Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Jay Bhattacharya

Jay Bhattacharya im Spectator: Wer jetzt keine Impfstoffe für die wirklich Gefährdeten und Alten in Indien liefert, sondern 24- oder 40-jährige Deutsche impft, handelt rassistisch

Von Dr. phil. Clemens Heni, 07. Mai 2021

Jay Bhattacharya, Professor für Medizin und Experte für Public Health von der Stanford University, einer der drei Erstunterzeichner der legendären Great Barrington Declaration von Oktober 2020,

fordert einen gezielten Schutz der Alten und Gefährdeten in Indien. Er schreibt im britischen Spectator, dass es schwer erträglich ist, wenn die nicht-gefährdete (weiße) Mittelschicht in England, den USA oder Deutschland jetzt auch die jungen Menschen unter 65 impft, anstatt den Impfstoff den Alten in Indien zu liefern.

Es muss auf alle Fälle darum gehen, den Lockdown in Indien zu verhindern, jedenfalls im Großteil des Landes. Indien machte jedoch bislang den gleichen Fehler wie andere Länder: Es gab keinen gezielten Schutz für die Alten und Vorerkrankten, wie es die Great Barrington Declaration fordert.

Bhattacharya, der sehr wohl grundsätzlich für Impfungen ist, spricht sich in einer Debatte auf der Seite Lockdownsceptics zudem vehement gegen Impfpässe aus. Das würde sogar die Impfbereitschaft enorm schmälern, weil es ja zeigen würde, dass die Menschen nicht überzeugt seien, dass die Impfung – wie gegen richtig gefährliche Krankheiten wie Polio – notwendig sei.

Man muss sich vergegenwärtigen, was für eine Infektionssterblichkeit eine wirklich äußerst gefährliche Krankheit wie Tuberkulose (TB) im Vergleich mit Corona hat: ca. 30 Prozent bei TB und 0,15 Prozent bei Corona!

Lassen Sie sich diese Zahlen mal durch den Kopf gehen:

In Indien hat sich insgesamt die Sterblichkeit aufgrund einer Tuberkuloseerkrankung von 62% im Jahr 2000 auf 31% im Jahr 2017 halbiert.

Und dann darüber nachdenken, dass ca. ein Viertel aller 10 Millionen Tuberkoluse-Fälle pro Jahr in Indien stattfinden.

In deutschen Krankenhäusern, so lautete ein Bericht, gab es bis 2019 mitunter ca. 10 FFP2-Masken im Lagerraum für den sehr seltenen Fall eines TB-Patienten. Ansonsten wurden keine FFP2-Masken getragen, schon gleich gar nicht in Zimmern mit Patient*innen, Behandlungsräumen, Stationszimmern, auf Fluren etc. – und im OP OP-Masken.

Bhattacharya schreibt:

The US is also turning its attention to vaccinating its younger population. Some colleges in America require students to show proof of Covid vaccination to enrol in school, even though they are not particularly vulnerable to the disease. On campus, students will quite rightly be encouraged to take their role as global citizens seriously, to care about developing-world poverty and the impact of climate change. But if Britain and America are sitting on millions of doses of vaccine that could save the lives of India’s elderly, what should we do? Share the vaccine? Or give it to those for whom it would make little or (in the case of those who have recovered from the disease) almost no difference? It is hard to find a moral justification for not doing more to help.

Indien hat häufig Smog-Probleme. Das Klima ist extrem und die industriegesellschaftliche Luftverschmutzung immens. Schon Ende März 2020 konnte man auf Telepolis lesen:

Wenn es Narendra Modi [indischer Premierminister, d.V.] wirklich um die Gesundheit seiner Bevölkerung geht, warum sind ihm dann bisher die 1, 2 Millionen Inder egal gewesen, die jedes Jahr an den Folgen von Luftverschmutzung gestorben sind? Auch die mindestens 200.000 Inder, die an den Folgen von verdrecktem Wasser dahin siechen?

Im November 2019 gab es bereits Berichte über „Sauerstoff-Bars“ für die reicheren Schichten in Indien wie in Neu-Delhi. 15 Minuten kosten ca. 3,30€, wie die BBC berichtete:

Prof. Bhattacharya betont in seinem Spectator-Artikel, dass Lockdowns in Indien für weite Teile der Gesellschaft undenkbar sind: Tagelöhner, die Armen, die Wanderarbeiterklasse. Er hat selbst Familie in Indien, einige erkrankten an Corona, andere litten und leiden unter Lockdown-Maßnahmen aller Art. Auch Indien hat es nicht geschafft, die besonders Gefährdeten zu schützen. Dafür sind in Indien die wenigen Impfstoffe für alle Menschen ab dem Alter von 18 Jahren verfügbar, was absurd ist. Das hat zur Folge, das aktuell ca. 60 Prozent aller Impfdosen an kaum existentiell bedrohte Menschen unter 60 gehen, ja noch unlogischer: Auch Genesene, die eine starke natürliche Immunität gegen Covid-19 haben, werden geimpft, das passiert auch hierzulande. Wenn wir uns vergegenwärtigen, was der Kollege von Bhattacharya aus Stanford, Prof. John Ioannidis, immer betont, dass ca. 10 Mal mehr Menschen Corona-Fälle sind, ohne es je gemerkt zu haben, also dass statt der offiziellen 156 Millionen ca. zwei Milliarden Corona hatten und somit immun sind (!), brauchen diese Menschen natürlich keine Impfung mehr. Das beträfe in Deutschland womöglich ca. 20 Millionen Menschen, die alle schon immun sind, aber aufgrund der offenkundig absichtlich vom RKI bislang nicht durchgeführten repräsentativen Antikörperstudien (analog zu der Gangelt-Heinsberg Studie von Streeck), wissen wir es nicht.

Bhattacharya kritisiert das Impfen von Nicht-Gefährdeten massiv:

So far, vaccines have been delivered to roughly 10 per cent of India’s population — which would have been more effective if jabs had been targeted at those most at risk. Instead, perhaps half these jabs have gone to those who have had the virus and will therefore have natural immunity. Worse, nearly 60 per cent of these vaccine doses have gone to people under 60, leaving a vast number of the older population vulnerable during the recent surge in cases. Rather than focus on those most at risk of dying, India has made the vaccine available to anyone over 18, which has diverted even more doses from the poor high-risk elderly to the more affluent low-risk young.

Das völlig irrationale und irre Projekt von Merkel und anderen Politiker*innen, wirklich alle Menschen auf der Welt zu impfen, erst dann könne die Pandemie zu Ende sein, zeigt sich auf perfide Weise in dieser Nicht-Priorisierung der Alten und Gefährdeten in Indien, so Bhattacharya.

Wie selten zuvor zeigt sich zudem die Unwissenschaftlichkeit der absoluten Zahlen. Viele denken, 3500 Toten an einem Tag in Indien, die „an“ oder „mit“ Covid-19 sterben, seien der blanke Horror. Es ist in jedem Einzelfall traurig – aber trauriger, als die Hunderttausenden Toten, die an verhinderbaren Durchfallerkrankungen oder Tuberkulose jedes Jahr in Indien sterben, seit vielen Jahren?

Bhattacharya greift auch Merkel frontal an:

India makes lots of vaccines. Yet Angela Merkel, the German Chancellor, has complained that India is not exporting enough of its supplies to Europe. Discussion should instead focus on how to save as many lives as possible — and how it is more important to vaccinate older, high-risk Indians than young Americans and Europeans with minimal mortality risk. Given that recovering from Covid offers 95 per cent protection against reinfection, those who have had the virus ought to be last in line for a vaccine.

Es ist genau diese mittelständische, weiße, sehr wohl egoistische und rassistische Anmaßung der Amerikaner und Europäer, erstmal die eigenen jungen Leute unter 60 zu impfen, als alle vorhandenen Impfstoffe den wirklich (!) Gefährdeten wie in Indien zu liefern. Das zeigt, dass das ganze Geschwätz von der einen Menschheit schon immer eine hohle Phrase war.

Es muss angesichts von Corona um den Schutz der Schutzbedürftigen gehen. 29-jährige IT-Programmierer aus Berlin, 44-jährige Bürokauffrauen oder gar 15-jährige Schüler*innen sind durch Corona nicht bedroht, das ist irrational. 67-jährige oder 80-jährige in Neu-Delhi oder anderen Großstädten und Gegenden in Indien, die ohnehin schlecht atmen können und ein schlechtes Gesundheitssystem haben, die brauchen Sauerstoff oder ne Impfung, so der Professor aus Stanford, der sich eben wirklich im Sinne der Public Health wissenschaftlich und politisch – als public intellectual – um die Gesundheit auf der Welt kümmert und nicht nur um die eigene Gesellschaft. Das ist Solidarität. Das ist die Anti-Lockdown-Position der Great Barrington Declaration. Dabei müssen wir immer auch im Auge behalten, dass es in Schweden 2020 ohne jeden Impfstoff, ohne jeden Lockdown und ohne Maskenwahn auch so gut wie keine Übersterblichkeit und deutlich weniger Tote als in Frankreich, UK oder den USA gab. Also liegt es nicht an den Impfstoffen per se.

Auch in Indien ist es so, dass die Arbeiterklasse unter Lockdowns und Ausgangssperren leidet, nicht die Mittel- und Oberschicht, die Analogie zu den USA oder Deutschland ist frappierend – die Arroganz und der Zynismus der Lockdown-Fans ist abstossend, angesichts solcher Analysen:

The irony is that those who benefit from lockdown do so only because there are others who aren’t going into lockdown and who continue to face the risk of infection. In our deeply interconnected societies, every minute aspect of our everyday lives — from food and water to electricity, phone and internet connections, sewage systems and waste management services, and medical supply chains — depends on the work of other people who, more often than not, are those in low-income occupations. We may cheer them from the safety of our homes on Thursdays or Sundays, but we lose no time in also shaming them for their ‘irresponsible behaviour’ for being out on the roads or in public spaces.

Das Aufgeben solcher internationalistischer Analysen von den Linken hierzulande, in UK, den USA, ja weltweit, indiziert eines der größten Versagen linker und linksradikaler Theorie und Praxis seit Jahrzehnten. Angesichts von ZeroCovid-Wahnsinningen, linken, dumpf-deutschen Regierungs- und Staatsfetischist*innen und egoistischen Zoom-Laptop-Würstchen dreht sich Hermann L. Gremliza im Grab herum. Er hätte gewusst, was Kritik an den deutschen Zuständen auch zu Corona-Zeiten und was internationale Solidarität bedeutet: Gegen den Lockdown in Indien und anderswo, gegen das Impfen der jungen Leute in Europa oder den USA, für den Schutz der Schutzbedürftigen.

Wer weiterhin fordert, alle Menschen zu impfen und sich gezielt weigert, nur die wirklich potentiell von Corona Bedrohten zu schützen bzw. ihnen den Schutz anzubieten (es wird IMMER auch 80+ oder 65+ oder vorerkrankte Menschen jeden Alters geben, die aus welchen Gründen auch immer, keine Impfung ertragen würden oder sie auf keinen Fall wollen und das ist auch immer deren Entscheidung, wer das nicht akzeptiert, ist ein totalitäres Monster und hat in einer Demokratie nichts zu suchen).

Nochmal die Zahlen, in Relation gesetzt – und nur darum geht es, um die Verhältnismäßigkeit und um die Relation: Wenn aktuell in Indien 3500 am Tag „an“ oder „mit“ Corona sterben, so ist das eben ein Teil der ca. 27.000 Toten am Tag. Ob das eine Übersterblichkeit bedeutet, ist überhaupt nicht sicher. Denn diese ca. 3500 Toten am Tag entsprechen aktuell (1,3 Milliarden Bevölkerung in Indien zu 83 Millionen in Deutschland, also hat Indien eine ca. 15 Mal größere Bevölkerung) den 225 Toten „an“ oder „mit“ Corona (Covid-19, der von SARS-CoV-2 auslösbaren Krankheit), die derzeit in Deutschland sterben. Und wenn schon die 650 C-Toten am Tag, die es in D-Land im Dezember 2020 gab, zu fast keiner Übersterblichkeit im Jahr 2020 führten, wie sollen dann die 250 Toten pro Tag aktuell zu irgendeiner Übersterblichkeit führen? Es sind Tote des normalen Sterbegeschehens, nur gibt es eben eine neue Todes- und Testart. Wie das in Indien ist, wird sich zeigen.

Jay Bhattacharya analysiert in seinem Spectator-Text

so luzide wie kaum ein anderer die aktuelle Situation in Indien:

I have been watching the pandemic unfold in India from Stanford University, where I’m a professor of medicine. But for me, it is not just an abstract problem in a faraway country. I was born in Kolkata and still have many family members in India. Some have contracted Covid, while others have suffered from the terrible effects of lockdown.

As soon as the pandemic started, India followed the familiar litany of Covid lockdown policy: masks, a test-and-trace system, school closures and border closures. India was one of the first emerging economies to announce a lockdown and adopted one of the world’s most stringent approaches.

Stay-at-home advice is easier to follow if you have a proper home. But in India’s’ slums, where millions of people live, quarantine is almost impossible — as is the concept of ‘working from home’ or home-schooling.

Then there are migrant labourers, ten million of whom were living in India’s cities before the pandemic. Lockdown meant many of them immediately lost their jobs, livelihoods and homes. Millions started on the long journey back to their villages on foot, not knowing whether they would ever make it home.

 

Hope is in the Air of Florida: „Lockdowns are the single biggest Health Mistake in History“

By Clemens Heni, Ph.D., March 26, 2021

A few days ago, Governor Ron DeSantis from Florida had a roundtable talk with a couple of scholars in epidemiology, medicine about the current Corona crisis.

Among them were Prof. Jay Bhattacharya from Stanford University, Prof. Martin Kulldorff from Harvard University, and Prof. Sunetra Gupta from Oxford University (via Internet). In addition to the virtual roundtable of the same scholars and DeSantis from September 2020, Dr. Scott Atlas, a former White House task force member on Corona, was among them. They looked back at six months without lockdown and mandatory face masks in Florida. It is a success story!

 

Screenshots, https://www.youtube.com/watch?v=YlSFjeKu0B8

Asked by DeSantis if he still thinks that his lockdown scepticism from September 2020 still holds, Bhattacharya responded:

Lockdowns are the single biggest health mistake in history.“

You can watch parts of the session here.

These few minutes give you an insight view of a democratic procedure, based on medical, epidemiological and sociological scholarship. In Germany or the UK, France or Italy, such anti-lockdown epidemiologists would never ever have been invited to a roundtable by a Governor, to be sure.

Gupta, Bhattacharya and the other scholars involved, mentioned and emphasized the unbelievable costs of lockdown, both here and in the southern countries. They also mentioned that lockdowns do not only harm, worse, they do not even prevent the spread of the disease (look at the numbers in Merkel’s Germany from November 2020 until today, with hardcore lockdowns). Finally, the mortality rate in lockdown states such as California (or New York, New Jersey and dozens of other states in the US) are higher than in Florida.

Such discussions are among the reasons, why the US is (at least in part) still a vibrant democracy, and Europe and the UK are not.

 

Öffnet endlich das ganze Land – Auto-Korsos im Ländle und überall: Viele Tausend Menschen fordern Freiheit, Selbstbestimmung, Rechtsstaatlichkeit und Rationalität

Von Dr. phil. Clemens Heni, 8. Februar 2021

Spontan dachte ich gestern beim Spazierengehen in der Innenstadt einer schwäbischen Provinzmetropole als alter Berliner beim gut hörbaren Hupen natürlich an eine Hochzeit. Fußball konnte es nicht sein, das Spiel Bielefeld gegen Werder Bremen war abgesagt worden wegen starkem Schneefall, Eis und Winterwetter und außerhalb von Bremen gibt es nur in Berlin eine hörbare „Lebenslang grün-weiß“ Fan-base. Dass ich gleichwohl an eine Hochzeit dachte, spontan, das war eigentlich ein gutes Zeichen: so tief bin ich noch nicht gehirngewaschen, dass ich spontan weiß, dass so eine Hochzeit derzeit verboten ist.

Ich dachte, dutzende Autos, die hupen, das könnte oder müsste wohl eine Hochzeitsgesellschaft sein. Es war gleichwohl naiv oder zeigte Anzeichen eines Realitätsverlustes. Doch dann sah ich die vielen Polizeiautos in der ganzen Stadt verteilt. Hm. Das war bislang selbst hierzulande unüblich, Hochzeitsgesellschaften zu eskortieren. Dann sah ich eine verlassene (!) Antifa-Fahne an einer Bushaltestelle in der zentralen Straße der Innenstadt, der „Allee“ in Heilbronn. Vermutlich wollte der oder die Fahnenträger*in nicht auch noch selbst gefährliche Aerosole in die ohnehin vom Saharastaub der letzten Tage stark in Mitleidenschaft gezogene Umgebung absondern („Menschen von überall her riefen an. Manche wollten wissen, ob das der Weltuntergang ist“).

Dazu ein paar Antifa-Transparente, die ich mir im Regen gar nicht erst durchlas, weil ich von vielen anderen Kundgebungen und Proklamationen dieser Art seit März 2020 weiß, wie wenig antifaschistisch und wie nicht evidenzbasiert und totalitär Pro-Corona-Politik die sein würden.

Wenig später lag daheim im Briefkasten eine Wahlwerbung der MLPD mit der Forderung „Vollständiger Lockdown sofort“. Anfang März 2021 sind Landtagswahlen in Baden-Württemberg, die mit Demokratie wenig zu tun haben werden, da es keinen Wahlkampf mit Menschen gibt. Plakate kündigen „Veranstaltungen“ an, ohne Ort, dafür mit einem Link oder QR-Code, wo man wie Zugang zu diesen unsagbar grotesken Veranstaltungen bekommen kann.

Es sollte hingegen einen umfassenden Wahlboykott geben. Demokratie lebt davon, dass man den Kandidat*innen die Meinung direkt live ins Gesicht sagen oder auch mit unterschiedlichen Methoden live protestieren kann. So können Umstehende sich demokratisch bilden, die Meinung ändern oder bestätigt sehen, jedenfalls diskursiv und kontrovers eine Debatte erleben. Das ist online ein Witz. Zudem sind solche Events rassistisch, da wir alle wissen, dass es Millionen von Menschen gibt, die aus sog. bildungsfernen Milieus kommen und von den läppischen Zoom-Events von vornherein ausgeschlossen sind.

Wir kennen diese medizinisch unerfahrenen und irrationalen Panikmacher der MLPD von der ZeroCovid-Kampagne und dem ARD-Redakteur Georg Restle oder auch der Bild der Frau: Jetzt findet zusammen, was zusammengehört: MLPD, ARD und die Funke Mediengruppe, dazu die selbst ernannte Antifa, die keine mehr ist. Ich war in der Antifa, nicht nur in Tübingen, und weiß, was Antifaschismus heißt. ZeroCovid hat viel mehr Gemeinsamkeiten mit totalitärer Politik, als es diese Leute wahrhaben wollen.

Diese totalitären Monster von NoCovid oder ZeroCovid sitzen immer allein zuhause in ihren Sesseln und kümmern sich nicht um die Singles, Witwer und Witwen, die Alleinerziehenden, die Familien mit sehr beengten Wohnverhältnissen ohne Garten. ZeroCovid spielt auf der Klaviatur der binären Matrix normierter Kleinfamilien, ist zutiefst rassistisch, weil die Menschen, die beengt leben, nicht die weißen deutschen Chefredakteure oder ARD-Mitarbeiter sind, sondern die Bewohner*innen der Innenstädte, jene, die das Brot backen, den Müll abholen, die Alten pflegen, an der Kasse im Supermarkt sitzen oder im kleinen orientalischen Obst-, Gemüse- und Feinkostladen.

Die ZeroCovid-Vertreter*innen ignorieren die von den Vereinten Nationen befürchteten 130 bis 270 Millionen Hungertoten 2021 allein wegen den Konsequenzen der Lockdownpolitik. Nie verhielten sich angebliche „Linke“ a-sozialer als 2020/2021 während Corona. Das betrifft fast alle Teile der Linken. Sie sind antifeministisch und schützen nicht die Millionen Frauen, die mit üblen Typen zusammenleben und nicht mehr raus können bzw. er nicht mehr in die Kneipe, den Sportverein oder ins Stadion gehen kann, um Dampf abzulassen oder überschüssige Energie weniger brutal loszuwerden.

Es gibt Oberbürgermeister wie Harry Mergel (SPD) aus Heilbronn, die mit jeder Äußerung so tun, als ob sie wüssten, wie man ein respiratorisches Virus einhegen könnte. Das ist natürlich unwahr, er weiß es nicht, niemand weiß es. Er hätte aber seit März 2020 Zeit gehabt, zu lernen. Er hätte sich mit der internationalen epidemiologischen und medizinischen Forschung wie von Prof. Jay Bhattacharya beschäftigen können, oder wenigstens mit den Forschungen der Weltgesundheitsorganisation. Die WHO hat im Oktober 2020 ihre eigene unwissenschaftliche Prognose vom Frühjahr 2020, dass 3,4 Prozent aller Menschen, die sich mit Corona anstecken, versterben würden, extrem relativiert und spricht nun von 0,23 Prozent Infektionssterblichkeit (die um ein Vielfaches unter der Fallsterblichkeit liegt).

Harry Mergel hätte wie jeder andere OB oder jede/r Abteilungsleiter*in etc. lernen können, empirisch gesichert, dass kein Kind an Corona gestorben ist, nicht ein einziges, und auch so gut wie kein Kind krank wurde. Er hätte lernen können, allein schon von seinem Tübinger Kollegen Palmer, dass es ausschließlich auf den Schutz von Alten und Kranken, von Alters- und Pflegeheimen ankommt.

Ja, viel mehr noch: Er hätte lernen können und müssen, dass es gut ist, wenn sich die nicht vulnerable Bevölkerung ansteckt wie bei der Influenza oder jeder anderen typischen Erkrankung, damit sie eine natürliche Immunität aufbaut. So ist es schon immer gewesen, denn Menschen leben von dem Kontakt mit Viren, Bakterien etc. Es war schon sehr früh, im März 2020 klar ersichtlich, dass nur sehr alte und kranke Menschen bedroht sind von Corona, wenn sie überhaupt nur an Corona starben und nicht nur „mit“ Corona, was wegen der seltenen Obduktionen vermutlich nie festgestellt werden kann (Ausnahme: Hamburg, wo Prof. Püschel betonte, dass er so gut wie keine Toten hatte, die keine massiven Vorerkrankungen hatten).

Die von den Medien genüsslich ausgewalzten extremen Ausnahmefälle von angeblich nicht vorerkrankten jüngeren Menschen (die meist dann doch Diabetes oder Übergewicht etc. hatten) zeigten doch nur, dass sie die Regel bestätigen. Wenn das durchschnittliche Todesalter von Anfang an über der durchschnittlichen Lebenserwartung in Deutschland, die 81 Jahre beträgt, liegt, hätte man merken können, dass Corona keine Seuche sein kann.

Dabei hätte sich Harry Mergel ein Vorbild am SPD-Politiker und Bundestagsabgeordneten Marcus Held nehmen können, der ja bekanntlich als einziger SPD-MdB gegen das antidemokratische Infektionsschutzgesetz in der Fassung vom 18. November 2020 stimmte:

Marcus Held: Das ist ja eine Erklärung gewesen, die ich im November abgegeben habe. Und jetzt im Februar, also fast drei Monate später, hat sich das ja eher noch zugespitzt. Und deshalb habe ich Fragen an die Bundesregierung gestellt, auch aktuell gerade wieder, in deren Mittelpunkt für mich die Frage steht: Welche Maßnahmen zur Eindämmung dieser Pandemie und dieser Ansteckungsgefahren durch Corona, wissenschaftlich belegt, tatsächlich zur Verbesserung bei den Werten geführt haben. Sprich: bei den Ansteckungswerten in der Gastronomie, im Kino, bei den Friseuren.

Wir haben ja mittlerweile die Situation, dass wir über sechs Wochen, sieben Wochen die Friseure geschlossen sind und keiner kann so richtig nachweisen, dass die Friseure in Deutschland ein Hotspot der Ansteckung gewesen wären. Die Gastronomie hat zum Teil enorm in vorbeugende Maßnahmen investiert, konnte aber im Jahr 2020, wenn man die Sommerpause wegrechnet, nur drei, vier Monate ihre Lokalitäten offenlassen.

Und als Vater von zwei Kindern natürlich: Wie geht man mit Kindern und Jugendlichen in dieser schwierigen Zeit um? Das führt mittlerweile ja zunehmend zu solchen Problemen, was auch Kinder- und Jugendpsychologen sagen, was Kinderärzte sagen, dass ich der Meinung bin: Man muss sich das Ganze stärker ansehen und muss fragen, mit welchen Maßnahmen man welche Kollateralschäden leider auch anrichtet.

 

Zurück zum gestrigen Nachmittag. Nach einer Stunde Spaziergang durch die Stadt, wo immer wieder entfernt das Hupen zu hören war, konnte ich dann endlich zu Hause mit brillanter Aussicht sehen, was los war: Anti-Corona-Politik-Auto-Korso. Warnblinklichter und Hupen ohne Ende. Stau an der Kreuzung. Man konnte da auch bei Regen mit dem Fahrrad teilnehmen … Bei den ca. 400 Autos und locker 800 Teilnehmer*innen Daumen hoch und gute Stimmung, gleichwohl changierend zwischen Panik vor der Existenzvernichtung, dem psychischen Totalkollaps und Wut.

So. Kann. Es. Nicht. Weiter. Gehen.

Winfried Kretschmann (Grünenpolitiker, bekannt vor allem durch die Mathias Richling Show im SWR) oder Harry Mergel (OB von Heilbronn) müssen gestoppt werden, sie schützen nicht einen alten und schwer kranken Menschen, aber stoßen seit März 2020 unzählige Menschen in den Abgrund. Der Paternalismus dieser Politiker ist unerträglich. Sie haben von Anfang an erwachsenen Menschen abgesprochen, selbst verantwortlich mit dem Risiko einer Infektion mit einer Art Grippevirus umzugehen.

Kinder wurden sogar von Horst Seehofer seit März 2020 ganz absichtlich in Panik versetzt, am Tod ihrer Eltern oder Großeltern Schuld zu tragen. Die Medien machten alle mit, alle. Schwärzeste Pädagogik aller BRD-Zeiten. Und psychologisch was vom Allerschlimmsten: Sie brechen Menschen, indem sie sie Dinge tun lassen, die absolut irrational sind, wie z.B. Lüften oder Maskentragen, obwohl wir wissen, dass selbst beim Sitzen in der U-Bahn neben einer kranken Person nur in einem Prozent der Fälle eine Übertragung stattfindet, so der Chef des RKI Österreichs Franz Allerberger schon 2020. Die Zeitschrift für Krankenhaushygiene up2date hat die Kritik am Maskentragen im Alltag wissenschaftlich bestätigt. Die Panik, die OBs wie Mergel und alle anderen Verantwortlichen tagtäglich in die Gesellschaft tragen, ist präzedenzlos für eine Demokratie.

Daher also die Autokorsos. Ganz ähnlich wie mir erging es gestern dem Journalisten Dirk Maxeiner:

Gestern am Sonntag. Februar in Augsburg. Es regnet in Strömen und wird den ganzen Tag nicht so richtig hell. Ich habe mich im Büro verkrochen. Dann ruft Sabine hoch: „Was ist denn da draußen los?“ Unser Haus steht direkt an einer viel befahrenen Straße mitten in der Stadt. Ein Hupkonzert dringt an mein Ohr. „Türkische Hochzeit“, rufe ich routiniert zurück, ohne nachgeschaut zu haben. Moment. Türkische Hochzeit? Kann nicht sein. Wir haben ja Lockdown. Nächste Möglichkeit: Hat wieder jemand falsch geparkt, und die Straßenbahn kommt nicht vorbei? Nicht am Sonntag. Letzte Möglichkeit: „Sabine, hat der FCA heute gewonnen?“

Ich öffne das Dachfenster und spähe nach unten. Alles voller Autos. Vom schweren Mercedes bis zum Kleinwagen. Alle voll besetzt. Alle mit Warnblinker. Alle hupen. Und alle haben einen Streifen rot-weißes Absperrband am Außenspiegel befestigt. Ein paar tragen italienische Flaggen auf dem Dach. Kleintransporter fahren große Schilder spazieren. Darauf steht: „Freiheit“. Dazwischen Blaulichter und fliegende Motorrad-Reiter der Polizei. Endlich blitzt in mir ein zielführender Gedanke auf. Ich rufe runter zu Sabine: „Das ist eine Corona Demo. Autokorso.“ Sabine zurück: „Da müssen wir mitfahren“. Und dann etwas kleinlauter: „Wo ist der verdammte Autoschlüssel?“.

 

Am Sonntag, 7. Februar 2021 gab es also wie schon die Tage zuvor in Ludwigsburg, Balingen, Ulm, Radolfzell, Villingen-Schwenningen, Heidelberg, Oberndorf am Neckar, einen Anti-Corona-Politik Auto-Korso in Heilbronn, knapp 400 Autos mit ca. 800 Teilnehmer*innen. Weite Teile der Innenstadt waren zeitweise lahmgelegt.

Der Chefredakteur der Heilbronner Stimme, Uwe Ralf Heer, hat schon Anfang Januar 2021 die Lockdownpolitik kritisiert („Ernüchternde Lockdownverschärfungen“):

„Fehlende Perspektiven

Was zudem fehlt, sind klare Perspektiven. Für Kultur und Sport, für Gastronomie und Handel. Die Möglichkeit, Waren außer Haus zu verkaufen, ist da nur ein schwacher Trost. Zumal die versprochenen finanziellen Hilfen entgegen den vollmundigen Ankündigungen aus Berlin vielerorts auf sich warten lassen. Mit absehbaren dramatischen Folgen für Geschäfte und Lokale.

Unmut wächst

Wenn dann auch noch das Impfdesaster schöngeredet wird und es von der Anmeldeprozedur bis zu den zu gering vorhandenen Impfdosen jede Menge ungelöste Baustellen gibt, dann steigert das den Unmut der Menschen und es reduziert die Bereitschaft, alle harten Maßnahmen widerspruchslos mitzugehen.“

In einem Video der Heilbronner Stimme, wo es primär um die Trockenlegung eines künstliches Sees in der Nähe von Heilbronn geht („360 grad | So schnell verliert der See sein Wasser | 21.01.21“), sprach Heer weiterhin relativ skeptisch über den Regierungskurs in der Coronapolitik und verweist u.a. auf den Ansatz des Tübinger OBs Boris Palmer. Nun wissen wir, dass im Ernstfall sowohl Palmer wie jede Tageszeitung, auch die Heilbronner Stimme, sich hinter jeden Lockdown gestellt hat. Das gilt auch für Hendrik Streeck, den Bonner Virologen und teilweise Gegenspieler von hardcore Einpeitscher Christian Drosten – doch auch Streeck hat sich noch hinter jeden Lockdown gestellt, so auch jetzt wieder, es gäbe keine andere Option.

Dabei wissen wir, wie gezielt Corona wirkt. Die Weltgesundheitsorganisation, aber auch die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in den USA betonen, dass für Menschen unter 70 Jahren Corona weniger gefährlich ist als eine Grippe – die Sterblichkeit liegt bei 0,05 Prozent für fast alle Menschen der Gesellschaft (alle unter 70). Das heißt, der Schutz der Alten hätte von Anfang an der Schwerpunkt sein müssen.

Daher ist die Politik in Florida, USA, so sensationell für ein westliches Land: Florida hat die Gefahr für die Alten klar erkannt und im Herbst/Winter 2020/2021 keinen Lockdown gemacht und alle Strafen für Nicht-Maskentragen ausgesetzt. Florida hat knapp halb soviel Corona-Tote wie New York oder New Jersey, zwei US-Bundesstaaten mit besonders krassen Lockdowns.

Wissenschaftliche Studien haben gezeigt, dass es so gut wie keinen Unterschied macht, ob ein Land einen Lockdown macht und eine Maskenpflicht einführt oder nicht. Das berühmteste Beispiel ist und bleibt Schweden, oder jetzt Florida. Dabei ist der Gouverneur von Florida Ron DeSantis ein Republikaner, aber das hat auch Vorteile: Er ist für Israel, gegen den Jihad und wundert sich, warum Facebook oder Twitter Islamisten wie iranische Offizielle am Start lässt, aber Trump zensiert. Ist Antisemitismus nur schlimm, wenn er weiß und verschwörungsmythisch ist, aber nicht, wenn er islamistisch und verschwörungswahnsinnig ist?

Die Lockdown-Politik muss beendet werden. Sie hat die Alten nie geschützt und die Jungen ins größte Unglück seit Bestehen der Bundesrepublik Deutschland gestürzt.

Seit 1968 gab es viele kulturelle und politische Errungenschaften, die die westlichen Demokratien offener und besser gemacht haben. Vom Kampf gegen den Krieg in Vietnam über den Feminismus hin zur Sozialarbeit und dem Kampf gegen Diskriminierung von Homosexuellen. Auch die Situation von Behinderten, von Alten und Kranken wurde seit den 1970er Jahren breit diskutiert und Konzepte für Inklusion, Respekt und für Patient*innenrechte entwickelt und umgesetzt.

Gerade Linke haben sich für die Rechte von armen Menschen, von Minderheiten, Migrant*innen, Behinderten, ja mitunter auch für Alte und Patient*innen eingesetzt. Es gab eine lange Tradition der kritischen Medizin – bis Corona kam. Da wurde plötzlich jedes Wissen um öffentliche Gesundheit oder Public Health weggeschmissen und so irrational, panisch, hysterisch und antidemokratisch, autoritär bis totalitär agiert wie noch nie seit 1945.

Wer behauptet, Corona sei eine Gefahr für die gesamte Gesellschaft oder gar die ganze Welt, hat sich mit der wissenschaftlichen Diskussion und der evidenzbasierten Medizin seit März 2020 nicht befasst und sich nur von den irrationalen und unwissenschaftlichen, antidemokratischen Medien und der Politik indoktrinieren lassen.

Die Hongkong-Grippe 1969/70 hat in der alten BRD 40.000 Menschen getötet, was Teil des Lebens ist. Grippewellen können sehr tödlich sein, jedes Jahr, mal mehr, mal weniger. Coronaviren waren auch schon immer mit dabei. Die Sterblichkeit, korrekt: die Infektionssterblichkeit lag 1969/70 in der BRD bei 0,29 Prozent, das hat 2016 das Robert Koch-Institut erforscht. Laut Weltgesundheitsorganisation liegt die Sterblichkeit bei Corona weltweit bei 0,23 Prozent. Was soll man dann noch sagen, wenn in einer Agitationsbroschüre und in Sonderseiten der tageszeitung (taz) aus Berlin vor wenigen Wochen wahrheitswidrig behauptet wird, Corona sei zehnmal tödlicher als die Grippe?

Nena hingegen hat schon angekündigt, auf Facebook, dass sie ganz sicher niemals unterscheiden wird, ob eine Person gegen Corona geimpft ist oder nicht, alle dürfen ihre Konzert besuchen. Eigentlich selbstverständlich, aber in den heutigen un-fassbaren Zeiten geradezu revolutionär. Nena ist aber die Ausnahme, fast alle Musiker*innen schweigen und stimmen damit zu. Doch manche Musiker*inne wachen langsam auf, Nina Proll schon seit langer Zeit, jetzt auch hierzulande Guido de Gyrich:

„Campino ist ein Lutschbonbon – war es immer schon, zwischenzeitlich synonym für Punkrock Schwiegersohn“ („Guido de Gyrich – Wo seid ihr alle hin?“).

Der Verwaltungsgerichtshof Baden-Württemberg in Mannheim hat am Montag, 8. Februar 2021, die landesweite Ausgangssperre, die seit Mitte Dezember 2020 das Ländle in einen noch krasseren Polizeistaat verwandelt hatte, aufgehoben.

Die Politik wird weiter versuchen, das größte Sozialexperiment seit 1945 fortzuführen. Einfach mal illegal testen, was geht und solange kein einigermaßen seriöser Richter oder ein Senat dagegen entscheidet, wird eingesperrt, eingeschüchtert, das Volk verhetzt, bis sich die Balken biegen und alle Innenstädte in sich zusammenbrechen, bis jede Gastronomie, jedes Hotelgewerbe, jede Tourismusindustrie, jeder Einzelhandel, jede Kultureinrichtung, jedes Theater- und Opernhaus, jede Bibliothek, jedes Kino, jeder Jugendclub, jeder Veranstaltungsort, jedes Schwimm- und Hallenbad als wertlos und nicht systemrelevant gecancelt wurde, jeder Frisör- und Beautysalon, jedes Fitnessstudie, jede Surfschule, jede Tanzschule bankrott und die Menschen und ihre Leben psychisch, sozial und ökonomisch zerstört sind.

Die Autokorsos zeigen, dass sie damit wenigsten nicht mehr lautlos durchkommen.

Dabei haben die irrationalen und unwissenschaftlichen, autoritären und dem Gruppendenken hörigen Verbrecher Politiker*innen doch eh schon seit März 2020 für alle Zeiten gewonnen: Seit März 2020 wissen wir alle, dass Herrscher von heute auf morgen ohne jede medizinische oder sonstige Evidenz das gesamte Leben stillstellen können. 2021 wissen wir jetzt, dass damit die alten totalitären Träume der Post-Stalinisten wahr werden.

Nazis wissen jetzt, wie unfassbar leicht es ist und in Zukunft sein wird, ein ganzes Land in den Wahnsinn, in die Massenpanik und den Gehorsam zu drängen. Die Massenmedien sind ein entscheidender Faktor, neben den a-sozialen Medien, wo noch jeder totalitäre Blockwart seine Story von den unfassbaren Kindergeburtstagsparties oder den Feiern der Goldenen Hochzeit unzensiert posten kann und die Polizei auffordert, doch mal bei Frau Müller und ihrer kleinen Marie im ersten OG sowie bei den Großeltern im Erdgeschoss nachzuschauen.

Noch sind viele Rechte gegen die Maßnahmen und spielen sich als Freund des Grundgesetzes auf, doch die Zeit wird kommen, lokal, regional, landesweit, bundesweit, europaweit, weltweit, wenn auch extreme Rechte merken, wie einfach es ist, mit Angst und Panik eine bestimmte politische Richtung durchzusetzen, ohne dass es dafür Beweise oder Gründe bräuchte. Eine definitionslose „epidemische Lage von nationaler Tragweite“ hat es vorgemacht.

Autokorsos und, was noch schöner wäre und ein Desiderat, Autor*innenkorsos, sind eine gute Idee, der Politik des wahlweise totalen oder unendlichen Lockdown den Kampf anzusagen.

 

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