Von Dr. phil. Clemens Heni, 08. Mai 2021
2020 war es jedenfalls zeitweise möglich, Patientinnen und Patienen in Krankenhäusern zu besuchen. Ich selbst war in NRW auf Besuch in einer Reha-Klinik, wo ein Freund lag. Ich musste mich nur in eine Liste eintragen und eine Art Halstuch tragen. Da er dann grade selbst schon erwartungsfroh im Foyer ankam, hatte sich das Eintragen etc. erledigt. Aber kein Wachpersonal, keine Blockwarte, nichts – lediglich wie immer eine Person im Empfangsbereich der Klinik.
Damals gab es noch keine Impfstoffe, also waren noch alle Menschen in der Un-Logik des Establishments (das z.B. keine T-Zellen-Immunabwehr gegen bereits bekannte Coronaviren und Kreuzimmunitäten zu SARS-CoV-2 kennt oder kennen will) völlig schutzlos. Trotzdem ging es, man konnte Patienten besuchen.
Wie sieht es im Mai 2021 aus, wo fast alle wirklich Gefährdeten Ü80- und auch Millionen Ü70-Menschen geimpft sind? Wie sieht es also heute aus, wo wir noch besser wissen (im Vergleich zum Sommer 2020, wobei wir schon da ahnten, dass die IFR, Infektionssterblichkeit, bei 0,37 Prozent liegen wird, so die Gangelt-Studie), wie gering die Sterblichkeit von Corona ist (0,15 Prozent global, Infektionssterblichkeit – immer auch im Vergleich zu den ca. 30 Prozent Infektionssterblichkeit von echt brutalen Krankheiten wie Tuberkulose in Indien) und wo pro Tag nur noch ca. 220 Menschen „an“ oder „mit“ Corona sterben, verglichen mit den über 900 Toten am Tag im Januar 2021? Wie sieht es also im Mai 2021 aus, wo wir wissen, dass in Krankenhäusern bis März 2020 niemals einfach so Masken getragen wurden, egal wie schlimm eine Influenzawelle war, die genauso tödlich sein kann für vulnerable Gruppen wie Corona?
Das Klinikum Passau lockert das Besuchsverbot. Ab Freitag, 7. Mai, dürfen schwerkranke Patienten sowie Patienten in schlechtem Allgemeinzustand auf den Normalstationen wieder besucht werden.
(…)
Voraussetzung für einen Besuch ist die Vorlage eines negativen Corona-Schnelltests vom gleichen Tag oder eines PCR-Tests, der maximal 48 Stunden alt ist. Die Lockerung gilt ebenfalls für Besucher, die bereits eine Corona-Infektion hinter sich haben und eine entsprechende Bestätigung mitbringen sowie für vollständig Geimpfte (das heißt ab Tag 15 nach der Zweitimpfung) gegen Vorlage von Impfpass oder Impfbescheinigung. Die Überprüfung der Voraussetzung erfolgt durch den Sicherheitsdienst am Haupteingang. Hier gibt es auch die Passierscheine.
Werkleiter: „Besuchsverbot ist eine große Belastung“
Für Patienten der Intensivstation, Palliativstation und Sterbende gilt bereits seit Bestehen des Besuchsverbots eine Ausnahmeregelung. Ebenso für werdende Väter im Kreißsaal und auf der Geburtsstation. Allerdings gilt nun auch für Besucher dieses Personenkreises grundsätzlich eine Testpflicht.
Es hat nichts mit der Gesundheit zu tun, jetzt diese Tests zu verlangen, die 2020 nicht nötig waren und es keinerlei Massensterben gab in 2020. Doch jetzt wird so getan, als könnte es so ein unglaubliches Massensterben geben – obwohl fast alle wirklich Gefährdeten über 75 geimpft sind. Es ist so perfide und sinnlos, einen solchen Test zu verlangen, wie es totalitäre Willkür der Polizei ist, nach maskenlosen Menschen im Freien zu suchen, obwohl jeder Aerosol-Experte bestätigt, dass eine Ansteckung mit so einem Virus im Freien quasi ausgeschlossen ist und Masken nichts bringen bzw. gar nicht nötig sind. Die Lust am Quälen sieht man diesen Uniformierten immer an, sie müssten nicht so handeln, sie könnten wegschauen, aber schauen schärfer hin als bei neonazistischen oder islamistisch-antisemitischen Kundgebungen und Demonstrationen. DAS ist Deutschland. Aber, bitte, nicht dass jetzt die natalistische Fraktion der Coronamaßnahmen-Gegner*innen klatscht – extra für euch ist ja dieser Text hier, gell 😉
Es liegen auch Menschen unter 65 auf ICUs mit Corona, aber kaum jemand von denen stirbt. Und Long Lockdown schädigt 83 Milliionen Menschen, Long Covid ein paar Zehntausend. Wo ist da das Verhältnis?
Jetzt auch noch das Thema Schwangere oder Stillende aufzumachen, wie es die sensationsgeilen Medien gerne tun, entbehrt jeden – jeden – Bezug zur Realität. Der MDR tut so, als seien Frauen mit diesen Eigenschaften (schwanger oder stillend) besonders gefährdet und müssten sofort – sofort – geimpft werden.
Was glauben Sie wohl, wie viele Frauen es im Alter von 20 bis 40 in diesem Land gibt und wie viele davon „an“ oder auch nur „mit“ Corona seit März 2020 starben?
0,00092 Prozent der Frauen im Alter von 20 bis 40 sind „an“ oder doch nur „mit“ Corona zwischen 1. März 2020 und dem 4. Mai 2021 gestorben. Das sind 92 Frauen von ca. 10 Millionen, die es in dieser Altersgruppe in Deutschland gibt. [Worauf mich einige Leser*innen zu Recht hinwiesen: Dabei ist völlig unklar, ob unter diesen 92 Frauen in dieser Gruppe überhaupt Schwangere oder Stillende waren, in jedem Fall werden sie maximal einen kleinen Teil ausmachen, sprich: der Anteil der Schwangeren und Stillenden im Alter zwischen 20 und 40, die „an“ oder doch nur „mit“ Corona starben, ist noch viel geringer. Die Zahl von 0,00092 Prozent ist also die Maximalzahl, in Wirklichkeit ist sie noch deutlich geringer oder gar bei fast null Prozent.]
DAS soll ein Thema sein? Eine Impfpriorisierung dieser Frauen verglichen mit den Ü70-Menschen in Indien oder wo immer sie geimpft werden wollen? Ernsthaft?
Was machen wir mit anderen Bevölkerungsgruppen, die eine 0,00092 Letalität haben, z.B. Männer über 45, die rücklings von einer Leiter fallen? Oder die möglichen 0,00092 Prozent Frauen über 61, die beim Essen eines Brötchens sich tödlich verschlucken?
Besonders frappierend ist die Sonderregelung für Väter von Neugeborenen. Warum sollen die ein besonderes Recht haben, bislang auch ohne Test, ein Neugeborenes zu besichtigen, verglichen mit einem 79-jährigen Mann, der seine frisch operierte 80-jährige Freundin besuchen möchte, die große Angst hat vor dem Alleinsein im Aufwachraum und danach? Wo liegt die Logik? Es ist keine, es ist Willkür. Und wie in Deutschland das Tradition hat, werden sich brav reproduzierende Menschen bevorzugt. Dabei stellt sich einem doch schon die Frage, wie realitätsblind oder gar vom Lockdown und der Panik entzückt Frauen sein müssen, die seit Ende März 2020, als der Lockdown begann, schwanger wurden? Wer will denn einem Kind so eine Welt absichtlich antun? Wissend, dass es vermutlich keine Feste geben darf, keine Brit Mila, keine Taufe, kein gar nix?
Mediziner*innen sollten der Gesellschaft gegenüber wenigstens ehrlich sein und sagen, dass ihnen die psychische Situation von frisch Operierten – egal welchen Alters – völlig egal ist, sie dürfen, solange sie nicht in einer lebensbedrohlichen Situation sind, keinen Besuch empfangen, während eine Etage tiefer in jedem Zimmer geschrien und gekreischt wird und überall die Väter mit dabei sein dürfen.
Wissen die Ärztinnen und Ärzte, die solche Willkürmaßnahmen in Krankenhäusern aufstellen oder/und befolgen, dass Corona Angst vor Babys hat, aber alle anderen Menschen, unabhängig davon ob die frisch Operierten 80, 38 oder 27 sind, gefährdet sind? Wiederum zählt nicht die Selbstverantwortlichkeit der Menschen, es wird paternalistisch geherrscht. Und alle Deutschen folgen. Gehorsam ist die erste Staatsbürgerpflicht in Deutschland. Das war seit 1871 und schon zuvor so und wird immer so bleiben, grade nach den Erfahrungen der Nazi-Zeit, wo der „Muttertag“ erstmals 1934 gefeiert wurde, nachdem er 1933 zu einem solchen Feiertag der arischen Deutschen festgelegt worden war.
Interessant wäre nun, evtl. hat ja die eine oder der andere da Hinweise, wie es in anderen Ländern aussieht – gibt es dort auch solche Sonderregelungen, was Besuche in Krankenhäusern betrifft? Gilt dort das Seelenwohl eines 24-jährigen Vaters auch mehr als die Sorge eines Mannes um seine frisch operierte 80-jährige Freundin oder Frau?