Von Dr. phil. Clemens Heni, 5. April 2022

Dass es in Demokratien eine richtige Party zum Freedom Day gab, wie in England oder Schweden, in Deutschland aber der Freedom Day nicht nur abgesagt wurde, sondern die größten Irrationalisten (m/w/d) weiter an der Maske festhalten wollen, weil sie sonst im Leben keinen Sinn sehen, das ist bemerkenswert. Nehmen wir Bremen. Eigentlich ist das große Thema in Bremen – ganz ähnlich wie in Kaiserslautern, nur eine Etage höher – der Aufstieg in die Bundesliga, also der Wiederaufstieg, nachdem Bremen in der letzten Saison abgestiegen war. Jetzt stehen die Chancen ganz gut, dass das Team nach einem schwachen Saisonbeginn und einem Trainerwechsel es doch noch schafft. Selbst Schalke hat noch Chancen auf den sofortigen Wiederaufstieg. Doch die wirklich klugen, rationalen, sich an Klabauterbach orientierenden Leute in Bremen haben ganz andere Probleme:

Ilona Osterkamp-Weber, gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion, begrüßt den „kurzfristigen und späten Vorstoß“ der Bremer Gesundheitssenatorin. „Angesichts der steigenden Inzidenzen und der angespannten Lage in den Kliniken sowie im Gesundheitswesen sollten Schutzmaßnahmen verbindlich bleiben. Dazu gehört insbesondere die Maskenpflicht, zum Beispiel im Einzelhandel, in Supermärkten und in Innenräumen“, so Osterkamp-Weber.

Die Bremer Gesundheitssenatorin Claudia Bernhard (Linke) will daher Bremen zum Hotspot erklären. Das berichtete der Weser Kurier am 1. April 2022 und es sollte offenbar kein Aprilscherz sein:

Nun sind die sogenannten „Zahlen“ oder „Infektionen“, die fast  nie eine Infektion sind, also die Menschen gar nicht krank werden oder sind, bereits seit dem 1. April 2022 wieder gesunken, der Höchststand war just am 31.03.2022 mit 1945 positiven Tests im 7-Tagesschnitt (1.4: 1918, 4.4: 1840, 5.4.22: 1567), dass dies keine wirkliche „Inzidenz“ ist, epidemiologisch betrachtet, ist eine andere Frage. Der unwissenschaftliche Mainstream glaubt, das sei eine Inzidenz. Professor Matthias Schrappe hat mit seiner bekannten Arbeitsgruppe zum Begriff Inzidenz Maßgebliches gesagt:

In der gegenwärtigen Situation liegt kein einziges Merkmal vor, das für die Verwendung des Begriffs „Inzidenz“ notwendig wäre (s. Abb. 1): – die Grundgesamtheit ist nicht bekannt (Punkt 1), denn es werden keine repräsentativen Stichproben verwendet, sondern es werden anlassbezogene Testungen durchgeführt. Übertragen auf das Gebiet der nosokomialen Infektionen mit seinen jährlich 700.000 Fällen würde das bedeuten, man würde Erhebungen zu diesem Problem nach dem Prinzip „hier müsste man mal schauen“ durchführen. – die Population (oder eine Stichprobe) wird nicht vollständig untersucht (s. Punkt 2), sondern es werden montags andere Personen getestet als dienstags (usw.), – die Population wird nicht über einen Zeitraum untersucht (Punkt 3), was dem Begriff der Inzidenz im Sinne von „Neuerkrankungen in einen Zeitraum“ diametral entgegengesetzt ist (…)

Letztlich lässt sich die Situation leicht auflösen: bei den täglichen Berichten des Robert-Koch-Institutes (RKI) handelt es sich nicht um eine Inzidenz oder eine „7-Tage-Inzidenz“, sondern um eine Kombination von mehreren „1Tages-Inzidenzen“, bei näherem Hinsehen identisch mit der täglich erhobenen Prävalenz. Wir haben es also mit einer Zusammenstellung bzw. Addition von mehreren, unsystematisch generierten Punktprävalenzen zu tun, die in täglich sich ändernden Stichproben Häufigkeiten beschreiben, die dann zu einem „7-Tage-Wert“ zusammengefasst werden. Am ehesten lässt sich dieses Konstrukt unter dem (etwas außer Mode gekommenen) Begriff der Periodenprävalenz beschreiben. In Abb. 1 werden die Begriffe graphisch dargestellt. Der Begriff der „7-Tages-Inzidenz“ z.B. wird daher auf der europäischen Ebene gar nicht verwendet, so spricht das European Center of Disease Control (ECDC) richtigerweise von notification rates, also von Melderaten . Es wäre für den deutschen Sprachgebrauch zu empfehlen, sich hier auf eine adäquate Verwendung der Grundbegriffe rückzubesinnen,
man könnte z.B. von einer „7-Tage-Melderate“ sprechen.

Diese Melderate ist also völlig willkürlich. Schrappe hat das mit seinem Team seit Jahren immer wieder betont und eigentlich sollte jeder Mensch, der noch halbwegs klar denken kann, das verstehen: Die Anzahl der vom Robert Koch-Institut (RKI) gemeldeten „Inzidenz“ ist völlig willkürlich und zu 100 Prozent falsch, die kann gar nicht richtig sein, warum? Weil es völlig beliebig ist, welche 2,4 Millionen (!) Menschen aktuell wöchentlich getestet werden.

Andere Länder haben in der Vergangenheit sogar drei-, vier- oder sechsmal soviel getestet wie Deutschland, namentlich Dänemark war für seinen Testwahn berüchtigt. Wenn wir also in der BRD 2,4 Millionen völlig beliebig ausgewählte Menschen pro Woche testen und davon aktuell bis zu 54 Prozent positiv sind, was wäre dann wohl los, wenn wir 4,8 Mio. oder 24 Mio. testen würden? Dann wären die absoluten positiven Testzahlen vermutlich doppelt so hoch oder 10 Mal so hoch. Es ist rein mathematisch und statistisch völlig ausgeschlossen, dass zufällig (!) nur jene 2,4 Mio. getestet werden, unter denen sich dann die 54 Prozent positiv Getesteten befinden.

Ich kann Ihnen das ganz einfach und drastisch verdeutlichen:

Am 10. März 2020 gab es offiziell nur 194 „Fälle“ im 7-Tagesschnitt. Wenn wir wie oft erläutert, davon ausgehen, dass es von der erkannten Infektion – wenn es tatsächlich eine ist – bis zum Tod im Schnitt 21 Tage vergehen, dann ist relevant, wie viele dieser 194 positiven Fälle, die es angeblich an diesem Tag im Schnitt gab, am 31. März 2020 starben. Am 31.3.2020 starben 88 Personen an oder doch nur mit Covid-19. Wie zitiert, hat die offizielle Statistikbehörde (ONS) im UK herausgeschält, dass nur 12 Prozent aller „Corona-Toten“ in UK nur an Covid-19 starben, alle anderen hatten eine Vielzahl von Todesursachen auf dem Sterbeschein.

Das hieße aber, dass am 31.3.20 sage und schreibe 45 Prozent der positiven Tests zu Todesfällen führten, die Fallsterblichkeit also bei 45 Prozent lag, ein völlig grotesker Wert, der natürlich nicht der Wahrheit entsprach. Denn viele Tausende, Zehntausende, Hunderttausende, die sich schon mit SARS-Cov-2 infiziert hatten, aber aufgrund ihrer T-Zellen Kreuzimmunität oder aufgrund der nur schwachen Symptome gar nicht merkten, dass sie eine mega krasse Infektion hatten, blieben unerkannt. Es wurden zudem nur sehr wenige Menschen getestet. Hätten wir nie angefangen zu testen, das unterstreichen alle seriösen Mediziner*innen weltweit, dann hätten wir von einer besonderen Krise überhaupt nichts gemerkt. Ein neues Virus wäre zwar erkannt worden, aber eben nur bei den wirklich sehr schwer Kranken, die behandelt gehören. Aber niemand hätte gewusst, ob jetzt 100 oder 10 Millionen infiziert sind, denn die Intensivstationen waren ja nicht mehr überlastet als im Jahr 2019 oder 2018, 2015 etc.

Ein Jahr später lag die Fallsterblichkeit am 31.3.21 bei 1,8 Prozent, das waren (im 7-Tagesschnitt der „Melderate“, die wie gezeigt fälschlicherweise als „Inzidenz“ im pseudowissenschaftlichen Jargon hochgejazzt wurde und wird) 162 Tote von 8566 „Fällen“ 21 Tage zuvor.

Und jetzt sind wir im Jahr 2022 und Omikron ist noch viel harmloser als alle vorherigen Varianten von Corona, wobei wir ja im Jahr 2020 eine Untersterblichkeit in der BRD hatten am Jahresende und 2021 eine Übersterblichkeit, die vermutlich zu nicht geringem Teil an der Impfkampagne und an fälschlich „ungeimpft“ kategorisierten Toten liegt, die innerhalb von 13 Tagen nach der Impfung starben und an der Impfung starben („Impfnebenwirkungen“ mit lethalem Ausgang), sowie an den Toten, die an Long Lockdown starben oder elendig psychisch zugrunde gingen oder aufgrund zu später medizinischer Behandlung von ansonsten heilbaren Krankheiten.

Wie also sieht es mit den Toten an oder mit Covid-19 am 31. März 2022 aus? Wir haben es mit einer Fallsterblichkeit von 0,12 Prozent zu tun. Die Infektionssterblichkeit liegt wiederum deutlich darunter, da wie gezeigt, eine große Zahl von „Infektionen“ gar nicht erkannt wird, weil nicht systematisch getestet wird wie in einer Kohorte – das wären z.B. 50.000 Menschen, die in regelmäßigen Abständen getestet werden. Das hätte das RKI seit März 2020 machen müssen, doch es hat diese Untersuchung nicht gemacht, da damit die ganze Panikindustrie zum Einsturz gebracht worden wäre, weil die Gesellschaft gesehen hätte, wie groß der Unterschied ist von Infektions- und Fallsterblichkeit, also wie noch viel harmloser als gedacht Corona in Wirklichkeit ist. Corona ist eine „Pandemie der Alten“, wie es Schrappe frühzeitig formuliert hat. Der Alten und Fetten, und an Vitamin D-Mangel Leidenden, sollte man hinzufügen.

Diese Fallsterblichkeit von 0,12 am 31. März 2022 resultiert aus 180.156 positiven Tests im 7-Tagesschnitt am 10.3.2022 und 227 Toten an oder mit Corona am 31.3.2022.

Das heißt, dass Corona aktuell 375 Mal weniger tödlich ist als 2020 und 15 Mal weniger tödlich als 2021.

Bremen hat bundesweit eine der niedrigsten Hospitalisierungs“inzidenzen“ – 3,4 – und stark fallende „Fallzahlen“:

Bremen hat 89 Prozent vollständig Gespritzte („Geimpfte“) und trotzdem oder grade deswegen eine völlig panische, irrationale und unwissenschaftliche, demokratiefeindliche Claudia Bernhard, die den Schutz der Gesundheit der ganzen Bevölkerung im Land Bremen ihrem privaten Panikwahn vor nur einem einzigen und noch dazu extrem harmlosen Virus hintanstellt.

Die SPD Bremen hat jetzt vor wenigen Minuten angekündigt, dass sie Bremen wohl nicht zum Hotspot erklären wird, damit würde sich die Panikpartei Klabauterbachs wohlwollend von ihren Genossen (m/w/d) in Hamburg oder Mecklenburg-Vorpommern absetzen.

Die Bevölkerung in Bremen, Bremerhaven und ganz Deutschland ist psychisch seit zwei Jahren vollkommen überlastet und am Ende, jedenfalls der selbst denkende und sensible Teil der Bevölkerung, was immerhin gut 10 Millionen + X sind, also mindestens alle Ungespritzten plus Millionen weiterer, die zwar geimpft sind, aber das wirklich nur aus dem Grund getan haben, weil sie Angst vor Jobverlust und Ausgrenzung hatten, was auch viele junge Leute betrifft. Wenn man keinen Ausbildungsplatz bekommt, wenn man nicht gespritzt ist, dann macht mann oder frau es eventuell doch. Und dieses irrationale, medizinisch unbegründete, aber autoritäre Verhalten der Verantwortlichen in diesem Land, der Politik und des RKI vorneweg, dieses Verhalten ist die eigentliche Überlastung, unter der wir – also der kritisch und selbst denkende Teil der Gesellschaft – seit über zwei Jahren leiden. Dazu gibt es die Überlastung des Personals in Krankenhäusern, weil der Kapitalismus eben kein Zuckerschlecken ist. Und durch die irrationalen Quarantänemaßnahmen sind aktuell viele Pfleger*innen ohne Symptome einfach zuhause eingesperrt und die Patient*innen und Kolleg*innen müssen es ausbaden.

Ob Claudia Bernhard jemals eine rationale Sicht auf die Public Health erlernen wird, ist unwahrscheinlich. Aber die Gesellschaft wird sich wehren müssen gegen eine Politik, die der Gesundheit und der Demokratie in diesem Land abträglich ist.

Angst ist das Lieblingsgefühl der Deutschen, das wissen alle Engländer, Schweden und Franzosen (m/w/d), die ganze Welt weiß es. Das was als „Team Vorsicht“ firmiert, ist „Team Irrationalismus und Menschenverachtung“, weil diese Menschen die Bevölkerung verachten und demütigen, ja vorsätzlich gefährden, immer mit der Intention, präventiv eine „Überlastung“ oder Gefahr abzuwenden.

80.000 Fans ohne Masken und Tests in Dortmund im Stadion, das ist ok, aber ein paar Dutzend Witzfiguren in einem Theater, ohne Maske, das geht nicht. Es gibt sogar weiterhin von der Kulturelite Veranstaltungsplanungen mit 2G+. Diese Verrückten merken gar nicht, wie irrational sie sind. Entweder sie glauben an die Spritzung („Gentherapie“ laut der Firma BAYER) oder nicht. Entweder sie glauben an IHRE Maske oder nicht. Wenn sie an die Impfung und Maske glaubten, dass die jeweils wirkten, dann würden sie keine Masken aufziehen und vor allem keinen einzigen anderen Menschen auf totalitäre, in einer Demokratie nie dagewesene Weise schikanieren und wie in der Impf-Apartheid ausgrenzen.

Ich war am Sonntag in einem Einkaufszentrum in der schwäbischen Provinz und dort waren locker 80 Prozent maskenfrei, da waren die normalen Leute unterwegs, primär eher jene mit deutschen Pass, aber deren Eltern oder Großeltern nicht bei der NSDAP, dem BdM, dem NSKK oder den NS-Lehrerbund Mitglied waren (Türken, Bosnier, Russen, Polen und viele andere Gruppen), die kulturelle oder politische Elite war dort nicht, es ging abstandslos und entspannt zu. Ich muss mich natürlich nach zwei Jahren Abstinenz erst wieder an diese unglaubliche Vielzahl von Waren gewöhnen, die einem dort angeboten werden. Dann gestern bei Galeria Kaufhof schon etwas weniger entspannter, fast alle Verkäufer*innen panisch oder per Zwang (?) vermummt, dort kaufte ich logisch nichts ein, wenigstens nahm die Köchin im Restaurant (oberste Etage bei Galeria Kaufhof, wie überall) bei meiner Bestellung (klar, Linsen und Spätzle) ihre Maske herunter, das war höflich!

Bei ALDI hingegen ist das Personal fast komplett maskenbefreit, namentlich die Filialleiterin.

Schwedische Tourist*innen können es kaum fassen, dass auch zwei Jahre nach Beginn der Pandemie die Deutschen immer noch nicht klar denken können, von den erwähnten Ausnahmen – 10 Millionen plus X – abgesehen.

Und schließlich möchte ich an meinen Text vom 13. Juli 2021 erinnern, an ein lustiges Zeltlager vor vielen Jahren in der Provinz in NRW:

Und das erinnert mich an ein Seminar der linken Szene von Ende der 1990er Jahre in Oer-Erkenschwick. Damals gab es noch keine Handys, kein Twitter, kein Facebook, kein Instagram, es war old-school BRD. Es könnte dieses DeLuxe-Zelten gewesen sein:

Es ging um Ökologie, Kapitalismus, wir diskutierten spät abends und nachts auch über das Unvermögen von Habermas und Luhmann, über die Bedeutung von Foucault für eine anarchistische oder marxistische Linke und vieles mehr. Eine Person war spät abends die paar Tage jeweils nicht dabei. Sie hatte irgendwie ein unwohles Gefühl wegen der vielen Leute im Schlafsaal, wegen der Hygiene oder es war ihr in den Holz-Tippies, wenn ich das recht entsinne, zu wenig mondän und cool. Aber womöglich war es tief drinnen sehr wohl die Panik vor Keimen, wie es wenig später – 1999 – der amerikanische Kabarettist George Carlin so unnachahmlich auf den Punkt brachte. Die Panik vor Keimen und Viren war exakt Ende der 1990er Jahre bereits ausgeprägt. Eventuell war sie die erste Zeugin Coronas, also avant la lettre? Später wurde diese eine Person, die nicht mit uns primitiveren Linken im Holz-Tippi-Zelt schlafen wollte, irgendwo mal Gesundheitssenatorin, wenn ich das richtig erinnere und interpretiere. So ändern sich die Zeiten und bleiben doch gleich.

Auf ein Beispiel, wie noch die elaborierteste philosophische Coronapolitik-Kritik sich mit dem „Sein“, der Abwehr alles „Seienden“ und gar dem „Ge-stell“ gemein macht, sei abschließend wiederum nur hingewiesen, als Ausblick. Alsbald werde ich also versuchen, diese Kritik am deutschesten aller deutschen Philosophen – einem Lover Hannah Arendts – am Beispiel seiner Rezeption in Corona-Zeiten darzulegen, einstweilen bleibt es bei diesem Zitat, dessen Herkunft dann auch aufgelöst wird – wer es auswendig weiß, kann sich gerne melden (Leser*innen mit Graecum sind im Vorteil):

Atmen als Grundzug des ‚Lebens‘, des ‚Wesens des Lebendigen‘ = ausholendes Einholen. Ist nun einmal das Wort ‚das ausholende Einholen‘, das nur ein Wie benennt, gesagt, so geht Heidegger daran, das Atmen als das Grundverhältnis des Lebendigen von all dem, wovon es lebt, zu reinigen. Der Bezug auf die Luft und die Tätigkeit des Lebendigen werden beiseite geschoben. Ja das ‚Lebendige‘ selbst, nämlich das Was-hafte, was lebt – der Mensch, der Esel, der Baum usw. -, wird zum Verschwinden gebracht. Denn das Hinblicken auf dieses ‚was‚ und das Fragen nach diesem ‚was‚ wird von Heidegger (in derselben Vorlesung) als ‚das Begaffen des Nächstliegenden‘ und als ‚das gewöhnliche Denken‘ verdammt. Der wesentliche Denker Heidegger denkt wesentlich: wesentlich ist das ‚Leben‘ als ‚ausholendes Einholen‘, nicht das ‚lebendige‘ Was; wesentlich ist das ‚Aufgehen‘, nicht das ‚aufgehende‘ Was. Denn der wesentliche Seinsdenker denkt das Sein: Wesen (verbal): Wesung, nicht das ’seiende‘ Was. Und es ist völlig konsequent, daß der wesentliche Seinsdenker Heidegger im Jahr 1943 (!) für die ‚Wahrung der Würde des Seins‘ das ‚Opfer‘, nämlich den ‚Abschied vom Seienden‘ verlangt.