Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Tatort

Ein ächtes Käpsele in Zeiten von Corona: Der Redakteur der Frankfurter Allgemeinen Harald Staun

Von Dr. phil. Clemens Heni, 03. September 2022

Daddiots und mombies haben oft keinerlei Takt- und Schamgefühl. Sie schämen sich nicht mit ihrer narzisstischen Delegation hausieren zu gehen. Sie merken nicht, dass es völlig deplatziert ist, anderen von ihrem Privatleben zu erzählen, von ihren Kindern, die einen dreiwöchigen Austausch vor sich haben oder denen ein Zahn ausfiel, ein Privatleben also, das doch aus nichts als Geschrei, Kinderbrei, Fäkalien und Tumult besteht, jahrelang. Ein Kinderleben mithin, das jede und jeder, der bis hierher mitgelesen hat, selbst erlebt hat. Der Narzissmus besteht darin, dass viele das anderen auch zumuten wollen und selbstverliebt schauen, ob die Zweijährigen schon schreiben oder wenigstens ein paar Worte Französisch, Englisch und Hochdeutsch (bei den schwäbischen, türkischen, russischen oder bayerischen Eltern) können. Die Forschung nennt es narzisstische Delegation, viele wollen auch, dass die Kinder das nachholen, was sie selbst verpassten, ein eigenständiges Leben, andere verkleben genau ein solches durch Überfürsorglichkeit, die doch nur das mini-me meint.

Narzisstische Eltern sehen in ihren Kindern keine eigenständigen Individuen, sondern lediglich Objekte, die ihrem Idealbild entsprechen müssen. Ihre Kinder werden von ihnen als Erweiterung ihres Selbst angesehen und daher ausschließlich für die eigenen Zwecke instrumentalisiert.

Dass die Welt überbevölkert ist, kommt in diesem Weltbild selbstredend auch nicht vor, und zwar gerade überbevölkert mit den Kindern der wohlhabenden Menschen in Europa, Nordamerika, Japan und den anderen industriegesellschaftlichen Gegenden.

Harald Staun kann zu Kindern, ja überhaupt zu eigentlich fast allem was sagen. Er ist ja auch Journalist. Das ist sein Beruf. Er ist klug, fast ein Neunmalkluger, Schlaumeier, Klugscheißer, einfach ein Käpsele.

2021 kritisierte er das neue Format Bild-TV und den späteren Pro-Ukraine Einpeitscher Paul Ronzheimer, dazu die Protagonist*innen Claus Strunz, Nena Schink und Filipp Piatov. Putin ist ein gefährlicher Mann und der Krieg in der Ukraine muss sofort enden. Putin ist antifeministisch (Pussy riot), lässt schon mal Giftanschläge auf (ebenfalls nationalistisch-russische) Dissidenten passieren und sie danach einsperren (Nawalny), Putin ist reaktionär-großrussisch, antibolschewistisch wie antikommunistisch. Ironischerweise trifft er sich in seiner Panik vor Corona (2G, „langer Tisch“ im Kreml) mit Scholz, Lauterbach oder Joe Biden und Boris Johnson und Macron („Krieg gegen ein Virus“, wobei Frankreich jetzt – September 2022, die Pandemie für beendet erklärt hat!!).

Gerade auf einen so gefährlichen, unberechenbaren Politiker wie Putin, den der Westen seit 20 Jahren immer mehr isolierte und damit fanatisierte, nicht diplomatisch einzugehen, sondern geradezu erpicht darauf gewesen zu sein, dass er einen Krieg anfängt – das zeigen Dokumente aus den USA -, das ist gemeingefährlich und zeigt wie komplex dieser Konflikt ist. Der Antisemitismus gerade von Selenskyi, der den Holocaust trivialisiert und den ganz normalen Krieg Russlands mit der Gründung der auf die Vernichtung der Juden gerichteten NSDAP 1920 gleichsetzte, kam in Israel in der Knesset überhaupt nicht gut an. Die deutschen und amerikanischen Waffen werden noch mehr Menschen in der Ukraine töten. Daher: Schluss mit den Sanktionen, die auch russischen Staatsbürger*innen ihre verdiente Rente und andere Geldzahlungen entreißt, auf mit Nordstream 2 und zwar sofort. Jene, die am meisten unter diesen Sanktionen leiden werden, auch wenn das ein Leiden auf sehr hohem Niveau ist, werden die Menschen in der BRD und Europa sein, Inflation, Panik vor Strom- und Heizungsausfällen zeigen die Absurdität der Politik von Baerbock, Lindner und vorneweg Olaf Scholz.

Sind die Herrscher in Saudi-Arabien menschenfreundlicher als Putin? Ihr Krieg im Jemen hat bislang 200.000 bis 300.000 zivile Opfer gefordert. Keine Sanktionen nirgends, die Saudis sind unsere Freunde, das gleiche gilt von Katar.

Staun jedoch beklagte im März 2022 das angebliche „Zaudern“ der deutschen Politik und fand die ungeheuerlichen 100 Milliarden für die Bundeswehr gar nicht ausreichend, weil die ja doch Deutschland zugutekämen und nicht direkt der Ukraine (evtl. sind Staun und Ronzheimer jetzt doch Freunde, 2022?). Kein Wort der Differenzierung, wie es zum Krieg in der Ukraine kam. Keine Kenntnis von not-one-inch, dem gebrochen Versprechen der USA und der NATO, von James Baker und Helmut Kohl (es gibt die Protokolle davon, nur keinen Vertrag, alles in „Nie wieder Krieg ohne uns… Deutschland und die Ukraine“, das neue Buch von Gerald Grüneklee, Peter Nowak und mir).

Harald Staun kennt sogar den Namen Adorno und weiß detailliert, wie Andrew Breitbart lange vor Trumps Aufstieg als Politiker zu einem rechtsextremen Hetzer in den USA wurde. Er weiß, dass es kein richtiges Wohnen im falschen Leben gibt

und kauft doch gerne bei Amazon ein. Er kennt sich in Film, Kino und Literatur aus und weiß auch, dass es „Die Invasion der Blogger“ gibt, die den Journalismus bedrohen könnte. Er hat 2003 sogar Ivan Illich erwähnt, der eigentlich unter die wichtigsten 50 „Intellektuellen“ hätte kommen müssen – noch besser wäre es gewesen, Staun hätte Illich auch gelesen und verstanden, dann wären ihm katastrophale analytische, medizinische, philosophische, demokratische und menschliche Fehler in der Coronakrise, wie wir noch sehen werden, eventuell erspart geblieben.

Staun schreibt über Fußball und die Arroganz von ARD und ZDF, erzählt 2018 die Geschichte des 2010 gegründeten explizit sozialistischen Magazins Jacobin in den USA, doch 2020 hat Staun natürlich nicht gestaunt, sondern ignoriert, dass gerade in Jacobin der Epidemiologe Professor Martin Kulldorff von der Harvard University am 19. September 2020 in einem Interview mit Nicole Aschoff und der Biologin und Epidemiologin Katherine Yih von der Harvard Medical School, sich gegen die irrationalen und höchst gefährlichen Coronamaßnahmen wie Lockdowns aussprach. Kulldorff hat dann ja Anfang Oktober 2020 zusammen mit der linken Epidemiologin Professorin Sunetra Gupta von der Oxford University in England und dem Professor für Medizin an der Stanford University Jay Bhattacharya die berühmte „Great Barrington Declaration“ verfasst, die sich für den Schutz der Vulnerablen und für ein ganz normales Leben aller anderen Menschen im Zeitalter von Corona ausspricht.

Im Juni 2021 plappert Harald Staun mit dem Historiker Philipp Sarasin über Luhmann (der als Systemtheoretiker gar keinen kategorialen Unterschied zu sehen vermochte zwischen den Nazis und den Befreiern und Amerikanern, wie es sich mal in einem Interview zeigte, was aber natürlich hier nicht vorkommt), Sarasin und Staun reden über Apple Computer, über das ach-so-zentrale und willkürlich herausgegriffene Jahr 1977, das Sarasin zu einem Buch gereichte, über „Identität“ von links und rechts. Dann rubriziert Staun ein post-pubertäres Sexgeschwafel in einem Video von Charlotte Roche, die Roger Willemsen und ein paar andere Viel- oder Dummschwätzer in ihre Privatwohnung eingeladen hatte, ziemlich fasziniert unter „Kindergeburtstag“,

Staun kritisiert aber ein anderes Mal sogar eine reaktionäre Männerbewegung und befasst sich mit Gender, Aphrodite und der „Abschaffung der Geschlechter“, er befasste sich sporadisch und mehr schlecht als recht (also unterm Strich den Jihad verharmlosend) mit dem Thema Islam und Islamismus in Deutschland, zuletzt kritisierte er recht luzide eine vierteilige Filmreihe und den 90-minütigen Abendfilm, der am 5. September 2022 in der ARD zur Primetime zu sehen sein wird, zum palästinensischen Massaker an der israelischen Olympiamannschaft im September 1972, schon 2012 hatte er das Thema aufgegriffen. Staun zeigt, wie perfide dieser Film bzw. die vierteilige Serie 2022 vorgehen:

Fünfzig Jahre lang hat Mohammed Safady nicht nur darüber ge­schwiegen, was er im Jahr 1972 ge­tan hat. Er war auch dermaßen untergetaucht, dass ihn Wikipedia schon für tot hielt, für eines der Opfer der Vergeltungsaktionen des israelischen Geheimdienstes Mossad. Nun taucht er wieder auf, als Zeitzeuge in der ARD-Dokumentation „Tod und Spiele“. (…) Safady war einer der palästinensischen Attentäter der Terrorgruppe „Schwarzer September“, die am 5. September 1972 bei den Olympischen Spielen in München elf israelische Sportler ermordeten. Dass die Filmemacher Lucio Mollica und Bence Máté ihn aufgetrieben und für ein Interview für ihre Dokumentation zum 50. Jahrestag des Anschlags gewonnen haben, kann man als journalistischen Scoop be­zeichnen. Dass sie ihn wie einen Zeitzeugen unter anderen behandeln, ist schwer erträglich. (…) Und es ist höchstens die halbe Wahrheit: So sehr sich Mollica und Maté in ihrer 180 Minuten langen Doku (vier Folgen sind in der ARD-Mediathek, das Erste zeigt am 5. September um 20.15 Uhr eine 90-minütige Fassung) bemühen, den historischen Kontext, politische Hintergründe und die Folgen des Attentats zu be­leuchten, so groß ist eine Lücke, die besonders auffällt: Es kommt kein einziger deutscher Jude zu Wort.

So differenziert und kritisch geht Staun aber keineswegs immer vor, wie wir schon gesehen haben.

Vor allem in der Coronakrise hat er so Typisches wie Unglaubliches verfasst, wie wir noch ausführlich und quellengesättigt sehen werden. Staun hat sogar im Herbst 2017 ein Interview mit dem ARD-Tatort-Regisseur Dietrich Brüggemann über dessen ersten Tatort geführt, es dann aber offenbar verpasst sich weiter mit Brüggemann und dessen scharfer Kritik am Corona-Regime zu befassen, dabei hätte er ja als Bekannter von Brüggemann leicht Zugang gehabt, doch ich fand nichts dazu, auch nicht zu #allesdichtmachen, der fantastischen Kurzclip-Video-Aktion um Volker Bruch, Miriam Stein, Brüggemann und einige der bekanntesten Tatort-Schauspieler*innen wie Jan-Josef Liefers, Wotan Wilke Möhring, Ulrich Tukur oder Felix Klare. Journalisten arbeiten tagesaktuell und nicht systematisch, sie hüpfen von News zu News, kratzen an der Oberfläche und sehen selten, was darunter ist. Doch vor allem zeigt sich eine abgrundtiefe Liebe zum Staat und zum Gehorsam, der pandemic turn wird nicht nur bejaht, sondern gefeiert als historische Chance. Wir kommen darauf zurück.

Wieso aber schreiben Eltern so obsessiv über ihren Nachwuchs, erwähnen in ihrem Lebenslauf, dass sie verheiratet sind oder 2-4+ Kinder haben, stellen sich Bilder ihrer Blutsverwandten – das ist entscheidend, nur adoptierte Kinder zum Beispiel, das zählt gar nicht, es muss das eigene Blut sein – auf den Schreibtisch, hängen sie an die Wand im Treppenhaus oder Wohnzimmer oder haben Familienbilder als Bildschirmschoner auf dem Computer, Tablet oder Handy?

Wieso schreibt ein Autor in einer bundesweiten Tageszeitung über „Wir Eltern“ in Prenzlauer Berg? Gerade deshalb, wegen dem Bekenntniszwang (den hat auch Felix Klare, „Vater von mittlerweile vier Kindern“ in seinem #allesdichtmachen Beitrag), daddiot oder mombie zu sein, werden sie Redakteure und Autorinnen. Sie wollen hinausschreiben, was sie Tolles für das Patriarchat, den Kapitalismus und zumal den deutschen Staat geleistet haben. Zwei oder drei, nicht selten vier Schreihälse kommen dabei heraus, besonders patriarchale und unsoziale Wesen haben sieben davon und hohe Posten in der EU.

Ende Mai 2020 war Harald Staun schon völlig beschwipst von staatlicher Gewalt und ein Zeuge Coronas von Jens Spahn, Angela Merkel, dem RKI und Olaf Scholz geworden, mit einem Monsterbild wird der Tenor unterstrichen:

Womöglich eröffnete genau dieser Bruch die Chance, die Zweifel vor den Zweiflern zu retten: Der Ausnahmezustand hat nicht nur deutlich ökonomische und soziale Schieflagen offengelegt, sondern auch die enormen Kapazitäten politischen Handelns angedeutet. Auf der ganzen Welt haben Staaten gezeigt, dass sie bereit sind, eine globale Wirtschaftskrise hinzunehmen, um zu tun, was sie für moralisch geboten halten.

In einem Interview mit dem Soziologen Benjamin Bratton aus Kalifornien im Juli 2021 zeigt sich der irrationale Maskenwahn, der medizinisch nicht begründbar ist – Schweden hat halb so viel Übersterblichkeit wie Deutschland in den Jahren 2020 und 2021 und das ohne jede Maskenpflicht, nicht in Supermärkten, Kinos, Theatern, U-Bahnen, Bussen, Zügen, Behörden, Schulen, einfach nirgends –, aber den religiösen Zeugen Coronas ein Vorwand bietet, um Dissident*innen so richtig fertig zu machen:

Ich denke, dass Menschen, die Masken demonstrativ ablehnen und sich so dagegen entscheiden, Teil der immunologischen Gemeinschaft zu sein, ein bestimmtes Verständnis von Gesellschaft zum Ausdruck bringen: Sie sehen Gesellschaft als eine Ansammlung von autonomen Akteuren, die freiwillig in einen kulturellen oder sozialen oder wirtschaftlichen Austausch treten. In diesem Fall ist das Risiko individuell und nicht kollektiv: Mein Ausatmen ist eigentlich nie dein Einatmen. Dieses verinnerlichte Gesellschaftsmodell ist aber nicht nur in der Krise falsch; eine Krise macht nur deutlich, wie falsch es grundsätzlich ist. Soziale Beziehungen werden nicht einfach durch eine Ansammlung von Individuen erzeugt.

Wie tödlich Masken für die Gesellschaft sind, auch und gerade für Alte und Kranke, das steht hier nicht und das ist den beiden auch völlig egal. Dass alte Menschen, die ohnehin nur ca. ein Jahr im Altersheim verbringen, lieber Menschen sehen wollten, als eingesperrt und isoliert, zwangsmaskiert und andere Maskierte sehend, zugrundezugehen, das wird in dieser a-sozialen Diktion nicht gesehen, ja der Maskenwahn im Altersheim oder Krankenhaus affirmiert. Fragen Sie mal Helga Witt-Kronshage, die schon im April 2020 nach Hilfe schrie („Alte Menschen wollen in Würde leben und sterben – doch Merkel und die gesamte Politik bevorzugen Isolation und Qual: Wie geht es Helga Witt-Kronshage?“).

Dass Bratton darüber hinaus im anti-israelischen Verlag Verso Press publiziert, passt natürlich. Dort wird auch Jacqueline Rose publiziert, die andernorts eine der unglaublichsten antisemitischen und antizionistischen Lügen verbreitet hat, der zufolge Hitler und Theodor Herzl sich während des gleichen Konzerts mit Wagner Musik in Paris zu ihren jeweiligen Büchern „Mein Kampf“ beziehungsweise „Der Judenstaat“ motiviert und inspiriert hätten haben lassen, also spätestens im Mai 1895, weil da Herzl sein Manuskript abschloss. Hitler kam erstmals mit der Nazi-Wehrmacht 1940 nach Frankreich („Blitzkrieg“). Doch der antizionistische Wahn von Jacqueline Rose ist typisch für England und die Linke in England. Bratton folgt dem Wahn, dass Masken schützen würden.

Der Kern der ganzen Corona-Ideologie und der autoritäre Charakter von Harald Staun wird in einem Text mit seiner Kollegin Novina Göhlsdorf im November 2021 sichtbar: „Kontrolliert uns!“ heißt das achtelgebildete, reaktionär-avantgardistische Elaborat, das ein Plädoyer für den ZeroCovid-Totalitarismus ist.

Ein Text, der ideologisch so in exakt jedem Feuilleton, auf jeder Medienseite jeder stolz- und Corona-deutschen Zeitung stand und zwar jeden Tag seit März 2020. Wer diesen Text gelesen und verstanden hat, weiß alles über die Deutschen und die ZeroCovid-Religion.

Der Text beginnt so:

Ein Freund aus Amsterdam ist zu Besuch in Berlin. Vor der Bar in Neukölln will der Türsteher Impfnachweise sehen. Der Freund hat ein zerknittertes Papier dabei. Doch nur die mit QR-Codes dürfen durch. Der Türsteher ist sehr freundlich und sehr bestimmt. Keine Ausnahmen, leider. Wie ärgerlich – und wie gut –, dass sie so streng sind hier. Wir laufen durch die Weserstraße, sie ist voller Bars, die aber voller Leute sind; es ist Freitagabend. Einige Häuser weiter winkt uns eine Frau in eine Bar, wir quetschen uns ins Gedränge vor dem Tresen. Dreißig unbehagliche Sekunden. Wieso kontrolliert uns keiner? Lieber wieder raus.

Völlig irrational sind die beiden (oder drei etc.), ja total irrational und panisch, ohne jeden Grund. Ihnen fehlt der Lockdown und der Wille zur Gewalt gegen Nicht-alle-Maßnahmen-Befolgende.

Wie gezeigt, weiß Harald Staun alles. Er ist ja ein Käpsele. Er kennt das Wort, nicht den Inhalt, von Totalitarismus, so wie er Adorno vom Namen her kennt, aber wenig vom Inhalt, auch bei Ivan Illich ist das so.

Beim Lesen des Textes „Kontrolliert uns!“ wird einem wahlweise schwindelig oder übel. Es sind ekstatische Pirouetten der Lust am Gehorchen, am Testen, Überprüfen, Mitmachen und Nicht-Denken.

Da wird gejauchzt, dass es Lehrer*innen gab, die von sich aus Masken- und Testwahn, also Gewalt gegen Kinder und Jugendliche wieder eingeführt haben. Dass die zwei, drei Lehrer*innen in diesem Land, die sich kritisch, demokratisch und epidemiologisch versiert gegen die irrationalen und gesundheitsgefährdenden Maßnahmen wandten, mit Disziplinarverfahren, jahrelangen Gehaltskürzungen oder Entlassungen schikaniert und fertig gemacht wurden, das steht da nicht, ja man kann davon ausgehen, dass das von den Frankfurter Allgemeinen beklatscht wird.

Die obsessive Art von Harald Staun, seine Kinder zu instrumentalisieren und als Aufhänger für Texte von ihm in der Frankfurter Allgemeinen herzunehmen – mal ist es die Einweihung eines Spielplatzes in Berlin Prenzlauer Berg, wo die peinlichsten der peinlichen daddiots und mombies Berlins wohnen und nicht alle, aber viele sind Schwaben oder Bayern, weshalb die Rykestraße an Weihnachten ja immer so schön leer war früher („Wir Eltern von Prenzlauer Berg“, der Titel ist kein Witz und nicht in einer Elternpostille erschienen, sondern wirklich in der FAS, der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, für die Staun Redakteur für die „Medienseite“ ist),

mal ist es der Bericht eines „Skiurlaubs in Liechtenstein“, der nur 2000€+ pro Woche kostet (1 daddiot, 1 mombie, zwei Schreihälse), den der FAS-Redakteur mit seinen Blutsverwandten dort unternahm und sein kleinbürgerliches Glück, das was mombies und daddiots unter „Glück“ verstehen, hinausposaunt und sich damit narzisstisch selbst lobt und überhebt–,

diese instrumentelle Art ist es, die einen hier erschaudern lässt, wie er denn mit diesen Kindern oder Jugendlichen in der Corona-Krise umgeht und umging. Hat er sie zum Impfen gezwungen oder genudged (hineingedrängt)? Hat er ihnen die Maske umgebunden, 24/7, oder sie auch hier kaum subtil gedrängt, alles, wirklich alles medizinisch Irrationale, was die totalitären Lehrer*innen und Schulleitungen von ihnen verlangten, nicht nur widerspruchslos, sondern euphorisch und dankbar mitzumachen?

Die Elternzeitung Frankfurter Allgemeine ist so schamlos wie es daddiots und mombies sind, sie versteckt ihre AfD-mäßige Befolgung des natalistisch-patriarchalen Imperativs gar nicht, sie feiert ihn. Folgender Satz aus dem FAZ-Elaborat von Göhlsdorf und Staun ist so dermaßen irrational und absurd, dass man glaubt, man sei im Twitter-Account von Karl Lauterbach gelandet:

Es gibt Lehrer, die es hinbekommen, Infektionszahlen niedrig zu halten, weil sie eine mutwillig abgeschaffte Maskenpflicht und Abstandsregeln auf eigene Faust wieder eingeführt haben.

Dieser Plädoyer für mehr Gewalt und Rücksichtslosigkeit, für mehr a-soziales Verhalten von Lehrer*innen – auch wenn da „Lehrer“ steht, sind womöglich auch die nicht weniger fanatischen nicht-männlichen Leerkräfte (ohne „h“) gemeint, es gibt ja an Schulen primär Lehrerinnen –, ist schockierend, schlichtweg. Denn da wird für gesetzeswidriges Verhalten plädiert („auf eigene Faust“). Auf eigene Faust, also am besten mit einem Punch in die Gesichter der ein, zwei Schüler*innen, die selbst denken können und unter einer Maske leiden und wissen, wie unglaublich ungefährlich Covid-19 für sie und ihr Umfeld ist, oder wie ist das gemeint? „Auf eigene Faust“ gesetzes- und verfassungswidrige Eingriffe in die körperliche Unversehrtheit vornehmen. Und eine Maske ist eine Körperverletzung. Mensch bekommt weniger Sauerstoff, atmet die eigenen Abgase wieder ein, auch Viren und Bakterien, und sieht nur Monster um sich herum und ist selbst eines. Atemnot und Panik entstehen, nicht nur, aber noch verschärft bei Menschen mit Pollenallergien, Asthma oder der Erfahrung sexueller Gewalt, wo ein Täter den Mund zugehalten halt. Von alldem haben die beiden Schreiberlinge der Zeitung für Deutschland nie etwas gehört und schlimmer noch: selbst wenn sie davon gehört haben, es ist ihnen furzscheißegal, um eine Sprache zu verwenden, die auch daddiots und mombies verstehen.

Ein schwedischer Bürger (w/m/d) würde nicht glauben, dass so etwas in deutschen Zeitungen stand (oder in französischen, österreichischen, amerikanischen, israelischen etc.), das Feiern irrationaler Maßnahmen und das Beklatschen von übereifrigen ZeroCovid-Faschos wie Lehrerinnen, die ohne „Verordnung“ oder Gesetz die ihnen Untergebenen zwingen (!), sich zu maskieren, zu testen, gehorsam zu sein und nicht zu denken, niemals selbst zu denken!!

Und das folgende „man“ im nächsten Zitat ist eigentlich gar kein abstraktes Heidegger‘sches „man“, es sollte vielmehr ersetzt werden durch „Als Trottel“, „Als Zeuge Coronas“ oder „Als affirmative Existenz“:

Man lässt sich boostern, lange bevor man dazu aufgerufen wird. Ein Mitschüler der Tochter ist infiziert, und man schickt sich in Quarantäne, obwohl das niemand mehr fordert. Und man kultiviert ungewohnte Sehnsüchte. Gebt mir Anweisungen! Kontrolliert mich! Wie immer, wenn Sehnsüchte unerfüllt bleiben, kompensiert man: durch freiwillige Selbstkontrolle und die freiwillig selbstvollzogene Fremdkontrolle. Lasst mich kontrollieren, ob ihr mich kontrolliert – und die anderen.

Auch folgender Satz zeigt nur, wie unreflektiert bei der Zeitung für Deutschland wie in wirklich nahezu allen Zeitungen in Deutschland gearbeitet und geschrieben wird, ohne jede epidemiologische oder medizinische Evidenz und unter gezielter Ignoranz der internationalen Forschung in diesen Bereichen:

Aber angesichts der anhaltenden gesundheitlichen Gefährdung erzeugt nicht mehr die Preisgabe der persönlichen Daten ein schlechtes Gewissen, sondern ihre Verweigerung.

Für Kinder und Jugendliche und Menschen unter 70 bestand zu keinem Zeitpunkt – zu keinem Zeitpunkt seit März 2020 – eine „gesundheitliche Gefährdung“, die über das Risiko hinausgeht, wie wir es von der Influenza und anderen, teils seltenen, aber eben mitunter gefährlichen Infektionskrankheiten auch in diesen Altersgruppen bis 70 Jahren kennen.

Die FAZ plädiert wie fast alle in Germanien für die totale chinesische Kontrolle, technischer Totalitarismus ist für sie die coolste Mode:

Fast schon wie eine Verhöhnung der eigenen Kooperationsbereitschaft fühlt sich der bizarre deutsche Brauch an, maschinenlesbare Zertifikate auf dem Smartphone mit eigenen Augen auszulesen. Dass es längst eine App dafür gibt, die in anderen Ländern selbstverständlich benutzt wird, gehört hier sogar in der Gastronomie noch in den Bereich des Geheimwissens.

Sodann wehren sie die Kritik am „Totalitarismus“ der Überwachungsgesellschaft von der Autorin Sybille Berg zurück und kokettieren lieber mit dem ZeroCovid-Faschismus, der doch „ein Instrument von Gestaltung und Ermöglichung“ sein könne:

Man darf die Gefahr in einer solchen Gewöhnung sicher nicht unterschätzen. Und doch verspielt, wer nach der Pandemie nur schnell zurück zur Normalität einer Überwachungskritik möchte, die Chance, die die Erfahrung dieser Krise bietet. Was man nämlich in der Bewältigung der außergewöhnlichen gesellschaftlichen Aufgabe lernen konnte, ist, dass „Kontrolle“ keine Chiffre für Totalitarismus sein muss. Dass sie nicht nur eine Kraft der Restriktion und der Gängelung ist, sondern ein Instrument von Gestaltung und Ermöglichung sein kann.

Das erinnert an die zynische und häufig grün-deutsche Empowerung der „Happy Sexworker“ und der Prostitution – Frauen werden vorgeblich ermutigt, selbstbestimmt zu Waren zu werden und sich körperlich schänden zu lassen. Deutschland ist ja das Bordell Europas, die Opfer sind primär osteuropäische Mädchen und Frauen, aber auch Männer und Jungen.

Sibylle Berg ist besonders ein Feindbild für Staun, der selbst seit März 2020 im Totalitarismus keinen Totalitarismus mehr sehen will und Biopolitik entgegen jeder Forschungslage nicht auch und zentral als gegen die Einzelnen gerichtet sieht:

Dass Sibylle Bergs wütende Litanei heute so anders klingt als noch vor drei Jahren, liegt aber auch daran, dass zwischen „GRM“ und „RCE“ eine Pandemie die Welt erschütterte, nach der man durchaus Gründe haben kann, anders auf Themen wie Überwachung und digitale Kontrolle zu blicken.

Dass eine tatsächliche Infektion für Kinder und Jugendliche und Menschen unter 70, die nicht eine ganz seltene besonders schwere Krankheit oder Immunschwäche haben, überhaupt nicht dramatisch ist, dass verleugnen sie, weil sie an Medizin, Gesundheit und Verhältnismäßigkeit kein Interesse haben. Schließlich bietet Corona doch die außerhalb Chinas nie dagewesene Chance, den Kontrollwahn nicht nur zu fordern, sondern am besten zu internalisieren, sich zu freuen, nach dem Impfstatus gefragt zu werden, weil man selbst so dermaßen blöd und bescheuert ist und nicht weiß, dass gegen SARS-CoV-2 Geimpfte wenigstens so ansteckend sein können wie der denkende Teil der Bevölkerung, also die Nicht-Geimpften, wie Studien aus den USA im Herbst 2021 und alle Zahlen von „Patient*innen“ zum Beispiel aus dem Vereinigten Königreich und selbst vom Robert Koch-Institut (RKI) eindrücklich zeigen.

Staun scheint gar nicht zu wissen, dass Menschen unter 70 eine Infektionssterblichkeit bei Corona von 0,05 haben, wie die WHO schon im Herbst 2020 schrieb.

In people younger than 70 years, infection fatality rates ranged from 0.00% to 0.31% with crude and corrected medians of 0.05%.

Er ignoriert solche zentralen Fakten einfach, wie es fast alle Journalist*innen, Politiker*innen und die kulturelle Elite in diesem Land und weltweit taten und die meisten bis heute tun, weil sie nicht den Mut haben zuzugeben, dass sie Fake News verbreitet und Pro-Corona-Totalitarismus agitiert haben.

Es ist wirklich faktenfreies Gelalle – wie soll man das sprachlich anders fassen? Sagen Sie es mir! -, wenn die beiden dann von einer Unidozentin berichten, die angeblich kritisch ist und denken kann, die sich nur noch nicht traut, ihre Studierenden auf den 3G-Nachweis etc. zu kontrollieren. Eigentlich wäre das exakt richtig, ja „Fürsorge“. Dass Studierende wie alle Menschen – wie gezeigt – unter 70 überhaupt nicht vulnerabel sind und die wirklich Vulnerablen in den Altenheimen zu Tode isoliert wurden – davon nicht ein Wort in diesem an Zynismus und Affirmation schwer überbietbaren Propagandatext des Zeugen Coronas.

Wie ein ZeroCovid-Fascho aussieht, können solche Autor*innen nur deshalb nicht jeden Morgen gleich sehen, weil die Spiegel in ihren überdimensionierten Altbauwohnungen von den Quälgeistern täglich mit Fingerfarben vollgemalt oder den Teenies vollgesprüht werden, weil es ja besser und sicherer ist, nicht in die Kita oder die Schule zu gehen. Und, ja, es gibt kritische Lehrerinnen und Lehrer, aber das sind maximal eine von 100 („Die Grundschulrektorin Bianca Höltje hat ein Jahr lang die irrsinnigsten Regelungen für Grundschüler*innen an ihrer Schule mitgemacht und umgesetzt. Sie hat das widerwillig getan und kann jetzt nicht mehr. Sie kann nicht weiterhin Kinder schädigen und schlägt Alarm.“)

Und es geht weiter mit den Umdeutungen der Wahrheit, so wenn die beiden Autor*innen der Frankfurter Allgemeinen Michel Foucault gar nicht attestieren, dass es ihm sehr wohl um das Individuum ging, das biopolitisch zugerichtet und im Bentham‘schen Panoptikum 24/7 überwacht wird. Sie fabulieren:

An konkreten Übergriffen auf die Körper einzelner Bürger hat Biopolitik wenig Interesse. Das Impfen zielt nicht auf die Individuen, sondern soll eher die Mobilität der Massen und der Waren ermöglichen.

Nicht nur im pandemischen Ausnahmezustand gibt es keine Politik, die nicht Biopolitik ist, also permanente Optimierung der Bevölkerung. Aber die Bekämpfung eines Virus, der derart unflexibel über Leben und Tod entscheidet, erfordert neben der Kontrolle auch die Disziplinierung. Und eine Politik, die nicht relative Zahlen im Auge hat, sondern sich absolut dem Schutz des Lebens verpflichtet.

Und dieser Satz „Und eine Politik, die nicht relative Zahlen im Auge hat, sondern sich absolut dem Schutz des Lebens verpflichtet“ ist gegen das Grundgesetz gerichtet, das so einen absoluten Schutz nicht kennt. Aber von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit hat die Frankfurter Allgemeine so wenige Ahnung wie von der Würde des Menschen, des einzelnen Menschen.

Im November 2021, als dieser Pro-Totalitarismus-Text erschien, umschlich die beiden AutorInnen geradezu Panik, dass die neue Regierung unter Olaf Scholz weniger fanatisch sein könnte als die unter Merkel. Doch es kam doch ganz anders, es kam die Impf-Apartheid, 2G, wie „wir“ alle ahnten und wussten! Und der Maskenwahn von Lauterbach ist der gleiche wie der von Spahn, kein Unterschied nirgends.

Die kapitalistische und staatsfetischistische Geilheit – exakt wie die von den „blättern für deutsche und internationale Politik“, die nur sekundiert was die FAZ oder FAS schreibt und vice versa – zeigt sich schließlich hierin: Sie fragen sich, was für super tolle biopolitische Zumutungen und faschistoide Überwachungsmethoden es nicht alles geben könnte:

Zum Beispiel so: Wie eine App, auf der man mit zwei Klicks einen Impftermin buchen kann. Wie eine Datenbank, die epidemische Verläufe und Verteilungen tagesaktuell und anonym sammelt und auswertet. Wie ein Krisenmanagement, das so gut funktioniert wie ein Einkauf bei Amazon.

Dass kein Mensch unter 70 eine Impfung – in Wirklichkeit eine „Gentherapie“, wie die Firma Bayer bekanntlich ganz offen auf dem World Health Summit im Oktober 2021 in Berlin sagte – gegen SARS-CoV-2 benötigt, weil es keine tödliche Seuche ist, sondern so gefährlich oder ungefährlich wie eine Grippe, das sagt die Frankfurter Allgemeine natürlich nicht. Und ob es für ältere Menschen etwas brachte, ist auch völlig unklar, wenn wir uns die Impfnebenwirkungen anschauen, die präzedenzlos sind in Ausmaß und Qualität (Tod nach Impfung, schwere körperliche Schäden). Auch dass laut britischen Daten bzw. aus dem UK von allen angeblichen Corona-Toten nur 12 Prozent ausschließlich an Covid-19 starben, auch davon haben diese Leute der Zeitung für Deutschland keine Ahnung oder sie wissen es und verleugnen es.

Doch es ist nicht nur ein Realitätsverlust, der hier schockiert. Es ist der Wille zum Wahn, der Wille zum Gehorsam unter den Staat – exakt wie bei den blättern für deutsche und internationale Politik oder dem Suhrkamp Verlag. Denn schließlich ist es wieder das zu häufige Heidegger’sche „man“, das zuschlägt und hinter dem sich der affirmative Fanatismus und die unbedingte Liebe zur Gewalt, zum Irrationalismus, zur Willkür, zur Unverhältnismäßigkeit, zum Buckeln vor dem Chef, der Schulleitung, der Politik, den Bullen und dem Staat und somit die Freude am Treten jener, die nicht mitmachen, also ein zuschlagendes „man“, hinter dem sich Novina Göhlsdorf und Harald Staun verstecken wie das fleischliche Brät in einem Maultäschle, damit Gott nicht sieht, dass Fleisch in Maultaschen steckt:

Man ist bereit, alle Vorgaben zu befolgen.

Nicht „man ist bereit, alle Vorgaben zu befolgen“, sondern medizinisch, antiautoritär und demokratietheoretisch Ungebildete (also fast alle Deutschen) wie Novina Göhlsdorf und Harald Staun sind „bereit, alle Vorgaben zu befolgen“.

Und wie typisch und schrecklich sich ein autoritärer Charakter offenkundig vererbt, gerade in Deutschland, dem Land des autoritären Charakters schlechthin, zeigt der Russenhass von Annalena B., die nur ihrem geliebten Großvater folgt, der selbst mit der Waffe gegen „den Russen“ kämpfte, während sie dieses blutige Geschäft an 19-jährige Ukrainer delegiert, da sie selbst dann doch lieber leben und agitieren als sterben möchte für den Staat, der nach Antisemiten und Holocaustmördern Straßen, Plätze oder Fußballstadien benennt und sich sehendes Auges im Konflikt von USA, EU, NATO und Russland zerreiben lässt.

Und wie typisch und schrecklich sich ein autoritärer Charakter offenkundig vererbt zeigt sich hoffentlich nicht an dem Nachwuchs, den Harald Staun bereits in die Welt gesetzt hat – aber zu befürchten ist es dennoch. Wer je sah, wie hirnlos und gehorsam gerade Teenager im Alter von 13 bis 19 sowie Studierende in der Coronakrise agierten, weiß, dass dieses Land auch in dieser Hinsicht, dem Aufwachsen einer autoritären, staatsgeilen, irrationalen, unaufgeklärten Jugend seiner Vergangenheit wieder eine Zukunft gibt. Eine Vergangenheit, die Typen wie Harald Staun, der als Harald Staun völlig irrelevant ist und hier nur pars pro toto für das kulturelle Establishment steht, vorleben:

Man ist bereit, alle Vorgaben zu befolgen.

Die Zeugen Coronas und die Gewalt von Medizin wurden 2001 in diesem Buch antizipiert beziehungsweise kritisiert, Kritische Theorie gegen den Coronawahn und gegen den patriarchal-natalistischen Imperativ zugleich:

 

Zum Glück muss das Schimanski nicht mehr erleben – Renan Demirkan umarmt den ZeroCovid-Polizeistaat Neuseeland

Von Dr. phil. Clemens Heni, 12. September 2021

1985 gab es den Kinofilm „Zahn um Zahn“ mit Schimanski als großteils suspendierter Bulle und der Journalistin Ulli als Protagonisten, die böse Fremdenlegionäre in Marseille und Duisburg aufspürten. Dramatisch stirbt gegen Ende Schimanskis Geliebte Ulli durch eine Explosion, als sie die Tür einer Villa öffnen wollte. Ulli wurde von Renan Demirkan gespielt. Sie haben Sex auf einem Kleinlaster, der Umzugsgut transportiert, behindern sich gegenseitig beim Ermitteln und am Ende wird der Bösewicht, gespielt von Charles Brauer (bekannt als Tatort-Partner von Manfred Krug), erschossen.

Bis heute ist Demirkan offenbar als Schauspielerin aktiv, wie man auf ihrer Homepage erfahren kann. Dort schreibt sie aber vor allem ganz großen affirmativen Blödsinn, der zeigt, wie wenig sie seit März 2020 mitbekommen, gelernt oder kapiert hat, entgegen vieler anderer und weit bekannterer Tatort-Schauspieler*innen wie Jan Josef Liefers, Felix Klare, Ulrich Tukur und all die anderen echten Helden von #allesdichtmachen, die noch selbst denken können und die Worte „Solidarität“, „Menschlichkeit“, „Verantwortung“ und Empathie tatsächlich buchstabieren können.

Denn was schreibt Demirkan im Januar 2021?

Zu allererst möchte ich Danke!! sagen!

Danke an all meine Helden und Heldinnen in diesem unvergesslichen, beängstigenden, pandemischen vergangenen Jahr:

Stellvertretend für alle – möchte ich die Krankenschwestern und Krankenpflegern nennen – die Alten- und Kinderbetreuerinnen und – Betreuer. All die Lehrerinnen und Lehrer – die Verkäuferinnen und Verkäufer – die Virologinnen und Virologen – die Ärztinnen und Ärzte – die Krankenwagen Fahrerinnen und Fahrer. Die Liste ist endlos, denn ich bin wirklich sehr sehr dankbar dafür, dass durch ihr Mittun und Zutun unsere Gesellschaft in jedem Augenblick ihre Menschlichkeit – Solidarität und Verantwortung bewiesen hat!

Das sind so sinnfreie und erbärmliche Plastikwörter-Sätze, dass einem schwindlig wird. Der normale Job von Krankenschwestern oder Ärzt*innen wird hier als heldenhaftes Verhalten dargestellt – dass ich nicht lache! Wenn es jemand gibt, der offenkundig vorsätzlich nicht auf die internationale Wissenschaft gehört hat, aber dafür die Panik geschürt hat, dann sind es die Ärzt*innen und das Pflegepersonal, Ausnahmen bestätigen die Regel.

Weiter heißt es in dem floskelhaften SPD-nahen wirklichen Geschwätz dieser Tatort-Schauspielerin (Jg. 1955):

Ich bin dankbar, dass es sich wieder mal bewiesen hat, dass die Demokratie auf einem tief humanen und sozialen Gewissen und Wissen fußt. Und dass sie sich stets bemüht um den richtigen Weg und die beste Lösung, dass sie bereit ist, ständig dazu zu lernen und sich neu aufzustellen.

Wir haben es gesehen, dass es in einem kleineren Land wie Neuseeland mit einer großartigen politischen Verantwortlichen vielleicht etwas zeitsparender möglich ist – als in einem riesigen, föderalen System wie dem unseren, dessen politische Führung sich jedoch genauso zuverlässig – transparent – verantwortungsvoll – empathisch und solidarisch verhalten hat.

Der ZeroCovid-Polizeistaat Neuseeland, der so irrational und wahnsinnig ist, ein respiratorisches Virus ausrotten zu wollen, ist das Vorbild für die ARD-Schauspielerin, die ganz happy ist, dass sie Staatsanwältin in Köln spielen darf für den Tatort – da fragt man sich, ob sie jemals die Staatsanwältin spielen wird, die die verfassungsfeindliche Politik der Stadt Köln, der Landes- und Bundesregierung oder auch nur des Eff Zeh anklagen wird, die jetzt allesamt die Impf-Apartheid intonieren.

Es gab überhaupt keine Überlastung des Krankenhaussystems, zu keinem Zeitpunkt. Und würden die Mediziner*innen und Pfleger*innen seriös arbeiten, dann wäre der Fokus auf der Panikmache von Jens Spahn, auf dem kapitalistischen Gesundheits- und Profitsystem und vor allem darauf, dass Corona nie als das bezeichnet wurde, was es ist: Eine Krankheit, die schwer immunschwache Menschen angreift, fast nur Alte.

Die Millionen Lockdown- und Kollateral-Toten im Trikont scheren die Demirkans offenbar gar nicht, sie badet in ihren Plastikwörten und ihrer unerträglichen Selbstverliebtheit, dass man es kaum ertragen kann:

2020 hat mich in meiner tiefen Überzeugung bestärkt, dass wir weltweit solidarisch sein können und dass die überwiegende Mehrheit auf dem Planeten Mitmenschlichkeit – Fürsorge und Respekt praktizieren kann! – die elementaren Bausteine einer demokratischen und sozialen Lebens- und Staatsform in Frieden und Freiheit.

Nie war die Welt seit 1945 unsolidarischer – gerade international – als 2020. Auch die völlig zerstörte Kultur in diesem Land der Henker und Richter, die zerstörten Menschen, die sensiblen – zu denen sie demnach nicht gehört -, die sind ihr so was von völlig egal, es ist einfach „Scheiße“, was sie sagt, um mit Schimanski zu reden:

Deshalb möchte ich Sie Alle – liebe Gästinnen und Gäste bitten und auffordern:

lassen Sie uns gemeinsam die beste aller Lebensformen schützen vor so genanten Alternativen und Rettern und Großmachern – vor den Hetzern – den Rassisten – Nationalisten und Coronaleugnern!

Nie war Deutschland nationalistischer als 2020/2021. Die Grenzen zu! Flüchtlinge? Bleiben draußen! Das ganze Land war zeitweise ein Riesen-Gefängnis, das man so gut wie nicht verlassen konnte. Rassistisch war die Coronapolitik, weil die türkischen, bosnischen, irakischen, syrischen, togoischen Arbeiter*innen sehr wohl arbeiten mussten – Lieferservice, Verkäufer*innen, die Industrie – all das brummte weiter, während die ZeroCovid-Fanatiker*innen in ihren gemütlichen Altbauwohnungen in Köln, Hamburg, München, Berlin sich die Eier oder sonstiges schaukelten und mit dem Finger auf die türkischen kids zeigten, die sich nicht an die Ausgangssperren hielten. Die epidemiologischen Superstars Jay Bhattacharya (Stanford), Martin Kulldorf (Harvard) und Sunetra Gupta (Oxford) haben den Rassismus des Lockdown-Regimes, dem das Krepieren der Kinder und Wanderarbeiter*innen in Indien so was von völlig scheißegal ist, schon 2020 massiv kritisiert.

Wir leugnen das Virus nicht, „wir“ KritikerInnen, jedenfalls ich nicht – aber die Demirkans dieser Welt leugnen die Kollateraltoten, die Millionen Toten weltweit. Sie ist auch zynisch:

Aber gleichzeitig wurde mir auch klar, dass wir alle unterschiedliche Aufgaben haben auf der Welt, dass unsere Talente zu unterschiedlichen Zeiten gebraucht werden!

Und 2020 war nicht das Jahr der Künstlerinnen und Künstler – der Musikerinnen und Musiker – der Schreiberinnen und Schreiber – der Malerinnen und Maler und von noch Vielen – die in der Kreativwirtschaft ihr Geld verdienen.

Es war halt „nicht das Jahr der Künstlerinnen und Künstler“ – kann man das antiintellektuelle, paternalistische und totalitäre „Durchregieren“ von Kretschmann über Ramelow bis Scholz, Weil, Söder und Merkel zynischer in Worte fassen? Es hätte die Künstler*innen gebraucht, die aber fast alle – bis auf #allesdichtmachen im Frühjahr 2021 und einzelne weitere, völlig versagt haben und zu keinem Zeitpunkt die unwissenschaftliche, a-soziale, unsolidarische, auf den Millionen – Millionen – Toten im Trikont basierende Lockdownpolitik hinterfragt oder gar öffentlich kritisiert haben.

Es wäre von Anfang an viel humaner, sinnvoller und lebensschützender gewesen, wenn sich die Gesellschaft immunisiert hätte qua Infektion und die Alten und Immunschwachen gezielt geschützt hätte – von Anfang an. Das ist nicht passiert, weil Merkel & Co. das totalitäre und präzedenzlose Zerstören der ganzen Gesellschaft viel mehr Spaß machte.

Die These von der Immunisierung ist von einem renommierten Arzt aus München, der seit 20 Jahren in den USA forscht und arbeitet, wie am 8.9.21 die Passauer Neue Presse berichtet:

Der Münchner Mediziner Prof. Dr. Eckhard Alt beklagt Konzeptlosigkeit in der Pandemie – Plädoyer für natürliche Immunisierung. (…) Prof. Dr. Eckhard Alt (71), Gründer des Münchner Isarklinikums, forscht und lehrt seit fast 20 Jahren an der Tulane University in New Orleans und an der Universität von Texas. Er leitet Zentren für interdisziplinäre Stammzellforschung in Houston, New Orleans und South Dakota und ist ein führender Mediziner auf dem Gebiet der Inneren Medizin und Kardiologie. Mehr als 700 weltweite Patente hat er vorzuweisen. (…)

Der Arzt Eckhard Alt sagt:

„Eine Hysterie wie sie gegenwärtig von Politikern und Medien geschürt wird, ist im wesentlichen unangebracht. Weltweit sterben nach WHO-Statistik gerade mal fünf von 10 000 Infizierten unter 70 Jahren. Das Risiko an Covid-19 zu versterben, ist für gesunde Menschen vergleichsweise gering.“ Bei Menschen unter 70 Jahren, so Alt, sei indes die Sterblichkeit nach WHO Berichten mit 0,05 Prozent der Erkrankten deutlich geringer als z.B das Risiko, aufgrund eines Krankenhauskeims nach einer Operation in einer deutschen Klinik zu versterben.

Und weiter stehen in der Neuen Passauer Zeitung Dinge, die sonst kaum eine Zeitung prominent drucken würde:

„Eine Impfung von Kindern – auf keinen Fall. Sie sollen sich gesund immunisieren.“ Die überwiegende Mehrheit würde lediglich einen grippalen Infekt entwickeln. Nur Kinder mit Vorerkrankungen wie Mukoviszidose oder Immunschwäche sollte man impfen bzw. schützen. Maskenpflicht in Schulen entbehrte jeder wissenschaftlichen Grundlage, und verlängerte nur die Dauer der Krise. Ohnehin plädiert Alt für „eine gesunde natürliche Durchseuchung für die Gruppe Menschen, bei denen ein unkomplizierter Krankheitsverlauf erwartet werden kann, inklusive der Kinder“.

Und warum berichten die Mainstreammedien üblicherweise nicht von den Medikamenten gegen Corona? Weil es der Panikindustrie abträglich wäre, es würde die Panik der Krankenhausgesellschaften reduzieren und zeigen, dass die Impfung ganz sicher nicht aus der Krise führt, sondern eine viel bessere, weil nachhaltigere Immunisierung qua Infektion (gerade von Kindern und Jugendlichen!), durch Medikamente und eine Stärkung des Immunsystems. Es gab aber in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland keine Bundesregierung und keine Landesregierungen, die so stark das Immunsystem und somit die Gesundheit der Menschen beschädigt haben, wie die aktuellen Bundes- und Landesregierungen, von den Oberbürgermeisterämtern, dem Panik-Trommelwirbel der Medien 24/7, seit März 2020, ohne einen Tag Pause, etc. nicht zu schweigen.

Daher die Passauer Neue Presse:

Alte Menschen im Altenheim seien mehr gefährdet, weil sie oft ohne ausreichende Exposition zu Sonnenlicht einen zu niedrigen Vitamin-D-Spiegel hätten. (…) Alt hat selbst ein Protokoll entwickelt, das mehreren Dutzend an Covid-19 erkrankten Patienten verabreicht wurde. Nach 48 Stunden seien alle behandelten Corona-Erkrankten zumindest symptomarm gewesen, und zwar unabhängig vom Alter. Seine
Rezeptur: Eine Mischung aus zwei bis drei Gramm Vitamin C, 100 bis 150 Milligram Zink, 2 Gramm Lysin und 2 Gramm Echinacin, 5000 Einheiten Vitamin D3, eine Aspirin-Tablette und eine Probiotikum 10 Kapsel, jeweils morgens und abends für zwei bis drei Tage eingenommen. Das seien sehr günstige und kosteneffektive Maßnahmen, die aber von unseren Politikern wenig gefördert würden.

Das Medikament Ivermectin kommt hier ins Spiel und in der Passauer Neuen Presse steht auch, dass z.B. in Bad Ischgl in Österreich, dem ersten Hotspot sozusagen in Europa, sich bis jetzt 85 Prozent der Bevölkerung immunisiert hätten und das großteils ohne Impfung bzw. schon vor der Impfung. Und wenn der unerträgliche, schmierige, unwissenschaftliche und wirklich nicht dem internationalen Stand der Forschung entsprechende Text von Demirkan dann auch noch vom nachvollziehbaren „Verzicht“ redet, kann man nur sagen: Der größte Verzicht war der des eigenen Denkens, es wurde und wird nicht mehr selbst gedacht, sondern nur nachgeplappert, was die Irrationalist*innen der ARD, des ZDF oder aller Regierungen von sich geben, die Neu-Kölner Tatort-Schauspielerin jedoch jubelt ob ihrer Unfreiheit:

So furchtbar diese weltweite Seuche für Hunderttausende war und leider noch lange sein wird und so sehr sie mir auch weiterhin Angst macht – so deutlich hat sie aber auch gezeigt, dass wir über alle Grenzen hinweg, einsichtig zusammenhalten und verzichten können – wo es und wenn es nötig ist.

Es war gerade international gesehen a-sozial, was Merkel & Co. veranstaltet haben und veranstalten. Die Forschung hat gezeigt, ich habe es seit Monaten oft zitiert, dass Einrichtungen wie das World Food Programme von Dutzenden Millionen extra Hungertoten (also zu den ohnehin zu erwartenden im Kapitalismus) warnten. Es ist völlig a-sozial und wahnsinnig, einen Kontinent wie Afrika „durchimpfen“ zu wollen, wo dort kaum jemand über 65 oder gar 80 Jahre alt wird, von den ex-europäischen Kolonien im Norden und in Südafrika mal abgesehen, aber auch dort war Corona so wenig eine Katastrophe wie in Europa oder Amerika.

Es geht mir zumal um diesen unsagbar schmierig-affirmativ-selbstverliebten Tonfall der Corona-Panikindustrie, den Renan Demirkan drauf hat und den sie mit den meisten Kolleg*innen teilt. Aber eben nicht mit allen. Es gibt kritische Mainstream-Schauspieler*innen, die was gelernt haben seit März 2020, #allesdichtmachen. Die Infektionssterblichkeit (IFR) von Corona liegt ca. zwischen 0,14 und 0,23 Prozent – Pocken hatte ca. 30 Prozent. Die Grippe 1969/70 in der alten BRD hatte eine IFR von 0,29 Prozent, sagt das Robert Koch-Institut (RKI). Vor allem aber geht es um die Demokratie, um Vielfalt, Wissenschaftlichkeit und Diskussion, Grundrechte und Verhältnismäßigkeit – das alles wischt Demirkan mit ihrer sülzigen Sprache und ihren peinlichen Danksagungen vom Tisch, Demokratie bedeutet ihr gerade gar nichts, entgegen ihrer Kritik am Faschismus und der AfD, wie es in ihrem Textlein heißt. Man kann aber nicht gegen die AfD sein und gleichzeitig die Merkelsche Coronapolitik, die Grundrechte aussetzt, goutieren und bejahen. Entweder man ist immer Antifaschist oder nie.

Ein Glück jedenfalls, dass Schimanski (Götz George, 1938-2016) die heutige Renan Demirkan nicht mehr erleben musste.

 

„Keine Meinung ist die beste Meinung“!!! Endlich – der Mainstream der Schauspieler*innen attackiert die Bundesregierung!

Das hätte im März 2020 passieren müssen, aber immerhin passiert es im April 2021:

Einige Dutzend der allerbekanntesten und allerbesten Schauspieler*innen dieses Landes, von Hanns Zischler (Berlin Chamissoplatz, 1980), Martin Brambach, Heike Makatsch, Nadja Uhl über die Tatort-Superstars Ulrike Folkerts, Richy Müller, Jan Josef Liefers, Meret Becker, Felix Klare oder Wotan Wilke Möhring, Ulrich Tukur, Nina Proll hin zu Ben Münchow, Werner Eng, Manuel Rubey und vielen anderen:

JETZT endlich schlagen sie alle Alarm gegen den Corona-Irrsinn.

Ein Wunder ist geschehen!!

Wenn das der ARD-Programmdirektor sieht!!

Hier sind alle ca. ein- bis dreiminütigen Videos zu sehen, die Homepage scheint aktuell (22.04. 23 Uhr) überlastet, aber bei YouTube geht es.

Nina Gummich bringt es in ihrem Video auf den Punkt:

Eine eigene Meinung zu haben ist momentan tatsächlich krass unsolidarisch, führt zu immer mehr Infizierten und verunsichert nicht nur mich selbst, sondern auch mein gesamtes Umfeld.

Und das muss ja nicht sein.

Also mein Ratschlag für alle, die noch was werden wollen:

Befreit euch von eurer eigenen Meinung.

Keine Meinung ist die beste Meinung!

 

 

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