Dokumente über Auschwitz und die Shoah zu lesen ist unerträglich. Im Wintersemester 1991/92 gab es an der Uni Tübingen im Historischen Seminar eine Übung „Der Nationalsozialismus und Probleme seine Interpretation“ bei Dr. Hans-Otto Binder.
Am 30. Januar 1992 hielt ich ein Referat über „Technik und Macht im Nationalsozialismus“, dessen Handout ich hier dokumentiere. Grundlage für das Referat waren vor allem die autobiographischen Aufzeichnungen von Rudolf Höss, „Kommandant in Auschwitz“.
Rückblickend fallen einige Aspekte auf, hier seien nur zwei angesprochen:
Antisemitismus kam nur am Rande zur Sprache, als „Bosheit der wirklich Bösen“ (Günther Anders), doch nicht als konstitutives Element der nationalsozialistischen deutschen Volksgemeinschaft. Das kam dann ab April/August 1996 mit Daniel J. Goldhagens „Hitler’s Willing Executioner’s“ ins Zentrum der Debatte.
Andererseits wurden in dem Referat Aspekte moderner Vergesellschaftung, deutscher mithin, angesprochen, die zu thematisieren weiterhin von Relevanz ist, wenn man über Auschwitz spricht. Auch Schrebergärten, italienischer Faschismus wie preußischer „Kadavergehorsam“ wurden thematisiert.