Von Dr. phil. Clemens Heni, 26. November 2021
Die ungeheuerlichen, ja präzedenzlosen Anstrengungen der Politik, gesunde Menschen zu kranken zu machen und jeden noch nicht geimpften Menschen als potentiellen Mörder der Mitmenschen in die Ecke zu stellen, suchen in der Geschichte der Demokratie ihresgleichen. Wenn die Bundesregierung oder auch nur eine der 16 Landesregierungen nur zwei oder drei Prozent ihrer Energie nicht in totalitäre Corona-Verordnungen stecken würden und dafür den Erhalt und Ausbau von Krankenhäusern betrieben, dann wäre die Krise noch heute zu Ende. Gäbe es für die angeblichen 10.000 Notfallbetten für Intensivstationen ausreichend verfügbare Pfleger*innen und zumal Lungenfachärzt*innen, die zudem die extremen Gefahren der invasiven Beatmung kennen und wissen, wie man seriös und wissenschaftlich Menschen mit einer Lungenentzündung behandeln kann, dann wäre die Krise noch heute zu Ende.
Wären Merkel, Scholz, Habeck & Co. an der Gesundheit der Menschen interessiert, würden sie alle Maßnahmen sofort beenden. Sie würden sagen, dass die Impfung eine individuelle Entscheidung ist. Sie würden unterstreichen, dass diese Impfung laut der Pharma-Industrie gar keine Impfung ist, sondern eine „Gentherapie“ – also sind wir alle „Versuchskaninchen“, also jene, die sich haben impfen lassen. Sie würden sagen, dass es a-sozial ist, nicht Geimpfte zu schikanieren und wie in einer Apartheid vom Leben auszuschließen. Die Politiker*innen würden sagen, dass wir den ganzen irrationalen Wahnwitz doch in einer Regelung wie 2G+ erkennen können: auch Geimpfte müssen sich da jetzt testen, nur: damit wären sie exakt so getestet wie bei 3G, aber das soll nicht sein, weil der politisch böse Wille, die Liebe zur Apartheid und zum Verfassungsbruch – alle Menschen sind gleich – sie antreibt, wie diese Kriminellen – wie soll man die sonst bezeichnen? Sagen Sie es mir.
Sie würden nachdrücklich unterstreichen, dass ein Besuchsverbot in Krankenhäusern dem Todesurteil für Patient*innen gleich kommt. Da sagen die Verantwortlichen in deutschen Krankenhäusern:
Das ist doch nicht der Punkt, es geht uns darum, dass die Patient*innen nicht an Covid-19 sterben, ob die dann an Vereinsamung und Herzversagen sterben, weil sie keine Lebenskraft mehr haben und nur Vermummte sehen, die sie nicht kennen, und keine Hand sie berühren darf, das ist uns Mega-Ethikern doch so was von völlig scheißegal. Uns geht es darum, Covid-19-Tote zu verhindern – dass dadurch insgesamt viel mehr Menschen sterben, weltweit, das ist uns doch sowas von völlig scheißegal. Das Leben ist kein Zuckerschlecken. Heute haben wir wieder 4 Leute intubiert. Das gibt Geld. Und nur mit diesem Geld können wir doch den Betrieb unseres Krankenhauses gewährleisten. Eine wissenschaftliche Abwägung, ob ein Nicht-Intubieren menschenfreundlicher wäre, verbietet sich doch schon deshalb.
Die Verantwortlichen, die Politik würden betonen, dass es ausreichend Medikamente zur Behandlung von Covid-19 gibt und die deutschen Krankenhäuser mal endlich anfangen sollten, seriös zu arbeiten – warum schaffen es andere Länder mit zwei-, drei- oder fünfmal weniger Intensivbetten auch, ohne Zusammenbruch des Gesundheitssystems diese angeblich nie dagewesene Krise zu meistern, nur die Deutschen schaffen das nicht? Na?
Warum ändert sich das Profil der Erkrankten und vor allem der Toten von der Wuhan-, Alpha-, Delta- hin zur südafrikanischen Variante so überhaupt gar nicht? Warum sind sie im Schnitt über 80 Jahre alt (die Toten), immer ca. 78 Prozent der Hospitalisierten wie in den USA, so das dortige RKI, das CDC, schwer übergewichtig und fettleibig? Warum haben fast alle einen sehr niedrigen Vitamin D Gehalt im Körper und mehrere Vorerkrankungen?
- Wer sich impfen lassen will, soll es tun. Damit schützt eine solche Person sich selbst (wenn sie an die Wirkung der Impfung glaubt, einer „Impfung“, die so super ist, dass man nach zwei „Pieks“ noch einen dritten und dann vierten, fünften etc. braucht, damit sie wirkt), aber sonst niemanden. Es ist wie beim Regenschirm.
- Wer sich nicht impfen lassen will, soll es nicht tun.
- Alles andere ist biopolitischer Totalitarismus. Punkt.
Alle Maßnahmen, die nicht gegen SARS-CoV-2 geimpfte Menschen diskriminiert, ob mit 2G, 2G+, 1G+ oder via Reisebestimmungen, die nur Geimpften und Genesen Zutritt gewähren, sind illegal und verstoßen gegen Resolution 2361 der Parlamentarischen Versammlung des Europarates.
Geimpfte haben sogar, wenn sie erkranken und hospitalisiert werden, eine deutlich intensivere und zeitlich längere Behandlung nötig als die Ungeimpften noch vor einem Jahr.
Doch der biopolitische Plan ist ja die Totalkontrolle wie in China. China ist das große Vorbild nicht nur für Merkel, sondern auch für die neue Bundesregierung. Sie wollen Reisen nicht mehr an Hospitalisierungsraten oder der „Inzidenz“ festmachen, sondern am Impfstatus. Die totalitäre Geilheit – wie soll man das sonst nennen? – von Verwaltungsbeamten in ganz Europa, ja weltweit, zielt darauf, Menschen zu selektieren. Um die konkrete Gefahr, die für fast alle Menschen gar nicht besteht, geht es schon lange nicht mehr.
Ob wir da rauskommen, wissen wir nicht. Aber wir haben gute Chancen, weil wir die sensationellen Beispiele wie Florida, Texas, Schweden kennen. Das sind alles auch bürgerliche Länder bzw. Bundesstaaten, aber vor allem in den USA ist der Freiheitswille doch stärker ausgeprägt und das Wort Gehorsam, das niemand so liebt wie die Deutschen, ist zumindest bei den Republikanern nicht wirklich beliebt (abgesehen davon, dass sie gerne ihrem Führer Trump folgten, klar).
Wir sind nicht die ersten, die einen solchen Wahnwitz erleben. Schauen wir uns die nur als Fragment überlieferte Biografie Montaignes aus der Feder von Stefan Zweig an. Zweig schreibt 1942 im brasilianischen Exil:
Es gibt keine Sicherheit mehr auf Erden: dieses Grundgefühl wird sich in Montaignes geistiger Anschauung notwendigerweise ins Geistige spiegeln, und man muß darum suchen, sie außerhalb dieser Welt zu finden, abseits seines Vaterlandes und jenseits der Zeit, sofern man sich weigert mitzutoben im Chor der Besessenen und mitzumorden, sein eigenes Vaterland, seine eigene Welt.
Sodann geht Zweig Jahrhunderte zurück und wir sind dann in der Mitte des 16. Jahrhunderts, der Zeit Michel de Montaignes (1533-1592):
Wie die humanen Menschen in jener Zeit gefühlt – grauenhaft ähnlich unserem eigenen Empfinden – bezeugt ein Gedicht, das La Boétie 1560 an Montaigne, seinen siebenundzwanzigjährigen Freund richtet und in dem er ihn anruft:
‚Was für ein Schicksal hat uns gerade in diesen Zeiten geboren sein lassen! Der Untergang meines Landes liegt vor meinen Augen, und ich sehe keinen anderen Weg als auszuwandern, mein Haus zu verlassen und zu gehen, wohin immer mich das Schicksal trägt. Lange schon hat der Zorn der Götter mich gemahnt zu fliehen, indem er mir die weiten und offenen Länder jenseits des Ozeans wies.
Wenn an der Schwelle unseres Jahrhunderts eine neue Welt aus den Wogen erstand, so war es, weil die Götter sie bestimmten als Refugium, wo die Menschen frei unter einem besseren Himmel ihr Feld bestellen sollten, indes das grausame Schwert und eine schmachvolle Plage Europa zum Untergang verdammt.“
Stefan Zweig setzt seine schrecklich aussichtslose Situation 1942 in Brasilien in Beziehung zu Montaignes Zeit fast 400 Jahre zuvor und die heute, 2021, simultan stattfindende Krise, die wir von den irrationalen Zeugen Coronas aufgedrückt bekommen, die sollte uns an die Worte Zweigs erinnern:
In solchen Epochen, da alles, was unser Dasein reiner, schöner, berechtigter und sinnvoll macht, da unser Friede, unsere Selbständigkeit, unser eingeborenes Recht aufgeopfert werden der Besessenheit eines Dutzends von Fanatikern und Ideologien, münden alle Probleme für den Menschen, der seine Menschlichkeit nicht an die Zeit verlieren will, in ein einziges: wie bleibe ich frei?
Wie bewahre ich trotz aller Drohungen und Gefahren mir inmitten der Tollwut der Parteien die unbestechliche Klarheit des Geistes, wie die Humanität des Herzens unverstört inmitten der Bestialität? Wie entziehe ich mich den tyrannischen Forderungen, die Staat oder Kirche oder Politik mir wider meinen Willen aufzwingen wollen? Wie wehre ich mich dagegen, nicht weiter zu gehen in meinen Mitteilungen und meinen Handlungen, als mein innerstes Ich innerlich will?
Wie entziehe ich diese einzige, einmalige Parzelle meines Ich, die in einem einmaligen Winkel mir das Weltall spiegelt, gegen die Einstellung auf das reglementierte und das von außen dekretierte Maß? Wie bewahre ich meine ureigenste Seele und ihre nur mir gehörige Materie, meinen Körper, meine Gesundheit, meine Nerven, meine Gedanken, meine Gefühle vor der Gefahr, fremdem Wahn und fremden Interessen aufgeopfert zu werden?