Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Freiheit

Antisemitismus seit dem 7. Oktober 2023 – ein Gespräch mit Prof. Gert Weisskirchen und Dr. Clemens Heni in Heidelberg

 

Am 6. Oktober 2023 ab 19 Uhr fand vor ausverkauftem Haus in der Buchhandlung Blaumilch in Heidelberg eine Diskussionsveranstaltung statt mit Prof. Gert Weisskirchen, jahrzehntelang im Deutschen Bundestag und seinerzeit außenpolitischer Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion und Begründer der Institution des „Antisemitismusbeauftragten“ und erster Antisemitismusbeauftragter der OSZE (Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa) und Dr. Clemens Heni, Politikwissenschaftler und Verleger. Einleitung und Einladung durch den Buchhändler Markus Bitterolf.

Hier einige der Themen in einer Zeitleiste des ca. 50-minütigen Gesprächs, das danach in einer interessanten Diskussion mit dem engagierten und ebenso pro-israelischen Publikum weitergeführt wurde.

Foto: Privat

 

 

– Begrüßung, Zitat von Vladimir Jankélévitch von 1973: u.a.: „Und weder das Münchner Olympia-Massaker noch das schreckliche Blutbad am Flughafen von Lod haben unseren ‚Intellektuellen‘ ihre Gelassenheit und ihr gutes Gewissen genommen … Es waren nur Juden, da ist es nicht nötig, sich Zwang anzutun“.

– Min. 4: Zitat Amos Oz von 1967 zum Begriff des Zionismus: „Die Araber haben den Zionismus nicht bekämpft, weil sie ihn nicht verstanden haben, sondern weil sie ihn nur zu gut verstanden haben.“

– Min. 8:  7.10. ein Schock ohne Nachhall

– Min. 12: 2008/09 Versuch einer fraktionsübergreifenden Erklärung gegen Antisemitismus und zur Unterstützung jüdischen Lebens in der Bundesrepublik

– Min. 15: Hamas, Hisbollah und der palästinensische Mainstream gegen Freiheit

– Min. 16: Der Palästinenser Hamza Howidy, Opfer der Hamas und Kämpfer für ein nicht islamistisches freies Palästina Seite an Seite mit Israel

– Min. 19: Klaus Faber (1940-2019): Linke Palästinenser für Freiheit und Verständigung mit Israel

– Min. 23: Chefredakteur der Jüdischen Allgemeinen Philipp Peyman Engel in Heidelberg: Kritik der Rede von „pro-palästinensischen Demonstrationen“, die vielmehr anti-israelisch und antisemitisch sind

– Min. 23: Chefredakteur der Heidelberger Lokalzeitung Rhein-Neckar Zeitung

– Min. 26: Jürgen Gansel (früher NPD, nicht Norbert Gansel, ein Versprecher auf der VA) und die Rechtsentwicklung und Antisemitismus

– Min. 30: Die Wochenzeitung Die ZEIT habe sich seit dem 7.10. merklich pro-israelisch entwickelt verglichen mit Texten vor dem 7.10.

– Min. 32: Massendemos gegen die AfD – psychoanalytische Erklärung: wird da das eiskalte linke Schweigen nach dem 7.10. überkompensiert, weil die Leute denken, wer gegen die AfD demonstriert sei auch für die Juden?

– Min. 36: Israel als Staatsräson, ist das passé?

– Min. 38: Universitätsstadt Heidelberg – Rektorin spricht mit antisemitischen Akteuren und lässt antisemitisches Transparent mit der Aufschrift „Genocide“ erstmal hängen, hindert die Polizei am Abhängen

– Min. 40: Fehlerhafter Freiheitsbegriff der Linken

– Min. 41: Wer meldet antisemitische Vorkommnisse und wer entfernt antisemitische Schmierereien etc.?

– Min. 43: Schon wieder ein runder Tisch „gegen Rassismus“ – auch in Heidelberg?

– Min. 47: Spezifik des Antisemitismus – Antisemitismus ist gerade was anderes als Rassismus

– Min. 48: Forderung: Forschungsstelle Antisemitismus an der Universität Heidelberg gründen!

 

 

Die Hymne der Coronapolitik-Kritik: „Freiheit“ – „Der Mensch ist leider nicht naiv, der Mensch ist leider primitiv“ (MMW, 1987)

Von Dr. phil. Clemens Heni, 22. Dezember 2021

Ich meine das gar nicht mal polemisch, sondern ganz konkret: Können Söder, Kretschmann, Scholz und das RKI & Co. noch klar denken? Sie erinnern sich, bei Trump stellte sich manchen auch die Frage, ob er noch ganz knusprig ist.

Schauen Sie sich die Fakten aus Bayern an. Die Zahlen der ohnehinn sinn- und anlasslosen Massentests auf ein Virus, das für fast alle Menschen harmlos ist und 70 Prozent ohnehin geimpft sind, fallen ganz extrem:

Die „Zahlen“ sind also vom Peak am 21.11.2021 mit 685 / 100.000 im 7-Tagesschnitt auf nur noch 255 am 22.12.2021 gefallen. Viel steiler kann eine Kurve kaum abfallen.

Auch in Baden-Württemberg fallen die Zahlen seit Wochen massiv:

Der ominöse R-Wert liegt seit Ende November unter 1:

 

Die Hospitalisierung nimmt seit Wochen auch ganz extrem ab, von 10.171 Personen, die im 7-Tagesschnitt am 28.11.2021 hospitalisiert wurden (Normalstation und ITS) auf nur noch 3797 am 22.12.2021.

75 Prozent aller Toten an oder mit Corona im Vereinigten Königreich sind aktuell Geimpfte (S. 37). Auch das zeigt, wie völlig absurd eine Impfpflicht wäre. Dazu kommt Omicron, die größte Hoffnung überhaupt, die das virologische Ende dieser Pandemie bedeuten könnte: starke Ausbreitung und kaum Symptome. Das ist der internationale Forschungsstand zu Omicron. Alles andere ist antiwissenschaftlich und Panikmache.

Wäre die Bundesrepublik Deutschland noch ein Rechtstaat, dann würden Richter die aktuellen Maßnahmen aufheben und jede Verschärfung als nicht evidenzbasiert und unwissenschaftlich, als reinen Hokuspokus und rechtswidrig ablehnen. Wenn man bei stark fallenden Fallzahlen jungen und nicht so jungen Menschen wiederum Silvester und Weihnachten zerstören kann, was kann man dann erst, wenn es mal eine echte Krise geben sollte in einigen Jahre? Werden dann die Panzer vor jeder Wohnsiedlung und jedem Ortseingang stehen, weil es ja „keine roten Linien“ mehr gibt für unseren „kleinen Betrüger“ (Richling über OS und somit den Liebling der Deutschen).

Anthropologisierungen sind entpolitisierend. Doch das Lied „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen von 1987 aus der alten BRD, das aktuell neben Songs von NENA DIE Hymne der Coronapolitik-Kritiker*innen ist, macht eine Mischung aus Anklage und politischem Engagement mit eben solchen Verallgemeinerungen, die wir heute so deutlich wie nie konkret werden lassen können: nicht alle Menschen sind gleichermaßen „primitiv“ und nicht naiv, aber jene in den Landesregierungen und in der Bundesregierung, beim RKI und in den Medien der Corona-Panikindustrie, die sind es. Es ist übrigens völlig irrelevant, wie und ob sich Marius Müller-Westernhagen hier und heute zu den Zeugen Coronas äußert, ich habe es nicht überprüft. Sein Lied „Freiheit“, das wir lange vor 1989 (in der Albumversion) sangen und feierten in der Schule und überall, „wir“ in der alten BRD dachten da an Helmut Kohl („Über Italien lacht die Sonne, über Kohl lacht Deutschland“), an die Papstgläubigkeit, an Kapitalisten und Staatsmänner („Verträge“, „Dessert“) und an das, was damals fehlte und noch mehr fehlt: Freiheit. Wobei „wir“ damals in unserer Klasse am Gymnasium eher „Dicke“ hörten von Westernhagen, ein Lied, das knapp 10 Jahre älter war (von 1978),

https://www.youtube.com/watch?v=I3GGZf1Zo_Q

Ich bin froh, dass ich kein Dicker bin
Denn dick sein ist ′ne Quälerei
Ich bin froh, dass ich so’n dürrer Hering bin
Denn dünn bedeutet frei zu sein

Mit Dicken macht man gerne Späße
Dicke haben Atemnot
Für Dicke gibt′s nichts anzuzieh’n
Dicke sind zu dick zum Flieh’n“

Das hat durchaus Realitätsbezug, da 78 Prozent aller Corona-Hospitalisierten in den USA und auch hierzulande zu dick bzw. fett sind und waren.

Das war damals durchaus böse gegenüber einem Mitschüler, der aber als „The Boss“ auf seine Bruce-Springsteen-Weise Kultstatus und große Anerkennung hatte.

Und natürlich hatte die Rede von „der Mensch ist leider primitiv“ ein Echo im „Untier“ von 1983 von Ulrich Horstmann:

Die Apokalypse steht ins Haus. Wir Untiere wissen es längst, und wir wissen es alle. Hinter dem Parteiengezänk, den Auf- und Abrüstungsdebatten, den Militärparaden und anti-Kriegsmärschen, hinter der Fassade des Friedenswillens und der endlosen Waffenstillstände gibt es eine heimliche Übereinkunft, ein unausgesprochenes großes Einverständnis: daß wir ein Ende machen  müssen mit uns und unseresgleichen, so bald und so gründlich wie möglich – ohne Pardon, ohne Skrupel und ohne Überlebende.

Was sonst trüge das, was das Untier ‘Weltgeschichte’ nennt, wenn nicht die Hoffnung auf die Katastrophe, den Untergang, das Auslöschen der Spuren. Wer könnte eine sich Jahrtausend und Jahrtausend fortsetzende Litanei des Hauens, Stechens, Spießens, Hackens, die Monotonie des Schlachtens und Schädelspaltens, das Om mani padmehum der Greuel ertragen, ja seinerseits nach Kräften befördern, der nicht zugleich in der Heimlichkeit seiner Vernunft gewiß wäre, daß diese rastlosen Übungen ihm und seine Gattung Gemetzel um Gemetzel, Schlacht um Schlacht, Feldzug um Feldzug, Weltkrieg um Weltkrieg unaufhaltsam jenem letzten Massaker, jenem globalen Harmageddon näherbringen, mit dem das Untier seinen Schlußstrich setzt unter die atemlose Aufrechnung sich fort- und fortzeugenden Leids.

In diesem musikalischen Sinne: Freiheit! „Wir“ sind solidarisch und denken an die Millionen Toten im Trikont, die wegen der Politik der Deutschen, Engländer, Franzosen, Amerikaner etc. pp. krepiert sind und täglich krepieren, die Kollateralschäden der Coronapolitik – und „wir“ denken an die Gedemütigten, psychisch Zerstörten und Traumatisierten hierzulande, denen so brutal wie nie seit 1945 eingetrichtert wird, dass es Gute und Böse gibt, Schwarz und Weiß, Geimpfte und Nicht-Geimpfte und denen suggeriert, ja intravenös verabreicht wird, dass es nicht um das Schöne, Gute, Wahre oder das Leben geht, sondern ums bloße Existieren, Funktionieren und vor allem um das staatsfetischistische Gehorchen.

Die „Freiheit“, von der die Antifa oder die Bundesregierung lallen, ist die „Freiheit“ zum Gehorsam und zum Sterben-Lassen der Kinder, Frauen und Männer im Trikont, jener, die kein soziales Netz haben, das die verkommenen Wohlstandskinder auffängt und pudert und sie meinen die „Freiheit“ der Verwaltungen, der Bullen und der Politik zum Einsperren derjenigen hierzulande, die mehr wollen, als RKI-Pressekonferenzen und die Panik zerfurchten Visagen der Zeugen Coronas, „wir“, die wir ein Leben wollen, ein vielfältiges, widersprüchliches, aufregendes, trauriges, schönes, berauschendes, langweiliges, aber eines, das WIR uns aussuchen und keines, das uns OS oder die ganze Bande aufdrücken.

Fröhliche Weihnachten.

https://youtu.be/bI7I696OSpk

Alle, die von Freiheit traeumen,
Sollen’s Feiern nicht versaeumen,
sollen tanzen auch auf Graebern.

Freiheit, Freiheit,
Ist das einzige, was zaehlt.
Freiheit, Freiheit,
Ist das einzige, was zaehlt.

Richterin und Ethikrat-Professorin attackieren Wieler, das RKI und die Politik: „Die Impfquote ist irrelevant“ – Ende alle Maßnahmen!

Von Dr. phil. Clemens Heni, 14. Juni 2021

Es gibt ein Recht auf Infektion. Wer sich nicht schützen will, weil sie oder er rational denken und einschätzen können, wie klein das Risiko ist, als unter 70-jährige oder als fitte 89-jährige Person an einer so äußerst spezifisch agierenden Viruserkrankung wie Covid-19 zu erkranken, hat ein Recht dazu.

Das bloße Schauen auf völlig willkürliche Inzidenzen ist gegen die Freiheit und gegen die Demokratie gerichtet.

Das ist der Tenor eines Textes in der Welt+ von den beiden Juristinnen Prof. Elisa Hoven, Professorin für Strafrecht an der Universität Leipzig und Richterin des Verfassungsgerichtshofs des Freistaates Sachsen und Frauke Rostalski, Professorin für Strafrecht an der Universität zu Köln und Mitglied im Deutschen Ethikrat.

Sie schreiben:

Geeignet, erforderlich, angemessen

Es kommt dann also gerade nicht darauf an, wie viel Prozent der Bevölkerung bereits tatsächlich geimpft sind – wie zum Beispiel RKI-Chef Lothar Wieler meint, der einen Verzicht auf Maßnahmen erst bei einer Durchimpfung der Bevölkerung von 80 Prozent annehmen möchte.

Wer sich trotz erhöhter persönlicher Gefährdung nicht impfen lassen und lieber eine Erkrankung in Kauf nehmen möchte, der darf dieses Risiko eingehen und der Staat ihn nicht gegen seinen Willen schützen. Angesichts des Impffortschritts ist es kaum denkbar, dass sich im Herbst noch Freiheitseingriffe verfassungsrechtlich rechtfertigen lassen – selbst dann nicht, wenn es eine „vierte Welle“ geben sollte. Den Bürgern wurde in den Monaten der Pandemie viel abverlangt.

Die meisten haben große Solidarität bewiesen. Für die Politik waren Entscheidungen – zumal meistens unter großer Unsicherheit – alles andere als einfach. Gleichwohl muss von der Regierung gerade in den letzten Monaten der Pandemie verlangt werden, dass sie sich an rechtlich legitimen Zielen orientiert (und nicht an Inzidenzwerten) und genau erklärt, weshalb einschränkende Maßnahmen für die Erreichung gerade dieses Ziels geeignet, erforderlich und angemessen sind.

Das heißt de facto, dass sie fordern, alle Maßnahmen gegen Corona abzuschaffen. Und das ist auch richtig so. Jeder Mensch, der angeblich oder tatsächlich „gefährdet“ scheint, hat mittlerweile eine Impfung erhalten oder kann heute oder morgen zum Arzt gehen und sich impfen lassen.

In einer Demokratie wäre es zudem so gelaufen, dass es einen „gezielten Schutz“ der Alten und massiv Vorerkrankten gegeben hätte, wie es die Great Barrington Erklärung im Oktober 2020 forderte. Doch das ist nicht passiert, dafür wurden 83 Millionen Menschen eingesperrt, bis heute, dürfen nicht ohne Maske einkaufen oder Bahn fahren, dürfen nicht ohne Test in Bibliotheken oder Restaurants und Theaterhäuser, dürfen nicht ohne solche Schikane-Maßnahmen mit angedrohter und im Nazi-Sprech „Absonderung“ genannten Quarantänemaßnahmen ins Kino oder Fußballstadion.

Also:

Denn wenn wir bei Covid-19 nicht mehr bereit sind, auch nur geringe Risiken – etwa für bereits Geimpfte oder für Kinder – hinzunehmen, verschieben wir unsere Abwägung zwischen Sicherheit und Freiheit auch langfristig zulasten der Freiheit. Auch im Kontext anderer Gefahren wird sich dann künftig die Frage stellen, ob nicht staatlicher Zwang das richtige Mittel ist. Das ist ein (unserer Ansicht nach: zu) hoher Preis.

Das ist eine verklausulierte Absage an ZeroCovid, jene wirklich totalitäre Bewegung, der nicht nur ARD-Journalisten und Spiegel-Kolumnistinnen ihre Stimme geben.

Es gibt ein Recht auf Infektion. Es gibt ein Recht auf einen typischen, harmlosen Verlauf. Es gibt ein Recht aufs Autofahren, das täglich tödlich enden kann. Es gibt ein Recht auf Radfahren ohne Schutzhelm (nur daddiots und mombies tragen Helme im Stadtverkehr), es gibt ein Recht auf Skifahren (Michael Schumacher), es gibt ein Recht auf Skateboard-Fahren, es gibt ein Recht auf Rockkonzerte und Pogo-Tanzen, was alles viel ungefährlicher ist als sich unwissenschaftliche, irrationale und Panik verbreitende Erklärungen von Wieler, Merkel, Spahn oder Klabauterbach und Drosten und Kretschmann, Söder, Müller, Weil etc. pp. anzuhören oder gar im TV anzusehen.

Über den Wahnwitz des Testens gesunder Menschen schreiben die beiden Professorinnen:

In Politik und Medien wird häufig noch ein weiterer Grund für die Einschränkungen genannt: die „Absenkung des Inzidenzwertes“. Doch die Erreichung geringer Infektionsraten ist für sich genommen kein legitimer Zweck. Werden etwa überwiegend ungeimpfte junge Leute getestet, können die Infektionszahlen steigen, ohne dass hierdurch zwingend eine relevante Aussage über die Notwendigkeit und Angemessenheit von Maßnahmen getroffen ist.

Es darf nicht angehen, dass weiterhin das Grundgesetz ausgesetzt ist in wesentlichen Bereichen, damit ganz hypothetisch extrem wenige Menschen geschützt werden, aber alle anderen eingesperrt bzw. der Freiheit beraubt. Was bringt es einem, 24 Stunden (oder bei Ausgangssperren 18 Stunden) herumlaufen zu können, wenn man kein Schwimmbad, keine Bibliothek, keinen Laden, keine Universität, keine Disko, kein Caféhaus, kein Theater, keine Galerie einfach so ohne jede Einschränkung besuchen kann?

Fazit: Die beiden Juristinnen Elisa Hoven und Frauke Rostalski fordern de facto ein Ende des anlasslosen Testregimes und aller „Maßnahmen“, da die Risikogruppen alle – alle – ein „Impfangebot“ erhalten haben und somit jeder Mensch die normalen Lebensrisiken weiter rational einschätzen muss. Wer Angst und Panik hat, kann für immer zu Hause bleiben, das wäre für die Gesellschaft sogar gut.

Die Impfquote ist irrelevant!

Offener Brief an das internationale Auschwitz-Komitee: „Danke Kassel“ oder Antisemitismus, Rechtsextremismus und die Coronapolitik gleichermaßen bekämpfen

Von Dr. phil. Clemens Heni, 29. März 2021

Update, 29. März 2021: Unten stehenden Brief schrieb ich vor einer Woche, im Laufe des letzten Montags, dem 22. März 2021, nachdem am frühen Morgen jenes Tages ein mir nicht bekannter Demonstrationsteilnehmer der Anti-Corona-Maßnahmen-Demonstrationen in Kassel vom Samstag, den 20. März 2021, einen Protestbrief an Christoph Heubner, Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, geschrieben und mich in cc gesetzt hatte.

Es wäre politisch womöglich weitaus wichtiger, wenn sich das Auschwitz Komitee um die Kritik am Antisemitismus kümmern, und nicht die Kritik am Corona-Hygienestaat diffamieren würde. So wäre es vor allem naheliegend, wenn sich das Internationale Auschwitz Komitee, wenn es sich gegen Antisemitismus aussprechen möchte, auch gegen die „Jerusalem Declaration on Antisemitismus“ wenden würde. Diese Erklärung (vermutlich vom März 2021, sie hat kein Datum) von seit vielen Jahren als Förderer des antizionistischen Antisemitismus in Verdacht stehenden Agitator*innen, von Wolfgang Benz und Gudrun Krämer über Stefanie Schüler-Springorum hin zu ein paar frustrierten jüdischen Israelfeinden, schreibt nämlich Folgendes:

It is not antisemitic to support arrangements that accord full equality to all inhabitants ‚between the river and the sea,‘ whether in two states, a binational state, unitary democratic state, federal state, or in whatever form.

Diese Ausdrucksweise „from the river to the sea“ ist ein Schlachtruf der Palästinenser, von der PLO über die PFLP hin zur jihadistischen Hamas. Der CNN-Kommentator und Professor an der Temple University in den USA Marc Lamont Hill verwendete den Slogan in einer Rede vor den Vereinten Nationen (UN) im November 2018. Der ehemalige Botschafter der USA in Israel unter Barack Obama, Dan Shapiro, kritisierte die Äußerung als „antisemitisch“. Während jedoch das Zentrum für Antisemitismusforschung an der TU Berlin weiterhin staatliche Gelder bekommt, wurde Lamont Hill für die gleiche antisemitische Äußerung von CNN entlassen.

Neben den Freiheit, Rationalität und Verhältnismäßigkeit versprühenden, sich an der Public Health, der Gesundheit der ganzen Bevölkerung, ja aller Menschen weltweit orientierenden, den lachenden und maskenfreien Staaten Florida, Texas oder South Dakota (verglichen mit den totalitären Monstern Berlin, Baden-Württemberg oder Bayern etc.), ist diese Kritik am Antisemitismus ein weiterer Unterschied zwischen Amerika und Deutschland.

Insofern wäre es naheliegend, wenn sich das Internationale Auschwitz Komitee und namentlich Herr Heubner mit dieser Mainstream-Form von Antisemitismus wie der Jerusalem Declaration on Antisemitismus befassen würde – und nicht mit Demonstrant*innen, die sich gegen die irrationale und totalitäre Coronapolitik von Michael Müller über Angela Merkel, Markus Söder, Winfried Kretschmann, Armin Laschet und alle anderen Verantwortlichen wenden.

Denn diese Demonstrant*innen in Kassel am 20. März 2021 – danke Kassel! – hatten auch mindestens zwei große Israelfahnen bei sich.

Pro-Israel und Anti-Corona-Totalitarismus versus Antisemitismus und ZeroCovid (mindestens ein Mitarbeiter des ZfA unterstützt die totalitäre, unwissenschaftliche und irrationale Kampagne ZeroCovid). Das sei als Update diesem Brief, den ich am 22.03.21 privat an das Auschwitz Komitee, Herr Heubner und an den Demonstrationsteilnehmer aus Kassel schickte, vorangestellt. Während sich der Demonstrationsteilnehmer, den ich hier anonymisiere, bei mir für den Brief bedankte, kam von Herrn Heubner und dem Auschwitz Komitee bis heute keine Antwort.

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Offener Brief an das internationale Auschwitz-Komitee:

Antisemitismus, Rechtsextremismus und die Coronapolitik gleichermaßen bekämpfen

22./29. März 2021

Sehr geehrter Herr Heubner, sehr geehrtes Auschwitz-Komitee,

 

wir haben heute Morgen, Montag, 22. März 2021, beide eine E-Mail erhalten bezüglicher der Anti-Coronapolitik-Demonstration in Kassel am letzten Samstag, den 20. März 2021. Mir ist der Demonstrationsteilnehmer und Verfasser dieser E-Mail nicht bekannt, evtl. kennen Sie ihn ja. Da der Verfasser sich selbst als politisch „links“ stehend bezeichnet („Ich selber bin links, weltoffen und verurteile jede Art von Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung“) und mich in cc gesetzt hat, möchte ich Ihnen beiden kurz antworten.

Die Kritik an Antisemitismus ist von großer Bedeutung. In Zeiten, wo Rechtsextreme Angriffe auf Synagogen verüben wie in Halle, ist die Gefahr akut. In Zeiten, wo die Erinnerung an die Shoah zunehmend von postkolonialen Aktivist*innen und Forscher*innen diminuiert wird und in Zeiten, wo die internationale BDS-Bewegung gegen den jüdischen Staat agitiert und mobilisiert, gilt das umso mehr. Das sage ich als linker Zionist, der mit der (Corona-) Politik von Bibi keineswegs immer einverstanden ist, ohne seine außenpolitischen Erfolge wie diplomatische Annäherungen bzw. Beziehungen zu den Vereinigten Arabischen Emiraten, Bahrain oder Marokko zu schmälern, die jedenfalls nicht hoch genug gewürdigt werden können.

Die Corona-Politik von Netanyahu jedoch halte ich für absolut katastrophal und antidemokratisch. Wenn nur noch geimpfte Personen in Einkaufszentren oder Restaurants oder gar an den Strand gehen dürfen bzw. „Privilegien“ bekommen, dann handelt es sich nicht mehr um eine funktionierende Demokratie. Das betrifft auch die BRD und alle anderen Länder, wobei natürlich Länder wie China gar keine Demokratie sind, sondern totalitäre Polizei- und Überwachungsstaaten.

In Deutschland ist die Kritik am erinnerungsabwehrenden und antizionistischen Antisemitismus von großer Relevanz. Auch die Kritik am Rassismus ist sehr wichtig, es ist kein Zufall, dass ein zwar offenkundig psychisch kranker Mörder wie in Hanau gerade als „nicht-deutsch“ kategorisierte Menschen (ob jene Migrant*innen einen deutschen Pass haben, spielt dabei keine Rolle) ermordete (in Shisha Bars etc.) und nicht wahllos mordete.

Antisemitismus ist ein sehr wichtiges Thema, daher ist Ihre Arbeit auch sehr wichtig. Auf der großen politischen Bühne wird seit Jahren daran gearbeitet, Rot und Braun gleichzusetzen, das zeigt sich zum Beispiel in der Prager Deklaration von 2008, die u.a. Joachim Gauck unterzeichnete, ebenso wie Vaclav Havel. Ich habe dazu viel publiziert, häufig in Anlehnung an den bekannten Holocaustforscher und Yiddish-Prof. Dovid Katz als Litauen.

Wenn also das Präzedenzlose von Auschwitz, der Zivilisationsbruch, vernebelt oder geleugnet wird, wenn völlig anders geartete Verbrechen wie im Kolonialzeitalter oder unter Stalin und dem Stalinismus mit Auschwitz, Sobibor, Treblinka und der Vernichtung der europäischen Juden analogisiert werden, ist Kritik am erinnerungsabwehrenden Antisemitismus von eminenter Bedeutung.

Die Universalisierung von Auschwitz ist eine Antisemitismus Mode geworden, allerdings gibt es dieses antisemitische Theorem seit Aimé Césaire 1950. Martin Heidegger, der deutsche Antisemit, der treu seinen NSDAP-Mitgliedsbeitrag bezahlte und Lieblingsphilosoph des 20. Jahrhunderts gerade der Deutschen und mancher Franzosen wurde, hatte in seinen Bremer Vorlesungen Ende der 1940er Jahre ebenso Auschwitz universalisiert und mit motorisierter Landwirtschaft verglichen. Das gilt auch für jene Rechten, die in Deutschland wie bei Pegida und in Dresden den Luftkrieg der Alliierten mit Auschwitz vergleichen, eine unerträgliche Holocaustverharmlosung, ja Leugnung. Darauf wies ja schon Adorno um 1960 herum hin, wie Sie wissen.

Nun habe ich heute über die Presse erfahren, dass Sie, als Exekutiv-Vizepräsident des Internationalen Auschwitz Komitees, sich nicht nur kritisch, sondern despektierlich über die Anti-Coronapolitik-Demonstrationen in Kassel am vergangen Samstag, den 20. März 2020 geäußert haben. Das ZDF zitiert Sie, Herr Heubner, mit folgender Äußerung:

Das Internationale Auschwitz Komitee warnt nach der Demonstration vor Gefahren für die Demokratie. Es werde deutlich, ‚dass in Deutschland die Demokratie durch die Querdenkerbewegung und ihre krude Mischung aus Verschwörungstheorien und Staatsverachtung sowie durch gemeinsames Agieren mit antisemitischen und rechtsextremen Bewegungen unter Druck gerät‘, sagte der Exekutiv-Vizepräsident des Komitees, Christoph Heubner, am Sonntag.

Was sind Ihre empirischen Belge? Waren Sie am Samstag in Kassel vor Ort? Selbst wenn die Demokratie auf dieser Demonstration „unter Druck“ geraten ist, gerät die Demokratie etwa durch die nicht demokratisch legitimierte Politik wie zum Beispiel den nicht im Grundgesetz vorgesehenen Bund-Länder-Konferenzen via Telefon nicht noch viel mehr unter Druck? Diese Frage scheinen Sie sich nicht zu stellen oder jedenfalls zitiert das ZDF Sie diesbezüglich nicht. Haben Sie eine offizielle Stellungnahme zu der Demonstration bzw. den Demonstrationen in Kassel am 20. März 2021 abgegeben oder exklusiv mit dem ZDF gesprochen?

Ich habe mir mehrere Stunden verschiedene Livestreams von den Demonstrationen in Kassel im Internet angeschaut. Ich sah eine große Menge ganz bunter Menschen. Da ich früher bzw. bis heute in der Antifa-Bewegung aktiv war und bin (Antifaschismuskomitee Tübingen/Reutlingen, später in Bremen, Berlin etc.), weiß ich auch, was eine aggressive Stimmung ist – meist von Seiten der Polizei bzw. der Nazis, aber natürlich auch mitunter von den zu Recht genervten und wütenden Antifas.

Wir Antifas wissen, wie man sich zu Blöcken zusammen findet, wie man Ketten bildet, wie man sich entsprechend vorbereitet. Nichts davon sah ich in Kassel. Das waren total harmlose und friedliche Menschen, bunt gemischt. Dreadlocks tragende Hippies ohne Schuhe liefen Seit an Seit mit bürgerlichen Ärztinnen und johlenden Fußballfans. Viele Anwohner*innen haben spontan geklatscht und gewunken, es wirkte am Livestream wie eine Befreiung für viele dieser Anwohner*innen, nicht zuletzt Omas über 80, die man allein am Balkon sah und die freudig gewunken haben.

Ich habe auf den ca. 3 Stunden, die ich im Livestream zu verschiedenen Zeiten am Samstag ab 12 Uhr verfolgte, keine auch nur annähernd brutale Stimmung gesehen.

Wie „antisemitisch“ und „rechtsextrem“ soll diese Großdemonstration gewesen sein, wenn dort mindestens zwei große Israelflaggen geschwenkt wurden, die man auf dem Video, das uns der Demonstrationsteilnehmer geschickt hatte, sehen kann?

Wie antisemitisch soll eine Demonstration sein, auf der Israelfahnen wehen?

Ich hab z.B. ein längeres Interview live auf der Demo gesehen und gehört mit einer Ärztin. Sie war mit einer Gruppe von Ärztinnen und Ärzten auf der Demo. Diese Gruppe hatte ein Transparent mit der Aufschrift „Wir sind Ärzte und keine Verschwörungstheoretiker“.

Diese Ärztin erzählte von ihrer rationalen Analyse der Corona-Krise. Sie weiß, dass es das Virus gibt und wie ungefährlich es für die Allgemeinheit ist. Das sagt ja auch das Robert Koch-Institut (RKI), wenn auch verschämt und am Rande in einem wissenschaftlichen Artikel im Februar 2021 im Ärzteblatt, dass Corona nichts mehr ist als „schwere Influenzawellen“. Diese Ärztin muss aber Angst haben um ihre Zulassung (daher blieb sie anonym), weil fanatische Menschen mit einer rationalen Analyse und Kritik derzeit nicht umgehen können bzw. autoritär jede Kritik diskreditieren.

Und diese Gefahr des antidemokratischen Diskreditierens von Kritik an der antidemokratischen Coronapolitik meine ich auch in Ihrer eher floskelhaften Stellungnahme erkennen zu können. Sie hätten ja auch sagen können:

Ich finde die aktuelle Coronapolitik der Bundesregierung nicht evidenzbasiert, nicht rational, ich vermisse die Vielfalt der Expert*innen, die von der Politik gehört werden, ich finde es absolut schockierend, dass fast alle unsere Grundrechte ausgesetzt werden – ABER ich möchte deshalb dennoch nicht mit Leuten demonstrieren, die zumindest extrem Rechte, und seien es nur 100, nicht aus der Demo ausschließen.

So ungefähr hätten Sie sich ja auch äußern können. Aber ich fürchte, Sie haben keinerlei Kritik an der Coronapolitik – wenn doch, warum äußern Sie sich nicht und zwar laut und deutlich und differenziert?

Das Aussetzen der Demokratie und unserer Grundrechte – die GERADE in einer Krise gelten müssten – konstatiert ja auch der bekannte Journalist Heribert Prantl, den ich mit seinem neuen Buch in meinem gestrigen Text, der Ihnen von dem Demonstrationsteilnehmer von Kassel geschickt wurde, zitiere.

Es gibt unzweifelhaft viel Naivität bei den Coronapolitik-Kritiker*innen. Es gibt ebenso unzweifelhaft die Versuche von organisierten Rechtsextremen, das auszunutzen (Stichwort Jürgen Elsässer und Compact Magazin, die in der Tat Beziehungen haben oder hatten zur Querdenken-Szene, siehe dazu mein Working Paper „Antisemitismus im Zeitalter von Corona“ von Ende Januar 2021). Aber haben Sie Belege, wie viele dieser Leute am Samstag vor Ort waren? Stimmt die Zahl ?

Ich selber bin links, weltoffen und verurteile jede Art von Diskriminierung, Gewalt und Ausgrenzung. So wie mind. 99% der anderen Demo-Teilnehmer auch.

Nun ist „links“ ein weites Feld, das ist klar. Aber wenn 99 Prozent keine Rechten waren und 200 Menschen, also ein Prozent, Rechte waren, was heißt das dann? Ist das dann die Mehrzahl? Gab es Mordversuche, Schlägereien, floss Blut, wurden Polizisten schwer verletzt? Mir ist nichts dergleichen bekannt. Stehen 200 Nazis oder Rechte, angenommen, so viele Rechte waren auf der Demo, für 20.000 Leute, wo Dutzende Regenbogenfahnen geschwenkt wurden, die ja ein Hasssymbol für die rechtsextreme Alternative für Deutschland (AfD) oder die Identitäre Bewegung ist ?

Was mich vor allem schockiert, sehr geehrter Herr Heubner: Warum schweigen Sie offenbar (jedenfalls zitiert Sie das ZDF hierzu nicht, wenn das eine böswillige Kürzung Ihrer Äußerungen sein sollte, dann melden Sie das bitte, dann liegt der Fehler beim ZDF) zum Aussetzen von Grundrechten, zum nicht evidenzbasierten Schließen aller Kultureinrichtungen, aller Gedenkstätten, aller Hotels, Restaurants, Geschäfte, Universitäten etc. – und was sagen Sie zum kategorischen Verbot von Demonstrationen mit freiem Gesicht?

Das ist eindeutig verfassungswidrig und es gibt ja schon Urteile, dass auch andere Teile von CoronaVerordnungen „verfassungswidrig“ sind. Ich habe mich diesbezüglich z.B. bei der Staatsanwaltschaft Stuttgart erkundigt, und mir wurde bestätigt, dass gegen ein Urteil des Amtsgerichts Ludwigsburg, das zentrale Teile der baden-württembergischen CoronaVerordnung bis mindestens November 2020 als „verfassungswidrig“ verurteilt hat, nicht in Revision gegangen wurde. Offenbar ist das Urteil juristisch zu gut begründet.

Warum haben Sie kein Problem mit den antidemokratischen Maßnahmen der hessischen Landesregierung und der Bundesregierung? DAS ist die Kernfrage, die sich mir angesichts Ihrer Äußerung, die u.a. das ZDF widergibt, stellt. Ist Holocaustverharmlosung OK, wenn sie von einem Bundespräsidenten kommt (Gauck), aber nicht OK, wenn sie von einer Demonstration ausgeht, angenommen, sie ging von der Demonstration aus? Ist Holocaustverharmlosung oder ist Antisemitismus tolerierbar und OK, wenn er in der taz (tageszeitung) steht, aber nicht OK und völlig katastrophal, wenn er auf Demonstrationen vorkommt, angenommen, er kam in Kassel vor? Ich komme auf die taz weiter unten zurück.

Wie Sie vielleicht wissen, bin ich Politikwissenschaftler und Direktor des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA). Ich schätze die Arbeit des Auschwitz Komitees und finde es sehr bedeutsam. Die Analyse und Erinnerung an das präzedenzlose Verbrechen der Deutschen – die Shoah – ist ein zentraler Aspekt meines politischen und beruflichen Lebens, seit Mitte der 1980er Jahre (wir hatten schon in der Schule, 1986, das Thema Ernst Nolte und Holocaustleugnung).

Ich habe zur Kritik der Salonfähigkeit der Neuen Rechten promoviert (509 Seiten). 2018 kam ich u.a. im Radio WDR 5 (WDR 5 Scala (Radio), 3. Dezember 2018, ab 14:05 Uhr, zu dem Buch “Der Komplex Antisemitismus“, Moderation: Stefanie Junker, WDR 5 Scala – Hintergrund Kultur | 03.12.2018 | 10:23 Min. ) und WDR 3 (WDR 3 Mosaik (Radio), 4. Dezember 2018, ab 8:05 Uhr, zu dem Buch “Der Komplex Antisemitismus“, Moderation: Raoul Mörchen, WDR 3 Mosaik | 04.12.2018 | 10:31 Min. ) mit Interviews zu meinem umfassenden Werk „Der Komplex Antisemitismus“ (764 Seiten), wo ich auf alle möglichen Formen des heutigen und historischen Antisemitismus eingehe.

Ich habe auch Studien über die Gefahr des Islamismus publiziert (Schadenfreude. Islamforschung und Antisemitismus in Deutschland nach 9/11, 2011), ein Buch zur Kritik am späteren Bundespräsidenten Joachim Gauck, der den Holocaust verharmlost und mit der DDR analogisiert (Rot = Braun) (Ein Super-GAUck. Politische Kultur im neuen Deutschland, 2012). Aufgrund meines Post-Doc an der Yale University 2008/09 hatte ich viele Kontakte zu amerikanischen, britischen und internationalen Holocaust- und Antisemitismusforscher*innen. 2013 publizierte ich ein Buch in englischer Sprache – Antisemitism: A Specific Phenomenon (648 pages), mit Dutzenden blurbs (Belobigungen) von international renommieren Holocaust- und Antisemitismusforscher*innen wie Dr. Anthony Julius („A thorough, objective and intelligent analysis of the principal form taken by contemporary anti-Semitism“), der ja bekanntlich der Anwalt von Prof. Deborah Lipstadt im Prozess des Holocaustleugners David Irving gegen den Verlag Penguin Books und Lipstadt war. Es war der wohl bedeutendste Prozess gegen Holocaustleugnung in den letzten Jahren und er wurde von Lipstadt gewonnen. Es gibt auch einen Film zu dem Prozess, den Sie sicher kennen („Verleugnung“).

2010 bis 2015 war ich Fellow des Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA, Prof. Robert Wistrich (1945-2015), der 2015 vor der UN sprach und ganz gezielt den kommunistisch-antifaschistischen Schlachtruf  „no pasarán“ verwendete im Kampf gegen den Antisemitismus). 2014 war ich einige Monate Chefredakteur der Jüdischen Rundschau in Berlin, namentlich zur Zeit des Krieges gegen die islamistische Hamas im Gazastreifen.

Viele Juden und Israeli, Mediziner*innen und Wissenschaftler*innen haben an führender Position die Great Barrington Declaration und ein israelisches Pendant, das Common Sense Model, unterzeichnet, die einen „gezielten Schutz“ fordern, allerdings, das ist entscheidend, nur in Absprache mit den entsprechenden Menschen. Gezielter Schutz heißt ganz normales Leben für alle anderen. So wird es kommen, so oder so. Aber auf dem Weg dahin werden die Politiker*innen noch sehr viel tödliches Leid verursachen, hier und im Globalen Süden. Auch die Schulden werden zu unzähligen Toten führen, auch in Deutschland, über die nächsten locker 30 Jahre verteilt.

Unter den Unterzeichnern der Great Barrington Declaration ist der ehemalige IDF-Soldat und Chemie-Nobelpreisträger Michael Levitt. Levitt ist auch ein Berater des Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis (dessen konservative und ehedem Pro-Trump Agenda man keineswegs goutieren muss). In einem Expertengespräch wurde deutlich, wie reflektiert und Risiken im Leben rational einschätzend Levitt denkt. Im Gegensatz zu Deutschland gibt es in den USA hochstehende wissenschaftliche Beratung zumindest einiger Bundesstaats-Regierungen wie in Florida. Solche Anhörungen eines Gouverneurs und von Experten werden – in Deutschland undenkbar, da viel zu transparent und demokratisch – auch im Fernsehen übertragen, wie Ende September 2020, als sich DeSantis u.a. von Levitt und anderen Professoren in Epidemiologie und Medizin beraten ließ, wie die Öffnungen in Florida wissenschaftlich abgesichert sein können.

In diesem Gespräch erzählte der über 70-jährige Levitt sehr locker, selbstbestimmt und cool, dass er sich erst kürzlich ein Motorrad gekauft habe – er möchte jeden Tag des Lebens genießen und weiß, dass sein Risiko an einem Motorradunfall oder etwas anderem zu sterben mit über 70 höher ist als mit 35 etc. Aber er möchte leben! Er hat keine sinnlose Angst vor einem Virus.

Wir wissen von der Universität Tübingen, dass wir eine 81-prozentige T-Zellen Immunabwehr gegen Corona haben – sonst würden auch nicht so enorm wenige Menschen „an“ Corona sterben. Fast alle Menschen merken gar nichts von einer „Infektion“, die also keine ist – denn ohne massive Vermehrung eines Virus wird man nicht krank. Aber die grotesken Tests (PCR) spüren noch kleinste Teilchen eines Virus nach, da sie massiv vermehrt, angereichert werden. Das sagt aber nichts über die Infektiosität eines Menschen aus, das sieht auch die WHO so – aber die Bundesregierung hält sich nicht daran und wird das auch so lange tun, bis sie nicht dafür verurteilt wird.

Haben Sie mal darüber nachgedacht, was Leben im Zeitalter von Corona heißt, Herr Heubner? Selbstbestimmtes Leben? Haben Sie sich mal mit Krankenpfleger*innen oder Intensivmediziner*innen unterhalten, die unter Tränen erläutern, wie isoliert und vereinsamt alte Menschen mit und ohne Corona dahin vegetieren und ohne jeden sozialen Kontakt auch ohne dieses Virus einfach sterben an Vereinsamung? Haben Sie jemals darüber nachgedacht?

Haben Sie ignoriert, dass allein im Frühjahr 2020 in England und Wales 10.000 demenzkranke Menschen völlig ohne Corona starben, weil sie nicht mehr aßen und tranken, da sie durchdrehten, da sie über Wochen und Monate kein Angehöriger, kein Freund oder Kumpel mehr besuchen DURFTE? Haben Sie das mitbekommen?

Was sind Ihre „Beweise“ für den (auch noch brutalen?) Antisemitismus und Rechtsextremismus auf der Demo in Kassel am 20. März 2021? Ich bin kein Freund der deutschen Fahne und habe 2017 ein Buch geschrieben: „Eine Alternative zu Deutschland“. Aber eine deutsche Fahne in Kombination mit einer großen gelben Fahne und einem Smiley-Gesicht darauf, wie sie auf der Demo zu sehen war, würde doch hardcore Faschisten und Nazis die Schamesröte ins Gesicht treiben, oder nicht?

Ich fände es angemessen, wenn Sie dem Demonstranten aus Kassel, der Sie und mich angeschrieben hat, antworten und begründen würden, warum diese Demonstration so gefährlich gewesen sein soll.

Wie Sie wissen sollten, liegt die Sterblichkeit von Corona bei 0,14 bis 0,23 Prozent – das sagt die Weltgesundheitsorganisation WHO. Menschen unter 70 sind so gut wie nicht gefährdet bzw. so wie bei einer harmlosen oder schweren Grippe, je nach Alter. Das ist alles nicht im minimalsten Ansatz ein Grund für die größte Massenpanik seit 1945 – weltweit. Die 40.000 Toten, die „an“ oder „mit“ Corona im Jahr 2020 in Deutschland starben, indizieren gerade so gut wie keine Übersterblichkeit, das musste sogar die Panik-Postille Spiegel zugeben, basierend auf Daten des Statistischen Bundesamtes. Sprich: Es sind jene gestorben, die eh gestorben wären, daher auch das durchschnittliche Todesalter von 82 Jahren, mittlerweile liegt es bei 84 Jahren, jeweils höher als die durchschnittliche Lebenserwartung in Deutschland.

Schauen Sie mir doch in die Augen und sagen Sie mir, sehr geehrter Herr Heubner, dass dies eine nie dagewesene medizinische Krise ist und deshalb der präzedenzlose Lockdown völlig angemessen und nicht verfassungsfeindlich ist. 1969/70 hatte die Influenza in Deutschland eine Infektionssterblichkeit von 0,29 ProzentCorona hat laut WHO maximal eine Infektionssterblichkeit von 0,23 Prozent. Unsere Intensivstationen waren zu keinem Zeitpunkt ausgelastet, das können Sie im Divi-Zentralregister locker nachprüfen – aber wollen Sie das überhaupt wissen? Diese Frage stellt sich mir: Wollen Sie die reale Situation rational begreifen? Wollen Sie rational erkennen, wie ungefährlich Corona für fast alle Menschen ist (sonst gäbe es keine Infektionssterblichkeit von 0,14 bis 0,23 Prozent, sondern 50 bis 100 Prozent wie in der Frühphase von HIV und AIDS).

Schauen Sie mir in die Augen und sagen Sie mir, dass Corona 10-mal tödlicher sei wie die Grippe, denn das ist die Agitation, wie sie u.a. von der Chefredakteurin der taz promotet wird.

Ich frage Sie abschließend, ob Sie auch fordern, dass die tageszeitung (taz) wegen Antisemitismus scharf kritisiert und als Gefahr für die Demokratie betrachtet werden sollte, weil dort behauptet wird, dass der Kolonialismus ein „größeres“ Verbrechen gewesen sei als die Shoah (ich habe dazu mehrfach publiziert, Sie finden das in meinem Buch Der Komplex Antisemitismus oder auf meiner Homepage). So wurde z.B. am 11. Juni 2017 in der taz folgendes antisemitische Statement publiziert, das Sie bis heute dort lesen können (22.03.2021):

Die Europäer müssen anerkennen, dass die Verschleppung der Afrikaner das größte Verbrechen in der Menschheitsgeschichte ist, größer noch als der Holocaust.

Die Person, die das sagte, war eine typische postkoloniale Hetzerin, die offenbar das Präzedenzlose von Auschwitz leugnet und den Holocaust nicht als das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit betrachtet.

Es ist nun nicht so, dass die taz Texte nicht löscht. Ein sehr aufschlussreicher Artikel von zwei echten epidemiologischen Spitzenforscher*innen, Angela Spelsberg und Ulrich Keil, wurde am 10. August in der taz 2020 publiziert. Ich habe ihn auch zitiert. Doch jetzt wurde er online gelöscht, weil die taz keine wissenschaftliche Kritik an der irrationalen und unwissenschaftlichen Politik der Coronamassenpanik mehr zulässt:

Eine Leserin fragte bei der „taz“ nach:

»Hallo!
Ich wollte den Gastbeitrag von Keil und Spelsberg lesen, musste aber feststellen, dass der weiter führende Link nicht funktioniert
https://taz.de/Ulrich-Keil/!a59990/, es erscheint die Fehlermeldung „Artikel 5701892 nicht vorhanden“
Ist das ein gebrochener Link oder erscheint der Artikel aus einem anderen Grund nicht? Bitte um Auskunft.
Schönen Gruss
N. «

Am 26.2. kam diese Antwort:

»Liebe N.,

wir haben diesen Text unzugänglich gemacht. Schon zum Zeitpunkt des Erscheinens waren die Grundannahmen der beiden AutorInnen mindestens umstritten – weshalb die Publikation auch im Haus auch prompt Streit auslöste. Doch nach kürzester Zeit wurde deutlich, dass es auch unverantwortlich wäre, wenn die taz den Beitrag weiter im Netz veröffentlichte. Denn es stellte sich heraus, dass er von LeugnerInnen der Pandemie genutzt wurde, um gesundheitlich regelrecht gefährliche Positionen zu unterfüttern. Dem wollten wir keinen weiteren Vorschub leisten.

Freundliche Grüße aus der taz«

Eine weitere Nachfrage der Leserin blieb unbeantwortet.

 

Was lernen wir daraus? Die taz verbreitet seit 2017 (um dieses extrem krasse Beispiel zu nehmen) die antisemitische Ideologie, dass Auschwitz weder präzedenzlos war, noch dass der Holocaust das größte Verbrechen in der Geschichte der Menschheit war. Einen ganz rationalen und kritischen Text zur Kritik an der Coronapolitik jedoch zensiert die taz im Nachhinein.

Eine ähnliche, den Holocaust auf postkoloniale Art und Weise verharmlosende Ideologie finden wir auch bei führenden Mitgliedern der Leopoldina, die behaupten, die rassistische Kolonialpolitik habe mehr oder weniger das Muster abgegeben für Auschwitz. Eine unerträgliche Holocaustverharmlosung. WAS sagen Sie dazu?

Die Leopoldina ist zudem ein zentraler Baustein der totalitären Coronapolitik von Angela Merkel.

Wenn Ihnen die Kritik am Antisemitismus wirklich wichtig ist, Herr Heubner, wovon ich ohne Zweifel ausgehe, dann könnten Sie doch auch mal bei der taz anfragen, warum sie antisemitische Texte publiziert und auch nach Kritik nicht löscht (meine Kritik an diesem Text wurde in meinem Buch „Der Komplex Antisemitismus“ 2018 publiziert), aber seriöse Forschung zur Kritik an der Coronapolitik sehr wohl löscht, was beweist, dass die taz mitunter Texte löscht und zensiert. Doch antisemitische Texte und Interviews scheinen nicht dazu zu gehören.

Das gleiche gilt für die BDS-Bewegung und ihre massive Verbreitung im Mainstream, wie bei Goethe-Instituten, beim Zentrum für Antisemitismusforschung (ZfA) der TU Berlin etc. Auch hier wäre eine scharfe Kritik von Ihrer Seite angebracht, wenn Sie sich doch öffentlich gegen Antisemitismus, auch den antizionistischen (davon gehe ich aus) wenden.

Es gibt antisemitische Tendenzen bei vielen Verschwörungswahnwichteln (so nenne ich diese Leute), auch in der Anti-Coronamaßnahmen-Szene, z.B. jene, die glauben, hinter dem 11. September stünden ganz geheime Mächte und nicht erwiesenermaßen Jihadisten und Islamisten wie Bin Laden und Mohamed Atta. Es gibt auch brasilianische Cartoonisten, iranische Politiker wie auch amerikanische Neonazis, die Corona Juden und Israel in die Schuhe schieben, wieder andere sehen George Soros oder Bill Gates dahinter. Das darf jedoch nicht dazu führen, eine rationale Kritik – und kein Ressentiment – gegen Bill Gates zu formulieren, wie es vor 2020 auch üblich war.

Und wenn Politikerinnen wie Angela Merkel geradezu drohen, dass die Pandemie erst „zu Ende sei, wenn alle Menschen (!) geimpft sind“, dann sehe ich darin ein riesiges Problem für die Demokratie und die ganze Welt. Es werden sich nämlich nie im Leben alle Menschen impfen lassen gegen ein so harmloses Virus, das in Afrika oder Asien prozentual fast niemanden tötet – es ist eine „Epidemie der Alten“, wie es der medizinische und epidemiologische Experte und Professor Matthias Schrappe nennt.

Sehr geehrter Herr Heubner, Sie erinnern sich bestimmt an die Mescalero-Affäre im Jahr 1977. Ein Autor hatte eine „klammheimliche“ Freude empfunden als der Tod von Generalbundesanwalt Buback bekannt wurde. Buback wurde von der RAF ermordet und war zuvor zu einem Symbol der zynischen und völlig kompromisslosen Politik gegenüber der Linken und der RAF geworden. Slogans wie „macht aus Buback Zwieback“ sind erstmal lustig, solange sie zu keiner Konsequenz führen, aber nach dem Mord bleibt einem der Zwieback dann im Halse stecken. DAS ist der Unterschied zwischen Linken und Rechten. Das schreibt auch Mescalero selbst:

Warum liquidieren? Lächerlichkeit kann auch töten, zum Beispiel auf lange Sicht und Dauer. Unsere Waffen sind lediglich Nachahmungen der militärischen, sondern solche, die sie uns nicht aus der Hand schießen können. Unsere Stärke braucht deswegen nicht in einer Phrase liegen (wie in der ‚Solidarität‘). Unsere Gewalt endlich kann nicht die Al Capones sein, eine Kopie des offenen Straßenterrors und des täglichen Terrors: nicht autoritär, sondern antiautoritär und deswegen umso wirksamer. Um der Machtfrage willen (o Gott!) dürfen Linke keine Killer sein, keine Brutalos, keine Vergewaltiger, aber sicher auch keine Heiligen, keine Unschuldslämmer. Einen Begriff und eine Praxis entfalten von Gewalt/Militanz, die fröhlich sind und den Segen der beteiligten Massen haben, das ist (zum praktischen Ende gewendet!) unsere Tagesaufgabe. Damit die Linken, die so handeln, nicht die gleichen Killervisagen wie die Bubacks kriegen.

Ein Göttinger Mescalero.

Mescalero wendet sich also gegen die RAF und gegen mörderische Gewalt, das ist die Pointe. Doch der Helmut-Schmidt-Mainstream wollte das nicht lesen und hören, sondern denunzierte jeden Menschen, der nur das Wort „klammheimlich“ in den Mund nahm. Das ist heute nicht anders, nur krasser, wer die Coronapolitik wissenschaftlich, evidenzbasiert und demokratietheoretisch analysiert und kritisiert, wird fast immer ins Lager der „Corona-Leugner“ schubladisiert. Das ist einfach und perfide. Dabei leugnet so gut wie niemand das Virus an und für sich.

Die Analyse der Mescalero-Affäre durch Peter Brückner wäre ein weiteres höchst spannendes Kapitel linxradikaler Theorie- und Praxis-Geschichte. Motto, nie war es passender als 2020/21:

Haben Sie Heut‘ schon Ihren Maulkorb gelüftet?

Ganz grundsätzlich, sehr geehrter Herr Heubner: Sie müssen kein Anarchist sein, um zu verstehen, dass der Staat kein Recht hat, uns die Beine zu brechen, damit wir nicht beim Radfahren andere Mitmenschen gefährden. Die politische Kultur ist so autoritär und, ja, totalitär wie noch nie in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland. Dagegen waren die Zeiten von Mescalero geradezu harmlos! Und das will was heißen.

Haben Sie sich mal damit beschäftigt, was mit Lehrerinnen und Lehrern heutzutage passiert, die sich politisch und medizinisch gebildet auf demokratische Weise gegen die Coronapolitik aussprechen? Hexenjagd ist das entsprechende Wort dafür!

Die Krankenhäuser waren zu keinem Zeitpunkt auch nur ansatzweise überlastet – es gab 2020 so wenige Patient*innen wie schon lange nicht mehr. Schweden hat eine niedrigere Todesrate wg. Corona als Frankreich, UK, Italien, Spanien – ohne jeden Lockdown, die Schulen waren immer geöffnet (bis zum Alter von 15) und es gab keine Maskenpflicht. Es gibt viele Studien die beweisen, dass Lockdowns nichts bringenaußer Panik und soziale, kulturelle, ökonomische, psychische Verwerfungen ungeahnten Ausmaßes. Restaurants waren in Schweden zu jedem Zeitpunkt offen. Es wurde an die Selbstverantwortlichkeit der Menschen appelliert.

Eine dänische Studie hat bewiesen, dass das Tragen einer Maske nichts bewirkt, die Kontrollgruppe ohne Maske hatte nicht mehr „Infektionen“ als jene mit Maske. Doch wir wissen (wissen Sie es?), dass rationale und wissenschaftliche Argumente nichts zählen. Merkel ist so fanatisch wie kein Kanzler vor ihr – sie ist völlig eingeigelt im Kokon des Gruppendenkens (ich schrieb darüber, Sie erinnern sich vielleicht).

Es ist noch viel krasser: Es wäre sehr gut gewesen, wenn sich seit März 2020 alle Kinder und Menschen unter 65 umgehend mit diesem harmlosen Virus angesteckt hätten – einige wäre etwas „schlapp“ gewesen oder hätten einen Husten bekommen, wie bei der Influenza, die 2020/21 fast völlig ausblieb (!), aber wer keine extreme Immunschwäche hat, übersteht das. Ausnahmen gibt es immer, sie bestätigen, wie harmlos dieses Virus insgesamt ist. Aber diese Herdenimmunität wurde uns verweigert – inklusive der Schwächung unserer Immunsysteme insgesamt.

Was glauben Sie wohl, was passiert, wenn Menschen ein Jahr lang so gut wie keinen anderen Menschen treffen? Damit kommt dieser Mensch auch mit keinen anderen Keimen, Bakterien, Viren, Erregern aller Art in Kontakt – das jedoch ist existentiell für Menschen, nur und nur so bildet sich ein Immunsystem, für Kinder und alle Menschen ist das überlebensnotwendig. Von den sozialen Verwerfungen der a-sozialen Distanz nicht zu schweigen.

Jetzt plant die Bundesregierung und mit ihr die Landesregierungen, ihr kriminelles Handeln – das Bundesverfassungsgericht wird diese Politik in einigen Jahren aller Voraussicht nach als verfassungswidrig verurteilen, dann wird Merkel in Rente sein, aber auch keine Immunität mehr haben, by the way – auszuweiten. Jetzt sollen alle Menschen immer und überall getestet werden. Gesunde Menschen auf ein Virus zu testen ist Ausdruck eines totalitären Hygienismus.

Es wird noch absurder, da ja selbst dieser Hygienestaat bislang sich noch nicht traut, diese Maßnahmen auch auf Supermärkte oder Apotheken auszuweiten. Sprich: Ein Großteil aller Menschen geht täglich in den Supermarkt. Das geht zwar auch nur mit totalitärer Maske, aber theoretisch kann man da hingehen. Doch in alle anderen Geschäfte, wo jeweils viel weniger Menschen sich aufhalten, Bekleidungsgeschäfte, Schuhgeschäfte, Optiker, Massagesalons, Theater, Kinos, Restaurants, Flugzeuge etc. pp., da soll ein Test notwendig sein?

Jeder denkende Mensch sieht den Widerspruch: Man hat das Recht, sich in einem Supermarkt mit dieser angeblich tödlichen Seuche anzustecken, aber in einem Restaurant paar Stunden später darf man nicht ohne negativen Test sitzen, nicht mal im Freien. Dabei wird es selbst der chinesischte Polizeistaat nicht schaffen, allen Menschen zu verbieten, sich eine Pizza zu holen, und in einem Park zu verspeisen, grade im Frühjahr, Sommer und Herbst (in Florida oder Kalifornien, Israel etc. das ganze Jahr).

Kurzer Rede, langer Sinn, sehr geehrter Herr Heubner:

Sie merken, ich habe eine „klammheimliche“ Freude ob der 20.000 Menschen, die letzten Samstag die CoronaVerordnung in Hessen pulverisierten, „Ordnungwidrigkeiten“ begingen, die nicht geahndet werden konnten und insgesamt die Polizei lächerlich machten. Es gab sogar, oh Wunder, seriöse Polizistinnen, die sich mit den Demonstrant*innen solidarisierten!!

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Diese Menschen auf der Demonstration haben ihr Gesicht gezeigt, gelacht, geschmunzelt, gesungen, geschrien, vor Freude geweint, die Mundwinkel verzogen, geküsst und Luftküsse verteilt. Wie Mescalero wollten diese Menschen gerade keine Gewalt anwenden, sie waren nicht bewaffnet und vor allem wollten sie „keine Killervisagen“ bekommen, wie Mescalero unterstrich. Unsere Politiker*innen haben exakt solche Killervisagen und deshalb ist es auch gut, wenn diese Menschen eine Maske verwenden.

Aber für die Gesellschaft insgesamt ist die Maske tödlich, sie tötet den sozialen Zusammenhalt.

Gerade durch den Lockdown starben noch mehr alte und kranke Menschen, deshalb hat Merkel den Lockdown seit November immer wieder verlängert – sie ist lernresistent, extrem irrational und dogmatisch und so unwissenschaftlich wie kein Kanzler vor ihr. Doch da die gesamte politische Klasse so handelt, fällt ihr Fanatismus nicht auf.

Die Demonstrant*innen von Kassel am 20. März 2021 sendeten ein Fanal der Freiheit. Sie werden von Historiker*innen als jene erinnert werden in vielen Jahren, die mit dazu beigetragen haben, dass der Corona-Wahnsinn ein Ende hatte. Und der Coronawahnsinn wird aufhören. So oder so. Die Politik möchte noch viele Opfer, sie möchte uns alle biopolitisch züchtigen, wie noch nie eine „Demokratie“ Menschen gezüchtigt hat. Aber sie werden verlieren, weil sich am Ende doch die Rationalität und Verhältnismäßigkeit und vor allem das Lachen durchsetzen werden. Ist so.

Verstehen Sie, was ich meine?

Mit freundlichen Grüßen,

Clemens Heni

 

 

‚Eine Covid-19-Infektion ist so wahrscheinlich wie ein Lotto-Gewinn‘

Von Dr. phil. Clemens Heni, 3. Juli 2020

 

30 Prozent aller Landkreise in Deutschland meldeten die letzten 7 Tage null neue „Infektionen“ mit SARS-Cov-2, die anderen gut ca. 69 Prozent meldeten im Schnitt 1-3 „Infektionen“, nur im verbleibenden einen Prozent aller Landkreise gibt es eine etwas höhere Anzahl, mit bekannten „Hotspots“ wie in Nordrhein-Westfalen, wie das ZDF berichtet. Aber solche Zahlen haben keine Konsequenz. Welches Gesundheitsamt würde einen Landkreis in quasi Quarantäne versetzen, wenn wochenlang nicht eine einzige Infektion eines ohnehin nur für eine sehr kleine Gruppe von Menschen gefährlichen Virus auftaucht? Welches Gesundheitsamt würde das tun, ohne Angst zu haben, illegal und verfassungswidrig zu handeln?

Wie verfassungsgemäß ist es, angesichts der folgenden Aussage eines der führenden Virologen und Epidemiologen des Landes, den Notstand, die Abstandsregel, die Maskenpflicht und alle anderen Maßnahmen aufrecht zu erhalten?

Die Gefahr, sich in Hamburg mit dem neuartigen Coronavirus anzustecken, ist nach Ansicht des Hamburger Mikrobiologen und Krankenhaushygienikers Johannes Knobloch derzeit so groß wie die Gewinnchance beim Bingo oder Lotto.

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Was viele Menschen bis jetzt nicht verstanden haben, obwohl man kein Dr. med. sein muss, um das zu verstehen: eine Infektion heißt noch lange nicht, dass ein Mensch krank ist oder je an dieser Infektion krank werden wird. Gerade bei SARS-CoV-2 sind ja fast alle Infizierten ohne Symptome, zwischen 80 und weit über 90 Prozent, wie es scheint.

Deshalb sind die 10 Millionen weltweit (!) offiziell „Infizierten“ eine erstens völlig irreführende und zweitens eine völlig falsche Zahl. Warum irreführend? Weil diese 10 Millionen zu einem riesigen Anteil – 80 bis weit über 90 Prozent – überhaupt nicht gemerkt haben oder merken werden, dass sie mit diesem Virus infiziert sind. Warum ist die Zahl falsch? Die Zahl ist grotesk niedrig für einen Grippevirus – und SARS-CoV-2 ist eine Erkrankung der oberen Atemwege, ergo: eine Art Grippevirus. Allein 2017/18 waren in Deutschland 9 Millionen Menschen wegen Grippesymptomen (!) beim Arzt. Das sind also ganz sicher nicht alle gewesen, die Grippe hatten, sondern nur jene, denen es etwas schlechter ging und die klare Symptome hatten und sich Linderung beim Arzt versprachen (wie sinnvoll oder sinnlos das bei einer normalen Grippe ist, sei dahingestellt). Ca. 25.000 Menschen starben in der Grippesaison 2017/18 an der Grippe. Kein Grund zur Panik.

Dass es jetzt in den USA relative viele Neuinfektionen gibt, kann u.a. an den deutlich häufigeren Tests liegen (das zeigen die Zahlen für die USA). Was in den USA zu den teils hohen Sterberaten in Alten- und Pflegeheimen führte, war skandalöserweise das Zurückschicken von infizierten alten Menschen aus Krankenhäusern – weil die Krankenhäuser für die wirklich gefährlichen Fälle Betten freihalten müssten (in den USA wird das dann oft mit dem Versagen der blauen (entgegen den roten) Staaten in Beziehung gesetzt, also den von Demokraten regierten, was hier natürlich als typische aufgeheizte US-Polemik keine Rolle spielen soll). Das waren tödliche Fehlentscheidungen, die offenbar zum Beispiel im Staat New York verheerend wirkten. Das mag am kapitalistischen Gesundheitssystem liegen, aber auch an der unglaublichen Panik, die weltweit fast alle Politiker*innen erreichte und die zu solchen falschen Entscheidungen führte.

Die Toten, die wir wegen dem Lockdown zu beklagen haben werden, die werden ein Vielfaches der relativ wenigen Grippetoten wegen SARS-CoV-2 betragen, wie die kritischen weltberühmten ForscherInnen im Zuge von Ioannidis schon jetzt sagen und befürchten. Eine Milliarde Menschen könnte in Hunger und Armut stürzen, weil die Weltwirtschaft kollabiert.

Dagegen sind dann befürchtete Schließungen von stadtbekannten Kneipen wie dem „Schwarzen Café“ in Berlin-Charlottenburg in der Kantstraße, unweit des Savigny-Platzes, Ende der 1970er Jahre von einem Anarchisten gegründet, zwar schrecklich, aber von anderer Qualität als der Überlebenskampf von Straßenverkäufer*innen in Indien, weiten Teilen Asiens oder in Südamerika, von den Kindern, die in Afrika keine Masernschutzimpfung erhalten haben, weil die Panikmaßnahmen solche Präventivaktionen unmöglich machten, nicht zu schweigen.

Es wird nach Corona ganz andere Innenstädte geben als davor, trostlosere, einförmigere, leerere – und das sind „Kollateralschäden“, die allesamt vermeidbar gewesen wären.

Aber selbst diese neuen Zahlen von weltweit 10 Millionen positiv Getesteten sind überhaupt gar nichts gegen die von John Ioannidis, dem mittlerweile auch für Newcomer legendären Professor für Epidemiologie und Bevölkerungsgesundheit  an der Stanford Universität in Kalifornien, in den Raum geworfenen Zahlen: Ioannidis geht von weltweit mindestens 150 bis 300 Millionen Infizierten aus, vermutlich sind noch viel mehr Menschen mit SARS-CoV-2 in Berührung gekommen und somit infiziert (aber nicht krank). Das ist ein Hoffnungszeichen. Warum? Es zeigt ja, wie wenig tödlich das Virus ist. Nehmen wir 500.000 Coronagrippetoten von 10 Millionen Infizierten verglichen mit 300 Millionen Infizierten. 500.000 von 10 Mio. sind 5 Prozent, eine völlig unwissenschaftliche und hohe Zahl, Professor Hendrik Streeck kam in Gangelt in NRW auf 0,37 Prozent Letalitätsrate. 500.000 von 150 Mio. sind 0,33 Prozent. Das entspräche der empirisch (!) gesicherten Forschung von Streeck oder Ioannidis.

Das reduziert die von der WHO sensations- und paniklüstern in den Raum geworfene Sterberate von 3,4 Prozent der Infizierten (also positiv Getesteten) ganz extrem. Laut Ioannidis ist die Wahrscheinlichkeit für Menschen unter 45 Jahren so gut wie gleich Null, an diesem Virus zu sterben, weltweit liegt das durchschnittliche Todesalter bei über 80 Jahren, teilweise übersteigt es damit die im jeweiligen Land feststellbare durchschnittliche Lebenserwartung.

Corona ist 100 bis 1000 Mal weniger tödlich als die Spanische Grippe 1918, vor allem war damals das durchschnittliche Todesalter 28 Jahre. 1918 starben ca. 50 Millionen Menschen an dieser Grippe.

Ioannidis schreibt am 3. Juni 2020:

The infection fatality rate is thus vastly lower than the documented case fatality rates. Moreover, most covid-19 deaths affect people with limited life expectancy, while the average age at death in the 1918 flu pandemic was 28. The expected loss of quality adjusted life years, even without aggressive lockdown measures, is 100 to 1000 times lower than in 1918—perhaps comparable with (if not lower than) typical seasonal flu, which kills 34 800 (95% confidence interval 13 200 to 97 200) children every year with acute lower respiratory infections, in contrast with covid-19, which overwhelmingly spares children.

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Und wieder ist es gerade der panikgeile Journalismus, der die Massenpanik schürt: da hatte doch kürzlich eine Journalistin herausbekommen, dass Angela Merkel noch nie mit einer Maske gesehen worden sei. Anstatt das zu loben und die Nicht-Selbstdemütigung der führenden Politikerin zu registrieren wird blockwartmäßig moniert, das sei komisch. Also wurde wenige Tage später Merkel mit Maske abgelichtet – zu einem Zeitpunkt, als in Deutschland die Wahrscheinlichkeit, sich mit Corona zu infizieren, einem Lottogewinn gleichkommt, wie ein führender (!) Mediziner aus Hamburg, der oben zitierte Professor Johannes Knobloch, festhält.

Der Gesundheitsfaschismus geht diesmal vom Volk aus, die Politiker merkten das zwar von Anbeginn und setzen das Grundgesetz außer Kraft, aber ohne die extrem aggressive Bevölkerung und die agitatorischen Medien wären von Anfang an auch kritische Stimmen zu Wort gekommen.

So langsam kommen sie tatsächlich lauter im Mainstream vor, jedenfalls am Rande, die Stimmen der Kritiker*innen.

Entscheidend ist hierbei folgender philosophische und politikwissenschaftliche Gedanke von Professorin Antonia Grunenberg (76) vom 1. Juli 2020:

Was ist Bios? Bios ist die Dominanz der Epidemie über die Demokratie. Bios ist die Herrschaft der Natur über die Zivilgesellschaft. Bios ist die Stigmatisierung von Altersgruppen und von Kranken. Bios ist das Denken, wonach das Leben mehr wert ist als die Freiheit. Bios ist die vorauseilende Bereitschaft der Bürger, auf Freiheitsrechte zu verzichten. Bios ist der Glaube, als würde die Wissenschaft die Wahrheit verkünden. Bios ist die kreatürliche Angst, die nach Schutz sucht und kein Risiko eingehen will. Wenn Bios sich mit der Exekutive verbündet, ist Gefahr im Verzug. Dann ist es Zeit, die Zivilgesellschaft aufzurufen.

Grunenberg schließt ihren Text:

Es ist höchste Zeit, dass wir Bürgerinnen und Bürger uns darauf besinnen, wie sehr die freiheitliche Zivilisation und Demokratie unseres Schutzes und der Regeneration bedarf. Der Sieg über die Pandemie und die Eindämmung der Klimaschäden kann nicht oberste politische Maxime sein. Es gibt eine Freiheit, die über Bios und das individuelle Leben hinausreicht. Die haben wir bisher für geschenkt genommen. Ist sie aber nicht.

Das Paradoxe der aktuellen Situation liegt darin, dass auch ökosozialistische Anarchist*innen sich diesem Freiheitscredo anzuschließen vermögen, wie es scheint.

 

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