Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Foucault

blätter für deutschen und internationalen ZeroCovid-Totalitarismus oder: Jürgen Habermas kommt zu sich selbst

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. Oktober 2021

Wir erleben seit März 2020 die größte Demokratiekrise seit 1945 und das weltweit. Dutzende Millionen Menschen sind im Globalen Süden an den Folgen der präzedenzlosen Lockdown- und Panikpolitik Europas, Amerikas und der ganzen Welt gestorben, verhungert, bekamen eine wirklich wichtige Impfung als Kind in Afrika oder Asien zu spät oder sind aus anderen Gründen, sogenannten „Kollateralschäden“ dieser Coronapolitik der herrschenden westlichen Elite, gestorben und elendig zugrundegegangen.

Es ist traurig, wenn ein Mensch an Erschöpfung, Hunger oder an Corona stirbt. Doch Letzteres ist so unvermeidbar wie die Influenza oder andere Krankheiten. Erschöpfung nach 19 Monaten Lockdown (wir leben im Lockdown, es gibt kein normales Leben, nur in Schweden, Dänemark, Texas, Florida, in Holland (kein Maskenwahn) …), und Hunger sind aber vermeidbar. Doch die Coronapolitik Deutschlands und fast aller Länder auf dieser Erde hat zu vielen Millionen Toten im Globalen Süden geführt. Die sind nur und ausschließlich wegen ausbleibenden Aufträgen, abgebrochenen Lieferketten, wegbleibenden Tourist*innen, zu späten Masernschutzimpfungen, Eingesperrtsein Zuhause und durch Genitalverstümmelung wie in Kenia zu Tode gekommen.

Das sind die von der Politik produzierten Toten, über die niemand spricht. Und das sind alles vermeidbare Tote. Covid-Tote sind nicht vermeidbar und auch nicht viele. Ja, es wurden auch viele Tausende alte Menschen von der Politik Merkels oder Cuomos in New York in den Tod getrieben, isoliert oder als Infizierte in Altenheime zurückgeschickt. Es gab ganz gezielt keinen Schutz für die Alten – sondern sie wurden isoliert und vereinsamten. Zehntausende Demenzkranke starben allein in England und Wales im Frühjahr 2020, weil sie wahnsinnig wurden, als wochenlang kein Verwandter oder Freund mehr zu Besuch kam. Das sind die Toten von Boris Johnson. In Deutschland ist es nicht viel anders gelaufen.

Corona ist ein Virus, das offenkundig, alle Zahlen beweisen es, gezielt sehr alte und sehr kranke Menschen, immunschwache angreifen kann. Eine von der Weltgesundheitsorganisation und der internationalen Wissenschaft herausgearbeitete Infektionssterblichkeit von aktuell ca. 0,14 bis 0,23 Prozent ist keine Katastrophe. Die Grippe in Deutschland hatte z.B. 1969/70 bekanntlich eine Infektionssterblichkeit von 0,29 Prozent.

Da die Grippe von 1969/70 und auch Corona offenkundig keine Pest, keine Cholera und keine Tuberkulose ist, hat auch ein Großschwätzer wie Jürgen Habermas die Grippe 1970 als auch Corona locker überstanden. Er ist jetzt 92 und kommt endlich ganz zu sich selbst. Das zeigt ein Artikel von ihm in den blättern für deutsche und internationale Politik vom September 2021.

Darauf weist der Feuilletonchef der Tageszeitung Die Welt, Andreas Rosenfelder, jetzt hin.

Da ich Personen aus dem Herausgeberkreis der blätter für deutsche und internationale Politik kenne und dort auch 2008 mit einem Artikel publiziert wurde, hab ich leider sogar einen direkten Bezug zu dieser Publikation.

Ich hatte mich im Februar 2020 mit der Beziehung der blätter für deutsche und internationale Politik zum Antisemitismus kritisch beschäftigt.

Was schreibt Habermas in der September 2021 Ausgabe der blätter? Schon die ersten Sätze seines Artikels zeigen, dass er nicht weiß, worüber er schreibt:

Seit Beginn der Corona-Pandemie stellt sich demokratisch verfassten Nationalstaaten – als den in erster Linie handlungsfähigen Akteuren – unter rechtsphilosophischen Gesichtspunkten vor allem eine Frage: Welche Pflichten erlegen die Grundsätze einer liberalen Verfassung der Regierung in einer solchen Situation auf und welche Handlungsspielräume haben sie dabei gegenüber ihren Bürgern?

Die durch das Virus Sars-CoV-2 ausgelöste Pandemie ist, wie der Name bereits besagt, ein Naturgeschehen, das sich global ausgebreitet hat, also Leben und Gesundheit von Angehörigen der species homo sapiens überall auf dem Erdball bedroht. Unter biologischen Gesichtspunkten lässt sich die Bekämpfung der Pandemie als eine (freilich mit ungleichen Waffen geführte) Kriegführung von Species gegen Species verstehen.

Wie der irrationale französische Präsident Macron sieht auch der deutsche Großaffirmator des herrschenden Systems ein Virus als einen Kombattanten an. Wir seien also im „Krieg“, ja es gebe eine „Kriegführung von Species gegen Species“. Da schüttelt jeder Biologe und auch jede/r Sozial -und Geisteswissenschaftler*in nur den Kopf: Ein Virus möchte sich verbreiten, was es nur kann, wenn es Wirte gibt. Wollte Corona alle Menschen töten, hätte es keinen Wirt mehr bzw. nur die Tiere, aber das Leben der Menschen ist für ein Virus wie Corona viel spannender. Nun sind nicht alle Menschen gleichermaßen gesund und immunstark. Habermas möchte keine Gefangenen machen – da bekomme ich das Gruseln, nicht nur angesichts der deutschen Geschichte…

Habermas hat die gesamte empirische und analytische Forschung zu Demokratie, Menschenwürde, Grundrechten und Epidemiologie seit März 2020 verschlafen. Er wägt nicht zwischen Kosten und Nutzen ab, sondern spielt den autoritären Macker, der er offenbar schon immer war, denn kaum einer wird mit 92 Jahren plötzlich autoritäre Charakterzüge entwickelt haben, die schlummerten nur in ihm. Jürgen Habermas ein totalitärer Schläfer, der jetzt erwacht ist?

Wie medizinisch und epidemiologisch ungebildet Habermas ist, zeigt sich hier:

Bis zum Zeitpunkt der – letztlich nur durch Impfung erreichbaren – „Herdenimmunität“ erstrecken sich die strategischen Optionen in diesem Kampf über einen breiten Spielraum.

Herdenimmunität bildet sich immer durch natürliche Immunität und ggf. durch eine Impfung gemeinsam aus. Es gibt viele Studien, die zeigen, dass ehemals infizierte Personen eine viel höhere Immunität haben als geimpfte. Zudem sich, auch das weiß er nicht, mit den aktuellen Coronaimpfstoffen weder eine „klinische Immunität“ (also Schutz einer geimpften Person vor dem Ausbruch der Krankheit) noch eine „sterile Immunität“ (keine Weitergabe des Virus) entwickeln kann. Geimpfte können mit der gleichen Viruslast das Virus übertragen – schon das macht die 3G oder 2G Regeln absurd, ja beliebig. Wer gegen Masern geimpft ist, bekommt keine Masern. Wer gegen Corona geimpft ist, kann sehr wohl Corona bekommen und das nicht selten, nur halt seltener tödlich. Aber das hat mit Immunität nichts zu tun.

Habermas hat die wissenschaftliche Forschung konsequent ignoriert, er weiß nicht, dass wir es mit einer Infektionssterblichkeit (IFR) von 0,14 bis 0,23 Prozent zu tun haben, was die ca. 4 Prozent FALLsterblichkeit, von denen anfangs auch die WHO oder das RKI ausgingen, ganz enorm relativiert und die Fakten auf den Boden der Tatsachen zurückholt.

Über 99 Prozent aller Toten „an“ oder „mit“ Corona sind über 50 Jahre alt und fast alle vorerkrankt. Wobei wir über die Vorerkrankungen noch viel mehr wissen könnten, wenn die Zahlen vorliegen würden und wenn es Obduktionen im großen Maßstab zu den Covid-Toten gäbe. Denn ganz sicher waren nicht alle Toten, die als C-Tote zählen, an Covid gestorben, viele hatten nur bis zu 28 Tage vor dem Tod einen positiven PCR-Test, der wiederum gar nicht für die Diagnose einer Krankheit entwickelt wurde. Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Mensch an Covid-19 stirbt, ist minimal. Während richtig schlimme Krankheiten wie Pocken eine Sterblichkeit von ca. 30 Prozent haben oder AIDS in der Anfangszeit zwischen 80 und 100 Prozent Sterblichkeit, so ist eine Sterblichkeit von 0,14 Prozent wie bei Corona sehr gering. Jede schwere Grippewelle hat eine ähnliche Sterblichkeit, ja 1969/70 war sie sogar deutlich höher.

Die unterschiedliche Infektionssterblichkeit kann man hier sehen:

Beim Median der IFR gibt es je nach Altersgruppen grosse Unterschiede, wie bei der Sterblichkeit üblich:

    • 0-19: 0,0027 %
    • 20-29: 0,014 %
    • 30-39: 0,031 %
    • 40-49: 0,082 %
    • 50-59: 0,27 %
    • 60-69: 0,59 %

Doch von alledem hat Habermas nicht den Hauch einer Ahnung, wenn er fabuliert:

In diesem Zusammenhang kann ich auf ein neues und für die nächste Zukunft ernstlich beunruhigendes Phänomen an dieser Stelle nicht genauer eingehen – ich meine die politisch aggressive und verschwörungstheoretisch begründete Verleugnung der pandemiebedingten Infektions- und Sterberisiken. Wegen ihres rechtsradikalen Kerns sind die scheinliberal begründeten Proteste der Corona-Leugner gegen die vermeintlich konspirativen Maßnahmen einer angeblich autoritären Regierung nicht nur ein Symptom für verdrängte Ängste, sondern Anzeichen für das wachsende Potential eines ganz neuen, in libertären Formen auftretenden Extremismus der Mitte, der uns noch länger beschäftigen wird

Jürgen Habermas stellt die ganze Debatte über Demokratie, Menschen- und Grundrechte auf den Kopf und möchte in geradezu Carl Schmittscher Manier dem Staat alle Rechte für den Ausnahmezustand geben, ja es sei eine Pflicht, dass der Staat so rigoros durchgreift, wie nur möglich, ohne mit der Wimper zu zucken und ohne auch nur eine Millisekunde an Demokratie- und Menschenrechte, Verhältnismäßigkeit oder die vom World Food Programme der Vereinten Nationen wegen der Coronapolitik befürchteten bis zu 270 Millionen Hungernden und Dutzende Millionen Hungertote auch nur in den Fokus zu rücken:

Das Ziel, die Rate der auf Corona zurückzuführenden „Übersterblichkeit“ der Bevölkerung so niedrig wie möglich zu halten, deckt sich ja keineswegs mit dem Ziel zu verhindern, dass die Zahl der schwer erkrankten und behandlungsbedürftigen Corona-Patienten die Grenze der vorhandenen Betten und Beatmungsgeräte überschreitet. Das aber bedeutet faktisch eine Verschiebung der Zielbestimmung, mit der die eigentlich entscheidende Frage aus der politischen Öffentlichkeit verdrängt worden ist: ob denn ein demokratischer Verfassungsstaat bei der Verfolgung des Ziels der Pandemiebekämpfung überhaupt das Recht hat, Politiken zu wählen, mit denen er die vermeidbare Steigerung von Infektionszahlen und damit der wahrscheinlichen Anzahl von Sterbefällen stillschweigend in Kauf nimmt.

Der anti-adornitische Zermalmer der Kritischen Theorie, die fortan, seit den 1970er Jahren „Frankfurter Schule“ heißt, droht uns:

Wenn sich die Erforderlichkeit einer staatlichen Präventivmaßnahme auf das weitgesteckte Ziel bezieht, die Infektionszahlen zu minimieren, sind nicht nur strengere Verhaltensvorschriften und Auflagen gerechtfertigt als bei dem weniger anspruchsvollen Ziel, eine Überlastung des Gesundheitssystems zu verhindern. Vielmehr drängt sich beim Vergleich dieser Ziele auch jene Grundsatzfrage auf, die tatsächlich im Hintergrund geblieben ist: ob die Verfassung eines demokratischen Rechtsstaats die Regierung im Hinblick auf das Minimierungsziel dazu verpflichtet, die Zahl der an Corona Verstorbenen so niedrig wie möglich zu halten.

Nur wenn diese Verpflichtung nicht besteht, gewinnt die Regierung mit der Inkaufnahme einer vorhersehbaren Zahl grundsätzlich vermeidbarer Todesfälle auch einen gewissen Spielraum für die Berücksichtigung anderer konkurrierender Rechtsansprüche. Denn die alternativen Zielbestimmungen stellen auch die Weichen für die gerichtliche Kontrolle staatlich verordneter Einschränkungen.

Allein das Wörtchen „vermeidbarer“ zeigt den Wahnsinn an. Als ob es vermeidbar wäre, ein respiratorisches Virus, das so gut wie alle Menschen am Leben lässt und nur minimal beschäftigt, zu ‚eliminieren‘. Mit solchen Sätzen wird Habermas zum Vorbeter der weltweiten ZeroCovid-Bewegung.

Habermas wird zum antidemokratischen Vordenker, der jede Kritik als „libertär“ – was für ihn mit „extremistisch“ identisch ist – denunziert:

Die Parteigänger einer libertären Öffnungspolitik stützen sich in der öffentlichen Diskussion auf die akademischen Stimmen, die einen während der Pandemie grundsätzlich zu beachtenden Vorrang des staatlichen Gesundheitsschutzes bestreiten.

Was Habermas nicht kapiereren möchte – und das liegt nicht an seinem Alter, sondern an seinem ideologischen Fanatismus – ist die Tatsache, dass Menschen sich sehr wohl selbst schützen würden, wenn es denn eine Gefahr gäbe, die alle gleichermaßen betrifft. Doch es gibt keine Gefahr, die alle, die ganze Menschheit gar, wie der Wahnwitz des Starnberger autoritären Charakters von sich gibt, bedroht. In Nigeria, dem größten Land Afrikas und einem der größten Staaten der Erde, gibt es 10 Todesfälle pro eine Million Einwohner, die an oder mit Corona starben. In Deutschland sind es ca. 1200 und das hat in Deutschland zu so gut wie keiner Übersterblichkeit geführt in 2020. Habermas hat einfach die empirische, epidemiologische Realität völlig aus den Augen verloren, ja sich nie mit den harten Zahlen beschäftigt. Man erkennt vielmehr seine Vorliebe für autoritäres Handeln, was zeigt, wohin sein Projekt der „deliberativen Demokratie“ führt und offenbar führen sollte. Von Medikamenten gegen Covid-19 hat Habermas auch noch nie etwas gehört, aber das geht ja den meisten ignoranten und unwissenschaftlichen Deutschen so.

Habermas hat von Medizin keinerlei Ahnung, was dieser Aufsatz in den blättern zeigt, aber er hat auch von Menschenwürde und Grundrechten nicht einmal rudimentär eine Vorstellung:

Denn normativ betrachtet, ergibt sich ein solcher Vorrang erst unter der Voraussetzung, dass es mit der Verfassung eines demokratischen Rechtsstaats unvereinbar ist, angesichts pandemischer Herausforderungen eine vermeidbare Steigerung von „naturwüchsigen“ Infektions- und Todesraten in Kauf zu nehmen.

Frankfurt am Main hatte 2020 quasi keine Übersterblichkeit, ganz Deutschland hatte keine. Das wird noch deutlicher, wenn man – auch das kennt Habermas überhaupt nicht – die Sterbezahlen altersangepasst darstellt. Denn die Bevölkerung wird immer älter, er ist ein typisches Beispiel dafür. Doch prozentual sind 2020 sogar weniger Menschen über 80 gestorben, als die Jahre davor:

Während 2006 – Sie erinnern sich, mega hardcore krasser Lockdown, weil so viele alte Menschen starben – 10,75 Prozent der über 80-jährigen starben, ist deren Prozentsatz im Pandemie-Jahr 2020 auf 10,15 Prozent gesunken. Auch 2018 bei der Influenza gab es mit 10,42 Prozent der über 80-jährigen mehr Tote in dieser Altersgruppe als 2020. Von alledem weiß Habermas nichts, denn nach seiner Logik hätte die Gesellschaft 2006 bis 2019 bereits im Total-Lockdown sein müssen, da in vielen dieser Jahre prozentual mehr Alte über 80 starben als im Jahr 2020.

Folgender Satz ist in seiner totalitären Konsequenz katastrophal:

Dementsprechend greift der Staat im Falle des „finalen Rettungsschusses“ als der neutrale Hüter des Rechts in einen lebensgefährlichen Streit zwischen einzelnen Personen ein, während er heute in der Rolle eines politischen Akteurs bei der Verfolgung kollektiver Ziele die Verantwortung für mögliche Nebenfolgen des eigenen Handelns trägt; in dieser Rolle hat er die Pflicht, nach Möglichkeit alles zu vermeiden, was das Leben von Bürgern aufs Spiel setzt.

Damit möchte Habermas wie der Tugendterror der Französischen Revolution, wo er offenbar herkommt, zwischen Gut und Böse unterscheiden und nur er weiß, was gut und was böse ist. Ob er mit seinem Gehstock am Starnberger See oder dem Öffnen eines Wohnzimmerfensters Fledermäuse aufgeschreckt hat, die dann ihren Artgenoss*innen in ganz Bayern das erzählten, die aus Protest eine Reise nach China machten und dort sowohl die Märkte unsicher machten, als auch mit perfiden Flugtricks Fenster im berüchtigten Wuhan-Labor beschädigten, so dass bei deren Reparatur die perfiden SARS-CoV-2-Viren entweichen konnten, davon will er nichts wissen. Denn so könnte es ja gewesen sein, mittlerweile ist zumindest die These eines Laborunfalls als seriös auch in den USA in den Ring geworfen worden. Das ist aber gar nicht entscheidend, woher das Virus kommt. Entscheidend ist die antidemokratische Theorie von Habermas und den blättern.

„Alles zu vermeiden, was das Leben von Bürgern aufs Spiel setzt“ hieße alle Autobahnen sofort zu schließen, da dort hundertprozentig jeden Tag Menschen sterben. Das hieße, von heute auf morgen den Tabakkonsum nicht etwa zu besteuern – wie es der Staat tut -, sondern ihn zu verbieten. Sonst könnte man meinen, der Staat profitiert via Tabaksteuer oder via Erdöl- und Gassteuer, Alkoholsteuer, ja via Mehrwertsteuer vom Verkauf der unglaublichsten Dinge, wie Zucker, Waffen, Panzerfäusten und Gummibärchen. Will Habermas ernsthaft behaupten, dass all dies nicht tödlich ist, namentlich die Waffen- und Zuckerindustrie? Woher kommt die Fettleibigkeit? Von zu vielem Sport? Woher kommen die Toten in den Krisengebieten dieser Welt? Sie werden in Oberndorf am Neckar produziert, Heckler & Koch.

Der Journalist und Leiter des Feuilletons bei der Tageszeitung Die Welt, Andreas Rosenfelder, hat Habermas am 11.10.2021 (Welt+) kritisiert:

Jürgen Habermas, einst ein Meisterdenker der liberalen Öffentlichkeit, malt in seinem Elfenbeinturm einen Staat an die Wand, der sogar die Fantasien der teuflischsten Corona-Leugner verblassen lässt. Sein biopolitischer Leviathan kann zum Zweck der Infektionskontrolle jedwede Freiheit einschränken, immer und überall, ohne Bedingung und ohne Maß. Wer darin nicht den Schattenriss der Diktatur erkennt, der ist wohl nicht mehr zu retten.

 

Es gibt in der Tat nicht wenige Rechte, Nazis, Verschwörungstrottel (auch ‚Linke‘), die gegen die Coronapolitik aktiv sind. Aber selbst die alle zusammengenommen stellen nicht annähernd eine solche Gefahr für die Demokratie dar, wie dieser Text von Jürgen Habermas in den blättern für deutsche und internationale Politik.

Wir Linken, Antifas oder libertären Demokraten haben neben den Neonazis, den Neuen Rechten, der AfD, den Islamisten, Antisemiten und Verschwörungswahnwichteln einen neuen Feind der Demokratie: die blätter für deutsche und internationale Politik. Es ist mir persönlich peinlich, dass ich mit solchen Leuten (wie auch mit der Redaktion von Konkret) früher, wenn auch nur ein- oder zweimal, Kontakt hatte. Einer der vier Redakteur*innen von den blättern ist Albrecht von Lucke. Er hatte einen nur leicht unterdrückten Tobsuchtsanfall, als im März 2021 der Professor für Philosophie an der LMU München, Hans-Martin Schönherr-Mann, sich kritisch mit der Coronapolitik beschäftigte. Den Angriff auf die Demokratie, die Verkehrung Kants, dass Pflicht nicht mehr auf Freiwilligkeit, sondern auf „Zwang“ beruht, hat Schönherr-Mann für diese Veranstaltung in Ulm – „Demokratie: Auslauf- oder Zukunftsmodell“ – sehr schön in Worte gefasst und seine massive Kritik am Corona-Regime im Mainstream zur Sprache gebracht:

1984 schrieb meine Philosophie-Dozentin an der Uni Tübingen der frühen 1990er Jahre Heidrun Hesse in ihrer Studie „Vernunft und Selbstbehauptung. Kritische Theorie als Kritik der neuzeitlichen Rationalität“ in Anlehnung an Max Horkheimer eine Kritik des „Physikalismus“, der nur eine „positivistische Wissenschaftstheorie“ sei:

Nur was sich aus dem farbenfrohen, vielschichtigen Spiel der Einzelheiten isolieren, auf Gesetze zurückführen und damit in sie auflösen läßt, findet Beachtung. Und weil zahllose verschiedenartige Einzelfälle sich den festgestellten Gesetzmäßigkeiten mehr oder weniger glatt zu- und unterordnen lassen, ist dieses Wissen so ungemein erfolgreich. Die Kehrseite dieser frappierenden Universalität freilich ist ihr geschichtsblinder Totalitarismus. Das Wissen von allgemeinen Naturgesetzen zehrt davon, daß es Unterschiede eliminiert oder zumindest nivelliert. (S. 71)

Heidrun Hesse hat 1985 in einem Text die totalitäre Option oder Dimension bei Habermas bereits angelegt gesehen, wenn sie schreibt:

Wenn etwa Jürgen Habermas die Moderne verbissen für ein ‚Projekt‘ ausgibt, das unbedingt verteidigt und schließlich vollendet werden müsse, so beabsichtigt er zugleich, sie von ihren ‚Verirrungen‘ und angeblichen Verstiegenheiten zu kurieren. Nicht nur die technisch verblendeten Modernisierungszwänge des kapitalistischen Systems erscheinen in dieser Sicht als gefährliche Exzesse, sondern gleichermaßen die tastenden, aber unwiderruflich vernunftkritischen Gegenbewegungen. Beide sollen exorziert werden, um die Moderne auf den vermeintlich einzig richtigen Weg zurückzubringen. (…)

Auf den versteckt-totalitären Charakter dieses Projekts kann uns jedoch gerade die ästhetische Revolte der Moderne aufmerksam machen, wenn wir ihre Widersprüche ernst nehmen und reflektierend zu durchdringen versuchen. Garantiert es nicht vielleicht einzig dem genormten Glück der Anpassung öffentliche Anerkennung, dem Lebenselexier jener blinzelnden letzten Menschen also, vor dem Nietzsche so graute, während widerspenstiger Subjektivität allenfalls ein eingezäuntes Reservat ohnmächtiger authentischer Künste zugewiesen wird?

(Heidrun Hesse (1985): Widersprüche der Moderne. Einwände gegen Habermas‘ Konzept kommunikativer Rationalität, in: Gerhard Gamm (Hg.): Angesichts objektiver Verblendung. Über die Paradoxien kritischer Theorie, Tübingen: Konkursbuchverlag, S. 252-281, hier S. 253f.)

Und noch ein Tübinger Buch gegen Habermas hat das totalitäre Moment von Habermas schon 1986 erkannt, der Autor Gerd Kimmerle schreibt:

Anzumerken ist allerdings, daß auch die Theorie des kommunikativen Handelns das Verhältnis von Theorie und Praxis als Vormundschaftsverhältnis auslegt und sich deshalb Vorschriften zu erlassen gestattet, die veränderndes Handeln in die Grenzen der bürgerlichen Ideale und ihrer Antizipation richtiger Lebensformen einschließen wollen.

(Gerd Kimmerle (1986): Verwerfungen. Vergleichende Studien zu Adorno und Habermas, Tübingen: Konkursbuchverlag, S. 10, Herv. CH)

Diese „richtige Lebensform“ hat Jürgen Habermas jetzt im ZeroCovid-Wahn gefunden: alles, wirklich alles muss vom STAAT getan werden, damit keine „Infektion“ und kein Todesfall mit oder an Corona passiert. Wer sonst dabei stirbt, Millionen im Trikont zumal, ist völlig schnuppe, der alte weiße Mann aus Bayern weiß als einziger, was richtig und wahr ist. Das ist wie bei einem schwäbischen Kabarettisten (war es Uli Keuler?), der in einem Sketch über Vater und Sohn im Brustton der kommunikativen Vernunft posaunte:

„Ich hab dich immer zu Frieden und Gewaltfreiheit erzogen, aber wenn du nicht hören willst, dann schlag ich dir den Schädel ein!“ –

Das ist die Philosophie von Jürgen Habermas in Kurzform.

Habermas bringt die Vernunft zur Raison, also tötet sie ab. Gerd Kimmerle analysiert:

Folgt man diskursethischen Erklärungen, muß man annehmen, der allgemeine Wille erzeuge sich (aus sich) selbst. Ihnen zufolge entsteht er nämlich als gesetzmäßige Selbstbeurteilung des individuellen Willens innerhalb diskursiver Willensbildungsprozesse, deren teleonome Reproduktionsmechanismen dem Einzelnen formbildend vorausgesetzt sind.

Also stellt er eine zirkuläre Wechselbegründung von gesellschaftlichen und moralischen Notwendigkeiten dar, deren gemeinsame Intersubjektivitätsform im moralischen Bewußtsein ihren intrapsychischen Abdruck findet. Ihre Normen erheben, wie Habermas in der Nachfolge Kants darlegt, einen argumentationslogisch uneinlösbaren Universalitätsanspruch. Habermas bejaht die These, jede moralische Beurteilung sei durch moralische Grundsätze auf Unparteilichkeit verpflichtet.

Dennoch verstößt er gegen sie.

Seine vorgefaßte Meinung, nur diejenigen Normen seien verallgemeinerungsfähig, die gemeinsame Interessen verkörpern und insofern intersubjektive Anerkennung verdienen, enthält eine parteiliche Hinsicht: die Einheit von moralischer und selbsterhaltender Sinnlichkeit des Interesses, die gegenüber allen anderen Existenzmöglichkeiten ausgezeichnet, ja als einzig mögliche Spiegelung von erlebter Sinnlichkeit in zeitübergreifend objektivierender Erfahrung gerühmt wird. Im sinndeterminierenden Wechselverhältnis von Norm und Interesse wird Freiheit zur Vernunft gebracht. (Kimmerle 1986, S. 179f., Herv. CH)

Jetzt, im pandemic turn und zu Zeiten Coronas, exorziert Habermas die Demokratie und will ganz konkret, quasi als rechtsphilosophische Handlungsanleitung für die Politik und die gesamte Richterschaft, vorneweg für das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe, die „Freiheit zur Vernunft bringen“: sie auslöschen.

Jürgen Habermas kommt zu sich selbst und wird der Vorbeter der Zeugen Coronas.

Eine rationale Analyse der Coronakrise, von „Überwachen und Strafen“, der „Geburt der Klinik“ und der Medizinisierung der Welt wird eher Heidrun Hesse zitieren:

Foto: Privat, aus Hesse 1985.

 

„COVID ist bei 99,5 Prozent der Toten eine natürliche Todesursache“

Von Dr. phil. Clemens Heni, 06. Januar 2021

Der Titel sagt alles. Nehmen wir an, der nicht für diagnostische Zwecke erfundene PCR-Test findet die nächsten Wochen noch paar Tausend Tote und wir kommen auf ca. 50.000 angebliche „Corona“-Tote in Deutschland. Davon wären dann vermutlich nur 0,5 Prozent tatsächlich nur daran gestorben, das wären 250 Menschen. Alle anderen 49.750 sind keine „Corona-Toten“, sondern Menschen, die ohnehin gestorben wären, aber aus irrationalen oder doch eher kriminellen Gründen mit einem Test getestet wurden, der gar nicht zur Diagnose gedacht war, was laut Experten sogar auf der Verpackung jedes PCR-Tests steht.

Wir haben 2020 „keine Übersterblichkeit“, wie gleich mehrere Professoren und Forscher der Universität München (LMU) unterstreichen.

Da könnte man sich fragen: Wenn gar keine Übersterblichkeit besteht, also ziemlich exakt so viele Menschen 2020 gestorben sind, wie statistisch zu erwarten war, warum wird dann hier das komplette Leben stillgestellt? Warum werden Universitäten, Theater, Konzerthäuser, Diskotheken, Bibliotheken, Galerien, Restaurants, Kneipen, Bars, Clubs, Sportveranstaltungen, Schwimm- und Hallenbäder, SPAs, Salons aller Art, Schulen, Einzelhandelsgeschäfte aller Art und vieles mehr auf brutalste Weise geschlossen?

Selbst ohne diese groteske „Impfung“ gibt es so gut wie keine „Coronatoten“, also Menschen, die eindeutig ohne Corona 2020 (bzw. 2021) nicht gestorben wären. Dass dies nicht an den präzedenzlosen „Lockdowns“ liegt, beweist der Rückgang der „Infektionen“ (die fast immer keine sind, sondern nur positive Tests auf SARS-CoV-2) schon vor dem Lockdown am 23. März 2020. Für die viel höheren Todeszahlen im November und Dezember, ca. 20.000 in zwei Monaten, verglichen mit 10.000 Toten in acht Monaten von März bis Oktober 2020, könnte man die Lockdowns verantwortlich machen. Denn seit November steigen die Zahlen der positiv Getesteten und der Toten stark an, fallen wieder ab, steigen wieder, so wie sich eben das Sterbegeschehen entwickelt.

Vor allem für Merkel scheint es total überraschend gewesen zu sein, dass im Dezember der Winter begann. Woher hätte sie es auch wissen können? Konnte man überhaupt ahnen, dass im Winter mehr Menschen sterben als im Sommer? Woher soll die Kanzlerin wissen, dass es Statistiken gibt, wo man so etwas nachlesen kann für die letzten Jahrzehnte? Woher hätten sie und alle anderen Politiker*innen wissen können, dass Atemwegserkrankungen im Winter häufiger auftreten? Woher? Wer hätte es der Kanzlerin sagen können?

Was, wenn es mindestens im ersten Halbjahr 2020 gar weniger Atemwegserkrankungen gab als im (noch harmloseren) ersten Halbjahr 2019, wie eine qualitative Untersuchung der Medizin empirisch zeigte?

Wenn wir nun wissen, dass der Großteil der sog. Infektionen (die keine sind) zu Hause passiert, was wird dann wohl passieren, wenn alle – alle – Menschen gezwungen werden, sich fast ausschließlich zu Hause aufzuhalten?

Doch es geht nicht primär darum zu beweisen, wer „Schuld“ hat, da es „Schuld“ bei einem so harmlosen Virus wie Corona gar nicht gibt. Wir sind nicht im „Krieg“ gegen ein Virus, wie es völlig fanatische Staatspräsidenten, aber auch eigentlich mitunter gar nicht unseriöse Forscher wie Yedidia Stern behaupten.

Es ist ein natürlicher Vorgang, dass es Viren gibt, sie sind Teil des Lebens und Sterbens, wobei Viren zur Vermehrung auf lebende Menschen bzw. Tiere angewiesen sind.

COVID ist bei 99,5 Prozent der Toten eine natürliche Todesursache„, so Dr. Jochen Ziegler, Arzt und Biochemiker aus Hamburg.

Was keine natürliche Todesursache ist, ist der Tod jener Menschen, die aufgrund verschobener Operationen und Behandlungen sowie der nie dagewesenen ökonomischen, sozialen und kulturellen, philosophischen und metaphysischen Krise in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zugrunde gehen werden.

Für diese Toten und zerstörten Existenzen sind die Kanzlerin und die Ministerpräsident*innen sowie die Medien und alle federführenden Teile der Panikindustrie seit März 2020 verantwortlich. Auch die elenden Blicke der wirklich widerwärtigen sog. Mitmenschen sind dafür mitverantwortlich. Die Leute die exakt solche Blicke anderen Nicht-Maskenträger*innen zuwerfen, sie diffamieren, auf dem Lidl Parkplatz oder im Lehrerzimmer etc. rumschreien und ohne nachzudenken die Maske aufsetzen, ohne je der Wissenschaft zugehört zu haben, aber überzeugt sind wie religiöse Fanatiker es sind, dass die Maske „was bringt“ (also nicht jene wenigen, die noch denken können, aber de facto GEZWUNGEN werden vom Chef, der Kollegin etc., sich zu maskieren, und selbst niemals andere wegen einer Nicht-Maske dümmlich anschauen oder abschätzig über sie reden würden und niemals solche Nicht-MNS-Träger*innen diffamierten), sind keine Opfer der Politik, wenn sie den Maskenwahn mitmachen, sie sind Mitttäter.

Es wird Millionen von Schüler*innen nun schon das zweite Schuljahr in Folge geraubt. Keines dieser Kinder wird einen normalen und seriösen Schulabschluss, egal ob Hauptschule, Realschule, Gesamtschule, Gymnasium, Berufsschule mehr hinbekommen. Das ist völlig illusorisch. Es wird auch keine Studentin und kein Student in der heutigen obsessiven schulmeisterlichen Bologna-Credit-Points-Welt den Verlust von zwei Semestern je kompensieren können.

Promovierende, Habilitierende, freie oder angestellte Forscher*innen, die auf Bibliotheken, Treffen, Seminare, Kongresse angewiesen sind, wird die Karriere ebenso zerstört. Es gibt unzählige Akten in Archiven, die man nur vor Ort erforschen kann. Und die nächsten Termine im Bundesarchiv Berlin sind frühestens im Herbst 2021, wenn es überhaupt wieder aufmacht in absehbarer Zeit. Das ist ein Verbrechen an der Forschung und eine Ignoranz gegenüber der Wissenschaft – was einen bei so irrationalen und antiintellektuellen Politiker*innen wie Merkel, Scholz, Spahn oder Söder nicht wundert.

„Systemrelevant“ sind seit März 2020 nur Aldi, Lidl, Edeka, REWE, OBI, Toom, Hellweg, Apotheken und Tankstellen. Das Klatschen der akademischen und kulturellen Elite zu Lockdown, „social distancing“, Maske, Blockwartverhalten und Denunziation, von Habermas bis zur ZEIT und dem Spiegel, sagt alles.

Was 2020 gelehrt hat, ist Folgendes: Wir wissen jetzt, wer die Menschen sind, auf die man sich verlassen kann. Das sind selten die bisherigen „Freundinnen und Freunde“ – dafür ganz neue Freundinnen und Freunde. Das sind sehr selten die „Gebildeten“, jene ohne Herzensbildung, aber einem Abo des kommunistischen Monatsmagazins Konkret, des kapitalistischen Spiegel oder der bürgerlichen Süddeutschen Zeitung.

Das ist eher die deutsch-türkische Bäckersfrau, die nichts sagt, wenn man ohne Maske einkauft und sogar die eigene – aus Zwang wegen verständlicher Angst vor den Bullen aufgesetzt – Maske absetzt, um sich mit strahlendem Lächeln zu verabschieden, wenn man die acht Brezn und fünf Krapfen, sechs Krossen und ein Sonnenblumenvollkornbrot gekauft hat. Das sind die Kfz-Mechaniker, die am Tor groß dranschreiben müssen, dass man nur mit Maske rein darf, sie aber nie aufhaben und zum Kunden nie auch nur ein Wörtchen sagen, wenn man da lachend reinläuft – weil wir alle wissen, wer nicht krank ist, steckt niemanden an und selbst wer krank ist und jemand ansteckt, überträgt hier keine auch nur annähernd für die Gesamtgesellschaft tödliche Krankheit, sondern eine Art Grippe, die für manche Menschen schon immer (!) tödlich sein konnte.

Es gibt Berichte, wo 98-jährige, im Sterben liegende Menschen, die kurz vor dem Tod nach Hause gebracht werden wollten, das aus „Infektionsschutzgründen“ nicht durften. Die Oberärzte und Oberschwestern, die für so etwas verantwortlich sind, machten und machen sich schuldig. Sie agieren menschenverachtend.

Es gab kein Jahr in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, wo Patient*innenrechte so wenig beachtet und geschützt wurden, wie 2020.

Anstatt die tatsächlich Vulnerablen zu schützen, wie es die Great Barrington Declaration oder das israelische „Common Sense Model“ vorschlagen, wurden Kranke und Alte weggesperrt oder durften nur mit panischer Maske besucht und in den Tod verabschiedet werden. Dieses unmenschliche Verhalten wurde von der Politik aufgezwungen und hat Hunderttausende Todesfälle noch schlimmer gemacht, sowohl für die Sterbenden wie auch für die Angehörigen und Freund*innen. Das komplette Verbot des Leichenschmaus‘ war und ist so ein Verbrechen. Kulturhistorisch betrachtet, ist gerade der Leichenschmaus von großer Bedeutung, wenn auch in verschiedenen Kulturen unterschiedlich intensiv verbreitet.

Kurzer Rede langer Sinn: Es war alles umsonst. Von 50.000 Coronatoten werden 49.750 eines natürlichen Todes gestorben sein. Es gibt keine Übersterblichkeit. Die Maske schützt vor nichts und jene, die starben, hätten nicht mal mit Raumfahreranzügen geschützt werden können, weil sie am Ende ihres Lebens ohnehin angekommen waren. Wer anderes behauptet, hat den Bezug zur Realität verloren. Das betrifft allerdings fast alle Menschen.

Es war natürlich nicht alles „umsonst“. Wir wissen jetzt, wer gerne Blockwart spielt, wer einen besonders autoritären, untertänigen Charakter hat. Nehmen wir Bodo Ramelow. Als er im Frühjahr mal meinte, die Kontaktbeschränkungen könnten beendet werden, wurde er in wenigen Sekunden von der ganzen Ministerpräsidentenliga zusammengeschlagen, verbal. Wie Diederich Heßling im Roman „Der Untertan“ von Heinrich Mann – der kleine Diederich fand es als eine Art Ehre und Anerkennung von seinem widerwärtigen, patriarchalen Vater geschlagen zu werden. Im Gegensatz zu den Arbeitern und Angestellten war er es wert, geschlagen zu werden.

So wurde aus dem kleinen Diederich ein autoritärer Charakter, nach oben buckeln und die Schläge gar genießen, und nach unten treten, denn es gibt immer jemand unter einem, Arbeiter, Frauen, Angestellte, Nicht-Burschenschaftler, Flüchtlinge, KlimaaktivistInnen, kinderfreie Radikalfeministinnen, Antideutsche und dergleichen mehr. Diederich Heßling war feige, ein Konformist und schließlich unterwarf er sich schreiend der biertrinkenden Volksgemeinschaft des Deutschen Kaiserreichs. Das ist Deutschland. Wir dachten nach 1968, dass sich das grundsätzlich geändert habe. Pustekuchen! Der autoritäre Charakter zeigt sich 2020 natürlich primär bei der CDU/CSU, Merkel, Spahn, Söder, Seehofer, aber auch ganz massiv bei der SPD, Scholz, Lauterbach, und bei den Grünen, Linken, der Presse- und Medienlandschaft und der akademischen, NGO- und kulturellen Elite, die sich doch weitgehend irgendwie als Mainstream oder mitte-links charakterisiert. Und so hat Bodo Ramelow diese hygienediktatorische Wahnidee des Einsperrens der Bevölkerung in einen Radius von 15km um den Wohnort herum erfunden und pocht darauf, dafür Anerkennung zu bekommen.

Wenn ein Land- oder Stadtkreis die völlig aberwitzige Zahl von 200 Infektionen pro 100.000 Einwohner im 7-Tages-Mittel – die sog. Inzidenz – überschreite, müsse die Bevölkerung noch stärker eingesperrt werden. Wir verstehen: Menschen stecken sich primär zu Hause an, also sperren wir sie noch enger zusammen. Das hat eine Logik. Eine Logik des Wahnsinns und der Perfidie. Wir wissen, dass de facto die Zahl der mit SARS-CoV-2 in Berührung gekommenen Menschen um den Faktor 6-10 mal höher liegt, als es die unwissenschaftlichen Grafiken des Robert Koch-Instituts oder der Tagesschau und des Berliner Tagesspiegel uns weismachen wollen.

Die WHO ist da realistischer und gab schon im Oktober die Zahl der „Infizierten“ (die weder krank noch infektiös sind) mit 750 Millionen an, man kann es nicht oft genug wiederholen – offiziell war die Zahl im Oktober ca. 55 Millionen. Sprich: wenn jetzt ein Landkreis 380 „Infektionen“ hat, sind es in Realität vermutlich bis zu 10mal mehr, also 3800. Deutschland hat ganz sicher nicht die lächerliche Zahl von 1,5 Mio. „Corona-Fälle“, sondern 6mal soviele oder noch mehr. Das zeigt doch, auch da wiederhole ich mich zu x-ten Mal, wie ungefährlich Corona für die Gesamtgesellschaft ist.

Heinrich Mann hat seinen Roman im Juli 1914 abgeschlossen (publiziert 1918). Hoffen wir nur, dass dies kein Omen für die Coronazeit und unsere heutigen Konformisten und autoritären Charaktere ist.

Der Übergang von der Disziplinargesellschaft Foucaults zur Kontrollgesellschaft von Deleuze hat einige Jahre gedauert. 2020 zeigte, wie der Hygienestaat die antidemokratische Kontrollgesellschaft durchzusetzen vermag. Kein Aufstand nirgends, keine brennenden Barrikaden nirgends, die Antifa klatscht Merkel Beifall und Nazis wie einige linke Volltrottel suhlen sich in ihren antisemitischen Verschwörungsmythen, denen sie seit dem 11. September und noch viel länger anhängen.

Doch einige Einzelhändler*innen wachen jetzt auf, weil sie überhaupt keinen Ausweg mehr sehen. Und es bleibt zu hoffen, dass die Ständige Vertretung in Berlin bei ihrem Hausverbot für Angela Merkel, Olaf Scholz, Michael Müller & Co. bleibt. 2008 hatte ich in der Ständigen Vertretung, direkt an der Spree, idyllisch großstädtisch, eine Art Job Interview für eine große Universität in den USA – und bekam den Job. Das würde ich das nächste Mal gerne wieder so machen, doch dafür muss die Ständige Vertretung offen sein.

Happy New Year 2021.

 

Update, 18 Uhr: in Frankfurt am Main gab es 2020 sage und schreibe 0,79 Prozent mehr Tote als 2019, exakt 7596 (2020) beziehungsweise 7536 (2019).

Also 60 Tote mehr als 2019. Offiziell gibt es aber, Stand 06.01.2021, 385 Covid-Tote in Frankfurt am Main. Da kann etwas nicht stimmen, denn die Bevölkerung hat von 2019 bis 2020 auch noch zugenommen, es gibt aber nur 60 Tote mehr als 2019, doch angeblich 385 Covid-Tote (fast alle in 2020, da Stand 06.01.2021).

Schauen wir uns an, an was für Krankheiten 2017 in Frankfurt am Main gestorben wurde:

Todesursache II C00-C97

II C00-C97 klingt kryptisch und ist hochgefährlich. Denn diese internationale statistische Klassifikation von Krankheiten steht für „bösartige Neubildungen (Krebs)“, wie aus dem Statistikband hervorgeht. II C00-C97 ist damit in knapp 28 Prozent der Fälle die Todesursache der Frankfurter gewesen – in absoluten Zahlen traf es 1533 Menschen. Wer es detaillierter mag: Mit 9,3 Prozent liegen Krebsarten vorn, die die Verdauungsorgane befallen, es folgen Atmungsorgane (6,5) und Harnorgane (1,8); die übrigen Fälle, 10,1 Prozent, werden unter „Sonstige“ summiert. Mehr Tote als bei II C00-C97 finden sich nur in Kapitel IX des Morbiditätsregisters. Dort werden Krankheiten des Kreislaufsystems zusammengefasst, an denen 2017 exakt 2076 Menschen starben; das entspricht einer Quote von 32,4 Prozent aller Todesfälle. Auch dazu gibt es noch präzisere Angaben. Demnach trat I20-I25, „Durchblutungsstörung des Herzens“, in 15,2 Prozent der Fälle auf, ein „akuter Herzinfarkt“ war für 4,5 Prozent der Todesgrund. Die übrigen Todesursachen der insgesamt fast 6000 statistisch erfassten Verstorbenen im Jahr 2017 waren „Krankheiten des Atmungssystems“ (507), „psychische und Verhaltensstörungen“ (347), „Verletzungen, Vergiftungen und bestimmte andere Folgen äußerer Ursachen“ (276), „Krankheiten des Verdauungssystems“ (260) sowie „Sonstige“ (989).

Allein 2017 starben in FfM 507 Menschen an „Krankheiten des Atmungssystems“. Verglichen mit 2019 starben 2020 insgesamt nur 60 Menschen mehr in Frankfurt, obwohl die Bevölkerung um einige Tausend anwuchs (am 30.06.2019 lebten 752 321 Menschen in Frankfurt/Main, am 30.06.2020 waren es schon 758 917). Wie kommt es zu den angeblichen 385 Coronatoten, wenn es 2017 insgesamt an allen Atemwegserkrankungen 507 Tote gab, aber 2020 nur 60 Tote mehr als im ganzen Jahr 2019?

Das sollte weiter zu denken geben, was hier vor sich geht, wer hier Tote als Covid-Tote deklariert, obwohl das womöglich nicht die Todesursache gewesen war. Mit solchen unsagbaren Tricks wird diese Gesellschaft in Atem gehalten und zerstört.

In jedem Fall wird in Jahrzehnten keine Historikerin und kein Historiker auch nur im minimalsten Ansatz verstehen können, warum 2020 die Innenstadt von Frankfurt am Main wie leergefegt war und die Menschen wie Verrückte alleine in ihren Wohnungen und Häusern hockten und den irrationalsten Politiker*innen seit 1945 24/7 lauschten und viele schon vom Zuhören krank wurden.

 

 

Prof. Ioannidis ist besorgt über die Massenpanik bezüglich des Coronavirus Covid-19

Von Dr. phil. Clemens Heni, 25. März 2020

Siehe dazu auch Katja Thorwarth, Frankfurter Rundschau: Die Bewegungsfreiheit ist aufgrund der Coronakrise massiv eingeschränkt. Sind die Einschnitte notwendig bzw. rechtens? Die Juristin Jessica Hamed im Interview.“ Coronavirus: „Risikogruppen haben nichts davon, wenn  alle ‚weggesperrt‘ werden“, 25.03.2019

Einer der weltweit führenden Gesundheitswissenschaftler und Statistiker, der 1965 in New York geborene John P. A. Ioannidis, C.F. Rehnborg Chair in Disease Prevention an der Stanford Universität in Kalifornien und Professor für Medizin, Gesundheitsforschung- und politik sowie Statistik, hat jüngst mit zwei Aufsehen erregenden Artikeln die unabschätzbaren Gefahren der gegenwärtigen Massenpanik angesichts der Coronavirus-19-Pandemie herausgestellt. Am 17. März veröffentlichte er den Artikel „A fiasco in the making? As the coronavirus pandemic takes hold, we are making decisions without reliable data”, am 19. März publizierte die peer-review Fachzeitschrift European Journal of Clinical Investigation seinen Text „Coronavirus disease 2019: the harms of exaggerated information and non‐evidence‐based measures“, der frei zugänglich im Netz steht. Peer-review heißt, dass mindestens zwei andere Wissenschaftler*innen einen Artikel prüfen und für eine Publikation zur Veröffentlichung vorschlagen, ablehnen oder Änderungen anmahnen. Das heißt, das ist ein wissenschaftlich hochkarätiger Text, der ernst genommen werden muss.

Ioannidis stellt zentrale Fragen:

Early estimates of the projected proportion of global population that will be infected seem markedly exaggerated

  • Early estimates of case fatality rate may be markedly exaggerated
  • The proportion of undetected infections is unknown but probably varies across countries and may be very large overall
  • Reported epidemic curves are largely affected by the change in availability of test kits and the willingness to test for the virus over time
  • Of the multiple measures adopted, few have strong evidence, and many may have obvious harms
  • Panic shopping of masks and protective gear and excess hospital admissions may be highly detrimental to health systems without offering any concomitant benefit
  • Extreme measures such as lockdowns may have major impact on social life and the economy; estimates of this impact are entirely speculative
  • Comparisons with and extrapolations from the 1918 influenza pandemic are precarious, if not outright misleading and harmful.

Demnach werden also ohne eine auch nur annähernd seriöse Datenbasis gravierende Maßnahmen ergriffen.

Der „renommierte Gesundheitswissenschaftler Professor John Ioannidis“ hatte Ende März 2019 „eine Dependance seines kalifornischen Forschungszentrums Metrics am Quest-Center des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung (BIH) eröffnet“, er ist also auch in Deutschland bekannt. Durchaus ähnlich wie der Direktor des Instituts für Sozialmedizin, Epidemiologie und Gesundheitsökonomie der Charité in Berlin Stefan Willich es in einem Gespräch mit dem Tagesspiegel kundtut, ist auch Ioannidis sehr kritisch gegenüber Ausgangssperren und dem totalen Lockdown ganzer Gesellschaften und Ökonomien.

Ioannidis sieht schlechterdings unverhältnismäßige Maßnahmen und schreibt in seinem peer-review Artikel, dass die Todesraten extrem übertrieben sind und ausgesprochen haltlos, da wir gar nicht ausreichend testen. In Gesellschaften, die alle Personen in einem bestimmten Gebiet testen, kommen viel geringere Todesraten anstelle der ca. 3,4 Prozent, von denen häufig die Rede ist, zu Tage. Auch die Anzahl der Personen, die von einer infizierten Person angesteckt werden können, variiert ganz extrem und zwar von 1,3 bis 6,5. Mit solchen ungeheuerlichen Schwankungen kann eine Panik geschürt werden und nie zuvor haben die Medien und die Politik diese Chance der Aufhetzung der ganzen Welt sofort ergriffen.

Ioannidis schreibt:

Leaving the well-known and highly lethal SARS and MERS coronaviruses aside, other coronaviruses probably have infected millions of people and have killed thousands. However, it is only this year that every single case and every single death gets red alert broadcasting in the news.

Es gab also schon früher Coronaviren, nur hat sie niemand beachtet, es führte zu keiner Panik. Warum jetzt? Ioannidis betont nachdrücklich, über was für Dimensionen wir hier reden. Weltweit sterben ca. 60 Millionen Menschen jedes Jahr. Davon werden ganz evtl. 0,01 Prozent Corona-19 zugeschrieben werden, wobei das fast alles alte und schwer vorerkrankte Menschen sein werden – gleichzeitig aber werden Milliarden Menschen durch den ökonomischen Lockdown extrem getroffen und viele Menschen werden verarmen und die Beziehung von Armut, Krankheit und Tod ist unzweifelhaft.

Ob diese Menschen nur an Covid-19 sterben oder einem Mix mit anderen Viren bzw. den jeweiligen Vorerkrankungen, muss ohnehin in die Berechnung mit einfließen, was derzeit nur sehr unprofessionell geschieht. Wenn ein Toter in Italien in Bergamo (auch posthum) auf Covid-19 positiv getestet wurde, zählt die Person als Corona-Toter, doch ob das die Todesursache war, ist damit keineswegs gesagt, wie kritische Mediziner betonen.

Als Epidemologe und Medizinwissenschaftler und Statistiker warnt Ioannidis davor, die derzeit weltweit pulsierende Panikmache mitzumachen und plädiert nachdrücklich dafür, besser anzufangen, kritisch zu bedenken und inne zu halten.

Neben den konkreten Menschen, die durch Ausgangssperren und Kontaktsperren verzweifeln und sterben werden, wird auch die Seriosität von Wissenschaft und Forschung im Bereich der Medizin ganz massiv leiden, wenn mit gänzlich unterschiedlichen Datensätzen in verschiedenen Ländern extrem unterschiedliche Todesraten publiziert werden, die einer wissenschaftlichen Analyse am Ende womöglich alle nicht standhalten. Es braucht viele Millionen mehr Tests, denn jedem nur halbwegs mathematisch denken Menschen ist klar, dass 40.000 Infizierte bei 500.000 Getesteten eine ganz andere Bedeutung haben als die gleiche Anzahl bei 7 Millionen Getesteten.

Viele Menschen sehen jetzt in wenigen Wochen ihr Lebenswerk dahinschmelzen, sei es ein Club, ein Restaurant, eine Kneipe, ein Kleiderladen, ein Töpferladen oder Schmuckatelier, linke und sonstige Veranstaltungsorte, Theater aller Art, ja fast alle Branchen sind betroffen. Es kann sich als die unglaublichste Umstrukturierung unserer Ökonomie handeln. Verstaatlichungen wären kein Resultat einer rationalen Überlegung, sondern Panikmaßnahmen. Der Kern ist und bleibt die Stabilität von Polizei und Krankenhäusern, diesem polizeistaatlichen Imperativ ist alles – alles – untergeordnet, vorneweg die Freiheit der Menschen.

Die Büchse der Pandora ist jedenfalls geöffnet. Die aktuelle quasi Gesundheitsdiktatur zeigt: Jede faschistische Regierung, die Europa in den nächsten Jahren und Jahrzehnten heimsuchen wird, hat jetzt schon mal gelernt, wie unfassbar schnell weiteste Teile der Bevölkerung sich manipulieren, einsperren und elementarer Grundrechte berauben lassen.

Aber er ist noch viel schlimmer, weil wir jetzt merken, wie geradezu erpicht weite Teile der Bevölkerung sind, wesentliche Rechte wie das Asylrecht, die Versammlungsfreiheit, die Religionsfreiheit, die Bewegungsfreiheit, die Gewerbefreiheit, die Freiheit der Wissenschaft und der Bildung und andere Freiheiten mehr, einfach zeitweilig aufzugeben – und damit autoritären Politiker*innen zu zeigen, wie willfährig und ohne jede substantielle Opposition das deutsche Volk da mitmacht. In Frankreich oder Ungarn und Österreich und Italien sieht es teils noch autoritärer aus, denken wir an das unverantwortliche, die Bevölkerung aufpeitschende wie einschüchternde Gerede Macrons vom „Krieg“ gegen das Virus.

Würde es der Bundesregierung und den Landesregierungen tatsächlich um das Wohl der Menschen gehen, würden sie die Rüstungsproduktion stoppen, Tempo  120 auf Autobahnen einführen (wie in den USA, wo es noch niedriger ist, es aber trotzdem 40.000 Tote im Straßenverkehr gibt, die 120 km/h sind eher ökologisch begründet), die kapitalistische Grundstruktur der Gesellschaft in Frage stellen, den patriarchal-natalistischen Imperativ zur Diskussion stellen, sich aktiv gegen den Klimawandel und z.B. sofort gegen Kohlekraftwerke und gegen die extreme Gefahr von Atomkraftwerken stellen (was wiederum nicht wenige extrem rechte vorgebliche Kritiker der aktuellen Coronoa-Hysterie nicht tun), die Politik hätte schon vor Jahrzehnten Billigflugreisen massiv besteuern können oder sich für die Produktion von klimaneutralen Aircondition-Geräten eingesetzt, die womöglich mehr Menschen in den kommenden Sommern das Leben retten würden als die paar Tausend Beatmungsgeräte, die jetzt jeden Ausnahmezustand rechtfertigen.

Es gibt übrigens von ganz anderer Seite auch eine Art Verhetzung des Volkes, wenn die Spiegel Kolumnistin Ferda Ataman auf Twitter suggeriert, dass Nicht-Deutsche bzw. als solche Kategorisierte bei der Verwendung von Beatmungsgeräten im Zweifeslfall zu kurz kommen würden – ohne jeden empirischen Anhaltspunkt Ärzten in Deutschland diesen Rassismus zu unterstellen, ist ungeheuerlich und sie spielt nur auf besonders perfide Weise auf der Klaviatur der Coronamassenpanik:

Screenshot

Die Skepsis des führenden Gesundheitswissenschaftlers und Epidemologen John P. A. Ioannidis sollte auch hierzulande die wenigen Kritiker*innen darin bestärken, massive und laute Kritik daran zu üben, wie in ganz kurzer Zeit das gesamte Land lahmgelegt wird aufgrund von Annahmen von Virologen, die international wie von Professor John P. A. Ioannidis, einem der weltweit am häufigsten zitierten Wissenschaftler unserer Zeit überhaupt, in Frage gestellt werden. Dass die Bundeskanzlerin mit Virologen Pressekonferenzen macht, ohne zugleich Soziolog*innen oder Politolog*innen auf dem Podium zu haben, ist eine Katastrophe für die Demokratie.

Schon jetzt fangen Juristen an, das Grundgesetz daraufhin zu untersuchen, wie man noch schneller Notstandsgesetze implementieren kann – beim nächsten kompletten Lockdown riesiger Gesellschaften, die wir bislang Demokratien nannten (Frankreich, Deutschland, Österreich, Indien, USA, etc.). Während die Notstandsgesetzgebung von 1964 bis zur endgültigen Verabschiedung durch die große Koalition Ende Mai 1968 zu den massivsten Protesten der Studentenbewegung führte, ist die heutige Jugend im Alter von 16 bis 40 so dermaßen angepasst, dass man dafür noch Worte suchen muss. Vorauseilender Gehorsam wäre ein Euphemismus, das Internalisieren techno-faschistischer Maßnahmen wie das Überwachen von Handys oder das Registrieren der Körpertemperatur, mit direktem Link zu Gesundheitsämtern und Verfassungs- und Staatsschützern ist ubiquitär.

Um das etwas aufgelockerter zu sagen: für die ganz krassen Leute wird das ohnehin nichts ändern, weil der Heavy-Metal-Universalismus dem partikularistischen Nationalismus apriori entgegengesetzt ist und festlegt: „Metal is for everyone, stronger than the Law„.

Die Demokratie zu retten, heißt Skeptiker und Kritiker der aktuellen Massenpanik zu sein. Es ist wissenschaftlich unklar, ob es mehr Tote geben würde, wenn überhaupt keine restriktiven Maßnahmen ergriffen worden wären, oder ob es mehr Tote geben wird, weil die sozialen Folgen eines Shutdowns so extrem sind, dass Armut, wirtschaftlicher Bankrott, Gewalt gegen Frauen, Einsamkeit und Suizid in einem Maße zunehmen werden, wie wir es weltweit zum gleichen Zeitpunkt jedenfalls im 21. Jahrhundert noch nicht gesehen haben.

Bei einem Virus, dessen Gefahr noch überhaupt nicht abschätzbar ist, der aber empirisch bis heute viel weniger Menschen tötet als die Grippe (Influenza), ist es ethisch problematisch, die ganze Welt in Atem zu halten und massiv zu gefährden, damit eine offenkundig sehr kleine und vorerkrankte Gruppe von Menschen evtl. weniger in Gefahr gerät, was diese Gruppe jedoch auch ohne faschistoide Maßnahmen selbst tun könnte.

Was wir jetzt und in Zukunft brauchen, sind politik- und sozialwissenschaftliche wie geisteswissenschaftliche Institute für kritische Epidemologie- und Krisenforschung. Es kann nicht sein, dass weiterhin Virologen die Politik bestimmen. Sie können zu Rate gezogen werden, aber ausschlaggebend müssen Politikwissenschaftler*innen und kritische Gesundheitspolitiker*innen sein, die die gesamte Gesellschaft im Blick haben und nicht nur ein Virus, das irrational als die einzige und wahnwitzig große Gefahr herbei halluziniert wird, bar jeder Empirie. Die ersten politikwissenschaftlichen und kommunikations- und medienwissenschaftlichen Doktorarbeiten zur Erzeugung der Massenhysterie bezüglich Covid-19 sind schon auf ihrem Wege. Die Tage der wissenschaftlichen wie politischen Abrechnung werden kommen.

Ioannidis schreibt, dass wir diese Saison womöglich sogar weniger Grippetoten haben werden wegen den heftigen Ausgangssperren, wobei wir bislang noch nie wegen der Influenza solche Maßnahmen getroffen hatten:

Most lives saved may actually be due to reduced transmission of influenza rather than coronavirus.

Die Medien spielen eine absolut zentrale Rolle. Ohne die wahnsinnige Panikmache durch alle Mainstreammedien wären wir an einem anderen Punkt und würden zur Prime Time Professoren wie Ioannidis hören anstatt provinzielle deutsche Virologen aus Berlin. Was sagt der Professor?

Exaggerated case fatality rate (CFR): Early reported CFR figures also seem exaggerated. The most widely quoted CFR has been 3.4%, reported by WHO dividing the number of deaths by documented cases in early March.7 This ignores undetected infections and the strong age-dependence of CFR. The most complete data come from Diamond Princess passengers, with CFR=1% observed in an elderly cohort; thus, CFR may be much lower than 1% in the general population; probably higher than seasonal flu (CFR=0.1%), but not much so.

 

Neben den Medien ist die ganz breite Masse des Volkes jetzt als Faschismus kompatible, äußerst manipulierbare Gruppe zu identifizieren. Kaum jemand denkt kritisch oder stellt Maßnahmen in Frage, vielmehr wird die Politik geradezu angeheizt, noch schärfer vorzugehen. Das Volk umfasst diesmal keineswegs nur AfD-Wähler*innen, sondern weiteste Teile, nicht zuletzt das ach-so-linksliberale Milieu, das nicht mal der brutale Schrei nach dem neuen Führer à la Sebastian Kurz (Österreich), Söder (Bayern) oder Spahn (Berlin, Bundesregierung) zum Nachdenken bewegt oder für Irritation sorgt.

Es gibt gegen die Influenza sogar eine Impfung, warum aber werden allein in dieser Grippesaison 2019/2020 Grippetote einfach so hingenommen, aber bei Corona-Toten wird völlig durchgedreht? Diese Frage stellt sich der Professor aus Stanford:

This year’s coronavirus outbreak is clearly unprecedented in amount of attention received.Media have capitalized on curiosity, uncertainty and horror. A Google search with “coronavirus” yielded 3,550,000,000 results on March 3 and 9,440,000,000 results on March 14. Conversely, “influenza” attracted 30- to 60-fold less attention although this season it has caused so far about 100-fold more deaths globally than coronavirus.

Die Grippe (Influenza) hat also schon bislang 100mal mehr Tote verursacht als Corona – wo ist der Aufschrei, wo die Panik ob der Grippe?

Wo bleibt die Gelassenheit, dass Menschen wissen, dass sie sterben und dass es immer Viren geben wird oder andere Ursachen, die nicht zu vermeiden sind, vor allem wenn man alt und vorerkrankt ist?

Die Leute überbieten sich mit Vorschlägen nach dem Motto „Wie werde ich Blockwart, ohne mich schlecht zu fühlen?“, „Ist nicht Musizieren Zuhause mindestens so schön wir in einem Konzerthaus mit Profis?“ oder „Ist der Büroalltag nicht schon immer überbewertet worden? HomeOffice als Zukunftsprojekt der postkapitalistischen Monade“ und so weiter.

Ich warte weiter auf den neuen Foucault (w/m/d), denn so viel biopolitische und machtpolitische history in the making gab es seit 1945 noch nie.

Wie sagt Ioannidis?

The current coronavirus disease, Covid-19, has been called a once-in-a-century pandemic. But it may also be a once-in-a-century evidence fiasco.

(Die aktuelle Coronavirus-Krankheit, Covid-19, wurde eine Jahrhundert-Pandemie genannt. Es könnte sich aber ebenso als ein Jahrhundert-Evidenz-Fiasko herausstellen.)

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