Von Dr. phil. Clemens Heni, 20. Februar 2022
Wer meint, die ganze Welt impfen, also gentherapieren zu müssen gegen ein Virus,
das z.B. in Afrika so gut wie keinen Menschen bedroht, weil Corona eine „Epidemie der Alten“ ist, der oder die ist entweder ein antikapitalistischer Imperialist der Antifa („Wir impfen euch alle!“) oder ein kapitalistischer Imperialist der SPD/CDU/Grünen/FDP oder eben von der London School of Economics:
Im dritten Jahr der Pandemie zeigt sich, dass das internationale System katastrophal daran gescheitert ist, Milliarden von Menschen in Ländern des globalen Südens mit Impfstoff zu versorgen. Dort, wo es genügend Vakzine gibt, haben Regierungen mit dem Problem der Ungeimpften zu kämpfen. Diese stellen auch weiterhin die Gruppe mit der höchsten Todes- und Hospitalisierungsrate dar und bieten dem Virus jede Menge Möglichkeiten, neue und potenziell gefährliche Mutationen zu bilden.
Dies ist Ausdruck der Ideologie der Friedrich-Ebert-Stiftung, in deren Journal IPG-Online, der Nachfolgezeitschrift von „Internationale Politik und Gesellschaft“, wo der Text von Minouche Shafik, Leiterin der London School of Economics (LSE), in deutscher Übersetzung am 18.02.2022 erschien.
Wie man angesichts von Omikron einen solchen faktenfreien Blödsinn schreiben und übersetzen kann, ist ein Rätsel. Nein, natürlich ist es kein Rätsel, sondern Ideologie der Zeugen Coronas, einer religiösen Sekte. Die Zeugen Coronas sind nicht weniger irrational wie jene, die glauben, das World Trade Center in New York City sei am 11. September 2001 Opfer eines „inside jobs“, einer „Staatsaktion“ und einer jüdischen Weltverschwörung geworden oder jene Verschwörungswahnwichtel, die glauben, die Nazi-Krise 2015 („Migrationskrise“), der Klimawandel oder die Kritik am Patriarchat (Gender) seien Ausdruck der Herrschaft des „Finanzkapitals“ und der bösen „Elite“. In der Politikwissenschaft und der Antisemitismusforschung denkt man bei „Finanzkapital“ an strukturellen Antisemitismus.
Wer dann sieht, dass bei einem Mittagessen auf der Münchener Sicherheitskonferenz nur Männer sitzen, weiß, was kapitalistisches Patriarchat heißt:
Dabei würde die kapitalistische Zerstörung der Welt, der Natur, der Ausrottung von Tieren und Pflanzen und die kapitalistische Zurichtung unserer Gesellschaften nicht besser werden, wenn dort 50 Prozent Frauen säßen. Aber es ist halt ein ganz typischer Ausdruck, welches Geschlecht die Welt beherrscht – 2022 nicht anders wie 1789. Das Gleichheitsversprechen blamiert sich selbst.
Wenn Shafik nicht sehen kann, dass in Afrika so gut wie kein Mensch an Corona erkrankt, geschweige denn stirbt, dann solte sie einfach mal die Zahlen sich anschauen, aber dafür dürfte sie zu irrational, zu fanatisch und westlich-imperialistisch sein, Hauptsache, die GANZE WELT wird geimpft, also – so die Firma Bayer (ex IG Farben), mit einer „Gentherapie“ experimentell behandelt:
Die offiziellen Zahlen aus dem Vereinigten Königreich sollten auch für eine Forscherin an der London School of Economics und für die Friedrich-Ebert-Stiftung zugänglich sein. Nehmen wir aber mal, dass Minouche Shafik einfach so, ohne jede empirische Basis, in den Raum hineinlallt, wenn sie sagt:
Dort, wo es genügend Vakzine gibt, haben Regierungen mit dem Problem der Ungeimpften zu kämpfen.
Denn wie sieht die Verteilung der Corona-Patient*innen auf den Intensivstationen in UK aus? Während in UK 77 Prozent der Gesamtbevölkerung „geimpft“ sind, liegen bei der entscheidenden Gruppe der Menschen über 60 Jahren 85 Prozent Geimpfte auf den Intensivstationen! Dabei wissen wir, dass oft nur die Hälfte oder noch viel weniger wegen Corona auf der ICU oder einer Normalstation liegen, sondern nur mit einem positiven Test, aber gar nicht wegen Corona behandelt werden.
Der Anteil an den Geimpften, der „geboostert“ ist – weil die eigentliche Impfung ja offenbar so gut wie gar nicht wirkt, muss nachgeimpft werden, das nennt man „boostern“, dieser Vorgang ist theoretisch unendlich oft möglich – liegt bei 55 Prozent, exakt wie in Deutschland. Insofern sind die Zahlen aus UK repräsentativ für viele Länder, namentlich für Deutschland:
In den ersten vier Wochen im Jahr 2022 lagen insgesamt 8574 Pats. über 60 auf den ICUs in UK, davon aber nur 1292 Ungeimpfte, jene ohne Angaben sind eine zu vernachlässigende Größe. Von allen ICU-Patient*innen sind 71 Prozent Geimpfte.
Dabei ist die Pointe schlechthin, Sie wissen das: Bei einer richtigen Impfung lägen da nahezu Null Prozent Geimpfte. Sagen wir bei Masern oder Polio. So gut wie kein Mensch, der gegen Masern geimpft ist, wird an Masern erkranken, die Krankheit auch nicht übertragen und schon gleich gar nicht daran versterben.
Doch bei allen in UK oder Europa und Amerika zugelassenen Impfstoffen sieht es eben ganz anders aus. Der Großteil der Patient*innen auf den Intensivstationen und der Großteil der Toten an oder mit Covid-19 sind seit Monaten vollständig Geimpfte. Das jedenfalls zeigen die offiziellen Zahlen aus UK (die Zahlen der ICU-Einweisungen beziehen sich auf die letzte Woche des Jahres 2021 und die ersten drei Wochen 2022, die Todeszahlen auf die ersten vier Wochen 2022):
Das wirklich irrationale Argument der Impf-Befürworter*innen, dass es „logisch“ sei, dass besonders viele Geimpfte unter den Intensivpatient*innen und Toten an oder mit Covid-19 sind, weil ja so viele Menschen geimpft und geboostert sind, fällt jedem noch klar denkenden Menschen auf. Warum impft man sich? Damit man an einer bestimmten Krankheit erst gar nicht erkrankt. So bei Masern oder Polio.
Nun sind aber laut offizieller UK Statistik (in den ersten vier Wochen 2022) 78 Prozent der Coronatoten über 70 Jahre alt, exakt 4357 von 5554 Toten. Von diesen 4357 über 70-jährigen sind aber nur 614 Ungeimpfte (jene ohne Angaben sind vernachlässigenswert). Also sind 86 Prozent der Toten über 70 Jahren geimpft, wobei von den Geimpften ja insgesamt 55 Prozent auch geboostert sind, wie in Deutschland.
Soviel zur fantastischen Wirkung der Impfung. Wenn jetzt die ganze Welt geimpft werden soll, heißt das ja nur, dass die London School of Economics und die Friedrich-Ebert-Stiftung überall auf der Welt, wo es eine größere Bevölkerung über 70 Jahren gibt, offenbar wollen, dass überall 86 Prozent der Toten an oder mit Corona Geimpfte sind!
Denn das sind die offiziellen Zahlen aus UK. Wären die Corona-Impfstoffe tatsächlich Impfstoffe und keine Gentherapie, dann gäbe es so gut wie keine geimpften Corona-Toten.
Und in dieser Rechnung sind die Toten, die in den ersten 13 Tagen nach der Impfung verstarben, gar nicht eingerechnet – da ja auf absurde Weise Menschen, die auf mehr oder weniger brutale Weise, mit Druck und nie dagewesener medialen und politischen Agitation sich haben impfen lassen, erstmal als ungeimpft gelten.
Erst nach 14 Tagen gilt die Impfung als Impfung. Das ist medizinisch so dermaßen absurd, dass man dafür noch Worte finden muss. Bei alten Menschen warten die Ärzt*innen sogar, ob direkt nach der Impfung eine Reaktion auftritt. Wenn das nicht der Fall ist, also nach 20 oder 30 Minuten, dann gilt die Person als ungeimpft und erst nach 14 Tagen als geimpft. Hardcore! Wer kann diesen Wahnwitz in Worte fassen oder auf den Begriff bringen?
Wo ist der Franz Kafka im Zeitalter des Irrationalismus der Zeugen Coronas? Wir brauchen Schriftsteller*innen, die diesen Wahnsinn auch literarisch verarbeiten. Für Fakten sind die Wahnsinnigen nicht mehr zugänglich, das wissen wir seit Frühjahr 2020.
Im Gegensatz zur London School of Economics und seiner Direktorin und ihren deutschen Fans bei der Friedrich-Ebert-Stiftung basieren wir Kritiker*innen des Coronawahns unsere Analysen auf den Fakten, neben einem starken intellektuellen analytischen Instrumentarium, das sich mit Grund- und Freiheitsrechten beschäftigt und den Staatsfetischismus kritisiert.
Wie kann eine Direktorin eines führenden akademischen Instituts in England behaupten:
Dort, wo es genügend Vakzine gibt, haben Regierungen mit dem Problem der Ungeimpften zu kämpfen. Diese stellen auch weiterhin die Gruppe mit der höchsten Todes- und Hospitalisierungsrate dar und bieten dem Virus jede Menge Möglichkeiten, neue und potenziell gefährliche Mutationen zu bilden.
, wenn doch die offziellen Zahlen aus UK exakt das Gegenteil beweisen?
71 Prozent aller Intensivpatient*innen und 82 Prozent aller Toten an oder mit Covid-19 in den ersten vier Wochen im Jahr 2022 im Vereinigten Königreich (UK) sind die Geimpften und Geboosterten.
Mit so irrationalen und nicht evidenzasierten Texten wendet sich nicht nur die London School of Economics – was will man von einer Direktorin, die in einem führenden Gremium eines Großkapitalisten wie Siemens sitzt, anderes erwarten? -, sondern auch die Friedrich-Ebert-Stiftung gegen die Gleichheit der Menschen, da Geimpfte wie Nicht-Geimpfte nicht gleich behandelt werden, sondern die Nicht-Geimpften werden diffamiert und entgegen der Faktenlage als Pandemietreiber (m/w/d) zum virtuellen Abschuss und sozialen Ausschluss preisgegeben.
Wer also den sozialen Vertrag von 1789, dass alle Menschen gleich sind, aufkündigt, ja bricht und zwischen Geimpften und Nicht-Geimpften unterscheidet – wobei es in England oder UK keine Impf-Apartheid gibt wie in Deutschland – , der oder die sollte doch besser von einem „Vertragsbruch“ schweigen.
Der große Sozialvertrag der Neuzeit war das Versprechen der Französischen Revolution: Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit. Da fehlten die Frauen, da fehlte eine Kritik an der Sklaverei, da vermisste man eine vorausschauende Analyse der spaltenden und tödlichen Konsequenzen kapitalistisch-bürgerlicher Politik, Ökonomie und Kultur, da fehlte also eine Analyse der „Dialektik der Aufklärung“ (Horheimer/Adorno). Aber der große Sozialvertrag der Neuzeit wollte die Gleichheit der Menschen.
Und diesen großen Sozialvertrag haben die Zeugen Coronas weltweit gebrochen.
Für die irrationalen und nicht evidenzbasierten Vertreter*innen des Corona-Regimes in England, Deutschland und überall sind die Menschen eben nicht gleich. Es wird eine Impfung auf imperialistische Weise der ganzen Welt aufgedrückt und dann lamentiert, dass die Impfung nicht überall ankomme – ohne zu schauen, ob es in Benin, Togo oder Nigeria überhaupt eine Impfung gegen Corona braucht. Es braucht dort niemand eine solche Impfung, der nicht 70 Jahre und älter, stark immungeschwächt oder eben – typisch britisch und deutsch oder amerikanisch – fettleibig ist.
Entgegen der Vorbeterin der London School of Economics und der Friedrich-Ebert-Stiftung gilt es rational und faktenbasiert festzuhalten:
Die Gruppe der „Geimpften“ und „Geboosterten“ stellt in UK in den ersten vier Wochen 2022 mit Abstand die größte Gruppe der Intensivpatient*innen und der Toten dar, die an oder mit Corona starben (laut UK Statistik sind nur 12 Prozent der Coronatoten nur an Covid-19 gestorben, alle anderen hatten eine Vielzahl an Todesursachen).
Wer von „Vertragsbruch“ reden will, darf vom Irrationalismus und der Faktenferne der Zeugen Coronas nicht schweigen.