Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Epidemiologie

Stoppt das „Besuchsverbot“ bei der MATERNUS-Klinik für Rehabilitation in Bad Oeynhausen und überall – sofort!

Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA), 21. Dezember 2021

 

Sehr geehrte Damen und Herren, verehrte Betriebswirte und Gesundheitsmanager*innen der MATERNUS-Klinik für Rehabilitation in Bad Oeynhausen,

sehr geehrte zum Wohle aller Menschen gegründete CURA Seniorenwohn- und Pflegeheime Dienstleistungs GmbH in Berlin,

 

Sie haben seit dem 15. Dezember 2021 laut Ihrer Homepage “ bis auf Weiteres ein generelles Besuchsverbot“.

https://www.maternus-klinik.de/

https://www.maternus-klinik.de/fileadmin/user_upload/Einrichtungen/Kliniken/Bad-Oeynhausen/Startseite/2021_12_15-OEY_Corona-Frage-und-Antworten.pdf

Wir alle wissen, wie anstregend es ist, täglich die Leichenberge in unseren Straßen wegzuräumen. Eine Seuche nie gekannten Ausmaßes. Aber deshalb gleich ein „Besuchsverbot“ bei den ganz wenigen noch Lebenden in einer Reha-Klinik?

Damit schädigen Sie die Gesundheit ihrer Reha-Patient*innen ganz erheblich. Die Kommunikation und soziale Interaktion von Patient*in und Besucher*in ist ein ganz zentraler Teil vieler Rehabilitationsbemühungen, im Krankenhaus wird sogar von Ärzt*innen und Pfleger*innen der Besuch der Patient*innen gerade in der heutigen Zeit nachdrücklich unterstützt. Für die Heilung eines Leidens ist die soziale Kommunikation nicht hoch genug einzuschätzen.

Sie betonen noch nicht einmal, dass es Ausnahmeregelungen geben kann. Als es in einem Krankenhaus in NRW jüngst auch ein solches groteskes Besuchsverbot gab, wurde mir jedenfalls von Verantwortlichen zugesichert, dass es Ausnahmen gibt und man selbstverständlich in bestimmten Einzelfällen Besuche empfangen darf als Patient*in. Nicht einmal diese Option erwähnen Sie.

Was denken Sie wohl, wie unermesslich groß der Schaden am Immunsystem der einzelnen Menschen in diesem Land ist, wenn man seit April 2020 zwangsweise keinen Besuch mehr empfangen darf und nur noch vermummte Gesichter von Angestellten (wären da lustig lachende Roboter – was für ein Wahnwitz, gell – nicht sogar menschenfreundlicher?) sehen kann und gerade und insbesondere in Krankenhäusern, Reha-Kliniken oder Alten- und Pflegeheimen kein Mensch  – nicht einer – einen auf legale Weise anlächeln kann?

Schauen Sie in Ihrem medizinischen Wörterbuch mal nach dem Begriff „Immunsystem“.

Würden Sie als 85-jährige so isoliert und vermummt ihre letzten Tage verbringen wollen? Erinnern Sie sich an Helga Witt-Kronshage?

“Corona ist mir egal”: Warum Helga Witt-Kronshage (86) lieber sterben will, als eingesperrt zu sein

  • Kein Besuch. Kein Garten. Keine Sonne. Seit fünf Wochen hat Helga Witt-Kronshage (86) ihr Zimmer im Pflegeheim kaum verlassen.

Viele Menschen starben in völliger Isolation im Frühjahr 2020, weil die irrationale Politik Alte und Kranke wegsperrte und Besuchsverbote erließ. In England starben Zehntausende Menschen mit Demenz aufgrund von Besuchsverboten allein im Frühjahr 2020.

https://www.clemensheni.net/alte-menschen-wollen-in-wuerde-leben-und-sterben-doch-merkel-und-die-gesamte-politik-bevorzugen-isolation-und-qual-wie-geht-es-helga-witt-kronshage/

Das war im März/April 2020.

WAS haben Sie daraus und seither gelernt?

Das Krankenhaus Bad Oeynhausen hat sich womöglich auch von Ihnen inspirieren lassen, denn dort gab es bis vorgestern keine Zugangsbeschränkung. Jetzt hat dieses Krankenhaus zwar kein Besuchsverbot wie Sie, selektiert aber die Besucher*innen an der Pforte  mit 2G+, was epidemiologisch und die Demokratie betreffend fast noch totalitärer ist als ein allgemeines Besuchsverbot. Wir wissen, dass Geimpfte exakt so lange und so stark infektiös sein können wie Ungeimpfte. Wer das leugnet, ignoriert die internationale Forschung wie vom amerikanischen Justizministerium und dem Centers for Disease Control and Prevention (CDC):

Transmission potential of vaccinated and unvaccinated persons infected with the SARS-CoV-2 Delta variant in a federal prison, July—August 2021

https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.11.12.21265796v1

https://www.clemensheni.net/das-virologisch-begruendete-ende-der-impf-apartheid-bahnbrechende-studie-aus-den-usa-cdc-und-justizministerium-zeigt-geimpfte-sind-exakt-so-stark-und-so-lange-ansteckend-wie-ungeimpfte/

Aber auch Ihr Besuchsverbot ist mediznisch nicht evidenzbasiert (die Leichenberge in Bad Oeynhausen haben wir die letzten Monate auch ohne Besuchsverbote in Ihrer Reha-Klinik täglich wegräumen können). Epidemiologisch ist es so, dass seit dem 29.11.2021 bis zum 18.12.2021, die sog. „7-Tages-Inzidenz“ an positiven Tests auf SARS-CoV-2 im Landkreis Minden-Lübbecke von 504 / 100.000 auf 270 /100.000 massiv gefallen ist. Von der Absurdität anlassloser Massentests und der Isolationshaft für Menschen, die gar nicht krank sind (selbst bei Kranken wäre das eine totalitäre Maßnahme), einmal ganz zu schweigen.

Dieser ganz extreme Abfall der positiven Tests (die jeweils gar nichts über eine Infektion aussagen, aber wem sage ich das) wäre doch ein Grund zur Freude. Tag der Offenen Tür, Kuchen und Torten für ALLE in Ihrer Reha-Klinik. Das wäre eine seriöse und menschliche Reaktion auf diesen enormen Rückgang der sog. „Fallzahlen“. Und dazu Vorfreude auf Omicron, das offenkundig super harmlos ist, also noch harmloser als bisherige Varianten von SARS-CoV-2, so südafrikanische Mediziner*innen, die sich damit nun mal auskennen.

Das können Sie hier sehr gut sehen, wie stark die „Zahlen“ fallen, wenn Sie an der Realität ein Interesse haben und Sie vor lauter Panikindustrie und regelrechter Notstandsgeilheit weiter Teile der „Elite“ von Politik, Medien, medizinischem Establishment etc. in diesem Land noch klar denken können und wollen:

In Nordrhein-Westfalen insgesamt sinkt die „Inzidenz“ ebenso seit Wochen, von 317 am 08.12.2021 auf 283 am 20.12.2021. Warum verbreiten Sie Fake News, dass die Zahlen in NRW nicht sinken würden, denn das ist ja Ihre Insinuation und Ihr Tenor in Ihrem medizinisch und demokratisch absurden ‚Warnbrief‘ auf der Startseite Ihre Homepage:

Sprich: Schon klar erkennbar VOR Ihrer Pressemitteilung eines absoluten und totalen Besuchsverbots in ihrer Reha-Klinik war völlig offenkundig, dass wir es mit gar keiner bedrohlichen Situation zu tun haben.

Auch die Belegung von Intensivbetten in NRW ist seit Wochen am Fallen: Von 779 belegten Betten auf ITS am 10.12.2021 auf nur noch 716 am 20.12.2021. Und das ist ein viel niedrigeres Niveau als 2020! Und 2020 gab es am Ende des Jahres laut der Universität Duisburg-Essen eine Untersterblichkeit in Deutschland von 2,4 Prozent:

Durch den Fokus auf die Übersterblichkeit vermeiden wir Probleme, die sich sonst aus den beträchtlichen Unterschieden ergeben würden, die weltweit bei der Definition von COVID-19-Todesfällen gemacht werden“, sagt Erstautor Dr. Dr. Bernd Kowall vom Institut für Medizinische Informatik, Biometrie und Epidemiologie (IMIBE) am Universitätsklinikum Essen. „Es reicht jedoch nicht aus, sich allein auf die Nettozahlen der Todesfälle zu stützen. Auch Veränderungen durch den demographischen Wandel sollten berücksichtigt werden, insbesondere die größere Zahl älterer Menschen und die gestiegene Lebenserwartung“, betont der Epidemiologe. Berücksichtigt man die Alterung der Gesellschaft, können die Studienautoren für Deutschland sogar eine Untersterblichkeit für 2020 nachweisen (2,4 %).

https://www.uni-due.de/2021-10-21-keine-uebersterblichkeit-durch-corona

Hier sehen Sie, wie klar ersichtlich im ganzen Land und in NRW die Belegung der ITS zurückgehen und zumal in NRW viel niedriger sind als 2020 – am 20.12.2020 gab es noch 1074 belegte Betten auf ITS in NRW, am 20.12.2021 wie zitiert nur noch 716.

Ich denke, Sie leiden am PPLA-Syndrom, dem von der internationalen Forschung sogenannten Post-Peak-Lockdown-Action-Syndrom (PPLA). Was ist das? Das ist ein Phänomen, das in der Politik und bei Krankenhausgesellschaften sehr beliebt ist: man sieht bereits, dass die Infektions-, Hospitalisierungs- oder ITS-Belegungszahlen sinken und grade deswegen macht man ein Besuchsverbot, einen Lockdown, Kontaktverbote etc., weil man ja schon ganz sicher weiß (!), dass die Zahlen weiter sinken werden und man dann behaupten kann, es liege an den brutalen Maßnahmen der Regierung, der Reha-Klinik und so weiter. In der Ethnologie ist das als „Regentanz“-Syndrom bekannt:

Ein typischer Anhänger des Mythos des Regentanzes ist der alleroberste, erste und regierende Bürgermeister in Hamburg, Peter Tschentscher. Er meinte jetzt, dass das leichte Sinken der 7-Tages-Inzidenz in Hamburg der Ausgangssperre zu verdanken sei. Das weiß er natürlich nicht, er kann da nur fantasieren, wie halt SPD-Politiker oder Mediziner in Hamburg öfters mal fantasieren.

Aber er hat natürlich Recht, wie alle Regentänzer immer Recht behalten: Fallen die Zahlen oder regnet es, dann lag es an den totalitären Maßnahmen beziehungsweise am Tanzen, doch steigen die “Zahlen”, dann lag es natürlich nicht am Lockdown, an Reden von Merkel oder Scholz, sondern dann lag es an a-sozialen Hamburger*innen, die womöglich sogar im Freien atmen und das ohne Maske. Pfui Teufel.

https://www.clemensheni.net/ethnologiestudium-fuer-alle-corona-und-die-regentaenze/

 

Wenn Sie dann auch noch eine gesundheitsschädliche FFP2-Maske für alle Insassen und Besucher*innen (ich war mit einer medizinischen oder OP-Maske auf Intensivstationen in NRW) Ihrer Rehakliniken anordnen, wollen Sie nicht nur die Panik hochhalten, sondern schädigen nochmal vorsätzlich die Gesundheit Ihre Patient*innen. Das sage nicht ich, das sagt die Deutsche Gesellschaft für Krankenhaushygiene und die Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP):

Stellungnahme der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene (DGKH) und der Gesellschaft für Hygiene, Umweltmedizin und Präventivmedizin (GHUP) zur Verpflichtung zum Tragen von FFP2-Masken im öffentlichen Personennahverkehr und im Einzelhandel

Bei Gesundheitspersonal sind Nebenwirkungen wie z.B. Atembeschwerden oder Gesichtsdermatitis infolge des abschließenden Dichtsitzes beschrieben. Beim Einsatz bei Personen mit z.B. eingeschränkter Lungenfunktion oder älteren Personen sind gesundheitliche Auswirkungen nicht auszuschließen. (Herv. CH)

https://www.krankenhaushygiene.de/pdfdata/2021_01_15_Stellungnahme-FFP2%281%29.pdf

Wollen Sie auf diese Weise Patientinnen und Patienten mit Lungenproblemen oder ältere Patient*innen noch weiter gesundheitlich schädigen, vorsätzlich (!) gesundheitlich schädigen? Sind Sie sich über die juristischen und ethischen Konsequenzen Ihres Handelns bewusst?

Sie werden diesen Brief vermutlich gar nicht bis hierher gelesen, sondern ihn einfach gelöscht haben, das ist mir klar.

Es geht Ihnen um die betriebswirtschaftliche Abrechnung von „Fällen“ oder „Klienten“, nicht um Wissenschaft oder Demokratie, von evidenzbasierter Medizin und einer holistischen Perspektive, die alles mit einbezieht, ganz zu schweigen – Krankheit, Besuche, Kommunikation, die Gefahr von Isolation etc. (von den Millionen Toten, so die Vereinten Nationen, die wir aufgrund der westlichen Lockdown- und Panikpolitik im Trikont haben, auch zu schweigen, die zählen ja hier ohnehin nicht).

Ich habe Ärzte und Ärztinnen sowie Pfleger*innen in Krankenhäusern auf Intensivstationen in NRW erlebt, bei kaum einem oder einer saß die FFP2-Maske professionell – wenigstens drei Bartträger dachten ernsthaft, das nütze was, dabei strömte die Atemluft zu 75 Prozent seitlich an der nicht eng sitzenden Maske vorbei, man konnte das geradezu sehen. Das betrifft alle Bartträger. Manche Frauen hatten eine zu große FFP2-Maske, wo das gleiche auftritt. Über den Nicht-Nutzen von Masken im Alltag – das betrifft Patient*innen wie Besucher*innen – hat die Zeitschrift für Krankenhaushygiene 2020 ausführlich berichtet:

Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit“ (Prof. Ines Kappstein, Thieme Verlag, https://www.thieme-connect.de/products/ejournals/pdf/10.1055/a-1174-6591.pdf)

Ein korrekter Umgang mit Masken ist beim medizinischen Personal, wie bereits erwähnt, nicht immer leicht zu erreichen. Bei der Bevölkerung aber sind alle diese als unverzichtbar angesehenen Anforderungen auch nicht im Ansatz zu verwirklichen.

Wer hatte 2018 bei der großen Influenza-Epidemie eine Maske bei Ihnen in der Reha-Klinik auf?

Doch ich befürchte, dass Sie wie Olaf Scholz oder Karl Lauterbach an der Empirie, der Realität und der Gesundheit der Menschen in diesem Land und weltweit kein Interesse haben. Sie glauben nicht an die Impfung, sonst würden Sie keinen Abstand mehr halten und sich nicht vermummen und die Impf-Apartheid durchsetzen – die ja nur und ausschließlich auf der intentional induzierten Panik der fanatischen Geimpften und Geboosterten basiert.

Gehen Sie mal in sich und verharren dort einige Tage, Wochen, Monate oder vielleicht Jahre, schauen Sie sich die aktuellen Zahlen aus NRW oder dem Landkreis Minden-Lübbecke an und entschuldigen Sie sich bei Ihren Patient*innen, die so kurz vor Weihnachten Panikattacken bekommen – das betrifft SEHR viele Ihrer Patient*innen -, wenn sie grade auch über die Feiertage, zu Silvester und Neujahr keinen Besuch empfangen dürfen. Das ist unmenschlich, willkürlich und wirft ein grelles Licht auf Ihr Menschenbild und ihre epidemiologische Unkenntnis.

Aber aus Fehlern kann man lernen: Beenden Sie das Besuchsverbot umgehend.

WAS sind Sie für Menschen, frage ich mich? Zählt für Sie nur der Gehorsam, der Profit und der epidemiologische und medizinische Irrsinn?

 

Vielen Dank.

Hochachtungsvoll,

Dr. Heni

Es lebe der „demokratische Sozialismus“ von Jan Josef Liefers von 1989 – und es lebe #allesdichtmachen

Von Dr. phil. Clemens Heni, 24. April 2021

Update und leicht veränderte Version, 25.04.2021, 21 Uhr: Nach dem Rückzug einiger bedrohter und eingeschüchterter (und ggf. auch etwas naiver, den zu erwartenden Mega-Shitstorm nicht einkalkulierender) Teilnehmer*innen der Kampagne #allesdichtmachen, gibt es jetzt eine beginnende Gegenbewegung: Neue Schauspieler machen mit und laden Videos hoch. Jetzt der Schauspieler, Kabarettist und Chansonmier Bengt Kiene. Bravo, Weiter so!!

Der totalitäre Shitstorm gegen #allesdichtmachen zeigt, wie exakt diese Aktion den elenden deutschen Mainstream mitten ins Herz getroffen hat. Die Wahrheit, die Heuchelei, das Goutieren der weltweit gesehen Millionen „Kollateraltoten“ sind jetzt auf dem Tisch und niemand kann das mehr wegwischen.

Diese brutalen Hetzer*innen aller Art können noch so viele der teilnehmenden Schauspieler*innen einschüchtern oder bedrohen, diese Lockdown-Hetzer*innen wissen jetzt, dass sie das Problem sind, dass die Lockdown- und Merkel-Fans das Problem sind und nicht die Kritiker*innen. Dass viele der teilnehmenden Schauspieler*innen die Konsequenzen nicht klar durchdacht haben, ist allerdings ein Mangel an Antizipationsfähigkeit, etwas, was Erwachsene haben sollten. Und es ist die übliche Angst vor der eigenen Courage – traurig, peinlich, vor allem aber eine Schande für den restlichen Mainstream der totalitären Lockdownbefürworter*innen, die immer noch nicht sehen wollen, dass durch ihre Isolations-, Anti-Immunsystem- und Panik-Politik Menschen in den Altersheimen und zu Hause starben und sterben und nicht nur durch das Virus.

Ein Virus kann man nicht verhindern. SARS-CoV-2 ist relativ harmlos für alle Menschen unter 65, das zeigen die Todeszahlen, fast alle Toten wären auch ohne Corona gestorben, daher 82+ als durchschnittliches Todesalter. Daher so gut wie keine Übersterblichkeit 2020. Daher 11 Prozent Untersterblichkeit im März 2021. Wer das alles nicht sieht, lügt und sagt absichtlich die Unwahrheit.

Es ist traurig um die zwei oder drei Menschen, die super mega fit waren und unter 65 und die Pech hatten, dass dieses neue Virus sie tötete. Es ist aber noch viel trauriger, dass MILLIONEN von Menschen im Globalen Süden und im Westen unter 30 und in allen anderen Altersgruppen starben und sterben werden aufgrund der Lockdownpolitik. Denn diese Toten hätte es ohne die autoritäre und nie dagewesene, alle Pandemie-Pläne über Bord werfende und äußerst irrationale Politik nicht gegeben.

Jan Josef Liefers Superstar! Danke. Ich muss ehrlich gestehen, wegen der Wagner-Szenen war er mir in seinem Münsteraner Tatort nie wirklich koscher, eher suspekt, aber seit 2020 hab ich gemerkt, was für ein Demokrat in diesem Mann steckt, ja was für ein selbst denkender Typ er ist. Wäre ich 1989 aufmerksamer gewesen, hätte ich es damals schon mitbekommen können, aber die Angst – völlig zu Recht – nach dem Mauerfall, dass es eben gerade nicht zu einem demokratischen Sozialismus in der DDR, sondern zu einem Anschluss der DDR an die BRD kommen würde, mit Rostock-Lichtenhagen, Mölln und Solingen im Gepäck und Fußball-WM 1990 und später „Sommermärchen 2006“ oder des Elends Höhepunkt, Fußball WM 2014, hat das verhindert.

Judith Rakers moderiert – ich habe das im Internet recherchiert – nicht nur die Tagesschau, sondern auch die Talkshow 3 nach 9 von Radio Bremen, der laut Eigenwerbung ältesten Talkshow im deutschen Fernsehen (seit 1974).

Nun sind Talkshows zweifelsohne moderne kulturindustrielle Formen des Nicht-Selber-Denkens. Wer zu so einer Talkshow eingeladen wird, hat nichts Substantielles, Dissidentes, Kritisches zu sagen, sondern quatscht halt um die Wette mit x-beliebigen anderen. Die Menschen dort abholen, wo sie stehen und keinen tiefen, kritischen Gedanken je aufkommen lassen. Das ist das Prinzip. Affirmation des Status Quo ist die conditio sine qua non.

Dabei meine ich nicht, wie das Anti-GEZ-Anti-ARD-ZDF-‚Zwangsgebühren‘-Schreier der extremen oder neuen Rechten aller Art tun, dass jegliches Programm von ARD und ZDF darauf angelegt sei, kritische Stimme wahlweise zu ignorieren oder zu denunzieren. Aber ohne Talkshows gäbe es keine AfD im Deutschen Bundestag.

Erinnern Sie sich mal, wie oft diese ganzen rechtsextremen Hetzer*innen allein von 2015 bis 2017 im deutschen Fernsehen waren, von Björn Höcke über Alexander Gauland und Beatrix von Storch zu Alice Weidel oder anfangs Frauke Petry. Wie die mit antidemokratischem Müll um sich warfen und immer und immer wieder eingeladen wurden – gerade auch nachdem Höcke seine doitsche Fahne neben sich auf die Lehne seines Sessels bei Jauch gelegt hatte und Jahre später Gauland vom „Vogelschiss“ faselte und damit den Nationalsozialismus und den Holocaust meinte und nur wenige Tage später wieder auf einem Talkshowsessel saß -, das war unfassbar. Das war und das ist Deutschland.

Und heute? Heute werden die größten Hetzer*innen auch weiter eingeladen, je unwissenschaftlicher, je Lockdown fanatischer, je irrationaler,je weniger medizinisch evidenz basiert und je weniger Public Health geschult, desto besser.

Seriöse Stimmen der evidenzbasierten Medizin kommen also im deutschen medialen Mainstream kaum, ja so gut wie nie vor und zwar in keinem Sender. Natürlich mal am Rande, als Alibi, als „repressive Toleranz“ von Herbert Marcuse, aber niemals – niemals – würde eine dieser unerträglichen Talkshows drei explizite Lockdowngegner zwei Lockdownfanatikerinnen (plus Moderatorin, also 3:3) gegenüberstellen. Niemals würde eine Tagesschau mit einer Frontalkritik am Lockdown von einem führenden Professor anfangen. Niemals würde die Tagesschau die „Zahlen“ der „Infizierten“ (die großteils keine sind) des RKI in Frage stellen.

Jan Josef Liefers sprach sich am 4. November 1989 auf dem Berliner Alexanderplatz vor Hunderttausenden DDR-Bürger*innen gegen das herrschende SED-Regime und für einen „demokratischen Sozialismus“ aus. Es ist witzig und hat Charme, wie er als junger Mann etwas schmunzelnd sagt, er sei „Schauspieler“:

 

Das nach Günther Jauch zweitliebste Schwiegersöhnchen der Nation, Christian Drosten, hat sich in dem berüchtigten NDR-Podcast mit ihm am 30.03.2021 wie folgt geäußert:

Wir haben den falschen Konsens, also das Präsentieren einer Gruppe von scheinbaren Experten. Ich sage hier nur Great Barrington Declaration: Das ist eine ganze Gruppe von Pseudoexperten.

Die sind alle nicht aus dem Fach, haben sich aber über infektionsepidemiologische Themen laut geäußert, in Form von schriftlichen Stellungnahmen.

Auch darauf spielt offenbar Jan Josef Liefers in seinem Statement für die radikal-kritische und historische Aktion #allesdichtmachen an:

Mein Name ist Jan Josef Liefers, ich bin Schauspieler und ich möchte heute ‚Danke‘ sagen. Danke an alle Medien unseres Landes, die seit über einem Jahr unermüdlich, verantwortungsvoll und mit klarer Haltung  dafür sorgen, dass der Alarm genau da bleibt, wo er hingehört: nämlich ganz, ganz oben, und dafür sorgen, dass kein unnötiger, kritischer Disput uns ablenken kann von der Zustimmung zu den sinnvollen und immer angemessenen Maßnahmen unserer Regierung. Verantwortungslosen Ärzten und Wissenschaftlern, die zu anderen Schlüssen als die beratenden Experten unserer Regierung kommen und die sich mit Professuren an weltberühmten Universitäten und Nobelpreisen schmücken, ich möchte sagen: tarnen, dürfen wir keine Bühne geben. Schließlich wissen nur ganz wenige Spezialisten, was wirklich gut für uns ist. In letzter Zeit habe ich das Gefühl, dass einige Zeitungen damit beginnen, alte, überwunden geglaubte Vorstellungen von kritischem Journalismus wieder aufleben zu lassen. Dagegen müssen wir uns wehren. Das dürfen wir nicht zulassen. Wir sollten einfach nur allem zustimmen und tun, was man uns sagt. Nur so kommen wir gut durch die Pandemie. Bleiben Sie gesund, verzweifeln Sie ruhig, aber zweifeln Sie nicht.

Das ist eines der besten Statements eines Mitglieds der kulturellen Elite dieses Landes während der ganzen unglaublichen Corona-Politik- und Demokratiekrise, in der dieses Land seit März 2020 steckt.

Der Münsteraner Tatort, Jan Josef Liefers und sein offenkundig nicht bei der coolen, panikreduzierenden und zutiefst menschenfreundlichen, in weiten Teilen hardcore scharfen Aktion #allesdichtmachen mitmachender Kollege Axel Prahl waren die TV-„Quoten-Könige“ 2020 mit 13,6 Millionen Zuschauer*innen.

Zu seinem mega scharfen, durchdachten und kritischen Statement der Aktion #allesdichtmachen befragt Judith Rakers Liefers nun am 23. April in der Sendung 3 nach 9 gar nicht,

sie möchte nur, dass er Abbitte leistet, was er nicht tut, auch wenn sie es in ihrer Abmoderation unverschämt in den Raum wirft. Hätte Rakers Größe und Format würde sie sich mit den Inhalten von Liefers befassen und nicht mit dem totalitären Shitstorm unwissenschaftlicher und antidemokratischer Agitator*innen.

Antidemokraten rasten jetzt völlig aus wegen der luziden und ironischen Frontalattacke von Jan Josef Liefers. Der WDR-Rundfunkrat Garrelt Duin ging soweit, dass er wie in einem totalitären Regime forderte, Liefers und alle anderen beteiligten Schauspieler*innen nie mehr bei Projekten der ARD zu berücksichtigen:

Aus diesen Gründen fordert Duin Konsequenzen für die Schauspieler. Sie hätten sich als Vertreter der öffentlich-rechtlichen Sender „unmöglich“ gemacht. Die zuständigen Gremien müssten die Zusammenarbeit – „auch aus Solidarität mit denen, die wirklich unter Corona und den Folgen leiden – schnellstens“ beenden.

Später distanzierte sich Duin von seiner Hassrede, aber wir wissen, wie es in ihm denkt. Armin Laschet machte in 3 nach 9 klar, dass er völlig schockiert war, als er von dem Angriff von Duin auf die Meinungsfreiheit und auf Liefers und die anderen Schauspieler*innen mitbekam.

Denn Liefers knockt mit seiner unendlich cooleren und tatsächlich charmanten Art mit einem Schlag den gesamten Mainstream, die gesamte Mainstreampresse aus, ein Punch und das Establishment ist k.o.

Yeah! Danke, Jan Josef Liefers! Einfach mal „Danke“ sagen.

Auch Rakers wird spüren, dass Liefers nicht nur besser informiert, sondern auch mutiger und als Person stärker ist. Er ist nicht schwach wie der Mainstream und die ich-schwachen autoritären Personen, und braucht keine klaren Regeln, um sich im Leben, auch in einer Krise mit einem neuen Virus, zurecht zu finden.

Schweden, das in der Debatte so gut wie nicht erwähnt wurde bislang, hat es ja geschafft, ohne jeden Lockdown, mit offenen Schulen, Restaurants und Geschäften, nur mit Appellen an die Bevökerung, mit Ratschlägen, aber nicht mit Verboten, dass es weniger Tote hat als UK, Frankreich, Italien oder Belgien und Spanien und die USA, Polen und Tschechien. Natürlich hat das immer mehrere Gründe, epidemiologisch betrachtet z.B. Grippewellen der Jahre zuvor, die quasi das Potential an möglichen Toten weggenommen oder aber übriggelassen haben, und viele weitere Faktoren.

Auch Florida oder Texas werden nicht erwähnt, dabei hat Florida seit September 2020 keine Maskenpflicht mehr und keinen Lockdown, Fans in den Stadien und alle Restaurants gerammelt voll, und weniger Tote als New York City mit Extrem-Lockdown- und Maskenwahn.

Das alles und die internationale Forschung zeigen, dass Lockdowns nicht nur nichts bringen, sondern tödlicher sind. Weil im Globalen Süden sterben sie wegen fehlender Lieferketten oder ausbleibender Touristen und teureren Lebensmitteln etc., hierzulande werden enorm viele Menschen an den Folgen des Lockdowns sterben – und seien es jene 11-jährigen Kinder, die jetzt über ein Jahr keine richtige Schulbildung haben und das nie mehr aufholen werden und in schlechteren Jobs früher sterben werden, als das bis Februar 2020 eventuell möglich gewesen wäre. Auch die Sängerinnen in Theatern oder die Wissenschaftler, die just im November 2020 ein Forschungsprojekt an Land zogen oder den Zuschlag bekamen und nicht reisen durften, die werden früher sterben und sei es in 29 Jahren statt in 35 Jahren.

Das alles sind die präzedenzlosen Kosten des totalitären Lockdowns.

Liefers bezieht sich in seinem Video in dieser Passage mit den Wissenschaftlern ganz offenkundig auf obige realitätsferne Äußerung von Drosten bzw. anderen, die sich gegen die berühmte Great Barrington Declaration aussprechen. Drosten, der gerade mal Virologe ist, spricht also Spitzenforscher*innen in Epidemiologie Fachwissen ab, das er selbst nicht mal im Ansatz hat – Christian Drosten ist gar kein Epidemiologe, er hat keine Ahnung von der Ausbreitung einer Infektionskrankheit, er kann nur Viren und andere Erreger testen oder herstellen etc.

Wer jedoch von der Ausbreitung von Infektonskrankheiten eine Ahnung hat – und zwar die beste Ahnung, die man im akademischen Bereich haben kann -, sind die Epidemiolog*innen Professor Martin Kulldorff aus Harvard, Professorin Sunetra Gupta von der Universität Oxford in England sowie Professor Jay Bhattacharya aus Stanford. Der Nobelpreisträger, den Liefers offenkundig meint, ist Professor Michael Levitt, ein jüdisch-israelisch-amerikanischer Chemie-Nobelpreisträger, der einer der Berater in Fragen der Corona-Pandemie des Gouverneurs Floridas, Ron DeSantis, war.

Hat Judith Rakers auch nur einmal ohne abschätzigen Ton in der Tagesschau von der Great Barrington Erklärung gesprochen? Hat sie auch nur einmal erwähnt, wie unwissenschaftlich und diffamierend sich Drosten über echte Forscher in Fragen der Epidemiologie (er ist ja kein Epidemiologe, also fachfremd) äußert?

Hat sich Rakers je damit befasst, dass die WHO sagt, dass ein PCR-Test ohne klinische Diagnose eines Arztes und ohne Angabe der Anreicherungszyklen (Ct-Wert) wertlos ist?

Hat sich Rakers je damit befasst, dass die Infektionssterblichkeit bei 0,15 Prozent liegt und somit im Bereich „schwerer Grippewellen“, wie sogar das RKI zugeben musste?

Möchte Judith Rakers allen Ernstes behaupten, dass sie nicht Teil des Problem ist und dass die ARD nicht jeden – jeden – Tag seit März 2020 die Panik ganz oben hält, exakt so wie es Jan Josef Liefers diagnostiziert und kritisiert hat?

Es ist erbärmlich genug, dass die Hetzer es schafften, dass sich einige der laschen Protagonist*innen der mega coolen #allesdichtmachen-Aktion distanzierten und jetzt losbrabbeln, dass sie immer Maske tragen (auch nachts), immer Abstand halten (auch von sich selbst, aber OHNE Ironie) und dass sie sich im spätpubertären Alter von 52 gegen ein Grippe ähnliches Virus „impfen“ lassen werden, wie Meret Becker auf wirklich peinlich selbstdemütigende Weise jetzt kundtat.

Also, kurz und prägnant: Es lebe der „demokratische Sozialismus“, den Jan Josef Liefers am 4. November 1989 einforderte. Im demokratischen Sozialismus gäbe es ausreichend Intensivbetten beziehungsweise Personal ohne Ende, gut bezahltes Personal – medizinisches Personal sollte nicht weniger verdienen als Müllmänner oder Wasserwirtschaftsfachleute und Bäcker*innen oder Politiker*innen, die alle entscheidend sind für die Public Health (nur durch besser gereinigtes Wasser, getrenntes Abwasser etc. konnten die schlimmsten Infektionskrankheiten erfolgreich bekämpft werden) -, und im demokratischen Sozialismus gäbe es keine Rüstungsindustrie mehr in Deutschland (ich selbst war Teil des Problems und habe 1990 als Zivildienstleistender Besen und Bürsten unserer lokalen Blindengemeinschaft auch an hardcore Rüstungsbetriebe ausliefern müssen).

Es gäbe im demokratischen Sozialismus mehr Vielfalt, echten Diskurs, echte Debatte und keinen autoritären Einheitsbrei oder den bei Deutschen so beliebten Eintopf (wenn ich micht nicht irre, hat mein Professor in Empirischer Kulturwissenschaft (EKW) an der Universität Tübingen, Konrad Köstlin, sich mal mit dem kulturellen und politischen Apriori des „Eintopfs“ und der Deutschen kritisch befasst, aber ich mag mich bzgl. seiner Wertung auch täuschen).

Also: Mehr evidenzbasierte Medizin, hört endlich Matthias Schrappe zu, hört endlich der Great Barrington Deklaration zu, hört endlich Klaus Stöhr und jenen zu, die wissenschaftlich zeigen, wie irrational und dumm die 7-Tages-Inzidenz ist, hört endlich auf mit eurem Einheitsbrei bei 3 nach 9, wo noch jede leicht dissidente Stimme nur was leise wispern darf, wenn sie zuvor und danach mit Maske aufläuft und niemals „die Maßnahmen“ an und für sich in Frage stellt.

Es leben Nadja Uhl, Nina Gummich, Ulrich Tukur und allen anderen Verbliebenen! Lasst euch von diesem rechten Drecks-Mob nicht einschüchtern.

Wer gegen die Coronapolitik ist, ist links und demokratisch.

Wer für die Coronapolitik ist, ist rechts und antidemokratisch.

Gesundheit, Gesundheit über alles, über alles in der Welt?

(…)

Die erfrischend ketzerischen Schauspieler haben jedenfalls einen Weg gewählt, den kein Essay, kein Artikel und kein Experten-Interview beschreiten kann. Sie wirken mit ihrer für sich stehenden und nicht erklärungsbedürftigen Performance von vornherein souveräner als alles, was an gereiztem und belehrendem Moralismus nun gegen sie aufgefahren wird. Mit den Mitteln der Kunst öffnen sie einen Diskussionsraum, der von den immer gleichen Argumenten gelockdownt wurde. Sie dürften gewusst haben, auf was sie sich einließen, und fallen hoffentlich nicht hinter sich selbst zurück. Sondern bleiben Antifaschisten.

Mittlerweile gibt es eine Erklärung auf der Seite #allesdichtmachen. Was aber schon von Anfang an auf der Seite stand am Donnerstag, ist „Fuck Nazis“ (was wiederum ein alter linker Widerspruch in sich ist, da sie sich dann vermehren!):

Und noch ein privater Gedanke von mir, dem Kriegsgewinnler: Seit heute gelten ja diese neuen bundesweiten Kriegsmaßnahmen unserer geliebten und fürsorglichen Regierung. Ich komme noch gar nicht damit zurecht, dass ich aktuell keine Panik haben muss, jetzt gleich noch Gassi zu gehen mit mir selbst, weil ich bislang um 21 Uhr im Körbchen sein musste. Jetzt hab ich bis 24 Uhr Zeit (ab 22 Uhr alleine und nur mit all den Katzen, Hunden, Schafen, Ziegen, Meerschweinchen, Hasen, Papageien und Alpakas im Schlepptau, der Haustier-Gang, klaro, wir halten uns an alle Maßnahmen). Wie komme ich mit dieser neuen Freiheit zurecht? Schaffe ich das?

 

Für einen Aufstand der Denkenden

In Portugal urteilt ein Gericht gegen den PCR-Test und die Quarantäne, in Deutschland wird die wissenschaftlich unhaltbare 7-Tage-Inzidenz zur Verlängerung der Gesundheitsdiktatur herangezogen und ein 14-jähriger Junge ohne Maske wird brutal zusammengeschlagen

Von Dr. Verena Brunschweiger und Dr. Clemens Heni

Update, 24. November 2020, abends: Wenige Stunden nach der Publikation unseres Textes wurde Prof. Matthias Schrappe in einer ZDF-Heute live Sendung interviewt. Er attackiert die unwissenschaftliche Arbeitsweise der RKI frontal: Die Zahlen des RKI sind „vom Nebel nicht weit entfernt“, sprich: nutzlos, nicht erkennbar.

 

1. Virologische Defizite

Ein Berufungsgericht in Portugal hat die Anordnung der Quarantäne für vier Deutsche auf den portugiesischen Azoren als illegal erklärt. Ein Deutscher war positiv auf SARS-Cov-2 getestet worden, in dessen Folge mussten er sowie drei weitere Deutsche in eine 14-tägige Quarantäne. Dieses weltweit übliche Verfahren, das sich ohnehin nach Polizei- und Hygienestaat anhört, wurde jetzt als illegal verurteilt. Was urteilt das Gericht? Das Gericht kritisiert die ganze Herangehensweise der Quarantäne-Verordnung frontal – das hat weltweite Auswirkungen bzw. sollte es haben, würden in anderen Ländern die Juristen ähnlich seriös arbeiten wie diese Juristen in Portugal.

  1. Völlig zu Recht argumentieren die Richter*innen, dass ohne die klinische Beurteilung, also die Untersuchung durch eine/n Ärztin/Arzt, ein Mensch niemals lediglich aufgrund eines Tests als krank definiert werden darf.
  2. Der PCR-Test wiederum basiert auf der Vervielfältigung von Gen-Material des Virus, sogenannten Zyklen, die den Ct-Wert ausmachen. Bei Werten bis ca. 25/26 oder maximal 30 kann davon ausgegangen werden, so die internationale Forschung, an der sich der Gouverneur von Florida, Ron DeSantis orientiert, dass womöglich eine ausreichend große Viruslast in einem Menschen vorhanden ist, dass die Person krank oder infektiös sein könnte. Ob eine Person krank ist, kann die Person erstmal selbst feststellen, wer sich nicht krank fühlt, wird nicht zum Arzt/zur Ärztin gehen, von Kranken und Hypochondern natürlich zu schweigen, die es in Coronazeiten noch mehr gibt als sonst – jedes Husten wird ja privat als Panikattacke wahrgenommen und in der Öffentlichkeit als Mordversuch gewertet, das gilt auch vom Niesen oder bei erhöhter Temperatur.
  3. Insofern ist es von entscheidender Bedeutung, und darauf weist das Gericht in Portugal hin, dass bekannt ist, mit wie vielen Zyklen ein Test durchgeführt wurde. Laut Berichten arbeiten sehr viele Labore in Europa mit 37 oder mehr Zyklen, sprich: Ergebnisse dieser PCR-Test sagen aller Voraussicht nach überhaupt nichts aus, sie sind nutzlos. Aufgrund eines PCR-Tests, der mehr als 30 Zyklen durchlaufen hat, eine Quarantäne anzuordnen, ist höchst problematisch und vermutlich illegal.
  4. Also handeln auch hierzulande fast alle Gesundheitsämter kriminell, wenn sie Menschen mit einem positiven PCR-Test bzw. deren „Kontaktpersonen“ in Quarantäne schicken (z.B. ganze Schulklassen oder Betriebe etc.), ohne anzugeben, wie viele Zyklen der PCR-Test durchlaufen hat. Die Gesundheitsämter handeln doppelt illegal oder kriminell, wenn sie – wiederum basierend auf dem Urteil des Gerichts in Portugal – die positiv auf SARS-Cov-2 getestete Person nicht zu einem Arzt/einer Ärztin schicken und somit keine klinische Diagnose vorliegt, ob die Person krank oder und ansteckend ist.
  5. Es gibt zudem eine Unzahl von PCR-Tests, sie sind nicht alle gleich, sprich: Es ist nicht mal klar, welches mini-kleine Teilchen der Erbsubstanz des SARS-Cov-2 Virus der jeweilige Test sucht und wie oft es dann vervielfältigt wird, damit man sagen kann, es liege eine große Viruslast vor.

Der Wissenschaftsjournalist Dr. Peter F. Mayer schreibt zu dem Urteil aus Lissabon:

Die Zusammenfassung des Gerichts zur Entscheidung gegen die Berufung der regionalen Gesundheitsbehörde lautet wie folgt:

‚Angesichts der von Experten, d.h. denjenigen, die eine Rolle spielen, geäußerten wissenschaftlichen Zweifel an der Zuverlässigkeit der PCR-Tests, angesichts des Mangels an Informationen über die analytischen Parameter der Tests und in Ermangelung einer ärztlichen Diagnose, die das Vorhandensein einer Infektion oder eines Risikos belegt, kann dieses Gericht niemals feststellen, ob C tatsächlich ein Träger des SARS-CoV-2-Virus war oder ob A, B und D einem hohen Risiko ausgesetzt waren.‘

Mayer resümiert treffend:

Dieses Urteil sollte massive rechtliche Auswirkungen in Portugal haben. Dazu gibt es noch ein früheres Urteils des Verfassungsgerichts, das eine Entscheidung der Regionalregierung der Azoren, jeden Passagier, der auf einem Flughafen des Territoriums landet, in eine 14-tägige Quarantäne zu zwingen, als unrechtmäßige Freiheitsberaubung erklärt hat.

Zu erwarten ist wohl auch, dass Gerichte in anderen EU-Ländern diese Urteile zum Anlass nehmen könnten sich auch mit den wissenschaftlichen Grundlagen zu befassen, die für diese Urteile ausschlaggebend waren.

Diese virologischen Defizite bestimmen auch das gesamte Massentest-Regime in Deutschland. Es wird nirgendwo angegeben, ob die getesteten Personen bei einem Arzt/einer Ärztin waren, was bei einem riesigen Anteil vermutlich nicht der Fall ist. Zweitens wird nirgendwo prominent oder überhaupt angegeben, wie hoch der Ct-Wert ist, also wie viele Zyklen die Probe durchlaufen hat, ob überhaupt eine ausreichende Viruslast vorhanden ist. Bei Quarantäne-Bescheiden für Kontaktpersonen, die selbst überhaupt nicht getestet wurden, ist diese hygienediktatorische Maßnahme noch himmelschreiender.

Doch wie schaut es überhaupt mit der „Epidemie“ aus? Also nicht mit der Panik-Epidemie, die seit März 2020 die ganze Welt in ihren Grundfesten erschüttert und die demokratische Welt in weiten Teilen politisch zerstört hat, sondern wie sieht es mit der „Epidemie von nationaler Tragweite“ bzgl. dem Virus SARS-Cov-2 aus?

2. Epidemiologische Defizite

Das berüchtigte Infektionsschutzgesetz legt in §5 fest:

Eine epidemische Lage von nationaler Tragweite liegt vor, wenn die Bundesregierung eine ernsthafte Gefahr für die öffentliche Gesundheit in der gesamten Bundesrepublik Deutschland festgestellt hat, weil

  1. die Weltgesundheitsorganisation eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite ausgerufen hat und die Einschleppung einer bedrohlichen übertragbaren Krankheit in die Bundesrepublik Deutschland droht oder
  2. die dynamische Ausbreitung einer bedrohlichen übertragbar Krankheit über mehrere Länder in der Bundesrepublik Deutschland droht.

Die Bundesregierung hat die Feststellung einer epidemischen Lage von nationaler Tragweite unverzüglich aufzuheben, wenn die Voraussetzungen für ihre Feststellung nicht mehr vorliegen.

Das ist offenkundig keine Definition. Das ist ein Freifahrschein für eine beliebige Festlegung einer bedrohlichen Situation. Was ist eine gefährliche Krankheit? Ein Grippevirus, gegen das weite Teile der Bevölkerung offenkundig teilweise immun ist, da es sonst nicht so dermaßen wenige Todesopfer geben würde?

Vielmehr hört sich diese „Definition“ eher nach Louis XIV an: „L‘etat c‘est moi!“ Oder, treffender noch, nach Carl Schmitt:

Souverän ist, wer über den Ausnahmezustand entscheidet. (…) Der Ausnahmefall offenbart das Wesen der staatlichen Autorität am klarsten (…) die Autorität beweist, dass sie, um Recht zu schaffen, nicht Recht zu haben braucht.

Die Bundesregierung und die 16 Landesregierungen sind also „souverän“, schaffen Recht, ohne notwendigerweise Recht zu haben.

Dass weder Merkel noch Malu Dreyer, Kretschmann oder Söder Recht haben, zeigt die epidemiologische Forschung. Professor Matthias Schrappe von der Universität Köln, Experte in Klinischer Epidemiologie und Evidence-Based Medicine, hat zusammen mit acht weiteren Forscher*innen und Expert*innen im Bereich Medizin, Epidemiologie, Demokratietheorie und Krankenhauswesen, darunter Professor Klaus Püschel, Rechtsmediziner vom Klinikum Hamburg-Eppendorf und Prof. Dr. rer. pol. Philip Manow, Universität Bremen, SOCIUM Forschungszentrum Ungleichheit und Sozialpolitik, seit April 2020 sechs „Thesenpapiere“ zur Coronakrise publiziert. Schrappe sprach bereits mehrfach im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages über Corona. Im Thesenpapier 6.1 vom 22. November 2020 geht es um Epidemiologie. Darin attackieren die neun Expert*innen die Bundesregierung frontal:

These 1: Ein Strategiewechsel ist notwendig. Der asymptomatische Infektionsweg und der Stand der (sporadischen) Ausbreitung macht eine Kontrolle der Infektion allein durch Kontaktvermeidung und -nachverfolgung unmöglich. Als wichtigste Voraussetzung gelten valide, reliable und erreichbare Zahlenwerte, die zur Gestaltung spezifischer Präventionsangebote für die verletzlichen Gruppen der Bevölkerung herangezogen werden können. (…) Vor diesem Hintergrund ist das Festhalten am Narrativ einer Bedrohung à la Bergamo mit modernen Methoden der Risikokommunikation und –bewältigung nicht vereinbar.

 

Klaus Püschel hat unendlich mehr Ahnung von Corona als Merkel, Spahn und alle Politiker*innen zusammen. Er hat die ersten 100 Corona-Toten in Hamburg obduziert und ist dafür weltweit bekannt. Ohne Vorerkrankung war keiner der Toten. Auch der Philosoph Julian Nida-Rümelin betonte in einer ZDF-Talkshow, dass unter den ersten 2000 Corona-Toten in Italien extrem wenige Menschen ohne Vorerkrankung waren, exakt 0,8 Prozent.

Direkt neben Nida-Rümelin saß Kanzleramtsminister Braun, sprich: die Bundesregierung weiß wie ungefährlich Corona ist, sie sagt aber der Bevölkerung absichtlich nicht die Wahrheit. Denn die Wahrheit würde ihre Macht schwächen.

Die Pointe von einem Virus wie Corona ist die Asymptomatik, sprich: Corona ist für fast alle Menschen ganz oder relativ ungefährlich, nur für eine kleine oder sehr kleine Gruppe von Menschen kann es gefährlich werden. Diese Gruppen gilt es gezielt und auf demokratische Weise zu schützen, immer in Absprache mit den betroffenen Gruppen und Menschen und nicht so, wie das Merkel, Söder, Kretschmann und Laschet & Co. ab März 2020 exekutiert haben: menschenverachtend und in Isolationshaft.

Die Tatsache, dass die übergroße Mehrzahl aller mit SARS-CoV-2 Infizierten nicht erkannt werden und nicht spüren, dass sie krank sind, führt dazu, dass die offiziellen Zahlen nicht stimmen können. Das ist mathematisch und epidemiologisch ausgeschlossen.

Vielmehr werden mit geradezu krimineller Energie im Bundeskanzlerinnenamt Höchstwerte festgelegt, die jenseits der Realität liegen. Schrappe, Manow, Püschel und ihre Arbeitsgruppe schreiben:

These 3: Der Begriff der Inzidenz wird in der Berichterstattung falsch verwendet. Bei den Häufigkeitsangaben des RKI handelt es sich um unsystematisch gewonnene, anlassbezogene Prävalenzwerte, die über 7 Tage hinweg addiert werden (am ehesten als Periodenprävalenz zu bezeichnen). Der durch den Begriff ‚Inzidenz‘ bzw. ‚7-Tages-Inzidenz‘ geweckte Eindruck, man wisse über den Stand der Epidemie und die tatsächlich in einem Zeitraum auftretenden Neuerkrankungen Bescheid, täuscht und untergräbt die Glaubwürdigkeit des politischen Handelns.

Das Robert Koch-Institut (RKI) tut so, als ob es sagen könnte, wie viele Menschen täglich oder wöchentlich mit SARS-CoV-2 infiziert seien. Das ist eine epidemiologisch völlig unsinnige, absurde Annahme.

Folgende Tabelle von Schrappe, Manow, Püschel et al. ist höchst aufschlussreich und zeigt, dass wir in Deutschland enorm viel mehr Fälle von SARS-CoV-2 haben, als die Politik, das RKI und die Medien uns suggerieren. Das hier ist seriöse epidemiologische Forschung. Folgende Abbildung zeigt, wie stark sich das Testergebnis verändert, sobald wir in der nicht-getesteten Bevölkerung von 81,5 Millionen pro Woche davon ausgehen, dass mindestens 0,5 Prozent davon auch infiziert sind. Eine Annahme von 0 Prozent SARS-CoV-2 Fälle bei 81, 5 Millionen Menschen und 9 Prozent „Positive“ der 1,5 Mio. Getesteten ist unwissenschaftlich und kann nicht ernst genommen werden.

Quelle: Thesenpapier 6.1, Schrappe et al., 22.11.2020

Diese Abbildung zeigt somit, dass bei einer sehr geringen und unwahrscheinlich niedrigen Verbreitung des Virus von 0,5 Prozent in der nicht getesteten Bevölkerung bedeutet, dass zwischen 75 und 86 % aller Fälle vom RKI nicht erkannt werden, weil das gar nicht geht.

Was heißt das? Das heißt, die von Bundeskanzlerin Merkel und allen Ministerpräsidenten plus Ministerpräsidentin Malu Dreyer in das Infektionsschutzgesetz geschriebene Inzidenz von 50/100.000 bzw. 35/100.000 ist ein niemals erreichbarer Wert zur Zeit einer Ausbreitung eines Virus.

Aktuell haben sehr viele Landkreise oder Städte die Marke von 50 längst überschritten. Am 23.11.2020 liegen die sog. Inzidenz-Werte der letzten 7 Tage nur in Mecklenburg-Vorpommern und Schleswig-Holstein mit jeweils 46,5 unter 50, aber über 35, alle anderen Bundesländer haben viel höhere Werte, Berlin mit 219 den höchsten. Die Pointe ist nun – und man könnte darüber lachen, wäre die Coronapolitik nicht so tödlich für viele Menschen, Geschäfte, die Kultur, die Entwicklungsländer etc. pp. – diese Zahlen werden in jedem Bundesland vermutlich um den Faktion 6-7 höher liegen! Berlin hat nicht 219, sondern vermutlich 1300 „Fälle“ im 7-Tagesschnitt, und auch Meck-Pomm hat vermutlich ca. 300 Fälle / 100.000 Einwohner*innen.

Das zeigt die ganze Absurdität dieser unwissenschaftlichen Höchstgrenzen, die ja extrem in die Persönlichkeitsrechte aller Menschen eingreifen. Mit diesen Höchstwerten werden Grundrechte ausgesetzt, Berufsfreiheit, Bewegungsfreiheit, Unverletzlichkeit der Wohnung und viele Grundrechte mehr.

These 5: Eine einfache Abschätzung zeigt die quantitative Dominanz der Infektionen in der nicht-getesteten Population (‚Dunkelziffer‘ unter verschiedenen Annahmen) über die Zahl der bekannten, neu gemeldeten Infektionen. Legt man die Prävalenz von 1% aus der Gesamterfassung der Bevölkerung der Slowakei zugrunde, erhält man für Deutschland gegenüber 130.000 bekannten Meldungen in einer Woche weitere 815.000 Infektionen in der nicht-getesteten Bevölkerung. In der Konsequenz kann damit den Grenzwerten, die lediglich auf den Meldungen der Infektionen nach Testungen (Melderaten) beruhen, keine tragende Bedeutung zugemessen werden.

 

Die folgende Zusammenfassung ihrer Kritik an den Inzidenz-Werten von Schrappe, Manow, Püschel et al. zeigt auf dramatische Weise, wie völlig falsch die Bevölkerung von der Bundesregierung, den Landesregierungen, den Medien und vorneweg dem RKI und den sog. wissenschaftlichen Experten informiert bzw. besser: indoktriniert wird. Wir haben es mit einer Desinformationsepidemie zu tun.

Schrappe, Manow, Püschel et al. schreiben also:

3. Erreichbarkeit: Noch im Beschluss der Bkin/MP/innen-Konferenz (Anonymous 2020B Nr. 3) vom 6.5.2020 wurde ein Grenzwert (Melderate) von 50 neu gemeldeten Infektionen auf 100.000 Bewohner pro Woche genannt, um Einschränkungen einzuführen, und es wurde völlig richtig darauf hingewiesen, dass dieser Grenzwert nicht bei Auftreten eines Herdgeschehens gelte. Im Beschluss der Bkin/MP/innen-Konferenz (Anonymous 2020C) vom 14.10.2020 wurde faktisch eine Verschärfung auf 35/100.000 Einwohner vorgenommen, von der Differenzierung von Herden und sporadischer Ausbreitung fand sich kein Wort mehr. Faktisch ist jedoch jeder dieser Grenzwerte völlig außer Reichweite geraten, das neuerliche Festhalten an dem Grenzwert von 50/100.000 in der Konferenz vom 16.11.2020 entbehrt bei einer gegenwärtigen Melderate von knapp 150/100.000 für die gesamte Bundesrepublik jeder realistischen Grundlage (Anonymous 2020D). Die Forschung und praktische Erfahrung zu diesem Thema gibt eine klare Auskunft: wenn es irgendein Mittel gibt, um die Steuerung durch Zahlenwerte und Grenzwerte untauglich zu machen, dann ist es das Gefühl der Bürger (genauso: Mitarbeiter), dass die Grenzwerte sowieso außerhalb der Erreichbarkeit liegen und sie trotz aller Anstrengungen nicht zu erfüllen sind (sog. crowding out).

Sprich: Es muss sofort Schluss gemacht werden mit diesen irrationalen 7-Tage-Inzidenz-Werten des RKI. Sie sind wissenschaftlich unhaltbar und unerreichbar.

Es sollte im Gegensatz sogar betont werden, dass es gut ist, wenn sich weite Teile der Bevölkerung, die nicht gefährdet sind, mit SARS-CoV-2 anstecken und somit die Immunität der Gesellschaft, Herdenimmunität, aufbauen. Denn nichts anderes wird das Ziel sein: eine Immunität aufbauen.

Die Konsequenz des Maskenwahnsinns der Regierung wird hingegen sein, dass die Toten nur ins Frühjahr verschoben werden (eine Impfung bringt überhaupt gar keine Sicherheit, das weiß jeder Mediziner, die Grippeimpfung hat eine sehr geringe Relevanz, 2018 gab es sie auch schon und trotzdem gab es 25.000 Tote, was wiederum kein Problem war, das gehört zum Leben). Darüber hinaus wird die Immunität gegenüber der Grippe und vielen anderen Erregern massiv geschwächt, wer sich nicht mit anderen trifft, sich nicht allen möglichen harmlosen Viren aussetzt, hat auch weniger Immunität, was wiederum für die geschwächten Teile der Bevölkerung sehr wohl gefährlich werden kann.

Eine seriöse Regierung, die evidenzbasiert arbeitet, würde der Bevölkerung sagen, dass Corona erstens nicht sehr gefährlich ist und für Menschen unter 70 Jahren weniger tödlich als die Grippe, das zeigen die Zahlen der Weltgesundheitsorganisation. Sodann würde eine seriös argumentierende Regierung sagen, dass jeglicher Lockdown aufgehoben wird, weil die Kontaktverfolgung unmöglich und auch unnötig ist, weil es ausschließlich um den Schutz der Schutzbedürftigen ankommt: Alte und schwer vorerkrankte Menschen (dazu gehört auch Fettsucht, Herr Braun oder Herr Altmaier).

Wenn wir schon jetzt, vor dem Beginn des Winters, der eigentlichen Saison für Coronaviren, in Berlin bei 1300 Fällen / 100.000 EW liegen dürften und 35 der Grenzwert ist, ab dem massive Einschränkungen des Lebens vom Staat brutal durchgesetzt werden, dann ist das eine Wahnsinnspolitik, die niemals Erfolg haben kann (außer dass Menschen sich in den Tod stürzen, verzweifeln, jegliches Vertrauen in die Demokratie verlieren, Beziehungen und Freundschaften zerstört werden etc. pp.). Das wäre so, als wenn ein Sportlehrer des Abiturjahrgangs festlegt, dass nur jene das Sportabitur bekommen, die in der Lage sind, einen 100-Meter-Lauf unter 8 Sekunden zu schaffen. Der Weltrekord liegt bei 9, 58 Sekunden (Usain Bolt, 2009).

3. Demokratische Defizite

Nehmen wir abschließend einen ganz typischen Text eines deutschen Autors und Bloggers, der sinnbildlich steht für fast 100 Prozent der deutschen Presselandschaft von der Zeit über den Spiegel, die Süddeutsche Zeitung, die FAZ, die junge Welt, Freitag, jungle world, Konkret, Frankfurter Rundschau und jede einzelne sonstige Tages- oder Wochenzeitung: Heinrich Schmitz von den Kolumnisten, einer kleinen Gruppe von Bloggern, die sich häufig durch eine besondere Obercoolness auszuzeichnen vermeinen, abgeklärt, aufgeklärt und kritisch. Hören wir erstmal, was Heinrich Schmitz schreibt:

Dazu müssen wir einen kleinen Exkurs in das allgemeine Verwaltungsrecht machen. So was lernt man ja aus unerfindlichen Gründen nicht in der Schule, obwohl es vielleicht wichtiger zu wissen wäre, als manche chemische Verbindung, der man im Laufe seines Lebens außerhalb der Schule nie mehr begegnen wird. Aber gut. Ich mach‘s ja möglich. (Hervorhebung d.V.)

Dieser unerträglich selbstgefällige Tonfall durchzieht den gesamten Text. Hierzu ein weiteres Beispiel:

Wenn Sie in Mengenlehre gut aufgepasst haben, dann sehen Sie, dass die Handlungsmöglichkeiten des Bürgers wesentlich weiter gehen als die der Verwaltung. Wenn Sie sich gerne die Haare blau färben möchten, dann können Sie das tun; eine Verwaltung darf Ihnen aber nicht vorschreiben, sich die Haare färben zu lassen, nur weil ihr das Spaß macht.

Das könnte man doch mal auf die Masken anwenden! Wer meint, sich und anderen etwas Gutes zu tun, indem er einen schlecht sitzenden, vollgerotzten Stofffetzen tagelang vor sein Gesicht schnallt, bitteschön. Aber warum muss man Menschen, die Püschel, Schrappe und Co. gelesen und verstanden haben, dazu zwingen? Zumal viele schlichtweg medizinische Gründe haben, keine Maske zu tragen. Einwandfreie Atteste bestätigen ihnen das – dennoch erfahren diese Leute ein Mobbing, das so bislang nicht existiert hat und für die Idealist*innen unter uns nicht mal imaginierbar war. So wurde in Regensburg kürzlich ein Vierzehnjähriger von einem wütenden Mob zusammengeschlagen, weil er keine Maske trug.

Wer eine Grunderkrankung hat, leidet schon genug, der braucht wahrlich keine Maßregelung seitens selbsternannter Blockwarte. Man sieht vielmehr an diesem unfassbaren, relativ neuen Phänomen, was jahrzehntelanges Gesülze über Inklusion gebracht hat – einen feuchten Kehricht. Handfeste Diskriminierung Behinderter und oder chronisch Kranker ist unter dem Deckmantel des Infektionsschutzes nicht nur legitim, sondern voll im Trend.

Schmitz – von seiner Kanzel herab – findet nun, mit selbstständig denkenden Maßnahmenkritikern

zu reden ist ungefähr so sinnvoll, wie mit einer leeren Mülltonne zu kommunizieren. Kann man tun, bringt aber nichts. Vergebliche Müh und auch gar nicht notwendig.

Das ist genau das, was man sich denkt, wenn man seinen Text liest: „vergebliche Müh und auch gar nicht notwendig“. Not-wendig hingegen ist die Kritik an den Schmitz‘ dieser Welt.

Denn offenbar hat der Blogger monatelang die fundierte Maßnahmenkritik international renommierter Mediziner*innen, Jurist*innen und Wissenschaftler*innen aus diversen Branchen standhaft ignoriert, anders lassen sich Sätze wie folgender einfach nicht erklären:

auch wenn es manchmal schwerfällt, mit anzusehen, wie da Menschen ohne Masken und ohne Abstand, um von Anstand gar nicht zu reden – andere gefährden und nicht ansatzweise bereit sind, die Auflagen, die ihrer eigenen Gesundheit dienen, einzuhalten.

Schon mal was von Eigenverantwortung oder gar genuiner Selbstbestimmung gehört? Oder einfach mal die wissenschaftliche Analyse der Nutzlosigkeit einer Alltagsmaske von Professorin Ines Kappstein in der Zeitschrift Krankenhaushygiene up2date lesen („Mund-Nasen-Schutz in der Öffentlichkeit: Keine Hinweise für eine Wirksamkeit“), wie wäre es damit?

Wenn sich eine Alysson Jadin in Belgien mit 24 Jahren umbringt, weil sie aufgrund drakonischer, eben nicht verhältnismäßiger Maßnahmen ihre Existenz verlor, dann ist das in Schmitz‘ Augen vermutlich ein ebenso verkraftbarer Kollateralschaden wie die unzähligen Alten und Singles, die an Einsamkeit sterben, die Millionen Kunstschaffenden und Gastronomen, die nicht mehr arbeiten können, die Millionen im Trikont, denen u.a. unterbrochene Lieferketten den sicheren Tod bringen und die Millionen afrikanischer Mädchen, denen maßnahmenbedingt der Schulbesuch verwehrt ist, die aber dafür jetzt zwangsverheiratet und genital verstümmelt werden. Vielen Dank, Herr Schmitz, das ist gelebte Empathie, eines echten Linken und Liberalen würdig!

Die 24/7 Agitation und Panikmache durch Angela Merkel, Olaf Scholz oder aber von zwar unbedeutenden, aber doch die politische Kultur des einfachen Volkes widerspiegelnden Bloggern führt zu Konsequenzen. Das brutale Zusammenschlagen eines 14-jährigen Jungen in Regensburg durch zwei Männer, die dem armen Schüler eine Rippe brachen, ist die natürliche Folge dieser erbarmungslosen Hetze gegen Nicht-Maskenträger*innen, wie sie seit Ende April, als die Maskenpflicht eingeführt wurde (weil es kaum noch neue „Fälle“ gab und die Epidemie fast vorbei war), nonstop herausposaunt wird.

Das Zusammenschlagen eines 14-jährigen Jungen in Regensburg zeigt die Verkommenheit dieser Gesellschaft an, die beiden kriminellen Täter („Die Regensburger Polizei sucht nun nach zwei Männern im Alter von 20 bis 25 Jahren, 180 cm bzw. 160-175 cm groß, jeweils dunkel bekleidet mit weißen Turnschuhen“, Mittelbayerische Zeitung, 20.11.2020) führten nur aus, was weit über 80 Prozent oder mehr der Bevölkerung exekutiert wissen wollen.

Die Verrohung der Gesellschaft hat nie geahnte Dimensionen erreicht. Für diese Selbstjustiz ist die Politik Hand in Hand mit der ebenso die Desinformationsepidemie fördernden Presse und den ich-schwachen Charakteren, die schon immer auf die Schwachen und „den anderen“ draufgehauen haben, hauptverantwortlich.

Wäre ein muslimischer Junge von Nazis zusammengeschlagen worden, gäbe es hoffentlich und selbstverständlich eine Demo gegen Nazi-Terror. Gibt es jetzt es in Regensburg eine „Demonstration gegen den Maskenwahnsinn und Tugendterror der Maskenfetischisten?“

Es braucht einen Aufstand der Denkenden, der jenen kriminellen Schlägern, der Regierungspolitik, den fanatischen Bloggern und Journalist*innen die Grenzen aufzeigt. Es braucht einen Aufstand der Empathischen, jener, die die „Kollateralschäden“, die vielen Toten im Trikont und auch die Toten wie die Verzweifelten und ökonomisch und psychisch wie physisch zugrunde Gerichteten hierzulande nicht hinnehmen wollen.

Dazu braucht es keine pro-natalistische AfD, die mit ihrer Familienideologie für die weltweite Überbevölkerung und in Einklang mit der kapitalistischen Weltwirtschaft für die damit unweigerlich einhergehende Umweltzerstörung steht, dazu brauchen wir keine Nazis, Esoteriker, selbst ernannten Querdenker und Verschwörungswahnwichtel, nein: Dazu braucht es evidenz-basierte Mediziner*innen, kritische Gesellschaftstheoretiker*innen, Kritiker*innen der Coronamassenpanik und eine realistische Politik, die vom existenzphilosophischen Standpunkt ausgeht, dass wir alle eine 100-prozentige Sicherheit haben, zu sterben – allerdings ist die Chance, an Corona zu sterben, extrem gering, im Schnitt laut Weltgesundheitsorganisation 0,14 Prozent der Infizierten, basierend auf weltweit 750 Millionen Infizierten aktuell.

Gerade in Zeiten einer Krise braucht es keine Autoindustrie und keine Baumärkte, keinen Lidl und keinen Aldi, es hätte Kunst, Kultur, Wissenschaft, Theater, Musik, Universität und Kritik gebraucht, aber die sind alle „nicht systemrelevant“. Für ein solches System, für eine Gesellschaft, die solche Monster gebiert, die 14-jährige Jungen zusammenschlagen, weil die keine Maske tragen, lohnt es sich nicht, „relevant“ zu sein. Man sollte kritisch sein und zugleich pragmatisch die Krise so schnell als möglich beenden, wie es Schrappe, Manow, Püschel et al. mit verschiedenen Konzepten sehr wohl andenken.

Doch die gezielte und geplante Panik von Spahn, Merkel, Söder, Kretschmann, Laschet, Müller & Co. wird noch weitere brutale Schläger hervorbringen, die meinen, die Welt zu retten mit ihren versifften Lappen vor der Fresse (früher: Mund). Dabei schützen die Masken nicht einen Menschen, aber tragen zur Massenpanik bei und unterstützen den täglichen Hungertod im Trikont sowie den Tod der „Kollateralschäden“ hierzulande wie Alysson Jadin in Belgien, die junge Frisörin mit Kraft, Mut, Würde und Stolz – aber gegen ein Meer von Wahnsinnigen, von Vorschriften und Lockdowns in ganz Europa hatte sie keine Chance.

Das Schlimmste, was man derzeit tun kann, ist somit zu diesen Toten zu schweigen, ja affirmativ herablassend Kritiker*innen der Coronamassenpanik als „Mülltonnen“ zu bezeichnen, ohne dabei in Grund und Boden zu versinken vor Menschenverachtung. Antifaschismus hingegen zeichnet sich dadurch aus, sowohl die Regierungspolitik, ihre Nachbeter*innen und das bloggende Fußvolk, als auch die antisemitischen Verschwörungswahnwichtel zu kritisieren.

Wenn nicht umgehend die Kanzlerin, jeder Ministerpräsident und die einzige Ministerpräsidentin, jede Oberbürgermeisterin und jeder Oberbürgermeister laut und deutlich erklären und betonen, dass es Ausnahmen von der Maskenpflicht gibt und dass Minderheitenschutz der Kernpunkt einer Demokratie ist, dann wird dieses Land weiterhin solche Gewalt erleben, sei es von kriminellen Schlägern oder auf andere Weise von Schuldirektoren und leitenden Angestellten aller Unart, von Bodyguards am Eingang von Supermärkten oder an Bahnhöfen die Polizei sowie in Berlin die Wasserwerfer, die friedliche Demonstrationen auflösen.

Das brüllende Schweigen der Kirchen ist ebenso schockierend. Nicht mal zu Weihnachten, dem angeblich wichtigsten Fest der christlichen Bürgerlichen und Kleinbürgerlichen, der Familien, mombies, daddiots, Großeltern und Kinder, gibt es einen Aufstand, dass die irrationalste Regierung, die es in Deutschland seit 1945 gab, das Singen verbietet und erwachsenen Menschen – viele weit über 75 Jahre alt – paternalistisch vorschreibt, wie sich zu verkleiden, verschleiern und zu verhalten haben („seiet stumm und sklavisch, freuet euch nicht zu laut“).

Was geht es Scholz, Söder, Habeck, Merkel, Laschet & Co. an, ob sich 87-jährige an Weihnachten mit einer Vielzahl von Menschen treffen, singen und feiern, wenn sie schon an dieses Fest glauben? Was geht es diese autoritären Herrscher an, ob sich 83-jährige oder 79-jährige in Gefahr bringen und so viele Kinder treffen und umarmen, wie sie wollen, Hauptsache, es ist ein schönes Fest?

Lieber das Risiko eingehen, an Corona zu sterben und noch einmal Weihnachten zu feiern, als eine Ansprache von Merkel oder Steinmeier zu Neujahr zu erleben, das werden sich nicht wenige dieser alten Menschen denken, die von exakt dieser politischen Elite in Isolationshaft im Altersheim oder Krankenhaus gehalten wurden, ohne sie je nach ihrer Meinung gefragt worden zu sein.

Würde, Selbstachtung, Demokratie, Selbstbestimmung, Metaphysik, Eigenverantwortlichkeit und Risikoeinschätzung sind Worte, die der politischen Klasse wie der kulturellen Elite fremd sind – das ist das Schockierende und Dramatische am Jahr 2020, nicht ein neues und sehr gut einschätzbares Virus.

Dieser unerträgliche Hygienestaat zerbröselt das Mensch-Sein und die Demokratie wie kein Vorgang seit 1945. Singles dürfen sich weder an Weihnachten noch davor und danach in Kneipen, Bars, Theatern, Kultureinrichtungen oder Museen etc. treffen, obwohl da – angenommen man glaubt der Panikindustrie und hält Abstand – die absurdesten „Hygienekonzepte“ schon vor Monaten implementiert wurden, keine Infektionen stattfanden und trotzdem wurde alles geschlossen, weil Merkel und Scholz zeigen mussten, dass es gerade im Hygienestaat Herrscher gibt, die so gnadenlos und irrational sind wie niemand in diesem Land seit dem Ende des Nationalsozialismus.

Wissenschaft ade, jetzt kommt die Coronapolitik. Patientenschutz ciao, jetzt kommen der PCR-Test und Quarantäne.

Für die Langsam-Blicker*innen und Begriffsstutzigen: Es gibt Corona, es gibt auch Nazis, Esoteriker und Verschwörungsideolog*innen, die das Virus nicht sehen wollen oder böse Mächte herbei fantasieren und die krudesten Mythen erfinden, viele sind seit 9/11 in diesem Lager der Verschwörungswahnwichtel.

Rationale Kritiker*innen der Coronapolitik hingegen sind keine Trottel oder „Covidioten“ (Esken, SPD), diese Kritiker*innen sind wissenschaftlich fundiert, was die Regierungspolitik gerade nicht ist.

Corona ist eine Art mittelschwere Grippe, die Todesrate bewegt sich zwischen 0,14 und 0,23 Prozent, so die WHO. Corona ist „kein Killervirus“, ja: „Gerade Kinder, Jugendliche, die arbeitende Bevölkerung wird normalerweise diese Krankheit schadlos überstehen“, so Prof. Klaus Püschel. Wer anderes sagt, fantasiert und fanatisiert, ohne jede Evidenz.

Corona ist vor allem das brutalste Sozialexperiment der jüngeren Geschichte, weltweit und simultan. Wieviele Qualen lassen sich die Menschen bieten, ohne Aufstände zu machen? Wie lange muss man 83 Millionen voneinander isolieren („social distancing“, ein Unwort des Jahrtausends), in den Wahnsinn treiben, damit sich der sensible Teil von selbst umbringt und der Rest für alle Zeiten das tun wird, was die Politik diktiert?

Mensch-Sein heißt Sozial-Sein, Nähe und Kommunikation sind zentrale Elemente, nicht Fressen und Saufen, das können auch Kühe, Lemminge oder Greifvögel. Dieses Mensch-Sein, das selbstverantwortliche Handeln, wird den Menschen seit März 2020 24/7 jeden Tag ausgetrieben, alle Medien, die gesamte Politik, alle Verbände mit leiser Ausnahme von manchen Ärzteverbänden, die kurzfristig etwas Alarm schlugen (Kassenärztliche Bundesvereinigung, Prof. Gassen, Prof. Streeck u.a.), die Gewerkschaften und vor allem auch die Linken machen jauchzend, geifernd und ohne jede Diskussion mit Kritiker*innen mit.

Die kritische Wissenschaft (wie Prof. Ines Kappstein) hingegen steht hinter den Maskenkritiker*innen und hinter jenen Menschen, das sind Millionen, die aus gesundheitlichen Gründen, erlittener Gewalt und psychologischer Traumata keine Maske tragen können. Das wirklich jahrzehntelange Reden von „Inklusion“, „Vielfalt“, Demokratie, „Schule ohne Rassismus“ oder – in seltenen Fällen – „Wochen gegen Antisemitismus“, all diese Maßnahmen der Bildungsbürger*innen und Wohlfühlgutmenschen zeigen im Jahr 2020 ihre ganze Heuchelei: „Sooo war das nicht gemeint mit der Inklusion, Opfer psychischer Gewalt oder von industriekapitalistisch induziertem Asthma, oder gar die vereinsamten Soloselbständigen, die Restaurant- und Hotelbetreiber*innen, die Armen, Hoffnungslosen und vom Weltmarkt Abgekoppelten, die sind nicht gemeint“.

Die aggressiven Maskenträger*innen, die RKI- und 7-Tage-Inzidenz-Anhänger*innen, die Fans des unwissenschaftlichen PCR-Tests, der lt. einem portugiesischen Berufungsgericht nicht legal Verwendung findet und Menschen ohne ärztliche Konsultation sowie ohne Qualitätskontrolle (Ct-Wert etc.) in Quarantäne bringen kann, die Leugner*innen der viel größeren Zahl an Infizierten und der riesigen Zahl der asymptomatischen Fälle: All jene fanatisieren die Gesellschaft, schützen weder sich noch andere und goutieren den Tod im Trikont wie auch hierzulande. Sie sind die Feinde der vielfältigen Demokratie. Sie sind die Feinde der rationalen Debatte und der evidenzbasierten Medizin. Gegenüber all diesen Menschen braucht es einen Aufstand der Denkenden!

 

Verena Brunschweiger ist Radikalfeministin und Autorin des im Oktober 2020 von Clemens Heni edierten Bandes „Gefährderansprache. Wie die Regierungs-Politik, eine nicht evidenzbasierte Virologie und Verschwörungswahnwichtel die demokratische Gesellschaft zerfleddern

ISBN 978-3-946193-34-0 | 380 Seiten | Literaturverzeichnis | Personenregister |
Softcover | 14,8 x 21,0 cm | 20€ |

 

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