Von Dr. phil. Clemens Heni, 08. Januar 2022

Eine kanadische Übersichtsstudie von November 2021 ist höchst aufschlussreich, ja bahnbrechend für den Mainstream in Public Health. Die beiden Autoren, der Mediziner und Professor Ari Joffe von der University of Alberta in Edmonton, und sein Kollege David Redman von der Alberta Emergency Management Agency, St. Paul, in Kanada, haben viele Dutzende Studien zu SARS-CoV-2 und den „nicht pharmazeutischen Maßnahmen“, der (Infektions)Sterblichkeit, der Public Health und der Kritik am Gruppendenken und den herkömmlichen, von fast allen Staaten der Welt befolgten Lockdown- und sonstigen drastischen Maßnahmen analysiert.

Die Studie ist im peer-review Journal „Frontiers Public Health Policy“, das von Cathy Zimmermann von der London School of Hygiene and Tropical Medicine an der University of London und von Stefania Salmaso, einer unabhängigen Forscherin aus Rom, sowie einem Editorial Board von 215 Wissenschaftler*innen herausgegeben wird, publiziert worden.

Der Artikel wurde im Mai 2021 eingereicht, im Oktober 2021 nach dem peer-review Verfahren akzeptiert und im November 2021 publiziert. Es ist also eine typische fachwissenschaftliche Publikation, die eingehend geprüft wurde. Ein zentraler Aspekt des Artikels ist die Analyse unterschiedlicher Todesarten, damit Covid-19 in Relation gesetzt wird. So starben 2020 nur 4,1 Prozent aller Menschen weltweit an Corona, aber 5,1 Prozent an den Folgen von Alkohol- und 13,7 Prozent an den Folgen von Tabakkonsum, 14,9 Prozent an den tödlichen Folgen von Feinstaub und 18,8 Prozent an schlechter Ernährung:

The absolute number of cases and deaths we are bombarded with daily are given without denominators nor context. In Canada, in non-pandemic 2019, there were >797 deaths/day and 291,000 deaths/yr (22). Over the past 12 months, as of March 2, 2021, there have been 21,799 COVID-19-associated deaths in Canada, thus accounting for <7% of overall deaths (7). Many of these deaths were in people who in other years may have died from other causes. Globally, over the first year of the pandemic, COVID-19 accounted for 4.1% of deaths (23, 24); motor vehicle collisions, alcohol use, tobacco use, fossil fuel combustion fine particulate matter pollution, and poor diet accounted for 2.3, 5.1, 13.7, 14.9, and 18.8% of deaths respectively (25–29). (S. 3)

Es geht in dem Artikel um die gravierenden Folgen von Lockdowns und den „nicht pharmazeutischen Maßnahmen“. Ganz zentral ist folgendes Zitat:

Several reports find that lockdowns, even if they were to be highly effective, can be predicted to cause at least 5–10-times more harm to population wellbeing and deaths in the long-term than they prevent (46, 53, 77–79). Harms include economic recession, unemployment, loneliness, poverty and food insecurity, deterioration of mental health with increased suicides and substance use, increased intimate partner violence and child abuse, lost education and future potential in children, delayed/disrupted health care for serious conditions, and increased societal inequality (79, 80). (S. 6)

In Klammern stehen immer die Studien, auf die sich die Autoren beziehen. In den 151 Fußnoten finden sich viele bahnbrechende Studien, die den Nutzen von Lockdowns und anderen Maßnahmen in Zweifel ziehen.

Was meint „Emergency Managment Agencies“ (‚EMA) bzw. „Emergency Managment“ (EM)? Joffe und Redman führen sieben Punkte an:

1) Die Notlage erkennen (hier SARS-CoV-2).

2) Das Ziel festlegen und dabei so wenig die Rechtslage verändern wie möglich, also gerade nicht „flatten the curve“ etc., was an anderer Stelle gesamtgesellschaftlich angegangen wird.

3) Eine Task Force einrichten.

4) Detaillierte Risikoanalyse, bei Corona vor allem die extreme Bedeutung von Alter (über 70) oder Vorerkrankungen (60-69 und sehr selten auch Jüngere).

5) Was tun? Vertrauen in die Regierung stärken und Angst minimieren (also exakt das Gegenteil dessen tun, was Merkel/Scholz/Macron getan haben und weiter tun).

6) Wie kann man das Ziel erreichen? Mehrere Teams einrichten innerhalb der Task Force, auf alle Fälle ein homogenes „Gruppendenken“ verhindern und eine klare Kosten-Nutzen-Analyse erarbeiten (was alles in der BRD nicht passierte).

7) Pandemie-Plan erstellen – zentrales Ziel: Akzeptanz und Dialog (das entspräche offenbar em ehesten dem schwedischen Modell, jedenfalls bis Dez. 2021, wo auch dort die Impf-Apartheid in Theater, Kinos etc. einsetzte).

So hat der „Alberta Pandemic Response“ Plan von 2014 genau aufgeführt, wie man im Fall einer Pandemie handeln sollte: 1) Infektionskontrolle, 2) soziale Verwerfungen verhindern, 3) den negativen ökonomischen (und somit sozialen etc.) Effekt minimieren, 4) effektiven Gebrauch von Ressourcen. An diesen Plan hat sich in Kanada 2020 ff. niemand gehalten. Wissenschaft zählte einfach nicht mehr. Und dieses antiwissenschaftliche Durchdrehen erleben wir ja auch in Deutschland. Eine rühmliche Ausnahme bildet das Team um Prof. Matthias Schrappe.

Die Emergency Managment Maßnahmen lassen sich nach Joffe und Redman in vier Prinzipien einteilen:

1) Einhegung (eines Virus, einer Katastrophe)

2) Vorbereitet sein (was alle EU Länder waren, aber bis auf Schweden hat kein Land sich an bestehende Pandemiepläne gehalten)

3) Reagieren

4) Sich von der Krise erholen

Entscheidend ist ein „holistischer Ansatz“, der von einem „Team Reflexivität“ ausgearbeitet werden sollte, der Einfluss von „Experten“ sollte so minimal sein wie möglich (also exakt im Gegensatz zu Deutschland).

Ari Joffe hatte schon zuvor in anderen Texten seine Kritik an Lockdowns ausgearbeitet:

In einem anderen Papier hatte Joffe das „Gruppendenken“ in Zeiten der Zeugen Coronas, von Lockdown und „Maßnahmen“ analysiert, kritisiert und attackiert – mit 275 Fußnoten gespickt. In diesem langen wissenschaftlichen Artikel in der Zeitschrift „Health Economics“, die auch von Frontiers publizert wird, zur Kritik des Gruppendenkens in Zeiten von Corona, geht Joffe auf die WHO Empfehlungen von Oktober 2019 ein, die bei einer Influenza Pandemie vor Grenzschließungen, Quarantäne und Kontaktnachverfolgung warnten (!) (S. 3).

Der Artikel von Joffe ist sehr lesenswert. Auch seine Quellen sind teilweise höchst interessant. So bezieht er sich zum Beispiel auf den Soziologen Paul Frijters, Professor an der London School of Economics und Fellow am I Z A Institute of Labor Economics, einer Einrichtung, die von der „Deutsche Post Foundation“ initiiert wurde – kannten Sie die Deutsche Post Stiftung?, ich nicht – , der sich schon im Juni 2020 kritisch mit dem Gruppendenken, der Massenhysterie und dem Nachmachen des totalitären Modells Chinas in Europa, Amerika und dann auf der ganzen Welt (Afrika, Indien etc.) befasst hatte und fassungslos zeigte.

Frijters kontextualisierte das in einem Blogtext für das ‚anarchistische Kollektiv‘ Club Troppo aus Australien, einem Autor*innenblog, das seit 2003 besteht,  mit der europäischen Soziologie von Massenbewegungen, von Le Bon über Adorno hin zu Canetti:

This behaviour is very reminiscent of the stories of crowds by writers of the 19th and 20th century who witnessed the rise of nationalism, puritanism, fascism, and communism, deeply impressed by how millions of individuals became united in crowds. Quintessential elements are the extreme fluidity of values, beliefs, and the negation of individualism and the pursuit of individual success. In crowds, groups dynamics are highly accelerated as individuals blur into one and want to blur into one: crowds are groups operating in a high-intensity mode that unlocks behaviour not otherwise seen. The high-intensity mode comes with a clear goal everyone obsesses about, whereas normally groups have fuzzier goals like the wellbeing of its members.

Yet, the crowds of Europe as depicted by Elias Canetti, Theodor Adorno, and Gustav Le Bon were dense, with people packed close together physically, either hunting, feasting, or lamenting. The images one then thinks of are of marching armies, stadiums full of fanatical supporters, jamborees, rave parties, and crowded funerals full of weeping widows. One thinks of people touching many others, becoming one entity in joint movement and thinking.

The covid-19 crowds were of a very different nature, neither feasting, nor hunting, nor lamenting. They were not made up of people physically close together, but by people keeping their distance. Only on the internet and in their minds were people acting together against a common threat that was perceived to threaten each of them as individuals.

Joffe bezieht sich in seinem kritischen Text zum Gruppendenken auf Frijters und ein Corona-Modell. Demnach stand die Welt vor dem Dilemma, einen Zug zu haben, der unweigerlich Schaden versursachen wird, da Menschen auf den Gleisen sind. Würde er geradeaus weiterfahren, würde ein alter Mann überfahren werden, den alle im Dorf kennen und der Zugführer wäre seines Lebens nicht mehr sicher. Warum hat er nicht die Weiche umstellen lassen? Hätte er die Weiche umstellen lassen, wäre er abgebogen und hätte 50 Menschen aus unterschiedlichsten Kontexten, Menschen, die weder er noch die Dorfbevölkerung kannten, überfahren. Die zynische Antwort kennen wir alle. Die Weiche wurde zum Abbiegen gestellt = Lockdown, Grenzschließungen, Grenzkontrollen, Kollateralschäden, Hungertote, Masken, Impf-Mandate, Suizide, psychische Verwerfungen, häusliche Gewalt, Sündenbock-Suche, Diffamieren von Kritiker*innen und zumal brutales Durchsetzen der Impf-Apartheid etc.

Joffe geht auf die völlig panischen und falschen Vorhersagen des Imperial College von März 2020 ein, die allein für die USA 2 Millionen Covid-Tote bis Mitte April 2020 vorhersagten, ohne Lockdown, er betont, dass die Infektionssterblichkeit eben bei maximal 0,23 Prozent liegt (so die WHO) und schreibt über das „Corona Dilemma“:

The economist Paul Frijters has asked us to consider “The Corona Dilemma” (Figures 1A,B) modeled after the so-called “Trolley Problem” in philosophy (144). He asks us to imagine “you are the decision maker who can pull the lever on the train tracks to avoid the coming train from going straight” (144). Our options are to divert the train or not. “If you do not divert the train – you are letting the virus rage unchecked [i.e., COVID-19 deaths]” (144). On the other hand, “if you pull the lever – the diverted train will put whole countries into isolation, destroying many international industries and thus affecting the livelihood of billions, which through reduced government services and general prosperity will cost tens of millions of lives [i.e., COVID-19 reaction]” (144). The world pulled the lever, and the unintended health consequences of these measures did not play a part in modeling or policy.

Das ist alles insofern auch interessant, als Ari Joffe anfangs ein starker Befürworter von Lockdowns war und erst seit dem Frühsommer 2020 zu einem Kritiker der Maßnahmen wurde – doch das dafür umso wissenschaftlicher und luzider.

Joffe und Redman halten fest: Lockdowns können fünf bis zehnmal so viel Schaden anrichten, als sie an Schäden durch dieses Virus verhindern. Die WHO und die Wissenschaft hatten sich bis 2020 gegen jede Form von Lockdown ausgesprochen – doch alle Pandemiepläne wurden von den völlig durchdrehenden Politiker*innen in den Müll geworfen. Antiwissenschaftlich und irrational wird seither im gewollten Panikmodus die ganze Welt in Atem gehalten und Millionen in den Tod getrieben – heute, morgen und noch in Jahrzehnten, das betont die Studie. Arbeitslosigkeit und psychischer Zerfall bedeuten früheren Tod. Und der ist durch die Politik der deutschen Bundesregierung und den 16 Landesregierungen, von Macron, Johnson, Biden etc. zu verantworten.

Schon Mitte Februar 2021 schrieb ich angesichts einer schweizer Studie, die sich mit den befürchteten verlorenen Lebensjahren durch die Lockdownpolitik befasst:

Während also das RKI und das Umweltbundesamt die Panik hochhalten wollen und betonen, dass “305 641 Lebensjahre durch COVID-19 verloren” gegangen seien, ist die Zahl der verlorenen Lebensjahre, die durch die Corona-Politik entstehen werden, extrem viel höher:

Die Zahl der verlorenen Lebensjahre durch die Corona- und Lockdownpolitik beträgt in Deutschland schätzungsweise mehr als 17 Millionen Lebensjahre!

Die Schäden, die Söder, Dreyer, Giffey, Weil, Kretschmann, Scholz und alle Verantwortlichen seit März 2020 durch Lockdowns, sinnlose Massentests, Maskenwahn, Quarantäne, Reiseverboten, Grenz- wie Schulschließungen, die Impf-Apartheid und 2G+ vorneweg, anrichten, sind unermesslich. Die Schäden, das heißt Tote und verlorene Lebensjahre, werden nach der Logik dieser Studie um das Fünf- bis Zehnfache höher liegen als die Schäden durch das Virus, die ggf. durch diese unfassbaren „Maßnahmen“ verhindert wurden, wenn überhaupt im großen Maßstab Schäden verhindert wurden. Die bis heute kontextlosen Zahlen der „Infizierten“, die weiterhin fast alle nicht oder nicht schwer krank sind, der „Toten“, die nur ganz selten kontextualisiert werden mit anderen Todesarten, die viel häufiger vorkommen und theoretisch auch eingedämmt werden könnten, wie Alkoholsucht, Nikotinsucht, Zucker und schlechte Ernährung oder Feinstaub (!), diese Zahlen werden seit März 2020 wie Geschosse auf uns abgefeuert. Die Panik und Angst, die dadurch entsteht, war von Horst Seehofer gewollt, Stichwort: Panikpapier von März 2020.

Menschen den Raum zum Feiern, Reden, Treffen, Trauern zu nehmen, wie es die Verbrecherbande seit März 2020 tut, ist ein unglaublicher Vorgang, der Teil des größten Verbrechens an der Gesundheit in der Bundesrepublik Deutschland ist. Es wird begangen von epidemiologischen und demokratischen Analphabet*innen, die sehenden Auges häusliche Gewalt, Suizidversuche von Jugendlichen und Erwachsenen, Millionen Hungertote im Trikont, psychische Krankheiten, verschleppte sonstige Krankheiten unfassbaren Ausmaßes nicht nur hinnehmen, sondern aktiv produzieren mit ihrer Panikindustrie, die von den a-sozialen „Expert*innen“ und Medien befeuert und promotet werden.

Wer eine wirklich fundierte Studie lesen möchte, sollte diese Studie von Joffe (und Redman) lesen. Sie hat viele konkrete Vorschläge, wie ein „Notfall Management“ aussehen könnte oder sollte, wie man Gruppendenken und Einseitigkeit vermeiden und Vielfalt, Reflexivität und zumal den Blick auf das Ganze sich bewahren kann. So geht Wissenschaft.

Fazit: Lockdowns und die Impf-Apartheid, die ein Lockdown für die Nicht-Geimpften darstellt, und die präzedenzlose Panikindustrie seit März 2020 werden fünf bis zehnmal mehr Tote und verlorene Lebensjahre produzieren, als an möglichen Covid-Todesfällen verhindert wurde.

Das war es der Politik und den Medien offenbar wert. Fünf bis zehnmal so viele Tote und verlorene Lebensjahre, aber sie können behaupten: „Wir haben was getan“.

Wie absurd das Impfen gesunder junger Menschen ist, zeigt doch Bayern München. Beim gestrigen Auftakt zur Rückrunde der Fußball-Bundesliga fehlten sage und schreibe neun Spieler wegen einem positiven Test auf SARS-CoV-2, wobei Gladbach das Spiel womöglich wie schon zuletzt auch gegen ein vollständiges Bayern gewonnen hätte (gestern 2:1 in München, am 27.10.2021 in der zweiten Runde des DFB-Pokals 5:0 für die Fohlen in Gladbach gegen das Starensemble aus München).

Insofern könnte man sagen, Corona hat den Bayern gut getan. Ohne positive Tests verloren sie im Oktober noch 0:5 gegen Gladbach, jetzt ohne neun Stammspieler, darunter der Torwart Manuel Neuer, nur 1:2.

Dutzende neue Länder wurden jetzt vom unwissenschaftlichen Robert Koch-Institut (RKI) auf die Liste der „Hochrisikoländer“ gesetzt. Dabei ist das größte Hochrisikoland, da es die irrationalsten und drakonischsten Maßnahmen und die Impf-Apartheid exekutiert, Deutschland. Nehmen wir hingegen eine Demokratie wie Schweden. Dort stirbt seit Juni 2021 so gut wie kein Mensch mehr an oder mit Covid-19, wie die Zahlen zeigen. Aktuell werden in Schweden dreimal weniger Menschen auf die Intensivstation eingeliefert als in Deutschland. Insgesamt liegen sogar viermal weniger Patient*innen auf den ICUs als im Panikland Deutschland. Wenn also eine Reisewarnung ausgesprochen werden muss, dann eine für Deutschland. Kein Land der ganzen Welt ist für Tourist*innen gefährlicher als Deutschland – was die politische Kultur und den Gesundheitsstatus seiner Bevölkerung bezüglich Covid betrifft. Ja, noch irrationaler: „Hochrisikogebiet“ heißt, dass nicht geimpfte Einreisende in Quarantäne müssen. Wir wissen, dass Geimpfte exakt so stark und lange infektiös sein können wie Ungeimpfte. Also ist es pure Schikane, epidemiologischer Schwachsinn – aber der Politik und dem RKI macht es Spaß, Menschen zu quälen, zu tyrannisieren und in Panik zu versetzen, sie auszugrenzen, die Gesellschaft zu spalten.

Man sollte also die Schweden warnen, was sie in Germanien erwartet: verschleierte Münder und Nasen in allen Läden und Gebäuden, schon das könnte für die liberalen Schweden einen Schock bewirken. Dann der unsagbar aggressive Ton so gut wie aller Medien wird Schweden irritieren. Ohne jeden Test in jeden Laden gehen können, das wäre dann für die Schweden im teutonischen Wahnsinnsland Tabu, sie müssten zeigen, ob sie geimpft oder genesen sind – dabei ist kein Mainstream-Deutscher „genesen“, Dutzende Millionen Deutsche sind „unheilbar gesund„.

Und die Weils dieser Welt lachen und lügen, wir hätten „keinen Lockdown“ und bräuchten und wollten keine erneute „epidemische Lage von nationaler Tragweite“, wie er angesichts des CDU-Scharfmachers Brinkhaus sagte, der eine solche „Lage“ wieder sieht. In Wirklichkeit leben wir im Lockdown – über 12 Millionen ungeimpfte Erwachsene haben keinerlei Zugang zur Gesellschaft, ihnen ist jedes Theater, Kino, Restaurant und Café verschlossen. Aus purer Lust und Freude an der Schikane. Nie war die Bundesrepublik Deutschland gespaltener als heute. Dagegen war der Lockdown für alle im Winter 2021 geradezu harmlos, aber auch der kostete Tausenden das Leben, früher oder später.

Eine vielleicht interessante Forschungsfrage an die psychoanalytisch Gebildeten wäre Folgendes: an was für einer Art Realitätsverlust leiden jene in diesem Land, die nicht sehen wollen oder eben können, dass wir im Lockdown leben? Sigmund Freud hat sich dazu 1924 geäußert:

Ich habe kürzlich1) einen der unterscheidenden Züge zwischen Neurose und Psychose dahin bestimmt, daß bei ersterer das Ich in Abhängigkeit von der Realität ein Stück des Es (Trieblebens) unterdrückt, während sich dasselbe Ich bei der Psychose im Dienste des Es von einem Stück der Realität zurückzieht. Für die Neurose wäre also die Übermacht des Realeinflusses, für die Psychose die des Es maßgebend. Der Realitätsverlust wäre für die Psychose von vorneherein gegeben; für die Neurose, sollte man meinen, wäre er vermieden.

Millionen Menschen gehen täglich ohne Impfung und ohne Test in die Supermärkte, einige Tausende gehen geimpft und getestet in Restaurants. Nur wirklich vollkommen Gehirnamputierte glauben, dass dies epidemiologisch Sinn macht. Die Politik weiß das. Sie wollen die Restaurants und Cafés zugrunde richten, Menschen erpressen, sich gentherapieren zu lassen und nehmen dazu Millionen Tote im Trikont noch obendrauf in Kauf.

Die Politik und die Medien haben ein Klima des Hasses gegen Kritiker*innen des Coronawahns implementiert, das es in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland so noch nie gab. Dagegen war der Deutsche Herbst 1977 ein laues Lüftchen. Es ist sehr tragisch, dass der Rechtsanwalt Otmar Spirk, der sich primär für sozial Benachteiligte einsetzte und in Regensburg als bekannter Kritiker der irrationalen und unwissenschaftlichen, demokratiefeindlichen, nicht verhältnismäßigen Corona-„Maßnahmen“ bekannt war, gestern verstarb. Er war Ende 60 und vorerkrankt, hatte vor wenigen Tagen gemeldet, dass er positiv auf Corona getestet worden sei. An was Otmar Spirk starb, ist mir nicht bekannt. Was aber bekannt ist, ist die unsagbare Verkommenheit der „linken“ Szene in Regensburg und überall. Eine Twitter-Userin (oder User) der dortigen Antifa, jedenfalls feige, dumm, anonym und voller Hass, postete die Nachricht von seinem Tode – mit einem Bild des Verstorbenen – und erhält in kurzer Zeit 813 „Gefällt-mir“ und 211 „Retweets“. 813 menschliche Abgründe, die sich freuen, dass ein Mensch gestorben ist, der nicht ihrem Coronawahn anhing. Und diese Un-Menschen wurden von der Politik und den Medien seit März 2020 herangezüchtet – die aggressiven Abgründe aber, die schlummerten in diesen widerwärtigen Existenzen lange zuvor. Ich weiß, wovon ich rede, da ich selbst aus der Antifa komme und das teils extreme Gewaltpotential dieser Szene kenne und immer innerhalb der Antifa bekämpft habe. Diese Abgründe gibt es nicht nur in Regensburg, sondern in jedem verkommenen Ort in diesem verkommenen Land – und das sind Euphemismen für ein Land, das solche 813 Monster gebiert. Diese feigen, anonymen Pseudo-Antifas, die den ZeroCovid-Faschismus in ihren eigenen Fressen (Mund oder Gesicht wäre da wirklich übertrieben, sorry) nicht erkennen, weil sie keine Spiegel zu Hause hängen haben, die wissen, sie haben die Straßenhoheit in der ganzen BRD verloren. Nicht der Irrationalismus der Zeugen Coronas läuft mit 50.000 Menschen allein in Baden-Württemberg, Bayern etc. jede Woche spazieren, sondern das sind die Kritiker*innen der irrationalen Coronapolitik. So eine Verkommenheit, dass 813 Leute sich freuen würden, wenn z.B. ein Macker der Antifa Regensburg vom Fahrrad fällt und von einem LKW überrollt werden würde, das würde es nicht geben. WIR Kritiker*innen würden es nicht feiern, wenn solche erbärmlichen Würstchen tragisch versterben würden und auf Twitter posten (!!!). Das ist der Unterschied ums Ganze zwischen zivilisierten Coronapolitik-Kritiker*innen und verrohten, menschenverachtenden Zeugen Coronas.

Otmar Spirk war ein wundervoller Mensch, den ich leider nur per Mail und von Erzählungen kennenlernen durfte. Er fragte mich z.B. im Juni 2021 an, ob er einen Text von meinem Blog übernehmen dürfe, was ich natürlich mit Freuden bejahte.

Dass Menschen im Notfall, der tagtäglich eintreten kann, nicht in der Kneipe, im Restaurant, Café, Jugendclub, Theater, der Oper oder im Stadion, Hallenbad etc. mit Freund*innen, Kumpeln oder ganz Unbekannten sich austauschen können oder auch nur still dasitzend sich nicht alleine fühlen, dass Frauen nicht vor ihren schlägernden Männern fliehen können in der 2-Zimmer-Wohnung, Kinder auch eingesperrt sind mit solchen Patriarchen, die es weiterhin und ohne Ende weltweit gibt, all das sind unendlich größere gesellschaftliche Schäden als ein paar Tote, die aufgrund von Vorerkrankungen oder vor allem dem sehr hohen Alter an oder mit einer Virusinfektion sterben. Nochmal, ich kann es nicht oft genug erwähnen, laut der Uni Duisburg-Essen gab es 2020 eine Untersterblichkeit von 2,4 Prozent, es sind weniger alte Menschen gestorben, als zu erwarten gewesen wäre. Punkt.

Millionen Menschen die Chance zu nehmen, Abschied zu nehmen, keine Leichenschmäuse seit März 2020, ja das Verbot von Besuchen auf Intensivstationen oder Normalstationen für Freund*innen (in primitivster, reaktionärster Weise wird das Mann/Frau-Ehe-Schema hier exekutiert und nicht mal da ist sicher, ob sie/er reingelassen wurde oder wird, eine ungeimpfte Ehefrau hat oft keinerlei Chance), sich weder bei Freudenfesten noch Traueranlässen spontan oder lange geplant treffen zu können, und das trifft Millionen Menschen seit März 2020, das ist das größte Verbrechen in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland und einer Demokratie unwürdig. Wer Angst hat, bleibt zuhause oder lässt sich impfen. Aber alle anderen, die das Risiko rational einschätzen können und wissen, dass jeder Tag der letzte sein kann, die sollten in einer Demokratie frei leben können. Es ist unsagbar unsolidarisch, eine mini-kleine Gruppe von Fanatiker*innen, die weder an das Zuhause bleiben, noch die Impfung oder das Abstandhalten glauben, über den selbst denkenden Rest bestimmen zu lassen – so wird ein Schuh draus. Fanatisch sind nicht die Ungeimpften, sondern die Geimpften (also fast alle). Die Ungeimpften wissen ob der Gefahr. Die Geimpften baden im Panikbad gerade trotz Impfung, Maske und Lockdown für den denkenden Teil der Bevölkerung.

Der Tag der Abrechnung wird kommen. So oder so. Und das wissen die Kretschmanns, Scholz‘, Söders, Wills, Plasbergs, ZEIT-, Spiegel-, taz-, SZ, FR-, Freitag-Redaktionen und unzählige weitere, die ARD, das ZDF, RTL, sat1, n-tv, ARTE, 3sat, das RKI, die Leopoldina und wie die ganze Bande sich nennt, ganz genau.

Es geht nach diesem herausragenden Text in der Zeitschrift Public Health Policy von Frontiers um den Schutz der Vulnerablen und eine Rückkehr zum ganz normalen Leben für alle unter 65 Jahren bzw. der gesamten Gesellschaft, da die Vulnerablen eine sehr kleine Gruppe ausmachen.

Es lebe die kritische Wissenschaft wie von Prof. Dr. Ari Joffe und seinen internationalen Kolleg*innen. Sie zeigen, dass in der medizinischen Wissenschaft in Teilen sehr wohl ein großes Verständnis dafür herrscht, wie unglaublich dumm und mörderisch Lockdowns und die typischen „Maßnahmen“ angesichts von SARS-CoV-2 waren und sind.

Für eine Zukunft ohne Lockdowns, Impf-Mandate, Quarantänen, Masken und die Impf-Apartheid muss man kämpfen. Auf Kundgebungen und Demonstrationen, als Blogger, Autor oder Wissenschaftler in Fachzeitschriften. Es gibt viele Möglichkeiten im Jahr 2022. Packen wir es an.

Und das sage ich, der ich Menschen gar nicht sonderlich leiden kann, aber brutale Herrschaft gehört bekämpft. Wer erlebt hat, zu was Menschen (und Deutsche) seit März 2020 wieder fähig sind, wird mir da zweifelsohne zustimmen. Und trotzdem:

Das irrationale Coronaregime wird fallen!