Wissenschaft und Publizistik als Kritik

Schlagwort: Würde

10,8 Milliarden für 180.000 Pflegekräfte und dafür keine Impf-Apartheid

Von Dr. phil. Clemens Heni, 30. August 2021

Dieses Land möchte die Impf-Apartheid, das ist sicher. Merkel vorneweg, die auch in Zügen nur noch Hirnlose und andere Unter-70-jährige Geimpfte fahren lassen möchte. Für ein paar Tage wurde sie nochmal ausgebremst, aber Baden-Württemberg oder Hamburg gehen mit Schaum vor dem Mund den Weg in die Impf-Apartheid. Wer diese erbärmlichen 4-Kopf-Familien im Restaurant sitzen sieht, wie sie am Eingang glücklich mit den vier Impfpässen WEDELN, der weiß, wie verloren dieses Land ist.

Wäre Jens Spahn ein seriöser Politiker, hätte er Folgendes im März 2020 gemacht, ich schrieb darüber schon im Dezember 2020:

Werden lieber hunderte Milliarden für Lockdown-Kosten ausgegeben – die unbezahlbaren psychischen, kulturellen, sozialen, philosophischen, politisch-kulturellen Schäden nicht einberechnet – als läppische 10,8 Milliarden jährlich für 180.000 extra Krankenpflege-Personal-Stellen (sechs Personen pro Intensivbett bei 30.000 Betten) pro Jahr bei 5000 € Bruttolohn?

Aktuell muss offenbar eine Pflegekraft im Krankenhaus 2,5 bis 3,5 Intensivbetten betreuen, diese Überarbeitung könnte durch einen massiven Stellenausbau vermindert werden, wobei das ganze auf Profit aufgebaute deutsche Krankenhausunwesen radikal verändert gehört, aber das ist eine weitere sehr lange Geschichte.

Zu keinem Zeitpunkt war unser elendes, kapitalistisches Gesundheitssystem an seine Grenzen gekommen, keine epidemische Lage von nationaler Tragweite nirgends. Nirgends. Jetzt wird es noch weniger an seine Grenzen kommen, da doch fast alle, die über 70 Jahre alt sind, geimpft sind.

Manche Menschen hatten ein Leben, die meisten 19-jährigen oder 37-jährigen hatten nie ein Leben und werden nie eines haben, weil sie nur apportieren, was ihnen das Schweinesystem hinwirft. Alte Menschen kann die Impfung womöglich schützen, aber nur bedingt, da alte Menschen eben tendenziell schwächer werden, auch wenn das für viele eine Überraschung ist.

Also ohne jede Impfung gab es 2020 nicht den Hauch eines Notstandes. Gäbe es diese 180.000 extra Krankenpfleger*innen in Deutschland, sechs für jedes angebliche (!) Intensivbett, dann gäbe es noch weniger Gründe für die Impf-Apartheid. Es gibt jetzt schon in Frankreich oder Israel Corona-Parties, wo Leute krampfhaft versuchen durch Zungenküsse, Sex und intensiven Kontakt mit Infizierten, das Virus zu kriegen. Blöderweise haben zu viele eine zu starke T-Zellen-Abwehr, ein zu fittes Immunsystem, dass sie einfach nicht erkranken, ja nicht mal Antikörper ausbilden.

Gäbe es aber diese 180.000 extra Krankenpfleger*innen, dann könnten wir dreimal soviele C-Patient*innen auf Intensivstationen haben wie zum „Höhepunkt“ der Fake-Krise im Winter 2020/21 (ca. 5700 C-Patient*innen auf ICUs von ca. 21.000 Pat. insgesamt) und nix würde passieren.

Es wäre eine medizinisch-soziologische Studie wert, warum andere Länder mit der Hälfte oder noch viel weniger Intensivbetten als D-Land bislang gut auskam ohne jede Notlage. Da aber offenbar die deutschen Krankenhäuser besonders schlecht sind und besonders viele Intensivbetten benötigen, daher eben der Vorschlag für diese 180.000 extra Krankenpfleger*innen, die Spahn und jeder andere fanatisch-obsessiv kapitalistische Verbrecher Politiker niemals anwerben wird.

Die von Kretschmann, Söder, Merkel, Scholz und Baerbock gewollte und von Lindner wie Laschet tolerierte Impf-Apartheid wird kommen und dann wieder fallen, früher oder später.

Und dann sind viele unserer Bekannten oder Verwandten und Ex-Freund*innen so blamiert wie nie zuvor in ihrem Leben – weil sie Teil der Impf-Apartheid waren. Es geht mir gar nicht darum, dass solche Typen die Dutzenden Millionen Toten im Globalen Süden nicht betrauern, die aufgrund und nur aufgrund der Lockdown- und Panikpolitik des Westens krepierten, die Toten im Trikont scherten sie auch bislang nicht.

Es geht darum, dass sie ohne jede Würde und Selbstachtung einem Nazi-Blockwart im Restaurant intime Daten über ihren Impfstatus zeigten und hämisch lachten, wenn sie die Abgehängten draußen bei Wind und Regen ihre Pizza oder ihre Crepes essen sahen. Peinlich und demütigend sind diese Situationen für die Affirmativen, nicht für die Kritiker*innen und Intellektuellen, die sich niemals gegen so was wie Corona impfen lassen werden.

Diese Selbst-Demütigung macht solchen affirmativen geimpften Würstchen aber nichts aus, weil sie das Wort „Würde“ gar nicht kennen. Aber wir, der denkende Teil der Bevölkerung, wir kennen die Worte Würde und Selbstachtung und Solidarität. Und wir werden die Sieger der Geschichte sein, weil wir Menschen geblieben sind in der härtesten Zeit seit 1945.

 

Alte Menschen wollen in Würde leben und sterben – doch Merkel und die gesamte Politik bevorzugen Isolation und Qual: Wie geht es Helga Witt-Kronshage?

Von Dr. phil. Clemens Heni, 25. April 2020

Angeblich ging und geht es bei beim präzedenzlosen Lockdown der gesamten Gesellschaft wegen SARS-CoV-2, dem neuen Coronavirus, der in Wahrheit nicht viel gefährlicher ist als eine schwere Grippe, um den Schutz der alten, kranken und besonders gefährdeten Menschen.

Das war von Anbeginn eine Lüge.

Seit Mitte März werden alte und sehr alte Menschen in Pflegheimen, in die man sie zuvor abgeschoben hatte, besonders geschützt, wie es heißt, also wie in Isolationshaft gehalten.

Die Geschichte von Helga Witt-Kronshage wurde jetzt vom Redaktionsnetzwerk Deutschland aufgeschrieben:

“Corona ist mir egal”: Warum Helga Witt-Kronshage (86) lieber sterben will, als eingesperrt zu sein

  • Kein Besuch. Kein Garten. Keine Sonne. Seit fünf Wochen hat Helga Witt-Kronshage (86) ihr Zimmer im Pflegeheim kaum verlassen.

  • Sie soll vor dem Coronavirus geschützt werden – aber niemand hat gefragt, ob sie das auch will.

  • Das Porträt einer Preußin, die selbstbestimmt leben und sterben möchte.

 

Das ist die erschütterndste Geschichte des ganzen Coronawahnsinns der letzten Wochen, seit Mitte März 2020.

Sie ist deshalb so erschütternd, weil sie zeigt, wie wenig Individualität, Persönlichkeit, Subjektivität und freier Wille in diesem Land, das sich eine Demokratie nennt, zählen. Es wird wie in einem faschistischen Regime von den Herrschenden exekutiert, wer was darf und nicht darf.

Ein alter Mensch darf sich nicht der Gefahr aussetzen, infiziert zu werden, so schreien es junge Abiturientinnen, Studenten, Homeoffice-Fetischist*innen aller Generationen den Alten ins Telefon.

Rund 3,4 Millionen Menschen in Deutschland sind pflegebedürftig. Die Hälfte von ihnen wird von Angehörigen zu Hause betreut, ein Viertel mit Unterstützung von Pflegediensten. Ein weiteres Viertel lebt vollstationär in einem von 14.500 Pflegeheimen. Das sind 850.000 Menschen. In der Altersgruppe der über 80-Jährigen ist etwa jeder fünfte pflegebedürftig. Das sind mehr als eine Million Menschen, die jetzt im letzten Kapitel ihres Lebens noch größere Einsamkeit erleben als ohnehin schon.

Es ist aber ethisch und moralphilosophisch nicht hinnehmbar, dass der Staat bestimmt, wer ins Freie gehen darf und wer nicht.

Es geht nicht um Personen, die eine Tod bringende Krankheit haben. Das sind ganz extrem wenige Menschen und die werden – wie bei der Tuberkulose – von den Gesundheitsämtern sofort betreut und behandelt. Das hatte diese Gesellschaft seit jeher im Griff.

Es geht jetzt um Schikane, Panik, Hysterie und das gezielte Quälen von Menschen, vor allem der besonders hilflosen und alten Menschen.

Es wurde und wird bei einer etwas stärkeren Grippe der krasseste Notstand aller Zeiten seit 1945 ausgerufen und alten Menschen das würdevolle Leben am Ende des Lebens genommen.

Jeder Mensch, egal welchen Alters, muss das Recht haben, sich so zu verhalten, wie sie oder er es will. Wenn eine 86jährige Frau lieber ihre Liebsten sehen möchte, Angehörige oder Freund*innen sowie neue Bekanntschaften, dann muss das in einer Demokratie ihre Entscheidung sein.

Doch unter dem aktuellen Regime des Gesundheitsfaschismus darf das diese Frau nicht. Sie wird bevormundet und es wird ihr das selbstbestimmte Leben genommen.

Meine Generation wurde mit dem Song

Deutschland muss sterben, damit wir leben können

groß (Slime).

Heute heißt es für die alten Menschen und alle anderen, die klaren Kopfes entscheiden:

Der Gesundheitsfaschismus muss sterben, damit wir so leben und sterben können, wie wir wollen!

2015 und danach habe ich Angela Merkel und die Bundesregierung gegen die Nazis, Pegida und die AfD vehement verteidigt. Ich habe sogar meinen Hauptgeldgeber aus den USA verloren, als ich bei einer Busrundfahrt einer Reisegruppe eines ThinkTanks ein Graffito am Rathaus Neukölln in Berlin verteidigte („Angela Merkel ist Mutter Theresa“).

Merkel, Scholz, Söder, Laschet, Kretschmann, Müller und alle anderen politisch Verantwortlichen wollen Menschen wie Helga Witt-Kronshage ein Leben und Sterben in Würde nehmen. Das ist ein absichtliches Wegnehmen der Würde.

Und das ist das Unverzeihlichste, was Angela Merkel und alle aktuell Regierenden je getan haben.

Das Redaktionsnetzwerk Deutschland resümiert zur aktuellen Situation von Helga Witt-Kronshage, die exmplarisch steht für Hunderttausende alte Menschen in Pflegheimen:

In ihrer Familie spiele Hermann Hesses Gedicht “Stufen” eine große Rolle, sagt Uta Kronshage, jene 22 Zeilen, die jeden Abschied als Aufbruch feiern: “Es wird vielleicht auch noch die Todesstunde / Uns neuen Räumen jung entgegen senden / Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden / Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde!” Der Tod ist ein tiefes, graues Tabu in der westlichen Welt. Das Sterben als Teil des Lebens zu begreifen und sich vom medizinethischen Prinzip der Lebenserhaltung um jeden Preis zu verabschieden, fällt unendlich schwer. Aber zur Wahrheit gehört, dass viele alte Menschen gefragt werden möchten, ob sie den Tod durch Corona mehr fürchten als ein Lebensende in Isolation oder nicht.

Und jetzt? Helga Witt-Kronshage sieht fern, schläft viel. Und sie liest. Zuletzt hat sie “Im Grunde gut” gelesen, das tief optimistische, 480-seitige Buch des jungen niederländischen Historikers Rutger Bregmann. Seine These: Der Mensch ist nicht böse, sondern im Kern ein gutes Wesen. Die Voraussetzung dafür aber seien Freiheit und Selbstbestimmung. “Ich habe mein Leben gelebt”, sagt sie. “Ich fürchte mich nicht vor Corona. Corona ist mir egal.”

 

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