Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: keine Maskenpflicht

Es lebe das MEER – Hoffnung von der Nordsee und aus Cuxhaven: Unter der x-beliebigen Zahl von „50“ keine „Testpflicht“, unter „35“ keine Maskenpflicht mehr im Einzelhandel

Von Dr. phil. Clemens Heni, 21. Mai 2021

Wie ich immer sage: Es gibt Hoffnung. Ein Leser meines Blogs aus Ostfriesland, der mich immer wieder auf interessante Entwicklungen hinweist, berichtet mir letzte Nacht: Die Landesregierung in Niedersachsen plant, dass ab Dienstag, den 25. Mai 2021, ab einer sog. Inzidenz von unter 50 keine Testpflicht mehr besteht und unter 35 in Geschäften keine Maske mehr getragen werden muss. Hört sich für ZeroCovid-Wahnsinnige wie eine Dystopie an? Wird aber so sein, der NDR berichtet:

In Regionen mit stabilen Inzidenzwerten unter 50 soll frühestens ab Dienstag kommender Woche die Testpflicht für den Einzelhandel entfallen. Zudem wird die Maskenpflicht für den Einzelhandel in Regionen mit einer stabilen Sieben-Tage-Inzidenz unter 35 an fünf aufeinanderfolgenden Werktagen aufgehoben. Auch die Begrenzung der Kundenzahl nach Quadratmetern entfällt bei dieser Inzidenz. Das geht aus einem Entwurf hervor, der dem NDR vorliegt. Der Testnachweis für Gäste von Cafés und Restaurants im Außenbereich bleibt dagegen bestehen. In den vergangenen Tagen hatte die Landesregierung um Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) stets betont, die Corona-Auflagen wegen Unsicherheiten bei den gemeldeten Infektionszahlen nur vorsichtig lockern zu wollen.

Das trifft unter anderem auf den großen Landkreis Cuxhaven zu, der ja an der Nordsee liegt, die Elbmündung und die Wesermündung umfasst und auch so schöne Gegenden wie den Harriersand nördlich von Bremen, vis-à-vis von Brake an der Unterweser, inkludiert.

Der Landkreis Cuxhaven hat seit Tagen eine „Inzidenz“ unter 35, aktuell liegt sie bei 13,1:

In allen Landkreisen in Schleswig-Holstein liegt die Inzidenz auch unter 35, nur im Stadtkreis Kiel nicht ganz (55,1), aber das liegt an der verständlichen Aufregung wegen dem möglichen direkten Aufstiegsplatz für Holstein Kiel (Fin Bartels, also Werder Bremen) am letzten Spieltag der Zweiten Bundesliga am kommenden Sonntag ab 15.30 Uhr. Bei Union Berlin (Max Kruse, also Werder Bremen) – Eisern Union! – wird es übrigens am Samstag zum Saisonausklang wenigstens etwas klingen: 2000 Fans werden beim Spiel gegen Leipzig dabei sein (allerdings zwangsweise getestet, wie zu befürchten ist).

Mit Nina Hagen:

Wir aus dem Osten geh’n immer nach vorn
Schulter an Schulter für Eisern Union

Hart sind die Zeiten und hart ist das Team
Darum siegen wir mit Eisern Union

Eisern Union
Immer wieder Eisern Union
Immer weiter ganz nach vorn
Immer weiter mit Eisern Union

Wer lässt sich nicht vom Westen kaufen?
Eisern Union, Eisern Union

Den Sieg vor den Augen, den Blick weit nach vorn
Zieh’n wir gemeinsam durch die Nation

Osten und Westen – Unser Berlin
Gemeinsam für Eisern Union.

Wir werden ewig leben
Eisern Union, Eisern Union.

Was heißt das? Cuxhaven und Niedersachsen werden die Maskenpflicht abschaffen, schrittweise, aber sicher. Auch die Testpflicht wird fallen, das ist 100 Prozent sicher. Denn mit Tests besuchen die Leute auch nicht die Außengastronomie, warum wohl? Der NDR schreibt weiter:

Auch der Hotel- und Gaststättenverband Dehoga Niedersachsen hatte sich nach der ersten Woche mit offener Außengastronomie ernüchtert gezeigt.

Denn wie sieht es derzeit konkret aus? Stellen wir uns folgende alltägliche Begebenheit vor:

Wollte Markus nicht mit Katrin zu Luigi Essen gehen, den Jahrestag feiern? Ich hab ihn vorhin gar nicht dort gesehen, als ich mit dem Rad vorbei kam.

Ja, klar, das war der Plan, jetzt sitzt er 14 Tage in Quarantäne.

Bitter. Und das asymptomatisch. So wie Altmaier asymptomatisch magersüchtig ist…

Man darf dann ab Dienstag nach Pfingsten in Niedersachsen sogar innerhalb von Läden wieder atmen und muss die Luft nicht anhalten. Bislang unvorstellbar. Es dürfen sich auch mehr als zwei Personen in einem Laden aufhalten, genauer gesagt: unbegrenzt viele Menschen, egal wie eng der Laden ist, also z.B. 40 Leute in einem 50 Quadratmeter großen Jeans-Laden, so wie das früher immer war, die Älteren von uns erinnern sich.

Wie war das früher mit dem Besuch von Cafés und Restaurants? Sagen wir 1968?

Immerhin gibt es heute echt nachvollziehbare Gründe für den Rausschmiss aus einem Restaurant, Café oder Laden – bzw. heute kommt man erst gar nicht rein ohne Test oder Maske.

Das war früher anders. Peter Brückner berichtete 1976 über das Klima, die politische Kultur, die dazu führte, dass sich Demokratinnen und Linke wie Ulrike Meinhof radikalisierten und 1970 die RAF gründeten. Es geht natürlich um das legendäre Café Laumer, wo schon Horkheimer und Adorno Gäste waren, in Frankfurt am Main an der Bockenheimer Landstraße:

 

Im Café Laumer, 1968

Der Geschäftsführer des Café Laumer, Rimbach, in der Nähe der Universität Frankfurt, verbot im Herbst 1968 Studenten, oder jungen Männern und Frauen, die er für Studierende hielt, sein Café – angeblich störten sich seine anderen Gäste an der saloppen Kleidung und den langen Haaren der ‚Jungintellektuellen und Künstler‘. Studierende ziehen daraufhin vor das Café, belagern es und protestieren dagegen, daß der Wirt ihresgleichen nicht bedient oder vor die Tür setzt. Der Geschäftsführer alarmiert die Polizei.

(…)

Klaus passiert Herrn Rimbach. Er betritt das Café. Nach fünf Minuten kommt Klaus die Treppe wieder herunter. Ich sage, du hast dich wohl gelangweilt da drin? Klaus sagt, er hat mich wieder rausgeschickt. Ich sage, wieso denn? Er sagt, ich habe Zeitung gelesen. Ich sage, na und? Klaus sagt, ich lese Zeitung, da tritt Rimbach an mich heran und fragt, was lesen Sie denn da? Ich sage, eine englische Zeitung. Ich lese eine englische Studentenzeitung. Rimbach sagt, eine Studentenzeitung? Bitte lesen Sie draußen weiter.

(S. 92)

So etwas könnte heute gar nicht mehr passieren. Welcher Student kann heute noch lesen? Warum lesen? Netflix! Sehen Sie! Heute gibt es echte Gründe, um aus einem Café geworfen oder besser: gar nicht erst hineingelassen zu werden. Also: Auch wenn es heute keine langhaarigen Studenten mehr gibt, keine lesenden Studierenden, hat sich die Politik so einiges ausgedacht. Denn aufgrund der Erfahrungen im Café Laumer und in Zeiten von Corona sollte man vorab einiges abchecken. Also wird es in naher Zukunft folgende Fragebögen in Restaurants, Läden, an Grenzübergängen, Hotelrezeptionen, Freibädern etc. geben, in unser aller Interesse:

Haben Sie vor, den Besitzer dieses Cafés, den Grenzbeamten, die Lehrerin, den Ladenbesitzer, die Restaurantbetreiberin, den Bademeister, Kinopächter, den Hotelier etc.:

anzuhusten      ja/nein

zu erdolchen      ja/nein

ihm/ihr nicht-konformistische Gedanken zu unterbreiten       ja/nein

klammheimlich kritische Bücher zu lesen      ja/nein

sich über Atembeschwerden des Bademeinsters, der Ladenbesitzerin, des Kochs etc. unter einer FFP2-Maske lustig zu machen        ja/nein

zu schmatzen     ja/nein

englische Studentenzeitungen zu lesen (entfällt, gibt es nicht mehr)

während des Aufenthalts zu lachen           ja/nein/vielleicht

Angaben wie immer ohne Gewähr.

Vielen Dank für Ihre Kooperation!

Das Corona-Regime wird also fallen. Warum bin ich mir da so sicher? Weil es Schweden und Florida, Texas und Georgia gibt. Weil in Schweden und Florida ohne jede Impfung und ohne Lockdown und Masken im Jahr 2020 weniger Menschen „an“ oder „mit“ diesem respiratorischen Virus SARS-CoV-2 gestorben sind als andernorts in den USA (New York, New Jersey, Michigan etc.) bzw. Europa (Frankreich, UK, Spanien, Belgien, Ungarn, Italien etc.).

Corona kann für alte und kranke Menschen gefährlich werden. Daher gibt es für DIESE Gruppe eine Impfung. Alle unter 70 und gesunde Menschen brauchen keine Angst haben, es kann gefährlicher werden unter 70 in einen zu tiefen Priel zu geraten und mit dem Pferd zu ertrinken, als an Corona zu sterben:

Und jetzt viel Spaß in Cuxhaven und im Landkreis Cuxhaven, einem der größten in Niedersachsen. Und immer dran denken: Das ist alles ganz beliebig, wenn die „Zahlen“ wieder steigen (Horst der Seehofer ist doch geimpft und wurde trotzdem „positiv“ getestet, wenn das mit 40 Millionen Deutschen oder der Hälfte von Ihnen passiert ab Oktober …), ist alles vorbei.

Also genießen wir ein paar schöne Tage an der Nordsee, eine Schnellfähre von Brake nach Sandstedt, gerade auch für Leute, die bislang nur die Donau, den Rhein (ok, das geht in Richtung Fluss), den Neckar, die Spree (selten so gelacht), die Havel, oder den Main, die Mosel etc. kannten und endlich mal einen richtigen Fluss wie die Weser unweit der Mündung erleben wollen, eine echte Attraktion.

Oder mit einer kleineren reinen Fahrrad- und Fußgängerfähre nach Harriersand tuckern:

Wichtig ist natürlich, dass wir Älteren, die schon vor 2020 so richtig lebten, den Jüngeren die Angst nehmen, ohne Test und ohne Maske einkaufen oder in ein Café zu gehen. Das wird nicht leicht, aber gemeinsam schaffen wir das. Ein Versuch ist es wert, oder nicht?

Update, 14:20 Uhr:

Es war klar, dass diese Idee der niedersächsichen Landesregierung, die Maskenpflicht ab einer Inzidenz von unter 35 abzuschaffen, erstmal nicht halten wird. Zu stark ist der Twitter-Wahnsinn und zu stark ist die nicht evidenzbasierte Panikindustrie am Agitieren. Denn plötzlich möchte die Gesundheitsministerin Niedersachsens keine Leben mehr gefährden, sondern angeblich schützen:

In der Debatte über ein kurzfristiges Aufheben der Maskenpflicht im Einzelhandel in Niedersachsen hat jetzt Gesundheitsministerin Daniela Behrens (SPD) Position bezogen. „Es wird keine Aufhebung der Pflicht zur Mund-Nasen-Bedeckung in Niedersachsen geben. Die Mund-Nasen-Bedeckung rettet Leben“, twitterte Behrens als Reaktion auf die Kritik an den ursprünglichen Plänen.

Das ist die Konsequenz aus einigen – zwei, drei, 234?, wir wissen es nicht – Twitter-Usern oder sonstigen Pöblern, die nach der gestrigen Ankündigung, die Maskenpflicht auszusetzen, durchdrehten. Vermutlich merkt die Gesundheitsministerin gar nicht, was für einen Blödsinn sie da verzapft – und von gestern auf heute ändert die niedersächsische Landesregierung ihre Meinung um 180 Grad. Gestern wollten sie nach der eigenen Logik die Menschen gefährden, denn keine Maske tragen heißt im irrationalen, nicht evidenzbasierten und die Forschung zu Masken (Prof. Ines Kappstein vorneweg, Zeitschrift Krankenhaushygiene up2date) ignorierenden Duktus, Menschen zu gefährden. Anders kann man ja den heutigen Tweet gar nicht interpretieren. Das erinnert so ein bisschen an die vulgären Pöbler, die es offenbar bei Eintracht Braunschweig oder unter HSV-, Kaiserslautern-, Magdeburg- etc. Anhängern gibt. Jetzt hat sich der Zeugwart und Busfahrer von Eintracht Braunschweig in einem bewegenden Video gegen diese sehr kleine, aber äußerst brutale und vulgäre Truppe von ‚Fans‘, die gegen die Spieler und den Verein hetzen, weil dieser kurz vor dem Abstieg steht, gewandt. „Christian Bussi Skolik“ betont gegen Ende auch, dass das nur paar Hundert ‚Fans‘ seien und die 10.000 bis 15.000 anderen Braunschweig Fans traurig seien ob der aktuellen sportlichen Situation, aber eben nicht gewalttätig und nicht auf a-sozialen Medien pöbelnd und hetzend, dass einem die Tränen in die Augen kommen vor so viel unanständigen, abstossenden Gestalten, Worten, Blicken, Tweets oder Facebook-Posts und Aktionen auf der Straße (Schalke!). Und exakt so geht es auch bei Corona zu. Schauen Sie sich an, welche paar Dauer-Twitterer oder a-sozialen Mediennutzer*innen jetzt gegen das mögliche Ende der nicht evidenzbasierten Maskenpflicht (und das ohnehin nur bei einer völlig (!) beliebigen Inzidenz von unter 35) hetzten und pöbelten und wie eine ich-schwache Person bzw. Regierung dann in wenigen Stunden ihre Meinung ändert.

So untergräbt man das letzte kleine Fitzelchen Vertrauen in die Politik. Kein Mensch – kein denkender, rational denkender Mensch – kann solche Regierungsumentscheidungen noch ernst nehmen. Aber das ist der pandemic turn. Was heute tödlich ist – ohne Maske einkaufen – ist morgen schon legal und vice versa. Wir werden es sehen. Aber ernstnehmen wird kein normaler Mensch solche Poltiker*innen jemals wieder.

 

Venceremos und Hoffnung aus Amerika oder: Jenseits von Merkels Angst- und Panik-Tsunami und von Verschwörungsmythen („Davos“)

Von Dr. phil. Clemens Heni, 14. April 2021

Es gibt Hoffnung aus Amerika. Das spricht paradoxerweise sowohl gegen die apokalyptischen Töne weiter Teile der „Corona-Maßnahmen“-Kritiker*innen, die nur ein einziges Wort kennen: „Davos“, und das spricht natürlich noch viel mehr gegen die Politik, gegen die Medien und die Mehrzahl der Deutschen, die auch nur ein Wort bzw. einen Ausdruck kennen: „die Zahlen“.

Die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist verfassungswidrig. Die Rechtsanwältin Jessica Hamed schreibt in der Berliner Zeitung vom 13. April 2021:

Der Gesetzesentwurf der Bundesregierung zur erneuten Änderung des Infektionsschutzgesetzes ist verfassungswidrig. (…) Das geplante Gesetz ist schon deshalb verfassungswidrig, weil die bis in den Wesensgehalt von vielen Grundrechten eingreifenden Maßnahmen an den reinen Inzidenzwert anknüpfen – und das, obwohl der Bundestag erst im März beschlossen hatte, dass er gerade nicht mehr alleiniger Maßstab sein soll.

Wenn sich also jetzt fast alle ARD- und ZDF-Mitarbeiter*innen, so gut wie alle Chefredaktionen der Zeitungen, der Radioanstalten, alle Bürger- und Oberbürgermeister*innen, alle Landesregierungen und alle anderen Verantwortlichen an dieses neue geplante Gesetz halten sollten, dann handelten sie verfassungswidrig, ergo: illegal. Sie machten und machen sich alle strafbar. Früher oder später wird es so kommen, wenn nicht der SPD-Kanzler Helmut Schmidt Recht behält, wie Hamed resümiert:

Es ist nicht der erste Fall einer entfesselten Staatsmacht in der Bundesrepublik. Schon einmal tagten inoffizielle Krisenstäbe, wurden fragwürdige Gesetze erlassen und eine Nachrichtensperre verhängt. Helmut Schmidt, Bundeskanzler von 1974 bis 1982, kommentierte die Geschehnisse rund um den Deutschen Herbst im Jahr 1977 später mit den Worten: „Ich kann nur nachträglich den deutschen Juristen danken, dass sie das alles nicht verfassungsrechtlich untersucht haben.“

Er war immerhin noch dankbar, die hiesigen Regierenden hingegen scheinen dieses „Entgegenkommen“ jedoch gerade zu einzufordern.

Entscheidend für die psychische Stabilität wenigstens der wenigen Kritiker*innen der Coronapolitik ist nun, dass wir bereits jetzt wissen, dass es anders, dass es demokratisch laufen kann: Amerika.

Dem Panik- und Angst-Tsunami von Merkel, Söder, Kretschmann, Habeck, Scholz oder Georg Restle (ARD) und der in weiten Teilen jetzt totalitären, post-stalinistischen „Antifa“ gilt es die Würde des Menschen entgegen zu setzen.

Wenn jetzt noch wahnsinniger getestet wird, also wenn weiterhin wie von Merkel geplant, alle Menschen, die zu fast 100 Prozent „gesund“, also jedenfalls nicht wegen Corona krank sind (sondern nur an all den anderen millionenhaft auftretenden chronischen Krankheiten wie Alkohol-, Nikotin- oder Fettsucht, oder wie Asthma, Pollenallergien, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs, Behinderungen unterschidlichster Art etc. pp.), wenn alle diese Menschen, wir alle, auf ein für fast alle Menschen völlig harmloses Virus getestet werden, dann sieht das so aus:

Bei 20 Millionen Selbsttests pro Woche und einer selbst auf den optimistischsten Herstellerangaben basierenden Quote von 99 Prozent Richtigkeit, also rein statistisch von einem Prozent falsch-positiven, ergäbe das eine 7-Tages-Inzidenz von 240 im ganzen Land. Dafür muss nicht ein Mensch richtig positiv und todkrank sein, nicht einer. Bei 40 Millionen Tests pro Woche (das entspräche so ungefähr einem Test pro „Arbeitnehmer“) läge die Inzidenz allein schon wegen der Fehlhaftigkeit noch des besten Labors und des bestens Selbst- oder PCR-Tests bei 481.

Umgerechnet auf eine typische Arbeiterstadt wie Neckarsulm bei Heilbronn, sähe das so aus: Wenn von den 15.710 Audi-Arbeiter*innen (bei einer Bevölkerung in Neckarsulm von 26.528) jede und jeder einmal pro Woche getestet wird und ein Prozent rein statistisch falsch-positiv ist, also 157 Personen, ergibt das eine 7-Tages-Inzidenz von 603! Da sind die Schüler*innen und alle anderen, die vom totalitären Testregime gezwungen werden sollen, sich zu testen bzw. testen zu lasen, noch gar nicht eingerechnet. Von diesen 157 Audi-Arbeiter*innen muss nicht ein einziger krank sein, also nicht mal wie fast alle Corona-„Fälle“ asymptomatisch, sondern einfach gar nicht mit Corona in Kontakt gekommen sein, diese Zahl würde nur den rein technisch falschen Tests entsprechen, die es statistisch geben wird, weil ja selbst laut Herstellerangaben kein Test zu 100 Prozent funktioniert. Das wird jedes Test-Labor bestätigen, egal ob die Mitarbeiter*innen Pro-Lockdown oder Pro-Menschenrechte sind.

Selbst bei einer statistischen Trefferquote von 99,5 Prozent, also nur 0,5 Prozent falsch-positiven Testergebnissen (die sich ebenso im genauso nur 99 oder 99,5 prozentig richtigen – im allerbesten Fall – PCR-Labor-Wiederholungstest bestätigen würden) gäbe das eine 7-Tages-Inzidenz von 301 in der Audi-Stadt Neckarsulm.

Ohne dass auch nur ein Mensch in Neckarsulm oder bei Audi (eine solche Fabrik wird ja zu dem jeweiligen Ort gerechnet, egal, wie viele der Arbeiter*innen dort auch leben) krank wäre, würde die Stadt für alle Zeiten im Lockdown verharren.

Das sähe für jede Stadt ungefähr so aus.

Lediglich Dörfer oder Stadtteile, wo so gut wie niemand arbeit, alle arbeitslos oder Rentner*innen oder Selbständige sind – also da, wo niemand sich testet, da könnte es noch LEBEN geben, da wäre die Inzidenz dann auf fast Null (0). Es lebe die 30-Prozent Arbeitslosenquote von Oberhausen oder das Nicht-Testen in einem x-beliebigen Rentner- und Selbständigen-Dorf in der Uckermark.

Der Testwahnsinn muss enden oder dieses Land wird alle Geschäfte, alle Theater, alle Veranstaltungen, jedes private und öffentliche Leben mindestens bis zum Ende von Merkel im September 2021 bzw. bis zum Ende von Laschet/Söder/Baerbock im September 2025 mutwillig zerstören – von den Millionen Toten im Globalen Süden, die es jetzt schon gibt, wie immer nicht zu schweigen.

Was aber völlig inakzeptbel ist, ist Folgendes von dem „Bürgerjournalist, Podcaster und Zeremoniar“ Daniel Stricker aus der Schweiz. Stricker ist völlig zu Recht und dankenswerter Weise ein Kritiker der Coronapolitik, bzw. er wurde zu so einem Kritiker. In einem Gespräch mit dem Arzt und ehemaligen SPD-Bundestagsabgeordneten Wolfgang Wodarg vom 6. April 2021 spricht Stricker davon, dass – basierend auf Zahlen, die ich hier schon vor Monaten zitierte – aufgrund der Lockdownpolitik im Globalen Süden “ bis zu 135 Millionen den Hungertod“ sterben könnten, so David Beasley vom World Food Programme (WFP). Bekanntlich ist das World Food Programme Friedensnobelpreisträger 2020.

Stricker fragt nun Wodarg, ob „Corona das Potential hat“ – also die Corona- und Lockdownpolitik, gerade nicht das Virus –

das größte Menschheitsverbrechen zu werden.

Diese Frage bejaht Wolfgang Wodarg mehr oder weniger, auf die NS-Zeit und Auschwitz gehen sie nicht weiter ein, soweit ich das gesehen und gehört habe.

Diese Äußerung oder Frage von Stricker ist jedoch eine Leugnung, dass Auschwitz und die Shoah das größte Menschheitsverbrechen waren. Nie zuvor oder danach gab es den Plan, ein ganzes Volk zu vernichten.

Der Antisemitismus und der Mord an den Juden, die Vernichtung des europäischen Judentums durch die Deutschen im Nationalsozialismus, waren das größte Menschheitsverbrechen.

Das hat mit den katastrophalen Verbrechen der Coronapolitik nichts zu tun. Das erinnert vielmehr an die ebenso erinnerungsabwehrenden, also sekundär-antisemitischen Zahlenspielereien der Antikommunisten, die von 100 Millionen Toten der kommunistischen Regime seit 1932 (Hungerkrise in der Ukraine) daherreden („Schwarzbuch des Kommunismus“, Prager Deklaration etc.). Siehe dazu mein Kapitel „Die Abwehr der Erinnerung an den Holocaust und die komparatistische Obsession“ in dem Band Clemens Heni /Thomas Weidauer (Hg.), Ein Super-GAUck. Politische Kultur im neuen Deutschland von 2012, S. 7-42.

Das gleiche Problem mit dem Infragestellen, dass Auschwitz und der Holocaust das größte Menschheitsverbrechen waren, haben also nicht nur die taz und postkoloniale Hetzer*innen, sondern auch manche Vertreter des sog. Corona-Untersuchungsausschusses wie der Rechtsanwalt Rainer Füllmich, ich habe im Januar 2021 in „Antisemitismus im Zeitalter von Corona (BICSA Working Paper, Januar 2021 – Jubiläum, 10 Jahre BICSA)“ darüber geschrieben.

Also die Szene der Coronapolitik-Kritiker*innen muss sich von solchen absurden Äußerungen, dass die Coronapolitik das „Potential“ hätte, das „größte Menschheitsverbrechen zu werden“, distanzieren.

„Wir“ können nicht einerseits die völlig irrationale Coronapolitik von Scholz und Merkel kritisieren, das menschenverchtende Testen von gesunden Menschen, das menschenverachtende Masken-, Abstands- und Lockdown-Regime und andererseits der sekundär-antisemitischen Reaktionsweise einer Kleinredung von Auschwitz und einer Leugnung der Einzigartikeit des Holocaust das Wort reden.

Niemand plant via Coronapolitik eine bestimmte Gruppe von Menschen auszulöschen, so wie es die Deutschen mit den Juden planten und durchführten.

***

Es gibt aber auch viele rationale Kritiker*innen der Coronapolitik. Und um nicht alle Leser*innen zu deprimieren, gilt es Hoffnung zu geben. Und es gibt türkisblaue, glitzernde Meeres-Hoffnung wie aus dem sonnenverwöhnten Miami im Süden Floridas.

In den USA läuft es in einigen wichtigen Bundesstaaten nicht auf Angst, Panik und biopolitische Herrschaft hinaus, sondern auf Selbstverantwortung, Rationalität und Verhältnismäßigkeit. Im Gegensatz zur Politik von Angela Merkel und Olaf Scholz gilt in diesen US-Bundesstaaten noch die Würde des Menschen als unantastbar.

Diese US-Bundesstaaten, vorneweg der sunshine state Florida, haben der Lockdownpolitik abgeschworen, haben den Maskenwahn beendet und werden die Würde des Menschen weiter wahren, indem sie keine Impfpässe für ein normales Erkältungsvirus wie Corona (und nicht etwa Pocken, Typhus oder Polio etc.) je zulassen werden.

Nur am Rande: Ein solches Handbuch über die US-Bundesstaaten könnte es in Deutschland gar nicht geben – allein solche Beschreibungen wie im chapter zu South Dakota, wo der Autor en passant von den Aufzügen in der Lower East Side von New York City berichtet, wo am Shabbes die Aufzüge so programmiert sind, dass sie in jedem Stockwert halten, zeigen das:

Die Betonung der Souveränität der Anti-Lockdownstaaten in den USA ist nun auch deshalb so wichtig, weil weite Teile der Coronapolitik-Kritiker*innen wirklich glauben, das kann wie eine Religion wirken, dass es eine Verschwörung der Mächtigen der Welt gibt, den „Great Reset“, der die ganze Wirtschaft und das Leben im neoliberalen Kapitalismus neu ordnen möchte. Diese Leute schreien dann immer „Davos“, das sei das Symbol der Verschwörung, des Kapitalismus, von Jeff Bezos, George Soros oder Mark Zuckerberg und Sundar Pichai (Google bzw. Alphabet und somit auch YouTube).

Kürzlich löschte YouTube ein Video des Gouverneurs von Florida, Ron DeSantis, von seiner Plattform – es geht um eine wissenschaftliche Diskussion über die Folgen der Lockdown- und Maskenpolitik mit den Professor*innen Sunetra Gupta von der Universität Oxford, Jay Bhattacharya von der Universität Stanford und seinem Kollegen Scott Atlas sowie einem weiteren Epidemiologen, der z.B. die Stadt New York City in Fragen von Epidemien berät, Martin Kulldorff aus Harvard.

Diese Löschung einer wissenschaftlichen Diskussion ist ein weiterer Tiefpunkt im totalitären Gehabe von YouTube und somit Google. Während man dort unendlich viel islamistische, antisemitische, anti-israelische, gewaltverherrlichende, verschwörungsideologische, Holocaust leugnende, den Holocaust verharmlosende und sonstige widerwärtige Propaganda weiterhin finden kann, wurde diese auf höchstem wissenschaftlichen Niveau befindliche Diskussionsrunde zensiert. Chinesische oder iranische Verhältnisse bei Google/YouTube. Sie können sich die Diskussion, über die ich ja im März berichtet hatte, weiterhin hier anschauen. Das American Institute for Economic Research hat auch ein Transkript der Veranstaltung gemacht.

Was nun entscheidend ist für das Verständnis des Verschwörungslagers zu „Davos“ sind zwei Aspekte:

Erstens ist Davos seit 9/11 und 2003 für die antikapitalistisch-antisemitische Szene ein Symbol. Ich schrieb 2013 in meiner Studie „Antisemitism: A Specific Phenomenon“ über folgenden Vorgang von 2003 – ich verbinde seit März 2020 also immer meine politikwissenschaftliche Analyse, meine Studien zur politischen Kultur zumal Deutschlands, meine antifaschistische Forschung zu Antisemitismus und auch zu Antiamerikanismus mit der präzdenzlosen Coronapolitik-Zeit, dem pandemic turn.

An incorrect analysis of capitalism, riddled with the old images of Mammon, thus returns time and again. Piwitt’s words quoted above – that there is “nothing more homeless, more rootless, more like Ahasver, than capital” – expresses this paradigmatically. On January 25, 2003, 20,000 people, first and foremost European Leftists, demonstrated against the World Economic Forum in Davos and some dressed up as Jews dancing around a Golden Calf[1]: a kind of feel-good antisemitism, because the

“anti-Semitism linked to the struggle against globalization presents a point of contact for the Right and the Left which has not existed so openly since the heyday of national bolshevism.”[2]

These foes of Jews consider themselves Leftist, free, emancipated and progressive, and not Nazis. Political scientist Daniel J. Goldhagen analyzed this image:

“An emblematic image of globalized antisemitism is of Donald Rumsfeld wearing a yellow star inscribed with ‘sheriff,’ followed by a cudgel wielding Ariel Sharon who is flanked by a golden calf. (…) That this scene, expressing the putative globalized nature and predations of the Jews, was created for an anti-globalization demonstration in Davos is no mere coincidence.”[3]

[1] http://www.heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/14065/1.html (visited March 30, 2012).

[2] Andrei S. Markovits (2004): Amerika, dich haßt sich’s besser. Anti­ameri­kanis­mus und Antisemitismus in Europa, Hamburg: Konkret Literatur Verlag, 194. Markovits analyzes this scene in Davos, cf. ibid., 193–194.

[3] Daniel Jonah Goldhagen (2003): “The Globalization of Antisemitism,” http://www.forward.com/articles/8736/ (visited March 30, 2012).

Zweitens: Die Tatsache, dass ein ökonomisch führender US-Bundesstaat wie Florida mit seinem Gouverneur von Google bzw. YouTube zensiert wird, zeigt, dass es hier nicht um die Mächtigen versus dem armen Volk geht. Ein Gouverneur eines der größten Staaten in den USA ist mächtig und ist Elite und Mainstream und kann mehr realpolitisch entscheiden als Tech-Giganten aus Kalifornien. YouTube wird nicht entscheiden, ob es in Texas oder Florida und Georgia einen Maskenpflicht oder Lockdowns oder Impfpässe gibt – das entscheiden souveräne Politiker, die sich zudem wie in Florida  auf höchstem wissenschaftlichen Niveau beraten lassen -, während bei YouTube zwar brutale autokratische Herrscher, aber auch Hetzer und zumal gegenüber Antisemitismus, Neonazismus, Islamismus und Volksverhetzung sehr tolerante Persönchen sitzen.

Die Wirtschaftsmacht von Florida beträgt ca. 0,946 Billionen US-$ im Jahr.

Gemeinsam mit sieben weiteren US-Bundesstaaten, die sich gegen den vorgeblichen Plan von Bill Gates (Microsoft) wenden, alle Menschen gegen Corona zu impfen, die also gegen Impfpässe, gegen den Lockdown und gegen die Maskenpflicht sind und das jeweils mit Gesetzen oder executive orders verboten haben, hat Florida so viel ökonomische Macht wie die ganze Bundesrepublik Deutschland: ca. 3, 99 Billionen US-$ Bruttosozialprodukt im Jahr.

Diese acht freiheitlichen, anti-autoritären, Anti-Lockdown, Anti-Impfpass und Anti-Masken US-Bundesstaaten haben also ein so großes Bruttoinlandsprodukt (Gross Domestic Product, GDP) wie die ganze BRD, die 2020 ein GDP von 3,998 Billionen US-$ hatte:

Texas (1,713 Billionen US-$ GDP)

Florida (0,946 Billionen US-$ GDP)

Georgia (0,539 Billionen US-$ GDP)

Missouri (0,280 Billionen US-$ GDP)

Kansas (0,157 Billionen US-$ GDP)

Arkansas (0,115 Billionen US-$ GDP)

Nebraska (0,115 Billionen US-$ GDP)

Mississippi (0,101 Billionen US-$ GDP)

Das Bruttoinlandsprodukt oder GDP dieser acht Anti-Corona-Lockdown-Staaten: 3,966 Billionen US-$.

Das zeigt, die Politik von Merkel und die Ideologie von Gates und zumal der ZeroCovid-Totalitären ist gescheitert, das ist jetzt schon klar. Es gibt keine Verschwörung, die ganze Welt zu impfen, mit Masken zu foltern, zwangszutesten oder einzusperren. Führende Politiker und mächtige Bundesstaaten im mit Abstand reichsten und mächtigsten Land der Erde, Amerika, machen eben gerade nicht mit.

Es wird niemals darum gehen, dass die ganze Welt gegen ein so harmloses Virus wie Corona geimpft werden wird. Die IT-Monoplisten Microsoft, Google, Facebook oder Amazon werden sich nicht gegen eine solche Wirtschaftskraft und politische Macht durchsetzen.

Gäbe es eine böse Verschwörung, dann würde doch niemals der US-Präsident Joe Biden in Folge der Verbote von Impfpässen durch US-Bundesstaaten wie Florida, auch für die ganze USA solche Impfässe (die ja unausgesprochen das Ziel von Gates oder Merkel wären oder sind) verwerfen. Das mächtigste Land der Erde stellt sich gegen die zentrale Forderung von Gates – dass alle Menschen auf der Erde gegen Corona geimpft sein müssen, damit die Pandemie zu Ende wäre. Gates hat schon jetzt verloren und mit ihm Angela Merkel.

Die Hoffnung liegt also in den USA, gerade in diesen genannten acht US-Bundesstaaten, die ein Vorbild sind für viele weitere US-Bundesstaaten.

Venceremos – wir werden siegen, die Würde des Menschen wird siegen.

Nehmen wir es zudem auch immer von der lustigen Seite:

Über Florida lacht die Sonne, über Klabauterbach und Merkel lacht die ganze aufgeklärte Welt.

 

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