Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: London

Die Macht des muslimischen und linken Antisemitismus in London, Berlin und in Michigan/USA

Von Dr. phil. Clemens Heni, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)

US-Präsident Joe Biden hat gestern, am Montag, den 26. Februar 2024, Eis schlotzend verkündet,

dass er – und nur er als quasi Allesentscheider – davon ausgeht, dass bis Anfang nächster Woche es einen „Waffenstillstand“ im Krieg gegen die islamistischen Terroristen der Hamas im Gazastreifen geben wird. Er sagte das ganz absichtlich gestern, weil am heutigen Dienstag Vorwahlen zur US-Präsidentschaftswahl im von arabischen und muslimischen antisemitischen Extremisten fanatisierten US-Bundesstaat Michigan stattfinden werden. Die Demokratische Partei von Joe Biden hat eine massive Gruppe von Funktionär*innen und vor allem Wähler*innen, die aus ihrem Judenhass und Antisemitismus kein Geheimnis machen. Und diese Wähler*innen mag Joe Biden, er braucht sie.

Genauso braucht die „Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien“ Claudia Roth die kulturelle Elite, eine kulturelle Elite, die aus ihrem Antisemitismus auch keinen Hehl macht. Sei es die Documenta XV in Kassel, wo antisemitische Künstler*innen aus Indonesien von einer Bande mit dem Namen „Taring Padi“ einen Jude mit Zigarre, Hut, Schläfenlocken, Hakennase und SS-Runen diffamierte,

oder jetzt das internationale Filmfestival Berlinale in Berlin, wo in der Sektion „Panorama“ der antisemitische Slogans wie „from the river to the sea“ wie auch die antisemitische und die Täter-Opfer-Umkehrung bedienende Dämonisierung Israels, es würde einen „Genozid“ in Gaza begehen, mit Berlinale Logo präsentiert wurden

und auf der Abschlussveranstaltung einer der preisgekrönten antisemitischen Filmemacher Israel ebenfalls einen „Genozid“ vorwarf und die versammelte Elite klatschte (offenbar auch der Regierende Bürgermeister Kai Wegner und Claudia Roth, die sich später quasi von sich selbst distanzieren mussten, ohne das zu merken): Analogien von Juden und Nazis oder die Forderung, Israel auszulöschen und somit sieben Millionen Juden zu ermorden, sind auf der Tagesordnung dieser kulturellen Elite.

In England hat ein noch aggressiverer Mob es letzten Mittwoch geschafft, dass die Tagesordnung im Parlament, im britischen Unterhaus, geändert wurde und ein Antrag auf einen Waffenstillstand der Labourpartei bei der Abstimmung vorgezogen wurde, entgegen jeglicher parlamentarischer Regel in der ältesten Demokratie der Welt. Dabei hatten muslimische, palästinensische, arabische, pakistanische, linke und andere antisemitische Hetzer*innen aller Geschlechter an den Big Ben die Parole „from the river to the sea“ mit einem Beamer projiziert. Die Londoner Polizei sah darin weder Antisemitismus, noch einen Aufruf zum Genozid, was bei einem muslimischen Bürgermeister von London, der seit Ende Oktober 2023 einen Waffenstillstand fordert und sich damit de facto hinter die Hamas stellt, nicht wundert.

Darauf weist Kevin O’Sullivan auf TALK TV im Gespräch mit einer Kollegin und dem Herausgeber des Jewish Chronicle Jake Wallis Simons hin.

Lange sind die Zeiten vorbei, als Sadiq Khan in der WELT vom französischen Autoren Bernard-Henri Levy als harmloser Muslim präsentiert wurde („In London unterwirft sich der Islam der Demokratie„, 17.05.2016), der mit seiner unbestrittenen islamistischen Vergangenheit und seinen islamistischen Connections gebrochen habe. In jenem Jahr 2016 sprach Sadiq Khan auf der Beerdigung einer alten Muslimin mit einem verurteilten islamistischen Terroristen, Babar Ahmad. Mit einem anderen verurteilten Islamisten saß er einige Jahre zuvor auf einem Podium.

Das mag in der Vergangenheit liegen, aber wirklich lange her ist das nicht und die aggressive Forderung von Sadiq Khan nach einem Waffenstillstand schon am 27. Oktober 2023 lassen es naheliegend erscheinen, dass er einfach kein Problem damit hat, dass die Hamas an der Macht bleibt im Gazastreifen und dass die Täter vom 07. Oktober 2023 nicht bestraft werden. Dazu kommt, dass Khan 2015, auch das ist nicht lange her, den berüchtigsten antizionistisch-antisemitischen Labour Politiker Jeremy Corbyn als Vorsitzenden der Labour Party vorschlug.

Und so kam es, dass am letzten Samstag, den 24. Februar 2024, der parlamentarische Geschäftsführer der regierenden Konservativen, der Tories, Lee Anderson, von seiner Position vom Regierungschef Rishi Sunak entfernt wurde, weil Anderson sich in einer Stellungnahme anti-islamistisch geäußert hatte, und meinte, dass zwar nicht ganz England oder Großbritannien islamistisch beherrscht seien, dass aber London und der Bürgermeister von London islamistisch beherrscht seien. Diesen Eindruck konnte man ja nach den geschilderten unglaublichen antisemitischen Vorkommnissen am Mittwoch zuvor durchaus bekommen. Viele Abgeordnete hatten Angst um ihr Leben, wenn sie sich nicht für einen sofortigen Waffenstillstand im Krieg gegen die Massenmörder der Hamas stellen würden.

In einer Stellungnahme zu wachsendem Antisemitismus hat Rishi Sunak (der Premierminister des Vereinigten Königreichs, UK) gezeigt, dass er überhaupt nicht weiß, was Antisemitismus ist, da er ihn mit Rassismus gleichsetzt, den er selbst erlebt hat.

Diese Angst vor Antisemitimsus jedoch ist berechtigt. Nehmen wir das Beispiel des Abgeordneten im Unterhaus Mike Freer von den Tories. Der schwule, antiislamistische und pro-israelische Politiker wird bei den anstehenden Wahlen nicht mehr antreten. Er hat schlicht Todesangst, wie die taz berichtet:

Aber Freer und seine Familie fühlen sich nicht mehr sicher. Erst Weihnachten vergangenen Jahres wurde sein Abgeordnetenbüro in Brand gesetzt. Ganz generell kann Freer sich glücklich schätzen, überhaupt noch am Leben zu sein. Diese Woche gab er bekannt, dass der IS-Unterstützer Ali Harbi Ali, der im Oktober 2021 den konservativen Abgeordneten Sir David Ames ermordet hatte, es kurz zuvor auch auf ihn abgesehen hatte. Eine unvorhergesehene Terminänderung rettete Mike Freer damals das Leben

Freer sprach in den britischen Medien von permanenten Angriffen auf seine Person. Seine Unterstützung Israels und der jüdischen Bevölkerung, die in einigen Teilen des Stadtteils Golders Green die Hälfte der Bevölkerung stellt, sei der Grund dafür, meint er. Mehrmals sei er sogar schon von der verbotenen radikal-islamischen Gruppe „Muslims against Crusades“ (Muslime gegen Kreuzzüge) kontaktiert worden. Ständig müsse er auf der Hut vor neuen Gefahren sein. Irgendwann hätten solche Angriffe auch Auswirkungen auf die Familie. Dieser Zeitpunkt sei jetzt gekommen und darum sei es jetzt einfach genug.

In Michigan wählten bei der letzten Präsidentschaftswahl 146.000 muslimisch-amerikanische Wähler*innen, viele von ihnen sind antisemitisch und wenden sich in aggressiver Weise gegen die Biden-Regierung und deren bisherige Unterstützung Israels. 2016 hatte Donald Trump mit einem Vorsprung von 10.700 Stimmen den Bundesstaat gewonnen. Jetzt rufen muslimisch-amerikanische und offenkundig antisemitische, anti-israelische Aktivist*innen dazu auf, bei der heutigen Vorwahl der Demokraten nicht Biden zu wählen, sondern sich nicht festzulegen.

Man hat in Michigan wie in den ganzen USA die Wahl, von Neonazis, Trumpanhänger*innen und verschwörungsmythischen QAnon-Rechtsextremen attackiert und mit Mord bedroht zu werden, oder von der zahlenmäßig viel größeren Gruppe – auf den Straßen und im Netz – der arabischen, muslimischen und links-antisemitischen Agitator*innen, die jetzt drohen, mit „uncommitted“, also unverbindlich und nicht für Joe Biden zu stimmen. Die Graswurzelbewegung „Our Revolution“ hat in Michigan 87.000 Mitglieder, die sie in einer aggressiven Kampagne auffodern, heute mit „unverbindlich“ und somit gegen Joe Biden zu stimmen, wegen einer einzigen inhaltlichen Position: sie lehnen den Abwehrkrieg gegen die islamistischen Terroristen der Hamas ab und zeigen somit ihre Solidarität mit dem genozidalen Massaker an Juden und Jüdinnen vom 07. Oktober 2023.

Suella Braverman wurde im November 2023 als britische Innenministerin entlassen, weil sie antisemitische Demonstrationen als „Hassdemonstrationen“ bezeichnet hatte und der britischen Polizei vorwarf, nicht konsequent gegen Hass vorzugehen, ja vorsätzlich bei Arabern, Muslimen und linken Antisemiten aller Art nicht so genau hinzuschauen, sie zu tolerieren. Diese Einschätzung ist völlig korrekt, wenn man sich die Straßen Londons anschaut, die für Juden an Wochenenden seit Monaten zu no-gone areas geworden sind.

Der Tory Abgeordnete Lee Anderson hatte sich auf einen weiteren Artikel von Braverman von Donnerstag, 22. Februar 2024 im Telegraph bezogen, und seine Kritik an der islamistisch unterwanderten Stadtverwaltung Londons bekräftigt. Auch er verlor seinen Job und ist jetzt erstmal ein unabhängiger Abgeordneter im britischen Unterhaus.

Angesichts einer Polizei, die Aufrufe zum Völkermord – nichts anders ist der Slogan „from the river to the sea“ – erlaubt und ihre Duldung auch noch begründet, hätte der Bürgermeister von London Sadiq Khan zurücktreten müssen, aber doch nicht ein Kritiker von ihm. Jeder seriöse Bürgermeister wäre von sich aus angesichts eines solchen Mobs, der die Spielregeln im Parlament bestimmte, zurückgetreten. Jeder seriöse Bürgermeister hätte angesichts einer solchen Masse von aggressiven und antisemitischen Muslimen, Arabern, Pakistani, Linken und einer sie beschützenden Polizei seinen Rücktritt erklärt.

Suella Braverman schreibt ganz treffend am 22. Februar 2024 im Telegraph:

The truth is that the Islamists, the extremists and the anti-Semites are in charge now. They have bullied the Labour Party, they have bullied our institutions, and now they have bullied our country into submission.

But what is our response? Our leaders bury their heads in the sand, preferring the illusion of a “successful multicultural society”, terrified of being called “racist”. But the law has not changed, mass extremism parades itself proudly, campuses remain dangerous places for Jews, and Labour is still rotten to the core.

Darauf bezog sich Lee Anderson ganz offenkundig. Die Pointe ist jedoch, dass Anderson – wie Braverman – keineswegs nur den (muslimischen) Bürgermeister von London als von Islamisten beherrscht kritisierte, sondern ebenso sagte, direkt danach, dass auch der Vorsitzende der linken Labour Party, Keir Starmer, von den Islamisten beherrscht sei.

Und auch diesem Eindruck kann man sich kaum erwehren, wenn man sieht, dass Starmer sich monatelang hinter Israel stellte, aber angesichts der unglaublichen Gewaltandrohung durch den Mob direkt vor dem Parlament letzten Mittwoch selbst umfiel und entgegen jeder Regel im britischen Unterhaus den Parlamentspräsidenten Sir Lindsay Hoyle – in Großbritannien „Speaker“ genannt – dazu drängte, den Antrag der Labour Party auf einen Waffenstillstand vorzuziehen, damit die Abgeordneten nicht dem ähnlichen Antrag der schottischen Nationalisten der SNP (Scottish National Party) zustimmten.

Einzelne können auch wegen Kritik an der neu-rechten wie alt-linken Familienideologie Morddrohungen von Nazis erhalten, was schrecklich ist. In England oder den USA wie in Teilen von Deutschland wie in Thüringen werden Politiker wegen ihrer Solidarität mit Israel oder der Kritik an der AfD und dem Rechtsextremismus bedroht und massiv eingeschüchtert.

Anderson hat sich also gegen alle jenen mächtigen Politiker in England ausgesprochen, die seiner Ansicht nach von Islamisten bedroht, eingeschüchtert und letztlich beherrscht werden würden. Die Islamisten auf der Straße forderten einen sofortigen Waffenstillstand und genau das hat dann auch die Arbeitspartei getan. Man kann also Anderson schwerlich das dümmliche Wort „Islamophobie“ um die Ohren hauen, weil er ja im gleichen Satz auch den Nicht-Muslim Starmer attackierte. Islamophobie ist ohnehin ein falsches Wort, da ja von islamistischen Muslimen weltweit in der Tat eine extreme Gefahr ausgeht, während eine Phobie etwas Irrationales ist. Die Angst vor dem Islamismus ist aber rational, sie hat empirische Gründe und kann weltweit belegt werden.

Somit läuft der Rassismusvorwurf, den der muslimische Bürgermeister von London sofort erhob, vollkommen ins Leere. Aber alle Medien machten mit und somit war es eine Frage von Stunden, bis Anderson entlassen wurde. Und er wurde entlassen. Dabei hat er völlig korrekt die islamistische Beeinflussung der britischen Politik, namentlich in London, von Sadiq Khan und der Labour Party benannt. Dass ein Tory Politiker einen Labour Politiker angreift, ist ohnehin naheliegend, da die regierenden Konservativen in Umfragen weit zurückliegen. Doch das hier war gar kein Parteigeplänkel, sondern inhaltlich substantielle Kritik an der islamistischen Gewalt der Straße, der sich die Londoner Stadtverwaltung und die Labour Party an jenem Mittwoch, der nur symbolisch steht für eine jahrzehntelange Entwickling, gebeugt haben.

Auf diese Auslassung in fast allen Medien – dass Anderson Khan und namentlich Starmer kritisiert hat! – hat die ehemalige BBC-Journalistin Julia Hartley-Brewer auf TALK TV, einem konservativen und sicher in vielerlei Hinsicht (wie der Pro-BREXIT Position, die schon bei TALK Radio offen zu Tage trat) zu kritisierenden ’neuen‘ Medium, hingewiesen, die auch während der Corona-Pandemie (damals auf TALK Radio) zeigte, dass sie häufig eine selbst denkende und kritische Journalistin ist, die versucht rational zu argumentieren und nicht dem oft irrationalen Mainstream zu folgen. Was den Irrationalismus vieler Kritiker*innen des Mainstream nicht verharmlost, das ist klar.

Vermutlich sind weder der Bürgermeister von London noch der Vorsitzende der Labour Party von Islamisten „kontrolliert“, eher beeinflusst und vor allem eingeschüchtert, was immer noch ein erheblicher Unterschied ist.

Aber das ist Teil des demokratischen Meinunsspektrums, möchte man meinen. Doch dem ist nicht so, sonst wäre Anderson nicht seines sehr einflussreichen Postens innerhalb der Fraktion der Tories enthoben worden.

Dabei hätte im Fokus stehen müssen, dass Tausende, ja Zehntausende Hetzerinnen und Hetzer auf den Big Ben in London eine genozidale Parole projizierten: from the river to the sea.

Das ist muslimischer, islamistischer und linker Antisemitismus, der – siehe Berlinale und Documenta – weit in den Mainstream hineinragt.

Joe Biden und die Demokratische Partei müssen sich entscheiden, ob sie sich vom antisemitischen Mob – der zahlenmäßig klein ist, aber extrem lautstark und aggressiv – in die Ecke treiben lassen, oder ob sie Prinzipien haben und danach Politik betreiben.

Es ist ohnehin eine Katastrophe, dass zwei 80-jährige Männer um das Weiße Haus kämpfen, eine Schande für Amerika und den Westen, weil es zeigt, wie wenige starke, rationale, liberale und verantwortungsbewusste Politiker*innen es dort gibt.

Doch das noch viel größere Problem ist der Antisemitismus. Der antisemitische Mob in London oder Michigan sowie die antisemitische kulturelle Elite in Deutschland machen die Schlagzeilen und versuchen, antiisraelische Politik noch mainstreamiger zu machen, als sie ohnehin schon ist, siehe die Vereinten Nationen (UN).

 

 

Ukraine, Holocaust trivialization, transphobia and tolerating the “American Nazi Party” in the pro-Israel scene?

Originally published here on August 19, 2022

 

The Berlin International Center for the
Study of Antisemitism (BICSA)

BICSA Working Paper Series, No. 5, August 2022

 

Ukraine, Holocaust trivialization, transphobia and tolerating the “American Nazi Party” in the pro-Israel scene?

 

A new research center on contemporary antisemitism in London, Fathom Magazine, Kathleen Hayes and the anti-intellectual „Intellectual Dark Web“ …

 

By Clemens Heni, Ph.D.

 

Published in August 2022

Series Editor: Dr. Clemens Heni, Director, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA)

www.bicsa.org

c/o Edition Critic

Sophie-Charlotten-Str. 9-10

14059 Berlin

Germany

Mail: bicsa[at]bicsa.org

Read the PDF version of this working paper.

 

Table of Contents

 

Ukraine. 3

The London Conference on Antisemitism in September 2022. 10

The British Magazine Fathom.. 14

Quillette, the „Intellectual Dark Web“, the New Right and the American Nazi Party. 17

The case of Kathleen Hayes. 20

Hope: Gad Granach’s Zionism.. 24

Endnotes. 28

Ukraine

The new “London Center for the Study of Contemporary Antisemitism” led by the sociologist David Hirsh has announced a conference on antisemitism for September 2022. It is important and very timely to engage critically with the various facets of antisemitism in the 21st century.

It is important to commemorate 9/11, which is part of the conference. In 2011, I published a big study about 9/11, Islamism and antisemitism, I know about the relevance to deal with jihad, Islam, Islamism, anti-Americanism and 9/11.[1] Professor Robert S. Wistrich invited me to speak at Hebrew University on December 18, 2002, about contemporary German anti-Zionism after 9/11.[2]

My talk included remarks about Holocaust distortion and the accusation by the West, that Serbia was organizing a “new Auschwitz” against Kosovo. That was a lie, of course, a grotesque Holocaust distortion. It was common, though, in Germany in 1999 in order to affirm the NATO War against former Yugoslavia. This kind of Holocaust distortion is now in full swing when it comes to Ukraine in 2022.

Therefore, it is striking that at the event in London in September 2022 the talk is almost exclusively about anti-Zionist antisemitism in many different forms – postcolonial, Islamist/Muslim, left, right, etc. Topics such as rejection of Holocaust memory in Ukraine by naming streets, squares or football stadiums after antisemites and Nazi collaborators – you won’t find at that London event.

One of the most blatant forms of antisemitism in the 21st century is naming squares and streets after the perpetrators of the Holocaust. One could also extend this to the downplaying of the Holocaust via the red-equals-brown ideology in Latvia, Estonia, Lithuania, Poland, the Czech Republic, Hungary or Western countries, such as to the supporters of the Prague Declaration of 2008 – like the last President of Czechoslovakia from 1989–1992 Vaclav Havel or former German President Joachim Gauck.[3]

When five Eastern European states recently called on the European Union to preserve “historical memory” and wrote that the aim should be to promote the “European platform for memory and conscience” based on the 2008 “Prague Declaration”, then the Holocaust historian Efraim Zuroff from Israel could only laugh bitterly. He writes in the Times of Israel, which praises his blog as particularly worth reading:

Several days ago, I was shocked to learn that five heads of state from Lithuania, Romania, Estonia, Latvia, and Poland, all post-Communist Eastern European countries, had recently beseeched the leaders of the European Union to step up efforts to “preserve historical memory.” It was addressed to the European Council president, European Commission president, and the Czech prime minister, whose country currently holds the rotating EU presidency.

For the past three decades since their transition to democracy, these countries have excelled in grossly distorting their own respective histories of the Holocaust. Yet the quintet of leaders now maintains that the Kremlin “is seeking to rewrite history and use it to justify its aggression against sovereign states.” Thus, they urge the bodies of the EU to take a leadership role in “preserving historical memory and preventing the Russian regime from manipulating historical facts.” They contend that this concern “is particularly relevant in light of Russia’s intensive use of history for propaganda purposes in the context of the war in Ukraine.”

These heads of state know how to deal with this problem of rewriting history.[4]

The governments of these countries know how to rewrite history – Lithuania, Poland, Romania, Estonia, Latvia. For years they have been playing down the Holocaust by whitewashing or even celebrating their own antisemitism and by glorifying their own Nazi perpetrators and, in a second step, by equating the unprecedented crimes of the Shoah with the crimes of Stalinism, referred to here as „crimes of communism“ and would continue to this day. It is no less antisemitic when Ukrainian President Zelenskyi compares the start of the current war in Ukraine to the day the NSDAP was founded in 1920 and babbles about a “final solution” in Ukraine. This antisemitism didn’t go down well in Israel in the Knesset, where he delivered via internet one of his foul propaganda speeches.[5]

In 2010, I wrote about the “Memorial to the Victims of Communism” in Washington, D.C. Their new homepage and opening is now linked from this site Zuroff criticizes in his Times of Israel piece, which purports to keep European memory and conscience alive.[6] On March 15, 2010, I spoke at an international conference in Riga, Latvia, on Eastern European and Western antisemitism and the rewriting of history:

Look at www.victimsofcommunism.org memorial site in the US: they are saying that Communism was the “deadliest ideology in human history”: this is an antisemitic obfuscation of the Shoah![7]

The site „victimsofcommunism“ honestly pushed its ideology at the time, writing on its site that „In October 1917, the Bolshevik Revolution gave birth to the deadliest ideology in human history – Communism.“ This is blatantly an antisemitic denial of what truly was the deadliest ideology in human history: Nazi eliminationist antisemitism. The homepage no longer has this antisemitic sentence on its page, but the intention of the creators is the same as before.[8]

Zuroff stresses that countries that are themselves rewriting history in antisemitic ways should be the last to accuse Russia of antisemitism. Of course, Russia is also lying when it talks about a “genocide” in the Donbass, when there is no genocide in the Donbass. And there is also not at all a Russian “war of annihilation” in Ukraine. In particular, in Germany, the country of the perpetrators of the Shoah, the Second World war and the “War of Annihilation” (“Unternehmen Barbarossa”, “Vernichtungskrieg”) against the Soviet Union from June 22, 1941 until 1944, one has to be reluctant to use the phrase “War of Annihilation”. Why then did the somewhat left leaning political scientist Lars Rensmann, who is now teaching at the University of Passau in Bavaria and who is associated with Hirsh’s new institute in London, invite his colleague Herfried Münkler of all people to an event on the war in Ukraine in mid-July (the event was then cancelled, but there will probably be an „alternative date“ as the University of Passau happily announces on its homepage)?[9]

After all, Münkler is notorious for applying the term “war of annihilation” to the Russian war in Ukraine, thus playing down the Holocaust.[10] There is no „war of annihilation“ in Ukraine, anyone who claims otherwise is simply lying or wants to clear the Germans of their guilt, because of course it is very convenient for the Germans to accuse one of the victims of World War II, Russians and Soviets, of crimes of the same magnitude as those committed by the fathers and grandfathers of the Münklers of this world.[11]

This is what research calls “secondary antisemitism”, a term Rensmann is familiar with, as he dealt a lot with that post-Auschwitz ideology in Germany.[12] Why then did he invite Münkler, who is invoking that kind of secondary antisemitism when applying the term “War of Annihilation” to the very typical war Russia is waging in Ukraine? Compare the Russian war in Ukraine to the Iraq War 2003, to the US led War in Afghanistan, the Vietnam War or the ongoing and compared to the War in Ukraine much more murderous War in Yemen by Saudi-Arabia and other Islamist warmongers and you find that the Russian War in Ukraine is a typical war. A typical war is horrible enough. But the war in Ukraine is not at all comparable to the unprecedented War of Annihilation by the German Nazi Army Wehrmacht against the Soviet Union and the Jews.

Is it possible that Münkler and Rensmann, who has a Ukrainian flag with the slogan #StandwithUkraine as a header on his Facebook account, have much in common when dealing with the current war and situation in Ukraine?[13]

This speaks for little political science differentiation. Is he also behind the streets in Ukraine that have been named after Holocaust perpetrators and antisemites in recent years? A left anti-militarist position would never post #StandwithUkraine or #StandwithRussia, but would oppose arms deliveries to both sides, it would decode NATO’s clear complicity in Putin’s process of fanaticism – keywords #notoneinch, Putin’s idea many years ago that Russia should be admitted to NATO which was greeted with laughter and most recently the peace plan of Putin and the Russian Federation of December 17, 2021, which was ignored by the US.

On the other hand, the US Congress was already planning war on Russia by Ukraine on January 3, 2022 and passed a billion-dollar program for military and other support a few weeks later in February, even before Russia’s illegal invasion of Ukraine on February 24.[14] BEFORE the war began, the US was already financing Ukraine and sending support and weapons.

On the other hand, it is typical of the time and scene for the conference in London in September 2022 that several lectures on

Soviet anti-Zionism and antisemitism are announced there,

but not one lecture on today’s antisemitism in Ukraine, which is evident there through honors, monuments, stamps, football stadiums, streets, avenues, etc., which were named after Nazi collaborators, antisemitic agitators or murderers of Jews such as Roman Shukhevych, Yaroslav Stetsko or Stepan Bandera in recent years. Or take the antisemitism of the neo-Nazi Azov Brigades, which were part of the Ukrainian army before they were militarily defeated in Mariupol – no lecture on that either.

A campaign is currently underway against David Hirsh at the University of London, where he teaches sociology at Goldsmiths College. He had criticized post-colonial and apparently pro-BDS tweets and actions by students and activists and was then aggressively defamed as a „white supremacist“.[15]

Hirsh deserves support in his fight against this kind of antisemitism in the UK.

But sometimes Hirsh also writes some very strange things about antisemitism. A quick look at David Hirsh’s Twitter account shows how unscientific and vulgar behavior is sometimes being used there, which seems to be typical of this anti-social medium and not a personal quirk of Hirsh’s. As a personal description, Hirsh writes about himself (as of August 07, 2022):

Russian warship go fuck yourself

Founder LCSCA @centre_as

Arsenal, women and men.

ADHD http://EngageOnline.org.uk http://gold.ac.uk/sociology/staf

In other words, in vulgar terms, he opposes the Russian war against Ukraine. In a tweet dated August 7, 2022 at 6:28 p.m., he then writes the following:[16]

Listen carefully to what antisemites say. They’re not telling you about Jews, but they’re telling you about themselves. They’re telling you what, in their imagination, evil and cunning people would do in a particular situation: their own fantasies, their own intentions.

Who does David Hirsh mean by “antisemites”? He means the Russian mission in Geneva, from which he posts a message under his tweet that that embassy-like mission had posted on Twitter. What is this Russian tweet about? The Russian tweet refers to mainstream media, which could not help but state that Ukraine often hides and positions weapons and artillery in schools or hospitals and Russian attacks would then appear as attacks on civilian targets. Then, the world attacks Russia for “war crimes”. Attacking civilians in such a way would indeed be a war crime. But what if Ukraine intentionally uses civilian infrastructure for their own soldiers and weapons to provoke Russia to attack theses civilian facilities?

Firstly, what could be antisemitic about the statement by the war party Russia? Why does David Hirsh, the sociologist and antisemitism expert from England, write that you should listen carefully to what the antisemites are saying and underneath is this tweet that reflects the current Russian line? What’s antisemitic about that?

Because that is exactly what is happening, as a report by Amnesty International, quoted by the Austrian daily Der Standard on August 5, 2022, shows:[17]

Amnesty International accuses Ukraine for breach of international law.

According to this, the Ukrainians are cynically and inhumanely positioning weapons and artillery in residential areas, and when the Russian side bombs them, it looks like a targeted attack on civilians, a war crime. The Ukrainians deliberately put their own population in this danger. Incidentally, a tactic that the pro-Israel scene or David Hirsh should know, as it has been used by the Islamist Hamas, Islamic Jihad and others in the Gaza Strip for years to discredit Israel.[18]

At the beginning of July 2022, the German Second TV Channel ZDF also quoted a UN report that Ukraine was deliberately using civilian locations such as a nursing home to station soldiers there. Survivors of a Russian attack spoke of the Ukrainian soldiers in the nursing home.[19]

According to Hirsh’s logic, the United Nations and the Second German Television (ZDF) also argue antisemitic. Is he serious?

However, there is current antisemitism in Russia. For example, when the Russian Foreign Minister Lavrov recently perfidiously accused Hitler of “Jewish blood”, for which Putin unofficially apologized to Bennett in Israel, as the BBC reported from England.[20]

The UN report on civilians as human shields, though, emphasizes that both sides, the Ukrainians and the Russians, use this perfidious tactic of civilian shields and the instrumentalization of civilians.[21]

The reports from Amnesty International and international media coincide with the UN report and the tweet from the Russian mission in Geneva. But what David Hirsh fantasizes here as antisemitism, using the example of an empirically verified tweet from the Russian mission in Geneva, is not antisemitism.

When he builds his new institute – with dozens of experts on the Advisory Board, as you can see on the homepage – for the analysis and criticism of current antisemitism in the 21st century on such Twitter delusions – and there is a lot to be said for it, because he also for his new center has set up a Twitter account[22] –, then he can immediately stop the undertaking. Because this tweet from the Russian Mission in Geneva is not antisemitic and has nothing remotely to do with Jews or antisemitism. It is perfidious that, according to the UN, both sides are using this inhuman tactic, Russians and Ukrainians alike. Of course, the Russian mission in Geneva makes no mention of its own similar tactics. But that’s not antisemitic, and Hirsh doesn’t seem at all aware of the facts that Ukraine is using these cynical military tactics.

Russia’s war is a criminal war of aggression that violates international law and must end immediately. But more weapons for Ukraine will prolong this war and cause many more deaths in Ukraine. And the US and Germany want more people to die and the war to continue, otherwise they would not continue to supply Ukraine with weapons and ammunition. What about complicity in the war through NATO’s decades of aggression? This includes NATO’s eastward expansion, although US Secretary of State James Baker promised Gorbachev and the Soviets in February 1990 that NATO would itself in the event of a possible reunification Germany not expand “one inch eastward”.[23]

NATO maneuvers in Ukraine in recent years have been an intolerable provocation, as every reasonably trained political scientist and conflict researcher (m(ale)/f(emale)/d(iverse)) will confirm. But how does David Hirsh come to the conclusion that the obviously factual position of the Russian mission in Geneva that Ukraine is using civilian shields is antisemitic? This is an inflationary use of the accusation of antisemitism where it is not recognizable at all.

Are these good prerequisites for a new center for antisemitism research when the founding director David Hirsh introduces himself so vulgarly in the anti-social Twitter world and then posts tweets that have nothing to do with reality? What does he mean by antisemitism when the Russians only repeat what the daily Standard in Austria or Amnesty International, the UN and the German Second TV Channel (ZDF) also report? Are they all antisemites when they show empirically that Ukraine sometimes deliberately accommodates its own army, soldiers, weapons, ammunition and artillery in residential areas, schools, old people’s homes or hospitals?

In addition, are there good prerequisites for a new center for antisemitism research if Hirsh and his team right from the start equate the eliminatory antisemitism of National Socialism with Stalinist antisemitism, which was in no way with comparable German antisemitism?

It is not accidental that antisemitism was associated with both National Socialist and Stalinist totalitarianisms.[24]

Why is he not mentioning that the Red Army liberated Auschwitz? Soviet antisemitism was bad enough, but not at all comparable to the Shoah and German or Nazi antisemitism. To equate Nazi and Soviet antisemitism rather sounds a lot like the 1997 French “Black Book of Communism,” and historian Jeffrey Herf is also a supporter of this Holocaust-belittling black book,[25] and he will be part of the September 2022 conference in London as well as a Board Member of Hirsh’s new center.[26]

Maybe the above quoted phrase from Hirsh’s new center is just an unfortunate formulation that insinuates an analogy, but the obsessive Russian hatred that Hirsh shows on Twitter could point to deeper ideologemes. In addition, as quoted, he seems to ignore the categorial difference between Auschwitz and Stalinist antisemitism. This fear is there.

The London Conference on Antisemitism in September 2022

In addition to the usual speakers and very important and current topics such as anti-Zionism, 9/11, hostility to Israel, e.g. among leftists in Norway, the Palestinian-Israeli conflict, Muslim antisemitism, there are also obscure but very trendy topics such as Holocaust trivialization by critics of the medically irrational mask mandates. The mask mandates are probably not seen as medically irrational and democratically disastrous. This is not negating the disgusting Holocaust comparisons; some critics of the mask mandate might occasionally use them – even if I am not yet aware of such a comparison of masks and the Holocaust. There are indeed too many other antisemitic tropes in the scene critical of Corona politics, about which I reported in detail in a working paper of the Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA) in January 2021.[27]

Be that as it may, the announcement of Czech researcher Zbyněk Tarant’s presentation about „Holocaust Appropriation in Anti-Mask Protests – A New Challenge to IHRA Definition?“ at the London conference in September 2022 reads as follows:

To our misfortune, antisemitism develops more quickly than our legal and scholarly definitions of it. Its fluidity was again aptly demonstrated during the anti-mask and anti-vaccination protests across Europe. Along with the antisemitic conspiracy myths, such as ‘plandemic’, or the belief that vaccines are meant to sterilize the world population, there were cases of abuse of Holocaust-related symbolism and iconography by the protesters, such as wearing yellow Stars of David, comparing epidemiological measures to Nuremberg laws and comparing vaccine mandate to the Nazi genocidal program. My presentation will explore the ideological and quasi-religious background of these myths, many of which have roots in the scene of Western Esotericism. As my presentation will argue, these incidents stretch our current definitions of antisemitism and some are not even covered by them. For example, the IHRA definition has no provision that would recognize such cases of Holocaust Appropriation in anti-vaxxer discourse as antisemitic, despite their harmful impact on Jewish life and tendency to banalize the horrors of the Shoah. Is it time to update the IHRA definition?[28]

It is significant that problematic tendencies in the anti-vaccination scene are discussed and probably presented far beyond their relevance, but the author does not say a word about the anti-democratic character of the entire vaccination discourse. He does not mention in his announcement the international Corona regime and the totalitarian arrogance of countries like Australia, New Zealand or the US to this day not allowing people to enter the country if they are not vaccinated against SARS-CoV-2 or have undergone gene therapy. Gene therapy? Yes, since it is well known that a representative of the pharmaceutical industry from BAYER said at the Global Health Summit in October 2021 in Berlin, beaming with joy and perfidiously, with a mischievous laugh, that the „vaccination“ was a „gene therapy“ and that Corona was a huge stroke of luck for the pharmaceutical industry and the acceptance of genetic engineering, since by the end of 2019 some 95 percent of the population, at least in Germany, had been clearly opposed to genetic engineering. That’s exactly what Stefan Oelrich from BAYER said, you can watch the video of the Berlin event.[29]

THIS is the scandal of our time, Holocaust comparisons by marginal, extremist, esoteric and other groups critical of the Corona regime are bad and antisemitic, but just: marginal compared to the totalitarian vaccination policy of many (leading) countries in the world and the WHO.

There are enough examples of esoteric clumsy nonsense, comparisons of the Corona pandemic that play down the Holocaust and other problematic ideologemes, such as the case with the lawyer Füllmich, about whom and his Corona investigation committee and other problematic protagonists of the anti-Corona policy scene in the international context I have reported.[30] But addressing masks and antisemitism and thus covering the whole topic of Corona seems intentionally obscure and it is not to be expected that a differentiated criticism of the catastrophic and totalitarian Corona policy in the Czech Republic, Germany, Israel, US, UK etc. will occur at this talk.

Furthermore, I fear that many important features of the Corona regime are negated at all like mask mandates, lockdowns, vaccination apartheid,[31] social isolation and economic catastrophes around the world because of a completely irrational and intentional anti-democratic panic policy. I also fear that there will be no mention of the intentional use of panic by politicians around the world – see for example the so-called “panic paper” by Horst Seehofer, then German minister of the Interior, by then chancellor Merkel, vice-chancellor and today chancellor Olaf Scholz and the German government from March 2020.[32]

Criticism of the mask fetish should be a central topic today – and not a core topic for an antisemitism conference. That seems grotesque and may at best serve to defame any criticism of the mask mania. This is intended to present individual obscure mask mandate critics, presumably as an example for the whole ’scene‘ of critics of the epidemiologically, medically and democratically highly questionable Corona policies.

But what will the conference say about the many Jewish and Israeli medical professionals who have vehemently opposed Western and Israeli anti-democratic Corona policies, like Dr. Tomer Cooks of the Department of Microbiology, Immunology and Genetics at the University of Ben-Gurion School of Medicine in the Negev? Like the professors Udi Qimron, Ariel Munitz, and Motti Gerlic and almost 150 other doctors and researchers in Israel, as early as December 2020 he was a signatory to a „Common Sense Model“ that campaigned against lockdowns and for a rational Corona policy.[33]

In October 2020, a number of Jewish and Israeli epidemiologists and medical professionals were the first to sign the legendary Great Barrington Declaration, which is committed to protecting vulnerable groups. That Declaration wanted to prevent the millions of dead people in the countries of the Global South who have been subject to the lockdown policy since March 2020 and to this day caused. Or at least from October 2020, when the declaration was written and published, they wanted to minimize this „collateral damage“ of the Corona policy of Merkel, Boris Johnson, Trump, Biden & Co. in the future. Among the signatories were the following people, most of whom signed both the Great Barrington Declaration of October 2020 and the specifically Israeli Common Sense Model of December 2020:

Dr. Ariel Munitz, professor of clinical microbiology and immunology, Tel Aviv University, Israel, Dr. Eitan Friedman, professor of medicine, Tel-Aviv University, Israel, Dr. Motti Gerlic, professor of clinical microbiology and immunology, Tel Aviv University, Israel, Dr. Uri Gavish, biomedical consultant, Israel, Dr. Udi Qimron, professor of clinical microbiology and immunology, Tel Aviv University, Israel.[34]

How antisemitic and anti-Israel will a Corona policy-critical scene staffed by leading Israeli researchers in the field of medicine be? It is therefore to be feared that the criticism of the Corona policy at this conference in London will only appear as part of today’s antisemitism, which would be a deliberate distortion of the facts if that were to happen.

In any case, what stands out extremely strangely at the announcement of the September 2022 London conference on contemporary antisemitism is the following lecture by an author who has hardly appeared in the public eye:

Kathleen Hayes “Punch a TERF’ and ‘Smash the Zionists’: Misogyny and Antisemitism“.

The author thus suggests that transphobic radical feminists are victims like Zionists. As an enlightened critical antisemitism, right-wing extremism and democracy researcher, one becomes skeptical. TERFs are known to be “Trans Exclusionary Radical Feminists”. Now you have to know that in 2021 more trans people were murdered worldwide than ever before since these acts of violence have been registered.

In 2021, 375 transsexuals were murdered worldwide, 70 percent of them in South America, 30 percent in Brazil alone. When I see Syrian or Iraqi refugees in Germany, for example, downtown, who stare at and threaten transsexuals, then I know how close these migrants and the New Right are, but also some traditional left and liberal feminists on issues of religion, family and gender.

In many countries there is increasingly anti-gender legislation and rhetoric, as in Poland, Hungary or even in the oh-so-western, enlightened Brexit Great Britain, as Forbes Magazine reports:

Meanwhile, a global recession in trans rights continues, with countries from Hungary, Poland and even the U.K. seeing rising transphobia, anti-LGBTQ policies and rhetoric.

Vice Magazines writes:

In the U.K., transphobic hate crime reports have quadrupled over the last six years.

This is the backdrop against which Hayes will speak in London in September 2022.

The British Magazine Fathom

In July 2022, Kathleen Hayes published an article in the British journal Fathom. Fathom is edited by Alan Johnson.[35] Her piece is called:

Fathoming the Intellectual Revolution of our Time (1) | ‘Punch a Terf’ and ‘Smash the Zionists’: Misogyny and Antisemitism in the Contemporary Western Left.[36]

That sounds very grand. So the „intellectual revolution of our time“ should be „explored“: „Let’s box a TERF and hit the Zionists: misogyny and antisemitism in the present left in the West“. For Fathom’s editor Alan Johnson, the article is part of an „intellectual revolution of our time“. Hayes presents poststructuralism in an extremely abbreviated manner and without any deeper knowledge:

A few decades back, without a vote being taken, a handful of intellectuals decided to roll back the Enlightenment. Holding hands and chanting ‘Down with grand narratives,’ they dismissed as hubris the paradigmatic Western belief that it was possible to know anything approximating truth. Equating the Enlightenment with slavery, colonialism and women’s subjugation, they declared positivism the greatest sin and announced they were post everything.

All of the groundbreaking critique of prison rule, of surveillance, of the prison-style clinic by thinkers like Michel Foucault—who was also pro-Israel—is swept away with the silly stroke of a pen by a no-name author. In the following, Hayes does not discuss that positivism is in fact a dangerous ideology of domination, even today. The mere description and rubrication is a core element not only of capitalism and patriarchy, but also of Corona politics, for example. A dialectic view, Marxist, Adornite, even critical-theoretical and post-structuralist, would proceed differently.

It would analyze the connections between the capitalist world market, the breaking away of supply chains and the jobs of hundreds of millions of day laborers especially in Asia, Africa and Latin America, and the irrational panic of a virus that can primarily attack very old and sick people.[37] Based on data from the Office of National Statistics (ONS) in the UK, Dr. John Campbell has shown that only 12 per cent of the official Covid deaths in the UK died only from Covid-19.[38]

To attack Foucault, as Hayes does here without naming him, as a typical postmodernist (she does not mention that he was a gay man) who would have pitted the particular against the universal, is remarkably reductionist and shows surprisingly little knowledge of the history of post-structuralism or postmodernism. But to Hayes‘ credit, she was active in an antisemitic cult from 1987 to 2016 and didn’t read much.

Foucault, Derrida, Deleuze, Guattari and whatever their names are, post-structuralism as a whole was against the enlightenment and that’s how Judith Butler came to her pro-Hamas position, Hayes insinuates. One can criticize a lot and substantively in post-structuralist ideology, but Hayes wants to exorcise spirits here, since she herself exorcised the antisemitic spirit in herself in 2016 or thinks she has exorcised it. This has nothing to do with a serious scientific analysis of post-structuralism, despite all the Heideggerian and highly problematic tendencies in post-structuralism. Michel Foucault’s criticism of power – especially of the police, prisons, surveillance, punishment, clinic and medicine – is outstanding and of the greatest importance for our time.

Much like Florida Gov. Ron DeSantis (Republicans), Hayes opposes gender education in children:

In the US, for instance, many bills aim to prevent ‘transwomen’ from participating in women’s sport (while allowing them in other categories); some seek to end the teaching of gender woo to young children in public schools. These are legitimate goals although the devil, as always, is in the details.

So that’s not in a brochure by the right-wing extremist Germany party in the Bundestag, the Alternative for Germany (AfD), no. This is a quote from Hayes article in Fathom Magazine. Certainly there are antisemitic tendencies in the areas of feminism, intersectionality, multiculturalism and anti-racism.

But as Hayes argues here, the starting point of Judith Butler’s gender studies today is the problem, i.e. the emphasis on social gender – and not just her anti-Zionist drive which became public since the early 2000s. That the post-Auschwitz Marxist tradition did not engage with left-wing antisemitism, as Hayes claims,[39] is utterly grotesque when one looks at the scholarly literature of the last few decades.

The work „Revolutionary Jews from Marx to Trotsky“ by Robert S. Wistrich from 1976 alone is an example. Ever since[40] and even before that there is a wide range of research on the Left and Jews as well as on left antisemitism and also from the Left, i.e. not only from anti-communists who only want to see their own prejudices confirmed. Immediately after the Six-Day War in June 1967, for example, in the leading intellectual weekly Die Zeit, the left-wing writer Wolfgang Hildesheimer wrote about the new left-wing anti-Zionist antisemitism and criticized his colleague Peter Weiss.[41]

In 1976, Jean Améry published an influential article criticizing left-wing and “respectable” antisemitism.[42] In 1980, the journalist Henry M. Broder published a reckoning with the left-wing antisemitism of his former friends and comrades. In 1986 he wrote a bestseller – “The Eternal Antisemite” – which dealt with all possible green and left-wing facets of antisemitism.[43] As is well known, Broder later became a conservative publicist with the “axis of the good” (an online Homepage called “Achgut”), which is open to the far right and gives the AfD a boost, for which he also spoke in the Bundestag.

In January 2001, i.e. before 9/11 and before the beginning of what we have been calling a remarkable, audible and activist pro-Israel scene since 2002 not only in Germany but internationally, as part of a radical left-wing autonomous group I myself wrote a brochure criticizing the left-wing anti-Zionism published by the Revolutionary Cells.[44] In 2010, the British jurist, lawyer and literary scholar Anthony Julius published a standard work on the history of antisemitism in England, which also deals with left-wing antisemitism today.[45] Of course, Kathleen Hayes missed all of that, since she was antisemitic herself until 2016.

Finally, Hayes also opens up a relationship between critical theory and postmodernism such as transsexualism, which would no longer know any truth; in a completely abstruse way, she constructs a mini-small group of transsexuals to be the actual gatekeepers and rulers of discourse. For them there is a direct relationship between antisemitism and transsexualism, neither is committed to the truth:

And yes, I’m aware the Frankfurt School played its own role, however ambivalently, in indicting the Enlightenment itself as leading inexorably to Auschwitz: a deeply pessimistic conclusion that paved the way for postmodernism, with its extreme scepticism towards material reality and truth. In a sense, reality and truth are ‘all’ that’s at issue here: the ability to recognise—and the right to say—that two plus two make four; the Earth is not flat; and a man is not a woman, no matter how artful his eyeliner.

In the last paragraph of her Fathom pamphlet, Kathleen Hayes then opens up a monstrous analogy that downplays the Holocaust and writes:

Once truth is up for grabs, all truths are up for grabs. A mind persuaded to reject the reality of biological sex is one unlikely to recognise basic facts about the Holocaust, or about living Jews.

So anyone who rejects their biological gender and does not see themselves as male or female tends to be a Holocaust denier. And with this essentialist doctrinal talk, Kathleen Hayes also feels like a trendsetter, being published both in the ‚liberal‘ Fathom Magazine and elsewhere, as we shall see, all in 2022, when Fathom is starting its two-year „Intellectual Revolution,“ as Alan Johnson, a dude of David Hirsh, writes.

Kathleen Hayes was an antisemitic activist in a Trotskyist party from 1987 to 2016, which she reports on in another 2021 Fathom article. She was a left-wing fanatic and has been a renegade for a few years, that is, an anti-left activist.

Quillette, the „Intellectual Dark Web“, the New Right and the American Nazi Party

Claire Lehmann, on the other hand, was never a leftist. She is an assimilated, middle-class woman from Australia, whose first text as an author in 2013 praised the marriage and dull childbearing penned by the then pregnant women. Like family ideologists from the AfD or other right-wing extremists, she lamented that criticism of the petty-bourgeois family idyll would cause serious damage to society. In 2015 she founded the new-right or far-right platform Quillette, which is considered a central medium of the „Intellectual Dark Web“. The inventor of the term „Intellectual Dark Web“, the equivalent of the „Dark Web“, which oscillates between gun sales, prostitution, terrorism and violence, is Eric Weinstein, who is a central figure in Quillette.

Of course, this is a purely linguistic misunderstanding, because right-wingers, conservatives, anti-feminists, patriots and nationalists, anti-gender ideologues and anti-political correctness rabble-rousers are anything but intellectual. We should remember what makes an intellectual. I wrote about this in 2006 in my dissertation on the critique of the welcoming into the salon of the New Right at the University of Innsbruck:[46]

Since the 1970s, German conservatives and nationalists have increasingly tried to rehabilitate German history and in no way assumed a pre-modern epoch, but did not deny the Nazi past, but rather looked for and found connection points. The social philosopher Hauke ​​Brunkhorst commented on this in a 1987 study.[47]

‘Mandarins, a term commonly used in Europe for the high Chinese officials of the Imperial Era, defined the German scientific scene from the mid-19th century until well into the 20th century with a deeply anti-intellectual resentment. However: ‚The classic role of philosophers, priests and prophets, mandarins and shamans is over.‘ ‘[48]

Then: ‚The Mandarin stands above the parties: ‚If we do not succeed in putting the cause of the nation back above the cause of the party, then we are lost.‘ [Eduard Spranger, C. H.]‘.[49]

A German Mandarin does not have anything that characterizes an intellectual:

‚Intellectuals should not allow themselves to be seduced into compromises with supposedly deep-seated metaphysical needs. ‚Without a model‘ (Adorno), without higher legitimation, they should insist on the ‚unrestricted use of their intellect‘, and that means nothing other than the power of the negative and the right to negative, destructive criticism. This claim, which ‚is against innate and‘, as Kracauer expressly emphasizes, ‚acquired nature‘, cannot be given to intellectuals: ‚to at least tentatively override nature as far as possible. The intellect is nothing other than the instrument for the destruction of all mythical stocks in and around us.‘ [50]

In this respect, of course, there are family ideologues, anti-gender agitators, nationalists and new right-wing protagonists who see white supremacy as endangered. They indulge in racism or promote antisemitic conspiracy ideologues like Alex Jones and the whole Trump environment, Trumpism. These people like the authors at Quillette are not intellectuals. Their intention is not, as Kracauer defined the very term intellectual, “the destruction of all mythical stocks in and around us”. On the contrary, they embrace myths, like patriotism, nationalism, or traditional family values and a binary world, based on men and women, black and white, good and evil. They are counter-intellectuals or anti-intellectuals like Claire Lehmann, the Dark Intellectual Web and Quillette.

They are all defenders of bourgeois rule, who do not shy away from classifying neo-Nazis as mere „conservatives“ such as those of the American Nazi Party and thus making them socially acceptable, as we will see shortly.

In May 2019, the Swiss daily Neue Zürcher Zeitung (NZZ) published a hymn of praise for the anti-intellectual „Intellectual Dark Web“ by right-wing publicist Milosz Matuschek.[51] He could have known what was circulating on the „Intellectual Dark Web“: Because in February 2019, the post-doc at Columbia University Richard Hanania wrote a very typical text for these counter-intellectuals of the „Intellectual Dark Web“ on Quillette:

It Isn’t Your Imagination: Twitter Treats Conservatives More Harshly Than Liberals.

This is the usual whining from the Far Right that the mainstream would dismiss them. However, this text shows much more, namely the abysses of the talk of “free speech”. The Quillette article is about Twitter users who have been blocked due to hate speech or other reasons, i.e. whose Twitter accounts have been permanently or temporarily blocked.[52] The thesis is that Twitter reacts much less harshly to leftists compared to „conservatives“.

In the article, Quillette author Hanania linked an Excel spreadsheet that he worked on with a team. In doing so, they listed prominent cases of “conservatives” that mainstream media have reported being blocked by Twitter. There are 43 people or organizations. What Quillette now understands by „conservatives“ knocks the bottom out of every barrel.

The 43 people and groups include British far-right, convicted thug Tommy Robinson, Gavin McInnes, founder of the neo-Nazi terrorist group Proud Boys, who were also banned from Twitter, and who later played a leading role in the attempted Capitol coup in Washington, D.C. on January 6, 2021 and are notorious for beating up Antifas and other leftists. There are also the conspiracy mythologist Alex Jones and his site Infowars, the neo-Nazi and founder of the term „Alt Right“ Richard Spencer, the racist and Holocaust denier David Duke, former Grand Wizard of the Ku Klux Klan (KKK). Finally, and most shockingly, Quillette also lists the „American Nazi Party“ as part of those „conservatives“ whose Twitter account was suspended.

Also in May 2019, the extreme right-wing publicist and at times a lecturer at the University of Augsburg as well as a speaker at an event of the German conservative Konrad-Adenauer-Foundation, Eoin Lenihan, published an anti-Antifa article. In it, he described “networks” of journalists on Twitter working on Antifa and right-wing extremism, and their alleged or actual relationship with Antifa activists examined in a study. Some of these journalists were named and defamed. He announced his „study“ on May 15, 2019 on Twitter, on May 29 it was published on Quillette.[53]

One of the journalists who was attacked later reported how a few weeks later neo-Nazis, such as those from “Stormfront”, uploaded videos to YouTube with images of mass shootings, where the faces of journalists repeatedly appear in the middle, including pictures of herself, all people which Lenihan had denounced in his anti-Antifa article on Quillette.[54]

In July 2019, Quillette published another article opposing the blocking of antisemites, neo-Nazis, New Rightists, misogynists, transphobes, sexists, etc. pp. The author takes the antisemitic conspiracy mythologist Alex Jones as an example, who was included in the list of „conservatives“ who were blocked by Twitter in February 2019. His ban on Twitter, YouTube, Facebook, Spotify and other a-social media would only have increased his popularity. What these bourgeois anti-bourgeois „Free Speech“ protagonists ignore and thereby affirm is the violence emanating from guys like Alex Jones.

Until recently, he denied the Connecticut shooting at Sandy Hook Elementary School in 2012. He fantasized like a madman that the parents of the children killed were actors. The parents of one of the murdered children have now won a lawsuit against Jones in Austin, Texas. The court sees it as proven that Jones‘ conspiracy myths generate a huge fortune – up to 300 million US dollars a year. The parents suffer from particularly severe post-traumatic stress disorders, similar to those of war victims or soldiers. The Austin court fined Alex Jones $49.3 million to pay these parents. There will also be further trials in Texas and Connecticut. The lawyers had previously called for a particularly high penalty to be imposed so that it would have a deterrent effect.

One of the new-right agitators of the anti-intellectual Dark Web is Dave Rubin. He, the „comedian,“ neuroscientist Sam Harris, and mathematician Eric Weinstein, met with anti-left, pro-New Right activist at The New York Times, Bari Weiss, who wrote about it in May 2018 in the New York Times. Weiss is no longer with the New York Times, but her agitation for more traditional values ​​and more conservatism went viral. She found it somehow super exciting that Rubin also invited the antisemite and conspiracy mythologist Alex Jones to his show. Jones runs the “Infowars” site and has already spoken to Trump there. Weiss can write any number of books against antisemitism and is a super-star in the pro-Israel camp, but with texts like those in the NYTimes she has massively encouraged hatred of Jews and support for the New Right, since irrationalism and delusions of conspiracies are essential ingredients for antisemitism. Dave Rubin, like Weiss, is Jewish, so that doesn’t mean anything – irrationalism and obsessive hatred of leftists has nothing to do with it. Criticism of sexism and conventional family models, and specifically criticism of natalism, are concepts of the enemy of the New Right. Quillette is the flagship of the anti-intellectual “Intellectual Dark Web”. Bari Weiss opened them up to the mainstream via the New York Times.

Why am I going into such detail about Quillette, about those super exciting, oh so cosmopolitan New Right people and the „intellectual dark web“, i.e. a playground for authors who follow the thugs of the Proud Boys and provide intellectual legitimacy?

The case of Kathleen Hayes

Well, on Quillette, a page, it cannot be stressed enough, where the American Nazi Party is portrayed as poor “conservatives” who have been banned from Twitter, on May 19, 2022, the same Fathom author Kathleen Hayes writes an anti-gender piece. The same Hayes who will now appear in London in mid-September 2022 at the new antisemitism research think tank around the „leftist“ David Hirsh and who was published in July 2022 by the liberal, left-wing or left-liberal magazine Fathom with the same anti-gender tropes.

In May 2022, Hayes publishes her article “Gender Ideology’s True Believers. I spent 25 years in a cultish political sect. Trans activists are giving me déjà vu“ with the new-right magazine Quillette.

Only after that, in July 2022, will her similar, longer article appear on Fathom, so Fathom knew that she wrote for the far-right journal Quillette just a few months prior. In her May 2022 Quillette text, she links to another text of hers in the July 2021 Fathom Journal, where she reckoned with her left-wing antisemitic Trotskyist past, which lasted from 1987 to 2016.

In her autobiographical text in Fathom 2021, Hayes emphasizes that two groups were particularly hated in her Trotskyist splinter party: feminists and Zionists. She has easily carried her hatred of gender theories into the present day. The problem that Kathleen Hayes – like many right-wing extremists, new rightists and family ideologists worldwide – has with Judith Butler is not primarily her anti-Zionism, but rather her gender theories. That there is indeed a biological gender and a social gender, as Butler analyzed in her seminal 1990 book “Gender Trouble”, is denied or ridiculed here. Accordingly, we are not born as girls or boys, but are made into such primarily through socialization, without necessarily denying our biological gender. With this, Butler leaned on Simone de Beauvoir, as German broadcaster Deutschlandfunk recalled:

The American philosopher Judith Butler has prominently demonstrated that this supposedly natural order is neither as natural nor as orderly as claimed: her book Gender Trouble has become a classic in gender research. Exactly 30 years ago it was published in the US, just a year later in German under the title ‚The Unease of the Sexes‘.

In it, Butler deals with Simone de Beauvoir’s work ‚The Second Sex‘, above all with a famous thesis: ‚One is not born a woman, one becomes one.‘

The fact that since then, especially after the second Intifada since autumn 2000, after September 11, 2001 and the founding of the anti-Israeli boycott movement BDS in 2005, Judith Butler has taken a terrible Jewish anti-Zionist position based on Hannah Arendt is another matter.[55]

Butler’s criticism of sexist attributions and patriarchal patterns was and is groundbreaking. Not so for Kathleen Hayes, who, in addition to a few greasy lip-services that trans people are somehow also human beings, describes the trans movement primarily as a „cult“. This reminds her of her own authoritarian cult past as an antisemitic and anti-feminist Trotskyist. Hayes does not mention what kind of anti-gender ideology she herself is invoking at Quillette and beyond. She mentions billionaire Harry Potter novelist J.K. Rowling, who has also come out as TERF and is part of the UK’s Gender Critical Feminists.[56] She has received death threats for her anti-trans positions. Such threats and acts of violence are terrible.

But what Hayes doesn’t say is who very often actually gets murdered because of their gender. In addition to women who are murdered by their husbands or lovers, transsexuals were murdered more often in 2021 than ever before since this has been recorded statistically. But Hayes writes just like the AfD in Germany or the New Right in the UK, the US or Australia when she formulates in Quillette:

Gender ideology is drilled into children from a young age at school; media, charities, and public institutions echo the line; critics are hounded and dismissed.

If that’s the ideology of David Hirsh and his super awesome new London Center for the Study of Contemporary Antisemitism, since Kathleen Hayes, who published this new-right rubbish, is supposed to speak at his inaugural conference in mid-September 2022, then there isn’t one difference to organized right-wing extremism and the New Right.

Hayes is no longer concerned with specific problems that men who define themselves as transsexuals and women can very well emanate from using women’s toilets to agitation in anti-social networks or on the street may well be fueled by pro and anti-trans people. No, Hayes is concerned here with “gender ideology” as such.

Her language is from the New Right. She fantasizes that children are indoctrinated with „gender ideology“ from a young age. This is Far Right ideology, in the US it is intoned by Trumpism and in England by the corresponding anti-left and anti-gender circles, which apparently also includes the pro-Israel magazine Fathom.

Current academic texts criticizing the New Right and its relationship to capitalism and neoliberalism deal with the ideology of the „Intellectual Dark Web“ and its wide circles of YouTubers with hundreds of thousands or millions of followers and New Right networks of all kinds. The British Political scientist Alan Finlayson criticizes the New Right, the Intellectual Dark Web and analyses:

A range of ideological currents – conservatism, nationalism, ethnonationalism, libertarianism – share a critique of the liberal state which gives to it a cultural and intellectual rather than economic class character. That critique emphasises the linguistic and discursive power of ‘new class’ intellectuals, exercised through institutions of culture, communication and legal regulation, oppressing or victimising those with contrary cultural, political and ethical orientations.

Today this analysis is the basis of a broad-based systematic challenge to the technocratic politics of third-way neoliberalism and globalisation. The new class is the common enemy, under a variety of names: ‘the establishment’, ‘the swamp’, ‘the blob’, ‘the cathedral’.

Because followers can characterise members of these groups variously as bureaucrats, intellectuals, civil servants, climate scientists, gender theorists, feminists, public sector workers, journalists, screenwriters, specific ethnic groups and so on, this antagonism sustains an otherwise unlikely alliance of Trump supporters, online ‘Men Going Their Own Way’, Christian Identity militias, radical libertarians, ethno-nationalists, anti-feminists, American paleoconservatives, ‘race realists’, anti-Muslims, anti-communists.[57]

Accordingly, the New Right agitates against a „new class“ that is dominated by the „cultural Marxists“. This is reminiscent of the propaganda from the Springer group in Germany and their daily Die Welt and its agitator Don Alphonso.[58] Finlayson writes:

That class is figured as the ‘Cultural Marxist’. This label for a range of perspectives in social and political theory predates the internet. Its origins lie in paleo-conservative writing from where it has developed into a conspiracy theory, holding that acolytes of the Frankfurt School are enacting a plan to undermine America by promoting feminism and anti-racism (Jamin, 2014). Online the idea has taken on new life (Richardson, 2015; Manavis, 2019), becoming shorthand for the argument that claims to racial or gender equality are a spurious invention of those with a sinister hidden ‘agenda’ (Peterson, 2017; Murray, 2019).

The Cultural Marxist is a jargonising guru mesmerising impressionable students, exploiting them financially while covertly and calculatedly destroying Western culture by encouraging immigration. The idea has been taken up by Members of Parliament and circulated in magazines such as The Spectator (Walker, 2019). (…) [T]he figure is central to a political rhetoric which has emerged from the fusion of offline and online reactionary spaces, the inhabitants of which see themselves as involved in a war for hearts and minds, teaching others to see the invisible left-hand behind events, and to learn how to protect themselves by becoming part of the cultural, intellectual and moral resistance.

Jordan Peterson, for instance, advises school students to leave their classes if teachers begin discussing diversity, inclusivity or equity, to video it and post it to YouTube (Peterson, 2018). Such awareness and resistance are most powerfully conveyed through the rhetoric of ‘the red pill’.[59]

Finlayson aptly addresses Foucault’s critique of the „entrepreneurial subject,“ which fits squarely with the rule of neoliberalism and the New Right. I would add, against more typical Guardian writers like Finlayson, that the Corona pandemic showed how the atomized people were being made into their ostensible saviors: panic-induced self-masking, isolating, and „segregating“ (“Absonderung”, a Nazi word, executive directives read exactly as they did in 1933 or 1938).

The state is no longer responsible for a functioning health system, which has been systematically underfinanced for decades due to capitalism, the greed for profit of politicians, health insurance companies and hospital companies, but the individual is responsible for not getting sick! In an infectious disease where no human – no human! – can know where to get infected and how.

So either everyone is locked up (2020) or the vaccination apartheid is executed (2021/22) and since April 2020 all people have been forced to mask themselves – in public local and long-distance transport in Europe this regulation has only applied in Germany since spring 2022. The disastrous effects of the medically irrational masking in hospitals and retirement homes cannot be estimated – tens of thousands of inmates or patients will have died earlier or died at all, because as a human being you cannot live without empathy, i.e. without seeing other people and to feel. But these collateral deaths were readily produced by politicians, the media and society.

In any case, the bottom line is that in 2020 and 2021, without any lockdown and without any mask mandates, Sweden had less than half as much excess mortality than Germany, according to a study by the World Health Organization (WHO).[60] Another text criticizing the New Right deals exclusively with the Intellectual Dark Web flagship Quillette:

In its political and socioeconomic dimensions, Quillette might therefore be said to further destabilize contemporary and long-held dichotomies between liberal democracy and far-right politics, variously engaging both with tenets of liberalism and exhibiting far-right and neo-fascist elements.

Some Quillette writers’ various embrace of neoliberalism, along with their excuse or promotion of racism, radical traditionalism, and affirmation of pseudo-scientific hierarchies, demonstrate Landa’s observation that, far from representing liberalism’s primary antagonist, fascism can variously serve to reinforce the supremacist, elitist, and exclusivist premises of the (neo)liberal order. Liberal democracies, as demonstrated so dramatically in the 2020 US presidential election, can also provide for the emergence of far-right violence.[61]

Hope: Gad Granach’s Zionism

The pro-Israel scene, on the other hand, has been dominated for many years by conservatives and the New Right. One example is the neoconservative English bestselling author and anti-immigration activist Douglas Murray, whose books, such as one on “The Strange Death of Europe. Immigration, Identity and Islam” was liked to be read by far-right Hungarian President Victor Orbán, who posted a picture of himself while reading the Hungarian edition of Murray’s book on Facebook.[62]

On her new Twitter account, on July 20, 2022, Kathleen Hayes promotes and is very enthusiastic about Douglas Murray. On July 28, 2022, she is touting the London Conference on Antisemitism in September 2022, where, as shown, she is not only a participant, but will be a speaker, as she euphorically emphasizes.[63]

Using the example of Daniel Pipes of the Middle East Forum in Philadelphia, pro-Israel activist and former Donald Trump administration official and representative of the US pro-Israel camp, Kenneth S. Marcus, and publicist Henryk M. Broder, I have criticized these new-right tendencies in the pro-Israel scene in recent years.[64] I also experienced this myself when, because of my left-wing criticism of Trump’s right-wing extremism and sexism, the board of directors of the (NGO) Scholars for Peace in the Middle East, which I had co-founded in 2007 in Berlin, unanimously dismissed me in 2017, which is an honor. I don’t want anything to do with people like that anymore.

Israel deserves better than support from the New Right and from people who until a few years ago were antisemitic themselves for decades – like Kathleen Hayes – and today agitate against gender theories and publish on sites like Quillette that considers the American Nazi Party as  „Conservatives“ who were blocked by Twitter. Resocialization matters, also for former “cult” followers such as Hayes – but as hateful as Kathleen Hayes agitates against the „gender ideology“, she should perhaps think about it for a few years before posing as a pro-Israel activist and author, who primarily harbors resentment against transsexuals. On the other hand, she is of course right, she finds similar agitators ideologically friendly to the New Right or the transphobic Left and feminist circles in the self-proclaimed pro-Israel scene.

Of course, the conference by Hirsh and his allies will have a few lectures about the danger deriving from the Right like in the US. But as along as someone like Kathleen Hayes, who writes for the New Right journal Quillette, appears at the conference, this is nothing but a farce.

What kind of world is this? What kind of pro-Israel scene is meeting in London in September 2022? Doesn’t it fit today’s Israel, where a right-wing extremist, religious fanatic and anti-Palestinian agitator like Itamar Ben Gvir might get up to 13 seats, which would mean the third-largest faction in the next Knesset elections with the party „Religious Zionism“ at the beginning of November? A Ben Gvir who, as a 19-year-old, agitated against Prime Minister Rabin in 1995, damaged his state car and warned that Rabin would soon be attacked personally – and a few weeks later Rabin was murdered? The Times of Israel reports on this in a long critical feature on Ben Gvir. Ben Gvir was also one of the organizers of anti-LGBTQ rallies:

Additionally, the far-right Religious Zionism party, which now controls six seats in the Knesset, has three members openly hostile to LGBT rights: Avi Maoz, leader of the Noam faction, and Itamar Ben Gvir and leader MK Bezalel Smotrich, organizers of the 2006 “beast march” in Jerusalem, in which religious opponents of the Pride March walked with donkeys.

There is more anti-gender and transphobic activism in Israel, analyzed by the site Pinknews from the UK and illustrated with an LGBTQ-flag, including a star of David, used by Zionist protesters in Israel:

Bezalel Smotrich, leader of the Religious Zionist Party and self-described “proud homophobe”, helped to organise the 2006 anti-LGBT+ “beast parade” when World Pride came to Jerusalem.

The “beast parade” saw right-wing activists trace the Pride parade route with donkeys and goats, claiming the animals were above LGBT+ people because they hadn’t “sinned”. Other Knesset members under the Religious Zionism alliance umbrella include Itamar Ben-Gvir, who leads the Otzma Yehudit party, and Avi Maoz, founder of the anti-LGBT+ party Noam.  Ben-Gvir has celebrated the killing of Palestinians, has previously been convicted of inciting violence and supporting a terror group, and believes the “Arab enemy” must be “expelled” from Israel. Maoz’s Noam party has compared those who fight for LGBT+ rights to Nazis and suicide bombers, and was founded solely to oppose LGBT+ rights.

Unfortunately, Quillette’s, Fathom’s and Kathleen Hayes anti-gender rabble-rousing fits with such agitators as Ben Gvir.

What wonderful times those were when Zionists like Gad Granach (1915–2011) wrote about their life in Israel:

In any case, I am of the opinion that these so-called ’settlers‘ should be left to dry out, simply ignored, neither supported nor protected. (…)

That would be a short process if the ’settlers‘ on the West Bank were simply left to their own devices (…). Incidentally, what does ’settlers‘ even mean? Have they ever done anything for the land they ’settle‘ on?

They haven’t planted a single bush yet. The day before yesterday they were still in Brooklyn, today they want to explain to me what Zionism is. In 1936 I settled on Arab soil that we bought from the Arabs, but we worked it and we actually built. Avodah Yehudi, Jewish work, was very important at the time, and rightly so. No Arab built our houses, as is customary today. There’s the story of the Israeli who strolls through the streets of Shabbes with his son. He says: ‚You see, that house over there, I built that. And here’s the road, I built that too when I was young. And I laid the water pipes over there‘. Then the little son says to his father in astonishment. ‚When you were young, were you an Arab?‘[65]

The new London Center for the Study of Contemporary Antisemitism around David Hirsh certainly has the very important intention of fighting today’s anti-Zionist antisemitism. But with his inflationary talk of antisemitism regarding Russian tweets, which only reflect – based on mainstream media reports – how inhumane Ukraine is also using civilians as protective shields in this war, Hirsh completely discredits himself as an antisemitism researcher.

Notably by inviting Kathleen Hayes to speak at this conference, who publishes with the “Intellectual Dark Web” magazine Quillette, which presents the American Nazi Party as “conservatives” blocked by evil Twitter, Hirsh loses credibility as a critical researcher.

Finally, Hayes‘ announced talk, based on her two articles on Quillette and Fathom, reflects an increasingly transphobic climate in the UK. Her perfidious statement that people who would not take biological sex for granted would also be open to denying the truth about the Holocaust is egregious and transphobic. This is also an inflationary use of the accusation of antisemitism. Such individuals are invited by the London Center for the Study of Contemporary Antisemitism, but not a word is heard about the very real Ukrainian antisemitism and street naming after perpetrators of the Holocaust and antisemitic ideologues, who paved the way of the Shoah in Ukraine. And that speaks volumes.

Criticism of antisemitism in London will be left-wing and anti-fascist, or it will not be.[66]

 

Endnotes

 

[1] In the following endnotes original German quotes (like from newspapers or other sources) are translated by the author. Titles of articles and books are quoted in the original with a translation following in brackets. Clemens Heni (2011): Schadenfreude. Islamforschung und Antisemitismus in Deutschland nach 9/11 [Schadenfreude. Islamic Studies and Antisemitism in Germany after 9/11], Berlin: Edition Critic.

[2] Clemens Heni (2002): German Political Culture: The Relationship to Anti-Zionism and Jihad before and after 11 September 2001, published online with the page hagalil on December 17, 2003, https://www.clemensheni.net/german-political-culture-the-relationship-to-anti-zionism-and-jihad-before-and-after-11-september-2001/. I also criticized Heidegger and Foucault in my talk, by the way. The German Embassy, a co-sponsor of the event, run riot after my talk. The audience and the host, Wistrich’s Vidal Sassoon International Center for the Study of Antisemitism (SICSA), though, were very supportive. As a doctoral candidate, I became a Felix Posen Fellow at SICSA in 2003 and 2004.

[3] Clemens Heni/Thomas Weidauer (Ed.) (2012): Ein Super-GAUck. Politische Kultur im neuen Deutschland [A Super-GAUck. Political Culture in the new Germany], Berlin: Edition Critic, darin Clemens Heni (2012a): Die Abwehr der Erinnerung an den Holocaust und die komparatistische Obsession [Rejecting Holocaust Memory and the Comparative Obsession], ibid., pp. 7–42. One of the contributors to this anthology is the Holocaust historian, publicist and professor of Yiddish Dovid Katz from Vilnius in Lithuania. He has been a critic of Putin and Putinism for many years. In March 2022 he wrote, among other things, about the war in Ukraine:

„What is the upshot? That just as elsewhere in pro-Western Eastern Europe, a small but disproportionately powerful coterie of far-right pseudo-patriotic history rewriters, among them highly educated and sophisticated historians, politicians and state apparatchiks, all Holocaust revisionists in their passion to have as national heroes Hitler collaborators, have done so much harm to their own countries. It’s enough to peruse Defending History’s sections on Croatia, EstoniaHungary, Latvia, Lithuania, Ukraine, and more (see Countries). Incidentally, the motivation of these small, overly influential elites is (mis)guided by two forms of racism: inability to concede their nations’ leaders acted wrongfully during the Holocaust (what country’s history has no dark spots?), and the demented desire for a (supposedly) ethnically pure country (in other words, quiet satisfaction with the results of accomplished ethnic purification).

Each time a ‘Bandera Street’ is inaugurated in Ukraine, glorifying the World War II fascist, whose hordes murdered hundreds of thousands of Jews and Poles of all ages and both genders on an ethnic basis (i.e. genocide), Ukraine and its prestige are dealt an unfair and undeserved blow”, Dovid Katz (2022): Ottawa Citizen & N.Y. Times Break Media Silence on Self-Damage of Eastern NATO/EU Democracies by Public-Space Adoration of Holocaust Collaborators, March 20, 2022, https://defendinghistory.com/ottawa-citizen-n-y-times-break-media-silence-on-self-damage-of-eastern-nato-eu-democracies-by-public-space-adoration-of-holocaust-collaboratorsce-on-self-damage-of-eastern-nato-eu-democracies-by-pu/109618.

[4] Efraim Zuroff (2022): 5 EU countries that shouldn’t be throwing stones. Accusing Russia of rewriting the Holocaust for its current propaganda is fair – but not when you’ve always whitewashed the Holocaust for your own purposes, 27. Juli 2022, The Times of Israel (Blogs), https://blogs.timesofisrael.com/5-eu-countries-that-shouldnt-be-throwing-stones/.

[5] „Israeli lawmakers outraged after Zelensky compares Ukraine war to Holocaust“, 20. März 2022, https://www.ynetnews.com/article/hjn3nxbf5; „Zelensky compares Kremlin’s actions to Nazi ‘final solution’ in Knesset speech“, 21. März 2022, https://www.jewishnews.co.uk/zelensky-compares-kremlins-actions-to-nazi-final-solution-in-knesset-speech/: „Ukrainian President Volodymyr Zelensky has been criticised by some Israeli politicians after delivering a speech to the Knesset in which he compared the actions of the Kremlin with the Nazi ‘final solution’. In a 12 minute-long speech, in which he referenced the ‘people of Israel’ several times, Zelensky also drew flack after saying: ‘Ukrainians made their choice 80 years ago, we saved Jews, and there are among us righteous gentiles.’ After Sunday’s speech – the latest in a series of pleas made by Zelensky to politicians across the globe including the UK’s parliament – one Likud MK Yuval Steinitz said the president’s message ‘borders on Holocaust denial.’”

[6] https://www.memoryandconscience.eu/; https://www.memoryandconscience.eu/2022/06/11/opening-of-the-new-museum-of-the-victims-of-communism-in-washington-dc/.

[7] Clemens Heni (2010): Against the equation of National Socialism and Communism – Fight the Prague Declaration, conference presentation on March 15, 2010, article online March 21, 2010, https://www.clemensheni.net/against-the-equation-of-national-socialism-and-communism-fight-the-prague-declaration/. The original post read: „In October 1917, the Bolshevik Revolution gave birth to the deadliest ideology in human history – Communism.“ That is Holocaust denial, anti-Communist style. On Dec. 8, 2009, this was on their site, as the wayback machine documents, https://web.archive.org/web/20091208161141/http://www.victimsofcommunism.org/history_communism.php.

[8] https://victimsofcommunism.org/.

[9] https://www.uni-passau.de/internationales/ukrainehilfe/vortragsreihe/.

[10] „Judith Heitkamp: A definition of the term war of annihilation says that in such a war ‚all physical and psychological limitations are lifted‚. If one follows the news about the Russian warfare, does one have to speak of a war of annihilation by Russia against Ukraine?

Herfried Münkler: I do believe that it can be done. In any case, it is not recognizable that the usual restrictions and limitations of international warfare law, which were developed in the late 19th and over the course of the 20th century, have a relevant position in this war. In principle, it is a question of independent military action in which assumed military requirements dominate and the restrictions of wartime law take a back seat,“ „Herfried Münkler über Kriegsführung in der Ukraine. Warum Russland einen Vernichtungskrieg führt“, 14.04.2022, https://www.br.de/kultur/gesellschaft/interview-herfried-muenkler-ukraine-russland-vernichtungskrieg-mariupol-kriegsverbrechen-100.html.

Well: In the Second World War from September 1, 1939 and in the German and Wehrmacht war of annihilation from 1941 to 1944, six million Jews and 27 million Soviets were murdered, thousands of villages were completely wiped out and Jews and Soviet commissars were deliberately murdered, Hannes Heer/Klaus Naumann (1995): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944, Hamburg: Hamburger Edition. Nothing even remotely comparable has happened in Ukraine since February 24, 2022. Even the neo-Nazis of the Azov Brigades, who had holed up in a steelworks in Mariupol for weeks, were not murdered with carpet bombing, but ultimately surrendered to the Russian army and the pro-Russian units on the ground. No war of annihilation anywhere. War is terrible enough! The word „war of annihilation“ has an exclusively propaganda and NS-trivializing function.

The historian Hubert Brieden said about Münkler in a program for Radio Flora from Hanover: „Münkler, mass media and politicians claim that Russia’s war against Ukraine is a war of annihilation. The leader of the Greens, Ricarda Lang, justified the German arms deliveries to the Ukrainian government a few days after the start of the Russian attack on Ukraine with a „war of annihilation“ allegedly planned by the Russian government. At that time, the Ukrainian government reported 352 civilians killed.

In Germany’s war of annihilation, at least 27,000,000 people died in the Soviet Union, 14,000,000 of them civilians. An integral part of this war of annihilation was the systematic murder of the Jewish population. In the further course of Russia’s war against Ukraine, there were no indications that Russia wanted to systematically exterminate the Ukrainian population or parts of it for racist reasons. It is a war with bombing and rocket attacks, street and house fighting and consequent destruction and deaths – that’s bad enough – a war like in Iraq, Yemen, Afghanistan, Syria etc. but it is not a war of annihilation. The association with the Nazi genocide program serves to justify supplying arms to a war zone and an armament program unprecedented since 1945.

This type of war propaganda works on the same pattern as Josef Fischer’s Auschwitz lie in the war against Yugoslavia. Andriy Melnyk, the Ukrainian ambassador who has since been recalled, never tired of talking about Russia’s war of annihilation. At the same time, he downplayed the involvement of Ukrainian nationalists led by Stepan Bandera in the Holocaust. About 1.6 million Jews were murdered by the Germans and their local allies in what is now Ukraine. Shortly after taking office, Melnyk, who has been Ukrainian ambassador to Germany since January 2015, laid flowers at the grave of one of the main people responsible for the mass murder of Jews and Poles in Ukraine.

His belittling of Bandera led to protests by the Israeli and Polish embassies in 2022 and ultimately to his dismissal,“ Hubert Brieden (2022): “ … wow, wir stehen nicht nur auf den Schultern von Joschka Fischer, sondern auch auf denen unserer Großväter.“ Deutsche Kriegspropaganda: Verharmlosung des NS-Vernichtungskrieges und des Holocaust, Radio Flora, 18.07.2022, https://radioflora.de/wow-wir-stehen-nicht-nur-auf-den-schultern-von-joschka-fischer-sondern-auch-auf-denen-unserer-grossvaeter-deutsche-kriegspropaganda-verharmlosung-des-ns-vernichtungskrieges-und-des-holo/.

[11] The network „Remembrance + Future in Hanover e.V.“ shows the inflationary talk of „genocide“ in a very exemplary way when it wrote in a newsletter at the end of March 2022:

„Here with us, many are disturbed and stunned by the fact that the Russian ruler has now followed up the numerous announcements and actions of recent years that he wants to restore the former Russian-Soviet great power with further aggressive military actions. Stunned that a mafia-like, power-obsessed nomenklatura led by a Chekist who rules with murder, manslaughter and genocide is destroying years of self-suggestion.” Putin is an autocratic, anti-liberal and brutal ruler, but he has not committed genocide. What are these networkers in Hanover talking about? Which genocide?

[12] Lars Rensmann (2004): Demokratie und Judenbild [Democracy and the perception of Jews in Germany], Wiesbaden: Verlag für Sozialwissenschaften.

[13] https://de-de.facebook.com/lars.rensmann (as of August 8, 2022). Some ex-authors of the only left popular monthly magazine in this country – Konkret – are particularly insidious – such as Lars Quadfasel, Tom Uhlig, Alex Feuerherdt, Ramona Ambs, Elke Wittich, Olaf Kistenmacher, Marit Hofmann, Leo Fischer, Jan Süselbeck, Elke Wittich, Lothar Galow-Bergemann and others –

https://kontrast-mittel.org/2022/06/30/warum-wir-nicht-mehr-fur-konkret-schreiben/ –, who now no longer want to write for Konkret because Konkret does not want to become a member of NATO and the ‚Western community of values‘ – the pseudo-left agitators* put right-wing extremist journals like Compact with Konkret on the same level in relation to the Russian Ukraine war:

“For us, the authors of Konkret, a red line has been crossed with the editorial course on the Russian war of aggression against Ukraine. We don’t want to and can’t continue to publish in a magazine that is close to the AfD, the volkish wing of the Party of the Left or with Jürgen Elsässer’s [right-wing extremist] Compact Magazine, Henry Kissinger, Klaus von Dohnanyi or the lobby groups of German industry on this issue.“

German industry, by the way, rejoices at the 100 billion that Scholz & Co. want to spend on the Bundeswehr in view of the historical possibility of finally being able to kill Russians again, albeit indirectly via Ukrainian soldiers, but with German tanks, howitzers and other things should use murderous tools instead of politics employing diplomacy and skill.

Just as perfidious is an online Journal called „Kritiknetz“ by the former lecturer at Bielefeld University of Applied Sciences Heinz Gess, who also puts Compact Magazine and Konkret Magazine in the same line; Heinz Gess (2022): Stinkender Misthaufen? Zur Querfront in Putins Krieg [Stinking dung heap? To the transverse front (Querfront) in Putin’s war], in: Kritiknetz – Zeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft, https://www.kritiknetz.de/images/stories/texte/Gess_Misthaufen.pdf. The editorial staff of Konkret had already taken a clear stance against Putin and the war on February 24, the day Russia’s illegal war of aggression against Ukraine began

„We do have no concrete understanding of Moscow’s power-political ambitions and the Russian push to smash the ‚Vladimir-Iljitsch-Lenin-Ukraine‘ (Vladimir Putin), nor is a commitment to the free-democratic world order of the West to be expected from this magazine, a Western world which always discovered his great love for peace when the West itself had not just started a war of aggression.” A “long version” of a statement (which came as a short version in issue 8/22) on the Konkret homepage also says:

“The discussion will be continued in the next issue – including an article on the development of Russian foreign policy over the past 20 years and on the question of how and when Vladimir Putin, who was trying to get closer to the West, became a chauvinist warlord. (…) 3. But why did the authors of the call for a boycott, although they were invited, not take part (anymore) in the discussion? They give two answers to this question – one untrue and one childish. The untrue:

‚In his (Lars Quadfasels) view, there has been less and less room for controversy and exchange lately. For the March issue, Quadfasel wrote a critical article on the subject. After that it shouldn’t have been possible anymore‘, he said on the Twitter page of the NDR media magazine ‚Zapp‘ in the context of an interview that ‚Zapp‘ had conducted there with Quadfasel. Konkret has obtained a cease-and-desist declaration against the NDR because of this obvious untruth (up to and including the May issue, Quadfasel published articles on the Ukraine war in Konkret); the broadcaster has removed the passage from the network. (…) Finally, one more thing: The Konkret boycotters have put the motto on the homepage on which they published their ‘declaration’ (contrast-medium.org): ‘Contrast medication are medicines that are not intended to cure or alleviate serve illnesses, but help to identify them.’ The metaphorical use of the term ‚illness‘ to label unpopular (political) opinions, and thus the pathologization of the political opponent, is fascist idiom“, Editorial Heft 8/22, Langfassung, https://www.konkret-magazin.de/727-editorial-heft-8-22-langfassung.

[14] For all these topics see the book by Gerald Grüneklee/Clemens Heni/Peter Nowak (2022): Nie wieder Krieg ohne uns… Deutschland und die Ukraine, Berlin: Edition Critic [Never again War without us… Germany and Ukraine], which was published in late July 2022.

[15] „Goldsmiths asks student union to begin antisemitism probe over Jewish lecturer slurs“, 19. Mai 2022, https://www.jewishnews.co.uk/university-opens-anitisemitism-probe-as-jewish-academic-called-far-right-supremacist/.

[16] https://mobile.twitter.com/DavidHirsh.

[17] „Amnesty International wirft Ukraine Völkerrechtsbruch vor. Die Unterbringung von Truppen in Wohngebieten habe die Zivilbevölkerung gefährdet, heißt es. Russische Medien instrumentalisieren den Bericht ihrerseits“ [“Amnesty International accuses Ukraine of violating international law. The accommodation of troops in residential areas has endangered the civilian population, it is said. Russian media exploit the report for their part”], August 5, 2022, https://www.derstandard.de/story/2000138043310/amnesty-international-wirft-ukraine-voelkerrechtsbruch-vor.

[18] „Hamas‘ use of human shields is a war crime“, May 13, 2021, https://torontosun.com/opinion/columnists/teich-hamas-use-of-human-shields-is-a-war-crime.

[19] „Bericht zu Pflegeheim-Angriff : Tote Zivilisten: UN machen Ukraine Vorwürfe“ [Nursing home attack report: Dead civilians: UN blames Ukraine], July 9, 2022, https://www.zdf.de/nachrichten/politik/kriegsverbrechen-zivilisten-un-bericht-ukraine-krieg-russland-100.html.

[20] „Putin sorry for Lavrov’s claim Hitler was part Jewish – Israel PM“, May 5, 2022, https://www.bbc.com/news/world-middle-east-61339749.

[21] „OHCHR is concerned that in the course of hostilities, both Russian armed forces and affiliated armed groups as well as Ukrainian armed forces took up positions either in residential areas or near civilian objects, from where they launched military operations without taking measures for the protection of civilians present, as required under IHL.16 OHCHR is further concerned by reports of the use of human shields, which involves seeking to use the presence or movement of the civilian population or individual civilians to render certain points or areas immune from military operations. The use of human shields is specifically prohibited by article 28 of Geneva Convention IV and article 51(7) of additional protocol I”, June 29, 2022, https://www.ohchr.org/sites/default/files/documents/countries/ua/2022-06-29/2022-06-UkraineArmedAttack-EN.pdf.

[22] https://mobile.twitter.com/centre_as.

[23] I dealt with documents about the “not one inch” offer by James Baker, the Americans and Germany, Clemens Heni (2022): “Not one Inch”, Ukraine und NATO-Osterweiterung im Kontext oder: Amerika plante 1959 91 Atombomben auf Ost-Berlin zu werfen” … und die UdSSR wurde im Februar 1990 von Baker, Bush sen. und Kohl “ausgetrickst” [„Not one inch“, Ukraine and NATO eastward expansion in context or: America planned to drop 91 atomic bombs on East Berlin in 1959 … and in February 1990 the USSR was tricked out by Baker, Bush sen. and German chancellor Kohl], February 13, 2022, https://www.clemensheni.net/not-one-inch-ukraine-und-nato/; Jonathan Guyer (2022): “How America’s NATO expansion obsession plays into the Ukraine crisis. The post-Cold War debates shaping the current standoff with Russia“, January 27, 2022, https://www.vox.com/22900113/nato-ukraine-russia-crisis-clinton-expansion; Svetlana Savranskaya/Tom Blanton (2017): Declassified documents show security assurances against NATO expansion to Soviet leaders from Baker, Bush, Genscher, Kohl, Gates, Mitterrand, Thatcher, Hurd, Major, and Woerner. Slavic Studies Panel Addresses “Who Promised What to Whom on NATO Expansion?”, December 12, 2017, https://nsarchive.gwu.edu/briefing-book/russia-programs/2017-12-12/nato-expansion-what-gorbachev-heard-western-leaders-early; Mary Elise Sarotte (2010): Not One Inch Eastward? Bush, Baker, Kohl, Genscher, Gorbachev, and the Origin of Russian Resentment toward NATO Enlargement in February 1990. Diplomatic History, 34(1), pp. 119–140, http://www.jstor.org/stable/24916036; Mary Elise Sarotte (2021): Not One Inch. America, Russia, and the Making of Post-Cold War Stalemate, New Haven, CT: Yale University Press.

[24] https://londonantisemitism.com/about/.

[25] „‘The authors of The Black Book of Communism are part of a welcome change in the moral-philosophical landscape in Paris, and one hopes elsewhere, as a result of which liberal and left-of-center intellectuals, scholars and politicians judge the crimes of communist regimes with the same severity they’ve applied to those of Nazism and fascism.’—Jeffrey Herf, The Washington Post Book World”, reads the blurb by Herf for the book on the homepage of the publisher, Harvard University Press, https://www.hup.harvard.edu/catalog.php?content=reviews&isbn=9780674076082. For criticism of the Holocaust distorting Black Book of Communism see Jens Mecklenburg/Wolfgang Wippermann (Hg.) (1998): Roter Holocaust? Kritik des Schwarzbuch des Kommunismus [Red Holocaust? Criticism of the Black book of Communism], Hamburg: Konkret Literatur Verlag.

[26] It is very common to ignore Holocaust distortion via the Red equals Brown ideology, I dealt with it in the first issue of the Journal of Contemporary Antisemitism: Clemens Heni (2017): Antisemitism in the Twenty-First Century, Journal of Contemporary Antisemitism, Vol. 1, No. 1, pp. 1–9, here p. 3. DOI: 10.26613/jca/1.1.1, https://www.degruyter.com/document/doi/10.26613/jca/1.1.1/html?lang=en.

[27] Clemens Heni (2021): Antisemitismus im Zeitalter von Corona (BICSA Working Paper, Januar 2021 – Jubiläum, 10 Jahre BICSA) [Antisemitism in the Age of Corona], January 31, 2021, http://www.bicsa.org/allgemein/antisemitismus-im-zeitalter-von-corona-bicsa-working-paper-januar-2021-jubilaeum-10-jahre-bicsa/.

[28] https://londonantisemitism.com/conference-21st-century-antisemitism/.

[29] „KEY 01 – Opening Ceremony – World Health Summit 2021“, https://www.youtube.com/watch?v=OJFKBritLlc. See the discussion about that video and Corona gene therapy in Clemens Heni (2021a): Corona-Panikorchester in großen Nöten: ARD-Faktenfinder – “Gentherapie” – Ivermectin – Spotify – Onchozerkose [Corona panic orchestra in great need: ARD fact finder – „gene therapy“ – Ivermectin – Spotify – onchocerciasis], 02. Februar 2022, https://www.clemensheni.net/corona-panikorchester-in-grossen-noeten-ard-faktenfinder-gentherapie-ivermectin-spotify-onchozerkose/.

[30] Clemens Heni (2021b): Jenseits der Agitation im Tagesspiegel: Antisemitismus als einigendes Band? #allesdichtmachen, die CDU (Maaßen) und die “Schwarmintelligenz” der BASIS [Beyond the agitation in the daily Der Tagesspiegel: Is antisemitism common ground for critics of  Corona policies, like #allesdichtmachen, including remarks about Far Right politician Maaßen and the new party Die BASIS], 12. Mai 2021, https://www.clemensheni.net/jenseits-der-agitation-im-tagesspiegel-antisemitismus-als-einigendes-band-die-cdu-maassen/.

[31] Since 2021 we know that vaccinated people against SARS-CoV-2 are exactly as long and as intense contagious as not vaccinated people, as a major study of the Centers for Disease Control and Prevention (CDC) in the US and the US Ministry of Justice have shown: “Transmission potential of vaccinated and unvaccinated persons infected with the SARS-CoV-2 Delta variant in a federal prison, July—August 2021“, November 19, 2021, https://www.medrxiv.org/content/10.1101/2021.11.12.21265796v1.full-text. Every single differentiation between vaccinated and not vaccinated people is an Apartheid rule and has to end immediately. Since 2021 most people who died with or from Covid-19 were vaccinated.

[32] „Schwerer Vorwurf an Horst Seehofer (CSU): Politische Vereinnahmung von Forscher:innen in Geheimdokument?“[„Serious accusation against Horst Seehofer (CSU): Political appropriation of researchers in a secret document?“], 09. Februar 2021, https://www.fr.de/wissen/schwerer-vorwurf-an-horst-seehofer-csu-politische-vereinnahmung-von-forscherinnen-in-geheimdokument-90197291.html; „Wie bekommen wir Corona in den Griff?“ Internes Papier aus Innenministerium empfahl, den Deutschen Corona-Angst zu machen“ [„How do we get Corona under control?“ Internal paper from the Ministry of the Interior recommended making Germans afraid of Corona“], 11. April 2020, https://www.focus.de/politik/deutschland/aus-dem-innenministerium-wie-sag-ichs-den-leuten-internes-papier-empfiehlt-den-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html.

[33] „Lockdown policy ‚madness:‘ Israeli scientist tells i24NEWS“, 31. Dezember 2020, https://www.i24news.tv/en/news/coronavirus/1609424065-lockdown-policy-madness-israeli-scientist-tells-i24news; Clemens Heni (2021c): Hope is in the air: the Israeli ‘Common Sense Model’ for Corona in context, 02. Januar 2021, The Times of Israel (Blogs), https://blogs.timesofisrael.com/hope-is-in-the-air-the-israeli-common-sense-model-for-corona-in-context/.

[34] Clemens Heni (2020): Yes, we can: Celebrate the End of Trump, November 8, 2020, The Times of Israel (Blogs), https://blogs.timesofisrael.com/yes-we-can-celebrate-the-end-of-trump/.

[35] https://fathomjournal.org/about-us/.

[36] https://fathomjournal.org/fathoming-the-intellectual-revolution-of-our-time-1-punch-a-terf-and-smash-the-zionists-misogyny-and-antisemitism-in-the-contemporary-western-left/.

[37] As early as May 2020, world leading epidemiologist Professor John P.A. Ioannidis from Stanford University in California, estimated the Infection Fatality Rate (IFR) of Covid-19 at 0.23 per cent. His study was submitted on May 13, 2000, a revised version resubmitted on September 13, 2000 and the paper was then accepted on September 15, 2020. The study was published as a WHO Bulletin on October 14, 2020, John P.A. Ioannidis (2020): Infection fatality rate of COVID-19 inferred from seroprevalence data, https://apps.who.int/iris/bitstream/handle/10665/340124/PMC7947934.pdf?sequence=1&isAllowed=y. Compare this to the IFR of the Influenza epidemic in the Federal Republic of Germany in 1969/70, which was at 0.29 per cent, see a study by co-workers at the now infamous Robert Koch-Institute (RKI) in Berlin, Udo Buchholz et al. (2016): Todesfälle durch Influenzapandemien in Deutschland 1918 bis 2009 [Deaths by Influenza pandemics in Germany 1918 through 2009]. Bundesgesundheitsblatt 59, pp. 523–536 (2016). https://doi.org/10.1007/s00103-016-2324-9. Not one of the useless and antidemocratic measures such as lockdowns, mask mandates, vaccination apartheid, isolation, quarantine, stop of international supply chains etc. were used and enforced in 1969/70. In August 2022, in Germany the Case Fatality Rate is 0.13 per cent, which is two to ten times higher than the epidemiologically important Infection Fatality Rate, as most people do not realize that they have Covid-19, do not see a doctor and have not really a serious problem with their cough, sniff or sore throat. The average age of death from (or with) Covid-19 from the beginning was 80+ years, it was even 82,5 years in 2021 in the UK, which is above life expectancy. A huge amount of official Covid deaths did not die because of the virus, but only with a positive test, while there were other reasons for the death, comorbidities for example.

[38] John Campbell (2022): Freedom of information discussion, January 20, 2022, https://www.youtube.com/watch?v=9UHvwWWcjYw; ONS Report (2022): COVID-19 deaths and autopsies Feb 2020 to Dec 2021, January 17, 2022, https://www.ons.gov.uk/aboutus/transparencyandgovernance/freedomofinformationfoi/covid19deathsandautopsiesfeb2020todec2021.  

[39] In Fathom she writes: „The admonition for Jews to reject Zionism, remain in Europe and fight for socialist revolution ended in horrific ‘special Jewish sorrows’. That the Marxist movement’s dogmatic universalism left a terrible legacy has never been acknowledged by subsequent generations of leftists—and has left a deep reservoir of unexamined guilt“ (emphasis by the author).

[40] In addition to articles and book chapters, historian Robert S. Wistrich (1945–2015) published the following books on the topic of the Left and antisemitism, including the relationship of universalism and particularism: Revolutionary Jews from Marx to Trotsky (1976); Trotsky: Fate of a Revolutionary (1979); Socialism and the Jews: The Dilemmas of Assimilation in Germany and Austria-Hungary (1982, on Marx and antisemitism ibid., pp. 25–26); From Ambivalence to Betrayal. The Left, the Jews and Israel (2012). See also Julius Carlebach (1978): Karl Marx and the Radical Critique of Judaism, London, Henley and Boston: Routledge & Kegan Paul; Edmund Silberner (1949): “Was Marx an Anti-Semite?,” Historica Judaica, 11 (April 1949); Robert Misrahi (1972): Marx et la question juive, Paris: Gallimard; for a discussion of Marx, antisemitism and the Left see in addition Clemens Heni (2013): Antisemitism: A Specific Phenomenon. Holocaust Trivialization – Islamism – Post-colonial and Cosmopolitan anti-Zionism, Berlin: Edition Critic, pp. 89–92, including a take on Marx and Bruno Bauer.

[41] Wolfgang Hildesheimer (1967): Denken auf eigene Gefahr. Ein Offener Brief an Peter Weiss über den Nahost-Konflikt [Think at your own risk. An open letter to Peter Weiss about the Middle East conflict], Die Zeit, July 28, 1967, http://www.zeit.de/1967/30/denken-auf-eigene-gefahr; Wolfgang Hildesheimer (1999): Briefe [Letters]. Herausgegeben von Silvia Hildesheimer und Dietmar Pleyer, Frankfurt am Main: Suhrkamp. On Hildesheimer’s criticism of Peter Weiss‘ Anti-Zionism see Clemens Heni (2018): Der Komplex Antisemitismus. Dumpf und gebildet, christlich, muslimisch, lechts, rinks, postkolonial, romantisch, patriotisch: deutsch [Complex antisemitism: dumb and educated, Christian, Muslim, left, right, post-colonial, romantic, patriotic: German], Berlin: Edition Critic, pp. 649–658. There I also quoted postcards that Adorno and Hildesheimer wrote to each other in August 1967, the first came from Adorno, where the critical theorist warmly thanked Hildesheimer for his criticism of Peter Weiss’s anti-Zionism in Die ZEIT, ibid., p. 654.

[42] Jean Améry (1976): Der neue Antisemitismus [The new antisemitism], Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, Vol. 15., No. 59, pp. 7010–7014.

[43] Henryk M. Broder (1980): Danke schön. Bis hierher und nicht weiter [Thank you very much. Up to here and no further]. Mit Beiträgen von Detlef Hartmann, Ulrich Klug, Uwe Maeffert, Ulrich Vultejus, Hamburg: Konkret Literatur Verlag; Henryk M. Broder [1980]/(1982): Zur Demokratie angetreten – ein Volk macht Dienst nach Vorschrift [Stand still for democracy. A people embraces it’s call of duty], in: Lea Fleischmann (1982), Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verläßt die Bundesrepublik. Mit einem Nachwort von Henryk M. Broder [This is not my country. A Jew leaves the Federal Republic. With an afterword by Henryk M. Broder] , 4. edition, Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag, pp. 251–272; Henryk M. Broder (1986): Der Ewige Antisemit. Über Sinn und Funktion eines beständigen Gefühls [The eternal antisemite. On the meaning and function of a constant feeling], Frankfurt am Main: Fischer.

[44] „We don’t like your love-song. Kritik des Antizionismus der Revolutionären Zellen – und anderer Linker heute“, January 2001, a scan of the brochure can be found here: https://clemensheni.net/wp-content/uploads/We-don-t-like-your-love-song-linker-Antisemitismus.pdf.

[45] Anthony Julius (2010): Trials of the Diaspora. A History of Antisemitism in England, Oxford/New York: Oxford University Press.

[46] Clemens Heni (2007): Salonfähigkeit der Neuen Rechten. ‚Nationale Identität‘, Antisemitismus und Antiamerikanismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland 1970–2005: Henning Eichberg als Exempel [Welcoming the New Right into the Salon. ‚National Identity‘, antisemitism and anti-Americanism in the political culture of the Federal Republic of Germany, 1970–2005: Henning Eichberg as an example], Marburg: Tectum, pp. 87–88. [doctoral dissertation, University of Innsbruck, Austria, July 2006].

[47] Hauke Brunkhorst (1987): Der Intellektuelle im Land der Mandarine, Frankfurt a. M. (Suhrkamp; edition suhrkamp)[Intellectuals in the Land of the Mandarin]. Meanwhile, Brunkhorst has mutated into an irrational ZeroCovid-Professor, he supports the fanatic ZeroCovid movement: Clemens Heni (2021d): Das Untier wird politisch – “zwei Epidemien”: “Corona und Coronarr”. Ulrich Horstmann attackiert den Coronawahnsinn [The beast becomes political – “two epidemics”: “Corona and Corona maniac”. Ulrich Horstmann attacks the Corona madness], 23. Juli 2021, https://www.clemensheni.net/das-untier-wird-politisch-zwei-epidemien-corona-und-coronarr-ulrich-horstmann-attackiert-den-coronawahnsinn/.

[48] Brunkhorst 1987, p. 2.

[49] Ibid., p. 77.

[50] Ibid., p. 10.

[51] Milosz Matuschek (2019): Voltaires Erben 2.0 oder Warum das Intellectual Dark Web so sehr fasziniert. Intellektuelle Nonkonformisten um Dave Rubin und Joe Rogan haben eine alte Tugend neu entdeckt: Endlosgespräche mit furchtlosen Zeitgenossen über kontroverse Themen, Thesen und Trends zu führen. Live und ungeschnitten, also unverfälscht. Das neue Format kommt an [Voltaire’s Legacy 2.0 or why the Intellectual Dark Web is so fascinating. Intellectual non-conformists around Dave Rubin and Joe Rogan have rediscovered an old virtue: having endless conversations with fearless contemporaries about controversial topics, theses and trends. Live and uncut, so unadulterated. The new format is cool], NZZ, 16.52019, https://www.nzz.ch/feuilleton/intellectual-dark-web-wieso-voltaires-erben-faszinieren-ld.1481641. The openness towards the New Right or left-wing conspiracy myths is typical of an appeal by Matuschek and his colleague, the YouTuber (WHAT a word and what a business model) Gunnar Kaiser, „Appeal for free debate spaces“, to which dozens of people then signed, which often appear in the mainstream media, on television or radio and at events, among the first signatories are also conspiracy ideologues on 9/11 such as Mathias Bröckers, https://idw-europe.org/; https://idw-europe.org/liste-der-unterzeichner/. For criticism of Bröckers see Ivo Bozic (2011): Mossad, wer sonst? Verschwörungstheorien zu den Anschlägen finden immer größeren Zulauf. Je absurder, desto beliebter [Mossad, who else? Conspiracy theories about the attacks are becoming increasingly popular. The more absurd, the more popular], 05. September 2011, Jüdische Allgemeine, https://www.juedische-allgemeine.de/politik/der-mossad-wer-sonst/:

“The conspiracy theorists are not only dependent on obscure esoteric publishers, such as Kopp-Verlag, which is particularly ambitious on the subject of September 11th, they also publish their books in well-known houses such as Piper, Westend and Knaur. And they always make it onto the bestseller lists, also because the book by Mathias Bröckers is hyped up in the German arts pages and by television magazines such as ‚Titel, Thesen, Temperamente‘ (ARD). Conspiracy theories about 9/11 are not only a phenomenon of left and right enemies of America and antisemites, but have firmly established themselves in the middle of society. They are all the more dangerous.”

[52] See also interesting information about Quillette here: https://rationalwiki.org/wiki/Quillette. The German Mainstream online cultural magazine „Perlentaucher“ (Pearl diver) obviously finds the New Right style agitation of Quillette rather thrilling, and the magazine reported several times enthusiastically about Quillette and quoted the New Right platform, https://www.perlentaucher.de/9punkt/2018-11-13.html?highlight=Quillette#a69378, like on November 13, 2018: „Ideas. Amelia Lester tells politico.com what the ‚Intellectual Dark Web‘ (IDW) is all about, a loose association of intellectuals and Silicon Valley entrepreneurs who oppose left-wing identity politics and claim values to advocate for enlightenment. Her favorite magazine is Quillette (from which The Pearl Diver has quoted several times), run by editor Claire Lehmann: This magazine ‚has at times received a massive repercussion on social media. Its authors have been thrown at everything from ‚clown‘ to ‚crypto-fascist‘. But fans of the site include pop psychologist Jordan Peterson, evolutionary biologist Richard Dawkins, Harvard psychology professors Steven Pinker and New York University’s Jonathan Haidt, and columnists such as David Brooks, Meghan Daum and Andrew Sullivan.“

[53] Eoin Lenihan (2019): It’s Not Your Imagination: The Journalists Writing About Antifa Are Often Their Cheerleaders, May 29, 2019, https://web.archive.org/web/20190529172934/https://quillette.com/2019/05/29/its-not-your-imagination-the-journalists-writing-about-antifa-are-often-their-cheerleaders/. Lenihan posted a video about an anti-Corona policy rally in the city of Ulm in the south-west of Germany in February 2022 on YouTube – „Spaziergang/Demonstration Ulm”, Germany – 25.2.22“, https://www.youtube.com/watch?v=ZopHQQXuKqs; as long as this scene does not distance itself from right-wing extremists or the New Right of any kind, something like this happens again and again, although of course people can always be present at a public demonstration or rally who, if they are not exactly as well-known as Jürgen Elsässer from the right-wing extremist Compact Magazine or convicted Holocaust denier Horst Mahler etc., run along unnoticed and then take over the action for themselves.

[54] „The day after it was published, the article made its way to notorious white supremacist forum Stormfront, and I soon found out what was meant by ‘further study.’ A few weeks after Lenihan had his big day out at Quillette, I got a message from a friend warning me about a weird video that had just popped up on YouTube. As the Columbia Journalism Review describes, the video showed ‘imagery of mass shooters intercut with images of the reporters mentioned by Lenihan under the heading ‘Sunset the Media.’ ’ My face was there, next to those of a dozen other writers, activists, and friends”, Kim Kelly (2019): Quillette’s “Antifa Journalists” List Could’ve Gotten Me Killed. What a harassment campaign reveals about a darling journal of the intellectual dark web, June 14, 2019, https://newrepublic.com/article/154205/quillettes-antifa-journalists-list-couldve-gotten-killed; Jared Holt (2019: Right-wing publications launder an anti-journalist smear campaign, June 12, 2019, https://www.cjr.org/analysis/quillette-antifa-journalist-smear-campaign.php. A supposedly equidistantly but de facto supportive article by Cathy Young about the New Right, Quillette and Lenihan’s baiting, Cathy Young (2019): Antifa, Quillette, and Media Bias. Who got smeared?, July 3, 2019, https://medium.com/arc-digital/antifa-quillette-and-media-bias-a6fa7652d38a shows the embarrassing journalism of our time. A week later Young had to admit that she had played down the right-wing role of Lenihan, but her focus was on the „extremism of Antifa“.

[55] I wrote a book about the pro-Israel stance of the original Marxist Critical Theory, Max Horkheimer, Theodor W. Adorno, Herbert Marcuse, Leo Löwenthal, and the anti-Zionist Erich Fromm, including chapters on Judith Butler’s anti-Zionism, Clemens Heni (2014): Kritische Theorie und Israel. Max Horkheimer und Judith Butler im Kontext von Judentum, Binationalismus und Zionismus [Critical Theory and Israel. Max Horkheimer, Judith Butler, Jewry, Bi-Nationalism and Zionism], Berlin: Edition Critic.

[56] For a scientific analysis and criticism of Rowling and the current transphobic discourse among left and liberal feminists, see a master’s thesis at the FU Berlin in sociology from December 2021: Braedyn Ezra Simon (2021): IT ISN’T HATE TO SPEAK THE TRUTH”: ANTI-TRANS (GENDER) POLITICS IN THE UK AND THE DEVELOPMENT OF THE GENDER CRITICAL FEMINIST MOVEMENT. A critical look into the colonial remnants of gender discourse, December 2, 2021, https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/32780.

[57] Alan Finlayson (2021): Neoliberalism, the Alt-Right and the Intellectual Dark Web, Theory Culture Society, Special Issue „Post-Neoliberalism?“, pp. 1–24, here p. 11.

[58] Clemens Heni (2020a): Die geistigen Brüder des Neonazis in Hanau: AfD, Merkelhasser, Don Alphonsos Agitation gegen „Kulturmarxismus“ [The spiritual brothers of neo-Nazis in Hanau: AfD, Merkel haters, Don Alphonso’s agitation against „cultural Marxism“], 20. Februar 2020, https://www.clemensheni.net/die-geistigen-brueder-des-neonazis-in-hanau-afd-merkelhasser-don-alphonsos-agitation-gegen-kulturmarxismus/.

[59] Finlayson 2021, p. 12.

[60] WHO (2022): „Global excess deaths associated with COVID-19 (modelled estimates)“, May 5, 2022 (Update), https://www.who.int/data/sets/global-excess-deaths-associated-with-covid-19-modelled-estimates.

[61] Imogen Richards/Callum Jones (2022): Quillette, Classical Liberalism, and the International New Right, in: A. James McAdams/Alejandro Castrillon (Hg.), Contemporary Far-Right Thinkers and the Future of Liberal Democracy, London/New York: Routledge, pp. 121–148, here p. 145. In the text, the two authors characterize Nietzsche in a typically vulgar Marxist tradition and contrary to empiricism as anti-enlightenment and right-wing. In fact, Nietzsche was an anti-German and friend of the Jews. Imogen Richards has also written a scientifically questionable text on neoliberalism and the Corona pandemic that is just as little empirical as his false characterization of Nietzsche, where he factually misrepresents Sweden and speaks badly about the rational response in that Scandinavian country, Imogen Richards (2022a): Neoliberalism, COVID-19 and conspiracy: pandemic management strategies and the far-right social turn, Justice, Power and Resistance • vol 5 • no 1-2 • pp. 109–126, here p. 114. The fact that Sweden has less than half as much excess mortality as Germany, a heartland of the ZeroCovid madness, precisely because of its more liberal, epidemiologically more sensible policy, is of course not mentioned in this text.

[62] Murtaza Hussain (2018): The Far Right Is Obsessed with a Book About Muslims Destroying Europe. Here’s What It Gets Wrong. Rather than declaring the continent “dead,” it might be worth considering that every generation faces unique challenges, 25. Dezember 2018, https://theintercept.com/2018/12/25/strange-death-of-europe-douglas-murray-review/.

[63] https://mobile.twitter.com/renegade_kathy.

[64] Clemens Heni (2017): Jews should stop supporting the Alt-Right and the enemies of the Jewish people, The Times of Israel (Blogs), November 18, 2017, https://blogs.timesofisrael.com/jews-should-stop-supporting-the-alt-right-and-the-enemies-of-the-jewish-people/; Clemens Heni (2018): Kenneth L. Marcus’ Oxymoron: Trump and Civil Rights, March 12, 2018, The Times of Israel (Blogs), https://blogs.timesofisrael.com/kenneth-l-marcus-oxymoron-trump-and-civil-rights/; Clemens Heni (2019): Why is Germany’s Best Known Jewish Journalist Giving Speeches to Its Holocaust-Downplaying, Far-Right Party? February 4, 2019, Tablet Magazine, https://www.tabletmag.com/sections/news/articles/jewish-journalist-defending-german-far-right. Clemens Heni (2019a): “Please give me some latkes before you kill me”: Jews and neo-Nazis in Germany, February 11, 2019, https://www.clemensheni.net/please-give-me-some-latkes-before-you-kill-me-jews-and-neo-nazis-in-germany/: “Our climate is in trouble. Both the climate and climate change as well as the political climate, the political cultures of our societies. My piece about journalist Henryk M. Broder on Tablet Magazine on Monday, February 4, has created some noise among the Far Right. That is no surprise and indicates the importance of the article.“

[65] Gad Granach (1997)/19985: Heimat los ! Aus dem Leben eines jüdischen Emigranten. [Without homeland. The life of a Jewish emigrant], recorded by Hilde Recher, Augsburg: Ölbaum Verlag, pp. 147–149.

[66] In times of the Corona pandemic and the pandemic turn, the Antifa movement in Germany has proven to be particularly aggressive, irrational and totalitarian – slogans like „we vaccinate you all“ testify to their willingness to use violence. Whether the Antifa movement acted similarly irrationally internationally, in Australia, the US, UK, France etc. would be worth a closer examination; Clemens Heni (2021e): “Wir impfen euch alle!” – Berliner Antifa zeigt ihr wahres Gesicht – ECHTE Antifas sind entsetzt [“We vaccinate you all!” – Berlin Antifa shows their true colors – real Antifa people are appalled], March 14, 2021, https://www.clemensheni.net/wir-impfen-euch-alle-berliner-antifa-zeigt-ihr-wahres-gesicht-echte-antifas-sind-entsetzt/.

 

Ukraine, Holocaustverharmlosung, Transphobie und Goutieren der „American Nazi Party“ in der Pro-Israel-Szene?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. August 2022, Direktor, The Berlin International Center for the Study of Antisemitism

Dieses Paper erschien im Original beim AK Regionalgeschichte in Neustadt am Rübenberge, runterscrollen bis zu Debatte I Antisemitismus, Geschichtspolitik und Ukrainekrieg. Ganz herzlichen Dank an Hubert Brieden und seinen AK für die wundervolle Kooperation. Das ist gelebter Antifaschismus in unserer ver-rückten Welt. Das Paper ist beim AK Regionalgeschichte als PDF verfügbar.

Ein neues Forschungszentrum zu Antisemitismus in London, das „Fathom Magazine“, Kathleen Hayes und das antiintellektuelle „Intellectual Dark Web“ …

Inhaltsverzeichnis

 

1) Ukraine

2) Die Londoner Konferenz zu Antisemitismus im September 2022

3) Das britische Magazin Fathom

4) Quillette, das „Intellectual Dark Web“, Neue Rechte und die American Nazi Party

5) Der Fall Kathleen Hayes

6) Hoffnung: Der Zionismus von Gad Granach

 

1) Ukraine

Für September 2022 ist vom neuen „London Centre for the Study of Contemporary Antisemitism“ um den Soziologen David Hirsh eine Konferenz zu Antisemitismus angekündigt.

Es ist wichtig und sehr aktuell, sich kritisch mit den verschiedenen Facetten des Antisemitismus im 21. Jahrhundert zu befassen. Allerdings fällt auf, dass es fast ausschließlich um den antizionistischen Antisemitismus in vielen unterschiedlichen Facetten geht – postkolonial, islamistisch/muslimisch, links, rechts etc. Themen wie die Abwehr der Holocausterinnerung in der Ukraine durch Benennung von Straßen, Plätzen oder Fußballstadien nach Antisemiten und Nazi-Kollaborateuren sucht man selbstredend vergeblich. Dabei ist das eine der krassesten Formen des Antisemitismus im 21. Jahrhundert, Plätze und Straßen nach Tätern im Holocaust zu benennen. Man könnte das auch auf die Holocaustverharmlosung via der Rot=Braun-Ideologie in Lettland, Estland, Litauen, Polen, Tschechien, Ungarn oder westlichen Ländern ausweiten, wie auf die Anhänger der Prager Deklaration von 2008 – wie namentlich Vaclav Havel oder Joachim Gauck.[1]

Als kürzlich fünf osteuropäische Staaten die Europäische Union aufforderten, das „historische Gedächtnis“ zu bewahren und schrieben, dass es darum gehen solle, die „europäische Plattform für Gedächtnis und Gewissen“ zu promoten, die auf der „Prager Deklaration“ von 2008 basiert, dann konnte der Holocausthistoriker Efraim Zuroff aus Israel nur bitter lachen. Er schreibt auf der Times of Israel, die seinen Blog als besonders lesenswert anpreist:

Several days ago, I was shocked to learn that five heads of state from Lithuania, Romania, Estonia, Latvia, and Poland, all post-Communist Eastern European countries, had recently beseeched the leaders of the European Union to step up efforts to “preserve historical memory.” It was addressed to the European Council president, European Commission president, and the Czech prime minister, whose country currently holds the rotating EU presidency.

For the past three decades since their transition to democracy, these countries have excelled in grossly distorting their own respective histories of the Holocaust. Yet the quintet of leaders now maintains that the Kremlin “is seeking to rewrite history and use it to justify its aggression against sovereign states.” Thus, they urge the bodies of the EU to take a leadership role in “preserving historical memory and preventing the Russian regime from manipulating historical facts.” They contend that this concern “is particularly relevant in light of Russia’s intensive use of history for propaganda purposes in the context of the war in Ukraine.”

These heads of state know how to deal with this problem of rewriting history.[2]

Wie man Geschichte umschreibt, das wissen die Regierungen dieser Länder – Litauen, Polen, Rumänien, Estland, Lettland. Sie verharmlosen seit Jahren den Holocaust gleich doppelt, indem sie den eigenen Antisemitismus und die Nazi-Täter in ihren Ländern reinwaschen oder gar feiern und indem sie in einem zweiten Schritt die präzedenzlosen Verbrechen der Shoah auf eine Stufe stellen mit den Verbrechen des Stalinismus, die hier „Verbrechen des Kommunismus“ bezeichnet werden und bis heute andauern würden. Es ist nicht minder antisemitisch, wenn der ukrainische Präsident Selenskyi den Beginn des aktuellen Krieges in der Ukraine mit dem Tag der Gründung der NSDAP analogisiert und von einer „Endlösung“ der Ukrainer faselt. Dieser Antisemitismus kam in Israel in der Knesset, zu der er zugeschalten war und eine seiner üblen Propagandareden hielt, nicht gut an.[3]

Ich schrieb 2010 über das „Memorial der Opfer des Kommunismus“ in Washington, D.C., dessen Neueröffnung jetzt von dieser Seite, die angeblich das europäische Gedächtnis und Gewissen wachhalten will, verlinkt wird.[4] Am 15. März 2010 hielt ich in Riga, Lettland, auf einer internationalen Konferenz einen Vortrag und befasste mich mit osteuropäischem und westlichem Antisemitismus und der Umschreibung der Geschichte:

Look at www.victimsofcommunism.org memorial site in the US: they are saying that Communism was the “deadliest ideology in human history”: this is an anti-Semitic obfuscation of the Shoah![5]

Die Seite „victimsofcommunism“ pushte damals ganz ehrlich ihre Ideologie und schrieb auf ihrer Seite, dass „der Kommunismus die tödlichste Ideologie in der Geschichte der Menschheit“ sei. Das ist offenkundig eine antisemitische Leugnung der tatsächlich tödlichsten Ideologie in der Geschichte der Menschheit: des nationalsozialistischen eliminatorischen Antisemitismus. Mittlerweile hat die Homepage diesen antisemitischen Satz nicht mehr auf ihrer Seite, aber die Intention der Macher*innen ist die gleiche wie zuvor.[6]

Zuroff betont, dass Länder, die selbst auf antisemitische Weise die Geschichte umschreiben, die letzten sein sollten, die Russland Antisemitismus vorwerfen. Auch Russland lügt natürlich, wenn es von einem „Genozid“ im Donbass fabuliert, den es dort so wenig gibt, wie es einen „Vernichtungskrieg“ in der Ukraine gibt. Man stellt sich gerade in Deutschland, dem Täterland, schon die Frage, warum der irgendwie linke Politologe Lars Rensmann, der neuerdings an der Uni Passau in Bayern lehrt, ausgerechnet seinen Kollegen Herfried Münkler zu einer Veranstaltung zum Krieg in der Ukraine für Mittel Juli einlud (die Veranstaltung fiel dann aus, es wird aber voraussichtlich einen „Ersatztermin“ geben wie die Uni Passau freudig mitteilt auf ihrer Homepage),[7] ist doch Münkler berüchtigt dafür, dass er den Begriff „Vernichtungskrieg“ auf den russischen Krieg in der Ukraine anwendet und somit den Holocaust verharmlost.[8]

Es gibt keinen „Vernichtungskrieg“ in der Ukraine, wer anderes behauptet, lügt schlichtweg oder aber möchte die Deutschen von ihrer Schuld reinwaschen, weil es natürlich sehr gelegen kommt, ausgerechnet einem der Opfer der Zweiten Weltkriegs und neben den Juden Hauptfeind der NS-Ideologie, dem Bolschewismus und den Russen, jetzt Verbrechen der gleichen Dimension anzudichten, wie sie die Väter und Großväter der Münklers dieser Welt verbrochen haben.[9]

Womöglich besteht inhaltlich große Übereinstimmung zwischen Münkler und Rensmann, der auf seinem Facebook-Account als Header eine ukrainische Fahne mit dem Spruch #StandwithUkraine hat.[10]

Das spricht für wenig politikwissenschaftliches Differenzierungsvermögen. Steht er auch hinter den Straßen in der Ukraine, die in den letzten Jahren nach Holocausttätern und Antisemiten benannt wurden? Eine linke antimilitaristische Position würde niemals #StandwithUkraine oder #StandwithRussia posten, sondern sich gegen Waffenlieferungen an beide Seiten wenden, sie würde die klare Mitschuld der NATO am Fanatisierungsprozess Putins decodieren – Stichworte #notoneinch, Putins Idee vor vielen Jahren, dass Russland in die NATO aufgenommen wird, was mit einem Auslachen quittiert wurde und zuletzt der Friedensplan Putins und der Russischen Föderation vom 17. Dezember 2021, der von den USA ignoriert wurde. Hingegen planten die USA bzw. der Senat der USA bereits am 3. Januar 2022 den Krieg Russlands und verabschiedeten einige Wochen später im Februar, noch vor der völkerrechtswidrigen Invasion Russlands in der Ukraine am 24. Februar, ein Milliardenprogramm zur militärischen und sonstigen Unterstützung der Ukraine.[11] VOR Kriegsbeginn finanzierten und unterstützten die USA bereits die Ukraine und schickten Waffen und Geld, eine Ukraine, die als bereits angegriffen präsentiert wurde seit dem 3. Januar 2022 vom Senat der USA in jenem Gesetzesentwurf.

Es ist hingegen zeit- und szenetypisch für die Konferenz in London im September 2022, dass dort mehrere Vorträge zu sowjetischem Antizionismus angekündigt werden,

 

 

aber nicht ein Vortrag zu heutigem Antisemitismus in der Ukraine, der sich dort durch Ehrungen, Denkmäler, Briefmarken, Fußballstadien, Straßen, Alleen etc., die nach Nazi-Kollaborateuren, antisemitischen Hetzern oder Judenmördern wie Roman Shukhevych, Yaroslav Stetsko oder Stepan Bandera in den letzten Jahren benannt wurden, zeigt. Oder der Antisemitismus der neonazistischen Asow-Brigaden, die Teil der ukrainischen Armee waren, bevor sie in Mariupol militärisch besiegt wurden – auch dazu kein Vortrag.

Das mögen alles sehr interessante wissenschaftliche Analysen des sowjetischen Antizionismus sein – aber es geht hier darum, dass es auffällt im gegenwärtigen Diskurs, dass sehr viel über sowjetischen Antisemitismus und Antizionismus geredet wird, aber kaum über den heutigen oder historischen ukrainischen Antisemitismus.

Aktuell läuft eine Kampagne gegen David Hirsh an der University of London, wo er am Goldsmiths College Soziologie unterrichtet. Er hatte postkoloniale und offenbar Pro-BDS Tweets und Aktionen von Studierenden kritisiert und wurde daraufhin aggressiv als „weißer Rassist“ diffamiert.[12] Das ist eine typische Form von heutigen Antisemitismus und Hirsh muss dafür Unterstützung bekommen.

Doch Hirsh schreibt darüber hinaus tatsächlich auch sehr merkwürdige Sachen in Bezug auf Antisemitismus. Ein kurzer Blick auf den Twitter-Account von David Hirsh zeigt wie mitunter unwissenschaftlich und vulgär dort vorgegangen wird, was in diesem a-sozialen Medium typisch zu sein scheint und keine persönliche Marotte von Hirsh. Als Personenbeschreibung schreibt Hirsh über sich selbst (Stand 07. August 2022):

Russian warship go fuck yourself

Founder LCSCA @centre_as

Arsenal, women and men.

ADHD http://EngageOnline.org.uk http://gold.ac.uk/sociology/staf

Er wendet sich also in vulgären Worten gegen den russischen Krieg gegen die Ukraine. In einem Tweet vom 7. August 2022 um 6.28 Uhr nachmittags schreibt er dann Folgendes:[13]

Listen carefully to what antisemites say. They’re not telling you about Jews, but they’re telling you about themselves. They’re telling you what, in their imagination, evil and cunning people would do in a particular situation: their own fantasies, their own intentions.

Wen meint David Hirsh mit „Antisemiten“? Er meint die russische Mission in Genf, von der er unter seinen Tweet eine Nachricht postet, die jene botschaftsähnliche Mission auf Twitter gepostet hatte. Um was geht es in diesem Tweet der Russen? Darum, dass selbst die Mainstreammedien nicht umhin könnten zu konstatieren, dass die Ukraine häufig Waffen und Geschütze in Schulen oder Krankenhäusern verstecken und positionieren und russische Angriffe dann als Angriffe auf zivile Ziele aussehen würden.

Erstens: Was könnte an dem Statement der Kriegspartei Russland hierbei antisemitisch sein? Wieso schreibt David Hirsh, der Soziologe und Antisemitismus-Experte aus England, dass man genau zuhören solle, was die Antisemiten sagen und drunter steht dieser Tweet, der die aktuelle russische Linie widergibt? Was ist daran antisemitisch?

Denn exakt das passiert tatsächlich, wie ein Bericht von Amnesty International zeigt, der von der österreichischen Tageszeitung Der Standard am 5. August 2022 zitiert wird:[14]

Demnach positionieren die Ukrainer auf zynische und menschenverachtende Weise Waffen und Geschütze in Wohngebieten, wenn dann die russische Seite diese bombardiert, sieht es nach einem gezielten Angriff auf Zivilist*innen aus, einem Kriegsverbrechen. Dabei haben die Ukrainer die eigene Bevölkerung vorsätzlich in diese Gefahr gebracht. Übrigens eine Taktik, das sollten gerade die Pro-Israel-Szene oder David Hirsh wissen, wie sie von der islamistischen Hamas, dem Islamischen Jihad und anderen im Gazastreifen seit Jahren angewandt wird, um Israel zu diskreditieren.[15]

Anfang Juli 2022 hat auch das ZDF von einem UN-Bericht zitiert, nachdem die Ukraine gezielt zivile Orte wie ein Pflegeheim benutzen würden, um dort Soldaten zu stationieren. Überlebende eines russischen Angriffs berichteten von den ukrainischen Soldaten im Pflegeheim.[16] Nach Hirshs Logik argumentieren damit auch die Vereinten Nationen oder das Zweite Deutsche Fernsehen (ZDF) antisemitisch. Ist das sein Ernst?

Es gibt aktuellen Antisemitismus in Russland. Zum Beispiel wenn jüngst der russische Außenminister Lawrow auf perfide Weise Hitler „jüdisches Blut“ andichtet, wofür sich dann jedenfalls inoffiziell Putin bei Bennett in Israel entschuldigte, wie die BBC aus England berichtete.[17] Der UN-Bericht zu den Zivilisten*innen als menschliche Schutzschilde jedoch betont, dass beide Seiten, die Ukrainer wie die Russen, diese perfide Taktik des zivilen Schutzschildes und der Instrumentalisierung von Zivilist*innen anwenden.[18] Die Berichte von Amnesty International und von internationalen Medien decken sich mit dem UN-Bericht und dem Tweet der russischen Mission in Genf. Aber das was David Hirsh hier am Beispiel eines empirisch verifizierten Tweets der russischen Mission in Genf als Antisemitismus herbei fantasiert ist kein Antisemitismus.

Wenn er auf solche Twitter-Wahnideen sein neues Institut – mit Dutzenden Expert*innen im Schlepptau, wie man auf der Homepage sehen kann – zur Analyse und Kritik des gegenwärtigen Antisemitismus im 21. Jahrhundert aufbaut – und dafür spricht vieles, weil er auch für sein neues Center einen Twitter-Account eingerichtet hat[19] –, dann kann er das Unterfangen gleich wieder stoppen. Weil dieser Tweet der russischen Mission in Genf ist nicht antisemitisch und hat nicht im entferntesten etwas mit Juden oder Antisemitismus zu tun. Es ist perfide, dass laut UN beide Seiten diese menschenverachtende Taktik anwenden, Russen wie Ukrainer. Natürlich erwähnt die russische Mission in Genf ihre eigene ähnliche Taktik nicht. Aber das ist nicht antisemitisch und Hirsh scheint überhaupt nicht die Faktenlage zu kennen, dass die Ukraine diese menschenfeindliche Taktik anwendet.

Der Krieg Russlands ist ein verbrecherischer, völkerrechtswidriger Angriffskrieg, der sofort enden muss.

Doch noch mehr Waffen für die Ukraine werden diesen Krieg verlängern und noch viel mehr Tote in der Ukraine fordern. Und die USA und Deutschland wollen, dass noch mehr Menschen sterben und der Krieg nicht aufhört, sonst würden sie nicht ohne Ende Waffen und Munition liefern. Und über die Mitschuld am Krieg durch die jahrzehntelange Aggression der NATO, unter anderem via NATO-Osterweiterung, obwohl es die Zusagen des US-Außenministers James Baker an Gorbatschow und die Sowjets im Februar 1990 gab, dass die NATO sich im Falle einer Wiedervereinigung Deutschlands keinen inch nach Osten ausbreiten würde, wird nicht diskutiert. NATO-Manöver in der Ukraine in den letzten Jahren waren eine nicht zu tolerierende Provokation, das bestätigt jeder halbwegs ausgebildete Politologe und Konfliktforscher (m/w/d).

Wie aber kommt David Hirsh darauf, dass diese offenkundig den Tatsachen entsprechende Position der russischen Mission in Genf, dass die Ukraine zivile Schutzschilde verwendet, antisemitisch sei? Das ist ein inflationäres Verwenden des Vorwurfs des Antisemitismus, wo dieser gar nicht erkennbar ist.

Sind das gute Voraussetzungen für ein neues Zentrum für Antisemitismusforschung, wenn der Gründungsdirektor David Hirsh einerseits so vulgär in der a-sozialen Twitter-Welt sich selbst vorstellt und dann solche Tweets absetzt, die mit der Realität gar nichts zu tun haben? Was meint er mit Antisemitismus, wenn die Russen nur wiedergeben, was auch der Standard oder Amnesty International, die UN und das ZDF berichten? Alles Antisemiten, wenn sie empirisch belegt zeigen, dass die Ukraine die eigene Armee, Soldaten, Waffen, Munition und Geschütze auch mal gezielt in Wohngebieten, Schulen, Altenheimen oder Krankenhäusern unterbringt?

Sind es darüber hinaus gute Voraussetzung für ein neues Zentrum für Antisemitismusforschung wenn Hirsh und sein Team gleich zu Beginn den eliminatorischen Antisemitismus des Nationalsozialismus mit dem stalinistischen, aber keinesfalls mit dem deutschen vergleichbaren Antisemitismus gleichsetzen?

It is not accidental that antisemitism was associated with both National Socialist and Stalinist totalitarianisms.[20]

Das hört sich stark nach dem „Schwarzbuch des Kommunismus“ von 1997 an, und mit dem Historiker Jeffrey Herf ist auch ein Anhänger dieses Holocaust verharmlosenden Schwarzbuchs[21] sowohl auf der Konferenz als auch im beratenden Board des neuen Zentrums mit dabei. Vielleicht ist es auch nur eine unglückliche, eine Analogie insinuierende Formulierung, aber der obsessive Russenhass, der sich bei Hirsh auf Twitter zeigt, könnte auf tiefer liegende Ideologeme hindeuten, auf einen autoritären Charakter, der zudem wissenschaftlich unsauber arbeitet und zwischen Auschwitz und stalinistischem Antisemitismus keinen kategorialen Unterschied sieht. Diese Befürchtung steht im Raum.

 

2) Die Londoner Konferenz zu Antisemitismus im September 2022

Also: Neben den üblichen Referent*innen und sehr wichtigen und aktuellen Themen wie Antizionismus, 9/11, Israelfeindschaft wie z.B. bei Linken in Norwegen, dem palästinensisch-israelischen Konflikt, muslimischem Antisemitismus, gibt es auch obskure, aber sehr trendige Themen wie Holocaustverharmlosung bei Kritiker*innen der medizinisch irrationalen Maskenpflicht. Die Maskenpflicht wird vermutlich nicht als medizinisch irrational und demokratisch desaströs betrachtet, ohne dass ich hier die womöglich mitunter vorkommenden Holocaustvergleiche und der Maskenpflicht – auch wenn mir so ein Vergleich noch nicht bekannt ist – negieren würde, dafür gibt es in der Tat zu viel sonstige antisemitische Invektiven in der Coronapolitik kritischen Szene, über die ich schon im Januar 2021 ausführlich in einem Working Paper des Berlin International Center for the Study of Antisemitism (BICSA) berichtet habe.[22]

Die Ankündigung des Vortrags des tschechischen Forschers Zbyněk Tarant „Holocaust Appropriation in Anti-Mask Protests – A New Challenge to IHRA Definition?“ auf der Londoner Konferenz im September 2022 liest sich wie folgt:

To our misfortune, antisemitism develops more quickly than our legal and scholarly definitions of it. Its fluidity was again aptly demonstrated during the anti-mask and anti-vaccination protests across Europe. Along with the antisemitic conspiracy myths, such as ‘plandemic’, or the belief that vaccines are meant to sterilize the world population, there were cases of abuse of Holocaust-related symbolism and iconography by the protesters, such as wearing yellow Stars of David, comparing epidemiological measures to Nuremberg laws and comparing vaccine mandate to the Nazi genocidal program. My presentation will explore the ideological and quasi-religious background of these myths, many of which have roots in the scene of Western Esotericism. As my presentation will argue, these incidents stretch our current definitions of antisemitism and some are not even covered by them. For example, the IHRA definition has no provision that would recognize such cases of Holocaust Appropriation in anti-vaxxer discourse as antisemitic, despite their harmful impact on Jewish life and tendency to banalize the horrors of the Shoah. Is it time to update the IHRA definition?[23]

Es ist bezeichnend, dass zwar problematische Tendenzen in der Anti-Impf-Szene thematisiert und vermutlich weit über deren Relevanz hinaus dargestellt werden, aber der Autor verliert kein Wort über den antidemokratischen Charakter des gesamten Impf-Diskurses und der totalitären Anmaßung von Ländern wie Australien, Neuseeland oder USA Menschen bis heute (!) nicht einreisen zu lassen, wenn sie nicht gegen SARS-CoV-2 geimpft bzw. gentherapiert sind, da ja bekanntlich ein Vertreter der Pharma-Industrie von BAYER auf dem Global Health Summit im Oktober 2021 freudestrahlend und perfide, schelmisch lachend sagte, dass es sich bei der „Impfung“ um eine „Gentherapie“ handele und dass Corona ein Riesenglücksfall für die Pharmaindustrie und die Akzeptanz der Gentechnik gewesen sei, da bis Ende 2019 sicher 95 Prozent der Bevölkerung wenigstens in Deutschland klar gegen die Gentechnik eingestellt gewesen seien. Das sagte Stefan Oelrich von der Firma BAYER exakt so, man kann sich das Video von der Berliner Veranstaltung anschauen.[24]

DAS ist der Skandal unserer Zeit, Holocaustvergleiche von marginalen extremistischen esoterischen und sonstigen Gruppen sind schlimm und antisemitisch, aber eben: marginal verglichen mit der totalitären Impfpolitik führender Staaten auf der Welt und der WHO etc.

Es gibt genügend Beispiele für esoterischen Plumquatsch, für Holocaust verharmlosende Vergleiche der Coronapandemie und weitere problematische Ideologeme wie beim Juristen Füllmich, über den und seinen Corona-Untersuchungsausschuss sowie weitere problematische Protagonist*innen der Anti-Coronapolitik-Szene im internationalen Kontext ich berichtet habe.[25] Aber Masken und Antisemitismus zu thematisieren und damit das ganze Thema Corona abzudecken, das wirkt gewollt obskur und es ist nicht zu erwarten, dass dabei eine differenzierte Kritik der katastrophalen und totalitären Coronapolitik in Tschechien, Deutschland, Israel, USA, UK etc. herauskommt, die sich sowohl dem Antisemitismus von Teilen der Coronapolitik-Kritiker*innen-Szene widmet also auch dem viel brutaleren und mörderischen Mainstream, der Masken, Lockdown, Impf-Apartheid, soziale Isolation und ökonomische Katastrophen auf der ganzen Welt zu verantworten hat wegen einer völlig irrationalen und gewollt antidemokratischen Panikpolitik – siehe Panikpapier von Horst Seehofer, Merkel, Scholz und der deutschen Bundesregierung vom März 2020.[26]

Aber dass die Kritik am Maskenfetisch ein zentrales Thema für eine Antisemitismuskonferenz sein soll, das wirkt grotesk und mag höchsten dazu dienen jede Kritik am Maskenwahn zu diffamieren. Damit sollen vermutlich exemplarisch für die ganze ‚Szene‘ der Kritiker*innen der epidemiologisch, medizinisch und demokratisch höchst fragwürdigen Coronapolitik einzelne obskure Maskenmandats-Kritiker*innen präsentiert werden. Was aber wird die Konferenz zu den vielen jüdischen und israelischen Mediziner*innen sagen, die sich vehement gegen die westliche wie israelische, antidemokratische Coronapolitik gewandt haben, wie Dr. Tomer Cooks von der Abteilung für Mikrobiologie, Immunologie und Genetik der medizinischen Fakultät der Universität Ben-Gurion im Negev? Er ist wie die Professoren Udi Qimron, Ariel Munitz, and Motti Gerlic und knapp 150 weitere Mediziner*innen und Forscher*innen in Israel Unterzeichner eines „Common Sense Model“, das sich gegen Lockdowns und für eine rationale Coronapolitik einsetzte.[27] Im Oktober 2020 waren eine ganze Reihe von jüdischen und israelischen Epidemiologen und Medizinern Erstunterzeichner der legendären Great Barrington Deklaration, die sich für den Schutz der vulnerablen Gruppen einsetzt und die Millionen Tote in den Ländern des globalen Südens, die die Lockdownpolitik seit März 2020 und bis heute verursachte, verhindern wollten beziehungsweise wenigstens ab Oktober 2020, als die Erklärung geschrieben und publiziert wurde, diese „Kollateralschäden“ der Coronapolitik von Merkel, Boris Johnson, Trump, Biden & Co. in Zukunft minimieren wollten. Unter den Unterzeichnern waren nämlich auch folgende Personen, die großteils sowohl die Great Barrington Erklärung von Oktober 2020 als auch das spezifisch israelische Common Sense Model von Dezember 2020 unterzeichnet haben:

Dr. Ariel Munitz, professor of clinical microbiology and immunology, Tel Aviv University, Israel, Dr. Eitan Friedman, professor of medicine, Tel-Aviv University, Israel, Dr. Motti Gerlic, professor of clinical microbiology and immunology, Tel Aviv University, Israel, Dr. Uri Gavish, biomedical consultant, Israel, Dr. Udi Qimron, professor of clinical microbiology and immunology, Tel Aviv University, Israel.[28]

Wie antisemitisch und antiisraelisch wird eine Coronapolitik kritische Szene sein, die mit führenden israelischen Forschern im Bereich Medizin besetzt ist?

Es ist also zu befürchten, dass die Kritik an der Coronapolitik auf dieser Konferenz in London nur als Teil des heutigen Antisemitismus vorkommen wird, was eine bewusste Verdrehung der Tatsachen wäre, wenn es denn so kommen sollte.

Was in jedem Fall äußerst merkwürdig hervorsticht bei der Ankündigung der Londoner Konferenz zu gegenwärtigem Antisemitismus, ist folgender Vortrag einer bislang kaum in Erscheinung getretenen Autorin:

Kathleen Hayes “Punch a TERF’ and ‘Smash the Zionists’: Misogyny and Antisemitism“.

Damit suggeriert die Autorin, dass transphobe radikale Feministinnen Opfer seien wie Zionist*innen. Da wird man als aufgeklärter kritischer Antisemitismus-, Rechtsextremismus- und Demokratieforscher skeptisch. TERFs sind bekanntlich Trans Exclusionary Radical Feminists. Nun muss man wissen, dass 2021 so viele Transpersonen weltweit ermordet wurden, wie nie zuvor, seitdem diese Gewalttaten registriert werden. 2021 wurde demnach weltweit 375 Transsexuelle ermordet, davon 70 Prozent in Südamerika, 30 Prozent alleine in Brasilien. Wenn ich hier z.B. in Deutschland syrische oder irakische Flüchtlinge in der Innenstadt sehe, die mit ihren Blicken Transsexuelle oder als solche auf die machistischen Einfältigen so Wirkenden, begaffen und bedrohen, dann weiß ich wie nahe sich diese Migranten und die Neue Rechte, aber auch manche traditionellen linken und liberalen Feministinnen in Fragen von Religion, Familie und Gender stehen.

In vielen Ländern gibt es zunehmend eine Anti-Gender Gesetzgebung und Rhetorik, wie in Polen, Ungarn oder eben auch im ach-so-westlichen, aufgeklärten Brexit-Großbritannien, wie das Forbes Magazine berichtet:

Meanwhile, a global recession in trans rights continues, with countries from Hungary, Poland and even the U.K. seeing rising transphobia, anti-LGBTQ policies and rhetoric.

In the U.K., transphobic hate crime reports have quadrupled over the last six years.

Das ist der Hintergrund vor dem Hayes im September 2022 in London reden wird.

3) Das britische Magazin Fathom

Im Juli 2022 hat Kathleen Hayes einen Artikel im britischen Journal Fathom publiziert. Fathom wird von Alan Johnson herausgegeben.[29] Ihr Text heißt:

Fathoming the Intellectual Revolution of our Time (1) | ‘Punch a Terf’ and ‘Smash the Zionists’: Misogyny and Antisemitism in the Contemporary Western Left

Das hört sich sehr hochtrabend an. Es soll also die „intellektuelle Revolution unserer Zeit“ „ausgelotet“ werden: „Boxen wir eine TERF und Schlagen wir die Zionisten: Misogynie und Antisemitismus in der gegenwärtigen Linken im Westen“. Für Fathoms Herausgeber Alan Johnson ist der Artikel Teil einer „intellektuellen Revolution unserer Zeit“. Hayes stellt den Poststrukturalismus äußerst verkürzt und ohne tiefere Kenntnis dar:

A few decades back, without a vote being taken, a handful of intellectuals decided to roll back the Enlightenment. Holding hands and chanting ‘Down with grand narratives,’ they dismissed as hubris the paradigmatic Western belief that it was possible to know anything approximating truth. Equating the Enlightenment with slavery, colonialism and women’s subjugation, they declared positivism the greatest sin and announced they were post everything.

All die bahnbrechende Herrschaftskritik am Gefängnis, an Überwachung, an der dem Gefängnis nachempfundenen Klinik durch Denker wie Michel Foucault – der zudem pro-israelisch war – wird hier mit einem läppischen Federstrich von einer no-name Autorin hinweggefegt. Dass der Positivismus in der Tat eine gefährliche Herrschaftsideologie ist, bis heute, das diskutiert Hayes im Folgenden gar nicht. Das bloße Beschreiben und Rubrizieren ist doch ein Kernelement nicht nur des Kapitalismus und Patriarchats, sondern auch der Coronapolitik beispielsweise. Eine dialektische Sicht, marxistisch, adornitisch, ja sogar kritisch-theoretisch und poststrukturalistisch, würde anders vorgehen und die Verbindungen von kapitalistischem Weltmarkt, dem Wegbrechen von Lieferketten und Jobs von Hunderten von Millionen Tagelöhner*innen zumal in Asien, Afrika und Lateinamerika, und der irrationalen Panik vor einem Virus, das primär sehr alte und kranke Menschen angreifen kann, herstellen.

Foucault als „weißen Mann“ zu attackieren, wie es Hayes hier tut, ohne ihn beim Namen zu nennen, der das Partikulare gegen das Universelle gesetzt hätte, ist bemerkenswert reduktionistisch und zeigt erstaunlich wenig Kenntnis über die Geschichte des Poststrukturalismus. Aber man muss Hayes sicher zugute halten, dass sie von 1987 bis 2016 in einer antisemitischen Sekte aktiv war und nicht viel lesen konnte.

Foucault, Derrida, Deleuze, Guattari und wie sie alle heißen, der gesamte Poststrukturalismus sei gegen die Aufklärung gewesen und so sei auch Judith Butler zu ihrer Pro-Hamas Position gekommen, schreibt Hayes. Man kann viel und Substantielles am Poststrukturalismus kritisieren, aber Hayes möchte hier Geister austreiben, da sie selbst den antisemitischen Geist aus sich 2016 ausgetrieben hat oder meint, ihn ausgetrieben zu haben. Mit einer seriösen wissenschaftlichen Analyse des Poststrukturalismus hat das nichts zu tun, bei allen heideggerianischen und höchst problematischen Tendenzen im Poststrukturalismus ist doch die Herrschaftskritik – gerade an Polizei, Gefängnis, Überwachung, Strafen und Klinik – von Michel Foucault herausragend und für unsere Zeit von größter Bedeutung.

Ganz ähnlich wie der Gouverneur von Florida Ron DeSantis wendet sich Hayes gegen Gender-Erziehung bei Kindern:

In the US, for instance, many bills aim to prevent ‘transwomen’ from participating in women’s sport (while allowing them in other categories); some seek to end the teaching of gender woo to young children in public schools. These are legitimate goals although the devil, as always, is in the details.

Das steht also nicht in einer Broschüre der AfD, sondern im Fathom Magazine. Sicher gibt es starke antisemitische Tendenzen im Bereich Feminismus, Intersektionalität, Multikulturalismus und Antirassismus. Doch so wie Hayes hier argumentiert, ist bereits der Ausgangspunkt der heutigen Gender Studies von Judith Butler das Problem, also die Betonung des sozialen Geschlechts – und nicht erst deren antizionistischer Drive seit Anfang der 2000er Jahre.

Dass die marxistische Tradition sich nach Auschwitz nicht mit linkem Antisemitismus beschäftigt habe, wie Hayes behauptet, ist vollkommen grotesk, wenn man sich die Forschungsliteratur der letzten Jahrzehnte anschaut. Allein das Werk „Revolutionary Jews from Marx to Trotzky“ von Robert S. Wistrich aus dem Jahr 1976 ist ein Beispiel, seither[30] und schon zuvor gibt es eine breit gefächerte Forschung zu Linken und Juden sowie zu linkem Antisemitismus und das auch von linker Seite, also nicht nur von Antikommunisten, die nur ihre eigenen Vorurteile bestätigt sehen wollen. Unmittelbar zum Sechstagekrieg im Juni 1967 schrieb zum Beispiel der linke Schriftsteller Wolfgang Hildesheimer über den neuen linken Antisemitismus und kritisierte dabei seinen Kollegen Peter Weiss.[31] 1976 publizierte Jean Améry einen wirkungsmächtigen Text zur Kritik des linken und „ehrbaren“ Antisemitismus.[32] 1980 publizierte der Journalist Henry M. Broder eine Abrechnung mit dem linken Antisemitismus seiner ehemaligen Freundinnen und Freunde bzw. Genossinnen und Genossen, 1986 schrieb er einen Bestseller – „der ewige Antisemit“ –, in dem es um alle möglichen grünen und linken Facetten des Antisemitismus geht.[33] Später wurde Broder bekanntlich ein konservativer Publizist mit dem nach ganz rechts offenen Portal Achse des Guten (Achgut), das der AfD Vorschub gibt, bei der er auch schon im Bundestag sprach.

Ich selbst habe mit einer linksautonomen Gruppe im Januar 2001, also vor 9/11 und vor dem Beginn dessen was wir seit 2002 nicht nur in Deutschland, sondern international als bemerkenswerte, hörbare und aktivistische Pro-Israel-Szene bezeichnen, eine Broschüre zur Kritik des linksradikalen Antizionismus der Revolutionären Zellen publiziert.[34] 2010 publizierte der britische Jurist, Anwalt und Literaturwissenschaftler Anthony Julius ein Standardwerk über die Geschichte des Antisemitismus in England, worin es auch um den heutigen linken Antisemitismus geht.[35] All das hat Kathleen Hayes natürlich verpasst, da sie bis 2016 selbst antisemitisch aktiv war.

Schließlich macht Hayes auch noch eine Beziehung auf zwischen der Kritischen Theorie und dem Postmodernismus wie dem Transsexualismus, die keine Wahrheit mehr kennen würden, sie konstruiert auf völlig abstruse Weise eine mini-kleine Gruppe von Transsexuellen zu den eigentlichen Gatekeepern und Diskursherrschern. Für sie gibt es eine direkte Beziehung von Antisemitismus und Transsexualismus, beides sei nicht der Wahrheit verpflichtet:

And yes, I’m aware the Frankfurt School played its own role, however ambivalently, in indicting the Enlightenment itself as leading inexorably to Auschwitz: a deeply pessimistic conclusion that paved the way for postmodernism, with its extreme scepticism towards material reality and truth. In a sense, reality and truth are ‘all’ that’s at issue here: the ability to recognise—and the right to say—that two plus two make four; the Earth is not flat; and a man is not a woman, no matter how artful his eyeliner.

Im letzten Absatz in ihrem Fathom-Pamphlet macht Kathleen Hayes dann eine ungeheuerliche Holocaust verharmlosende Analogie auf und schreibt:

Once truth is up for grabs, all truths are up for grabs. A mind persuaded to reject the reality of biological sex is one unlikely to recognise basic facts about the Holocaust, or about living Jews.

Wer also sein biologisches Geschlecht ablehnt und sich nicht als Frau oder Mann sieht, ist tendenziell ein Holocaustleugner oder eine Holocaustleugnerin. Und mit diesem essentialistischen doktrinären Gerede fühlt sich Kathleen Hayes auch noch als Trendsetterin, wird damit sowohl im ‚liberalen‘ Fathom Magazin als auch anderorts publiziert, wie wir noch sehen werden, alles im Jahr 2022, wo Fathom seine zwei Jahre dauernde „Intellektuelle Revolution“ einläutet, wie Alan Johnson, der ein Kumpel von David Hirsh ist, schreibt.

Kathleen Hayes war von 1987 bis 2016 eine antisemitische Aktivistin in einer trotzkistischen Partei, worüber sie in einem weiteren Fathom Text 2021 berichtet. Sie war eine linke Fanatikerin und ist seit wenigen Jahren eine Renegatin, also eine antilinke Aktivistin.

4) Quillette, das „Intellectual Dark Web“, Neue Rechte und die American Nazi Party

Claire Lehmann wiederum war nie eine Linke. Sie ist eine angepasste bürgerliche Frau aus Australien, deren erster Text als Autorin 2013 das Heiraten und dumpfe Kinderkriegen aus der Feder der damals Schwangeren anpries. Wie FamilienideologInnen der AfD oder anderer Rechtsextremer lamentierte sie, dass die Kritik des kleinbürgerlichen Familienidylls der Gesellschaft schweren Schaden zufügen würde. 2015 gründete sie die neu-rechte oder rechtsextreme Platform Quillette, die als ein zentrales Medium des „Intellectual Dark Web“ betrachtet wird. Der Erfinder des Pendants des zwischen Waffenkauf, Prostitution, Terrorismus und Gewalt hin- und her schwankenden „Dark Web“, des Begriffs „Intellectual Dark Web“ ist Eric Weinstein, der eine zentrale Figur bei Quillette ist.

Natürlich ist das rein sprachlich ein Missverständnis, weil Rechte, Konservative, Antifeministinnen, Patrioten und Nationalisten, Anti-Gender-IdeologInnen und Anti-Political-Correctness HetzerInnen alles sind, nur nicht intellektuell. Wir sollten uns erinnern, was einen Intellektuellen ausmacht. Ich schrieb dazu 2006 in meiner Dissertation zur Kritik der Salonfähigkeit der Neuen Rechten an der Uni Innsbruck:[36]

Deutsche Konservative und Nationalisten haben verstärkt seit den 1970er Jahren versucht, die deutsche Geschichte zu rehabilitieren und sind dabei keineswegs von einer vormodernen Epoche ausgegangen, sondern haben protagonistisch den NS nicht verschwiegen, vielmehr Anschlussstellen gesucht und gefunden. Der Sozialphilosoph Hauke Brunkhorst hat sich dazu in einer Studie von 1987 geäußert.[37] Mandarine, in Europa früher gebräuchliche Bezeichnung für die hohen chinesischen Beamten der Kaiserzeit, haben in Deutschland mit einem zutiefst antiintellektuellen Ressentiment von Mitte des 19. bis weit in das 20. Jahrhundert hinein die deutsche Wissenschafts-Szenerie bestimmt. Jedoch: ‚Mit der klassischen Rolle der Philosophen, Priester und Propheten, der Mandarine und Schamanen ist es vorbei.‘[38] Sodann: ‚Der Mandarin steht über den Parteien: ›Wenn es nicht gelingt, die Sache der Nation wieder über die Sache der Partei zu stellen, so sind wir verloren.‹[Eduard Spranger, C. H.]‘.[39]

Ein deutscher Mandarin hat all das nicht, was einen Intellektuellen auszeichnet:

‚Zu Kompromissen mit vorgeblich tief sitzenden metaphysischen Bedürfnissen sollten die Intellektuellen sich nicht verführen lassen. ›Ohne Leitbild‹ (Adorno), ohne höhere Legitimation sollten sie auf dem ›uneingeschränkten Gebrauch ihres Intellekts‹ bestehen, und das heißt ja nichts anderes, als auf der Macht des Negativen und dem Recht zur negativen, destruktiven Kritik. Dieser Anspruch, ›der wider die angeborene und‹, wie Kracauer ausdrücklich hervorhebt, ›die erworbene Natur ist‹, kann den Intellektuellen nicht geschenkt werden: ›die Natur zum mindesten versuchsweise außer Kraft zu setzen, soweit es nur irgend geht. Nichts anderes ist der Intellekt als das Instrument der Zerstörung aller mythischen Bestände in und um uns.‹‘[40]

Insofern sind natürlich Familienideolog*innen, Anti-Gender-Agitator*innen, Nationalist*innen und neu-rechte Protagonist*innen, die die Vorherrschaft der Weißen gefährdet sehen und dem Rassismus frönen oder aber mit antisemitischen Verschwörungsideologen wie Alex Jones und dem ganzen Trump-Umfeld, dem Trumpismus, verbunden sind, alles nur keine Intellektuellen. Es sind Gegenintellektuelle oder Anti-Intellektuelle wie Claire Lehmann, das Dark Intellectual Web und Quillette. Das sind alles Verteidiger*innen der bürgerlichen Herrschaft, die auch nicht davor zurückschrecken, Neo-Nazis wie von der American Nazi Party als bloße „Konservative“ zu rubrizieren und damit salonfähig zu machen, wie wir sogleich sehen werden.

Die Neue Zürcher Zeitung (NZZ) brachte im Mai 2019 eine lobpreisende Hymne auf das antiintellektuelle „Intellectual Dark Web“ vom rechten Publizisten Milosz Matuschek.[41] Er konnte wissen, was im „Intellectual Dark Web“ so kursiert: Denn im Februar 2019 schrieb der Post-Doc an der Columbia University Richard Hanania einen ganz typischen Text für diese Gegenintellektuellen des „Intellectual Dark Web“ auf Quillette:

„It Isn’t Your Imagination: Twitter Treats Conservatives More Harshly Than Liberals“. Das übliche Jammern der extremen Rechten, dass der Mainstream sie dissen würde. Dieser Text zeigt allerdings noch weit mehr, nämlich die Abgründe des Geredes von „Free Speech“. Es geht in dem Quillette Text um Twitter-User, die aufgrund von Hassreden oder anderen Gründen blockiert wurden, deren Twitter-Accounts also permanent oder temporär gesperrt wurden.[42] Die These ist, dass Twitter bei Linken viel weniger harsch reagiere, verglichen mit „Konservativen“. In dem Text hat der Autor Hanania eine Excel-Tabelle verlinkt, die er mit einem Team erarbeitet hat. Dabei listen sie prominente Fälle von „Konservativen“ auf, über deren Blockieren durch Twitter die Mainstreammedien berichtet haben. Es sind 43 Personen beziehungsweise Organisationen. Was Quillette nun unter „Konservativen“ versteht schlägt jedem Fass den Boden aus. Die 43 Personen und Gruppierungen umfassen den rechtsextremen vorbestraften Schläger Tommy Robinson aus England, Gavin McInnes, Gründer der Neo-Nazi Terrorgruppe „Proud Boys“, die auch von Twitter gesperrt wurden und die eine führende Rolle beim Putschversuch im Kapitol in Washington, D.C., am 6. Januar 2021 spielen sollten und für das Zusammenschlagen von Antifas und anderen Linken berüchtigt sind. Dazu kommen der Verschwörungsmythologe Alex Jones und seine Seite Infowars, der Neonazi und Begründer des Begriffs „Alt Right“ Richard Spencer, der Rassist und Holocaustleugner David Duke, ehemals Grand Wizard des Ku-Klux-Klan (KKK). Auch die „American Nazi Party“ wird von Quillette als Teil jener „Konservativen“ gelistet, deren Twitter-Account gesperrt wurde.

Ebenfalls im Mai 2019 publizierte der extrem rechte Publizist und zeitweise Dozent an der Universität Augsburg sowie Referent bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, Eoin Lenihan, einen Anti-Antifa-Text, wo er „Netzwerke“ von Journalist*innen, die über Antifa und extreme Rechte schreiben, auf Twitter und deren vorgebliche oder tatsächliche Beziehung zu Antifa-Aktivist*innen in einer Studie untersuchte. Dabei wurden einige dieser Journalist*innen namentlich genannt und diffamiert. Er kündigte seine „Studie“ am 15. Mai 2019 auf Twitter an, am 29. Mai wurde sie auf Quillette publiziert.[43] Eine der attackierten Journalistinnen hat später darüber berichtet, wie wenige Wochen später Neonazis wie von „Stormfront“ auf YouTube Videos mit Bildern von Massenerschießungen hochgeladen haben, wo mittendrin immer wieder mal die Gesichter von Journalist*innen auftauchen, die von Lenihan in seinem Artikel denunziert worden waren.[44]

Im Juli 2019 publizierte Quillette einen weiteren Artikel, der sich gegen das Blockieren von Antisemiten, Neonazis, Neuen Rechten, Frauenhassern, Transphoben oder Islamisten, Sexisten etc. pp. wendet. Dabei nimmt der Autor namentlich den antisemitischen Verschwörungsmythologen Alex Jones als Beispiel, der ja schon im Februar in der Liste der „Konservativen“, die von Twitter gesperrt wurden, aufgelistet worden war. Dessen Aussperren bei Twitter, YouTube, Facebook, Spotify und anderen a-sozialen Medien hätte seine Popularität nur noch gestärkt. Was diese bürgerlichen Antibürgerlichen „Free Speech“-Protagonist*innen ignorieren und damit bejahen ist die Gewalt, die von Typen Alex Jones ausgeht. So hat er bis vor kurzem das Schulmassaker in Connecticut an der Sandy Hook Grundschule 2012 geleugnet. Er hat wie ein Wahnsinniger fantasiert, dass die Eltern der getöteten Kinder Schauspieler*innen seien. Die Eltern eines der ermordeten Kinder haben jetzt in Austin, Texas, eine Klage gegen Jones gewonnen. Das Gericht sieht es als erwiesen an, dass Jones mit seinen Verschwörungsmythen ein riesiges Vermögen erwirtschaftet – bis zu 300 Millionen US-Dollar im Jahr. Die Eltern leiden unter besonders schweren post-traumatischen Belastungsstörungen, ähnlich denen von Kriegsopfern oder Soldat*innen. Das Gericht in Austin verurteilte Alex Jones zu 49,3 Millionen US-Dollar Strafe, die er den Eltern zahlen muss. Dazu werden weitere Verfahren in Texas und Connecticut kommen. Die Anwälte hatten zuvor gefordert, eine besonders hohe Strafe zu verhängen, damit sie eine abschreckende Wirkung hat.

Einer der neu-rechten Agitatoren des anti-intellektuellen Dark Web ist Dave Rubin. Ihn, den „Komiker“, den Neurowissenschaftler Sam Harris und den Mathematiker Eric Weinstein traf die Aktivistin der Anti-Linken und Pro-Neuen Rechten in der New York Times, Bari Weiss, die darüber im Mai 2018 in der New York Times schrieb. Mittlerweile ist Weiss nicht mehr bei der New York Times, aber ihre Agitation für mehr traditionelle Werte und mehr Konservativismus ging viral.

Sie fand es irgendwie super prickelnd, dass Rubin auch den Antisemiten und Verschwörungsmythologen Alex Jones, der die Seite „Infowars“ betreibt und dort schon mit Trump sprach, in seine Show einlud. Da kann Weiss noch so viele Bücher gegen Antisemitismus schreiben, mit solchen Texten wie in der NYTimes hat sie dem Judenhass und der Neuen Rechten massiv Vorschub gegeben, da Irrationalismus und Verschwörungswahn essentielle Ingredienzen sind für den Antisemitismus. Dave Rubin ist wie Weiss auch jüdisch, das heißt also gar nichts – Irrationalismus und obsessiver Hass auf Linke hat damit nichts zu tun. Kritik am Sexismus und herkömmlichen Familienmodellen und namentlich Kritik am Natalismus sind Feindbilder der Neuen Rechten, die in Quillette eines ihrer Flaggschiffe hat. Bari Weiss hat ihnen den Mainstream geöffnet via der New York Times.

Warum gehe ich so ausführlich auf die Pro-Neo-Nazi Webseite Quillette ein, auf jene super turbo spannenden, ach so weltoffenen Neuen Rechten und das „intellektuelle Dark Web“, also einen Tummelplatz für Autorinnen und Autoren, die den Schlägern der Proud Boys ‚intellektuelle‘ Legitimation verschaffen?

5) Der Fall Kathleen Hayes

Nun, auf Quillette, einer Seite, man kann es nicht oft genug betonen, wo die American Nazi Party als arme „Konservative“ aufgeführt werden, die von Twitter gesperrt wurden, publiziert am 19. Mai 2022 eben jene Fathom-Autorin Kathleen Hayes einen Anti-Gender Artikel. Jene Hayes, die jetzt Mitte September 2022 in London bei dem neuen Antisemitismusforschungs-ThinkTank um den „Linken“ David Hirsh  auftreten wird und die im Juli 2022 vom liberalen, linken oder linksliberalen Magazin Fathom mit den gleichen Anti-Gender-Thesen publiziert wurde.

Im Mai 2022 schreibt Hayes den Text „Gender Ideology’s True Believers. I spent 25 years in a cultish political sect. Trans activists are giving me déjà vu“ für das neu-rechte Magazin Quillette. Erst danach, im Juli 2022, kommt ihr ähnlicher, längerer Text auf Fathom, die also wussten, dass sie für das rechtsextreme Journal Quillette schreibt. Sie verlinkt in ihrem Quillette Text von Mai 2022 einen weiteren Text von ihr im Fathom Journal von Juli 2021, wo sie mit ihrer links-antisemitischen trotzkistischen Vergangenheit, die von 1987 bis 2016 dauerte, abrechnet.

Hayes betont in ihrem autobiographischen Text in Fathom 2021, dass in ihrer trotzkistischen Splitterpartei zwei Gruppen besonders verhasst waren: Feministinnen und Zionisten. Den Hass auf Gender-Theorien hat sie locker in die heutige Zeit übernommen. Das Problem, das Kathleen Hayes – wie viele Rechtsextremen, Neue Rechte und FamilienideologInnen weltweit – mit Judith Butler hat ist nicht primär ihr Antizionismus, sondern das sind deren Gendertheorien. Dass es in der Tat ein biologisches und ein soziales Geschlecht gibt, wie Butler in ihrem wegweisenden Buch „Gender Trouble“ von 1990 analysierte, das wird hier in Abrede gestellt oder lächerlich gemacht. Demnach kommen wir nicht als Mädchen oder Jungen zur Welt, sondern werden vor allem durch Sozialisation zu solchen gemacht, ohne das biologische Geschlecht zu verleugnen. Damit lehnte sich Butler an Simone de Beauvoir an, wie der Deutschlandfunk erinnert:

Dass diese vermeintlich natürliche Ordnung weder so natürlich noch so ordentlich ist wie behauptet, hat die US-amerikanische Philosophin Judith Butler prominent herausgearbeitet: Ihr Buch ‚Gender Trouble‘ ist inzwischen ein Klassiker der Gender-Forschung. Vor genau 30 Jahren erschien es in den USA, nur ein Jahr später auf Deutsch unter dem Titel ‚Das Unbehagen der Geschlechter‘.

Darin setzt sich Butler mit Simone de Beauvoirs Werk ‚Das andere Geschlecht‘ auseinander, vor allem mit einer berühmten These: ‚Man kommt nicht als Frau zur Welt, man wird es.‘

Was es bedeutet, ‚Mann‘ oder ‚Frau‘ zu sein, sei nicht durch unseren Körper vorbestimmt (‚sex‘), sondern unterliege gesellschaftlichen Vorstellungen und Normen, die wir erst erlernen, erläutert Tatjana Schönwälder, Philosophin an der LMU:

‚Welche Bedeutung der Körper kriegt und wie Menschen sich dann fühlen, wenn sie diesen Körper haben und wie sie sich benehmen – das ist das Gender, das soziale Geschlecht.‘

Dass Judith Butler seither, vor allem nach der zweiten Intifada seit Herbst 2000, nach dem 11. September 2001 und der Gründung der anti-israelischen Boykottbewegung BDS im Jahr 2005 eine fürchterliche jüdisch-antizionistische Position in Anlehnung an Hannah Arendt einnimmt, steht auf einem anderen Blatt. Butlers Kritik an sexistischen Zuschreibungen und patriarchalen Mustern war und ist jedoch wegweisend. Nicht so für Kathleen Hayes, die neben ein paar schmierigen Lippenbekenntnissen, dass Transen irgendwie schon auch Menschen seien, die Transbewegung primär als „Kult“ beschreibt. Das erinnere sie an ihre eigene autoritäre Kult-Vergangenheit als antisemitische und antifeministische Trotzkistin. Was für eine Anti-Gender-Ideologie sie gerade bei Quillette, aber weit darüber hinaus, bedient, das erwähnt Hayes nicht. Sie erwähnt die Milliardärin und Harry Potter Romanautorin J.K. Rowling, die sich auch als TERF geoutet hat und Teil der „Gender Critical Feminists“ in UK ist[45] und für Ihre Anti-Transsexuellen Positionen schon Morddrohungen erhielt. Solche Drohungen und Gewalttaten sind schrecklich. Was Hayes aber nicht sagt, ist die Tatsache, wer sehr häufig tatsächlich wegen seinem Geschlecht ermordet wird. Neben Frauen, die von ihren Männern oder Lovern ermordet werden, sind Transsexuelle im Jahr 2021 so häufig ermordet worden, wie noch nie seitdem das statistisch erfasst wird.

Doch Hayes schreibt eben wie die AfD oder die Neue Rechten schreiben, wenn sie in Quillette formuliert:

Gender ideology is drilled into children from a young age at school; media, charities, and public institutions echo the line; critics are hounded and dismissed.

Wenn das die Ideologie von David Hirsh und seinem super tollen neuen London Centre for the Study of Contemporary Antisemitism sein soll, da ja Kathleen Hayes, die diesen neu-rechten Müll publiziert hat, auf seiner Inaugurationskonferenz Mitte September 2022 sprechen soll, dann ist da kein Unterschied zum organisierten Rechtsextremismus und der Neuen Rechten.

Es geht dann eben bei Hayes nicht mehr um konkrete Probleme, die auch von Männern, die sich  ans Transsexuelle begreifen, sehr wohl ausgehen können, vom Benutzen von Frauen-Toiletten bis hin zu Agitation in den a-sozialen Netzwerken oder auf der Straße, die sehr wohl von Pro- und anti-Transleuten befeuert werden. Nein, hier geht es Hayes um die „Genderideologie“ ganz generell und diese Sprache ist eine neu-rechte. Sie fantasiert, dass Kinder von jungen Jahren an mit der „Gender-Ideologie“ indoktriniert würden. Das ist Achgut- und AfD-Ideologie, in den USA wird das vom Trumpismus intoniert und in England von den entsprechenden antilinken und Anti-Gender Kreisen, wozu offenbar auch das pro-israelische Magazin Fathom gehört.

In aktuellen wissenschaftlichen Texten zur Kritik der Neuen Rechten und ihrer Beziehung zu Kapitalismus und Neoliberalismus geht es um die Ideologie des „Intellectual Dark Web“ und seinen weiten Kreisen von YouTubern mit Hunderttausenden oder Millionen Followern und neu-rechte Netzwerke unterschiedlichster Art. Der britische Politologe Alan Finlayson kritisiert die Neuen Rechte, das Intellectual Dark Web und analysiert:

A range of ideological currents – conservatism, nationalism, ethnonationalism, libertarianism – share a critique of the liberal state which gives to it a cultural and intellectual rather than economic class character. That critique emphasises the linguistic and discursive power of ‘new class’ intellectuals, exercised through institutions of culture, communication and legal regulation, oppressing or victimising those with contrary cultural, political and ethical orientations. Today this analysis is the basis of a broad-based systematic challenge to the technocratic politics of third-way neoliberalism and globalisation. The new class is the common enemy, under a variety of names: ‘the establishment’, ‘the swamp’, ‘the blob’, ‘the cathedral’. Because followers can characterise members of these groups variously as bureaucrats, intellectuals, civil servants, climate scientists, gender theorists, feminists, public sector workers, journalists, screenwriters, specific ethnic groups and so on, this antagonism sustains an otherwise unlikely alliance of Trump supporters, online ‘Men Going Their Own Way’, Christian Identity militias, radical libertarians, ethno-nationalists, anti-feminists, American paleoconservatives, ‘race realists’, anti-Muslims, anti-communists.[46]

Demnach agitiert die Neue Rechte gegen eine „neue Klasse“, die von den „Kulturmarxisten“ dominiert werde. Das erinnert an die Propaganda aus dem Springer-Konzern wie von Don Alphonso.[47] Finlayson schreibt:

That class is figured as the ‘Cultural Marxist’. This label for a range of perspectives in social and political theory predates the internet. Its origins lie in paleo-conservative writing from where it has developed into a conspiracy theory, holding that acolytes of the Frankfurt School are enacting a plan to undermine America by promoting feminism and anti-racism (Jamin, 2014). Online the idea has taken on new life (Richardson, 2015; Manavis, 2019), becoming shorthand for the argument that claims to racial or gender equality are a spurious invention of those with a sinister hidden ‘agenda’ (Peterson, 2017; Murray, 2019). The Cultural Marxist is a jargonising guru mesmerising impressionable students, exploiting them financially while covertly and calculatedly destroying Western culture by encouraging immigration. The idea has been taken up by Members of Parliament and circulated in magazines such as The Spectator (Walker, 2019). (…) [T]he figure is central to a political rhetoric which has emerged from the fusion of offline and online reactionary spaces, the inhabitants of which see themselves as involved in a war for hearts and minds, teaching others to see the invisible left-hand behind events, and to learn how to protect themselves by becoming part of the cultural, intellectual and moral resistance. Jordan Peterson, for instance, advises school students to leave their classes if teachers begin discussing diversity, inclusivity or equity, to video it and post it to YouTube (Peterson, 2018). Such awareness and resistance are most powerfully conveyed through the rhetoric of ‘the red pill’.[48]

Sehr treffend geht Finlayson auf Foucaults Kritik des „unternehmerischen Subjekts“ ein, das exakt zur Herrschaft des Neoliberalismus und der Neuen Rechten passt. Ich würde ergänzen, gerade gegen eher typische Guardian-Autoren wie Finlayson, dass die Coronapandemie zeigte, wie die atomisierten Menschen zu den vorgeblichen Rettern ihrer selbst gemacht wurden: Panik induziertes sich selbst Maskieren, Isolieren und „Absondern“ (ein Nazi-Wort, da lesen sich Direktiven der Exekutive exakt wie aus dem Jahr 1933 oder 1938).

Nicht mehr der Staat ist verantwortlich für ein funktionierendes Gesundheitssystem, das systematisch seit Jahrzehnten aufgrund von Profitgeilheit der Politik wie auch der Krankenkassen und Krankenhausgesellschaften kaputt gespart wurde, sondern die Einzelnen sind verantwortlich, nicht krank zu werden! Bei einer Infektionskrankheit wo kein Mensch – kein Mensch! – wissen kann, wo man sich wie ansteckt. Also werden wahlweise alle eingesperrt (2020) oder die Impf-Apartheid exekutiert (2021/22) und seit April 2020 alle Menschen gezwungen, sich zu maskieren – im öffentlichen Nah- und Fernverkehr gilt diese Regelung in Europa seit dem Frühjahr 2022 nur noch in Deutschland. Welche desaströsen Auswirkungen die medizinisch irrationale Maskierung in Krankenhäusern und Altenheimen hat, ist nicht abzuschätzen – Zehntausende Insassen bzw. Patient*innen werden deshalb früher gestorben oder überhaupt gestorben sein, weil man als Mensch ohne Empathie nicht leben kann, also ohne andere Menschen zu sehen und zu spüren. Doch diese Kollateraltoten wurden von der Politik, den Medien und der Gesellschaft gerne produziert.

Unterm Strich jedenfalls hat Schweden in den Jahren 2020 und 2021 gerade ohne jeden Lockdown und ohne jede Maskenpflicht weniger als halb so viel Übersterblichkeit als das post-nationalsozialistische und weiterhin totalitäre Deutschland, so eine Studie der Weltgesundheitsorganisation WHO.[49]

Ein weiterer Text zur Kritik der Neuen Rechten beschäftigt sich exklusiv mit dem hier kritisierten Intellectual Dark Web Flaggschiff Quillette und resümiert:

In its political and socioeconomic dimensions, Quillette might therefore be said to further destabilize contemporary and long-held dichotomies between liberal democracy and far-right politics, variously engaging both with tenets of liberalism and exhibiting far-right and neo-fascist elements. Some Quillette writers’ various embrace of neoliberalism, along with their excuse or promotion of racism, radical traditionalism, and affirmation of pseudo-scientific hierarchies, demonstrate Landa’s observation that, far from representing liberalism’s primary antagonist, fascism can variously serve to reinforce the supremacist, elitist, and exclusivist premises of the (neo)liberal order. Liberal democracies, as demonstrated so dramatically in the 2020 US presidential election, can also provide for the emergence of far-right violence.[50]

6) Hoffnung: Der Zionismus von Gad Granach

Die Pro-Israel-Szene hingegen wird seit vielen Jahren vor allem von konservativen und neuen Rechten dominiert. Ein Exemplar ist der neokonservative englische Bestseller-Autor und Anti-Einwanderungs-Aktivist Douglas Murray, dessen Bücher wie eines über „Der seltsame Tod Europas. Einwanderung, Identität und Islam“ gerne vom extrem rechten ungarischen Präsidenten Victor Orbán gelesen werden, der ein Bild dieses Buches, wie er die ungarische Ausgabe liest, auf Facebook postete.[51] Auf ihrem neuen Twitter-Account bewirbt Kathleen Hayes am 20. Juli 2022 Douglas Murray und ist ganz begeistert von ihm, ebenso preist sie am 28. Juli 2022 die Londoner Konferenz zu Antisemitismus im September 2022 an, wo sie wie gezeigt nicht nur Teilnehmerin, sondern Rednerin sein wird, wie sie euphorisch betont.[52]

Am Beispiel von Daniel Pipes vom Middle East Forum aus Philadelphia, dem Pro-Israel Aktivisten und ehemaligen Mitarbeiter in der Regierung Donald Trump, Kenneth S. Marcus sowie am Beispiel des Publizisten Henryk M. Broder habe ich diese neu-rechten Tendenzen in der Pro-Israel-Szene in den letzten Jahren exemplarisch dargestellt und kritisiert.[53] Ich habe das auch selbst erlebt, als ich wegen meiner linken Kritik am Rechtsextremismus und Sexismus von Trump mit einstimmigem Vorstands-Beschluss von dem Verein und der Nichtregierungsorganisation (NGO) Scholars for Peace in the Middle East, die ich 2007 selbst mitgegründet hatte in Berlin, 2017 ausgeschlossen wurde, was mir eine Ehre ist. Mit solchen Menschen möchte ich nichts mehr zu tun haben.

Israel hat Besseres verdient als die Unterstützung durch Neue Rechte und von Leuten, die bis vor wenigen Jahren selbst jahrzehntelang antisemitisch aktiv waren – jahrzehntelang wie Kathleen Hayes – und heute gegen Gendertheorien agitieren und auf Seiten publizieren, die die American Nazi Party als vom bösen Twitter ausgesperrte „Konservative“ tätschelt. Nichts gegen Resozialisierung – aber so hasserfüllt wie Kathleen Hayes gegen die „Gender-Ideologie“ agitiert, sollte sie vielleicht besser erstmal einige Jahre in sich gehen, bevor sie sich als pro-israelische Aktivistin und Autorin aufspielt, die doch primär Ressentiments gegen Transsexuelle hat. Andererseits hat sie natürlich Recht, sie findet ähnliche, der Neuen Rechten ideologisch freundlich gesinnten Agitator*innen in der selbst ernannten Pro-Israel-Szene.

Was für eine Welt ist das? Was für eine Pro-Israel-Szene trifft sich da in London im September 2022? Passt sie nicht zu einem heutigen Israel, wo ein Rechtsextremer, religiöser Fanatiker und anti-palästinensischer Hetzer wie Itamar Ben Gvir sich anschickt Anfang November bei den nächsten Wahlen zur Knesset mit der Partei „Religious Zionism“ bis zu 13 Sitze zu bekommen und zur drittstärksten Fraktion zu werden? Ein Ben Gvir der als 19jähriger 1995 gegen Ministerpräsident Rabin agitierte, dessen Dienstwagen beschädigte und warnte, dass es jetzt auch bald gegen Rabin persönlich gehe – und wenige Wochen später wurde Rabin ermordet? Darüber berichtet die Times of Israel in einem langen kritischen Feature über Ben Gvir.

Die Anti-Gender Hetze in Quillette passt leider exakt zu solchen Agitatoren wie Ben Gvir.

Was waren das für schöne Zeiten, als noch Zionisten wie Gad Granach über ihr Leben in Israel schrieben:

Ich bin sowieso der Meinung, man sollte diese sogenannten ‚Siedler‘ austrocknen lassen, einfach ignorieren, sie weder unterstützen noch beschützen. (…)

Das wäre ein kurzer Prozeß, wenn man die ‚Siedler‘ auf der Westbank einfach sich selbst überließe (…). Im übrigen: Was heißt  überhaupt ‚Siedler‘? Haben die je etwas für das Land getan, auf dem sie ‚siedeln‘? Die haben doch noch keinen einzigen Strauch gepflanzt. Vorgestern waren sie noch in Brooklyn, heute wollen sie mir erklären, was Zionismus ist. Ich habe 1936 auf arabischem Boden gesiedelt, den wir den Arabern abgekauft hatten, aber wir haben ihn bearbeitet, und wir haben tatsächlich  gebaut. Avodah Jehudi, jüdische Arbeit, war damals ganz groß geschrieben, und das war auch richtig so. Uns hat kein Araber die Häuser gebaut, wie das heute üblich ist. Da gibt es doch die Geschichte von dem Israeli, der Schabbes mit seinem Sohn durch die Straßen spaziert. Er sagt: ‚Siehst du, das Haus dort, das hab ich noch gebaut. Und hier die Straße, die hab ich auch gebaut, als ich jung war. Und da drüben die Wasserleitungen hab ich verlegt‘. Da sagt der kleine Sohn erstaunt zu seinem Vater. ‚Als du jung warst, warst du da ein Araber?‘[54]

 

Das neue London Centre for the Study of Contemporary Antisemitism um David Hirsh hat sicher die sehr wichtige Intention, dem heutigen zumal antizionistischen Antisemitismus Paroli zu bieten. Doch mit seinem inflationären Gerede von Antisemitismus bezüglich russischen Tweets, die nur wiedergeben, wie menschenverachtend eben auch die Ukraine Zivilist*innen als Schutzschilde im Krieg benutzt und dieser offizielle russische Tweet sich damit auf Mainstream-Presseberichte bezieht, die faktenbasiert Papiere der Vereinten Nationen oder Amnesty International wiedergeben, macht sich Hirsh völlig unglaubwürdig als Antisemitismusforscher.

Insbesondere durch die Einladung an Kathleen Hayes als Rednerin auf dieser Konferenz, die beim Pro-Neo-Nazi-„Intellectual Dark Web“-Magazin Quillette publiziert, das die American Nazi Party als „Konservative“, die vom bösen Twitter blockiert wurden, präsentiert und Anti-Antifa-Texte publiziert, die von Neonazis als Vorlage für Aufrufe zu Gewalt genommen werden, macht sich Hirsh unglaubwürdig als kritischer Forscher.

Schließlich ist der angekündigte Vortrag von Hayes, der auf ihren beiden Artikeln auf Quillette sowie Fathom basiert, Ausdruck eines zunehmen transphoben Klimas in UK. Ihre perfide Aussage, dass Menschen, die das biologische Geschlecht nicht als gegeben annehmen würden, sicher auch offen wären, die Wahrheit über den Holocaust zu negieren, ist ungeheuerlich und transphob. Auch hier handelt es sich um einen inflationären Gebrauch des Antisemitismusvorwurfs. Solche Personen werden vom London Centre for the Study of Contemporary Antisemitism eingeladen, aber zum ukrainischen Antisemitismus und Straßenbenennungen nach Tätern im Holocaust und antisemitischen Vorbereitern der Shoah in der Ukraine ist kein Wort zu hören. Und das spricht Bände.

Die Kritik am Antisemitismus auch in London wird links und antifaschistisch[55] sein, oder sie wird nicht sein.

 

[1] Clemens Heni/Thomas Weidauer (2012): Ein Super-GAUck. Politische Kultur im neuen Deutschland, Berlin: Edition Critic, darin Clemens Heni (2012a): Die Abwehr der Erinnerung an den Holocaust und die komparatistische Obsession, in ebd., S. 7–42. Einer der Beiträger in diesem Sammelband ist der Holocausthistoriker, Publizist und Professor für Yiddish Dovid Katz aus Vilnius in Litauen. Er hat sich seit vielen Jahren als Kritiker Putins und des Putinismus gezeigt. Zum Krieg in der Ukraine schreibt er unter anderem im März 2022: „What is the upshot? That just as elsewhere in pro-Western Eastern Europe, a small but disproportionately powerful coterie of far-right pseudo-patriotic history rewriters, among them highly educated and sophisticated historians, politicians and state apparatchiks, all Holocaust revisionists in their passion to have as national heroes Hitler collaborators, have done so much harm to their own countries. It’s enough to peruse Defending History’s sections on Croatia, EstoniaHungary, Latvia, Lithuania, Ukraine, and more (see Countries). Incidentally, the motivation of these small, overly influential elites is (mis)guided by two forms of racism: inability to concede their nations’ leaders acted wrongfully during the Holocaust (what country’s history has no dark spots?), and the demented desire for a (supposedly) ethnically pure country (in other words, quiet satisfaction with the results of accomplished ethnic purification).

Each time a ‘Bandera Street’ is inaugurated in Ukraine, glorifying the World War II fascist, whose hordes murdered hundreds of thousands of Jews and Poles of all ages and both genders on an ethnic basis (i.e. genocide), Ukraine and its prestige are dealt an unfair and undeserved blow”, Dovid Katz (2022): Ottawa Citizen & N.Y. Times Break Media Silence on Self-Damage of Eastern NATO/EU Democracies by Public-Space Adoration of Holocaust Collaborators, 20. März 2022, https://defendinghistory.com/ottawa-citizen-n-y-times-break-media-silence-on-self-damage-of-eastern-nato-eu-democracies-by-public-space-adoration-of-holocaust-collaboratorsce-on-self-damage-of-eastern-nato-eu-democracies-by-pu/109618.

[2] Efraim Zuroff (2022): 5 EU countries that shouldn’t be throwing stones. Accusing Russia of rewriting the Holocaust for its current propaganda is fair – but not when you’ve always whitewashed the Holocaust for your own purposes, 27. Juli 2022, The Times of Israel (Blogs), https://blogs.timesofisrael.com/5-eu-countries-that-shouldnt-be-throwing-stones/.

[3] „Israeli lawmakers outraged after Zelensky compares Ukraine war to Holocaust“, 20. März 2022, https://www.ynetnews.com/article/hjn3nxbf5; „Zelensky compares Kremlin’s actions to Nazi ‘final solution’ in Knesset speech“, 21. März 2022, https://www.jewishnews.co.uk/zelensky-compares-kremlins-actions-to-nazi-final-solution-in-knesset-speech/: „Ukrainian President Volodymyr Zelensky has been criticised by some Israeli politicians after delivering a speech to the Knesset in which he compared the actions of the Kremlin with the Nazi ‘final solution’. In a 12 minute-long speech, in which he referenced the ‘people of Israel’ several times, Zelensky also drew flack after saying: ‘Ukrainians made their choice 80 years ago, we saved Jews, and there are among us righteous gentiles.’ After Sunday’s speech – the latest in a series of pleas made by Zelensky to politicians across the globe including the UK’s parliament – one Likud MK Yuval Steinitz said the president’s message ‘borders on Holocaust denial.’”

[4] https://www.memoryandconscience.eu/.

[5] Clemens Heni (2010): Against the equation of National Socialism and Communism – Fight the Prague Declaration, Handout, 15. März 2010, Text online am 21. März 2010, https://www.clemensheni.net/against-the-equation-of-national-socialism-and-communism-fight-the-prague-declaration/.

[6] https://victimsofcommunism.org/.

[7] https://www.uni-passau.de/internationales/ukrainehilfe/vortragsreihe/.

[8] „Judith Heitkamp: Eine Definition des Begriffs Vernichtungskrieg besagt, dass in einem solchen Krieg ‚alle physisch-psychischen Begrenzungen aufgehoben sind‘. Wenn man die Nachrichten über die russische Kriegsführung verfolgt, muss man dann von einem Vernichtungskrieg Russlands gegen die Ukraine sprechen?

Herfried Münkler: Ich glaube schon, dass man das tun kann. Jedenfalls ist nicht erkennbar, dass die üblichen kriegsvölkerrechtlichen Einschränkungen und Begrenzungen, die im späten 19. und im Verlauf des 20. Jahrhunderts entwickelt worden sind, in diesem Krieg eine relevante Position einnehmen. Im Prinzip handelt es sich um ein verselbstständigtes militärisches Agieren, bei dem angenommene militärische Erfordernisse dominieren und die kriegsrechtlichen Beschränkungen in den Hintergrund treten“, „Herfried Münkler über Kriegsführung in der Ukraine. Warum Russland einen Vernichtungskrieg führt“, 14.04.2022, https://www.br.de/kultur/gesellschaft/interview-herfried-muenkler-ukraine-russland-vernichtungskrieg-mariupol-kriegsverbrechen-100.html.

Im Zweiten Weltkrieg seit dem 1. September 1939 und im Vernichtungskrieg der Deutschen und der Wehrmacht 1941–1944 wurden sechs Millionen Juden und 27 Millionen Sowjets ermordet, Tausende Dörfer komplett ausgelöscht und Juden wie auch sowjetische Kommissare gezielt ermordet, Hannes Heer/Klaus Naumann (1995): Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 bis 1944, Hamburg: Hamburger Edition. Nichts auch nur annähernd Vergleichbares passiert seit dem 24. Februar 2022 in der Ukraine. Selbst die Neonazis der Asow-Brigaden, die sich wochenlang in einem Stahlwerk in Mariupol verschanzt hatten, wurden nicht etwa mit Flächenbombardements ermordet, sondern ergaben sich schließlich der russischen Armee und den pro-russischen Einheiten vor Ort. Kein Vernichtungskrieg nirgends. Krieg ist schrecklich genug! Das Wort „Vernichtungskrieg“ hat ausschließlich eine propagandistische und NS-verharmlosende Funktion. Der Historiker Hubert Brieden sagte zu Münkler in einer Sendung für Radio Flora aus Hannover: „Münkler, Massenmedien, Politikerinnen und Politiker behaupten, beim Krieg Russlands gegen die Ukraine handle es ich um einen Vernichtungskrieg. Die Vorsitzende der Grünen, Ricarda Lang, begründete die deutschen Waffenlieferungen an die ukrainische Regierung wenige Tage nach Beginn des Angriffs Russlands auf die Ukraine mit einem angeblich von der russischen Regierung geplanten ‚Vernichtungskrieg‘ in der Ukraine. Zu diesem Zeitpunkt meldete die ukrainische Regierung 352 getötete Zivilisten. Im Vernichtungskrieg Deutschlands kamen in der Sowjetunion mindestens 27.000.000 Menschen ums Leben, davon 14.000.000 Zivilistinnen und Zivilisten. Fester Bestandteil dieses Vernichtungskrieges war die systematische Ermordung der jüdischen Bevölkerung. Im weiteren Verlauf des Krieges Russlands gegen die Ukraine ergaben sich keinerlei Anhaltspunkte, dass Russland aus rassistischen Gründen systematisch die ukrainische Bevölkerung oder Teile davon ausrotten wolle. Es ist ein Krieg mit Bomben- und Raketenangriffen, Straßen- und Häuserkämpfen und demzufolge Zerstörungen und Toten – das ist schlimm genug – ein Krieg wie im Irak, im Jemen, in Afghanistan, in Syrien usw. aber es ist kein Vernichtungskrieg. Die Assoziation mit dem Völkermordprogramm der Nazis dient der Rechtfertigung von Waffenlieferungen in ein Kriegsgebiet und eines seit 1945 nicht dagewesenen Aufrüstungsprogramms. Diese Art der Kriegspropaganda funktioniert nach dem gleichen Muster wie die Auschwitz-Lüge des Josef Fischer im Krieg gegen Jugoslawien. Auch der inzwischen abberufene ukrainische Botschafter Andrij Melnyk wurde nicht müde vom Vernichtungskrieg Russlands zu reden. Gleichzeitig verharmloste er die Beteiligung ukrainischer Nationalisten unter der Führung von Stepan Bandera am Holocaust. Circa 1,6 Millionen Juden wurden von den Deutschen und ihren einheimischen Verbündeten auf dem Gebiet der heutigen Ukraine ermordet. Melnik, seit Januar 2015 ukrainischer Botschafter in Deutschland, legte kurz nach seinem Amtsantritt Blumen am Grab eines der Hauptverantwortlichen für den Massenmord an Juden und Polen in der Ukraine nieder. Seine Verharmlosung Banderas führte 2022 zu Protesten der israelischen und der polnischen Botschaften und schließlich zu seiner Abberufung“, Hubert Brieden (2022): “ … wow, wir stehen nicht nur auf den Schultern von Joschka Fischer, sondern auch auf denen unserer Großväter.“ Deutsche Kriegspropaganda: Verharmlosung des NS-Vernichtungskrieges und des Holocaust, Radio Flora, 18.07.2022, https://radioflora.de/wow-wir-stehen-nicht-nur-auf-den-schultern-von-joschka-fischer-sondern-auch-auf-denen-unserer-grossvaeter-deutsche-kriegspropaganda-verharmlosung-des-ns-vernichtungskrieges-und-des-holo/.

[9] Das Netzwerk „Erinnerung + Zukunft in Hannover e.V.“ zeigt das inflationäre Gerede von „Völkermord“ ganz exemplarisch, wenn es Ende März 2022 in einem Newsletter schreibt: „Hier bei uns zeigen sich viele verstört und fassungslos ob der Tatsache, dass der russische Machthaber seinen vielfachen Ankündigungen und Taten der letzten Jahre, die einstige russisch-sowjetische Großmacht wiederherstellen zu wollen, nun weitere militärisch aggressive Aktionen folgen ließ. Fassungslos darüber, dass eine mafiös agierende, machtbesessene Nomenklatura unter der Führung eines mit Mord, Totschlag und Völkermord regierenden Tschekisten eine Jahre dauernde Selbstsuggestion zunichtemacht.“ Putin ist ein autokratischer, antiliberaler und brutaler Herrscher, aber er hat keinen Völkermord verbrochen. Von was fabulieren hier diese Netzwerkler in Hannover? Welcher Völkermord?

[10] https://de-de.facebook.com/lars.rensmann (Stand 08. August 2022). Besonders infam sind einige Ex-Autor*innen der einzigen linken Publikumszeitschrift in diesem Land – Konkret – wie Lars Quadfasel (der heißt wirklich so), Tom Uhlig, Alex Feuerherdt, Ramona Ambs, Elke Wittich, Olaf Kistenmacher, Marit Hofmann, Leo Fischer, Jan Süselbeck, Elke Wittich, Lothar Galow-Bergemann und andere – https://kontrast-mittel.org/2022/06/30/warum-wir-nicht-mehr-fur-konkret-schreiben/ –, die jetzt nicht mehr für Konkret schreiben wollen, weil Konkret kein Mitglied der NATO und der ‚westlichen Wertegemeinschaft‘ werden möchte – dabei setzen die pseudolinken Agitator*innen rechtsextreme Journale wie Compact mit Konkret in Bezug auf den russischen Ukraine-Krieg auf eine Stufe: „Für uns, Autorinnen und Autoren von Konkret, ist mit dem redaktionellen Kurs zum russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine eine rote Linie überschritten. Wir wollen und können nicht weiter in einer Zeitschrift publizieren, die sich in dieser Frage in die Nachbarschaft der AfD, des völkischen Flügels der Linkspartei oder Jürgen Elsässers Compact, von Henry Kissinger, Klaus von Dohnanyi oder den Lobbyverbänden der deutschen Industrie begibt.“ Die deutsche Industrie, by the way, jauchzt ob der 100 Milliarden, die Scholz & Co. für die Bundeswehr ausgeben wollen angesichts der historischen Möglichkeit endlich wieder Russen töten zu können, wenn auch indirekt via ukrainischen Soldaten, die aber deutsche Panzer, Haubitzen und anderes Mordswerkzeug benutzen sollen, anstatt dass die Politik Diplomatie und Geschick einsetzte. Genauso perfide agiert auch eine online Postille mit dem Namen „Kritiknetz“ um den ehemaligen Dozenten an der FH Bielefeld Heinz Gess, auch er setzt Compact und Konkret in eine Linie: Heinz Gess (2022): Stinkender Misthaufen? Zur Querfront in Putins Krieg, in: Kritiknetz – Zeitschrift für Kritische Theorie der Gesellschaft, https://www.kritiknetz.de/images/stories/texte/Gess_Misthaufen.pdf. Die Redaktion der Konkret hatte sich bereits am 24. Februar, dem Tag des Beginns des völkerrechtswidrigen Angriffskrieges Russlands gegen die Ukraine, klar gegen Putin und den Krieg positioniert: „Weder hegt konkret Verständnis für Moskaus machtpolitische Ambitionen und den russischen Vorstoß, die ‚Wladimir-Iljitsch-Lenin-Ukraine‘ (Wladimir Putin) zu zerschlagen, noch ist von dieser Zeitschrift ein Bekenntnis zur freiheitlich-demokratischen Weltordnung des Westens zu erwarten, der seine große Liebe zum Frieden immer dann entdeckt, wenn er selbst gerade keinen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen hat.“ Weiter heißt es in einer „Langfassung“ einer Erklärung (die in Heft 8/22 als Kurzfassung kam) auf der Konkret-Homepage: „Die Diskussion wird im kommenden Heft fortgeführt – unter anderem mit einem Beitrag über die Entwicklung der russischen Außenpolitik in den vergangenen 20 Jahren und zur Frage, wie und wann aus dem um Annäherung an den Westen bemühten Wladimir Putin ein chauvinistischer Kriegsherr geworden ist. (…) 3. Warum aber haben, obwohl sie dazu eingeladen waren, die Verfasser des Boykottaufrufs sich an der Diskussion in konkret nicht (mehr) beteiligt? Sie geben auf diese Frage zwei Antworten – eine unwahre und eine kindische. Die unwahre: ‚Seiner (Lars Quadfasels) Ansicht nach gab es zuletzt immer weniger Platz für Kontroversen und Austausch. Für den März-Titel habe Quadfasel selbst noch einen Kritikbeitrag zum Thema geschrieben. Danach soll das nicht mehr möglich gewesen sein‘, hieß es auf der Twitter-Seite des NDR-Medienmagazins ‚Zapp‘ im Kontext eines Interviews, das ‚Zapp‘ dort mit Quadfasel geführt hatte. konkret hat wegen dieser offensichtlichen Unwahrheit (bis einschließlich des Mai-Heftes hat Quadfasel Beiträge zum Ukraine-Krieg in konkret veröffentlicht) gegen den NDR eine Unterlassungserklärung erwirkt; der Sender hat die Passage aus dem Netz genommen. (…) Zum Schluss auch das noch: Die konkret-Boykotteure haben die Homepage, auf der sie ihre ‚Erklärung‘ veröffentlichten (kontrast-mittel.org), unter ein Motto gestellt: ‚Kontrastmittel sind Arzneimittel, die nicht der Heilung oder Linderung von Krankheiten dienen, sondern bei der Krankheitserkennung helfen.‘ Die metaphorische Verwendung des Begriffs ‚Krankheit‘ zur Etikettierung missliebiger (politischer) Meinungen, mithin die Pathologisierung des politischen Gegners, ist faschistische Redeweise“, Editorial Heft 8/22, Langfassung, https://www.konkret-magazin.de/727-editorial-heft-8-22-langfassung.

[11] Zu all diesen Aspekten siehe das Ende Juli 2022 erschienene Buch Gerald Grüneklee/Clemens Heni/Peter Nowak (2022): Nie wieder Krieg ohne uns… Deutschland und die Ukraine, Berlin: Edition Critic.

[12] „Goldsmiths asks student union to begin antisemitism probe over Jewish lecturer slurs“, 19. Mai 2022, https://www.jewishnews.co.uk/university-opens-anitisemitism-probe-as-jewish-academic-called-far-right-supremacist/.

[13] https://mobile.twitter.com/DavidHirsh.

[14] „Amnesty International wirft Ukraine Völkerrechtsbruch vor. Die Unterbringung von Truppen in Wohngebieten habe die Zivilbevölkerung gefährdet, heißt es. Russische Medien instrumentalisieren den Bericht ihrerseits“, 05. August 2022, https://www.derstandard.de/story/2000138043310/amnesty-international-wirft-ukraine-voelkerrechtsbruch-vor.

[15] „Hamas‘ use of human shields is a war crime“, 13. Mai 2021, https://torontosun.com/opinion/columnists/teich-hamas-use-of-human-shields-is-a-war-crime.

[16] „Bericht zu Pflegeheim-Angriff : Tote Zivilisten: UN machen Ukraine Vorwürfe“, 09. Juli 2022, https://www.zdf.de/nachrichten/politik/kriegsverbrechen-zivilisten-un-bericht-ukraine-krieg-russland-100.html.

[17] „Putin sorry for Lavrov’s claim Hitler was part Jewish – Israel PM“, 05. Mai 2022, https://www.bbc.com/news/world-middle-east-61339749.

[18] „OHCHR is concerned that in the course of hostilities, both Russian armed forces and affiliated armed groups as well as Ukrainian armed forces took up positions either in residential areas or near civilian objects, from where they launched military operations without taking measures for the protection of civilians present, as required under IHL.16 OHCHR is further concerned by reports of the use of human shields, which involves seeking to use the presence or movement of the civilian population or individual civilians to render certain points or areas immune from military operations. The use of human shields is specifically prohibited by article 28 of Geneva Convention IV and article 51(7) of additional protocol I”, 29. Juni 2022, https://www.ohchr.org/sites/default/files/documents/countries/ua/2022-06-29/2022-06-UkraineArmedAttack-EN.pdf.

[19] https://mobile.twitter.com/centre_as.

[20] https://londonantisemitism.com/about/.

[21] „‘The authors of The Black Book of Communism are part of a welcome change in the moral-philosophical landscape in Paris, and one hopes elsewhere, as a result of which liberal and left-of-center intellectuals, scholars and politicians judge the crimes of communist regimes with the same severity they’ve applied to those of Nazism and fascism.’—Jeffrey Herf, The Washington Post Book World”, so der Blurb von Herf für das Buch auf der Seite des Verlags, Harvard University Press, https://www.hup.harvard.edu/catalog.php?content=reviews&isbn=9780674076082. Zur Kritik siehe Jens Mecklenburg/Wolfgang Wippermann (Hg.) (1998): Roter Holocaust? Kritik des Schwarzbuch des Kommunismus, Hamburg: Konkret Literatur Verlag.

[22] Clemens Heni (2021): Antisemitismus im Zeitalter von Corona (BICSA Working Paper, Januar 2021 – Jubiläum, 10 Jahre BICSA), 31. Januar 2021, http://www.bicsa.org/allgemein/antisemitismus-im-zeitalter-von-corona-bicsa-working-paper-januar-2021-jubilaeum-10-jahre-bicsa/.

[23] https://londonantisemitism.com/conference-21st-century-antisemitism/.

[24] „KEY 01 – Opening Ceremony – World Health Summit 2021“, https://www.youtube.com/watch?v=OJFKBritLlc. Dazu auch Clemens Heni (2021a): Corona-Panikorchester in großen Nöten: ARD-Faktenfinder – “Gentherapie” – Ivermectin – Spotify – Onchozerkose, 02. Februar 2022, https://www.clemensheni.net/corona-panikorchester-in-grossen-noeten-ard-faktenfinder-gentherapie-ivermectin-spotify-onchozerkose/.

[25] Clemens Heni (2021b): Jenseits der Agitation im Tagesspiegel: Antisemitismus als einigendes Band? #allesdichtmachen, die CDU (Maaßen) und die “Schwarmintelligenz” der BASIS, 12. Mai 2021, https://www.clemensheni.net/jenseits-der-agitation-im-tagesspiegel-antisemitismus-als-einigendes-band-die-cdu-maassen/.

[26] „Schwerer Vorwurf an Horst Seehofer (CSU): Politische Vereinnahmung von Forscher:innen in Geheimdokument?“, 09. Februar 2021, https://www.fr.de/wissen/schwerer-vorwurf-an-horst-seehofer-csu-politische-vereinnahmung-von-forscherinnen-in-geheimdokument-90197291.html; „Wie bekommen wir Corona in den Griff?“ Internes Papier aus Innenministerium empfahl, den Deutschen Corona-Angst zu machen“, 11. April 2020, https://www.focus.de/politik/deutschland/aus-dem-innenministerium-wie-sag-ichs-den-leuten-internes-papier-empfiehlt-den-deutschen-angst-zu-machen_id_11851227.html.

[27] „Lockdown policy ‚madness:‘ Israeli scientist tells i24NEWS“, 31. Dezember 2020, https://www.i24news.tv/en/news/coronavirus/1609424065-lockdown-policy-madness-israeli-scientist-tells-i24news; Clemens Heni (2021c): Hope is in the air: the Israeli ‘Common Sense Model’ for Corona in context, 02. Januar 2021, The Times of Israel (Blogs), https://blogs.timesofisrael.com/hope-is-in-the-air-the-israeli-common-sense-model-for-corona-in-context/.

[28] Clemens Heni (2020): Yes, we can: Celebrate the End of Trump, 08. November 2020, The Times of Israel (Blogs), https://blogs.timesofisrael.com/yes-we-can-celebrate-the-end-of-trump/.

[29] https://fathomjournal.org/about-us/.

[30] Robert S. Wistrich hat folgende Bücher zum Thema Linke und Antisemitismus publiziert: Revolutionary Jews from Marx to Trotsky (1976); Trotsky: Fate of a Revolutionary (1979); Socialism and the Jews: The Dilemmas of Assimilation in Germany and Austria-Hungary (1982); From Ambivalence to Betrayal. The Left, the Jews and Israel (2012).

[31] Wolfgang Hildesheimer (1967): Denken auf eigene Gefahr. Ein Offener Brief an Peter Weiss über den Nahost-Konflikt, Die Zeit, 28. Juli 1967, http://www.zeit.de/1967/30/denken-auf-eigene-gefahr (13.08.2017); Ders. (1999): Briefe. Herausgegeben von Silvia Hildesheimer und Dietmar Pleyer, Frankfurt am Main: Suhrkamp. Zu Hildesheimers Kritik an Peter Weiss siehe Clemens Heni (2018): Der Komplex Antisemitismus. Dumpf und gebildet, christlich, muslimisch, lechts, rinks, postkolonial, romantisch, patriotisch: deutsch, Berlin: Edition Critic, S. 649–658. Dort zitierte ich auch Postkarten, die sich Adorno und Hildesheimer im August 1967 schrieben, die erste kam von Adorno, wo sich der kritische Theoretiker bei Hildesheimer für dessen Kritik in der ZEIT am Antizionismus von Peter Weiss herzlich bedankte, ebd., S. 654.

[32] Jean Améry (1976): Der neue Antisemitismus, in: Tribüne. Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, 15. Jg., Heft 59, S. 7010–7014.

[33] Henryk M. Broder (1980): Danke schön. Bis hierher und nicht weiter. Mit Beiträgen von Detlef Hartmann, Ulrich Klug, Uwe Maeffert, Ulrich Vultejus, Hamburg: Konkret Literatur Verlag; Ders. [1980]/(1982): Zur Demokratie angetreten – ein Volk macht Dienst nach Vorschrift, in: Lea Fleischmann (1982), Dies ist nicht mein Land. Eine Jüdin verläßt die Bundesrepublik. Mit einem Nachwort von Henryk M. Broder, 4. Auflage, Hamburg: Hoffmann und Campe Verlag, S. 251–272; Ders. (1986): Der Ewige Antisemit. Über Sinn und Funktion eines beständigen Gefühls, Frankfurt am Main: Fischer.

[34]We don’t like your love-song. Kritik des Antizionismus der Revolutionären Zellen – und anderer Linker heute“, Januar 2001, ein Scan der Broschüre ist hier abrufbar: https://clemensheni.net/wp-content/uploads/We-don-t-like-your-love-song-linker-Antisemitismus.pdf.

[35] Anthony Julius (2010): Trials of the Diaspora. A History of Anti-Semitism in England, Oxford/New York: Oxford University Press.

[36] Clemens Heni (2007): Salonfähigkeit der Neuen Rechten. ‚Nationale Identität‘, Antisemitismus und Antiamerikanismus in der politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland 1970–2005: Henning Eichberg als Exempel, Marburg: Tectum, S. 87f. [zgl. Diss. Uni Innsbruck, Juli 2006].

[37] Hauke Brunkhorst (1987): Der Intellektuelle im Land der Mandarine, Frankfurt a. M. (Suhrkamp; edition suhrkamp). Mittlerweile ist Brunkhorst zu einem irrationalen ZeroCovid-Professor mutiert, was ich hier dokumentiere: Clemens Heni (2021d): Das Untier wird politisch – “zwei Epidemien”: “Corona und Coronarr”. Ulrich Horstmann attackiert den Coronawahnsinn, 23. Juli 2021, https://www.clemensheni.net/das-untier-wird-politisch-zwei-epidemien-corona-und-coronarr-ulrich-horstmann-attackiert-den-coronawahnsinn/.

[38] Brunkhorst 1987, S. 2.

[39] Ebd., S. 77.

[40] Ebd., S. 10.

[41] Milosz Matuschek (2019): Voltaires Erben 2.0 oder Warum das Intellectual Dark Web so sehr fasziniert. Intellektuelle Nonkonformisten um Dave Rubin und Joe Rogan haben eine alte Tugend neu entdeckt: Endlosgespräche mit furchtlosen Zeitgenossen über kontroverse Themen, Thesen und Trends zu führen. Live und ungeschnitten, also unverfälscht. Das neue Format kommt an, NZZ, 16.52019, https://www.nzz.ch/feuilleton/intellectual-dark-web-wieso-voltaires-erben-faszinieren-ld.1481641. Die Offenheit gegenüber der Neuen Rechten oder auch linken Verschwörungsmythen ist typisch für einen Aufruf von Matuschek mit seinem Kollegen, dem YouTuber (WAS für ein Wort und was für ein Geschäftsmodell) Gunnar Kaiser, „Appell für freie Debattenräume“, wo dann Dutzende Leute unterschrieben haben, die häufig in den Mainstreammedien, im Fernsehen oder Radio und auf Veranstaltungen auftauchen, unter den Erstunterzeichner*innen sind zudem auch Verschwörungsideologen zu 9/11 wie Mathias Bröckers, https://idw-europe.org/; https://idw-europe.org/liste-der-unterzeichner/. Siehe zu Bröckers Ivo Bozic (2011): Mossad, wer sonst? Verschwörungstheorien zu den Anschlägen finden immer größeren Zulauf. Je absurder, desto beliebter, 05. September 2011, Jüdische Allgemeine, https://www.juedische-allgemeine.de/politik/der-mossad-wer-sonst/:

„Die Verschwörungstheoretiker sind dabei nicht allein auf obskure esoterische Verlage, wie dem beim Thema 11. September besonders ambitionierten Kopp-Verlag, angewiesen, sie veröffentlichen ihre Schmöker auch in renommierten Häusern wie Piper, Westend und Knaur. Und sie schaffen es immer wieder auf die Bestsellerlisten, auch, weil etwa das Buch von Mathias Bröckers im deutschen Feuilleton und von Fernsehmagazinen wie ‚Titel, Thesen, Temperamente‘ (ARD) hochgejubelt wird. Verschwörungstheorien zum 11. September sind nicht nur ein Phänomen linker und rechter Amerika-Feinde und Antisemiten, sondern haben sich fest in der Mitte der Gesellschaft etabliert. Umso gefährlicher sind sie.“

[42] Siehe hierzu die informative Seite https://rationalwiki.org/wiki/Quillette. Das Kulturmagazin „Perlentaucher“ findet offenbar die neu-rechte Agitation von Quillette auch eher als „Perlen“ und berichtet begeistert, dass es schon oft aus Quillette zitiert habe, https://www.perlentaucher.de/9punkt/2018-11-13.html?highlight=Quillette#a69378, 13.11.2018: „Ideen. Amelia Lester erzählt in politico.com, was es mit dem ‚Intellectual Dark Web‘ (IDW) auf sich hat, einem losen Zusammenschluss von Intellektuellen und Silicon-Valley-Unternehmern, die sich gegen linke Identitätspolitik wenden und für sich in Anspruch nehmen, Werte der Aufklärung zu verfechten. Ihr Lieblingsmagazin ist Quillette (aus dem auch der Perlentaucher schon häufiger zitierte), das von der Redakteurin Claire Lehmann betrieben wird: Dies Magazin ‚hat zeitweise schon einen massiven Widerhall aus sozialen Medien bekommen. Seine Autoren wurden alle mögliche Namen an den Kopf geworfen, von ‚Clown‘ bis ‚Kryptofaschist‘. Aber zu den Fans der Seite gehören der Pop-Psychologe Jordan Peterson, der Evolutionsbiologe Richard Dawkins, die Psychologieprofessoren Steven Pinker aus Harvard und Jonathan Haidt von der New York University und Kolumnisten wie David Brooks, Meghan Daum und Andrew Sullivan.‘“

[43] Eoin Lenihan (2019): It’s Not Your Imagination: The Journalists Writing About Antifa Are Often Their Cheerleaders, 29. Mai 2019, https://web.archive.org/web/20190529172934/https://quillette.com/2019/05/29/its-not-your-imagination-the-journalists-writing-about-antifa-are-often-their-cheerleaders/. Lenihan hat auch ein Video eines Protest-Spaziergangs von Coronapolitik-Kritiker*innen in Ulm im Februar 2022 auf YouTube gepostet – „Spaziergang/Demonstration Ulm, Germany – 25.2.22“, https://www.youtube.com/watch?v=ZopHQQXuKqs; solange sich diese Szene nicht von Rechtsextremisten oder Neuen Rechten aller Art distanziert, passiert so etwas immer wieder, wobei natürlich bei einer öffentlichen Demonstration oder Kundgebung immer Menschen mit dabei sein können, die, wenn sie nicht gerade so bekannt sind wie Jürgen Elsässer oder Horst Mahler etc., unerkannt mitlaufen und danach die Aktion für sich vereinnahmen können.

[44] „The day after it was published, the article made its way to notorious white supremacist forum Stormfront, and I soon found out what was meant by ‘further study.’ A few weeks after Lenihan had his big day out at Quillette, I got a message from a friend warning me about a weird video that had just popped up on YouTube. As the Columbia Journalism Review describes, the video showed ‘imagery of mass shooters intercut with images of the reporters mentioned by Lenihan under the heading ‘Sunset the Media.’ ’ My face was there, next to those of a dozen other writers, activists, and friends”, Kim Kelly (2019): Quillette’s “Antifa Journalists” List Could’ve Gotten Me Killed. What a harassment campaign reveals about a darling journal of the intellectual dark web, 14. Juni 2019, https://newrepublic.com/article/154205/quillettes-antifa-journalists-list-couldve-gotten-killed; Jared Holt (2019: Right-wing publications launder an anti-journalist smear campaign, 12. Juni 2019, https://www.cjr.org/analysis/quillette-antifa-journalist-smear-campaign.php. Ein äquidistant sich vorstellender, aber de facto die Neue Rechte, Quillette und Lenihans Hetze in Schutz nehmender Artikel von Cathy Young (2019): Antifa, Quillette, and Media Bias. Who got smeared?, 03. Juli 2019, https://medium.com/arc-digital/antifa-quillette-and-media-bias-a6fa7652d38a musste eine Woche später in einem Update einräumen, dass die Autorin Eoin Lenihan verharmlost hatte, es ihr aber weiter um den „Extremismus der Antifa“ gehe, den sie verurteile.

[45] Zur wissenschaftlichen Analyse und Kritik von Rowling und des aktuellen transphoben Diskurses unter linken und liberalen Feministinnen siehe eine Magisterarbeit an der FU Berlin im Fach Soziologie von Dezember 2021: Braedyn Ezra Simon (2021): „IT ISN’T HATE TO SPEAK THE TRUTH”: ANTI-TRANS (GENDER) POLITICS IN THE UK AND THE DEVELOPMENT OF THE GENDER CRITICAL FEMINIST MOVEMENT. A critical look into the colonial remnants of gender discourse, 02. Dezember 2021, https://refubium.fu-berlin.de/handle/fub188/32780.

[46] Alan Finlayson (2021): Neoliberalism, the Alt-Right and the Intellectual Dark Web, Theory Culture Society, Special Issue „Post-Neoliberalism?“, S. 1–24, hier S. 11.

[47] Clemens Heni (2020a): Die geistigen Brüder des Neonazis in Hanau: AfD, Merkelhasser, Don Alphonsos Agitation gegen „Kulturmarxismus“, 20. Februar 2020, https://www.clemensheni.net/die-geistigen-brueder-des-neonazis-in-hanau-afd-merkelhasser-don-alphonsos-agitation-gegen-kulturmarxismus/.

[48] Finlayson 2021, S. 12.

[49] WHO (2022): „Global excess deaths associated with COVID-19 (modelled estimates)“, 05. Mai 2022 (Update), https://www.who.int/data/sets/global-excess-deaths-associated-with-covid-19-modelled-estimates.

[50] Imogen Richards/Callum Jones (2022): Quillette, Classical Liberalism, and the International New Right, in: A. James McAdams/Alejandro Castrillon (Hg.), Contemporary Far-Right Thinkers and the Future of Liberal Democracy, London/New York: Routledge, S. 121–148, hier S. 145. In dem Text charakterisieren die beiden Autoren Nietzsche in typisch vulgär-marxistischer Tradition und entgegen der Empirie als antiaufklärerisch und rechts. Dagegen war Nietzsche ein Antideutscher und Freund der Juden. Imogen Richards hat zudem einen wissenschaftlich fragwürdigen und der Empirie ebenso wenig wie seine falsche Charakterisierung Nietzsches standhaltenden Text zu Neoliberalismus und der Corona-Zeit geschrieben, wo er namentlich Schweden faktisch falsch darstellt und schlecht redet, Imogen Richards (2022a): Neoliberalism, COVID-19 and conspiracy: pandemic management strategies and the far-right social turn, Justice, Power and Resistance • vol 5 • no 1-2 • 109–126, hier S. 114. Dass Schweden gerade wegen seiner liberaleren, epidemiologisch sinnvolleren Politik weniger als halb so viel Übersterblichkeit hat wie Deutschland, ein Kernland des ZeroCovid-Wahnsinns, das steht in diesem Text natürlich nicht.

[51] Murtaza Hussain (2018): The Far Right Is Obsessed With a Book About Muslims Destroying Europe. Here’s What It Gets Wrong. Rather than declaring the continent “dead,” it might be worth considering that every generation faces unique challenges, 25. Dezember 2018, https://theintercept.com/2018/12/25/strange-death-of-europe-douglas-murray-review/.

[52] https://mobile.twitter.com/renegade_kathy.

[53] Clemens Heni (2017): Jews should stop supporting the Alt-Right and the enemies of the Jewish people, The Times of Israel (Blogs), 18. November 2017, https://blogs.timesofisrael.com/jews-should-stop-supporting-the-alt-right-and-the-enemies-of-the-jewish-people/; Clemens Heni (2018): Kenneth L. Marcus’ Oxymoron: Trump and Civil Rights, 12. März 2018, The Times of Israel (Blogs), https://blogs.timesofisrael.com/kenneth-l-marcus-oxymoron-trump-and-civil-rights/; Clemens Heni (2019): “Please give me some latkes before you kill me”: Jews and neo-Nazis in Germany, 11. Februar 2019, https://www.clemensheni.net/please-give-me-some-latkes-before-you-kill-me-jews-and-neo-nazis-in-germany/.

[54] Gad Granach (1997)/19985: Heimat los ! Aus dem Leben eines jüdischen Emigranten. Aufgezeichnet von Hilde Recher, Augsburg: Ölbaum Verlag, S. 147–149.

[55] In Zeiten der Coronapandemie und des pandemic turn hat sich die Antifa-Bewegung in der BRD als besonders aggressiv, irrational und totalitär gezeigt – Slogans wie „wir impfen euch alle“ zeugen von deren Gewaltbereitschaft. Ob international, in Australien, den USA, UK, Frankreich etc. die Antifa-Bewegung ähnlich irrational und gewaltbereit agierte, wäre eine nähere Untersuchung wert; Clemens Heni (2021e): “Wir impfen euch alle!” – Berliner Antifa zeigt ihr wahres Gesicht – ECHTE Antifas sind entsetzt, 14. März 2021, https://www.clemensheni.net/wir-impfen-euch-alle-berliner-antifa-zeigt-ihr-wahres-gesicht-echte-antifas-sind-entsetzt/.

 

Die größte Hoffnung in Europa kommt jetzt aus England – Sweet Caroline, Fußball und „Freedom Day“ oder was heißt „new normal“?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 8. Juli 2021

Es war gestern ein berauschendes Fest in London. Die three lions gewannen nach Verlängerung 2:1 gegen tapfer kämpfende, aber spielerisch doch eindeutig unterlegene Dänen. Am Ende sangen die Spieler, die Moderatoren und 60.000 Fans im Wembley-Stadion „Sweet Caroline“, den legendären Song von Neil Diamond von 1969. Man muss es wenigstens live im englischen TV erlebt haben, was da für eine Spannung abfiel, wie unglaublich begeistert und glücklich diese Menschen waren. Ich hatte das Glück, über den TV-Sender itv online das Spiel Dank meiner Geisteridentität im Internet zu verfolgen – und das ZDF zu verhindern, das jeden Spaß genommen hätte.

Die vier englischen Moderatoren waren nicht nur eloquent, professionell, sondern auch emotional. Nur einer der vier war damals schon dabei – als Dreijähriger, 1966, als England das letzte Mal in einem Finale stand. Man könnte auch sagen, bislang hat England Hundert Prozent seiner Finaleinsätze gewonnen.

Jetzt geht es gegen Insigne, Immobile und vor allem den alten, sehr sympathischen Abwehrspieler und Innenverteidiger Giorgio Chiellini (bald 37). Er wird es aber wohl kaum mit dem blitzschnellen Flitzer und Dribbler Raheem Sterling aufnehmen können, der nur wieder den direkten Zug zum Tor mit mehr Treffsicherheit braucht. Kane und Maguire, beide neun Jahre jünger als Chiellini und durchsetzungsfähige Kopfballspieler, wirkten zum wiederholten Male konzentriert, mit Übersicht agierend, nicht hektisch, aber emotional und fokussiert. Und Jordan Pickford, der Torhüter der Engländer, ist für jede Slapstick-Einlage gut … Die Dänen haben das bislang einzige und somit auch schönste Freistoßtor der Euro 2020 geschossen und nach den dramatischen Ereignissen des ersten Spiels um Christian Eriksen und dem zweiten Spiel, das auch verloren ging, sich unglaublich aufgerappelt und nicht nur den Fans in Kopenhagen viel Freude bereitet.

Die Bilder von gestern aus England sind jedenfalls berauschend – und nehmen das maskenfreie und distanzfreie Leben ab dem 19. Juli 2021, dem wirklichen „Freedom Day“ – ganz egal, ob die Inzidenz dann bei 500 liegt oder bei 3 – vorweg:

England hat aktuell eine irrationale 7-Tages-Inzidenz von 267 – die Germanen nur eine von 5,2. Doch in England sterben im Schnitt 27 Menschen am Tag „an“ oder doch nur „mit“ Corona, während in Deutschland weiterhin, wie seit vielen Monaten, mehr Menschen sterben als in UK (logisch an die Bevölkerungsgröße angepasst, also die Zahlen aus UK mit 1,2 multipliziert), aktuell 29.

Und deshalb machen sich Kretschmann, Merkel und Söder in die Hose, wenn sie über 60.000 halbnackte – also ohne Maske bekleidete Menschen in London im Stadion und Hunderttausende auf den Straßen des Landes sehen. Merkel hatte ja in Herrenmenschenunmanier Boris Johnson angemahnt, dass es nicht gut sei, jetzt so viele Menschen ins Stadion zu lassen. Bekanntlich ergreifen die Deutschen drakonische Maßnahmen, wenn sie es denn wollen. UK ist ein „Risikogebiet“, da die Inzidenz über 50 liegt. Diese Zahl ist völlig willkürlich, ja, Sie ahnen es, schwachsinnig, dumm, perfide und totalitär. England hat 267,1 und Germanien 5,2. Sprich: England und UK haben über 51 Mal mehr „Fälle“, aber weniger Tote wegen oder mit Corona. Das zeigt den ganzen Irrsinn der anlasslosen Massentesterei wie nichts sonst. England macht auch mehr Tests pro Tag (1,2 Mio) als Deutschland in einer Woche (700.000).

Doch der Testirrsinn klappt in England nicht mehr. Die Leute haben keine Panik, sie wollen endlich wieder leben – und sie tun es.

Gestern wurde auf den Straßen Englands und im Wembley-Stadion die Corona-Krise de facto beendet. Es gab keine Masken, es gab keine Abstände, es gab Ausgelassenheit, für Millionen von Menschen eine nie gekannte Fußball-Euphorie und eine Unbeschwertheit, die sich England auch Dank der vielen Massenproteste in den letzten Monaten hart erkämpft hat.

Boris Johnson war mit seiner Frau und seinem Trikot mit der „Nr. 10 Boris“ im Stadion, neben Prinzen (aus England) und Prinzessinnen (aus Dänemark) sowie natürlich neben David Beckham.

Das ist der Unterschied zwischen Johnson, der doch den ganzen Corona-Irrsinn auch mitgemacht hat wie alle, und Merkel. Er hat offenbar irgendwie doch verstanden, zumindest in Ansätzen, dass es eine völlige Entkopplung von „Zahlen“, also positiven Tests, und Toten bzw. Hospitalisierungen gibt. Ja, viel mehr noch: Er hat erkannt oder tut zumindest für ein paar Tage so, dass es eine Gesellschaft mit Restriktionen auf die Dauer nicht geben kann.

Das haben auch die Holländer erkannt, die als fast einziges mir bekanntes Land in Westeuropa die Maskenpflicht in Geschäften und überall (bis auf Züge und Flugzeuge) aufgehoben haben. Dazu hat Holland eine rationalere Einschätzung, WER sich überhaupt je testen lassen sollte:

Why is testing important?

It is important for people to get tested if they have symptoms.

Damit spricht sich die Regierung der Niederlande gegen das anlasslose Massentesten aus.

Nur Menschen, die sich krank fühlen und klare Symptome für eine Atemwegserkrankung haben, können sich testen lassen. Wenn das von Anfang an auf der Welt so gehandhabt worden wäre – hätte es niemals eine Coronakrise gegeben.

Also feiern wir mit den Engländern und ich kann Ihnen nur raten, schauen Sie englisches Fernsehen, itv bringt das Spiel am Sonntag – das lohnt sich. Es gibt ein Fußballleben ohne ARD und ZDF, DAZN oder Magenta, ohne Deutsche und dafür mit echten Fußballexperten und englischen Fußballfans und es ist wunderbar.

„New normal“ heißt: Fußball ist, wenn 22 Spieler 90 Minuten einem Ball hinterherrennen und am Ende – Deutschland nicht gewinnt, sondern die Lebensfreude oder England.

Football is coming home!!

Kane hat jetzt so viele Tore wie Gary Lineker bei Turnieren:

2018 deutete sich das new normal im Fußball schon an, wir erinnern uns an das wunderschöne Spiel von Südkorea:

Gary Lineker betont auch, dass die englischen Fans bitte bei der italienischen Hymne nicht dümmlich pfeifen sollen, weil dies eine der schönsten Hymnen überhaupt sei – und man sie sich anhören solle. Italia!

Und alsbald gibts dann noch das Neueste vom „Untier“, versprochen…

Bis dahin feiern wir und freuen wir uns auf das größte Finale aller Welt- und Europameisterschaften (von der Copa America zu schweigen) seit 1966.

 

Wie rechtsextrem ist die englische Anti-Lockdown-Szene?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 1. Juli 2021

Es war seit März 2020 klar, dass die Linke nicht erkannt hat, was eine Gefahr ist, wo der Unterschied zwischen Fall- und Infektionssterblichkeit liegt und dass nie dagewesene Maßnahmen wie Lockdowns eine unermessliche Anzahl von Opfern, vor allem im Globalen Süden, den armen Ländern, fordern würden.

Dieses Versagen ist historisch und übertrifft noch um ein Vielfaches das erbärmliche Kooperieren mit dem Stalinismus und Post-Stalinismus der UdSSR, das Agitieren für China und den Maoismus oder andere autoritäre Regime und Bewegungen seit 1945, da diesmal auch viele neue Linke, die schon immer antistalinistisch und antimaoistisch waren, federführend mit dabei sind (Konkret, Titanic, jungle world, weiteste Teile des Journalismus, der NGOs und der akademischen Elite etc.).

Dieses komplette Versagen, das Aussetzen jeglichen kritischen journalistischen und politischen Verstandes machte es den Rechten sehr leicht, die Bühne der Coronapolitik-Kritik zu übernehmen. Viele aus dieser Szene mögen früher nicht politisch gewesen sein, doch nicht-politisch sein heißt politisch-sein: wer schweigt, affirmiert. Dazu kommen nicht wenige schon vor März 2020 bekannte linke wie rechte verschwörungsmythische sowie Querfront-, neu-rechte und rechtsextreme Agitator*innen, die von fast allen Plattformen der Coronapolitik-Kritik-Szene mehr oder weniger lautstark verlinkt, promotet oder gefeiert werden.

Zwei der bekanntesten Plattformen der Coronapolitik-Kritik in England und Deutschland stehen dafür exemplarisch: Lockdownsceptics und Achgut (Achse des Guten). Viele Fakten werden dort richtig erwähnt, die Coronamassenpanik kritisiert, aber der Grundtenor ist affirmativ, kapitalistisch, familienorientiert, patriarchal und zumal anti-marxistisch. Das zeigt sich exemplarisch bei Lockdownsceptics. Heute verlinkt die Seite zum Beispiel nicht nur Texte von oder über linke Wissenschaftler (und Regierungsberater) wie Professor Robert Dingwall (der sich aktuell sehr rational und scharf gegen das Impfen von Kindern gegen Corona und für eine natürliche Immunität ausspricht),

sondern auch von neuen Rechten beziehungsweise alten Konservativen:

Es geht in dem Artikel „London’s Freedom Fighters“ von Niall McCrae um Zehntausende, wenn nicht Hunderttausende Demonstrant*innen, die allein letzten Samstag in London gegen die Lockdownpolitik von Boris Johnson demonstrierten. Am Ende habe die Demo eine Art „Woodstock“-Festival-Charakter mit live Musik gehabt. Solche kulturellen Muster, sich an ehemals linke Events wie Woodstock anzulehnen und rechts umzudeuten, sind von der Identitären Bewegung und insgesamt den Neuen Rechten seit vielen Jahren bekannt (bekanntester Protagonist war Henning Eichberg (1942-2017)).

Es ging in London auf der Großdemo (ähnlich den Querdenken-Demos hierzulande) für das sofortige Aufheben aller Lockdownmaßnahmen, gegen den Impfzwang (wie direkt oder indirekt immer) sowie gegen die unerträgliche Heuchelei des Establishments wie von Matt Hancock (bei uns ganz ähnlich Jens Spahn). Hancock hatte es Menschen verboten (wie bei uns), in Krankenhäuser Sterbende zu begleiten (Infektionsgefahr!), ja gar Angehörige zu Festlichkeiten zu treffen, aber selbst traf er eine Angestellte ziemlich abstandslos und küsste sie. Das wurde von einer Kamera im Büro aufgenommen und Hancock trat zurück, das wurde live auf der Demo bekannt gegeben. Großer Jubel, klar.

Doch der Autor, Niall McCrae ist ein neu-rechter Agitator.

Er ist nicht unbekannt in England. 2019 berichtete eine Seite über seine Attacke auf den Anti-Brexit und Pro-Europäische Union Aktivisten Femi Oluwole, den er als „fucking traitor“ diffamierte und mit einer britischen Fahne angriff:

Auch das von mir schon zitierte und kritisierte TalkRadio hat Femi Oluwole wegen seiner Kritik am nationalistischen Brexit-Kurs im Visier und beleidigt bzw. versucht, ihn lächerlich zu machen, da er ein „zu kleines T-Shirt“ während eines Gesprächs mit dem Radiosender angehabt hätte, wie Mike Graham seinem Ressentiment freien Lauf ließ.

Es ist eine ganz typische Taktik der Neuen Rechten, z.B. in Listen von Links oder in der Literatur sehr krasse rassistische, sexistische, antisemitische, nationalistische etc. Texte mit problemlosen oder kritischen Texten zu vermischen, wie hier in der Linkliste von Lockdownsceptics, wo sowohl Dingwall, der Anti-Brexit Linke, mit einem harcore Rechten und Brexit-Nationalisten wie McCrae verlinkt wird.

Wenn man die Seite „The European Conservative“ sich ansieht, hat McCrae vor seinem Artikel zu den Londoner „Freiheitskämpfern“ vom 30. Juni 2021 zuletzt am 16. September 2019 einen Artikel publiziert. Und dieser Text zeigt, für was für eine Ideologie McCrae steht. Es geht ihm um den Kampf gegen den „kulturellen Marxismus„, ein antisemitisches Wort, das als dog whistle wirkt, auch in Deutschland:

Literally, cultural Marxism arose from the shift from the economic determinism of Karl Marx to the postmodern New Left project. As policies to eradicate faith, folklore, and family loyalty floundered in communist states, Marxists realised that nothing changes unless the underlying culture is changed. Guidance for this reorientation came from the ‘critical theory’ of the Frankfurt School, many of whose theorists— including Max Horkheimer, Theodor Adorno, and Herbert Marcuse — were Jews who fled Nazi persecution in the 1930s. But their work was Marxist (and anti-religious).

Der Ton ist ganz typisch für konservative, reaktionäre wie neu-rechte Ideologie: Juden und Marxisten seien gegen die Familie, gegen Folklore und den (christlichen) Glauben. Ganz typisch ist die perfide Betonung, dass die Juden Horkheimer, Adorno und Marcuse zwar vor den Nazis fliehen mussten, ABER dass ihr Werk „marxistisch“ und „anti-religiös“ gewesen sei. Sprich: Eigentlich hatten die Nazis doch Recht. Denn was anderes war die nationalsozialistische Ideologie als die Hetze gegen „den“ Juden, der „zersetzend“ sei, und zwar die deutsche Familienidylle oder Folklore „zersetzend“?

Natürlich ist McCrae kein Nazi, er meint es gut, ist gegen den Lockdown, für den Brexit und nur nebenbei auch gegen Juden wie George Soros, der als Multimilliardär ein besonders hinterhältiger „Marxist“ (!) sei:

Mega-financier George Soros and his Open Society organisation flout national sovereignty to prepare the way for a post-democratic global government. Arguably the world’s leading cultural (but certainly not classic) Marxist, Soros made vast wealth by betting against the pound when the UK was forced out of the European Exchange Rate Mechanism in 1992, and billions more in the Far East financial crisis of 1997.

Dass die Agitation gegen eine „Weltregierung“ oder codiert gegen das ‚Finanzkapital‘ genuin antisemitisch grundiert ist, speziell seit den 1920er Jahren in Deutschland, das kommt hier nicht vor. Soros ist eine dog whistle nicht nur für ungarische Nationalisten und Antisemiten, die ihren Rassismus mit dem antijüdischen Ressentiment koppeln.

Ich habe im Februar 2020 über deutsche Vertreter im Mainstream geschrieben, die auch vor dem „kulturellen Marxismus“ warnen („Die geistigen Brüder des Neonazis in Hanau: AfD, Merkelhasser, Don Alphonsos Agitation gegen „Kulturmarxismus“).

McCraes Co-Autor ist David Kurten von der extrem rechten UKIP Party, die nicht nur turbokapitalistisch, Pro-Brexit, sondern auch im Umfeld von antisemitischen Verschwörungswahnwichteln aktiv ist. Die Beziehung von UKIP und dem Verschwörungsmythen verbreitenden Alex Jones aus den USA hat der Labour Politiker John Mann – der  vor Jahren die Kritik von Prof. Dovid Katz und mir an der Holocaust verharmlosenden „Double Genocide“- und Rot=Braun-Ideologie der Prager Deklaration (Erstunterzeichner Joachim Gauck) in einem Workshop auf einer der größten Konferenzen gegen Antisemitismus, dem Global Forum for Combating Antisemitism in Jerusalem, unterstützte – 2018 scharf attackiert:

Jewish organisations have accused Ukip of embracing antisemitic conspiracy theories through the party’s links to a far-right US website that regularly attacks George Soros and has argued that the Pittsburgh synagogue attack could have been instigated by the US government.

The Board of Deputies of British Jews and the Community Security Trust (CST) has called on Ukip to dissociate itself from Infowars [and Alex Jones, CH] after it brought in one of the website’s editors as a member and used him to promote the party to younger people.

John Mann, the Labour MP who chairs the all-party parliamentary group against antisemitism, said Infowars was a “vile and dangerous” organisation.

McCrae betont in seiner regelrechten Hassrede gegen Marxismus, die Kritische Theorie und den „kulturellen Marxismus“ (früher hieß das „Judeo-Bolschewismus“), dass Antonio Gramsci mehr Einfluss in England und Großbritannien hätte als die Frankfurter Schule bzw. die Kritische Theorie. Aber beide seien eben gegen den Status Quo gerichtet und bekämpfenswert.

Wie z.B. Achgut promotet auch McCrae den patriarchalen Superstar Jordan Peterson. Achgut promotet Hans-Georg Maaßen, der das antisemitische Wort vom „Globalismus“ verwendet und gegen „Globalisten und Sozialisten“ Stimmung macht. Ich habe am 12. Mai 2021 darüber geschrieben.

Es ist natürlich lustig, sich mit England zu freuen, wenn sie die Deutschen im Fußball schlagen – und nicht alle Engländer sind UKIP-Rechte, das ist eine kleine, aber üble Minderheit. Aber in der Lockdownsceptics-Szene flutscht so ein Autor wie McCrae eben einfach so durch oder ist elementarer Teil davon, das ist unklar.

Wer jedoch Volksmusik, Anti-Feminismus, Familienidylle und Kapitalismus mag, hat viel mehr Gemeinsamkeiten mit den Lockdown-Fanatiker*innen, als ihm oder ihr lieb sein mag.

Wer vom Antisemitismus der Feinde des „kulturellen Marxismus“ nicht reden möchte, soll vom Totalitarismus der Coronapolitik schweigen.

 

 

Runder Tisch für mehr Irrationalismus, Isolationshaft und Menschenverachtung in Landshut

Von Dr. phil. Clemens Heni, 16. Dezember 2020

Es ist eine Sache, gegen Rechtsextreme wie Thorsten Schulte zu sein, der auf vielen Querdenken-Demos sprach, die deutsche Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg in Zweifel zieht, gegen George Soros agitiert und Verschwörungswahnsinn verbreitet. Dafür braucht es jedoch nicht den „Runden Tisch gegen Rechts Landshut“. Das können andere besser.

Es ist eine andere Sache, Irrationalismus von links zu verbreiten und den Regierungswahnsinn bezüglich Corona mitzumachen.

Diese (logisch: anonymen) Irrationalisten vom Runden Tisch gegen Rechts Landshut propagieren auch zu Weihnachten 2020 #stayathome. Sie merken gar nicht wie menschenverachtend und pro-gesundheitsdiktatorisch sie agieren. Sie wollen den 83-jährigen Witwern oder den 87-jährigen Witwen die letzte Freude in diesem Jahr nehmen, mit einigen anderen Isolierten im Dezember ein paar Glühwein zu trinken oder  ein Festessen zu genießen – einmal im Jahr, zu Weihnachten oder Silvester.

Laut Ludwig-Maximilians-Universität München (LMU) gibt es aktuell in Deutschland so gut wie keine Übersterblichkeit wegen Corona:

Todesfälle durch COVID-19 – Adjustiert auf die Einwohnerzahl zeigt sich keine ausgeprägte Übersterblichkeit.

Goeran Kauermann, Giacomo De Nicola, Ursula Berger

Wir wissen, dass es auch im ersten Halbjahr 2020 keine Übersterblichkeit gab, wie Stefan Aust für die WELT erforschte. Das heißt: die ersten 9000 „Corona“-Toten sind Teil des normalen Sterbegeschehens und gerade keine extra Toten. So scheint es auch mit den meisten Toten bis heute zu sein, sonst gäbe es Übersterblichkeit. Doch die gibt es laut Euromomo und laut LMU München gerade nicht.

Diese unerträglichen „Gutmenschen“ sind nicht gut, sondern böse – sie sind auch mit verantwortlich für den Tod in den Nicht-Industrieländern, für den Tod jener Kinder und Erwachsenen, die sich ein #stayathome in Indien, Thailand oder Kenia nicht leisten können, die überhaupt nicht an einem Grippevirus erkranken derzeit, dafür womöglich nächstes Jahr an Masern sterben werden, weil die Schutzimpfung 2020 ausgesetzt oder verschoben wurde, was für kleine Kinder in Afrika oder Asien lebensgefährlich ist. Wer von der Hand in den Mund und auf der Straße lebt, kann sich kein abgehobenes, weltfremdes und unsagbar zynisches bürgerliches #stayathome leisten.

Mit Hartz 4 oder anderen staatlichen Alimenten als Professor oder Lehrer und Politiker kann man gut leben. Doch diesen Sozialstaat gibt es in Indien oder Kenia oder anderen Ländern nicht. Das verkennen die a-sozialen Lockdown-Fetischist*innen ganz absichtlich.

Diese selbst ernannten Leute gegen Rechts suhlen sich in ihrem virtuellen Gutmenschentum, gehen noch nicht mal gegen Nazis auf die Straße derzeit (!), sondern bleiben zu Hause, weil sie ernsthaft glauben, es bestehe eine Gefahr.

Diese Gefahr ist laut Weltgesundheitsorganisation für Menschen unter 70 Jahren 0,05 Prozent, wie oft erläutert: weniger als bei einer Grippe. Nur für alte Menschen ist Corona gefährlicher als die Grippe.

Und die Bundes- und Landesregierungen haben seit März 2020 komplett versagt, Alten- und Pflegeheime menschenfreundlich zu schützen, also nicht Einzelhaft und Isolation, sondern gezielte Schutzmaßnahmen in Abstimmung mit den Bewohner*innen.

In London waren die Krankenhäuser 2019 und die Jahre davor stärker ausgelastet im Dezember als aktuell.

Doch auch Boris Johnson ist wie die Antifa in Landshut kein Freund der Realität. Auch er – wie die ganze Elite in England, bei Labour, aber natürlich noch mehr bei der Regierung der Tories – hat keinen Bezug mehr zur Realität in den Krankenhäusern oder zu der Tatsache, dass ein positiver PCR-Test überhaupt gar nichts aussagt, solange eine Person keine Symptome hat. Jeder PCR-Test mit einem Ct-Wert über 30 ist wertlos – und fast alle PCR-Tests scheinen mehr als 30 Zyklen zu durchlaufen.

Wir wissen zudem von Studien aus Dänemark sowie von der Fachzeitschrift Krankenhaushygiene up2date (Prof. Ines Kappstein, im Herausgebergremium sitzen sowohl Forscher vom RKI wie der Charité, was indizieren könnte, dass es dort durchaus unterhalb der Führungsebene seriöse Forscher gibt), dass die „Alltagsmaske“ nichts bewirkt, außer extremste Panik zu erzeugen (man schützt damit weder andere, noch sich selbst).

Wir wissen, dass Asymptomatische die Krankheit nicht übertragen. Wer nicht krank ist, keine Symptome hat, steckt andere nicht an. So wie bislang auch bei jeder Art von Grippe.

Aus Sicht einer antideutschen Antifa sind solche Hanswürstchen wie in Landshut nicht weniger problematisch wie jene Coronapolitik-Kritiker, die gegen Greta hetzen, Genderstudies diffamieren oder in England – wie bei TalkRadio, dem Zentralkomitee der Coronapolitikkritiker*innen – beim Wort „Social Science“ Schreikrämpfe kriegen und denken, der Kommunismus steht vor den Toren Londons oder Camdens. Manche gehen bei diesem Radio soweit und meinen, „Sozialpsychologie“ könne es gar nicht geben, weil das keine „Fakten“ seien.

Diese antiwissenschaftliche Perspektive der Rechten wird nun von der antiwissenschaftlichen Propaganda der Linken wie in Landshut sekundiert. Der dortige „Runde Tisch gegen Rechts Landshut“ hat offenbar seit März 2020, seit bald 10 Monaten, die rationale, evidenzbasierte, demokratische und die Demokratie vor dem Hygienestaat in Schutz nehmende Kritik an der Coronapolitik wie von Prof. Jay Bhattacharya, Prof. Sunetra Gupta, Prof. John Ioannidis, Prof. Martin Kulldorff, Prof. Matthias Schrappe, Dr. Andreas Gassen, Prof. Michael Esfeld und vielen anderen überhaupt nicht zur Kenntnis nehmen wollen.

Dieses Ignorieren der internationalen Wissenschaft zu Corona, das Wegwischen der Hilferufe des World Food Programmes – Friedensnobelpreisträger 2020 -, dass aufgrund der weltweiten Lockdown-Politik viel mehr Menschen sterben werden, als dieses Virus töten könnte, wird grade und mit extremer virtueller Aggressivität von solchen runden Tischen gegen Rechts heldenhaft zur Schau gestellt.

Wer alten Menschen oder jungen Menschen, Singles wie Familien, Paaren wie Einzelgängern das RECHT nimmt, sich frei zu bewegen, Essen zu gehen, feiern zu gehen, hat ein totalitäres Weltbild und ist so demokratiefern wie jene, die an eine jüdische Weltverschwörung glauben.

Diese antidemokratische, antiaufklärerische, anti-kantianische Position vieler Linken zeigt deren Ende an. Die Linke ist lediglich ein Sprachrohr von Söder, Merkel, Scholz, Habeck, Müller und keine eigenständige, selbst denkende Kraft mehr.

Man kann als selbst denkender Intellektueller weder die Rechten, die zwar die autoritäre Regierungspolitik zu Corona kritisieren, aber schnelle Autos lieben, Angst vor kleinen Mädchen wie Greta haben und die Genderstudies grundsätzlich verteufeln, noch die Linken als hilfreich betrachten, jene Linken, die die autoritärste und menschenfeindlichste Regierungspolitik seit 1945 nicht nur goutieren, sondern offensiv unterstützen. Damit machen sich diese runden Tische gegen Rechts und fast alle anderen Linken mit Methoden gemein, die im Einsperren von Menschen in ihre teils sehr kleinen Wohnungen besteht – Studierende leben oft in „Gefängniszellen“ wie es Prof. Robert Dingwall aus England nennt, alte Menschen haben kleine 2-Zimmer-Wohnungen ohne Balkon und sehen den ganzen Tag nur eine Brandschutzwand in Berlin-Wedding oder in Stuttgart-Feuerbach die Schwabstraße, die sie abends nicht mehr betreten dürfen.

Diese alten Leute dürfen noch nicht mal zum Frisör gehen, damit sie ein letztes Mal an Silvester schick aussehen. Sie werden in Isolationshaft gehalten und die Linken klatschen Applaus.

 

 

 

 

 

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