Wurden die Juden gar nicht als Juden ermordet?

Superhelden der Antisemitismusforschung, Nahostforschung und

Philosophiegeschichte, Teil 3:

Giorgio Agamben, Gil Anidjar und Martin Heidegger

Der italienische Mode-Philosoph Giorgio Agamben, der in Deutschland maßgeblich vom Suhrkamp-Verlag promotet wird, steht exemplarisch für die antimoderne Theorie, welche Auschwitz in einem Orkus von ‚Lagern‘ und Ordnung untergehen lässt. Der Zivilisationsbruch Auschwitz hat demnach nicht stattgefunden. Nicht zufällig ist Agamben ein wichtiger Referenzpunkt für manche Islam- und Nahostforscher.

Agamben spricht vom „Lager als nómos der Moderne“[1] und setzt die Festsetzung illegaler Einwanderer in Italien 1991 mit der Deportation von Juden aus Vichy-Frankreich oder heutigen Warteräumen für Flüchtlinge auf internationalen Flughäfen gleich.[2]

Agamben benutzt Auschwitz um antiwestliche Ressentiments zu schüren, er suggeriert im Einklang mit vielen antimodernen Philosophen und Theoretikern, dass die Moderne Schuld trüge an den Verbrechen der Deutschen und gerade nicht ein völkischer, durchaus spezifisch deutscher Antimodernismus und vor allem ein eliminatorischer Antisemitismus, der gleichwohl in einer hoch industrialisierten und arbeitsteiligen Industriegesellschaft seine Basis hatte. ‚Das Lager‘ sei ein rechtsfreier Raum, und typisch für den Staat an und für sich. Der Nationalsozialismus kommt lediglich in der Kontinuität solchen Lagerdenkens vor.

Noch perfider ist die Benutzung des Wortes „Muselmann“ von Agamben. Dieses Wort bezeichnete diejenigen KZ-Häftlinge, die so abgemagert und körperlich wie psychisch am Ende waren, dass der Tod unmittelbar bevor stand. Agamben kommt zu dem unsagbaren Satz:

„Jedenfalls wissen die Juden in Auschwitz, und dies wirkt wie eine grausame Selbstiroinie, daß sie nicht als Juden sterben werden.“[3]

Agamben will sagen, dass die Juden als Muslime ermordet worden seien. Darin wird er vehement unterstützt von dem poststrukturalistischen Autor und Nahostforscher Gil Anidjar, beide werden z.B. von dem Islamwissenschaftler Achim Rohde herangezogen[4], insbesondere weil Anidjar Juden wie Araber als Opfer des christlichen Europas definiert. Diese nominalistische, realitätsferne Gleichsetzung steigert der in der Nachfolge von Edward Said stehende Columbia Professor noch indem er sagt, Juden seien als „Muslime“ gestorben. Er suggeriert, die Mörder hätten die Juden nicht als Juden, sondern als Muselmänner, als Muslime ermordet.[5]

Solche sprachlichen Spielereien sind angesichts von Auschwitz nicht nur zynisch, es ist eine Form der Holocaustleugnung. Dass Juden als Juden ermordet werden, wird von Agamben wie von seinem Kollegen Anidjar, der sich auf Agamben stützt, geleugnet.

Mehr noch: Agamben bezieht sich auf Martin Heidegger. Dessen Bremer Vorträge aus dem Jahr 1949 haben es Agamben angetan, darin erwähnt der Schwarzwaldphilosoph anteilnahmslos das Ermorden/Töten der Juden und anderer in den KZs, im Kern jedoch geht es um das „Wesen des Todes“, welches wiederum das Denken von Heidegger bestimmt. Agamben zitiert aus einem der vier Bremer Vorträge, Die Gefahr.[6] Er zitiert unvollständig (und auch teilweise falsch), lässt einiges weg, zumal eine Gleichsetzung von den KZ- und Vernichtungslagern mit an Hunger sterbenden in China.

Zentraler noch ist die Kritik des „ontologischen Negationismus“ Heideggers, wie sie der französische Philosoph Emmanuel Faye jüngst vorgelegt hat.[7] Faye zitiert den von Agamben ebenso herangezogenen Abschnitt aus dem Text Die Gefahr, Heidegger 1949:

„Hunderttausende sterben in Masse. Sterben Sie? Sie kommen um. Sie werden umgelegt. Sterben Sie? Sie werden Bestandsstücke eines Bestandes der Fabrikation von Leichen. Sterben Sie? Sie werden in Vernichtungslagern unauffällig liquidiert. Und auch ohne Solches – Millionen verelenden jetzt in China durch den Hunger in ein Verenden. Sterben aber heißt, diesen Austrag vermögen. Wir vermögen es nur, wenn unser Wesen das Wesen des Todes mag. Doch inmitten der ungezählten Tode bleibt das Wesen des Todes verstellt. Der Tod ist weder das leere Nichts, noch ist er nur der Übergang von einem Seienden zu einem anderen. Der Tod gehört in das aus dem Wesen des Seyns ereignete Dasein des Menschen. So birgt er das Wesen des Seyns. Der Tod ist das höchste Gebirg der Wahrheit des Seyns selbst, das Gebirg, das in sich die Verborgenheit des Wesens des Seyns birgt und die Bergung seines Wesens versammelt. Darum vermag der Mensch den Tod nur und erst, wenn das Seyn selber aus der Wahrheit seines Wesens das Wesen des Menschen in das Wesen des Seyns vereignet. Der Tod ist das Gebirg des Seyns im Gedicht der Welt. Den Tod in seinem Wesen vermögen, heißt: sterben können. Diejenigen, die sterben können, sind erst die Sterblichen im tragenden Sinn dieses Wortes.“[8]

Agamben bemerkt knapp, dass eine „flüchtige Anspielung auf die Vernichtungslager“ „zumindest unangebracht sei“, wie manche Kritiker Heidegger vorgeworfen hätten, da dieser ja in den „Nazismus“ ‚verstrickt‘ gewesen sei. Philosophisch jedoch affirmiert Agamben Heidegger, zumal dessen Todesphilosophie.[9] Faye hingegen analysiert Heidegger:

„Dieser Text übersteigt alles, was die Nationalsozialisten behauptet haben. (…) Die Redewendungen von der ‚Wahrheit des Seyns‘, vom ‚Gedicht der Welt‘ und vom ‚höchsten Gebirg‘ können die Abscheulichkeit des Gesagten nicht verdecken. Das dreimal wiederholte ‚Sterben sie?‘ verlangt nach einer unhaltbaren Antwort: Heidegger zufolge ist in den Vernichtungslagern niemand gestorben, denn keiner der Ermordeten trug in seinem Wesen die Möglichkeit des Todes. Man muss sich im Klaren darüber sein, dass diese Aussagen auf nichts anderem als auf dem schieren Gegenteil menschlicher Vernunft beruhen. Wir haben es hier nicht mehr mit Revisionismus zu tun, sondern mit totalem Negationismus, ja mit etwas, das alle Worte übersteigt und das recht eigentlich namenlos ist. (…)

Mit Absicht verwendet Heidegger zu Beginn des Abschnittes, wo von den in den Vernichtungslagern Ermordeten gesprochen wird, niemals das Wort ‚Mensch‘. Heidegger behauptet nämlich, dass nur der sterben ‚kann‘, der im ‚Gebirg‘ des ‚Wesens‘ des ‚Seyns‘ ist. Die in den Vernichtungslagern Ermordeten konnten nicht vom ‚Seyn‘ ‚geborgen‘ werden. Es waren keine ‚Sterblichen‘. Es sind für Heidegger keine Menschen.“[10]

Diese Analyse von Emmanuel Faye zeigt, dass Heidegger sich vom Subjekt abwendet, zumal es nicht den völkischen Kategorien dieses allzu deutschen (und alsbald nationalsozialistischen) Denkers entspricht. Faye erwähnt auch den derzeit „stetig wachsenden Einfluss Heideggers auf die iranischen Fundamentalisten“, wie eine Studie von Victor Farias belege.[11]

In einem weiteren seiner Bremer Vorträge von 1949 redet Heidegger von der „Fabrikation von Leichen“, was Agamben ebenso affirmativ zitiert[12], ohne dieses Wort zu analysieren oder den Kontext des Zitats kenntlich zu machen. Heidegger sagt:

„Ackerbau ist jetzt motorisierte Ernährungsindustrie, im Wesen das Selbe wie die Fabrikation von Leichen in Gaskammern und Vernichtungslagern, das Selbe wie die Blockade und Aushungerung von Ländern, das Selbe wie die Fabrikation von Wasserstoffbomben.“[13]

Die Gleichsetzung der präzedenzlosen Vernichtung der europäischen Juden in Gaskammern mit modernem Ackerbau ist ein Antisemitismus neuen Typs, eine Banalisierung des Unfassbaren[14], für Islamforscher wie Anidjar sowie für Philosophen wie Agamben besteht der Nutzen dieser Form des Antisemitismus darin, ‚die‘ Moderne oder ‚die‘ Technik zu beschuldigen für den Massenmord und die Shoah verantwortlich zu sein.

Deutsche oder auch Muslime, also die konkreten Täter und Kollaborateure im Holocaust und im Vernichtungskrieg gegen die Juden, werden als Täter derealisiert. Das ist praktisch und en vogue.

Philosophisch jedoch wurde Heidegger auch diesbezüglich kritisiert, in jüngerer Zeit von Hassan Givsan:

„Das Ungeheuerliche und Grauenhafte des Heideggerschen Satzes [„Fabrikation von Leichen…“, d.V.] besteht darin, daß er die Vernichtung der Juden als Seinsgeschick faßt: denn das Ge-stell ist Seinsgeschick. Jene, die Heideggers Verabschiedung der Subjektphilosophie und des ‚Subjekts‘ als Wohltat feiern, müßten dann auch zur Kenntnis und in Kauf nehmen: die Vernichtung der Juden hat keine Subjekte. Denn es ist das Sein, das als Ge-stell west und die Vernichtung ins Werk setzt: es ist das Sein, das ‚dem Grimm‘ ‚Andrang zu Unheil‘ gewährt wie es in ‚Brief über den ‚Humanismus‘ (1946) heißt, und das ‚Wesen‘ des ‚Bösen‘ ‚besteht nicht in der bloßen Schlechtigkeit des menschlichen Handelns, sonder es beruht im Bösartigen des Grimmes‘. Nicht die Menschen haben ‚Böses‘ getan, niemand hat ‚Böses‘ getan – es ist das Sein, das Unheil schickt und das Böse gewährt. Die Menschen sind dabei bloß vom Sein gebraucht: sie sind bloß Werkzeuge des Sich-ins-Werk-setzens der Wahrheit des Seins. So gibt es keine ‚Schuld‘ und kein ‚Entschuldigen‘. Kurz: Das Ungeheuerliche und das Grauenhafte ist Heideggers Seinsdenken selbst. Heidegger hat nicht geschwiegen, auch nicht über den Holocaust.“[15]

Schließlich wurde 2004 deutlich, wie Antiamerikanismus und eine Verharmlosung des Antisemitismus und des Holocaust, ja wie das Reden vom ubiquitären ‚Lager‘ bei Agamben jeglichen Realitätsbezug vermissen lässt. Ein kleines Buch zur Einführung in das Denken des italienischen Modephilosophen von Eva Geulen ist eine typische Antwort heutiger Mainstream Philosophen/Gegenintellektueller auf radikalen Islam und den 11. September:

„Viel Ärger und viel Lob hat sich Agamben eingehandelt, als er unter skandalträchtigem Verweis auf die Tätowierung von KZ-Häftlingen im Frühjahr 2004 eine Gastprofessur an der New York University nicht antrat, weil er sich exemplarisch und öffentlich der von den USA nach den Terroranschlägen am 11. September 2001 von allen Einreisenden verlangten Abnahme eines DNA-Fingerabdrucks verweigerte (wer im Besitz einer green card ist, hat ihn längst hinterlegt). (…) Ihm einen direkten Vergleich zwischen der Immigrationszone des New Yorker Kennedy-Flughafens und einem Konzentrationslager zu unterstellen ist offensichtlich verfehlt. Schockiert könnte man sich aber darüber zeigen, dass wir uns an biopolitische Interventionen im Alltag offenbar schon so sehr gewöhnt haben, dass es der Auschwitz-Insinuation bedarf, um die Lethargie zu unterbrechen. Was in solchen Räumen geschieht, ist nicht mehr rechtlich abgesichert, sondern hängt ‚von der Zivilität und dem ethischen Sinn der Polizei‘ ab, die vorübergehend in solchen Räumen als Souverän agiert.“[16]

‚Bio-Politik‘, ‚Souverän‘, ‚Muselmann‘ oder ‚Lager als nómos der Moderne‘ sind beliebte Code-Wörter einer Wahrheit, Geschichte und Kritik apriori eskamotierenden und lediglich Sprachspielereien evozierenden Wissenschaft in der Folge Giorgio Agambens, Michel Foucaults respektive Carl Schmitts.

Agamben schürt den Antisemitismus und die Erinnerungsabwehr an die Shoah, wenn er sagt dass Juden nicht als Juden in Auschwitz ermordet worden seien oder wenn er sagt, dass ‚das Lager‘ und die KZs in einer Kontinuität zu harmlosen, lächerlichen DNA-Fingerabdrücken im 21. Jahrhundert in USA stünden.

Exakt aus diesen Gründen wird Agamben von deutschen Islamwissenschaftlern und vielen anderen angepassten Modeakademikern und Publizisten herangezogen und ist Standardliteratur an vielen heutigen Universitäten, nicht nur in Deutschland.


[1] Giorgio Agamben (1995)/2002: Homo sacer. Die souveräne Macht und das nackte Leben. Aus dem Italienischen von Hubert Thüring, Frankfurt am Main: Suhrkamp, 175 (Kapitelüberschrift). Dieser Band erschien in der Reihe „Erbschaft unserer Zeit. Vorträge über den Wissensstand der Epoche Band 16. Im Auftrag des Einstein Forums herausgegeben von Gary Smith und Rüdiger Zill.“ Die Verharmlosung des Präzedenzlosen von Auschwitz ist offenbar (gewollt/ungewollt, bewusst/unbewusst) Programm dieser Reihe, wenn man Smiths programmatische Erklärung zu Beginn des Buches liest („Erbschaft unserer Zeit“, ebd., 5): „Das 20. Jahrhundert, dessen geistiges Erbe in dieser Buchreihe geprüft werden soll, hat durch einen unvorstellbaren Verlust an Ethik Geschichte gemacht. Es war uns vorbehalten, die Techniken der Naturbeherrschung so zu entfalten, daß sie auch an der inneren Natur des Menschen keine Grenze mehr fanden und damit das Jahrhundert der Völkermorde ermöglichten. Verdun und Vietnam, Auschwitz und der Archipel Gulag waren die inhumanen Stationen jenes Fortschrittzuges, den wir lieber zu Freud und Benjamin, Picasso und Godard fahren sahen“ (ebd.).

[2] Agamben 2002: 183.

[3] Agamben 2002: 39.

[4] Achim Rohde (2010): Unter Südländern. Zur Geschichte der Orientalistik und Judaistik in Deutschland, in: Zeitschrift für Geschichtswissenschaft, 58. Jg., H. 7/8, 639-652, 645; Achim Rohde (2005): Der Innere Orient. Orientalismus, Antisemitismus und Geschlecht im Deutschland des 18. bis 20. Jahrhunderts, in: Die Welt des Islams, 45. Jg, H. 2, 370-411, 385, 400f.

[5] Siehe ein langes Interview mit Anidjar über dessen Buch „The Jew, the Arab: An Interview with Gil Anidjar“, in: http://asiasociety.org/policy-politics/international-relations/us-asia/the-jew-arab-an-interview-gil-anidjar (31.07.2010). „[Frage, d.V.] The Italian philosopher Giorgio Agamben has commented that, “With a kind of ferocious irony, the Jews knew that they would not die at Auschwitz as Jews.” How does your reading of the understanding of Islam in certain canonical/philosophical texts of the Western tradition [Kant, Montesquieu, and Hegel], help us to understand the use of this appellation in the context of the concentration camp? [Anidjar, d.V.] I started working on the Muselmann (a term I translate as ‘Muslim’ since that is what the German was taken to mean, according to countless testimonies) when I wrote the introduction to Derrida’s Acts of Religion although at the time I was not quite sure where it was taking me. By the time I read Agamben’s Remnants of Auschwitz, which had just come out in French (the English translation had not yet appeared), I was really taken with the book, and thought that I would have nothing to add. Agamben is after all the first to take Levi seriously on the crucial importance of the Muslim, and to dedicate an entire book to a figure that, though well known in circles familiar with Holocaust literature, has hardly attracted attention, or indeed, any serious reflection.”

In dem Gespräch sind auch viele weitere höchst problematische Aussagen Anidjars enthalten wie folgende: „I should also point out that there is a dreadful similarity between the way in which Israel and Europe speak publicly about their Muslim populations as a “demographic threat”. It is incredible, although it remains an absolutely legitimate discourse to maintain. To invoke an illustration I am loath to invoke, think of when Jews were declared a demographic threat, and think of what happens when a state and public personalities (rather than oppressed minorities living in poverty and without prospects for a future) deploy such rhetoric as if this were no problem at all. Or for a major politician, who is not Le Pen, supposedly not a fascist, to say that the inclusion of Turkey into Europe would threaten the integrity of Europe, a statement that was promptly endorsed by the Pope, who of course agrees with it! It boggles my naïve mind. Imagine if a major French politician were to say today that the Jews were a demographic threat to Europe. No one says that. Until then, I will not believe in the so-called ‘new anti-Semitism’. Such an irresponsible concept!“

[6] Agamben 2002: 64.

[7] Emmanuel Faye (2005)/2009: Heidegger. Die Einführung des Nationalsozialismus in die Philosophie Im Unkreis der unveröffentlichten Seminare zwischen 1933 und 1935, Berlin: Matthes & Seitz, 407.

[8] Martin Heidegger (1949): Die Gefahr, in: ders.  (1994): Bremer und Freiburger Vorträge, Frankfurt am Main: Vittorio Klostermann, Gesamtausgabe Band 79, 46-67, 56.

[9] Vgl. Agamben 2002: 64-66.

[10] Faye 2009, 408.

[11] Faye verweist auf eine Studie von Victor Farias, „Heidegger y su Herencia“, Faye 2009: 523, Anm. 63.

[12] Agamben 2002: 64.

[13] Martin Heidegger (1949b): Einblick in Das Was Ist, in: ders. 1994, 3–77, 27.

[14] Vgl. die Kritik von Clemens Heni (2008): „Sekundärer Antisemitismus“. Ein kaum erforschter Teil des Post-Holocaust-Antisemitismus, in: Tribüne . Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, Jg.. 47, Heft 187, 132-142, 136f.

[15] Hassan Givsan (1998): Eine bestürzende Geschichte: Warum Philosophen sich durch den „Fall Heidegger“ korrumpieren lassen, Würzburg: Königshausen & Neumann, 83. Diese dünne Buch ist eine etwas längere „Anmerkung“ (133 Seiten) zu Givsans Habilitationsschrift aus dem selben Jahr, ebd.: 9.

[16] Eva Geulen (2005): Giorgio Agamben zur Einführung, Hamburg: Junius, 101. Auch an anderer Stelle verharmlost die Autorin den Nationalsozialismus, wenn sie in Anlehnung an Agamben die „Schutzhaft im Nationalsozialismus“ mit der Situation „der Gefangenenlager in Guantanamo Bay“ gleichsetzt und jeweils als „Ausnahmezustand“ bezeichnet (vgl. ebd.: 96f.), letzteres eine Begrifflichkeit des Nazi-Kronjuristen Carl Schmitt, der ein wichtiger Vordenker auch für Agamben ist.