42] Ebd., S. 61.

[43] Ebd.

[44] Vgl. bezüglich Achim von Arnims Antisemitismus und dem ›Ausscheiden‹ alles Fremden Susanna Moßmann (1994): Das Fremde ausscheiden. Antisemitismus und Nationalbewußtsein bei Ludwig Achim von Arnim und in der ›Christlich-deutschen Tischgesellschaft‹, in: Hans Peter Herrmann/Hans-Martin Blitz/dies. (1994): Machtphantasie Deutschland. Nationalismus, Männlichkeit und Fremdenhaß im Vaterlandsdiskurs deutscher Schriftsteller des 18. Jahrhunderts, Frankfurt a. M.: Suhrkamp (suhrkamp taschenbuch wissenschaft), S. 123–159.

[45] Eichberg 1976, S. 65.

[46] Das ›kulturelle Thing‹, d. h. das Thingspiel, wurde womöglich auch aufgrund der Konkurrenz zum ›politischen Thing‹, den Nürnberger Reichsparteitagen bzw. insgesamt der Inszenierung des Staates als »›Volksdrama‹« (Goebbels), aufgegeben, vgl. Peter Reichel (1991)/1994: Der schöne Schein des Dritten Reichs. Faszination und Gewalt des Faschismus, Frankfurt a. M.: Fischer Taschenbuch Verlag (Die Zeit des Nationalsozialismus. Eine Buchreihe), S. 339 f.

[47] Busch 1998, S. 148. »Zum ›Führergeburtstag‹ am 20.4.1934 schrieb Möller im Völkischen Beobachter: ›Wir sind in die S.A. gegangen, um als Soldaten die nationale Revolution durchzukämpfen, die wir an unseren Schreibtischen nicht hätten durchkämpfen können, und wir bleiben als Soldaten in unsern Stürmen, auch wenn wir schreiben‹« (ebd., Anm. 15).

[48] 25 Jahre nach seinen Thingspiellobeshymnen spricht Eichberg nebenbei und gezielt in der Diktion seiner rhetorischen Mimikry sein antiaufklärerisches Politikkonzept wieder an: »In seinem Buch ›Thing und Polis‹ versuchte der Maler Asger JORN eine politische Theorie aus dem Geiste des situationistischen Anarchismus heraus. Er setzte zwei Konfigurationen scharf gegeneinander, als historische Erfahrungen und zugleich als Ausgangspunkte zweier unterschiedlicher Auffassungen von Demokratie. Die Polis stand für das Modell der Bürgerpolitik; sie entstand historisch aus der Kombination von Burg bzw. Befestigung, stadtbürgerlicher Klassengesellschaft und Sklavenökonomie. Der Thing stand für die Selbstverwaltung ländlicher Sippen, für die Dorfdemokratie, und der Bauer wurde zum Joker zwischen urbaner Bourgeoisie und Proletariat« (Henning Eichberg (2001a): Bewegung in der Stadt – Bewegung im Labyrinth. Über fraktale Aspekte körperlicher Praxis, in: Jürgen Funke-Wiencke/Klaus Moegling (Hg.) (2001): Stadt und Bewegung. Knut Dietrich gewidmet zur Emeritierung, Immenhausen bei Kassel: Prolog-Verlag (Bewegungslehre & Bewegungsforschung Bd. 12), S. 28–44, hier S. 34 f.).

[49] Eberhard Wolfgang Möller (1936)/1940: Das Frankenburger Würfelspiel. Volksausgabe, mit einem Nachwort und einer Bühnenskizze, Berlin: Theaterverlag Albert Langen/Georg Müller, S. 52.

[50] Eichberg 1976, S. 62 f.

[51] Ebd., S. 62.

[52] Das Zeitschriftenprojekt Ästhetik und Kommunikation bot Eichberg gleich mehrmals die Gelegenheit zur Publikation seiner neu-rechten Gedanken, 1976, 1979 und 1994.

[53] »Whether in his dramatic works, poetry, or radio dramas, Möller always stressed the leitmotifs of heroism, anti-Semitism, and anticapitalism« (Jay W. Baird (1994): Hitler’s Muse: The Political Aesthetics of the Poet and Playwright Eberhard Wolfgang Möller, in: German Studies Review, Vol. XVII (1994), No. 2, S. 269–285, hier S. 270). Als Beispiel für Möllers Antisemitismus vgl. Eberhard Wolfgang Möller (1934): Rothschild siegt bei Waterloo. Ein Schauspiel, Berlin: Theaterverlag Albert Langen Georg Müller, das seine Uraufführung am 5. Oktober 1934 in Aachen und Weimar hatte. »Eberhard Wolfgang Möllers ›Rothschild siegt bei Waterloo‹ liegt eine Anekdote zugrunde, nach der aus dem Blutopfer von Zehntausenden ein Börsenmanöver gigantischen Ausmaßes gemanagt wird. Es ist die bitterernste Satire des ewig raffenden Geistes schlechthin. Verdienen statt dienen, Risiko statt Einsatzbereitschaft, Geld als Endziel aller Macht sind seine Schlagworte«, Rhein.-Westf. Zeitung, Essen, Buchumschlag Möller 1934. Entgegen dem bereinigten Stück Frankenburger Würfelspiel, das ja der internationalen Öffentlichkeit zur Zeit der Olympiade 36 galt, ist hier also der Antisemitismus offenkundig. Im September 1939 fasste Möller während der Vorbereitung zu ›Jud Süß‹ sein nationalsozialistisches Weltbild zusammen: »Wir lassen die Geschichte sprechen. Und sie zeigt nicht, daß ›der Jude auch ein Mensch‹ ist, nein, sie stellt klar, daß der Jude ein ganz anderer Mensch ist als wir, und daß ihm die uns angeborene sittliche Kontrolle über sein Handeln fehlt. (…) Keinen bösen Dämon wollten wir darstellen, aber den Abgrund zwischen der jüdischen und der arischen Haltung wollten wir dartun«, zitiert nach Busch 1998, S. 157, Herv. im Original. Allerdings verweist Busch ohne Kommentar an mehreren Stellen auf Eichbergs NS-Thingspiel Band von 1977, vgl. Busch 1998, S. 149, Anm. 21; 163, Anm. 72; 184, Anm. 133. Ein solches Rekurrieren auf Eichberg noch im Jahre 1998 halte ich gerade in einer wissenschaftlichen Arbeit für symptomatisch für die Virulenz Eichbergs rhetorischer Mimikry. Ebenfalls kommentarlos wird Eichbergs Apologie Möllers nicht gesehen, wenn Sarkowicz/Mentzer in ihrem Standardwerk Eichberg in die sehr knappe Literaturliste aufnehmen, vgl. Hans Sarkowicz/Alf Mentzer (2000): Literatur in Nazi-Deutschland. Ein biografisches Lexikon, Hamburg/Wien: Europa-Verlag, S. 284 f.

[54] Kothurne sind in der Antike aufgekommene Bühnenschuhe.

[55] Eichberg 1976, S. 63.

[56] So die Darstellung bei Karl-Heinz Joachim Schoeps (1992)/2000: Literatur im Dritten Reich (1933–1945), 2., überarb. u. erg. Aufl., Berlin: Weidler Buchverlag (Germanistische Lehrbuchsammlung), S. 160. Allerdings zitiert Schoeps Eichberg ebenfalls gleich mehrfach, um ihn gar als ernstzunehmenden Historiografen der Thingspielbewegung heranzuziehen, demnach sei es evident, dass das »›Thingspiel als politisch-kultisches Massentheater den wichtigsten Beitrag darstellte, den der Nationalsozialismus zur Kunstform des Theaters und der Literatur leistete‹« (Eichberg 1977, S. 5, zitiert bei Schoeps 1992, S. 162, zu weiteren Bezugnahmen auf Eichberg vgl. ebd., S. 167 f.).

[57] Christina Jung-Hofmann (2002): Engagierte Literatur und rhetorischer Realismus. »Panamaskandal« und Weimarer Republik bei Wilhelm Herzog und Eberhard Wolfgang Möller, in: Stefan Neuhaus/Rolf Selbmann/Thorsten Unger (Hg.) (2002): Engagierte Literatur zwischen den Weltkriegen, Würzburg: Köngishausen & Neumann ( Schriften der Ernst-Toller-Gesellschaft, Band 4), S. 219–237, hier S. 236.

[58] Eichberg 1977, S. 143. Genau diese Seite führt [die Historikerin Christiane Eisenberg] abschließend an, um Eichberg Recht zu geben in seinen Analysen. Allein schon die Zeiteinteilung »1937/45«, Eichberg meint ganz offensichtlich das vermeintliche Verebben der Thingspielbewegung 1937 und mit 1945 das Ende des Nationalsozialismus, ist eine Verharmlosung nationalsozialistischer Totalität. Dieser sehr einfache Trick Eichbergs, ein vermeintlich diskontinuierliches Moment des Nationalsozialismus hervorzuheben und zu einer Periode zu stilisieren, fällt Eisenberg entweder nicht auf oder sie affirmiert diese Sichtweise.

[59] Ebd., S. 143-146.

[60] Ebd., S. 144.

[61] Ebd.

[62] Ebd., S. 145. Helmich stellt diesen Opfertod recht positiv dar: »Für Diem liegt in dieser Szene [der vorletzten von Olympische Jugend, C. H.], die die Olympische Flamme zum Sinnbild der Seele der Jugend werden läßt, der ›geistige Höhepunkt‹ des Spiels. Dessen eigentlicher Sinn aber erschließe sich im folgenden Bild, ›Heldenkampf und Totenklage‹«; es folgt die oben zitierte »Opfertod«-Passage, die weiter erläutert wird: »Für den Rezitator Joachim Eisenschmidt werden diese Verse wenige Jahre später zur Realität werden«, um schließlich mit dem »Anspruch der Tanzkunst« eines Rudolf von Laban die praktisch werdende Frage »Wann und wie darf ich töten« zu stellen, Helmich 1989: 209 f. In der Weimarer Republik war Laban »zum großen Guru des Ausdruckstanzes« avanciert, später konnte er die Olympische Jugend mit inszenieren, vgl. Horst Koegler (1980): Vom Ausdruckstanz zum »Bewegungschor« des deutschen Volkes: Rudolf von Laban, in: Karl Corino (Hg.) (1980): Intellektuelle im Bann des Nationalsozialismus, Hamburg: Hoffmann und Campe, S. 165–179, hier S. 171 bzw. S. 176.

[63] Julia Becker/Ulrich Wagner/Oliver Christ (2007): Nationalismus und Patriotismus als Ursache von Fremdenfeindlichkeit, in: Wilhelm Heitmeyer (Hg.), Deutsche Zustände, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 131–149, hier S. 146f.

[64] Michael Mutz/Markus Gerke (2019): Fußball und Nationalstolz in Deutschland. Eine repräsentative Panelstudie rund um die EM 2016, Wiesbaden: Springer VS, S. 26.

[65] Ebd., S. 161.

[66] Ebd., S. 161f.

Hoffnung aus dem Vereinigten Königreich: Ende von Testwahn und Corona-Regime früh im Jahr 2022 – Operation „Rampdown“

Von Dr. phil. Clemens Heni, 16. November 2021

Es gibt große Hoffnung aus dem Vereinigten Königreich, England und Großbritannien. Nach dem Ende des Maskenwahns am 19. Juli 2021 – wir alle erinnern uns die wundervolle Stimmung in den englischen Stadien während der Fußball-EM, die viele deutsche Ministerpräsidenten ob der Maskenfreiheit und Abstandslosigkeit an den Rand des Nervenzusammenbruchs brachten – kommt jetzt das endgültige Ende der Coronapolitik!

Am 6. Juli 2021 schrieb ich daher:

Dass Merkel Johnsons selbstironische Pointe

“In the course of that time some things have changed beyond recognition but for much of your tenure it was certainly a tradition, Angela, for England to lose to Germany in international football tournaments.

“I’m obviously grateful to you for breaking with that tradition, just for once.”

nicht erwidern konnte, sondern dumpf-deutsch meinte, das sei “nicht freiwillig” passiert mit der Niederlage der deutschen Elf, zeigt die ganze deutsche Erbärmlichkeit.

England bzw. UK hatten am 8. Juli eine „Inzidenz“ von 267 und sie feierten und jubelten, sangen abstandslos und völlig maskenbefreit.

Jetzt wurde ein geheimer Bericht geleakt, ein 160-seitiges Dokument der britischen Regierung mit dem Codenamen „Rampdown“. Daher berichtete die Mail on Sunday vor zwei Tagen über das geplante Ende aller Maßnahmen sehr früh im kommenden Jahr 2022:

Großbritannien bzw. das Vereinigte Königreich (UK) wie Deutschland haben aktuell ca. 67 Prozent vollständig gegen Corona geimpfte Personen:

Das UK hat sogar aktuell etwas mehr Tote an oder mit Covid-19 als Deutschland:

UK hat auch mehr „Fälle“ pro Tag als Deutschland:

Das Vereinigte Königreich und England haben also gerade weil sie seit Mitte Juli keine Maskenpflicht mehr haben, Vertrauen in ein rationales Einordnen der minimalen Gefahr, die Covid-19 bzw. das Virus SARS-CoV-2 für die Gesamtbevölkerung darstellt. England bzw. UK haben eine viel stärkere politische Opposition gegen das Corona-Regime von Boris Johnson. Von Hinterbänklern der Tories über die liberal-konservativen Portale TalkRadio oder Daily Sceptic hin zu linken Soziologen und Ex-Regierungsberatern wie Prof. Robert Dingwall und vielen Großdemonstrationen in London und im ganzen Land: Eine starke Zivilgesellschaft hat in England, Großbritannien und dem gesamten Vereinigten Königreich dazu geführt, dass selbst der Guru der Corona-Panikindustrie, Prof. Neil Ferguson, jetzt vom „gezielten Schutz der Vulnerablen“ spricht.

Das ist die Position der Great Barrington Declaration von Oktober 2020 (die erstmals in dem Buch „Gefährderansprache“ Mitte Oktober 2020 gedruckt wurde) der britischen Epidemiologin Professorin Sunetra Gupta (Oxford), des schwedischen Epidemiologen Professor Martin Kulldorff (Harvard) und des amerikanischen Professors für Medizin Jay Bhattacharya (Stanford).

Julia Hartley-Brewer von TalkRadio, die selbst geimpft ist, aber sehr rational betont, dass Ungeimpfte doch nur für sich selbst eine Gefahr sein könnten, aber doch niemals für Geimpfte – das sagt sie angesichts des totalitären Durchdrehens der österreichischen Regierung, die einen Lockdown für Ungeimpfte gestern einführte, den auch fast alle irrationalen, brutalen und fanatischen Regierungspolitiker*innen in Deutschland wollen -, sprach mit Professor Robert Dingwall über die Exit-Strategie:

Mir gegenüber berichtet Dingwall darüber hinaus, dass das UK eine ganz andere Krankenhauspolitik hat als Deutschland und viele europäischen Länder. Die Belegung, auch auf Intensivstationen, sei, so Dingwall, in UK häufig bei nahe 100 Prozent, während sie in Kontinentaleuropa meist zwischen 80 und 85 Prozent sich befinde. Er betont auch, dass sie in England bzw. UK die letzten 20 Jahren versucht haben, Menschen zu ermutigen, ohne einen Krankenhausaufenthalt oder nur mit einer kurzen ambulanten Visite eine Verletzung oder Erkrankung zu behandeln. Und offenkundig klappt das, denn das Gesundheitssystem ist so wenig überlaufen wie in Deutschland. Und dennoch steht die Gefahr einer Zwangsimpfung des Pflegepersonals auch in UK im Raum wie hierzulande und in vielen Ländern. Hier ist wiederum herausragend, wie sich die Regierung in Florida gegen jede Form von Impfmandaten ausspricht und auch in der Gesetzgebung dagegen aussprechen wird, ja DeSantis klagt gegen die US-Regierung unter Joe Biden in Washington, D.C., gegen deren „verfassungswidrige“ „Impfmandate“.

Nach einer Helmholtz-Studie von 2020 hat England gerade mal 3999 Intensivbetten und Deutschland mehr als 28.000 (aktuell fehlen davon ca. 5000, wie wir alle wissen, da ja Jens Spahn angesichts der Coronakrise offenbar dachte, dass es sinnvoll ist, mit weniger Personal eine angeblich nie dagewesene medizinische Krise zu meistern). Bezogen auf die Bevölkerung (England hat 56 Mio. Ew.) entspräche das 5900 Intensivbetten in Deutschland, stellen Sie sich das mal vor! Also irgendwas läuft im deutschen Krankenhaussystem fundamental schief. England kann eine angeblich nie dagewesene Krise mit viermal weniger Intensivbetten bewältigen und Deutschland dreht noch 21 Monate nach Beginn der Krise völlig durch. Entweder die deutschen Intensivmediziner*innen und Pfleger*innen arbeiten so unsagbar schlecht, dass sie viermal mehr Betten brauchen, weil sie harmlose Erkrankungen nicht ambulant versorgen können, wie das offenbar viermal (!) so oft in England möglich ist, ohne dass dort mehr Menschen sterben würden. Oder aber die Panik ist in Deutschland gewollt, niemand will rational mit Corona umgehen, sondern die Volksgemeinschaft giert danach, alle sozial zu ächten, zur Kündigung oder zum Suizid zu bringen, die keine Zeugen Coronas sind.

Und das ist der Unterschied zu England, wo es Interessen, Pragmatismus und natürlich genauso den Kapitalismus und die atomisierten Menschen gibt – aber keinen Zwang nach Homogenität und Volksgemeinschaft, wie er Deutschland und Österreich eigen ist. Und das lässt tief blicken und ist historisch zu analysieren.

Es liegt also nicht an einer höheren Impfquote, es liegt nicht daran, dass UK niedrigere Todes- oder Fallzahlen hätte als Deutschland, es liegt paradoxerweise daran, dass UK mehr als viermal weniger (!) Intensivbetten hat als Deutschland. Es liegt aber vor allem daran, dass es in UK konstant im Radiostudio, im Netz und auf der Straße Widerstand gab und gibt gegen eine nicht evidenzbasierte Medizin und Panikpolitik. Corona ist nur für eine sehr spezifische Gruppe eine Gefahr. Wer Panik hatte, hat sich impfen lassen, auch wenn die Impfung ganz offenkundig keine klinische und keine sterile Immunität bringt und weder vor Infektion, noch Hospitalisierung oder Tod schützt. Da aber so wenige an Covid starben und sterben, ist das kein Problem.

So wie Bomber Harris den Deutschen zeigte, wie man gegen sie kämpft und gewinnt, so zeigen jetzt die britische Diplomatie und die Kraft der Zivilgesellschaft, wie man ein totalitäres Regime von innen zum Sturz bringen kann. Ohne einen neuen Bomber Harris jedoch wird das Ende des Corona-Regimes in Deutschland womöglich nicht so schnell kommen, das liegt auch daran, dass frühere Fans von Bomber Harris – zu einer Kritik am Gedenken in Dresden, am Diskurs über Bombenkrieg und deutsche Opferstilisierung siehe z.B.

Foto: privat

– , die schon damals eine Vorliebe für Maskenwahn und das Nicht-Zeigen von Mund und Nase hatten,

jetzt zu typischen linken Zeugen Coronas mutiert sind und schon im Dezember 2020 für einen a-sozialen „solidarischen Lockdown“ plädierten:

Das Vereinigte Königreich geht jetzt ab Januar 2022 den letzten Schritt hin zur Wiederherstellung der Demokratie: das Ende des Testregimes. Es wird einfach nicht mehr wahllos auf Corona getestet, egal wie viele sterben. Das ist die Pointe. Weil sie endlich, endlich, endlich erkannt haben, dass SARS-CoV-2 ein Virus ist, das bleibt.

Corona ist endemisch. Das sagt die britische Regierung in diesem noch nicht offiziellen Papier, das bald vorgestellt werden wird und das offenkundig das Ende des Testregimes ab Januar 2022 vorsieht.

Es gibt sogar in UK Broschüren, die den völlig traumatisierten Menschen Tipps geben, wie sie die mögliche Panik, wieder sozial und freundlich auf andere Menschen zuzugehen, überwinden und den internalisierten Wahn der Zeugen Coronas ablegen können:

Vom National Health Service (NHS) gibt es sogar 11 super tolle Tipps, wie man Angst und Panik vor den Mitmenschen und der Zeit nach dem Corona-Regime bearbeiten kann, wobei übrigens schlimm ist, wie stark die Hijabisierung in UK Mainstream ist, viele Ankündigungen haben verschleierte Frauen als ganz normale Teile der Gesellschaft abgebildet:

In Deutschland wäre ein erster Schritt in Richtung „Normalität“ das Beenden aller Gs (3G, 3G+, 2G, 2G+, 1G, 1G+), aller Talkshows, das Ende des Test- und Maskenwahns, das Ende des krankhaften und krankmachenden Lüftens (bei 0 Grad am Morgen in Schulen, Büros etc.), das Ende des Booster-Wahns. All das wird seine Zeit brauchen, weil die neue Regierung vermutlich noch totalitärer sein wird als das Merkel-Regime, was die Ankündigungen von einer totalitären, epidemiologisch wahnwitzigen bundesweiten 2G-Regel, die Einführung einer 3G-Regel in Straßenbahnen, U-Bahnen, Zügen, Bussen, sowie den Überlegungen für berufsspezifische Impfpflichten andeuten.

Wir wissen jetzt, man kann das Corona Regime beenden. England hatte die gleichen absurden, grotesken, epidemiologisch schwachsinningen, totalitären und antidemokratischen „Maßnahmen“ wie Deutschland. Dass es jedoch die Zivilgesellschaft in England bzw. UK geschafft hat, den Diskurs zu drehen, das zeigt, dass eine scharfe und kontinuierliche Kritik Früchte tragen kann.

 

Update 17.11.21:

So wie es 2012 in einer Ausstellung im Leopold Museum in Wien noch nackte Männer gab, die auch mit nacktem Gesicht sich zeigten (im Gegensatz zu den Pro-Bomber-Harris linken Frauen oben im Text, allerdings haben die Männer auch keine scharfe politische Botschaft!), so ist das im Corona-Totalitarismus nicht mehr möglich.

Wer möchte auch nur einen Angestellten oder eine Besucherin (w/m/d) des Leopold Museums in Wien noch ernst nehmen, wenn dort eine hirnlose FFP2-Maskenpflicht herrscht und zudem die Apartheids-Regel „2G“?

Ich war jüngst mehrfach in einem Krankenhaus in der BRD zu Besuch, Intensivstation, OHNE jede FFP2-Maskenpflicht und ohne geimpft sein zu müssen. Aber in einem Museum in Wien braucht es FFP2 UND man muss geimpft sein. Der Wahnsinn und der ZeroCovid-Fanatismus haben eine neue Hauptstadt: WIEN.

Wer möchte da dem kroatischen Präsidenten widersprechen, dass wir es in Österreich mit „Faschismus“ zu tun haben?

Scharfe Kritik kam hingegen vom kroatischen Präsidenten Zoran Milanovic, der von “Tobsucht” und “Dummheit” sprach. “In Österreich verbietet man heute Menschen, die nicht geimpft sind, das Haus zu verlassen. Was ist das, Wissenschaft oder Methoden, die an die 30er Jahre erinnern?”, brach Milanovic nach einer Privataudienz bei Papst Franziskus eine Lanze für die Rechte von Ungeimpften.

Hoffnung aus England vom Direktor des Panikorchesters, Prof. Ferguson: „Ende der Pandemie im September/Oktober 2021“

Von Dr. phil. Clemens Heni, 27. Juli 2021

Der Direktor der Panikindustrie nicht nur in England, sondern aufgrund seines Einflusses in der SAGE Beratungsgruppe für die britische Regierung auch weltweit, Professor Neil Ferguson vom Imperial College London, sagt nun entgegen seiner eigenen bisherigen Vorhersagen ein Ende der Corona-Pandemie bzw. Epidemie in UK für September/Oktober 2021 voraus.

Noch vor wenigen Tagen prophezeite er 100.000 „Fälle“ (ein Fall ist kein kranker Mensch, sondern nur ein positiver, unwissenschaftlicher PCR-Test) am Tag. Jetzt sind es nur ca. 22.000 und seit 7 Tagen fallen die Zahlen in UK.

Das berichtet die Daily Mail, die auch betont, wie falsch alle – wirklich alle – Vorhersagen waren, die nach dem Ende der Maskenpflicht eine Katastrophe vorhersagten. Doch schon kurz vor dem 19. Juli, dem „Freedom Day“, wo fast alle „Maßnahmen“ aufhörten (bis auf das wahnwitzige Testen), begannen die „Zahlen“ wieder zu sinken und tun das weiter. An diesem Schaubild kann man sehen, dass noch die positivsten Vorhersagen der unwissenschaftlich arbeitenden „Modellierer“ total falsch liegen. Die Daily Mail schreibt:

Now he tells us! Professor Lockdown predicts Covid will be banished by the autumn

The expert whose doom-laden forecasts led to lockdown is now ‚positive‘ most of the pandemic will be over by the autumn.

Professor Neil Ferguson admitted the NHS vaccination programme had ‚fundamentally changed‘ the course of the outbreak.

England hat ja entgegen Deutschland keine Maskenpflicht mehr, aber mehr Freiheit.

Die schwarze kleine Kurve unten in der Mitte zeigt die tatsächlichen „Fälle“, die anderen Kurven den geistigen und computerbasierten Irrsinn von Mathematikern, Demokratie- und Gesundheistsgefährder*innen:

Da kann Markus Lanz noch so unverschämt und wirklich a-sozial Menschen wie Sarah Wagenknecht vor Millionenpublikum im Fernsehen fragen, ob sie geimpft sei und warum denn nicht – das geht diesen Typen soviel an, wie es uns angeht, wie schlecht er sich ernährt und warum er womöglich aufgrund seiner zappeligen Art alsbald Parkinson und Demenz bekommen wird und ein Fall für die Intensivstationen oder Alten- und Pflegeheime, also unser Gesundheitssystem stark belasten wird, um im perfiden Sprech des bürgerlich-kapitalistisch-hygienestaatlichen Mainstreams zu reden.

Da kann der Chef des RKI und Adlatus von Spahn Panik schüren, wie er will, die Fakten sprechen allein in England eine klare Sprache: Die einzige Krise, die es gibt, ist die Test-Pandemie, die in England und UK Hunderttausende Menschen nur deshalb ins Gefängnis (Quarantäne) schickt, weil sie im Flugzeug unweit einer Person saßen, die positiv auf ein Virus getestet wurde, das weder für die 39-jährige Getestete, noch die 52-jährige andere Passagierein oder die 89-jährigen Eltern der beiden, die geimpft oder via Infektion noch immuner sind gegen Corona, jemals hätte gefährlich werden können. Daher also die „pingdemic“, das Ping einer App, die sich wie eine elektronische Fußfessel um das Türschluss legt und die Menschen für 5-14 Tage einsperrt. Wahnsinn ist kein Wort dafür.

Aber es gibt eben jetzt diese Hoffnung, dass selbst der Klabauterbach Englands Hoffnung, ja das Ende der Corona-Pandemie sieht, weil er erkennt, dass die 50.000 „Fälle“ pro Tag kürzlich zu keiner massiv erhöhten Sterblichkeit führte, was jeder denkende Mensch schon seit Monaten sagt. Junge Menschen sterben nicht an Covid, auch nicht an Long Covid – junge Menschen, nicht nur im Globalen Süden, die sterben an Seele und am Körper wegen Long Lockdown. Und zwar Dutzende Millionen Tote im Süden sowie Hunderte Millionen psychisch Halbtote im reichen kapitalistischen Norden, von London über Berlin bis Paris, Madrid, Rom und Washington, D.C.

Also: Die Corona-Pandemie wird im Herbst zu Ende gehen, erst in England und UK, dann überall. Angst haben Wieler, Spahn, Merkel und Co. nur davor, was danach kommt, ob die Untersuchungsausschüsse, die politischen Debatten, die Kritik am unsagbaren Versagen der Politik, ja am mutwilligen Zerstören der Demokratie – wer mich zwingt beim Einkaufen eine Maske zu tragen, oder mich zu testen, beim Besuch eines Konzerte, ist ein Antidemokrat – und am Einrichten eines totalitären Hygienestaats.

Aber freuen wir uns: Selbst Ferguson, der vertrauenserweckende kluge Mann aus England, der wegen illegalem Pussierens seinen SAGE-Posten verlor, so wie der britische Gesundheitsminister Hancock auch seine Anstellung aus dem gleichen Grund verlor, sagt das Ende der Pandemie bzw. der Epidemie in England voraus.

Es ist auch ein Beweis dafür, wie harmlos die „Delta“-Variante ist, die ja in UK durchgesetzt ist. Sie  ist ansteckender, aber noch weniger tödlich als andere Corona-Versionen. Auch der interne Widerstand in England und UK gegen Covid-Impfpässe ist viel stärker als vom autoritären Herrscher Boris Johnson gedacht, gerade in seiner eigenen Partei, den Tories, wie mir Experten aus England berichteten.

Das Ende des Corona-Regimes ist nah. Panik bei Merkel, Baerbock, Kretschmann, Laschet und Müller, Söder, Bodo dem Ramelow und Weil.

 

„Wer will diese Welt einem neuen Menschen zumuten“? Dennoch Hoffnung: Macron wird fallen, die irrationale „Inzidenz“ wird fallen – egal ob der Bremer Senat durchdreht, Holland ist maskenfrei und England wird es ab 19. Juli werden

Von Dr. phil. Clemens Heni, 13. Juli 2021

Das was der denkende Teil der Bevölkerung (unter ein Prozent) schon seit vielen Monaten bzw. seit 2020 sagt, kommt jetzt auch bei Typen wie dem Merkel-Sprecher Seibert, beim Südwestrundfunk und der Presse an: Die Inzidenz kann kein Maßstab sein für die Situation im Land. Offenbar arbeitet das RKI daran, den ausschließlichen Blick auf die irrationale Inzidenz aufzuweichen oder abzuschaffen.

Dass das daran liegt, dass der PCR-Test ohne klinische Diagnose überhaupt keinen Wert hat – das sagen sie natürlich nicht. Dass das daran liegt, dass weit über 80 Prozent aller Menschen, die Corona bekommen haben, so gut wie nichts oder einfach gar nichts davon merkten, auch davon schweigt das Panikorchester. Was sie jetzt planen, war zu erwarten: Sie machen noch mehr Böcke zu Gärtnern. Aus Untersuchungen vom Bundesrechnungshof wissen wir, dass die Krankenhausgesellschaften Intensivbetten offenkundig absichtlich, unter staatlicher Anleitung sozusagen, reduziert haben:

Wie der Bundesrechnungshof (BRH) nun aufgedeckt haben will, sollen zahlreiche Kliniken tatsächlich bewusst weniger freie Intensivbetten als sie eigentlich hatten gemeldet haben, um finanziell vom Bund unterstützt zu werden. Begünstigt haben könnte dies eine Gesetzesanpassung, die besagt, dass Geld erst dann fließe, wenn maximal 25 Prozent der Intensivbetten frei sind. Die Bundesregierung soll bereits seit Monaten von der Manipulation gewusst, doch in der Öffentlichkeit geschwiegen haben.

Telepolis berichtete ebenfalls kritisch über den Intensivbetten-Skandal:

Intensivbetten

Laut Rechnungshof-Bericht habe das Robert-Koch-Institut über Kontaktaufnahmen der Kliniken berichtet, „mit dem Ziel, Meldungen der freien betreibbaren Intensivbetten nachträglich zu korrigieren. Dadurch könnten Kapazitätsengpässe abgebildet worden sein, ‚die in diesem Maße nicht existierten'“.

Das RKI äußerte, wie aus dem Bericht hervorgehen soll, die „Vermutung, dass Krankenhäuser zum Teil weniger intensivmedizinische Behandlungsplätze meldeten, als tatsächlich vorhanden waren“. Wie würde man im „öffentlichen Diskurs“ mit dieser Vermutung umgehen, wenn sie nicht das Siegel des RKI hätte? (…) Unklar ist, wie viel neue Intensivbetten tatsächlich angeschafft wurden. Von März bis September 2020 soll der Bund für jedes neue Intensivbett 50 000 Euro an Finanzhilfen gezahlt haben. Insgesamt hätten Krankenhäusern dafür knapp 700 Millionen Euro abgerufen. Das würde rechnerisch 13.700 neue Intensivbetten in Deutschland ergeben.

Die werden jedoch noch in den Dokumenten gesucht. „Ein solcher Kapazitätszuwachs ist aus den vorliegenden Statistiken indes nicht abzulesen“, schreiben die Prüfer.

Schließlich gibt es seit August 2020 zu den „normalen“ Intensivbetten angeblich (!) ca. 10.000 „Notfallbetten“, von  denen kein einziges auch nur eine Millisekunde benutzt wurde. Also gab es nie einen Notfall. Also gab es nie eine „epidemische Lage von nationaler Tragweite“, da schon vor August 2020 Tausende Betten auf ICUs einfach leer blieben – kein Corona-Notstand nirgends. Das sind alles Fakten und Sie können das problemlos im Netz verifizieren.

Die Abkehr von der Inzidenz würde vor einem Strafgericht als Schuldeingeständnis gewertet werden. Doch natürlich fällt sie nicht ganz. Allein in Bremen dreht der Senat schon jetzt wieder durch. Nicht, weil Werder in der zweiten Liga spielt oder weil sich die Leichen an der Domsheide stapeln würden. Nein, weil die „Inzidenz“ dort wieder über 10 (Zehn) liegt. Dass sie in England bei über 300 liegt, aber nächste Woche die Maskenpflicht fällt – am 19. Juli ist und bleibt Freedom Day -, das hat sich bis Bremen nicht rumgesprochen.

Und das erinnert mich an ein Seminar der linken Szene von Ende der 1990er Jahre in Oer-Erkenschwick. Damals gab es noch keine Handys, kein Twitter, kein Facebook, kein Instagram, es war old-school BRD. Es könnte dieses DeLuxe-Zelten gewesen sein:

Es ging um Ökologie, Kapitalismus, wir diskutierten spät abends und nachts auch über das Unvermögen von Habermas und Luhmann, über die Bedeutung von Foucault für eine anarchistische oder marxistische Linke und vieles mehr. Eine Person war spät abends die paar Tage jeweils nicht dabei. Sie hatte irgendwie ein unwohles Gefühl wegen der vielen Leute im Schlafsaal, wegen der Hygiene oder es war ihr in den Holz-Tippies, wenn ich das recht entsinne, zu wenig mondän und cool. Aber womöglich war es tief drinnen sehr wohl die Panik vor Keimen, wie es wenig später – 1999 – der amerikanische Kabarettist George Carlin so unnachahmlich auf den Punkt brachte. Die Panik vor Keimen und Viren war exakt Ende der 1990er Jahre bereits ausgeprägt. Eventuell war sie die erste Zeugin Coronas, also avant la lettre? Später wurde diese eine Person, die nicht mit uns primitiveren Linken im Holz-Tippi-Zelt schlafen wollte, irgendwo mal Gesundheitssenatorin, wenn ich das richtig erinnere und interpretiere. So ändern sich die Zeiten und bleiben doch gleich.

Aktuell, so berichtet es die Presse, gibt es in Bremen – das glauben Sie nicht! – eine (1) Person, die jüngst wegen Covid-19 auf die Intensivstation kam, fünf weitere sind auch im Krankenhaus. Also insgesamt sechs Personen. Hammer! Wahnsinn! Unfassbar! Von über 600.000 Bremerinnen und Bremern ist jüngst eine Person auf die Intensivstation gekommen, wegen Corona, wenn das Mutti erfährt kommt die krasseste Notbremse aller Zeiten (seit 1945). Am besten Ausgangssperre für vier Monate, bis sich die Sache beruhigt hat, das wäre mal etwas konsequenter, als dieses Larifari, keine Fans ins Weserstadion zum Auftakt der zweiten Liga zu lassen oder die Diskos geschlossen zu halten und den Maskenwahn fortzusetzen. So richtig zumachen würde ich Bremen. Wer die Schnauze voll hat, kann ja problemlos per Schiff direkt am Osterdeich losschippern, bei Brake in ein größeres Schiff umsteigen und in Bremerhaven dann in einen Ozeandampfer nach Florida. Ist alles ohne Grenzkontrolle möglich. Wo ein Wille ist, ist auch ein Schiffsweg.

Zwar hat sich die marxistische Verelendungstheorie nirgendwo bewahrheitet, aber hey, einen neuen post-marxistischen Versuch wäre es wert!

Wie viele Menschen haben sich in Bremen das Leben genommen wegen der irrationalen und unwissenschaftlichen Corona-Politik? Was sagt der Bremer Senat zu den 33 Millionen extra Hungertoten im Globalen Süden, die nur und ausschließlich wegen der Lockdownpolitik von Bremen, Hamburg, Niedersachsen und der ganzen Lockdownpolitik weltweit elendig krepiert sind und täglich krepieren?

Was sind schon 33 Millionen hier nicht bekannte Leutchen verglichen mit aktuell einem echten Europäer, der auf einer Intensivstation in Bremen liegt? Na?

Weltweit mehr Hunger durch Corona-Maßnahmen

Der Hunger in der Welt hat einem UNO-Bericht zufolge im Jahr 2020 deutlich zugenommen, meldet kleinezeitung.at. Zwischen 720 und 811 Millionen Menschen – knapp ein Zehntel der Weltbevölkerung – seien Schätzungen zufolge im vergangenen Jahr unterernährt gewesen, wie aus dem Report zur Lage der weltweiten Nahrungsmittelsicherheit hervorgehe. Dies seien 70 bis 161 Millionen mehr als 2019, hätten Fachleute der Welternährungsorganisation FAO in dem am Montag veröffentlichten Bericht vorgerechnet.

Es handele sich um einen Anstieg um etwa 1,5 Prozentpunkte binnen eines Jahres. Dieser sei im Vergleich zu den Vorjahreswerten, die zwischen 0,1 und 0,2 Prozentpunkten lagen, deutlich höher ausgefallen. Die Zunahme hätten die Experten zum Großteil auf die Folgen der Corona-Krise zurückgeführt, deren Auswirkungen weiter untersucht werden müssten, wie sie hervorhoben. In vielen Teilen der Welt hätte die „Pandemie“ „brutale Rezessionen“ ausgelöst und den Zugang zu Nahrungsmitteln erschwert, heißt es in der Meldung, obwohl die Rezession eigentlich durch die Corona-Maßnahmen vieler Staaten ausgelöst wurde und nicht durch die Krankheit selbst.

Nochmal für die Langsamblicker*innen: In England wird bei einer Inzidenz von ca. 300 vor über 60.000 Fans ein Halb- und dann Finale im Fußball gespielt, aber in Bremen wird ab einer Inzidenz von 10,6 fast wieder der Notstand ausgerufen.

Trotz heftiger Kritik in UK von den üblichen panikverseuchten Zeugen Coronas, hebt Johnson eben die Maskenpflicht und alle Corona-Maßnahmen auf. Es wird auch in der Premier League im Spätsommer wieder 40.000, 60.000 oder mehr Fans geben, je nach Stadion und Event. Nur Bremen und die Bundesliga, die drehen durch und wollen das massiv beschränken oder ganz seinlassen mit den Fans.

Sehen Sie den Unterschied zwischen denkenden Engländern und panischen Deutschen?

Wie Boris Johnson gestern betonte, bleibt es beim Freedom Day am 19. Juli 2021, das heißt ab nächsten Montag gibt es im gesamten Vereinigten Königreich (England, Schottland, Wales, Nordirland) nirgendwo mehr eine Maskenpflicht, nur noch die Empfehlung, sie z.B. in stark frequentierten Räumen wie U-Bahnen etc. zu tragen – eine Empfehlung, kein Verbot mit nacktem Gesicht Zug zu fahren.

Allerdings, das macht Johnson zu einem nur etwas weniger brutalen Coronapaniker, erlaubt es offenkundig die neue Verordnung, dass Geschäfte von sich aus den Maskenwahn fortführen dürfen. Es wird sich zeigen, was das bei Supermärkten bedeutet, wenn eine Kette einen Filialleiter hat, der ein ZeroCovid-Fascho ist und Menschen ohne Maske, obwohl vom Gesetz her erlaubt, wegen seinem Hausrecht nicht hineinlässt. Aber welche Läden wollen auch weiterhin 40 Prozent, oder 30 und 20 Prozent weniger Umsatz wegen den Masken-Schikanen? ZeroCovid-Faschos, ja, aber die wird es in der Leitung von Läden hoffentlich wenig geben, wir werden es sehen.

Es gibt zudem ab dem 19. Juli kein a-soziales Distanzieren mehr und keine Aufforderung, von zu Hause zu arbeiten, nur eine Empfehlung, so wenig wie möglich andere Leute zu treffen.

Der 19. Juli 2021 ist der Freedom Day in England und ganz UK. DAS wäre ein demokratisches und rationales Vorbild für Deutschland. Aber traditionell orientiert sich Berlin eher am Wahn aus Paris, das hat Tradition und ob das was mit der Aufklärung zu tun hat, der nicht zu Ende gedachten, das könnte uns auch das „Untier“ womöglich besser erklären …, wenn schon gerade kein Seminar von Horkheimer und Adorno zur Dialektik der Aufklärung stattfinden kann mit einer Live-Debatte.

Allerdings hat sich Merkel jetzt umgehend gegen Macron gewandt und betont, es werde in „Deutschland keine Impfpflicht“ geben wird, auch nicht für Mitarbeiter*innen im medzinischen oder Pflegebereich. Doch der Kern, dass es nur um den Schutz der Alten und Vulnerablen gehen muss, der wird weiterhin nicht berührt, sondern obsessiv ignoriert. Wenn denn die Impfung vor einem schweren Verlauf schützt, ist es irrelevant, ob 10 oder 30 Prozent unter 70 geimpft sind, Hauptsache, die Alten sind geschützt. Das wäre „gezielter Schutz“ im Sinne der Great Barrington Declaration. Dazu kommen Medikamente, die ja so gut wie nie Thema sind, dabei können die enorm helfen (z.B. Astmasprays).

Wenn also die Impfung wirkt – und das ist ja die Ideologie -, dann ist es rein logisch völlig irrelevant, ob eine 84-jährige geimpfte Person mit 500 Leuten unter 70 ein Fest feiert, und fast alle unter 70 sind nicht geimpft – wo liegt das Problem? Erwachsene können selbst entscheiden, welches Risiko sie eingehen. Und die Zahlen der Toten unter 70 sind nun mal äußerst niedrig, im Schnitt liegt sie bei 0,05 Prozent der Infizierten, bei Menschen unter 50 ist es noch niedriger und Kinder und Jugendliche unter 20 haben eine Sterblichkeit, die nahe Null liegt. Wir haben viele Städte und Gemeinden, wo nicht eine Person unter 35 Jahren an Corona starb. Warum sollte sich diese Gruppe gegen ein Virus impfen, das sie nicht bedroht, sie aber nach der Impfung weiterhin – siehe England – das Virus übertragen können?

Die ca. 14 Million jungen Menschen unter 20 Jahren machen ca. 16 Prozent der Gesamtbevölkerung aus. Davon wird sich nur ein Bruchteil zwangsweise impfen lassen – nicht ein Kind oder ein Teenager wird sich „freiwillig“ impfen lassen, die schwarze Pädagogik von Horst Seehofer seit März 2020, dass die Kinder Schuld haben würden am Tod ihrer Eltern oder Großeltern, wenn sie nicht spuren, das ist eine so brutale Indoktrination, dass nicht die Rede davon sein kann, dass sich Menschen unter 20 freiwillig impfen lassen würden.

Und doch bleibt England eben der westliche europäische Hoffnungsschimmer des Sommers 2021. Das ganze ist aber, auch das muss klar sein, die Leidenszeit in England und UK seit März 2020 ist enorm, noch nicht das Ende vom Corona-Wahn. Johnson ist und bleibt ein Zeuge Coronas wie Merkel, Biden oder Macron und Rutte, alles nur auf Zeit. Jederzeit, spätestens im Herbst, werden harte Lockdowns ohnehin wieder kommen – dabei leben wir ja aktuell auch in Unfreiheit und im Lockdown, die Zeitung Daily Mail erinnert immerhin daran, in UK ist heute, am Dienstag, den 13. Juli 2021, Lockdown-Tag 477, in Deutschland sieht es fast identisch aus:

Dass 70 Prozent (!) aller Menschen in UK mindestens eine dieser nur notzugelassenen Impfungen erhalten haben und so gut wie alle alten Menschen zwei Dosen, also kein einziger alter Mensch, der die Impfung wollte oder dazu gewzungen wurde, mehr sterben kann (an gar nichts vermutlich, ganz sicher aber nicht an Covid-19, so die Ideologie der Herrschenden), das kommt gar nicht vor. Das wird gar nicht erwähnt, sondern von London über Den Haag, Paris und Berlin so getan, als wäre der 13. Juli 2021 der 13. Juli 2020. WO leben diese Menschen? WAS für Wahnsinnige sind da am Werk? Oder eher: was für biopolitische Antidemokraten und totalitäre Monster sind da am Ruder?

Das zeigt die nackte Wahrheit: Es ging weder bei Merkel noch bei Johnson oder Macron auch nur eine Sekunde um den Schutz von Menschen, oder gar der gefährdeten alten und sehr stark vorerkrankten Menschen. Es ging von Anfang an um ein totalitäres Herrschen und Quälen, um das größte Sozialexperiment seit 1945, weltweit.

Weiterhin kann auch in England kein Mensch eine fette Geburtstagsparty oder einen politischen Kongress für Dezember 2021 planen, die gesamte Event-Kulturindustrie liegt am Boden. Keine Planungssicherheit, nichts. Alles ist den totalitären Machthabern untergeordnet, der pandemic turn ermöglicht es auch in England weiterhin, einfach so von heute auf morgen das gesamte öffentliche Leben zu beeenden und somit auch das private. Solange die Menschen auch in England keine Aufstände machen, wird der pandemic turn ewiglich herrschen. Ob es die hirnlose Inzidenz-Zahl ist, oder die Zahl der Krankenhauseinweisungen, völlig egal: Grundrechte gelten nur noch auf Abruf. Heute hier, morgen schon in Quarantäne.

Seit August 2020 und bis vor wenigen Wochen galt ja in Frankreich sogar die noch absurdere Maskenpflicht auch im Freien, jetzt ’nur‘ noch Innen. Daher ist England aufgeklärter als Frankreich. Denn immerhin wird England einen masken- und abstandslosen Sommer kriegen, drinnen und draußen, das ist sicher. Frankreich hingegen wird verschleiert, zwangsgetestet und zwangsgeimpft. Da lacht der Jihad!!!

Dabei hat der Außenminister Heiko Maas, ich erwähnte es bereits vor einigen Tagen, klar gesagt, dass alle Maßnahmen aufhören müssen, sobald jeder Erwachsene ein sog. Impfangebot erhalten hat.

„Wenn alle Menschen in Deutschland ein Impfangebot haben, gibt es rechtlich und politisch keine Rechtfertigung mehr für irgendeine Einschränkung.“ Das sagte Heiko Maas gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Und de facto kann doch heute jeder, der will, zum Arzt gehen und das Impfexperiment an seinem Körper starten. Viel Spaß und Glück dabei! Wer weiß, wie gering die Sterblichkeit unter 70 ist, wird sich nicht impfen lassen, nicht nur, weil es weder mich noch andere schützt und Nebenwirkungen hat (es ist, nochmal, kein offiziell zugelassener Impfstoff, sondern eine Notfallzulassung), sondern weil es ein totalitäres Politikmuster von Angela Merkel, Jens Spahn und Winfried Kretschmann ist:

Nach positiver Bewertung in Bezug auf Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit durch die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) erteilte die Kommission eine bedingte Zulassung für bislang 4 Impfstoffe folgender Hersteller:

  • BioNTech/Pfizer (am 21.12.2020)
  • Moderna (am 6.1.2021)
  • AstraZeneca (am 29.1.2021)
  • Janssen Pharmaceutica NV (am 11.3.2021) (Herv. CH)

Aktuell gibt es steigende positive Tests auf Corona in UK gerade bei den Geimpften, während die Zahl bei den Ungeimpften rückläufig ist. Soviel zum Schutz vor Ansteckung – die Impfung schützt nicht vor Ansteckung und Verbreitung, sondern vor einem schweren Verlauf. Punkt. Daher geht es nur und nur darum, die paar alten Menschen zu impfen, die das wollen und brauchen, plus ein paar sehr schwer Vorerkrankte. Das ist alles, wobei es eben auch für diese Leute ein nicht vollständig getesteter Impfstoff ist, das muss jedem klar sein, der das Experiment mitmacht.

Eventuell ist Heiko Maas doch ein kritischer Sozialdemokrat und steht zu seinem Wort, dass nach einem Impfangebot an alle, egal – wirklich völlig egal! – wie viele die Impfung dann auch nehmen, alle – wirklich alle – Maßnahmen beendet werden. Eventuell hat Heiko Maas eine Ahnung davon, dass es verschiedene Meinungen zur Impfung gibt und dass dies zu einer Demokratie dazugehört. Evtl. hat Maas auch eine Vorstellung davon, dass es Minderheiten gibt – Allergiker*innen, Behinderte etc. -, die die Impfung gar nicht nehmen können, die aber auch MENSCHEN sind und GRUNDRECHTE haben. Das haben ja fast alle Ethikratmitglieder (m/w/d), Politiker*innen, Redaktionen von Zeitungen und Fernseh- wie Radioanstalten, überhaupt nicht mehr im Blick. Das haben vor allem jene totalitären Monster nicht im Blick, die geklatscht haben im Deutschen Bundestag, als Angela Merkel nochmals drohte, dass die Pandemie erst zu Ende sei, wenn die ganze Menschheit geimpft sei.

Daher also Heiko Maas, der Merkel klar und eindeutig widerspricht!

Vom Aussetzen aller Maßnahmen für IMMER, davon ist bei Boris Johnson keine Rede – dabei hat England viel mehr geimpfte Menschen als Deutschland. Es geht also gar nicht darum,  dass weniger sterben, sondern dass immer – immer – alle willkürlich eingesperrt werden können.

In Holland hat sich die Zahl der „Fälle“ vom 13.6.21 bis 12.7.21 von 1385 auf 6607 erhöht – Panik, Notstand, Diskos wieder schließen, Durchdrehen! Aber die Zahl der Toten hat sich von fünf (5) auf 1 (eins) im 7-Tagesschnitt reduziert. Das ist also so dermaßen wahnwitzig, wie soll man so ein Regierungsverhalten wie von Rutte noch bezeichnen?

Die Zahl der belegten Intensivbetten mit Patient*innen „mit“ oder „an“ Covid-19 ist in Holland die letzten 14 Tage massiv gesunken – von 125 auf 75. Zur absoluten Hochphase der Corona-Epidemie in Holland am 7. April 2020 (!!) lag die Zahl der ICU-Belegungen bei 1424. Jetzt also bei 75 und selbst am 7.4.20 war es keinerlei Notstandssituation!!! Sie sehen den Wahnsinn, der die niederländische Regierung befallen hat wie jede Regierung, außer der in Schweden, jetzt England und natürlich weiten Teilen der USA, Florida und Texas vorneweg.

Am 3. Juni wurden in Holland 52 Menschen wegen oder mit Corona ins Krankenhaus eingeliefert, eine äußerst niedrige Zahl, aber am 12. Juli nur noch 5. Dabei stieg die Zahl der positiven Tests – wobei fast jeder Test nur Ausdruck des Corona-Totalitarismus ist, da fast alle keine Symptome hatten und zwangsgetestet wurden, in Schulen, am Arbeitsplatz, wo immer -, die Zahl der sog. „Fälle“ stieg also, um das zu unterstreichen, von 643 am 30.6 bis zum 13.7.21 auf 7888. DAS zeigt – wie in England, dass es überhaupt keinen Zusammenhang zwischen Hospitalisierung, ICU-Belegung und „Fällen“ gibt. Jeder, wirklich jeder normale Mensch würde sich freuen: SEHR hohe Zahlen, aber niemand wird krank, juhu!

England hat das äußerst zäh und langsam, aber schließlich kapiert – Holland jedoch offenbar nicht wirklich, zwar ist es weiter viel weniger irrational als Deutschland und maskenfrei, aber hat eben die Event-Branche extrem verletzt. Daher klagen jetzt 30 große Konzert- und Eventveranstalter in Holland gegen diese neue Regelung, dass auch 2021 keine Konzerte und Autorennen stattfinden dürfen. All diese Fakten ignoriert dieser irrationale Panikmacher Mark Rutte ganz gezielt. Und das macht es so fürchterlich, dass solche Menschen Regierungsgewalt haben.

Der pandemic turn jedenfalls, der wird uns bis in alle Ewigkeit beherrschen, wenn es keine Revolution und keine Aufstände gegen die Zeugen Coronas, gegen Lauterbach, Drosten, Wieler, Söder, Kretschmann, Laschet, Spahn und Scholz, Baerbock, Bodo den Ramelow oder Gesundheitssenatorinnen wie Claudia Bernhard gibt (es gibt, by the way, in der Linkspartei in Bremen sehr wohl Kritiker*innen der Zeugen Coronas).

Es dürfte für die Politik und die Krankenhausgesellschaften ein Leichtes sein, die Verfügbarkeit von Intensivbetten (ICUs) beliebig zu reduzieren, Anreize für besonders viel Geld bei einer Auslastung über 85 Prozent wären drin oder auch sehr perfide, mehr Geld für „Langlieger“, alte Menschen, die keinen Platz im Altersheim haben, gar nicht krank sind, aber aus Präventionsgründen besonders lange im Krankenhaus liegen bleiben, gerne auch völlig isoliert auf der ICU.

Das alles wäre etwas für Ivan Illich (1926-2002). Niemand hätte den aktuellen Wahnsinn so scharf auseinandernehmen können, wie er. Doch seine Gastprofessur an der Universität Bremen hat leider wenig dazu beigetragen, dass wenigstens in Bremen kritischer, rationaler, wissenschaftlicher und evidenzbasierter, fortschrittskritischer gedacht und gehandelt würde. Das zeigt sich exemplarisch an der Gesundheitspolitik in unserem kleinsten Bundesland.

In Bremen starb seit dem 1. März 2020 bis heute nicht ein einziger Mensch unter 35 Jahren „an“ oder „mit“ Covid-19. Nicht einer. Und nur vernachlässigenswerte 27 Leute im Alter von 35 bis 59 – von 680.000 Einwohner*innen insgesamt. Das soll eine Krise sein? In bald eineinhalb Jahren 27 Tote „an“ oder „mit“ einer Viruserkrankung im Alter von 35 bis 59? Die irrationale und wissenschaftlich nicht begründbare Panik bei der „Delta“-Mutation ist ja vielfach widerlegt. England, wo Delta durchgesetzt ist, hat weniger Tote als Deutschland, aber viel mehr positive Tests. Die New York Post betont, dass gerade „Delta“ nicht gefährlicher, sondern viel ungefährlicher ist.

Und selbst wenn eine Mutation gefährlicher wäre, was sagt uns das über das Demokratie- und Freiheitsverständnis von Politiker*innen, wenn Sie einfach so aus ihrer Laune heraus, unsere Grundrechte aussetzen oder Stadien zusperren? Und das nach bald 18 Monaten Total-Mega-Hardcore-Krasser-Demokratie-Krise? Lernen manche Menschen nie, noch nicht einmal, wenn selbst der Hauptdirigent des Panikorchesters, das RKI, anzudeuten scheint, dass es ein Ende haben wird mit dem ausschließlichen Blick auf die (schwachsinnige) 7-Tages-Inzidenz?

Und dann gibt es immer noch, man glaubt auch das kaum, Frauen, die schwanger sind, die also nach März 2020 schwanger wurden und wahlweise ihr brüllendes Kind, das im Supermarkt nur Maskierte sieht und lieber nie geboren worden wäre („better never to have been“), oder ihren Bauch spazierenrollen. Was für Menschen sind das, die in so eine Welt ein Kind setzen?

Immerhin, der Tagesspiegel hat darüber berichtet, stieg der Anteil kinderfreier Frauen von 2008 bis 2018 von 17 auf 21 Prozent. Das steht prominent auf Seite 3 in einem Text von Katja Demirci vor wenigen Tagen:

Nur ein eigenes Kind möchte sie nicht. „Für mich war das nie eine Entscheidung“, sagt Diana Bongers, „es war einfach so.“ Die 34-Jährige gehört zu einer wachsenden Zahl von Frauen, die sich öffentlich dazu bekennen, dass Mutter werden nicht zu ihrem Lebensplan gehört. (…)

Zu einem Spaziergang übers Tempelhofer Feld ist Diana Bongers in kurzer Sporthose und Top gekommen, das lange braune Haar fällt ihr weit über die Schultern. Es ist der Tag, bevor in Berlin nach langer Pause wieder die Fitnessstudios öffnen, und ihre Kleidung ist die sichtbare Vorfreude darauf. Diana Bongers ist Mixed-Martial-Arts-Kämpferin, ihr Gym normalerweise das zweite Zuhause.

Schon hier taucht das Thema Corona auf, da ja Fitnessstudios allesamt viele Monate geschlossen waren und immer noch nicht normal geöffnet sind. Die Publizistin Verena Brunschweiger ist nicht nur eine scharfe Kritikerin der Coronapolitik, sondern auch des neuen Corona-Natalismus. Und doch zeigt sich eben, dass sich was ändert, wie der Tagesspiegel unterstreicht. Das Thema Kinderfrei-Sein ist im Mainstream auch in Deutschland angekommen:

In den vergangenen Jahren sind einige Bücher über das Leben ohne Kinder erschienen. Für Diskussionen sorgte zuletzt die Regensburger Lehrerin Verena Brunschweiger, die 2019 ihr Manifest „Kinderfrei statt kinderlos“ veröffentlichte. (…) 2020 erschien, sozusagen als Verteidigungsschrift, „Die Childfree-Rebellion: Warum ,zu radikal‘ gerade radikal genug ist“. Darin schreibt Brunschweiger, sinngemäß: Der Besitz von Reproduktionsorganen verpflichtet nicht zur Benutzung. Gerät da etwas in Bewegung? Frauen, die im vergangenen Jahr bei „We are Childfree“ mitmachten, verspürten eine Solidarität, die sie vermisst hatten. Insbesondere unter Frauen, denn die sind einander oft die schärfsten Kritikerinnen.

Die Fotografin Zoe Noble kommt in dem Text prominent vor:

Noble ist professionelle Modefotografin und Gründerin der Onlineplattform „We are Childfree“, auf der sie Frauen zeigt und zu Wort kommen lässt, die sich für ein kinderfreies Leben entschieden haben. Schon 2019 hatte sie unter dem Titel „Childfree“ zehn Porträts und Geschichten veröffentlicht, vierzig weitere Frauen meldeten sich bald bei ihr. Eine berufliche Zwangspause während der Pandemie ermöglichte ihr, sich dem Projekt in Vollzeit zu widmen, Anfang 2021 legte sie es neu auf.

Seitdem Anfang Mai die „New York Times“ über „We are Childfree“ berichtete, bekam Zoe Noble mehr als dreitausend Nachrichten von Frauen aus vielen Ländern. Sie alle möchten ihre Geschichten erzählen. „Das hat mir noch mal gezeigt, wie wichtig diese Arbeit ist. Es gibt Millionen von uns dort draußen und viele haben sich lange sehr allein gefühlt“, sagt Zoe Noble. „Nichts wird sich ändern, wenn wir nicht darüber reden.“ Zum Beispiel darüber, dass es eben nicht der automatische Wunsch eines jeden Menschen ist, sich fortzupflanzen. Die 39-Jährige, schlank und elegant, hat auf einer Bank in ihrem Friedrichshainer Hinterhof Platz genommen. Seit etwa zehn Jahren lebt sie mit ihrem Mann in Berlin. Er teilt ihre Einstellung: „Es war für mich nie eine Entscheidung, Kinder zu bekommen oder nicht“, sagt Zoe Noble. „Irgendwie wusste ich einfach schon immer: Ich will keine Mutter sein.“

Warum ist das gerade zu Corona-Zeiten so wichtig? Weil im März 2021 die Geburtenzahl so hoch war wie seit 20 Jahren nicht mehr:

Daher nochmal meine Frage: Was für Menschen (Frauen) sind das, die sich maskiert und sozial isoliert fortpflanzen und einem Kind DIESE Welt zumuten? Wie perfide muss so ein Mensch, muss so eine Frau sein? Geht es noch a-sozialer, in eine solche Welt Kinder zu setzen, mit der Perspektive, ohne Maske nicht in die Schule zu dürfen, ohne Impfung nicht in den Urlaub und im Winter für unabsehbare Zeit keine Großeltern, Nachbarn, Freundinnen sehen zu dürfen?

Wir werden darauf im Kontext mit dem „Untier“ zurückkommen …

Es geht nicht nur um die notwendige Abkehr von der irationalen und unwissenschaftlichen 7-Tage-Inzidenz, wenn zugleich Parameter aus Krankenhäusern, die genauso beliebig sind, als GRUND für die Grundrechte eingeführt werden.

Und jenseits all dieser entspannten Diskussionen wie in England, wo die Maske nächste Woche fällt, zeigt der ohnehin für seinen bürgerlich-kapitalistischen Autoritarismus, der ins Totalitäre gekippt ist, französische Präsident Macron seine antidemokratische Fratze.

Er möchte jetzt ab sofort bzw. ab August – damit die Sommerferien auch so richtig lustig werden und die Stimmung locker – einen Test oder eine Impfung als Zugangsvoraussetzung für Restaurants, Bars, Einkaufszentren (!), Kinos und Vergnügungsparks. Auch diese totalitäre Ankündigung von Macron zeigt, dass es in der Corona-Krise nie um den Schutz der Alten und Vulnerablen ging, sondern um das bloße Quälen und Herrschen über Menschen – über ein ganzes Land, am liebsten würde Macron mit Merkel ganz Europa lahmlegen, aber das ist dann doch noch nicht möglich und auf England hat er ohnehin keinen Zugriff mehr, eine der ganz wenigen positiven Seiten des absurden und nationalistischen Brexit.

Macron gibt noch nicht mal vor, dass es um den Schutz der Alten und Vorerkrankten gehe – denn die sind ja fast alle geimpft, können nach Logik der Impfindustrie an Covid-19 nicht mehr sterben. Also um diese Menschen geht es gar nicht, sondern um das biopolitische Zurichten der ganzen Gesellschaft, hier via Impfpflicht für Mitarbeiter*innen in Altersheimen bzw. das gesamte „Pflegepersonal“, also auch mobile Pflege. Das ist Corona-Totalitarismus. Hoffen wir, dass Gerichte diesen Typen stoppen.

Was auch Macron nie gelernt hat in seinem Leben, und das gilt auch für die Neue Zürcher Zeitung (NZZ), die über ihn berichtet und die die völlig unwissenschaftliche, irrationale Zahl von 85 bis 90 Prozent Geimpften, ab der es eine „Herdenimmunität“ gäbe (und damit die DUTZENDEN Millionen, die eine natürliche Immunität gegen Corona haben, absichtlich ignoriert!!!), einführt:

  • Es gibt kein Recht auf Leben.
  • Es gibt Grundrechte, die an absolut nichts gekoppelt hätten werden dürfen.
  • Es gibt sogar ein Recht auf Infektion.
  • Oder wer in Todesgefahr einen steilen Berghang hinunterwedeln möchte im Winter oder Frühjahr mit den Skiern oder einer Art Surfbrett, der darf das.
  • Wer ein Fernsehgerät hat, darf die Tagesschau anschauen, auch wenn das die Gesundheit so stark gefährdet, wie kaum sonst etwas.

Es ist vollkommen – vollkommen – a-sozial, wenn Menschen mir vorschreiben, einen Maske zu tragen, weil ich damit andere schütze, ergo: ich sei krank und eine Gefahr. Das macht die Maske zum Symbol der ganzen Demokratie-Krise, die keine medizinische Krise je war, und zum Inbegriff des Lebens auf Vorbehalt. Dass dazu die Maske rein gar nichts bewirkt, also ich weder mich noch andere schütze, das zeigt die Wissenschaft. Es ist die größte Frechheit und Unverschämtheit, dass die Gesellschaft jeden anderen Menschen, auch Sie oder mich, ganz von vornherein, a priori als Todesengel betrachtet. Diese Zerstörung der Gesellschaft hat nicht mal der turbo-neoliberale Kapitalismus von Margaret Thatcher in den 1980er Jahren geschafft. Damals hieß es wie immer im Kapitalismus: survival of the fittest. Was wir aber jetzt haben, auch das ist britisch, ist das präzedenzlose biopolitische Narrativ des homo homini lupus, das diesmal nicht nur staatspolitisch abstrakt, sondern bioplitisch konkret auf unser aller Körper gemünzt ist. Wir seien krank und würden es nur nicht merken, das ist die kranke Ideologie von Spahn, dem RKI, von Merkel, Kretschmann, Macron und auch – jetzt stark abgeschwächt – von Johnson.

Wer das alles nicht verstanden hat, ist ein Zeuge Coronas und eine Gefahr für die Demokratie. Ich bin mir sicher, dass die Verantwortlichen von Werder Bremen so unwissenschaftlich, so antidemokratisch und irrational sind, dass sie ihrer Gesundheitssenatorin alles aus der Hand fressen, auch die Ideologie einer „Gefahr“, wenn die Inzidenz bei 10 liegt, während in England 60.000 im Stadion sind bei einer 300er Inzidenz. Macron, die NZZ oder der Bremer Senat wollen nicht rational über die Krise reden und sich vielfältigen wissenschaftlichen Rat holen. Sie wollen, dass die Menschen nicht mehr frei leben, sondern nur noch existieren. Hauptsache, man steckt sich nicht mit Corona an, ob man an Vereinsamung, Isolation, an der unmenschlichen Panikpolitik vor sich hin vegetiert, zum Alkoholiker oder Paniker wird oder halt im Globalen Süden aufgrund der Politik des kapitalistischen Nordens 33 Millionen Menschen extra verhungern – all das schert die Zeugen Coronas nicht.

Aktuell gilt in Holland keine Maskenpflicht mehr. In England wird sie nächste Woche fallen, da kann Macron durchdrehen wie er will und Winfried Kretschmann seine üblichen Tobsuchtsanfälle (siehe die Mathias Richling Show) bekommen, die Freiheit wird kommen – jedenfalls nach Holland oder England, jedenfalls eine gewisse Zeit.

Daher: Genießt jeden Tag, es könnte euer letzter Tag sein.

 

England feiert, sie singen wie niemand sonst in Wembley und auf der Straße („Ten German Bombers“) – Dazu eine Fußnote zu Merkel und der Arbeitsweise im Deutschen Bundestag (Ct-Wert)

Von Dr. phil. Clemens Heni, 30. Juni 2021

Haben Sie auch schon Ihre England-Fahne am Balkon aufgehängt und gejubelt? Natürlich sangen in Bars und bei public events die Fans auch gestern „Ten German bombers“, obwohl die englischen Offiziellen davor gewarnt hatten, das dürfe im Stadion nicht passieren, dabei war das 5:1 in München am 1. September 2001 in der WM-Qualifikation so ein köstliches Erlebnis und der höchste Sieg eines Teams in dieser besonderen Rivalität zwischen den „German bombers“ und der RAF (Royal Air Force).

Es steht aus englischer Sicht 14:15 bei 4 Unentschieden. Der gestrige Sieg war jedenfalls eine Wohltat, weil er zwar nicht vor ausverkauftem Haus, aber doch immerhin vor fast nur maskenfreien 45.000 Fans und nicht nur maskierten 14.000 wie in München stattfand und die paar offenbar vom DFB verteilten Deutschlandfähnchen peinlich und lächerlich wirkten gegenüber den selbst mitgebrachten Fahnen der Engländer, von den geschmückten Tribünen und den Balkonen in all of England nicht zu schweigen.

Doch wir leben weiterhin im totalitären Corona-Hygienestaat. Stellen wir uns vor, eine Historikerin erforscht in 70 Jahren die Corona-Krise. Sie liest Bücher, Blogtexte, interviewt Zeitzeug*innen und schaut sich Bundestagsprotokolle an. Da wird der 23. Juni 2021 auffallen. An diesem Tag zeigte die Kanzlerin Angela Merkel zum wiederholten Male, wie totalitär es in ihr tickt:

Damit, dass verschiedene Varianten auftauchen können, müssen wir rechnen, solange nicht die gesamte Weltbevölkerung geimpft ist.

(Beifall bei Abgeordneten der CDU/CSU, der SPD und des BÜNDNISSES 90/DIE GRÜNEN)

[das zeigt uns, wo der Feind steht bzw. sitzt, CH]

Dieser Größenwahn, diese totalitäre Weltbeglückungsideologie, diese Allmachtsfantasie sind atemberaubend und haben nicht nur damit was zu tun, dass diese Frau in der DDR groß wurde, weil viele ihrer Fans ja aus Hannover oder Schleswig-Holstein und dem Ländle kommen, von Bayern nicht zu schweigen.

Die Kanzlerin zeigt hier auch ihr behindertenfeindliches Denken, ihre Ignoranz gegenüber Millionen von Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen eine solche Impfung nicht bekommen werden, der jeweilige Arzt rät davon ab. Seit Januar hat Merkel niemals erwähnt, dass es diese Millionen Ausnahmen geben wird. Sie hat noch nicht mal die noch größere Gruppe von Millionen von Menschen über und unter 80 Jahren im Blick, die denken können und sich mit so einem Impfstoff wegen so einem Virus niemals impfen lassen werden.

Sie hat noch nie gesagt, dass in Afrika oder Asien – den beiden bevölkerungsreichsten Kontinenten der Erde –

Corona so gut wie gar kein Problem ist. Von über 210 Ländern auf der Welt haben gerade mal 43 Länder mehr als 10.000 Tote „an“ oder „mit“ Covid-19 verzeichnet. Das sind fast nur Länder in Europa und Nord-/Süd-Amerika. In weiten Teilen Afrikas und Asiens ist Corona einfach überhaupt nicht existent als Problem – nach über 1,5 Jahren, also 18 Monaten.

Togo hat 15 Tote auf eine Million Einwohner*innen, Deutschland über 1000 – und in Deutschland ist es schon überhaupt kein Problem, keine Gesundheitskrise nirgends, keine signifikante Übersterblichkeit in Deutschland. Nur wirklich totalitäre Monster wollen die Menschen in Togo, Nigeria oder Vietnam impfen. Nigeria, ca. 2,5 Mal größer als das Mini-Deutschland, hat 10 Tote auf 1 Mio EW. Vietnam hat 98 Mio EW und 0,8 (Null Komma Acht) C-Tote auf 1 Mio EW. Auch in Indien war es keine Katastrophe, da gibt es ganz andere Katastrophen in diesem Land. Indien, wo alle Mu-Tanten gleichzeitig aktiv sind, wie wir alle wissen (Delta ist die harmloseste) hat 286 Tote „an“ oder „mit“ Corona pro 1 Mio. EW, das sind ca. vier Mal weniger als in Deutschland. Guinea 13, die Elfenbeinküste 12, Niger 8, Tanzania 0,3.

Am 23.6.21 sagte Merkel darüber hinaus:

Sie können ja nicht stündlich testen und fragen, ob der Wert jetzt über oder unter 25 liegt und ob Sie den Betroffenen noch auf die Straße lassen dürfen. Deshalb ist das nach bestem Wissen und Gewissen gut gemacht.

Die Nonchalance mit der sie hier Freiheitsberaubung gut heißt, schockiert und zeigt, sie will gar nicht wissenschaftlich, verhältnismäßig und demokratisch, sondern autokratisch und totalitär, in jede Lebensfaser eingreifend aktiv werden.

Doch es kommt noch grotesker: Merkel weiß gar nicht, was ein Ct-Wert ist (sie nennt ihn auch „PCR-Wert“, was nach 18 Monaten Mega-Lockdown unentschuldbar ist). Was Merkel falsch sagte, habe ich heute in einer Mail an den Deutschen Bundestag formuliert:

Sehr geehrte Damen und Herren vom Protokoll im Deutschen Bundestag,

ich bin Politikwissenschaftler (Dr. phil.) und habe beruflich mit Protokollen von Parlamentssitzungen zu tun. Eine exakte Transkription ist nicht nur für Historiker*innen wichtig (denken wir zum Beispiel an die Protokolle aus dem Weimarer Reichstag), sondern auch für Politolog*innen sowie die heutige Diskussion. Als Forscher verlasse ich mich auf offizielle Protokolle eines Parlamentes. Heutzutage – entgegen der Weimarer Republik – gibt es sogar Videos von der jeweiligen Sitzung, wie auf Ihrer Seite:

https://www.bundestag.de/protokolle

Mir geht es um die Sitzung vom Mittwoch, den 23. Juni 2021:

https://dserver.bundestag.de/btp/19/19235.pdf

Darin haben Sie transkribiert: (S. 30425 C):

„Zweitens. Mit einem PCR-Test ist ein Ct-Wert verbunden. Es geht um irgendeine Konzentration in Abhängigkeit von der Zeit. Dieser Ct-Wert kann über oder unter 25 liegen. Ist er unter 25, ist der Mensch ansteckend, ist er über 25, ist er nicht ansteckend.“

In Wirklichkeit sagte Merkel aber das genaue Gegenteil, wie man im Video hören kann:

Ist er unter 25, ist der Mensch nicht ansteckend, ist er über 25, IST der Mensch ansteckend.“ (Die Rednerin betonte IST.)

Es geht wie gesagt darum, dass Wissenschaftler*innen oder Journalist*innen und andere Bürger*innen  mit solchen Protokollen arbeiten. Nun steht da aber ganz offenkundig die Unwahrheit, Sie haben nicht das geschrieben, was Merkel gesagt hat.

Warum?

Muss ich als Forscher, der sich auch mit Bundestagsprotokollen aus anderen Zeiten beschäftigt, davon ausgehen, dass immer wieder mal eine Aussage, die getätigt wurde, einfach massiv verändert oder gar in ihr glattes Gegenteil verkehrt wird, damit sie im Protokoll wieder stimmt und den Fakten entspricht?

Diese Passage ist im Video sehr gut verständlich, es ist also völlig unverständlich, warum das von Ihnen nicht richtig gehört und transkribiert wurde. Sicher werden mitunter Ähs oder Ooohs weggelassen, aber darum geht es hier gar nicht. Es geht um klar hörbare Worte in einem Satz und Sie haben diesen Satz in sein Gegenteil verkehrt.

Warum?

Woher weiß ich als Forscher, ob eine Aussage tatsächlich so getätigt wurde, wie es im Protokoll steht, wenn ich doch allein an diesem einen, sehr prominenten und enorm aussagekräftigen Beispiel sehe, dass Sie hier falsch transkribiert haben? Können Ihre Mitarbeiter*innen nicht richtig hören oder steckt da Vorsatz dahinter, was noch deutlich schlimmer wäre?

Vielen Dank, dasss Sie diese Passage nachträglich wieder ändern, das können Sie im Protokoll ja auch so kennzeichnen.

Wir alle sind ja an das gesprochene Wort gebunden, das zählt, auch juristisch. Es ist doch auch eine juristische Frage, warum Sie für die Nachwelt – sagen wir in 30 oder 50 oder 100 Jahren oder wann immer – diese entscheidende Passage verändert haben, so dass zukünftige Historiker*innen oder Politikwissenschaftler*innen und Parlamentsforscher*innen, so sie sich nicht das Video anschauen, um die Wahrheit, die wörtliche Rede an dieser Stelle, betrogen werden.

Warum haben Sie das falsch transkribiert oder war es doch nur ein Tippfehler von Ihnen, der ja korrigierbar wäre?

Mit freundlichen Grüßen,

Clemens Heni

 

Wir müssen uns das vergegenwärtigen: Wir werden von einem Menschen regiert, der 16 Adlaten in Landesregierungen und unzählige in den herkömmlichen Medien und bei ZeroCovid und dem nicht mehr denkenden Teil der Antifa hat, und dieser Mensch weiß nicht, wie ein Ct-Wert zustande kommt und was er bedeutet. Und wir haben Menschen im Deutschen Bundestag, die offenbar vorsätzlich – anders, aber warten wir die Antwort des Bundestag ab!, kann man das doch kaum erklären -, verfälschen, dass Merkel gerade nicht weiß, ob es darum geht, ob ein abstruser Test eines gesunden Menschen (fast alle Menschen, die sich testen lassen, sind gesund) dann aussagekräftig sein könnte – allerdings nur und wirklich nur in Verbindung mit einer klinischen Diagnose eines Arztes oder einer Ärztin – wenn er unter oder über 25 Anreicherungen (!) im Labor liegt.

***

However, heute ist ein fröhlicher Tag. England feiert wie selten und hat jetzt die Hoffnung, dass allerspätestens am 19. Juli tatsächlich der Freedom Day kommt und der Lockdown aufhört und zuvor die Engländer im Finale Italien schlagen, wir werden sehen, ob es dazu kommt, es gibt auch noch Dänemark und Spanien…

Die Diskrepanz von extrem hohen „Zahlen“ (positiven Tests), aber kaum Hospitalisierungen und fast keinen Toten „an“ oder „mit“ Covid-19, die von SARS-CoV-2 auslösbare (sehr seltene) Krankheit (für Merkel heißt das Virus ja SARS-CoV-19, sie weiß demnach nicht mal den Unterschied von Virus und Krankheit), ist aktuell in England bzw. UK ganz offenkundig. Die Daily Mail berichtet über die Absurdität der hohen „Zahlen“ bei äußerst niedrigen Hospitalisierungen und Todeszahlen:

Daher genießen wir die Gesänge der englischen Fans – kein Land der Welt hat solche Fans – Football is coming home und das Zuhause ist und bleibt England:

 

 

Wie größenwahnsinnig und chinesisch denkt Angela Merkel (Teil 2)?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 26. Juni 2021

Angela Merkel kann man nicht ernst nehmen. Wer gesehen hat, wie sie in ihrer letzten Frage-und-Antwort-Runde im Deutschen Bundestag offenkundige Unwahrheiten gesagt hat, ja Allmachtswahnsinn zeigte, der oder die kann nur zu dem Schluss kommen: Am liebsten wäre Merkel wohl Vorsitzende der KP Chinas.

Merkel sagte, dass es erst dann, wenn die ganze Weltbevölkerung (!) – damit meint diese wirklich wahnsinnig gewordene Person JEDEN einzelnen Menschen – geimpft sei gegen ein Virus, das in weit über 99 Prozent aller Fälle harmlos verläuft, erst wenn also dieser Impf-Totalitarismus, diese Allmachtsfantasie umgesetzt sei, könne es keine „Mutationen“ des Virus mehr geben und das Virus wäre am Ende. Das ist medizinisch so unsagbar hirnlos, da fehlen einem die Worte. Niemals werden alle Menschen gegen egal was geimpft sein. Wer anderes behauptet, ist eine Gefahr für die Allgemeinheit und gehört eigentlich – in einer Demokratie zumal – vor sich selbst geschützt und somit gehörte auch die Öffentlichkeit vor einem Menschen geschützt, zumal in einer extrem exponierten Machtposition.

Dann sagte sie auch, dass ein PCR-Test eindeutig feststelle, ob eine Person krank ist oder nicht. Auch das eine Lüge. Eine Lüge. Die überwiegende Zahl der Menschen, die einen positiven PCR-Test erhalten, sind gesund. Selbst der Dirigent des Panikorchesters Drosten wusste das vor Jahren noch, wie z.B. Felix Perrefort in Erinnerung ruft.

Es ist ungewiss, ob Armin Laschet klüger ist, aber es ist anzunehmen, es gibt jedenfalls viele Indizien dafür. Also bleibt nur die Hoffnung auf das Ende von Merkel und bis dahin kann uns niemand retten – außer wir uns selbst. Oder Florida, Schweden, Texas … Selbst ein Bomber Harris würde heute wenig nutzen, da die Engländer ja genauso Covid-Wahnsinnige sind, egal wie lechts oder rinks sie drauf sind – von unmaskierten Fußballfans allerdings zu schweigen. Das wird lustig und könnte den einen oder anderen Herzinfarkt deutscher Politiker nach sich ziehen, wenn am Dienstag in London ein Großteil der 60.000 Fans ohne Maske den Sieg über die Germanen feiern werden. Das wird ästhetisch harte Kost werden, die nicht immer ganz so dünnen Männer mit nacktem Oberkörper sind aber auch lustig – siehe Ungarn, und wie unendlich angenehmer und liebevoller sind englische, grölende Fans mit echter Wampe verglichen mit protestantisch-panisch maskierten und mit idealem BMI ausgestatteten, aber innerlich wie äußerlich hässlichen Deutschen, die weder Herz noch Charme haben?

Merkel möchte es schaffen, dass sich Menschen so in Panik versetzt fühlen, dass sie alles tun, um wieder reisen zu können oder ins Theater etc. Sie will Menschen brechen und fertig machen – auch jene, die bislang noch denken können, es aber nach 18 oder 24 oder 30 Monaten nicht mehr können werden, weil die Gehirnwäsche zu stark gewesen sein wird und schon jetzt ist, dass die Menschen sich entweder umbringen oder impfen lassen und Merkel hofft, dass Baerbock oder Spahn ihren Job beenden.

Und dieses Verbrechen, das Merkel und alle  – alle – herrschenden Politiker*innen zu verantworten haben, das ist das größte Verbrechen seit dem Ende des Nationalsozialismus in diesem Land.

Die psychischen Schäden, die allein Angela Merkel an Dutzenden Millionen Menschen in Deutschland verursacht hat, sind unermesslich und werden viele Millionen Lebensjahre kosten, unendlich viel mehr Lebensjahre als jene paar Wenigen, die alt und krank waren und „an“ – und nicht nur „mit“ – Covid-19 starben, verloren haben.

Enttäuschung in England/UK: Wegen Omega-Mu-Tante tötet Delta noch weniger als im Mai 2021

Von Dr. phil. Clemens Heni, 22. Juni 2021

Die Enttäuschung ist groß in England bzw. UK: Obwohl „die Zahlen“, passend zur EM, seit Anfang Mai stark ansteigen – von 2124 auf aktuell 9779 im 7-Tagesschnitt, sanken die Zahlen der Toten von 16 auf 11 pro Tag. Im Vergleich: Deutschland hat aktuell 68 Tote am Tag, die „an“ oder „mit“ Covid-19 sterben, obwohl es nur 1,2 Mal größer ist als UK. Also mehr als sechsmal soviel Tote als in England und schon in Deutschland ist die Zahl minimal.

Schauen Sie sich diese schockierende Diskrepanz von steigenden positiven Tests und zurückgehenden Todeszahlen in UK hier an:

Das erklärt Professorin Jane Relax von der University of Evidence Based Medicine im Süden Englands so (Übersetzung d.V.):

Ich denke, das ist für viele Mathematiker, Modellierer, Regierungsberater, Virologen und andere Menschen, die nie das Licht der Welt erblicken, eine herbe Enttäuschung. Ich habe seit Monaten vor dem Omega-Effekt gewarnt. Omega lässt allen Mutanten wie Delta, Epsilon, Eta, Lambda, Ny, Xi (die ab Eta erst für den Herbst und Winter 2022/23 bzw. 2023/24 geplant waren) schon jetzt keine Chance. Das liegt am Nerd-Immunitäts-Spike des Omega-Syndroms. Es bewirkt bei Menschen eine auffällige Nicht-Anfälligkeit für Panik. Exemplarisch konnte man das gestern in Kopenhagen sehen, aber auch heute bei einigen englischen Fans, die ohne Maske sangen, tranken oder jubelten. Bei Modellierern, Winfried Kretschmann, ARD/ZDF- und sonstiger BBC-like Journalist*innen, bei Boris Johnson, Angela Merkel, Jens Spahn, C. Drosten, K. Lauterbach und anderen Politikern, Physikern, Mathematikern, Virologen oder „Experten“ wirkt Omega allerdings aufgrund zu geringer Vitamin D Konzentration im Körper und psychischen Vorbelastungen nicht.

 

Hoffnung auf die beste Lösung aus England: „Nerd-Immunität“ !!!

Von Dr. phil. Clemens Heni, 18. Juni 2021

Wir alle wissen ja, ohne Späßle wäre das Läben so langweilig wie die ARD ohne Mathias Richling oder so fad wie ein tolles Menü ohne Flädlesuppe. Seit dem Brexit gibt es kaum noch lustige News aus England. Aber jetzt gibt es Andy Lambeth. Er hat eine geniale marxistische Verelendungstheorie entwickelt, die in den USA mindestens den Pulitzer Preis erhalten sollte: Wir brauchen immer mehr völlig sinnfreie „Maßnahmen“, Masken, Testen, Impfungen, Abstandhalten, Zu-Hause-Bleiben, Quarantäne und vieles mehr, denn nur wenn wir wirklich völlig erschöpft sind und merken, dass wir alle fanatische Nerds geworden sind, dann gibt es Hoffnung.

Nerd ist eine Bezeichnung für an Spezialinteressen hängende Menschen mit sozialen Defiziten“, sagt Wikipedia, die ja alles wissen.

Also stellen Sie sich die üblichen Politiker Scholz, Merkel, Kretschmann, Söder, Dreyer, Bundestagsabgeordnete ohne echt relevante Funktion wie Karl Lauterbach, Tierärzte ohne gesellschaftswissenschaftliche Ahnung wie Lothar Wieler, Virologen, die nie das Tageslicht sehen wie Christian Drosten oder Hendrik Streeck, Redakteure des Tagesspiegels, der FAZ, SZ, FR oder des Spiegels, ihren Nachbarn mit Abitur, die selten zu sehende Ärztin von Gegenüber oder Twitter-, Facebook-, Instagram-User vor: Das alles sind Nerds, Menschen mit „sozialen Defiziten“. Sie sehen nur ihre eigene Blase, denken nur in ihren eigenen Kategorien und verlassen nie das Haus.

Darauf weist jetzt Andy Lambeth hin. Er hat jüngst einen Text geschrieben, der sicher mit zum Besten gehört, was es zur Coronakrise überhaupt gibt:

Nerd immunity is the way forward.

Das Allerbeste: Er hat DIE Lösung schlechthin: Wir brauchen eine „Nerd Immunität“! Wie kann man nerdimmun werden? Das ist nicht leicht. Aktuell gibt es in England nur ca. 10 Prozent nerdimmune Menschen. Das Tolle: Schon eine richtige Dosis „kritisches Denken“ steigert die Nerd-Immunität auf 60 Prozent, zwei Dosen bewirken 90 Prozent. Mehr darf es aber wiederum nicht werden, sonst kippt die Situation wieder in die andere Richtung.

Um das alles herauszufinden, hat Lambeth einen Experten befragt, „Professor Dai Ifyougettit, Head of Immunology at Cardiff University Hospital“:

So how does the human body actually develop nerd immunity? I put this question to Professor Dai Ifyougettit, Head of Immunology at Cardiff University Hospital. The professor recounted the story of Kevin, one of the volunteers in his clinical study group, who has now fully recovered from being a nerd.

When this all started back in March 2020, like many people, Kevin thought the pandemic was just as deadly as the Spanish flu of 1918. However, increased exposure to Covid news conferences on the BBC made Kevin start to wonder if things were being exaggerated. As restrictions became more ludicrous and unnecessary Kevin began to start questioning things.

The official narrative just didn’t add up and even David Icke began to make a bit more sense than Matt Hancock. “I hadn’t become a Covid denier or a conspiracy theorist as such,” Kevin said, “but I had serious doubts about what the Government was telling us.” Professor Dai Ifyougettit explained how Kevin’s change in perception was the body’s immune system doing its job.

To protect him from nerdishness Kevin’s internal defences had forced him to do something that did not come naturally: critical thinking. Some individuals may have major concerns about the adverse side effects of critical thinking and are therefore hesitant.

However, if we are to achieve nerd immunity then we will all have to be more open to thinking critically. Just one application of critical thinking would be enough to give someone sixty percent nerd immunity but another one followed a few weeks later would give up to ninety percent. After that, critical thinking boosters might be needed. I asked the professor if a stronger dose of critical thinking would offer complete protection from nerdishness. “No, it is important to get the dose exactly right,” he said. “Too much critical thinking can cause adverse side effects, such as making you even nerdier.”

Also nehmen wir es gelassen und mit Humor, denn die Nerd-Immunität wird kommen – früher oder später, und wir werden die ersten Immunen gewesen sein. Wenn das Karl Marx noch hätte erleben können – immerhin steht er stolz auf dem Highgate Friedhof in London und würde sich über diese Perspektive freuen wie Oskar:

So we’re in this for the long haul. There are no easy solutions and we are all going to have to grin and bear it. But don’t despair because if we go through enough pain then nerd immunity will be the light at the end of the tunnel.

Flanierend die Verbrechen des Nationalsozialismus goutieren

Die WELT huldigt der „Topographie des Terrors“
und propagiert Antikommunismus

 

Ein Text zur Erinnerung an Käthe („Katja“) Niederkirchner (07.10.1909 – 28.09.1944)

 

„Also wird es wohl heute abend passieren. Ich hätte doch so gern die neue Zeit erlebt. Es ist so schwer, kurz vorher gehen zu müssen. Lebt alle wohl. …“

 

(„Diese Worte schrieb Käthe Niederkirchner …  in ihren letzten Kassibern aus dem Bunker im KZ Ravensbrück.“)

Quelle: https://www.gdw-berlin.de/typo3temp/_processed_/csm_4462x_cbdd8186ac.jpg

 

In einem Text, der sich vorgeblich mit der „Topographie des Terrors“ in Berlin beschäftigt, einem Gedenkort an die Täter des Nationalsozialismus (am Beispiel der Gestapo-Zentrale, des Reichsführers SS und des Reichssicherheitshauptamt, RSHA), heißt es:

 „Mit der Eröffnung des Dokumentationszentrums der Berliner Stiftung Topographie des Terrors bin ich zu einem Flaneur in der Welt des Totalitären geworden. Fast jede Woche zieht es mich zu einer der regelmäßigen Abendveranstaltungen in den nahe gelegenen Neubau der Architektin Ursula Wilms, der wie eine große Ritter Sport auf dem Gelände liegt: quadratisch, praktisch, grau. In den zwei Jahren seines Bestehens habe ich hier mehr über den Nationalsozialismus gelernt als in den vierzig Jahren, seit denen er kein Schulstoff mehr für mich ist. Im Wochenrhythmus flaniere ich mit offenen Ohren und manchmal, wenn es Lichtbilder oder Filme gibt, auch mit offenen Augen durch eine Welt der Verbrechen gegen die Menschheit, die ich aus immer neuem Blickwinkeln kennenlerne.“

Dieser Text aus der Tageszeitung DIE WELT vom 4. Juli 2012 von Rainer Bieling ist in vielfacher Hinsicht bemerkenswert. Das eventzentrierte Geschwätz sowie das lifestylemäßige Kokettieren des promovierten Philosophen, ja die Internalisierung von Werbeimperativen bei der Darstellung eines Gedenkortes des Nationalsozialismus und des Holocaust wird durch den Ausdruck „Flaneur in der Welt des Totalitären“ noch verschärft.

Vom Jargon des Totalitarismus, der Leugnung der Einzigartigkeit des Holocaust, hin zum Zeitgeist der Werbeindustrie ist es nicht weit. Ein Flaneur schlendert und genießt und der Autor schreibt tatsächlich, als ob er Spaß dabei hätte, im „Wochenrhythmus“ das „Verbrechen gegen die Menschheit“ „aus immer neue[n] Blickwinkeln“ kennenzulernen. Bieling weiter:

„Das Team der Topographie ist ausgesprochen rührig und vermag dem Schrecken ständig neue Facetten abzugewinnen.“

Als ob es was Tolles oder Spannendes sei, dem „Schrecken ständig neue Facetten abzugewinnen.“

Doch der Kern des Artikels liegt wo anders. Holocausterinnerung als Event ist nur der Rahmen für eine andere Attacke. Die letzten Jahre sind durch ein Revival der Thesen Ernst Noltes von 1974 bzw. 1986 gekennzeichnet, nachdem die Shoah nicht einzigartig und nicht präzedenzlos war. Was für Nolte die „asiatische Tat“ war und dann ab 1986 zum Historikerstreit führte, den damals noch Jürgen Habermas, Hans-Ulrich Wehler und Richard Evans gewinnen konnten, ist heute für preisgekrönte Bestsellerautoren wie Timothy Snyder aus Yale („Bloodlands“ heißt sein Buch) die Hungersnot in der Ukraine 1932/33 und andere Ereignisse oder für den Professor an der Humboldt-Universität zu Berlin Jörg Baberowski die „Verbrannte Erde“, womit er gerade nicht die Verbrechen der Wehrmacht und der Deutschen sondern jene Stalins meint.

Es gibt zudem viele Millionen Deutsche, die die ach so „schönen Seiten des Nationalsozialismus“ suchen (Familienpolitik, Autobahnen etc.) wie die ehemalige Tagesschau-Sprecherin Eva Herman oder die Historikerin Christiane Eisenberg, die von der Olympiade 1936 schwärmt.

Seit einigen Jahren ist darüber hinaus ein erneuter, aggressiver Diskurs zu beobachten, der die Deutschen als Opfer sieht, wahlweise von Vertreibung, Bombenkrieg oder den Nazis, die keine ganz normalen Deutschen gewesen sein sollen.

Der Text von Bieling hat Anflüge von unfreiwilliger Komik, wenn er schreibt – völlig ernsthaft:

„Mit Stolz nehmen wir zur Kenntnis, dass unsere Erinnerungsarbeit im Ausland genauso geschätzt wird wie deutsche Wertarbeit.“

Diese vor Überheblichkeit und einem Erinnerungsnationalismus nur so triefenden Sätze und Auslassungen sind jedoch wiederum nur die Ouvertüre für den Kern des Textes.

Welcher historische Hintergrund wird in der WELT nicht thematisiert?

Ein Aspekt des Zweiten Weltkriegs war der Einsatz von besonders mutigen und entschlossenen Anti-Nazis, Antifaschisten oder Kommunisten, die mit Fallschirmen hinter der Front absprangen um in Deutschland, dem nationalsozialistischen Kernland inklusive Österreich, Aufklärungs- oder Sabotageoperationen durchzuführen. Dazu gab es ein Abkommen zwischen dem Special Operations Executive (SOE), einer britischen Einrichtung, die dem Ministry of Economic Warfare unterstand, und dem sowjetischen Geheimdienst NKWD. Der Historiker Hans Schafranek berichtete 1996 darüber:

 „Am 30. September 1941 unterzeichneten nach mehrwöchigen Beratungen der NKWD-General B. Nikolajew und – als Vertreter der SOE – Oberstleutnant D.R. Guinness in Moskau ein Geheimabkommen, das als Basis für eine Zusammenarbeit der beiden Organisationen bei der Unterstützung von Sabotage- und Subversionstätigkeit in Deutschland und den von den Nazis besetzten europäischen Ländern dienen sollte.“[i]

Diese Aktionen liefen unter dem Tarnnamen „Pickaxe“. Das Duo Käthe (genannt Katja) Niederkirchner und Theo Winter wurde am 6. Oktober 1943 auf die Reise geschickt, über Polen sprangen die beiden ab. Am nächsten Tag wurde Niederkirchner im Zug nach Berlin von den Deutschen gefasst. Das Tragische ist: Wie Schafranek berichtet, war die Vorbereitung nicht nur dieses Einsatzes mehr als fragwürdig. Die sowjetischen Behörden arbeiteten sehr unprofessionell. Winter war der Schwiegersohn des KPD-Vorsitzenden Wilhelm Pieck, letzterer hatte sich schon vor der Abreise der beiden bei den sowjetischen Behörden massiv beschwert:

„[Pieck] sah sich veranlaßt, den Direktor des NII Nr. 100 bzw. dessen Beauftragten mit der Binsenweisheit zu konfrontieren, die ‚auf qualif. Handelsangestellte einer Handelsfirma im Osten‘ laufenden Papiere müßten mit der Ausrüstung korrespondieren, ‚sonst fällt es auf‘. Theo Winter mußte zunächst mit einem russischen Anzug von schlechter Qualität vorliebnehmen, ‚erst auf Protest‘ wurde ein Maßanzug in Aussicht gestellt. Katja Niederkirchners Handtasche war nicht zu gebrauchen (‚schlechte Ausschußtasche, entzwei‘). Eine andere sei nicht vorhanden, hatte man ihr kühl erklärt. Dasselbe Problem beim Rucksack bzw. Koffer, was Morosow zu der schnoddrigen Bemerkung veranlaßte: ‚fahren doch nicht an einen Kurort‘. Es haperte buchstäblich an allem (…). Pieck forderte die Absetzung Zulikows, für dessen Verhalten er harte Worte fand: ‚bürokratisch‘, ‚verletzend‘, ‚unkameradschaftlich‘, ‚bösartig‘. Mit welchen Gefühlen mochten wohl die beiden Fallschirmagenten Moskau verlassen haben?“[ii]

Seien es Schludrigkeit, Überforderung oder doch eher stalinistische Tendenzen in Moskau, die deutsche Kommunisten womöglich besonders mies und hinterhältig trafen: offenbar war schon die Vorbereitung dieser Fallschirmaktion alles andere als erfolgversprechend. Katja Niederkirchner wurde kurz nach ihrem Absprung über Polen in einem Zug nach Berlin verhaftet, von der Gestapo verhört und gefoltert und am 28. September 1944 im KZ Ravensbrück von der SS erschossen.

Was macht nun die Tageszeitung Die WELT daraus? Rainer Bieling schreibt:

 „Das erste, das die Topographie des Terrors erkennen könnte, ist, dass sie eine falsche Adresse hat. Die Gestapo, auf deren Hausnummer 8 sie sich bezieht, lag in der Prinz-Albrecht-Straße. Nach dem Sieg über Sozial- und alle anderen Demokraten benannte die DDR-Führung die Straße nach einer Märtyrerin um, die ihr Leben der Diktatur geopfert hatte. Sie hieß Käthe Niederkirchner und war eine so fanatische Kommunistin, dass sie aus dem sicheren Exil in Moskau heraus hinter den feindlichen Linien über Polen mit dem Fallschirm absprang, um durch Untergrundarbeit der Roten Armee den Weg nach Berlin zu bahnen. Dafür bezahlte sie mit dem Leben; die Gruppe Ulbricht revanchierte sich, als sie schon Staat geworden war, 1951 mit der Umbenennung der Prinz-Albrecht-Straße in Niederkirchnerstraße.“

Wer sich die Niederkirchnerstraße in Berlin-Mitte anschaut sieht drei Straßenschilder, doch keines erwähnt die Geschichte der Käthe Niederkirchner. Ihr Mut und ihr kommunistisches und antifaschistisches Kämpfen werden also ohnehin verleugnet.

 

Doch das reicht der Springerpresse wohl nicht, denn Katja Niederkirchner war KPD-Mitglied, wurde in der DDR geehrt und das geht zu weit. Die Straßenschilder die an dieser Stelle dominieren sind der „Mauerweg“ (der die ganze Stadt durchzieht mit einer ungeheuren Penetranz), der unweit entfernt liegende „Checkpoint Charlie“ (ein relativ harmloser Grenzübergang zu DDR-Zeiten, kein Ort von Massakern oder präzedenzlosen Menschheitsverbrechen) und die Topographie des Terrors.

Für Bieling war Käthe Niederkirchner eine „fanatische Kommunistin“. Fanatisch, weil sie gegen den Nationalsozialismus kämpfte? Fanatisch weil sie eine Antifaschistin war, die ihr zumindest vor den Deutschen recht sicheres Exil in Moskau freiwillig aufgab um eine äußerst gefährliche militärische Aktion gegen die elenden Nazis zu unternehmen? Was der Autor unter „fanatisch“ versteht, erläutert er nicht.

Wer das Gelände der Topographie des Terrors in Berlin im Jahr 2012 kennt,

 

 

weiß dass das alles bestimmende Stück Architektur an diesem Platz ein längerer Mauerrest ist. Schon hier findet in der Draufsicht des schnelllebigen Touristenhypes eine groteske Gleichsetzung von Holocaust und Nationalsozialismus mit der DDR statt, so als ob es auch nur im aller entferntesten eine Verbindung vom Zweitem Weltkrieg, Holocaust und der DDR und dieser Mauer geben würde. Es gibt eine exzessive Mauer-Erinnerung an unzähligen anderen Stellen der Hauptstadt, monumental wie an der East Side Gallery in Friedrichshain, an der Bernauer Straße, am Potsdamer Platz etc. Doch das ist nicht verwunderlich, der Antitotalitarismus ist Staatsideologie, bereits seit den 1950er Jahren in der BRD. Wie die Forschung der letzten Jahre zeigte, führte der obsessive Antikommunismus dazu, dass der amerikanische Präsident Dwight D. Eisenhower die Muslimbrüder, repräsentiert von Said Ramadan 1953 im Weißen Haus begrüßte und Ramadan in Princeton auf einer großen Konferenz den Islamismus der Muslimbrüder willkommen hieß; im Kampf gegen den Feind Kommunismus kuschelte man seit den 1950er Jahren mit den übelsten Kräften, wie der Publiziert Ian Johnson und der Historiker Stefan Meining in den letzten Jahren analysierten. In den 1950er Jahren begann dann auch der organisierte Islamismus in der BRD seinen Lauf, mit staatlicher Hilfe. Alte Nazis waren begeistert und halfen mit, waren doch einige Muslime früher SS-Imame und kämpften für Hitler und die Deutschen.

Ein Bundespräsident wie jener ostdeutsche Pfarrer vom 18. März 2012, der die Einzigartigkeit der Shoah leugnet und behauptet in Kambodscha würde man die Geschichte sicher anders sehen, steht für die Tendenz der Banalisierung des Holocaust und einer Erinnerungsabwehr qua obsessivem Vergleich. Das „Schwarzbuch des Kommunismus“ wurde 1998 in Deutschland begeistert rezipiert, von taz bis zum äußersten rechten Rand – natürlich Joachim Gauck als Co-Autor mittendrin – waren alle euphorisch ob soviel Holocaustverharmlosung und Antikommunismus.

Bieling würde vermutlich nicht die Umbenennung der Straße fordern, wäre sie nach einem nicht-kommunistischen britischen Agenten benannt. Denn weniger ein antibritischer Affekt als vielmehr der Antikommunismus wurde seit dem Ende des Nationalsozialismus zum zentralen Element der politischen Kultur in der Bundesrepublik und im Westen. Bei der Springerpresse wird allerdings auch das Ressentiment gegen England und die Royal Air Force (RAF) nicht erst seit der Agitation von BILD und Jörg Friedrich („Der Brand“) gepflegt. Es erfuhr einen neuen Höhepunkt durch einen Text in der WELT vom 28. Juni 2012. Der Autor, Thomas Kielinger, ärgerte sich mit Schaum vor dem Mund über das neue Denkmal in London zu Ehren der mutigen britischen Kampfpiloten im Zweiten Weltkrieg und den Leiter des Planungsstabes Sir Arthur Harris. Die Deutschen werden von der WELT als arme Opfer dargestellt, die von bösen Piloten (jeder dritte englische Pilot wurde von den Deutschen abgeschossen) angegriffen worden seien.

Manche Deutschen wie Bieling geben sich auch als pro-israelisch und islamkritisch, doch im Kern sind sie vor allem eines: stolze Deutsche mit einem Faible für Antikommunismus, intellektuelle Kritik auch am Westen und nicht nur am fürchterlichen Realsozialismus wird attackiert und diffamiert. Noch die kleinste Erinnerung an Antifaschisten soll aus den Städtebildern ausgelöscht, dafür die Mauer in Berlin mit Treblinka – „in effect, if not intent,“ wie man in USA sagen würde – in eine Reihe gestellt werden. Wer sich je wissenschaftlich mit der Debatte um die „uniqueness of the Holocaust“ befasst hat, weiß ob der Absurdität dieser Vergleicherei und Gleichsetzung von rot und braun.

Die Alt-Yuppie-Sprache eines Bieling, der die Cleverness der Waldenbuchener Schokoladenfirma mit der ‚siegreichen‘ deutschen Erinnerung in eins bringt, sich an jenem Ort in Berlin ‚gern‘ die Geschichte der Judenmordes oder der antikommunistischen Agitation erzählen lässt und offenbar noch genussvoller die Trivialisierung der Geschichte der Shoah goutiert und von einer „Welt des Totalitären“ fabuliert um nicht von der Präzedenzlosigkeit von Auschwitz reden zu müssen, steht nicht nur für die intellektuelle Anspruchslosigkeit des Springer-Konzerns. Nein, hier kommt Deutschland im Jahr 2012 ganz zu sich selbst; „Von Deutschland lernen heißt, erinnern lernen“ ist dieser Artikel tatsächlich überschrieben (inklusive falschem Komma). Und diese deutsche Herrenmentalität spricht aus jeder Pore des Elaborats.

Empathielosigkeit gekoppelt mit Überheblichkeit und einem gewaltigen Schuss Hass auf eine von Deutschen 1944 ermordete Antifaschistin sind die Indikatoren des neuen nationalen Apriori, knapp 14 Jahre nach Walsers Paulskirchenrede und sechs Jahre nach 2006.

 


[i] Hans Schafranek (1996): Im Hinterland des Feindes: Sowjetische Fallschirmagenten im Deutschen Reich 1942–1944, in: Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (Hg.): Jahrbuch 1996, Wien: DÖW, 10–40, 24.

[ii] Schafranek 1996, 23f.

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